Autor Thema: Rulings-basierte Universalsysteme  (Gelesen 680 mal)

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Offline Weltengeist

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Rulings-basierte Universalsysteme
« am: 2.08.2025 | 12:31 »
Ich weiß, ich weiß - diese Erkenntnis ist nicht neu, allerdings ist sie mir erst in den letzten zwei Wochen so richtig klar geworden...

Also: Es gibt ja Systeme, die versuchen, gerade taktische Situationen klar zu verregeln. Und dann gibt es Systeme, die eher über "Rulings" kommen - sie sind keine reinen Erzählsysteme, aber belassen es bei einem grundlegenden Regelgerüst und überlassen den Rest der Ad-Hoc-Entscheidung des Spielleiters.

Lange Zeit habe ich gedacht, das wäre nichts für mich, aber inzwischen dämmert mir, dass das wohl nicht stimmt. In Wirklichkeit habe ich zwei verschiedene Anwendungssituationen - eine für klar verregelte Systeme und eine für rulings-basierte Systeme. Und da gerade die Gruppen, die ich aktuell habe, nicht sonderlich am Regelstudium interessiert sind, könnte letzteres durchaus das Ding für sie sein.

Nun habe ich bisher primär mit klar verregelten Systemen gespielt und kenne daher jede Menge Universalsysteme, die in diese Nische fallen (Savage Worlds, GURPS, HERO, WOIN, Heroes and Hardships, BRP,...). Aber im Bereich der Rulings-Systeme kenne ich mich deutlich weniger aus. Oder anders: meist, wenn ich das Wort "rulings" in der Beschreibung lese, handelt es sich um ein Spezial- und nicht um ein Universalsystem.

Daher meine Frage: welche Universalsysteme würdet ihr empfehlen, wenn ein eher rulings-basierter Spielstil angestrebt wird?
« Letzte Änderung: 2.08.2025 | 12:49 von Weltengeist »
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Offline HEXer

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #1 am: 2.08.2025 | 12:44 »
Broken Compass ist zwar an sich vom Fluff her erstmal als Pulp System angelegt, aber der What If Band befasst sich damit, das mit minimalem Aufwand für alle möglichen Settings/gGenres anzupassen.
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Offline Weltengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #2 am: 2.08.2025 | 12:58 »
Da "Outgunned" vom gleichen Verlag ist - schlägt das in die gleiche Kerbe?
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Offline HEXer

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #3 am: 2.08.2025 | 13:05 »
Mit könnte ich mir vorstellen. Vom ersten Überfliegen des Outgunned PDFs her war mir das aber im Vergleich zu „gamey“, mit mehr Tokens und Ressourcen Management an Meta-Währung zur Regelung von Spotlight etc. Ich bin aber was Outgunned angeht, nicht der richtige Ansprechpartner.
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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #4 am: 2.08.2025 | 13:58 »
Ich würde sagen, Fate geht zumindest in diese Richtung. Sicher, es gibt ein paar recht "klassische" Regeln für Dinge wie Proben und Auswirkungen von Angriffsaktionen...aber vieles läuft trotzdem immer noch schlicht über das Prinzip "Die SL entscheidet von Fall zu Fall (und läßt die Spieler ggf. etwas mitreden)". Charakterspielwerte sind allemal gut genug für den Vergleich zwischen Charakteren und natürlich zum Würfeln und Abschätzen, was für welche Arten von Leuten wohl ungefähr wie schwierig wird, aber ausdrücklich nicht an Spielwelt-Benchmarks wie "reale" Gewichte oder Geschwindigkeiten gekoppelt, und selbst so etwas scheinbar Grundlegendes wie die Bewegung im Kampf ist eigentlich nur recht locker and formlos verregelt, wie mir gerade erst zuletzt im Zusammenhang mit dem "Flucht im Rollenspiel"-Faden wieder mal durch den Kopf gegangen ist -- Fate kennt keine fixen oder garantierten "Bewegungsraten" für einzelne Figuren und auch keine vordefinierten Standardschwierigkeiten für Dinge wie "ich will in diesem Zug diese drei Zonen auf einmal zurücklegen", da hängt also viel von den Entscheidungen der SL wenigstens zu dem jeweils konkret betrachteten Konflikt ab.

