Autor Thema: Realismus vs. Cineasmus  (Gelesen 7535 mal)

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Realismus vs. Cineasmus
« am: 12.10.2005 | 09:43 »
Ich will es kurz erklären: Man nehe das System von 7teSee, und lasse es einen ShadowRun-Spieler spielen. Sein Spielstil wird nicht deckungsgleich mit den Leuten sein, die 7teSee spielen. Sein Spielstil wird vermutlich eher noch hinderlich sein für 7th Sea.

Oder aber aktuellstes Beispiel: Arcane Codex. Da heisst es einerseits " auf Realismus ausgelegte Regeln, und tödliches System-andererseits aber Cineasmus durch die Kampfschulen". Ist das nicht ein Widerspruch in sich(diese Aussage?)  Wenn ich versuche meinen Helden in AC so zu spielen wie in 7tesee, dann brauche ich vermutlich jede Sitzung einen Neuen, da das System ja tödlich ist.

Daher:Zwei Komponenten, die sicherlich in jedem Spiel zu finden sind. Die Frage ist nur: Können diese beiden Elemente nebeneinander funktionieren? Oder stossen sie sich eher gegenseitig ab?
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Offline 8t88

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #1 am: 12.10.2005 | 09:48 »
Können wir ein weni mehr differenzieren:

Cineasmus ist zwar (auch) weniger Charaktersterblichkeit, oder besser gesagt "kontrollierbarere Charaktersterblichkeit" (Was den ganzen Spielstil mehr ins erzählerische verlegt) aber sprichst Du jetzt allgemein, oder von noch einem speziellen Spielstil wie "Action" oder so?
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #2 am: 12.10.2005 | 10:14 »
Können wir ein weni mehr differenzieren:

Cineasmus ist zwar (auch) weniger Charaktersterblichkeit, oder besser gesagt "kontrollierbarere Charaktersterblichkeit" (Was den ganzen Spielstil mehr ins erzählerische verlegt) aber sprichst Du jetzt allgemein, oder von noch einem speziellen Spielstil wie "Action" oder so?

also ich beziehe das schon eher auf das " Allgemeine" als denn auf einen bestimmten Spielstil...
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Offline 8t88

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #3 am: 12.10.2005 | 10:19 »
Ok :)

Dann mal auf deine Frage:
Daher:Zwei Komponenten, die sicherlich in jedem Spiel zu finden sind. Die Frage ist nur: Können diese beiden Elemente nebeneinander funktionieren? Oder stossen sie sich eher gegenseitig ab?

Das ist genau so ein Problem (schätze ich) wie die World of Darkness...

Die Storyteile des Systems sagen: "Sei kein Powergamer, gebe dem Spiel Charaktertiefe etc.".
Das Regelwerk gibt aber alle möglichkeiten zum Powergamen und "Kampfmaschine bauen".

Dann sitzt der Kerl mit seinen 15 Seiten Hintergrundstory ganz schön Dumm da, wenn die Anderen vampire mit dem Gescnetzel anfangen... Anders herum, macht der Geminmaxte Schläger garnichts, sobald es um intrigen geht...

Der SL hat dann den Schweren Rucksack auf, einen Weg zu finden, der beiden Parteien gerecht wird... kommt auf die Spieler und den SL an, auch wen es ein Mieses Argument ist ;) aber das sagt über solche Systeme ja nur aus:
Dass sie ihre Sache nicht gut machen!
Sie verwirren, und sind einfach ohne eine klare Linie... deswegen muss man sich absprechen "wie" man dieses system spielt...
Tut man da, und alle haben spaß anSozialer interaktion und Intrige (oder Kampf und Regel-Fu)  dann klappt das wunderbar... aber ohne Absprache wird die Runde für die einen oder anderen ein Grosser Reinfall werden, denke ich.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #4 am: 12.10.2005 | 10:23 »
In einem Gewissen Maße können diese Beiden Stile nebeneinander existieren, ohne sich zu behindern.
Aber wirklich nur in einem Gewissen maße. Wenn ich anfange bei einem der beiden Stile ins Detail zu gehen, leidet das andere automatisch.
Ermögliche ich den Charakteren Cinematische Stunts, die eigentlich nicht möglich sind, leidet die realitätsbezogene Konstante.
Versuche ich die Auswirkungen von Ereignissen möglichst Realistisch zu gestalten, verbaue ich den Chars Cinematische Action mehr und mehr.
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Christoph

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #5 am: 12.10.2005 | 10:57 »
Ermögliche ich den Charakteren Cinematische Stunts, die eigentlich nicht möglich sind, leidet die realitätsbezogene Konstante.

