Ansonsten rate ich sehr, den Traumabegriff mit Vorsicht zu verwenden.
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Was sonst im Volksmund heute gerne als Trauma bezeichnet wird, sind verletzende Erfahrungen jeglicher Art.
Im Prinzip gebe ich Dir recht, und ich bin der Meinung, dass die Sicherheitstechniken auch besser als Kommunikationstechniken bzw. -werkzeuge bezeichnet würden, aber ich fürchte, das Kind ist schon ein bisschen in den Brunnen gefallen.
Und selbiges gilt, fürchte ich, auch für die X-Card (sieht man ja auch ein wenig an der Diskussion hier). Speziell die Anweisung, das "Xen" nicht zu hinterfragen ist m.E. erklärungsbedürftiger als die Autoren das vorausgesehen haben. Wohlwollend gelesen heißt das für mich: es braucht eine kurze Erklärung,
welche Inhalte als problematisch empfunden werden, aber keine Erläuterung/Rechtfertigung,
warum diese als problematisch empfunden werden.
Es hilft m.E. auch ein bisschen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die X-Card - zumindest wenn ich mich richtig erinnere - von Leuten aus der Forge/Story Gaming-Ecke kommt, die 1) auch persönlichere Themen bespielt wollten, 2) häufiger mit verteiltem Erzählrecht arbeiten, und 3) häufiger auf Cons gespielt haben. Und gerade unter dieser Prämisse ergibt es m.M.n. schon Sinn, Kommunikationswerkzeuge zu haben, die einen Spielverlauf unterstützen, bei dem sich alle wohlfühlen und auch alle Spaß haben.
Ich glaube, dass das Konzept der X-Card auch über solche Fälle hinaus nützlich sein kann - Smoothie hat ja zwei gute Beispiele für Dinge genannt, bei denen so ein Werkzeug zum Tragen kommen könnte. Jetzt ist es natürlich so, dass die Relevanz innerhalb einer Gruppe von Freunden, die zusammen spielen, wahrscheinlich geringer ist. Aber auch da gibt es ja vielleicht Themen, die man nicht groß ausbreiten möchte. Oder man spielt eben einfach zusammen, und ist ansonsten nicht so dick.
Für eine breitere Akzeptanz müsste man das Ganze aber vermutlich nochmal neu aufziehen und vielleicht auch anders nennen.