Autor Thema: [Sammlung] Wie Rollenspiel mein Leben positiv beeinflusst hat  (Gelesen 2110 mal)

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Online Zed

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Hast Du durchs Rollenspiel Freundschaften geschlossen, deren Auswirkung über das Spiel hinaus ging? Hast Du durch Rollenspiel Fähigkeiten geschult, die Dir anderweitig geholfen haben?

Das hier soll eine Sammlung für selbst erlebte positive Wirkungen sein, die Rollenspiel haben kann.

Online Maarzan

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Rollenspiel war der Kondenspunkt für Freundeskreisbildung zur Schulzeit und dann auch zur Studienzeit, die zu nicht unwesentlichen Teilen auch heute noch - wenn auch leider überwiegend nicht mehr für regelmäßiges gemeinsames Spielen - halten. 

Dazu war es der Anlass sich mit Englisch und Programmieren auseinander zu setzen und hat da letztlich deutlich mehr Wirkung gehabt als Schule oder Studium.

Die aus Abenteuern geschulte analytische Herangehensweise an neue Probleme hat ebenfalls das eine oder andere Mal in Studium und Job geholfen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Mithras

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Ich habe viel Englisch gelesen dadurch aber das wichtigste: ich habe dadurch vor genau 20 Jahren meine jetzige Frau kennengelernt! Wir haben 2 Töchter und die große will bereits seit 2 Jahren mitspielen!
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Online klatschi

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Geiler Thread. Lasst uns unser Hobby feiern, ich finde das richtig gut, danke für diese Idee, @Zed.

Ich baller mal minimal strukturiert rein...




In meiner Schulzeit hatte ich durch meine Rollenspielrunde meine Runde an Nerds und uncoolen Personen, bei denen ich sein konnte, wie ich will und das machen konnte, was mir Spaß machte, ohne mich anzupassen. Für mich absolut zentrales identitätsbildendes Moment und aus der Retrospektive auch für andere aus der Gruppe ähnlich bedeutsam. Da war man halt, wie man ist, hauptsach man zockt.
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Diese Gamer-Truppe trifft sich auch heute noch einmal im Jahr auf ein Bier und mit einem davon habe ich seit 26 Jahren eine ganz ganz enge und tiefe Freundschaft mit manchmal keinen, manchmal mehreren Telefonaten jede Woche.
Hatte später wegen Gamer Shame aufgehört und es ein paar Jahre später sehr bereut, weil mir wirklich etwas "von mir" gefehlt hat.



Rollenspiel hat für mich und meine Gruppen Erinnerungen geschaffen, die über die normalen Gruppenerlebnisse rausgehen, weil man diese gemeinsame Geschichte erzählt ("Die Szene zwischen Doji Izuhara und Kakita Toshimoko war sooo geil!"). Es hat mir geholfen, Freunde besser kennenzulernen, es hat mir geholfen, Menschen vollkommen anders kennenzulernen und zu mehr zu schätzen (Damals: "Was der spielt mit? Na ich bin gespannt..." Heute: "Kann der bitte in jeder Runde dabei sein???").



Ich habe durch Rollenspiel rudimentär Bildbearbeitung und Layout gelernt. Ich meine, dass ich zumindest ein bisschen schreiben gelernt habe dadurch.



Ich habe durch Rollenspiel (und andere Hobbys) vollkommen vergessen, was "Langeweile" eigentlich ist. Schon als Jugendlicher. Ich kenne seit Jahrzehnten keine Langeweile mehr, sondern finde Ideen, die mich beschäftigen und kreativ sein lassen.



Ich habe viele Termine, auf die ich hinfiebere voller Vorfreude.



Ich habe durch Kartenbasteln meine geographischen Grundkenntnisse aus der Schule auffrischen dürfen.



Während Corona: It kept me sane.



Während kleine Kinder: It keeps me sane und es ist wunderbar vereinbar mit dem Familienalltag (abends, nur ein paar Stunden online)

Online Andropinis

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Englisch - habe ich durch RPG verbessert, in dem Fall aber eher Computer RPG. Jedenfalls war ich etwa bis zur 7. Klasse richtig schlecht und in der Oberstufe hatte ich Englisch LK. Das ist auf jeden Fall auch RPG zu verdanken.

Kreativität, Träumen und Fantasie - werden durch RPG selbstverständlich positiv angeregt. Man kann auch mal gedanklich abschweifen und vor sich hin träumen. Ansonsten trifft auf RPG auch zu, was in meiner Signatur steht: "A reader lives a thousand lives before he dies. The man who never reads lives only one.". Ersetze "Reader" durch "Rollenspieler".  ;D

Und in meiner Gruppe zu Jugendzeiten waren wir 3-4 Leute im gleichen Alter und noch der jüngere Bruder von einem aus der Gruppe. Und eben der hat mir Jahre später mal erzählt, wie wichtig für ihn das damals war, dass er bei den Größeren mitmachen durfte und wie gerne er daran zurück denkt. Hat mich richtig gefreut.
A reader lives a thousand lives before he dies. The man who never reads lives only one.

