Autor Thema: Wie geht Midgard?!  (Gelesen 81898 mal)

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Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #275 am: 23.02.2010 | 11:37 »
Du wirst lachen, ich habe auch einige Jahre Runequest gespielt, habe die Sachen immer noch zu Hause stehen und würde es auch gerne spielen. Aber leider gibt es da nur sehr wenige Spieler für, vor allem welche, die sich in Glorantha einarbeiten würden.

Aber ich spiele auch gerne Midgard, genau wie etliche andere Systeme, die ich spiele oder gespielt habe.

Ich beschränke mich ja nicht nur auf ein System.
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Enpeze

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #276 am: 23.02.2010 | 12:01 »
Du wirst lachen, ich habe auch einige Jahre Runequest gespielt, habe die Sachen immer noch zu Hause stehen und würde es auch gerne spielen. Aber leider gibt es da nur sehr wenige Spieler für, vor allem welche, die sich in Glorantha einarbeiten würden.

Aber ich spiele auch gerne Midgard, genau wie etliche andere Systeme, die ich spiele oder gespielt habe.

Ich beschränke mich ja nicht nur auf ein System.

ADnD und DSA waren für unsere Spielweise sowieso indiskutabel damals. Wahrscheinlich war daher der Wechsel von Midgard auf Runequest einfach ein logischer Schritt da die Auswahl Ende der 80iger ja nicht zu allzugroß gewesen ist.

Für RQ mußt Du ja nicht unbedingt in Glorantha spielen. Es ist flexibel genug für die meisten Settings. Wir haben bis in Ende der 90iger Jahre andere Welten genommen (wie z.B. die jungen Königreiche, Cyberspace von ICE oder sogar Traveller) Vielleicht kannst Du damit Deine Mitpspieler motivieren, RQ zu probieren.

Glorantha ist m.E. nicht für jedermann geeignet. Ich selbst bin damit nur schwer klargekommen (hier die Enten, dort die Indianer und ganz drüben die Ritter gleich neben den Chinesen). Und die Glorantha-Namen? Ehrlich gesagt vollkommen unassoziativ und man kriegt einen Knoten in der Zunge wenn man sie ausspricht. (Genertela? Fronela? würg)

Wie schon gesagt, der einzige Grund warum ich überhaupt noch an Midgard interessiert bin ist die schöne klassische EDO Welt. Schön klingende Namen, schöne assoziative Beschreibungen, nicht mit Splats überfrachtet. Das findet man selten bis gar nicht bei anderen Settings. Insofern ist Midgard die beste EDO Fantasywelt. Man kann als durchschnittlich gebildeter und historisch interessierter Mitteleuropäer etwas damit anfangen.

ABER beim System, mit dem ich nun diese Welt bespielen soll, kommt mir das kalte Grausen. Ist doch irgendwie traurig wenn man das Potential von Midgard betrachtet und dann das was daraus gemacht wird.

Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #277 am: 23.02.2010 | 12:10 »
ADnD und DSA waren für unsere Spielweise sowieso indiskutabel damals. Wahrscheinlich war daher der Wechsel von Midgard auf Runequest einfach ein logischer Schritt da die Auswahl Ende der 80iger ja nicht zu allzugroß gewesen ist.

Angefangen habe ich mit Ur-Dnd, das war nämlich damals das einzige, das ich kannte. Und das erste, was ich kennengelernt habe, DSA gab es da noch gar nicht.

Runequest lernte ich durch die deutsche Übersetzung kennen, und dann auc bald Glorantha.

Zitat
Vielleicht kannst Du damit Deine Mitpspieler motivieren, RQ zu probieren.

Mal sehen, was ich nach der G7-Kampagne mache, das wäre dann aber das aktuelle MRQ2.

[/quote]
Glorantha ist m.E. nicht für jedermann geeignet. Ich selbst bin damit nur schwer klargekommen (hier die Enten, dort die Indianer und ganz drüben die Ritter gleich neben den Chinesen).[/quote]

Naja, die Ritter hast du im Westen, die Chinesen im Osten, eigentlich wie in Europa-Asien im Mittelalter. Gut, die Enten sind Geschmackssache, und die Indianer sind ja eher in Pamaltela beheimatet.