Offline ElfenLied

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #5 am: 2.08.2025 | 14:47 »
Dungeon World und Daggerheart würde ich dazu zählen.
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

Offline Sard

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #6 am: 2.08.2025 | 14:51 »
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Sinn des Begriffs Rulings richtig verstehe,
aber falls FATE dafür ein passendes Beispiel ist, kann ich nur wieder meine Erfahrung von "Abenteuer in Mittelerde" (5e) über TOR2 zu FATE-Mittelerde anführen und feststellen, dass mich dieses Regelsystem regelrecht befreit hat vom Regelballast und nun Mittelerde fühlen und erleben lässt, gerade aus SL-Sicht, aber auch die überwiegende Mehrheit der Spieler empfindet die Stärkung der Figur (so wie sie in der Vorstellung sein soll), unbeschnitten von verbleibenden Regelproblemen (Verregelungen).
Auch für handiworkgames' BEOWULF gedenke ich eine Übertragung anzugehen...

FATE passt da wirklich sehr gut für mich.
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Offline HEXer

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #7 am: 2.08.2025 | 15:16 »
Vielleicht bin das nur ich, aber für mich ist Fate eher „lengthy discussions and outlandish argumentations“ als „rulings“.
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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #8 am: 2.08.2025 | 15:41 »
Vielleicht bin das nur ich, aber für mich ist Fate eher „lengthy discussions and outlandish argumentations“ als „rulings“.

Das kenne ich eher noch aus meinen D&D-Zeiten, ganz sooo Fate-spezifisch kann das also aus meiner Sicht gar nicht sein. ;)

Nebenbei läßt sich das Fate-Handbuch (also streng genommen nicht die "eigentlichen" Kernregeln) auch kurz mal über die Frage "Rules vs. Rulings" bzw. eingedeutscht "Regeln oder Entscheidungen" aus: SRD-Link hier. Mag auch ganz systemagnostisch von Nutzen sein, da der Abschnitt gar keinen Bezug auf spezielle Fate-Elemente nimmt.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #9 am: 2.08.2025 | 16:10 »
Ich bin noch nicht dazu gekommen mich intensiver damit zu beschäftigen (auch wenn ich es schon eine Weile habe), aber das Forthright RPG (Link zur kostenlosen Creative Commons Version auf DTRPG) könnte darauf zutreffen.

Das System wird von den Machern wohl noch über deren Patreon weiterentwickelt (oder "rebooted"?) aber wenn man die Eckdaten des gewünschen Systems definiert hat sollte es für einige Sachen nutzbar sein.

Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Weltengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #10 am: 2.08.2025 | 21:11 »
Dungeon World und Daggerheart würde ich dazu zählen.

Sind das nicht beides dedizierte Fantasy-Systeme?
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Offline 1of3

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #11 am: 2.08.2025 | 21:28 »
Sind sie. Du kannst natürlich PbtA für so ziemlich alles finden, aber ich glaube das auch generell nicht was, du suchst. PbtA spiele versuchen SL-Entscheidungen soweit es geht zu normieren.

Und Daggerheart würde ich andersherum auch nicht regelarm nennen, mit zwei bis drei aktiven Resourcen, die man bei SCs so verwaltet.

World of Darkness oder Cthulhu kannst du für so ziemlich alles benutzen, was so ungefähr heute passiert und haben nicht wirklich ausschweifende Regeln.

Offline Weltengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #12 am: 2.08.2025 | 21:30 »
FATE passt da wirklich sehr gut für mich.

Für mich eigentlich gar nicht - tatsächlich kenne ich FATE ganz gut, und es ist überhaupt nicht das, was ich hier im Kopf hatte. Dafür geht es mir zu sehr in Richtung Erzählspiel und Metagaming.

Wenn ich den Kontrast mal etwas übertrieben darstelle:
  • Ruling-based System: Spieler möchte Aktion X durchführen, beschreibt sie, und der Spielleiter legt aufgrund eines Grundregelsatzes fest, wie das jetzt abgewickelt wird.
  • FATE: Spieler möchte Aktion X durchführen, schaut auf seine Metaressourcen (Aspekte, FATE-Punkte) und überlegt sich jetzt eine Begründung, warum er die jetzt anwenden darf.
Was ich suche, ist eher Variante 1. Spontan würde mir dazu am ehesten so etwas wie Everywhen (Barbarians of Lemuria als Universalsystem) einfallen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es dazu auch noch andere passende Systeme gibt.

Du kannst natürlich PbtA für so ziemlich alles finden, aber ich glaube das auch generell nicht was, du suchst. PbtA spiele versuchen SL-Entscheidungen soweit es geht zu normieren.