Mein Senf:
-Das Verhältnis zueinander von "Realismus" und "Cineasmus" bestimmt zu einem hohen Grad das Flair des Settings und die darin, typischerweise, getätigten Handlungen.

-Dadurch, dass beide nur im Verhältnis zueinander existieren können (Bezugsgröße), widersprechen sie sich zwar, schließen sich aber grade nicht gegenseitig aus, sondern definieren sich gegenseitig. (Vgl. gut vs. böse...)

-Wichtig ist jetzt, um ein Spiel ohne "Widersprüche" in diesem Punkt anbieten zu können, dass das Verhältnis a) vorher fest definiert ist und b) während der Kampagne konstant bleibt, damit kein Spieler unfaire Überraschungen erlebt.


zu Shadowrun: nun Stilwechsel sind m.E. immer auch Gewöhnungsfragen; warte mal zwei, drei Sitzungen...

zu Arcane Codex: Da werden(m.E.) an jeder Stelle die bestklingenden Worthülsen verwendet;
                         "fantastischer Realismus" oder "Fantasyrealismus" in irgendeiner Abstufung
                          scheint mir hier das Stichwort.

Offline Stefan G.

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #6 am: 12.10.2005 | 11:56 »
Nunja, Cineasmus und Realismus können sicherlich nebeneinander existieren, doch wird da imo ein unglaublicher Spagat nötig um nicht irgendwann einen oder gar beide zu kippen und irgendwann bei ner wischiwaschi Auslegung angekommen zu sein. Cineasmus heißt nunmal übertreiben und Realismus eben genau nicht, darum können sie nicht gleichzeitig nebeneinander existieren, sondern sich nur abwechseln, was schwer ist, da man genau wissen muss, wann man was tun will.

Um solche Kombinationen zu wagen sollte man imo lieber ein anderes Medium als Rollenspiel nehmen. Als Autor geht sowas beispielsweise ganz gut, da lassen sich auch entgegengesetzte Stile wie dark Fantasy und Slapstick kombieneren ohne das man dadurch das was man macht ruiniert(siehe Berserk). Das hat aber leider eine absolute Kontrolle nötig und jeder muss ganz genau wissen, wann er was sagen darf und wann er still sein muss.
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #7 am: 12.10.2005 | 12:10 »
Zitat
Cineasmus heißt nunmal übertreiben

Cineasmus heißt heißt erstmal nur, sich der Mittel des Films bedienen und das tun dieser Tage die meisten Rollenspiele: Unterteilung des Spiels in Szenen, Ausblendung von Nicht-Handlung etc. Übrigends ein Erbe von Shadowrun und Starwars d6.


Offline 8t88

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #8 am: 12.10.2005 | 12:21 »
Zitat
Cineasmus heißt nunmal übertreiben

Cineasmus heißt heißt erstmal nur, sich der Mittel des Films bedienen und das tun dieser Tage die meisten Rollenspiele: Unterteilung des Spiels in Szenen, Ausblendung von Nicht-Handlung etc. Übrigends ein Erbe von Shadowrun und Starwars d6.
genau darum wollte ich am Anfang eine genauere Definition ;)
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Offline Spicy McHaggis

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #9 am: 12.10.2005 | 12:23 »
Ich stimme ein da zu... ich spiele SR mit ziemlichen vielen Filmelementen, deren Handhabung ich aus dem SW D6 hab.
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Offline Stefan G.

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #10 am: 12.10.2005 | 12:40 »
Cineasmus heißt heißt erstmal nur, sich der Mittel des Films bedienen und das tun dieser Tage die meisten Rollenspiele: Unterteilung des Spiels in Szenen, Ausblendung von Nicht-Handlung etc. Übrigends ein Erbe von Shadowrun und Starwars d6.