Zitat
Und die Glorantha-Namen? Ehrlich gesagt vollkommen unassoziativ und man kriegt einen Knoten in der Zunge wenn man sie ausspricht. (Genertela? Fronela? würg)

Du wirst lachen, gerade diese unasoziativen, originellen Namen und die einzigartige Welt faszinieren mich bis heute an Glorantha. Ich mag Welten, die keine Kopien der Erde sind.

Zitat
Wie schon gesagt, der einzige Grund warum ich überhaupt noch an Midgard interessiert bin ist die schöne klassische EDO Welt. Schön klingende Namen, schöne assoziative Beschreibungen, nicht mit Splats überfrachtet. Das findet man selten bis gar nicht bei anderen Settings. Insofern ist Midgard die beste EDO Fantasywelt. Man kann als durchschnittlich gebildeter und historisch interessierter Mitteleuropäer etwas damit anfangen.

Genau wie Aventurien, übrigens  ;)

Aber genau das hat mich lange von DSA abgehalten, und auch davon, mich außerhalb des Spieles mit der Welt Midgard zu beschäftigen, das war mir zu gewöhnlich, zu normal. Ich mag lieber ungewöhnliche Welten, keine klassischen EDO-Welten.

Mittlerweile habe ich einiges an Midgard-Settings im Regal stehen, aber etliches ungelesen, weil mich Earthdawn oder wieder Glorantha mehr interessieren, oder Aventurien, weil ich DSA leite.
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Enpeze

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #278 am: 23.02.2010 | 13:11 »
Angefangen habe ich mit Ur-Dnd, das war nämlich damals das einzige, das ich kannte. Und das erste, was ich kennengelernt habe, DSA gab es da noch gar nicht.

Runequest lernte ich durch die deutsche Übersetzung kennen, und dann auc bald Glorantha.

Mal sehen, was ich nach der G7-Kampagne mache, das wäre dann aber das aktuelle MRQ2.


Glorantha ist m.E. nicht für jedermann geeignet. Ich selbst bin damit nur schwer klargekommen (hier die Enten, dort die Indianer und ganz drüben die Ritter gleich neben den Chinesen).

Naja, die Ritter hast du im Westen, die Chinesen im Osten, eigentlich wie in Europa-Asien im Mittelalter. Gut, die Enten sind Geschmackssache, und die Indianer sind ja eher in Pamaltela beheimatet.

Du wirst lachen, gerade diese unasoziativen, originellen Namen und die einzigartige Welt faszinieren mich bis heute an Glorantha. Ich mag Welten, die keine Kopien der Erde sind.

Genau wie Aventurien, übrigens  ;)

Aber genau das hat mich lange von DSA abgehalten, und auch davon, mich außerhalb des Spieles mit der Welt Midgard zu beschäftigen, das war mir zu gewöhnlich, zu normal. Ich mag lieber ungewöhnliche Welten, keine klassischen EDO-Welten.

Mittlerweile habe ich einiges an Midgard-Settings im Regal stehen, aber etliches ungelesen, weil mich Earthdawn oder wieder Glorantha mehr interessieren, oder Aventurien, weil ich DSA leite.

Wenn Du klassische EDO Welten nicht magst, was reizt Dich dann an Midgard?

Offline Xemides

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #279 am: 23.02.2010 | 14:32 »
Ich habe mal mit Midgard angefangen, weil ein guter Freund Midgard kannte und gerne in einer Midgard-Runde mitspielen wollte und ich dann auch mitspielen wollte. Zudem war es damals meine einzige Runde hier in Lübeck.

Und siehe da, das System hat mir Spaß gemacht und ich mag die Regeln, mögen sie auch stellenweise holprig sein.

Und das Spielen mit jenen Freunden und Mitspielern und das lösen der Kaufabenteuer Midgards macht mir Spaß.