George R.R. Martin

Offline Dr. Beckenstein

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Guter Thread.

- Auch bei mir hat sich durch Rollenspiel mein Englisch verbessert. So gut, dass ich das heute im Job einsetzen kann.

- Definitiv habe ich durch Rollenspiel meine Social Skills deutlich gesteigert. Ich war als Teen (und später) unglaublich schüchtern und gehemmt und hätte nie vor einer Gruppe sprechen können.

- Alle meine jetzigen Freunde habe ich durch Rollenspiel kennengelernt.
„Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann.“ - Jacques Yves Cousteau

Offline Alter Weißer Pottwal

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Mir hat in jungen Jahren der Eskapismus sehr geholfen. Mein Situation daheim war schwierig und ich musste schon früh viel zu viel Verantwortung übernehmen. Beim Rollenspiel konnte ich abschalten und mich entspannnen. Das war immer wie ein kleiner Urlaub.
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Offline JS

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- Rollenspiel ist das einzige Hobby, das mich mehr oder weniger aktiv seit meiner Teenagerzeit begleitet, aus der ich nicht gerade erst Vorgestern entwachsen bin - was man mir selbstredend nicht ansieht.

- Ich lernte meine Frau und meine frechen Hunde im Rollenspielumfeld kennen. Letztere sind übrigens keine Rollenspieler, obwohl sie mehr Leben an den Tisch bringen als viele Spieler/innen, mit denen ich zu tun hatte.

- Für einige meiner langjährigen und engsten Freundschaften war Rollenspiel immer eine wichtige Gemeinsamkeit. Auch einige eher oberflächliche Rollenspielbekanntschaften bereicher(te)n mein Leben.

- Durch Rollenspiel (genauer: die Geschichte der Inneren Sphäre bei Battletech und Mechwarrior) kam ich zu meinem Studium, das sich dann als perfekte Wahl für mich und meine Talente herausstellte.

- Ich brachte gaaanz früher auf Cons und auch privat zahlreiche Interessierte und Neulinge zum Rollenspiel oder zu bestimmten Settings/Systemen. Viele dieser Leute spielen noch heute, was mich sehr freut und zufriedenstellt.

- Vor allem Rollenspiel hielt und hält mein Englisch geschmeidig, so daß ich fließend Englisch lesen und verstehen kann, wenn es nicht gerade schottisch genuschelte Shakespearephrasen sind.

- Einige meiner kreativsten und aktivsten Lebensphasen waren eng und auf vielen Ebenen mit Rollenspielgedöns verknüpft. Ich bin auch bis heute erstaunt über die Kreativität und Ideenvielfalt der Aktiven in diesem Hobby.

- Ich freue mich immer noch über meine 364 Regalmeter feiner Rollenspiel-Sammlungsschätze und mein spezielles Roller-iPad voller PDF. Haben ist besser als brauchen!

- Ich kann ziemlich schnell und überzeugend die besten Lügengeschichten auftischen. Impro-SL for the win. Sollte Kryptoshit verkaufen ...

- Ich konnte mir im Laufe des Lebens vor allem mit der Betrachtung von Rollenspielern ein klareres Bild von Menschen (im Sinne von Menschheit) machen.

- Ich wäre weder über eine Zombieapokalypse noch über eine vampirische Schattenregierung noch über die Landung von Außerirdischen besonders erstaunt. Besorgt wohl, aber nicht erstaunt. Das ist ja nun schnöder Rollenspielalltag.
« Letzte Änderung: 17.08.2025 | 23:24 von JS »
Ratte is doch auch 'n Kollege!

Online Andropinis

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- Durch Rollenspiel (genauer: die Geschichte der Inneren Sphäre bei Battletech und Mechwarrior) kam ich zu meinem Studium, das sich dann als perfekte Wahl für mich und meine Talente herausstellte.

Bist Du ComStar ähm Telekom Agent oder züchtest Du Clankrieger im Biotech Unternehmen?  ;D
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George R.R. Martin

Offline Fonzman

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Klingt eher nach Robotik bei Boston Dynamics 😆

Offline Dreamdealer

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Positver RPG Einfluss? Meine Frau, meine besten Freunde und das tollste Hobby der Welt - was will man mehr?
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Offline AndreJarosch

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- Rollenspiel hat bei mir aus einem Dutzend oberflächlicher Schulfreunde eine kleine Gruppe wirklicher Freunde herausdestilliert

- Rollenspiel hat mir geholfen auch nach der Schulzeit neue Freunde zu finden, die genauso einen an der Waffel haben wie ich selbst  ;)

- Rollenspiel hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich kritisch denke (Dinge von beiden Seiten betrachten, Subjektive Wahrheiten von Objektiven Wahrheiten trennen können, Dinge hinterfragen, etc.)