Ok, dann hab ich mich mit "übertreiben" wahrscheinlich ein unglückliches Wort gewählt. Ich meinte eingentlich das gezielte hervorheben von bestimmten Elementen und das ignorieren von anderen. Des beisst sich mit Realismus, da da ja erstmal alles dazu gehört, klar man lässt im Rollenspiel immer Sachen weg, darum wechseln sich diese beiden Elemente unweigerlich ab. Aber wenn ich sie irgendwie als Gleichwertig betrachten will, dann wirds furchbar schwer, einer leidet zu Gunsten das anderen, und man sollte sich halt vorher drauf eingen welcher.
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Offline Bad Horse

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #11 am: 12.10.2005 | 13:15 »
Ich hätte Cineasmus in diesem Sinne schon so verstanden, daß es um "Larger-than-Life"-Aktionen geht - um Aktionen, die in Filmen vielleicht klappen, weil sie cool aussehen, die aber realistisch gesehen super-gefährlich und verdammt schwierig sind. Im Cineasmus (wie gesagt, so wie ich den verstehe  ;)) ignoriert man als SL und als Spieler (und hoffentlich auch als System), das gewisse Aktionen so verdammt schwierig sind, und läßt den Char ohne größere Abzüge oder Behinderung einfach eine coole Aktion machen. Beim Realismus wird die Aktion dann mit entsprechenden Abzügen belegt.

Einfaches Beispiel: Ein Charakter muß über einen Abgrund, der zu weit ist, um darüber zu springen. Auf der anderen Seite des Abgrunds steht ein Baum. Der Spieler findet es jetzt cool, wenn der Char seine Peitsche um einen Ast des Baumes schlingt und sich hinüberschwingt.
In einem cineastischen System ist das ohne weiteres möglich - vielleicht muß der Spieler einmal auf "Peitsche schwingen" oder so würfeln, aber eigentlich sollte die Aktion kein Problem sein.
In einem realistischen System gibt es jetzt Abzüge - der Char muß mit der Peitsche treffen, herumwürfeln, ob er sich schwingen kann, und so weiter.

Der Grad an Realismus bzw. Cineasmus hängt davon ab, wie sehr das System (bzw. der SL) "coole" Aktionen unterstützt. Insofern finde ich schon, daß man nicht beides haben kann - entweder der Char kann coole Stunts einfach so machen, oder er hat´s schwerer, wenn er´s versucht.  ;)
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #12 am: 12.10.2005 | 13:50 »
Hallo,

Da ist ebenfalls der Meinung bin, daß der Threadautor mit Cineasmus einen 'LargerThanLife' Still meint, Ein aber in der Definition des Wortes zustimme, wäre es glaube ich besser 'Phantastik' als Bezeichnung zu verwenden.

Wie Christoph, sehe ich die beiden Extreme allerdings eher an den enden einer stufenlosen Skala, auf der sich Gruppe und SL eine Position aussuchen können.

Also:
[Phantastik] |===============V======| [Realismuß]
@8t88

Die Aussage, das solche Systeme schlecht sind, erschließt sich mir nicht so ganz.
Meine Anforderungen an ein System sähen sogar so aus, daß ich auf, der obrigen Skala, jede belibige Position durch 'aktivieren' bzw. 'deaktivieren' bestimmter Regeln unterstützen kann.
Warum ein System seinen Job schlecht macht, weil es mir meine Wahl 'nicht vorwegnimmt', verstehe ich nicht.

Gruß,
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #13 am: 12.10.2005 | 14:31 »
@:TheRavenNevermore:

Ich sehe es da ähnlich wie 8t88, Systeme die entweder keine klare Linie haben oder ganz deutlichen versuchen ein "Jack of all trades" zu sein halte ich auch für schlecht/schlechter als Systeme die eindeutig auf eine Sache ausgelegt sind. Wenn ich sowas in die Hand nehme weis ich, woran ich bin, und von daher schränkt es mich auch nicht ein, wenn ich was anderes will, dann nehm ich halt was anderes, ich bin ja kein Systemskalve.

Außerdem kann das System wenn es nur einen Stil fährt den wesentlich besser unterstützen, als wenn es auf 5+ Abstufungen eingehen muss. Wenn das "Universalsystem" versucht all seine Stile auf ähnlichem Niveau zu unterstützen, dann kommt da entweder Wischiwaschi oder x Zusatzbände bei raus, und ich zumindest brauch das nicht.
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #14 am: 12.10.2005 | 14:43 »
Ich habe nie gast diese Systeme seien schlecht!

Ich meinte:
Wenn ich ein System habe, was das eine und das andere kann, dann muss ich mich vorher in der Gruppe darauf einigen, was ich spielen will, damit alle zusammen in die gleiche Richtung gehen.
Viele dieser Regelwerke geben aber keinen Faden an, dass man sich vorher einigen sollte, um den abend zufriedenstellender zu machen.
Und so bleibts am SL und der Gruppe hängen, diesen zusammenhang zu erkennen:
"Warum ist der Spieler mit den Skills "Diplomatie und Tanzen" in meiner Runde so unglücklich?"
Weil es eben nur Action gibt, und alle anderen Spieler ihn im Kampf hinderlich finden... was er ja auch ist...
Da geht eben das WoD System in 2 verschiedene Richtungen.