Das sind die Hauptgründe dafür, dass ich Midgard spiele.

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Offline Abd al Rahman

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #280 am: 23.02.2010 | 16:34 »
Ich hab GURPS recht lange und gerne gespielt, vor allem wegen den wirklich erstklassigen Quellenbänden (wenn man mal von deren Verarbeitung absieht :D ). Die 4er Regeln kenne ich zumindest theoretisch (hab die Regeln zu Hause, aber noch nie danach gespielt). Mir ist schleierhaft, wie jemand die GURPS Regeln gegenüber Midgard als schneller empfinden kann. So wie ich beides kennengelernt habe, gibt es da eigentlich keine großen Unterschiede.

Bei GURPS geht lernen für gewöhnlich schneller, dafür skaliert Midgard besser, was sich auf den Aufwand beim lernen auswirkt.

Offline Falcon

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #281 am: 23.02.2010 | 17:42 »
Muss Enpeze Recht geben. Es ist zum Heulen, wenn man sieht welche guten Ansätze es im Midgardsystem gibt und seit wie lange offensichtlich KEIN Gedanke daran verschwendet wird, sie weiter zu entwickeln, auszubalancieren oder in all der Zeit wenigstens klare Regelbegriffe einzuführen und zu benutzen. Habe selten schwammigere und uneindeutigere Regelerklärungen gesehen.
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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #282 am: 23.02.2010 | 17:55 »
Naja, es gibt schon Regelentwicklungen und Regelfortschritte bei den Midgard-Regeln.... sie sind halt nur seeeeeehr, seeeeeehr langsam  ;)

(Was Uneindeutigkeit und Schwammigkeit angeht, halte ich es aber nicht für eines der Schlimmsten. Ich erinnere mich da mit Schaudern an die oWoD...)
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Offline Abd al Rahman

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #283 am: 23.02.2010 | 18:40 »
Was hälst Du für schwammig? Spontan fallen mir da nur ein paar Zauber und die EP-Vergaberegeln (was ist notwendiger Einsatz? Was ist gutes Rollenspiel?) ein.

Offline Falcon

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #284 am: 23.02.2010 | 18:50 »
Ich werde z.b. immer wieder in Diskussionen gezogen, wie man das Abrichten/Zähmen/binden von Tieren beim TM verstehen soll.

oder die Selbstbeherrschung/Willenskraft

Oder bei den Figurenregeln. Es steht zwar mit Lanzen kann man die Anzahl von umstehenden Gegnern erhöhen aber nicht wie diese stehen müssen (nein, ein Beispielbild reicht nicht).

Oder ob wie man das verstehen soll, daß ein Gegner nur von 4 1Feld Nahkämpfern umzingelt werden kann. Wenn diese doch quasi alle auf der Frontseite des Gegners stehen können (das tatsächliche Maximum ist ja 8 ).

ich hab (noch) kein Protokoll geführt aber das ist an allen Ecken und Enden so.

das ist gar kein Vergleich zu D&D Regeln.
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Offline Abd al Rahman

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #285 am: 23.02.2010 | 18:55 »
Hmm, von Deinen Punkten kann ich nur das mit Selbstbeherrschung und Willenskraft nachvollziehen. Eines von beiden ist völlig überflüssig.

Offline Falcon

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #286 am: 23.02.2010 | 19:01 »
Dazu muss man sagen, daß wir Regeln soweit möglich wortwörtlich nehmen. Das spart auch viel Diskussion. Das ist bei klaren Regeln auch möglich, so müsste es sein (siehe z.b. D&D4), bei Midgard ist das in vielen Fällen im besten Fall nur widersprüchlich und im Schlimmsten Fall nur noch Unsinn.