Danke, du nimmst mir die Antwort ab... :d
« Letzte Änderung: 2.08.2025 | 21:31 von Weltengeist »
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Offline Quaint

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #13 am: 2.08.2025 | 22:02 »
Ich denke, das kommt auch bissle drauf an, wie man es halt macht. Ich spiele beispielsweise oWoD Sachen (mit anderem Kampfsystem) als Rulingsbasierte Sache. Natürlich steht im Kampfsystem grob drin wie Kämpfe gehen. Natürlich gibt es in den oWoD Werken so Drama Kapitel mit beispielen wie man alles mögliche Verregeln kann von der Autoreperatur bis hin zum Flirten.
Aber praktisch gesehen kann das bei uns niemand auswendig, und es wird auch nicht geschaut. Sondern es geht halt nach Ruling: Spieler will X machen, ich als SL sage würfel mal Y.

Und wenn man paar Fähigkeiten auswechselt auf dem Charakterbogen kann man mit dem oWoD Framework schon viel machen. Aber keine Ahnung, ob das in Frage kommt für dich. Ist halt bei mir viel Homebrew dabei. Und halt ausschlachten von der gewaltigen Materialfülle die es halt gibt dazu.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline Alexandro

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #14 am: 2.08.2025 | 22:12 »
Savage Worlds könnte passen (zumindest prä-SWADE war da sehr viel kit-bashen und Augenmaß in der Anwendung der Regeln).

Zitat
Ruling-based System: Spieler möchte Aktion X durchführen, beschreibt sie, und der Spielleiter legt aufgrund eines Grundregelsatzes fest, wie das jetzt abgewickelt wird.
FATE: Spieler möchte Aktion X durchführen, schaut auf seine Metaressourcen (Aspekte, FATE-Punkte) und überlegt sich jetzt eine Begründung, warum er die jetzt anwenden darf.

Auch bei FATE überlegt die SL (bzw. die Gruppe zusammen), wie bestimmte Subsysteme genutzt werden, es ist definitiv NICHT so, dass nur auf alles Aspekte angewendet werden.

Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Der Nârr

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #15 am: 2.08.2025 | 23:07 »
Ruling-based System: Spieler möchte Aktion X durchführen, beschreibt sie, und der Spielleiter legt aufgrund eines Grundregelsatzes fest, wie das jetzt abgewickelt wird.
Also dass es nur einen Grundregelsatz gibt, ist doch eher einfach Rules ultralight. Ansonsten ist das, was du beschreibst, bei den narrativen Spielen doch als Fiction first bekannt. Erst geht es darum, was in der Fiktion passiert und dann wird entschieden, welche Regeln dafpr Anwendung finden.

Das ist aber so allgemein, das hatte man auch schon bei Classic Traveller oder D&D. Nur dass man da nicht immer einek Grundmechabismus verwendet, sondern ggf. auf das passende Subsystem zurückgreift.

Ich habe zuletzt DSA 2 gelesen und auch da wird immer darauf hingewiesen, dass es Aufgabe des Meisters ist, welche Regeln und inwiefern diese in einwr besgimmten Situation Anwendung finden.

Die hypothetische New School der OSR-Bewegung geht dann ja davon aus, dass man njr kann, was in Regeln formuliert ist und diese das Spiel steuern, nicht die Fiktion. Aber ob es die wirklich so gibt....
Wenn der Sieger eines Kampfes an Wundfieber stirbt, ist es Hârn. Wenn der Sieger eines Kampfes an Wundstarrkrampf stirbt, ist es Midgard. Und wenn der Sieger eines Kampfes am Leben bleibt, ist das bloß Fantasy.

Offline gilborn

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #16 am: 2.08.2025 | 23:40 »
Wenn du extrem rulings basiert haben magst, gibt es FKS, hinter dem die unmögliche Bezeichnung "Free Kriegsspiel steht".

Ich stecke aber nicht tief genug in dieser Strömung, dass ich wüsste ob es ein Universalsystem dazu gibt.

Der Ansatz -alles ist rulings- hat auf jeden Fall seinen Reiz!

Offline caranfang

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #17 am: 2.08.2025 | 23:55 »
Nur ein kleiner Zwischenruf, war das Konzept der rulings nicht eine Fo9lge davon, dass es für bestimme sachen keine offiziellen Regeln gab?
Somit müsste doch jedes Rollenspiel mit einem minimalisten Regelsatz und ohne Metaressourcen den verlangten Anforderungen genügen.

Online schneeland

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #18 am: Gestern um 01:25 »
Nur ein kleiner Zwischenruf, war das Konzept der rulings nicht eine Fo9lge davon, dass es für bestimme sachen keine offiziellen Regeln gab?
Somit müsste doch jedes Rollenspiel mit einem minimalisten Regelsatz und ohne Metaressourcen den verlangten Anforderungen genügen.