Und es machen sich nicht alle (eigentlich kaum welche) Gedanken darüber/kommen zu dieser erkenntnis.

Ich meine halt nur, dass ein System mit eben diesen Möglichkeiten an der "Skala zu drehen" dann auch Hinweise enthalten sollte,
dass auch alle Spieler nach dieser Skala spieln, und darauf hin arbeiten, dass es so klappt :)

OT: Erst durch ein wenig Theorie lesen habe ich verstanden, warum dieses Problem bei zB:
WoD auftritt, bei Wushu oder Scarlet Wake aber nicht!


EDIT: @Ta'al ja, so in etwas sehe ich das auch.
Wobei ich versuche "schlecht" durch "weniger gute geeignet unter umstand X" zu ersetzten, damit kein Missverständnis aufkommt. :)
« Letzte Änderung: 12.10.2005 | 14:48 von 8t88 »
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #15 am: 12.10.2005 | 14:53 »

EDIT: @Ta'al ja, so in etwas sehe ich das auch.
Wobei ich versuche "schlecht" durch "weniger gute geeignet unter umstand X" zu ersetzten, damit kein Missverständnis aufkommt. :)

Ich hab da einfach mal auf die Kulanz meiner lieben Mitposter gebaut. Ich meine natürlich auch das oben gesagte bzw. das es halt für mich so zutrifft, man beachte das "Ich sehe" am Anfang meines Beitrags.  ;)
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #16 am: 12.10.2005 | 15:07 »
Wisst ihr, Leute, ihr hättet auf 8t hören sollen. Bisher ist noch jede "Cineasmus"-Diskussion daran gescheitert, dass die Leute über unterschiedliche Dinge geredet haben, wenn sie "Cineasmus" sagten. Die Verwendung von filmischen Stilmitteln beißt sich null mit Realismus. Es gibt ja schließlich auch realistische Filme. Die Verwendung bestimmter Gesetzmäßigkeiten des Action- und/oder Fantasy/Sci-Fi-Kinos beißt sich oft mit einem Konzept des "inhärenten Realismus". In der Vergangenheit hat es viele mehr oder weniger alberne Versuche gegeben, das durch irgendwelche "Naturgesetze" der Spielwelt in Einklang zu bringen, aber letztlich ist das Augenwischerei.
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #17 am: 12.10.2005 | 15:13 »
@Vermi: Was für "Beispiel in der Vergangenheit" meinst du? Mir fällt da auf anhieb nichts ein was du meinen könntest.

Offline Stefan G.

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #18 am: 12.10.2005 | 15:15 »
Ich glaube wir sind uns nochnichtmal einig, was Realismus bedeutet. Denn für mich wären jetz höchstens Dokus realistisch, wobei ich da auch noch mal ein, zwei Gedanken dran verschwenden würde.
Von daher hat der Genosse recht, worüber reden wir denn nun?
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #19 am: 12.10.2005 | 15:21 »
genau darum wollte ich am Anfang eine genauere Definition ;)

Dachte ich mir, euer ganzes "speziell", "allgemein" wischiwaschi war mir einfach zu ungenau. ;)

@all
Bringt es doch einfach in Zukunft erstmal auf den Punkt, was ihr genau meint, wenn ihr von Cineasmus, Cinematik oder Wasweißichmus redet. Wir können nur diskutieren, wenn wir uns einig sind wodrüber, und da könnte schlicht und ergreifend eine Definition im Anfangspost helfen.

Offline Hr. Rabe

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #20 am: 12.10.2005 | 15:24 »
Zitat
Ich meine halt nur, dass ein System mit eben diesen Möglichkeiten an der "Skala zu drehen" dann auch Hinweise enthalten sollte,
dass auch alle Spieler nach dieser Skala spieln, und darauf hin arbeiten, dass es so klappt

Ok, das kann ich unterschreiben.
Wenn ich ein System mache, das auf diese Flexibilität aufbaut, sollte ich dazu schreiben, inwiefern es flexibel ist (welche Regeln ich wo weglassen/hinzufügen kann, um das System zu justieren) und wie mein Kunde diese Flexibilität anwenden kann.
 :d

@Vermi
Deshalb habe ich oben 'Cineasmus' durch 'Phantastik' ersetzt, dann funktioniert das ganze ---meiner Menung nach--- ziemlich gut.

