In der Realität kennen wir halt bisher nur irdisches Leben und haben auch festgestellt, daß potentielle Grundbausteine dazu (bis hin zu ein paar interessanten Molekülen) bereits im kosmischen Staub und Dreck existieren und also kein großes Problem dabei haben dürften, sich auf geeigneten Planeten wiederzufinden. Wenn wir nicht irgendetwas sehr
Grundsätzliches unbekannterweise übersehen, dann klingt es einigermaßen wahrscheinlich, daß auch andere Welten Leben auf Kohlenstoffbasis hervorbringen können und daß wir womöglich sogar mit den weitaus
meisten Aliens zumindest das gemeinsam haben.
Andererseits würden viele der heute auf Erden herumflanierenden Lebensformen schon allein in der
Atmosphäre der frühen Erde schlicht ersticken -- einfach, weil es eine ganze Weile gebraucht hat, bis sich bei uns Sauerstoff furzende Organismen überhaupt entwickelt hatten, und dann noch mal länger, bis unser Planet sinngemäß genug Rost angesetzt hatte, daß sich der besagte Sauerstoff auch in freier Molekülform entfalten konnte, weil nicht mehr alle naselang etwas ankam, mit dem er lieber zuerst reagieren würde.

Von daher würde ich also sagen: nein, realistisch betrachtet ist von besonderer "Kompatibilität" zwischen Lebensformen zweier verschiedener Welten erst mal eigentlich so gar nicht auszugehen.
Inwieweit das jetzt natürlich einen SF-Schreiber davon
abhalten muß, sich trotzdem alle möglichen und gerne auch unmöglichen Exoten auszudenken oder auch reihenweise praktisch erdgleiche Welten mit hochkompatiblen Einheimischen vorzusehen...das ist allein ihm und dem Geschmack seines Publikums überlassen. Die wissenschaftliche "Härte", die in eine Geschichte/einen Film/ein Rollenspielsetting einfließt, ist in Sachen Spaß am Erschaffen und Konsumieren des Produkts sowie gegebenenfalls dessen kommerziellem Erfolg ja nur
ein Kriterium, und nicht mal unbedingt das wichtigste.