Um 1999-2000 herum war ich in der Mittelstufe in einem sehr toxischen, kleinen "Freundeskreis" unterwegs, wo gegenseitiges Necken gleichbedeutend mit "wir mobben unsere Buddies" war.
Da ich sonst niemanden auf der Schule so wirklich hatte, bin ich doch irgendwie immer zurückgekommen, wie das so ist.
Im Ferienjob hab ich dann jemanden kennengelernt, der für ziemlich lange Zeit mein Best Buddy werden sollte. Der hatte nun am Wochenende manchmal was vor "DSA" nannte er das. Es gab dann diesen einen Freitag, wo ich wieder fragte "Heute Abend Kneipe?" und er so "Nee, sorry hab DSA." (kurze Pause, Blick auf mich) "Du magst doch auch Fantasy, Holbein und so. Willst nicht mal mitkommen? Könnte dir gefallen!" Naja danach ist dann in kurzer Zeit sehr viel passiert: Aus Tabellen Werte in komische Zettel übertragen, mich im Spiel direkt mit nem Wirt angelegt, später komische Pappboxen in einem Spielwarenladen und seltsame Würfel gekauft, dann im Keller bei den Mitspielern getroffen und den Rechner zur "Netze" (Netzwerkparty) mitgeschleppt unter Protest der Eltern.. naja und dann irgendwann halt das erste Mal auf der anderen Seite des "Meisterschirms" gesessen.
Tatsächlich habe ich über DSA Kontakt zu einem komplett neuen, viiiel funktionaleren und emotional wertvollen Freundeskreis gefunden, der in Teilen mehr oder weniger fest immer noch bis heute anhält!
Dann kamen Cons, das GroFaFo mit dem Wechsel zum Tanelorn mit dem Grossen Treffen, Rollenspielverein, GRT dazu... und über den Verein habe ich meine heutige Freundin (Brett- und Rollenspielerin, also umgekehrten Fokus zu mir als Rollen- und Brettspieler

) kennengelernt, mit der ich mittlerweile eine kleine, überaus süße Tochter habe
Darüber hat mir gerade die Aufgabe als "Meister" bzw. später dann
Spielleiter viel über Gruppendynamik, Storytelling, Spannung und mir dazu noch einen ordentlichen Schub Selbstbewusstsein gegeben.
Wäre das mit anderen Hobbies auch möglich gewesen? Mit einigen mehr, anderen weniger - manchen aber mit Sicherheit auch gar nicht. Ich glaube, der (psycho?)soziale Aspekt unseres Hobbies kann schon deutlich mehr Einfluss auf Persönlichkeitsbildung und -Veränderung haben, als viele andere Freizeitbeschäftigungen.