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #21 am: 12.10.2005 | 15:53 »
@ Tecci: Ich muss weg. ;D

Nö, im Ernst, die Beispiele, die mir einfallen, sind eher eine andere Art von Pseudo-Realismus. Z.B. die Erklärungsversuche, was Trefferpunkte/Lebensenergie realistisch macht. Totaler Mumpitz. Aber hat nicht direkt was mit Cineasmus zu tun. Insofern: Erwischt. ::)
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #22 am: 12.10.2005 | 18:59 »
ihr habt doch nicht ernsthaft WIEDER einen Realität vs. Cineasmus Thread aufgemacht?

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #23 am: 12.10.2005 | 19:28 »
@Vermi: GOTCHA ;D

Nee im Ernst ich versteh jetzt was du meinst. Bei DND hab ich auch irgendwo (entweder wars 2nd oder 3.0) mal son lustigen Abschnitt gelesen indem erklärt wird, dass die steigenden Hitpoints ja darstellen sollen, dass die Abenteuer mit zunehmender Erfahrung besser darin werden sich zu verteidigen/auszuweichen und ihre Verletzungen nicht mehr so schlimm ausfallen...

Offline Blizzard

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #24 am: 12.10.2005 | 19:44 »
ihr habt doch nicht ernsthaft WIEDER einen Realität vs. Cineasmus Thread aufgemacht?



Das war ich, wenn du es genau wissen willst. Und mir ist nicht bekannt, dass es solch einen Thread schon mal gegeben hätte.


@topic: Ich stelle mir die Frage, ob man in einem System, das eigentlich viel Wert auf Realismus legt auch cineastisch spielen kann und umgekehrt?
(Jetzt bitte keine Diskussion darüber, dass "real" das falsche Wort ist , weil ein RPG ja ansich schon nicht real sein kann...)

Klar, hängt das irgendwo immer vom System (und vom SL) ab. Und bei Systemen, wo die Aufteilung (bzw. das Kräfteverhältnis) dieser beiden Elemente klar ist, ist das auch kein Problem. Nur: Wie bzw. Was mache in einem System, in dem sich beide Elemente die Waage halten, oder aber nur eines von beiden leicht überwiegt?
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Offline 8t88

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #25 am: 12.10.2005 | 20:12 »
Zitat
topic: Ich stelle mir die Frage, ob man in einem System, das eigentlich viel Wert auf Realismus legt auch cineastisch spielen kann und umgekehrt?
Als Antwort: Ja!
Aber: Dann musst Du Dich davon verabschieden, das System zu spielen das im Buch steht!
Es gibt immer den Unterschied des "geschriebenen Systems" (so wie es vom Autor gedacht ist*)
Und des gespielten Systems (nicht kennen von regeln, IMprovisation, Hausregeln, andersartige Plots, Stille und offene Vereinbarungen unter der Spielerschaft (Schliesst SL ein!)

Bedeutet dass Du mit unten genannten Tipps dann halt nicht mehr dien Original System spielst...
Um ein System das Sehr "realistisch" ist, so hinzubiegen, wie ich mir cinematik vorstelle, da muss du shcon ein wenig die Balken brechen!

HIer mal ein Abriss meiner alten Dokumente, dass cinematik... oder besser gesagt "Larger than Life" Systemunabhängig ist:
-Lass negative Modifikatoren weg, sondenr belohne Waghalsige Aktionen
-Würfel weniger... (if it is dice vs. Story, Story always wins).
-Sie SL Tipps von Marcus Johanus, (hier im Forum gelistet) befassen sich fast nur mit dem cinematischem Spielstil





*wobei einige Autoren zwar ein Systemschreiben, aber ohne zu denken was das System leisten soll... (aber das ist OT)! ;))
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #26 am: 12.10.2005 | 20:22 »
@ Blizzard: Wie definierst du denn nun Cineasmus? Das Problem liegt doch jetzt weniger darin, was Realismus sein soll, als was du mit Cineasmus meinst.

Ich bin froh, dass Cineasmus anscheinend nicht nur bedeutet, dass absurde Handlungen belohnt werden, weil sie cooler sind (ich nenne das lieber Hong Kong Action oder vielleicht Over-the-Top-Action), auch wenn das anscheinend meist die Definition ist, die dem Wort in Beiträgen hier im Forum zugrundeliegt. Das geht natürlich nicht mit einem irgendwie realistischen Anspruch zusammen, eben weil all das, was solche Action ausmacht, die Abweichung dieses Stils von allem, was wir für real und plausibel halten, darstellt. Das Coole sind doch eben die Stunts, die vollkommen unglaubwürdig sind.