- Rollenspiel hat mein englisch deutlich verbessert (Schulnoten 5 bis 4, jetzt übersetze ich aus dem englischen)

- Rollenspiel hat mein Interesse an Themen und Autoren getriggert, mit denen ich mich daraufhin beschäftigt habe (was wieder einen Stein losgetreten hat, da ich von denen aus weitere verwandte Themen/Autoren recherchiert und gelesen habe... Call of Cthulhu --> H.P. Lovecraft --> Cthulhu-Mythos-Autorenzirkel ODER  Sturmbringer --> Michael Moorcock --> Sword & Sorcery Fantasy etc.)

- Rollenspiel hat mich neugierig auf geschichtliche Epochen gemacht an die ich zuvor nie gedacht hatte oder an denen ich zuvor kein Interesse hatte, so dass ich inzwischen ein recht umfangreiche geschichtliche Allgemeinbildung habe.

- Rollenspiel hat auch außerhalb von Geschichte in vielen Bereichen meine Allgemeinbildung stark verbessert (als SL beschäftigt man sich nun Mal mit Tieren, Pflanzen, Giften, Metallen, Sprachen, Religionen, ...)

- Rollenspiel hat letztlich auch dazu geführt, dass ich meine Frau kennengelernt habe

- Rollenspiel hat dafür gesorgt, dass meine Frau die Sekte in die sie hineingeboren wurde verlassen hat

Offline unicum

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Mittelstufe war schlimm für mich, ich war aussenseiter und ja ich wurde gemobbt. Ich hab Schach gespielt und war eben nicht so der sportliche Typ, etwas Nerdig halt - wobei ich damals eher in der Natur unterwegs war also so Nerdig war ich auch wieder nicht.

Dann anfang Mittelstufe Englisch als Pflichtfach, man ich war in Deutsch schon nicht gut. (Das kann man hier vieleicht noch merken, ich hatte Nachhilfe in deutsch und wurde als "fast-leghasteniker" eingestuft.) 5 Klasse also - ich schaffe die Versetzung in KLasse 6 nicht,... Prognose der Leherer: schlecht, wollen sie ihren Sohn vieleicht auf die Hauptschule schicken? Meine Mutter setzt sich durch und ich mache die 5te nochmal.

also zweie Fünfte klasse, im Schahcchlub hat jemand D&D dabei, ich ziehe es in der Schule über den Kopierer und 2 Klassenkameraden kommen vorbei,... "Was ist das?" - "Ein Rollenspiel?" - "Wie spielt man das?" - "Keine Ahnung" - "Wir haben 2 stunden frei,..."
Tja. Ich war SL bevor ich die Regeln komplett durchgelesen hatte. Würfel waren das Problem, also im Schachclub gefragt wo man Würfel bekommt. Laden in der Stadt, hingegangen - würfel gekauft,... und Zinnfiguren - und dann angefangen zu malen - dann kam "Warhammer Fantasy Battle" auf Englisch. Ich hab das Heft heute noch, wort für wort übersetzt und ins Buch geschrieben. Das hat mir wohl die Schule gerettet. Schliesslich Realschule vorbei - ich geh aufs Gymnasium. Dorf spricht mich jemand an als er sieht das ich ein Rollenspielregelwerk lese ""Wir haben hier einen Rollen und Brettspielverein, magst nichtmal vorbeikommen?" so lernte ich meinen besten Freund kennen. In der Abiprüfung musste ich zwischen Deutsch und Englich wählen und ... schrieb 13 Punkte in Englisch.

Da ich hauptsächlich SL mache denke ich das mir das Rollenspiel nicht nur geholfen hat das mit der Schule zu überstehen, sondern auch meine Intovertiertheit zu überwinden.