Das Abrichten ist wohl so ein Fall.
« Letzte Änderung: 23.02.2010 | 19:02 von Falcon »
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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #287 am: 23.02.2010 | 22:02 »
Willenskraft und Selbstbeherrschung zu trennen (einer dieser Fortschritte...), finde/fand ich zwar völlig unnötig, aber die Systematik scheint mir doch klar erklärt: unmittelbare körperliche Bedürfnisse (Gähnen, Einschlafen, Niesen usw.) werden durch Willenskraft unterdrückt, Wünsche und Versuchungen durch Selbstbeherrschung überwunden. Mindestens so klar wie die üblichen Diskussionen, ob man (bei einem System ohne Fertigkeitenliste) zum Klettern DEX oder STR würfelt.

Dass nur 4 (menschengroße) Angreifer einen (menschengroßen) Gegner umzingeln können, ist eben eine Regel. Realistisch ist das vielleicht nicht, aber wenn ihr RAW spielt, ist das doch nicht schwammig: Kreaturen können durch so viele Gegner angegriffen werden, wie die von ihnen belegten Felder Kanten nach außen haben (DFR, S. 223f.). (Lanzen sind zugegebenermaßen bisschen blöd formuliert.)

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #288 am: 23.02.2010 | 22:14 »
ich wusste es, daß ich es bereure Willenskraft/Selbstb. nachträglich reineditiert zu haben.

Ich regele das so:
Jeder Sache, die ein PC widerstehen will, die er TUN WILL (Eis essen), wird mit Selbstbeherrschung gewürfelt.
Jede Sache,die ein PC wiederstehen will, die er NICHT tun will (kacken), wird mit Willenskraft gewürfelt.
(oder andersrum ich verwechsel die immer ;) ).
Die allgemeingebräuchliche Unterschiedung in Körperliche/geistige funktioniert 1. überhaupt nicht und 2. halte ich das für eine überinterpretation.

@Umzingeln: stimmt, das ist eindeutig. Wie die Lanzenkämpfer stehen dürfen, leider nicht (z.b. muss immer ein Feld frei sein, durch die sie hindurchstechen müssen?).
Damit möchte ich nebenbei nicht andeuten, daß ich jetzt vorhabe jede Regelerwähnung auszudiskutieren.

Dazu müsste ich schon noch ein paar fetzige Stilblüten sammeln. ;)
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Kynos

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #289 am: 23.02.2010 | 22:22 »
Also ich habe jetzt NICHT den ganzen Thread durchgeackert (Asche auf mein Haupt), deshalb weiß ich nicht, ob das schon zur Sprache kam: Ich habe gelesen/gehört, daß das Regelwerk unnötig kompliziert/umständlich ist. Hat jemand Lust, mir zu sagen, ob das so ist bzw. auf welcher Seite (so ca.) dieses Thread ich relevante Argumente gegen bzw. für diese Theorie finde? :)

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #290 am: 23.02.2010 | 22:47 »
Also ich habe jetzt NICHT den ganzen Thread durchgeackert (Asche auf mein Haupt), deshalb weiß ich nicht, ob das schon zur Sprache kam: Ich habe gelesen/gehört, daß das Regelwerk unnötig kompliziert/umständlich ist. Hat jemand Lust, mir zu sagen, ob das so ist bzw. auf welcher Seite (so ca.) dieses Thread ich relevante Argumente gegen bzw. für diese Theorie finde? :)

Die Regeln selbst sind gar nicht so schlimm, die Präsentation dagegen schon. Es ist staubtrocken. Und es gibt über tausend Seiten davon.

Offline Abd al Rahman

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #291 am: 23.02.2010 | 22:56 »
Ich kenn den ganzen Strang auch nicht. Aber ein paar Anmerkungen hab ich:

Midgard ist nix für Anfänger. Midgard hat eher einen Simulationsansatz, will also möglichst viele Situationen durch die Regeln abdecken. Das schafft Midgard recht gut, wobei es naturgemäß, je nach Vorliebe der Spieler, auch Lücken gibt.

Die Würfelprinzipien sind einfach. W20 für Fertigkeitswürfe, wozu auch Angriff, Abwehr und Resistenzen zählen, W% für Eigenschaftswerte und diverse abgeleitete Eigenschaften.