Wenn aber die bereits angeklungene Verwendung von Stilmitteln des Kinos gemeint ist, gibt es keinen Grund, warum das nicht auch mit einem realistischen System klappen sollte. Dann gibt es aber auch kein cineastisches Kampfsystem, denn solcher Cineasmus hat doch eher mit Regie und Schnitten zu tun, Szenen, was zeigt man, was verschweigt man, nicht mit Task Resolution usw. Solche Cineasmus findet in ganz anderen Bereichen statt als Regeln, die dem Realismus dienen - die tendieren eher dazu, Task Resolution zu betreiben. Gerade deshalb kann man sie kombinieren, denn die cineastischen Regeln beziehen sich wohl eher auf das Wie der Präsentation, die realistischen Regeln auf die Auflösung der Handlungselemente, die präsentiert werden.

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #27 am: 12.10.2005 | 20:39 »
@ Blizzard: Wie definierst du denn nun Cineasmus? Das Problem liegt doch jetzt weniger darin, was Realismus sein soll, als was du mit Cineasmus meinst.


Cineasmus. Das ist für mich, wenn der Held coole Stunts, waghalsige Manöver durchführt. Die eben cool und spektaktulär sind. Belohnungen für die solche waghalsigen  Aktionen und deren coole beschreibungen müssen nicht vorhanden sein, lockern aber das Ganze ein wenig auf. Ich könnte ja jetzt das "Zauberwort" Drama benutzen, aber o.k. das kommt in jedem RPG vor. Was für mich viel wichtiger ist, ist dass der Held weitestgehend Handlungs-und Bewegungsfreiheit hat, und nicht wenn er sowas machen möchte in seiner Ausführung dadurch gehindert wird, dass er zuerst noch zahlreiche Modifikatoren einberechenen muss (also sowas wie maximale Bewegunsgreichweite, maximale Traglast, Rüstungsschutzmodifikator, und noch 1000 andere Sachen. Ganz zu schweigen davon, dass er eine Aktion ausgeben muss, um  seinen Kumpanen während des Kampfes mehr als einen Satz zurufen zu können).
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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #28 am: 12.10.2005 | 20:49 »
Na ja, dann geht das nicht gleichzeitig mit Realismus, denn coole Stunts und waghalsige Manöver dürften auch dem tollsten Helden in der Realität nur selten gelingen, weshalb er vernünftigere Lösungen suchen wird.

Realistische Regeln müssen allerdings nicht unbedingt mit Modifikatoren aller Art zugebuttert sein.

Robin
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Christoph

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #29 am: 12.10.2005 | 22:45 »
Klar, hängt das irgendwo immer vom System (und vom SL) ab. Und bei Systemen, wo die Aufteilung (bzw. das Kräfteverhältnis) dieser beiden Elemente klar ist, ist das auch kein Problem. Nur: Wie bzw. Was mache in einem System, in dem sich beide Elemente die Waage halten, oder aber nur eines von beiden leicht überwiegt?

Entweder fragst du dich als SL:"Kann der das können?" oder du fragst dich: "Ist das cool?"

-Wenn eine Frage alleine die andere so sehr an den Rand drängt, dass es für dich als SL unerträglich/absurd/lahm/Pizza wird, wird sich in deinem Kopf automatisch die Spielleiteralarmlampe melden... ;)

-An den Punkt, an dem diese Lampe, bei dir, aufleuchtet werden deine Stammspieler sich gewöhnen.


@Bitpicker:Ich mag Genrekonventionen (immernoch), hoffe du hast das damals nicht als Angriff gegen deinen Stil verstanden.
Und ja, für Realismus und gegen Genrekonventionen spricht die Glaubwürdigkeit.
Gegen (extremen oder übertriebenen) Realismus spricht, dass eine vollkommene Wirklichkeitssimulation manchmal etwas spiessig oder langweilig wirkt...
Also: Hier ein bischen "Suspension of disbelief" und da etwas, das einfach nicht so alltäglich wie der Alltag ist...

@Blizzard: Ist die Frage mehr "wie soll die Balance aussehen?" oder "wie erzeuge ich diese Balance als SL?"

Offline Blizzard

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #30 am: 13.10.2005 | 11:22 »

@Blizzard: Ist die Frage mehr "wie soll die Balance aussehen?" oder "wie erzeuge ich diese Balance als SL?"