Am WE zwei Runden auf einem Con geleitet und gerade flattern die Mails rein "wann bist du wieder auf einem Com ich möcht diese runde weiter spielen?" - irgendwas muss ich also richtig machen. (Oder falsch, denn eigentlich geh ich auf Cons um auch mal selbst zu spielen ;) )

Online Swanosaurus

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Hätte ich Mitte der Zweitausender nicht beschlossen, wieder mit RSP anzufangen und mich im Unknown-Armies-Forum angemeldet, dann hätte ich Kriegsklinge (ehemals hier im Tanelorn nicht kennengelernt); dann hätte ich nicht mit ihm und Korknadel zusammen unsere Lesebühne ins Leben gerufen. Und ohne die Lesebühne hätte ich meine heutige Frau nicht nach vielen Jahren zufällig wiedergetroffen. Und dann gäbe es wohl meine Kinder nicht.
Ehemals Rumpel/Achamanian

Meine Veröffentlichungen:
Season of the Snail für Troika!: https://www.drivethrurpg.com/de/product/524068/season-of-the-snail
Lover's Gaze für Cloud Empress: https://www.drivethrurpg.com/de/product/515643/lover-s-gaze-for-cloud-empress
Hidden Depths für Ashen Stars: https://www.drivethrurpg.com/de/product/300541/hidden-depths

Offline unicum

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Ist das auch so ein typisches RPG denken,... "was wäre wenn...?"

Ich meine wie oft hab ich den Spruch nach dem Spiel gehört "wärt ihr an der Kreuzung anderst abgebogen dann..." - zumindest als SL hat man ja etwa auf dem Schrim "was passiert wäre,..."

Insofern - man hätte andere Menschen kennengelernt, hätte andere Hobbies gehabt, ....

eben "hätte, hätte, fahrradkette" - aber: ich möchte es echt nicht missen. Ich hätte ohne RPG wohl eine Schreinerlehre gemacht,... und wäre nicht MSc und in einer Entwicklungsabteilung eines Weltunternehmens und würde mich nicht mit einer 5 Dimensionalen Matrix in einem 11 Dimensonalen Raum herumschlagen.

Offline JS

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"Insofern - man hätte andere Menschen kennengelernt, hätte andere Hobbies gehabt, ...."

Jep, denn vieles, was ich hier lese, sagen andere Menschen über das Boxen, das Motorradfahren oder den Kaninchenclub. Viele langjährige Hobbys bringen Menschen zusammen und einander näher.

Übrigens: Eine Schreinerei mit heutzutage prallsten Auftragsbüchern wäre auch etwas ganz Feines gewesen.
 ::)
« Letzte Änderung: 18.08.2025 | 13:25 von JS »
Ratte is doch auch 'n Kollege!

Offline Yney

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Ist das auch so ein typisches RPG denken,... "was wäre wenn...?"

Das ist für mich definitiv ein ganz gewichtiger Grund. Eine andere Welt zusammenspinnen, die ihre eigenen Regeln besitzt (spieltechnisch aber vor allem physisch) und mit gleichgesinnten Menschen erleben, wie sich diese anfühlt. Zugleich ist es ein Ventil für teils unter Überdruck stehende Phantasie, die einfach irgendwo hin muss. Häufige Frage: „Wie kommst du auf all das?“ mit üblicher Antwort: „Ich kann nicht anders (fast schon zwanghaft).“

Dazu kommen viele der mindestens genau so wichtigen Gründe, die auch schon genannt wurden: Zeit mit Freunden, die beim Rollenspiel teils erst so richtig zu Freunden wurden. Rollenspiel als etwas, das Verbindungen schafft.

Offline AndreJarosch

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Das ist für mich definitiv ein ganz gewichtiger Grund. Eine andere Welt zusammenspinnen, die ihre eigenen Regeln besitzt (spieltechnisch aber vor allem physisch) und mit gleichgesinnten Menschen erleben, wie sich diese anfühlt. Zugleich ist es ein Ventil für teils unter Überdruck stehende Phantasie, die einfach irgendwo hin muss. Häufige Frage: „Wie kommst du auf all das?“ mit üblicher Antwort: „Ich kann nicht anders (fast schon zwanghaft).“

Dazu kommen viele der mindestens genau so wichtigen Gründe, die auch schon genannt wurden: Zeit mit Freunden, die beim Rollenspiel teils erst so richtig zu Freunden wurden. Rollenspiel als etwas, das Verbindungen schafft.

Hinzu kommt, dass Rollenspieler durch diese Art zu denken (und das weitgefächerte Allgemeinwissen) eine bessere Überlebenschance hätten, sollte es zu irgendeiner Art von Apokalypse oder Zusammenbruch der Gesellschaft kommen (wer hat denn sonst Bücher im Regal über Tiere, Pflanzen, Waffen, Fallen, Überlebenskünste, etc. wenn das Internet dauerhaft ausfällt?).

