@ EIN:
Mal generell ... es ist schon etwas zwiespältig. Gerade Nischenprodukte bauen sich mittels bestimmter Kundengruppen auf. Wenn dann ein "Bodensatz" da ist und man gerne Neukunden haben möchte, muss sich an der Produktkonzeption etwas ändern. Das kann dann dazu führen, dass alte Kunden vergrault werden. Und tlw. kann das einem Anbieter auch das Genick brechen (bspw., wenn "Marken" von Anbieter zu Anbieter herum gereicht werden).
Das gilt insbesondere, wenn der eigene Laden auf diesen Fans aufbaut. Mal ehrlich, ist es nicht etwas heuchlerisch, sich über die Kunden zu beschweren, die tlw. auch jeden MIST kaufen (trotz Kritik)? Grotesk ist das schon, wenn vor allem die Produktpalette gezielt auf diese Fans ausgerichtet ist. Ich meine, schau Dir mal diverse Produkte an ... da gibt es Systeme, die den Anschein erwecken, "etwas Besonderes" oder "Ernsthaftes" zu bezwecken, die dann letztlich aber optisch (und tlw. inhaltlich) auf die "spätpubertären Kids" zugeschnitten sind.
Darüber hinaus ... ist der Begriff "Kundenorientierung" nicht ganz problemfrei. Denn nicht alles, was ALLE machen, muss zwangsläufig kundenorientiert sein. Es ist durchaus möglich und ggf. sogar notwendig,
eigene Wege zu gehen. In diesem Falle solltest Du als Anbieter auch ein Interesse daran haben, Deine bisherigen Kundenstamm für den "neuen Weg" (Regeländerungen, Änderungen in der Spielwelt usw.) zu begeistern. Auf der anderen Seite gehört ja zum Begriff "Kundenorientierung" auch der Begriff "Kunde". Den solltest Du schon kennen. Das gilt insbesondere, wenn Dein Produkt ganz andere Leute anspricht als eigentlich beabsichtigt.
Insgesamt also ein kompliziertes Feld.
(P.S.: Gab es eigentlichen einen konkreten Anlass für Deine Eingansfrage?)
@ Thalamus Grondak:
Zustimmung für:
Meine ehrliche und harte Meinung, wer damit nicht umgehen kann, sollte es lassen.
Genau DAS ist nämlich der Knackpunkt. Eigentlich ist der "kritische Kunde" das "pure" Gold
Das gilt im Grunde auch für "destruktive Kritik", denn ein kritischer Kunde hat generell vielleicht noch Interesse, bei einem wieder zu kaufen. Der ist also nicht verloren. (Wenn schon nicht die Kritik umsetzen, dann doch mindestens das Gefühl vermitteln, der "destruktiv kritische Kunde" hätte etwas bewirkt und damit zum Wiederkauf animieren
).
Arbo