Eh...sowohl als auch ::). Von den meisten Regelwerken wird ja die Gewichtung von Realismus und Cineasmus bereits vorgegeben, so dass ich mich in erster Linie eigentlich beides frage: Wie soll/könnte die Balance aussehen, dass ich und meine Runde trotzdem Spaß am System haben , weil vielleicht das System nach meiner bzw. unserer Auffassung zu viel oder aber auch zu wenig Wert auf Realismus oder Cineasmus legt. Quasi gleichzeitig frage ich mich auch, wie ich diese "angestrebte" Balance erreichen/erzeugen kann.
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Christoph

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #31 am: 13.10.2005 | 12:00 »
Eh...sowohl als auch ::). : Wie soll/könnte die Balance aussehen, dass ich und meine Runde trotzdem Spaß am System haben , 
Billigantwort: Kommt auf die Gruppe und ihre Vorlieben an...Nee ernsthaft, wie soll das jemand, der nicht in deiner Gruppe ist wissen können?

Zitat
weil vielleicht das System nach meiner bzw. unserer Auffassung zu viel oder aber auch zu wenig Wert auf Realismus oder Cineasmus legt. Quasi gleichzeitig frage ich mich auch, wie ich diese "angestrebte" Balance erreichen/erzeugen kann.
Billigantwort: Das richtige System für den richtigen Stil, oder aber rumschrauben...

Na ja und ausserdem schrumpfen die meisten Systeme (nicht Settings) auf: xy is soundso schwer und z machtsoundsoviel Schaden herunter...-Nun muß der SL nur "xyz" definieren und der Einfluß auf den Stil wird gewaltig...


Tschuldigung, ich weiß selbst, dass das jetzt sehr "wischiwaschi-blabla" ist, aber ohne wirklich konkrete Ziele wird eine konkretere Überlegung sehr, sehr schwierig

Vielleicht aber noch folgendes:
Realismus dort und Cineasmus anderswo...

Beispiel:
Im Kampf sind atemberaubende Manöver möglich, aber Wundheilung dauert drei Wochen pro Schramme und Nahrungsversorgung und Reisezeit werden genauestens berechnet...
(Nur als Beispiel gemeint, bevor der nächste schreibt wie fuuuurchtbar es wäre so zu spielen :-[ )
« Letzte Änderung: 13.10.2005 | 12:02 von Christoph »

Offline Hr. Rabe

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #32 am: 13.10.2005 | 12:15 »
Ich halte Cineasmus immer noch fr das falsche Wort, aber egal...

Zitat
Vielleicht aber noch folgendes:
Realismus dort und Cineasmus anderswo...

So mache ich das teilweise, um den Fokus auf bestimmte Dinge zu lenken. Derzeit bin ich am Schrauben an meinem eigenen kleinen System, welches durch 'anknipsen' und 'ausknipsen' gewisser Regelblöcke genau das unterstützt.

Z.b. liebe ich es, bei einer Verfolgungsjagt mit dem Auto, so richtig die Fetzen fiegen zu lassen, vor allem wenn das der Showdown ist und der Nachmittags um 16:00 auf der A3 bei Frankfurt stattfindet  >;D.
Hier werden fast nur die Grundregeln verwendet, zusätzlich noch ein 'dramatic Situations' - Modul hinzugeschaltet, das es den Spielern erlaubt, ein wenig an Schicksal zu drehen und die Realität drückt zeitweise beide Augen zu.

Anderst sieht es aus, wenn der Scharfschütze der Gruppe aus einem alten Haus herraus in 500 Metern Distanz eine Zielperson ausschaltet, und dabei versucht, nicht etwa die Geisel zu treffen und sowieso nur eine Chanze hat.
Hier wird z.B. ein 'Konzentration vs. Erregung' Modul  und eine Zusatzregel für die nervliche Widerstandskraft hinzugeschalten. Regeln für die Streuung von Projektilen und damit mich auch noch der letzte hier als Freak bezeichnet: Ein Modul für die Errechnung, innerer Verletzungen hinzugeschaltet.

Der eine Schuß dauert im Spiel wahrscheinlich genausolange, wie die Verfolgungsjagt, und nachdem er abgegeben wurde, schicke ich schonmal die Spieler eine Rauchen, um die genauen Auswirkuzngen in Ruhe errechnen zu können.
Dafür weiß ich heute, daß auch Scharfschütze sein verdammt spannend sein kann.