Offline JS

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Ja, besonders Rollenspieler haben schon eine rege Phantasie, wenn es um ihre Selbstüberschätzung geht.
https://www.der-postillon.com/2011/12/durchschnittlicher-rollenspieler-wurde.html
(Das soll zwar Satire sein, träfe aber auf 98,5% der Rollenspieler, die ich bisher kennenlernte, voll zu.)
 ~;D
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Offline Quaint

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Ich hatte als junger Erwachsener eine Krise, die mich gut das Leben hätte kosten können. Rpg zu zocken war quasi der Lichtblick, der mich motiviert hat, mich halbwegs ins Leben zurück zu kämpfen. Als ich darüber dann auch meine Frau kennenlernte, wurde vieles besser. Und auch heute noch sind die gemeinsamen Runden ein wichtiger Teil unseres Lebens.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline AndreJarosch

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Ja, besonders Rollenspieler haben schon eine rege Phantasie, wenn es um ihre Selbstüberschätzung geht.
https://www.der-postillon.com/2011/12/durchschnittlicher-rollenspieler-wurde.html
(Das soll zwar Satire sein, träfe aber auf 98,5% der Rollenspieler, die ich bisher kennenlernte, voll zu.)
 ~;D

Tja, der Cliché-Rollenspieler hat das Wissen, um Kriesenzeiten besser zu übersetehen, als Otto-Normal-Bürger.
Leider ist der Cliché-Rollenspieler aber auch weniger fit als der Otto-Normal-Bürger.

P.S.: Es gab eine Umfrage (ich glaube in GB), in der ca. 75% aller Männer glaubten einen Angriff eines Bären überleben zu können. Da frage ich mich: Ist Einbildung auch Bildung?

Offline Kurna

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Also ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich den Angriff eines Bären überleben kann,
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« Letzte Änderung: 18.08.2025 | 13:56 von Kurna »
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline unicum

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Übrigens: Eine Schreinerei mit heutzutage prallsten Auftragsbüchern wäre auch etwas ganz Feines gewesen.

Bei uns im Ort haben in den lezten 15 Jahren drei zugesmacht, nicht wegen mangelnder Arbeit sondern wegen keine Arbeiter. Vieleicht wär ich jezt Schreinermeister und hätte einen Betrieb übernommen, bei einem hätte ich nicht mal den Namen der Firma ändern müssen. (und ja ich hab eigentlich einen eher seltenen Namen).


Offline unicum

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P.S.: Es gab eine Umfrage (ich glaube in GB), in der ca. 75% aller Männer glaubten einen Angriff eines Bären überleben zu können.

Das ist ganz einfach: Wenn der Bär die 25% aufgefressen hat die das nicht glauben ist er erstmal satt.


Online Zed

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Bei uns im Ort haben in den lezten 15 Jahren drei zugesmacht, nicht wegen mangelnder Arbeit sondern wegen keine Arbeiter. Vieleicht wär ich jezt Schreinermeister und hätte einen Betrieb übernommen, bei einem hätte ich nicht mal den Namen der Firma ändern müssen. (und ja ich hab eigentlich einen eher seltenen Namen).

Lasst uns gerne bei der Sammlung bleiben! 🙂

Offline JS

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P.S.: Es gab eine Umfrage (ich glaube in GB), in der ca. 75% aller Männer glaubten einen Angriff eines Bären überleben zu können. Da frage ich mich: Ist Einbildung auch Bildung?

Wieso? Jeder kennt die Tricks, die gegen Bären zum Sieg führen.
https://www.youtube.com/watch?v=QYn1chaCqp8

 :btt:
Ratte is doch auch 'n Kollege!

Offline Yney

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Ich trage noch nach:
In Momenten, in denen die Bezeichnung des Hobbys wortwörtlich genommen werden kann, kann das Rollenspiel ermöglichen Dinge auszuprobieren, an die man sich vielleicht im wahren Leben nicht so schnell trauen würde. Gut, das trifft natürlich auch auf die Momente zu, in denen man sich mit welterschütternder Magie eine Bahn durch all die bösen Viecher pflügt, aber DAS ist hoffentlich IMMER eine rein fiktive Option und nicht eine Übung für den Realfall (wie es ja manche Medien einst von Rollenspielern vermutet haben).

Das „Was wäre wenn?“ im Rollenspiel, gerade bei sozialen Interaktionen, erlaubt auch mal ein Ausloten von unbekanntem Terrain. Vielleicht öffnet es ja auch ein wenig den Blick für andere Sichtweisen. Rollenspiel als Therapie für eine angeblich immer mehr ichbezogene Welt? Wohl kaum. Aber ein wenig vom Gesagten habe ich immer wieder erlebt. Ob es mich auf Situationen im wahren Leben vorbereitet hat, sei mal dahingestellt.