Midgard ist komplex in der Charaktererschaffung (ich als erfahrener Spieler brauch ca. 45 Minuten für einen neuen Abenteurer) und komplex wenn es um's lernen geht. Im Spiel selbst geht es flüssig. Die Kampfregeln eignen sich vorzüglich um mit Miniaturen zu spielen, bzw. sind dazu entworfen worden. Sie können aber auch auf reines Angreifen Abwehren und Schadenswürfe reduziert werden, was meines erachtens den Kampf aber dröge macht, wenn er länger dauern sollte.

Kynos

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #292 am: 23.02.2010 | 23:04 »
Hm... also ganz das, was mich schon (fast) vom Wiedereinstieg in SR abgehalten hätte... zu viele Seiten Regeln. Und ein Sachbuch erwarte ich auch nicht, wenn ich ein Rollenspielregelwerk aufschlage.

Was mich interessieren würde: Bei der letzten Midgard-Version, die ich gespielt habe, war es so, daß erfolgreiche Anwendungen von Fertigkeiten und erfolgreiche Angriffe darüber entschieden, wieviel Erfahrung man sammelte. Das bedeutete, wer bei seinen Attributen gut gewürfelt hatte, stieg auch schneller auf. Ist das noch immer so geregelt?

Midgard hatte damals viele interessante (und auch sinnvolle) Ansätze zu bieten, hatte aber auch ziemlich deutliche Schwächen. Leider gibt es auf der Homepage wenig für mich wirklich relevante Informationen, wie sich das Regelsystem seitdem entwickelt hat. Mal abgesehen davon, daß ich gern so etwas wie die Probefahrt bei Savage Worlds oder die (insgesamt deutlich schlechteren) Einsteigerregeln bei SR hätte, um mir ein halbwegs vernünftiges Bild machen zu können.

Offline Abd al Rahman

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #293 am: 23.02.2010 | 23:12 »
Das ist noch immer so. Allerdings ist der Einfluss der Eigenschaften nur mäßig, aber vorhanden. Nach meiner Erfahrung gleicht sich das im Spiel wieder aus.

Für jemand der schnell starten will ist nix. Es sei denn es macht ihm nichts aus regeltechnisch auch mal fünfe grade sein zu lassen und Irrtümer nachträglich zu korrigieren.

p.S.

Der Punkt mit dem Würfelglück ist allerdings auch bei Midgardspielern nicht unumstritten. Nach meiner Erfahrung relativiert sich das aber bei regelmäßigem Spiel. Blöd kann es allerdings werden, wenn die Gruppe nur mal alle Jubeljahre zusammenkommt.
« Letzte Änderung: 23.02.2010 | 23:18 von Abd al Rahman »

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #294 am: 24.02.2010 | 05:00 »
Man sollte Einsteiger auf die Runenklingen-Kampagne hinweisen, die ja mit reduzierten Regeln daher kommt. Die gibts zwar nicht kostenlos, aber man braucht glaube ich die kompletten Regeln nicht dafür.

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Offline Abd al Rahman

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #295 am: 24.02.2010 | 08:00 »
Ja, stimmt. Runenklingen Beinhalten Einsteigerregeln für echte Rollenspielneulinge. Sie sind allerdings nicht dazu gedacht vor dem Kauf ger großen Regeln sich einen Überblick zu verschaffen.  Das Konzept ist ein anderes.

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #296 am: 24.02.2010 | 08:18 »
Die Regeln selbst sind gar nicht so schlimm, die Präsentation dagegen schon. Es ist staubtrocken. Und es gibt über tausend Seiten davon.

Das hängt, glaub ich, vom Geschmack ab. Ich habe die Midgardregelwerke immer gern gelesen. Ich fand sie übersichtlich, zwar sprachlich nüchtern, aber durch die vielen Beispiele trotzdem anregend. Zum Glück nicht überladen mit Fan-Fiction. Dagegen kam ich z.B. überhaupt nicht mit der halb-esoterischen Präsentation der Earthdawn-Regeln (1st. ed, vor allem in den Ergänzungsbänden) klar.