Grundsätzlich hätte ich jetzt auch gesagt: es läuft auf leichtgewichtige Regelsysteme, bei denen das primäre Erzählrecht beim Spielleiter liegt und Subsysteme idealerweise nicht so stark verzahnt sind, dass man beim Improvisieren viel darüber nachdenken muss. Aber Weltengeist formuliert ja noch eine zweite Anforderung, nämlich möglichst universelle Einsetzbarkeit, und damit wir die Liste dann m.E. schon schmaler.

Persönlich in den Sinn kämen mir:
* Everywhen, die generische Variante des Systems aus Barbarians of Lemuria
* Mini D6 - eine schlankere Variante von Open D6

Außerdem das vom HEXer bereits genannte Broken Compass - ich mag den minimalistischen Ansatz auch etwas lieber als die Nachfolgeversionen der Outgunned-Familie, aber es hat natürlich den Nachteil, dass es nicht mehr offiziell im Handel ist. Die nächsthöhere Komplexitätsstufe wäre dann Outgunned Adventure, und darüber nochmal Outgunned.

Wenn es sehr schlank sein soll, dann kämen vielleicht auch in Frage:
* Year Zero Mini - eine 6-Seiten-Version der Year Zero Engine
* Die 2400 System-Familie

Sobald mehr Bastelei akzeptabel ist, gäbe es dann noch zusätzliche Kandidaten:
* Warlock! und Warpstar! sind recht kompakte Verschnitte von Warhammer Fantasy und 40K, und das fertigkeitsbasierte Grundsystem ist m.E. flexibel genug, um auch für weitere Genres einsatzbar zu sein (ein paar Sachen gibt's auch als
* Auch mit der Borg-Familie kommt man wahrscheinlich relativ weit - es gibt ja neben dem eher Fantasy-orientierten Original Mörk Borg z.B. auch Cyberpunk-, Weltraum- und Piraten-Ableger. Nachteil ist natürlich, das immer eine gewisse Untergangsstimmung dazugehört.
* Und wenn auch Eigenbauten in Ordnung sind, hat der Seba mit Slumdogs (Cyberpunk) und Gassenhunde (Fantasy) ein sympathisches, schlankes W6-Poolsystem im Angebot.
* Persönlich finde ich auch das Gerüst von Beyond the Wall sehr charmant, das Old-School-D&D um ein einfaches Fertigkeitssystem und ein dreiteiliges Magiesystem mit Zaubertricks, Zaubern und Ritualen erweitert - da ist aber der Weg zu anderen Genres dann noch etwas weiter und bastellastiger als bei den zuvor genannten Systemen
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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #19 am: Gestern um 06:37 »
Mir würde da noch das Regelsystem von Over The Edge einfallen. Das ist universell einsetzbar und ist in den Regeln recht wage genug, dass der SL entscheiden kann wie er die aktuelle Aktion abwickeln will.
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Offline flaschengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #20 am: Gestern um 07:26 »
Risus: Sehr regelleicht, dank Klischees sowie solider Basismechanik universell einsetzbar, und die Erzählrechte jenseits des Spielercharakters liegen ganz klassisch beim Spielleiter. In der Rückschau kaum zu glauben, dass dieses System mal als Scherz gestartet ist (aber wer GURPS kennt, versteht den Witz auf Anhieb ;)).
Risus ist zudem kostenfrei verfügbar.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Weltengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #21 am: Gestern um 08:10 »
Persönlich in den Sinn kämen mir:
* Everywhen, die generische Variante des Systems aus Barbarians of Lemuria

Das hatte ich ja oben auch schon genannt - das ist definitiv die Richtung, in die ich gerade denke bzw. suche. :d
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Offline Andropinis

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #22 am: Gestern um 08:33 »
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George R.R. Martin

Offline Sard

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #23 am: Gestern um 10:29 »
  • Ruling-based System: Spieler möchte Aktion X durchführen, beschreibt sie, und der Spielleiter legt aufgrund eines Grundregelsatzes fest, wie das jetzt abgewickelt wird.

TSRPG von Skirmisher macht das genau so,
aber die Mechanik ist mir irgendwie fremd.

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Offline Weltengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #24 am: Gestern um 11:22 »
Hab mal geschaut - das ist mir dann irgendwie doch zu wenig Regeln... ;D

(Ich weiß, immer hat er was auszusetzen... ::))
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