Online schneeland

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Wie schon bei Anderen: Rollenspiel ist schon das Hobby, über das sich vergleichsweise viele Freundschaften ergeben haben (kein Automatismus und auch nicht das Einzige, aber die Chance auf ähnliche Interessen ist bei anderen Rollenspielern gefühlt schon merklich höher). Es hilft sicher auch, dass das Ganze konzeptbedingt meiner Eigenbrötlerei entgegen wirkt.

Außerdem war Rollenspiel für mich mehrfach die Motivation, mich mit anderem neuen Kram zu beschäftigen. Ohne Rollenspiel und v.a. Rollenspiel-Streaming hätte ich vermutlich nicht Motivation aufgebracht, mich mal intensiver mit verschiedenen Social Media-Plattformen zu beschäftigen, die nach "natürlicher Sozialisierung" in Schule und Studium an mir vorbei gegangen sind (Twitch, Twitter, Reddit, Discord). Und ohne Rollenspiel wäre ich vermutlich auch merklich weniger motiviert, mich mal eingehender mit aktuellen IT-Betriebs- und Sicherheitskonzepten zu beschäftigen.
All good things come to those who wait! ... like dual flamethrowers and beer.

Offline Alter Weißer Pottwal

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Tja, der Cliché-Rollenspieler hat das Wissen, um Kriesenzeiten besser zu übersetehen, als Otto-Normal-Bürger.
Leider ist der Cliché-Rollenspieler aber auch weniger fit als der Otto-Normal-Bürger.

P.S.: Es gab eine Umfrage (ich glaube in GB), in der ca. 75% aller Männer glaubten einen Angriff eines Bären überleben zu können. Da frage ich mich: Ist Einbildung auch Bildung?

Himbär oder Brombär vielleicht  >;D
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Offline YY

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Quer über alle Bärenarten und Angriffsformen haben sie sich damit statistisch sogar unterschätzt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Hotzenplot

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Etwas offtopic, aber es passt gerade zu gut:
https://www.youtube.com/watch?v=KCGUNpzjD6M
Scottish reporter tricked into wearing protective gear for 'drop bears' | South Australia | 7NEWS
 ~;D

Offline Alter Weißer Pottwal

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Zu Bären:
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Offline felixs

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In den meisten Rollenspielen sind Bären aber viel zu schwache Gegner. Noch viel extremer ist es mit Wölfen.
Ratten hingegen dürften in den meisten Rollenspielen eher überbewertet sein.
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Offline Raven Nash

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Demnach hier "nebenan" im Trentino jede Menge Bären herumstreifen, liegen die 75% durchaus nicht ganz falsch. Die wenigsten Bärenangriffe enden tatsächlich tödlich. Schwere Verletzungen kommen vor, meistens bleibt es aber bei Scheinangriffen.
Allerdings muss man auch schon ordentlich Glück (oder Pech) haben, einen Bären in freier Wildbahn überhaupt zu sehen. Ich hab's noch nie geschafft.
Aktiv: Dragonbane
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
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Offline aikar

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Zufällig mal reingeschaut und das ist doch tatsächlich ein Thema, wo ich gerne wiedermal ein Kommentar abgebe :D

Rollenspiel hat mein Leben letztendlich so stark beeinflusst wie nichts abseits meiner Eltern.

Rollenspiel hat mir geholfen von einem eher schüchternen Außenseiter zu einem extrovertierten und (meistens) selbstbewussten Menschen zu werden.
Ich habe den Großteil meines heutigen sehr großen Freundeskreises über Rollenspiele und die daran hängende Nerd- und Hobbyszene kennen gelernt.
Gleich mehrere dieser Rollenspielfreunde haben mich inzwischen zum Paten ihrer Kinder gemacht.
Durch das geweckte Interesse an Mittelalterlichem und Fantasy habe ich meine heutige Frau in einem Schwertkampfkurs getroffen.
Ich habe inzwischen Neueinsteiger im dreistelligen Bereich ins Rollenspielhobby eingeführt und es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie viel Spaß sie haben. Auch daraus ergeben sich immer wieder Freundschaften.
Ich engagiere mich auch seit 17 Jahren mit Rollenspiel in einem Jugendverein und es ist immer wieder toll, wie selbst introvertierte und eingeschüchterte junge Menschen beim Rollenspiel aufblühen und Selbstbewusstsein entwickeln können.
Seit einem Jahr arbeite ich für den Uhrwerk-Verlag nicht nur als Autor, sondern auch als Chefredakteur und baue dadurch ganz neue Fähigkeiten abseits meiner üblichen Programmierarbeit auf.

Ohne Rollenspiele wäre mein Leben ein gänzlich anderes, wäre ich jemand gänzlich anderes.
Chefredakteur des neuen Myranor.

Offline Ludovico

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Dank Rollenspiel hab ich in jedem Winkel der Welt, in dem ich bisher war, Freunde gefunden.