Wenn man mit allen optionalen Regeln spielt, kann einen Midgard schon erschlagen. Außerdem erfordert die Abenteuervorbereitung nach meiner Erfahrung immer Zeit und einen Blick ins Regelwerk - weniger wegen der Kämpfe, denn die Spezialeigenschaften der Monster hat man schnell raus, sondern wegen der Fertigkeiten, die zum Einsatz kommen können/sollen.
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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #297 am: 24.02.2010 | 09:25 »
Was mich immer wieder amüsiert ist, dass das was für mich einer der großen Vorteile Midgards ist, für andere ein großer Nachteil ist: Die Regeln und die Spielwelt sind statisch. Es verändert sich nicht viel. Quellenbücher behalten ihre Gültigkeit, die Weiterentwicklung der Spielwelt bleibt dem Spielleiter überlassen.

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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #298 am: 24.02.2010 | 17:16 »
sofern man überhaupt noch an die Quellenbücher rankommt. Und im Normalfall gibt es für den gespielten Land dann nämlich gar keines ;)

oder man muss sich eine Reihe Abenteuer kaufen für ein paar Fetzen Hintergrund.
Wenn man die denn noch bekommt...

sollte man auch erwähnen.
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Re: Wie geht Midgard?!
« Antwort #299 am: 27.02.2010 | 14:35 »
Was mich immer wieder amüsiert ist, dass das was für mich einer der großen Vorteile Midgards ist, für andere ein großer Nachteil ist: Die Regeln und die Spielwelt sind statisch. Es verändert sich nicht viel. Quellenbücher behalten ihre Gültigkeit, die Weiterentwicklung der Spielwelt bleibt dem Spielleiter überlassen.

Das statische sehe ich ebenso nicht als problematisch an. Vor allem wenn es nur um die Welt geht. Ich finde die Konflikte kann sich jeder SL leicht selbst erschaffen. Potential für Krieg und Streit gibts in der Midgardwelt genügend und dieser ist aufgrund der Nähe zur Historie auch recht leicht mit einem glaubhaftem Motiv versehbar.

z.B. lassen sich authentische Motive für Glaubenskriege zwischen den Sultanen von Mokkatam und dem Kalifen von Kairawan leicht finden - man muß hier nur ein wenig in der Nahosthistorie rumstöbern.

Ein anderes Kapitel sind natürlich die Spielregeln. Die sind alles andere als adrett. Wer braucht beispielsweise mehrere A4 Seiten Regeln für Tiertraining oder Klettern? Das ist doch krank wenn eine einzige Skillbeschreibung fast mehr Platz in Anspruch nimmt als in anderen Systemen die Beschreibung aller Fertigkeiten? (wie z.b. das vorbildhafte Savage Worlds welches nicht mehr als 3 A4 Seiten Skillbeschreibung für alle Skills hat)  :ctlu:

Oder wer braucht die Unterteilung der Erfahrungspunkte in 3 Untertypen? Das ist weder realistisch noch irgendwas sondern nur mühselig und aufgeblasen.

Auch hier lob ich mir Savage Worlds, welches eine einfach zu merkende und kalkulierende Flatrate von 2 XP pro Abend vergibt (meistens jedenfalls).

Und wenn jetzt Leute daherkommen, die meinen, man solle dies und jenes weglassen, so kann ich nur sagen: um etwas wegzulassen muß ich es erst kennen und evaluieren. Und das bedeutet ich muß mir das volle Regel-System vorher mindestens einmal durchlesen (Horror!  :ctlu:)  und dann meine Kürzungen als netter moderner Spielleiter mit meinen Spielern besprechen sollte. (vielleicht auch Horror! :))

Daher schrecke ich derzeit trotz meiner traditionellen Liebe zur Midgardwelt davor zurück. Ich will in einer Welt nicht trotz des implementierten Regelsystems spielen sondern mit beidem Spaß haben. (Regeln und Setting)