Offline flaschengeist

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Sehr schöner Faden :d.
Ich kann zumindest bei kurzem Nachdenken nicht sagen, dass Rollenspiel meine Persönlichkeit signifikant verändert hat. Als ein Hobby aus Jugendtagen, das sei vielen Jahren zum mit Abstand wichtigsten Hobby geworden ist, hat RPG mir jedoch unzählige Stunden Freude gebracht. Dafür bin ich überaus dankbar. Einziger Wehrmutstropfen: Anders als einige hier, hatte ich bislang keine Frau oder Partnerin, die sich für Rollenspiel begeistern konnte. Aber um das zu ändern bleiben mir hoffentlich noch ca. 40 Jahre, vielleicht ist mir Fortuna am Ende auch hier doch noch mal hold ;D.

Edit: Nach etwas längerem Nachdenken bin ich doch überzeugt, dass unser tolles Hobby meine Kreativität gefördert hat.
« Letzte Änderung: 21.08.2025 | 10:09 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Namo

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Ich habe da jetzt auch seit ein paar Tagen drüber nachgedacht, aber so recht kann ich nicht finden ob und wie das Rollenspiel mein Leben positiv verändert hat. Es gab eine etwa 10 jährige, sehr intensive Rollenspielzeit in der ich auch viele Leute kennengelernt habe. Aber wirklich viel geblieben ist davon nicht muss ich zugeben. Es bereitet mit Spaß und macht mir Freude. Und jetzt nachdem ich es schon wieder länger spiele, spüre ich, wie meine Sprache sich verändert, die Kreativität wieder zurück gekehrt ist weil ich mich wieder mit etwas schöpfenden befasse und das Reden in Besprechungen wieder etwas flüssiger wird. Das wäre vielleicht als positives hervorzuheben. Aber meine Gesamtlebensumstände wären schon relativ identisch würde ich meinen. (Meine Frau findet Rollenspiel total Panne muss ich dazu sagen  ;D)

Offline Luxferre

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Ähnlich wie bei Namo hier.
Luxferella kann mit RSP gar nichts (!) (mit Ausrufezeichen!) anfangen. Ist okay, dafür kann ich nichts mit ihren Pferden anfangen, außer pflegen und teures Futter kaufen  ;D
Luxferrinchen findet phantastische Geschichten toll und ich versuche mit ihr interaktives Erzählen. Luxferrator ist noch viel zu klein, um das überhaupt zu erfassen, der hat noch Zeit, sich von Papalux anstecken zu lassen.

Ich spiele mit meinen besten Freunden und ehrlicherweise hat sich übers Rollenspiel genau das so gebildet.

Davon ab hat es mich sicherlich auch darin geprägt, andere Positionen (Rollen) einzunehmen und mich zu einem besseren Kommunikator gemacht.

Ansonsten bedingt das Eine das Andere, wie das Andere das Eine bedingt. Wechselwirkung.
ina killatēšu bašma kabis šumšu Tišpak
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Offline First Orko

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Um 1999-2000 herum war ich in der Mittelstufe in einem sehr toxischen, kleinen "Freundeskreis" unterwegs, wo gegenseitiges Necken gleichbedeutend mit "wir mobben unsere Buddies" war.  :-[
Da ich sonst niemanden auf der Schule so wirklich hatte, bin ich doch irgendwie immer zurückgekommen, wie das so ist.

Im Ferienjob hab ich dann jemanden kennengelernt, der für ziemlich lange Zeit mein Best Buddy werden sollte. Der hatte nun am Wochenende manchmal was vor "DSA" nannte er das. Es gab dann diesen einen Freitag, wo ich wieder fragte "Heute Abend Kneipe?" und er so "Nee, sorry hab DSA." (kurze Pause, Blick auf mich) "Du magst doch auch Fantasy, Holbein und so. Willst nicht mal mitkommen? Könnte dir gefallen!" Naja danach ist dann in kurzer Zeit sehr viel passiert: Aus Tabellen Werte in komische Zettel übertragen, mich im Spiel direkt mit nem Wirt angelegt, später komische Pappboxen in einem Spielwarenladen und seltsame Würfel gekauft, dann im Keller bei den Mitspielern getroffen und den Rechner zur "Netze" (Netzwerkparty) mitgeschleppt unter Protest der Eltern.. naja und dann irgendwann halt das erste Mal auf der anderen Seite des "Meisterschirms" gesessen.

Tatsächlich habe ich über DSA Kontakt zu einem komplett neuen, viiiel funktionaleren und emotional wertvollen Freundeskreis gefunden, der in Teilen mehr oder weniger fest immer noch bis heute anhält!

Dann kamen Cons, das GroFaFo mit dem Wechsel zum Tanelorn mit dem Grossen Treffen, Rollenspielverein, GRT dazu... und über den Verein habe ich meine heutige Freundin (Brett- und Rollenspielerin, also umgekehrten Fokus zu mir als Rollen- und Brettspieler ;) ) kennengelernt, mit der ich mittlerweile eine kleine, überaus süße Tochter habe  ^-^

Darüber hat mir gerade die Aufgabe als "Meister" bzw. später dann Spielleiter viel über Gruppendynamik, Storytelling, Spannung und mir dazu noch einen ordentlichen Schub Selbstbewusstsein gegeben.

Wäre das mit anderen Hobbies auch möglich gewesen? Mit einigen mehr, anderen weniger - manchen aber mit Sicherheit auch gar nicht. Ich glaube, der (psycho?)soziale Aspekt unseres Hobbies kann schon deutlich mehr Einfluss auf Persönlichkeitsbildung und -Veränderung haben, als viele andere Freizeitbeschäftigungen.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Online HEXer

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Für mich war es mit 16 eine Fluchtmöglichkeit, als mein Vater starb. Statt weiter mit den falschen Leuten abzuhängen und illegale Dinge zu tun, konnte ich mich dahin zurückziehen. Das ist bis heute ein Stück weit so geblieben. Weswegen ich höchst allergisch darauf reagiere, wenn zu viel RL in das Hobby gebracht wird (siehe Rollenspiel und Gesellschaft).
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
- Nietzsche

Offline Weltengeist

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Das ist so eine Frage, bei der ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, weil das Hobby seit 40 Jahren so eng mit meinem Leben verwoben ist, dass beide gar nicht so richtig getrennt vorstellbar sind. Aber einige Beispiele:
  • Als typischer Nerd-Jugendlicher war Rollenspiel das erste Mal, dass ich größere Gruppen Gleichaltriger zusammengetrommelt und zum Spiel eingeladen habe. Würde mich nicht wundern, wenn dabei das eine oder andere Gramm Sozialkompetenz mit vom Himmel gefallen ist, das ich sonst heute vielleicht nicht hätte. Ziemlich sicher bin ich mir jedenfalls, dass meine Fähigkeiten zur Sitzungsmoderation etwas mit der langjährigen Spielleiter-Tätigkeit zu tun haben.
  • Dank dieses Hobbys habe ich unfassbar viel geschrieben - wir reden hier vermutlich von vielen tausend Seiten. Abenteuer, Spielmaterial, Vorgeschichten, Ideen, Spielberichte, Forenbeiträge, Kurzgeschichten, angefangene Romane u.v.m. Wenig verwunderlich, dass "Schreiben" bis heute zu meinen Top-Skills (auch beruflich) gehört.
  • Als ich nach zwei Jahren in Dänemark meine Sprachfähigkeiten nicht mehr weiter über Sprachschule und Alltag verbessern konnte, habe ich eine Rollenspielrunde gegründet (und als erstes Midgard auf Dänisch übersetzt...). Ergebnis: Anderthalb Jahre später habe ich die dänische Sprache so gut beherrscht, dass mich die meisten Einheimischen nicht mehr von einem Muttersprachler unterscheiden konnten.
Und ja, wie viele andere hier bin ich quer durch die Republik mit Menschen befreundet, die ich übers Rollenspiel kennengelernt habe, mit denen mich aber viel mehr verbindet als das gemeinsame Hobby. :d
On Probation.

Offline Johann

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    • Im Reich der Nibelungen
Ich war als Jugendlicher schüchtern und unsicher, insbesondere in größeren Gruppen -- ich erinnere mich mit Grausen an die Geburtstagsfeier eines Klassenkameraden mit zwölf Leuten - und sogar Mädchen!!! :-[ -, bei der ich den ganzen Abend vielleicht drei Sätze herausgebracht habe. Außerdem mochte ich damals Wettbewerbe nicht, egal ob bei den Bundesjugendspielen oder mit Brettspielen.

Als ein Freund mich dann in eine Rollenspielrunde eingeladen hat, war das fantastisch: eine kleine Gruppe, Kooperation statt Wettbewerb - zumindest haben wir damals so gespielt - und Teil einer Subkultur.

(Und dazu kommen dann ein Haufen anderer Aspekte, wie das Abtauchen in anderen Welten usw. usf.)

Die o.g. Probleme haben sich im Laufe meines Lebens weitgehend erledigt, aber unser Hobby hat mir definitiv dabei geholfen, sie zu überwinden.
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch & Englisch).
Mein neues Projekt: Verschollen im Archiv des KfK für Electric Bastionland