Gruß,
raVen
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Offline 8t88

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #33 am: 13.10.2005 | 12:31 »
Um Christophs DIee aufzugreifen: egal welches System ich verwende, sobald es um Duelle geht, frage ich ob wir zu Wushu wechseln sollen.
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Offline Bad Horse

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #34 am: 14.10.2005 | 13:17 »
Um für ein flüssiges Spiel zu sorgen, sollte man als SL eigentlich immer gewisse Abstriche an den Realismus setzen: Ja, eine Reise durch Gebirge ist gefährlich, man kann abstürzen, eine Lawine kann kommen, das Packpferd kann sich ein Bein brechen... aber wenn die Chars eigentlich nur von A nach B müssen, überspringt man das ganze eben, und alle sind wohlbehalten angekommen. Und eigentlich braucht (meiner Meinung nach) kein Mensch ein System, nach dem er berechnen kann, ob sich im Kampf erhaltene Wunden entzünden.  :P

Insofern werden gewisse dramatische Konventionen, wie sie in Filmen zu sehen sind, auch im Rollenspiel übernommen. Die Parkplatzsuche fällt dann eben aus, egal, ob das realistisch ist oder nicht.  :)

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Offline Hr. Rabe

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #35 am: 14.10.2005 | 14:11 »
Zitat
Die Parkplatzsuche fällt dann eben aus, egal, ob das realistisch ist oder nicht.

Warum denn?
Weist du wie spannend eine Parkplatzsuche wird, wenn die Helden gerade masivst unter Zeitdruck stehen?  >;D >;D
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Eulenspiegel

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #36 am: 14.10.2005 | 14:31 »
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand 100% Realistisch spielt.
Aber ich sehe Realismus und Cineasmus eher als 2 Pole auf einer Skala. Und man selber befindet sich halt irgendwo dazwischen. (Ich bin z.B. 80% Realist und 20% Cineast. - Ein 7.See Fan ist vielleicht 95% Cineast und nur 5% Realist.)

Insofern werden gewisse dramatische Konventionen, wie sie in Filmen zu sehen sind, auch im Rollenspiel übernommen. Die Parkplatzsuche fällt dann eben aus, egal, ob das realistisch ist oder nicht.  :)
Oh, auch im Realismus macht man Zeitsprünge.
Wir spielen ja auch nicht 8 Stunden aus, wie jemand daliegt und schläft.
Beid er Parkplatzsuche würde ich sagen: "OK, nach einer halben Stunde Suche, findest du endlich einen Parkplatz und verlässt erleichtert das Auto."

Wenn man jede Kleinigkeit beschreiben würde, artet das noch aus in: Ich atme ein, ich atme aus.

Offline Bad Horse

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #37 am: 14.10.2005 | 20:21 »
Würdest du den Char echt eine halbe Stunde Parkplatz suchen lassen, wenn das vollkommen irrelevant ist?  :o

@Raven: Klar, das kann spannend sein... aber nicht dauernd. Wenn die Chars bei jedem Einsatz ständig Parkplätze suchen müssen...  :P

@Eulenspiegel: Genau. Insofern gelten Konventionen, die in Kinofilmen gelten, auch im realistischen Rollenspiel: Uninteressante Details werden ausgeblendet (schlafende Leute, Parkplatzsuche, Enteisen der Scheiben im Winter, aufs-Klo-gehen usw.) - es sei denn, sie sind plötzlich relevant und dramatisch (die schlafende Person ist der Krieger der Gruppe, der trotz Kampflärm in seinem Zimmer nicht aufwacht; die Chars müssen dringend vor Ladenschluß in ein Kaufhaus; die Chars müssen den feindlichen Wagen sofort verfolgen; der Feind lauert auf dem Klo; etc.)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline critikus

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #38 am: 14.10.2005 | 21:02 »
Hi Blizzard,

doch! Auf die eine oder andere Art hat es das Thema mindestens schon zwei mal gegeben. Macht aber nix, is immmer wieder lustig. Und für die Neulinge hier im Forum lohnt es sich bestimmt.
»Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!«
Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus S. F. X. van Dusen

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Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! - Immanuel Kant 1784

Eulenspiegel

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #39 am: 15.10.2005 | 02:58 »
Würdest du den Char echt eine halbe Stunde Parkplatz suchen lassen, wenn das vollkommen irrelevant ist?  :o
Wenn es für die Story irrelevant ist, könnte ich ihn auch 2 Tag elang einen Parkplatz suchen lassen. Es hat ja sowieso keine Auswirkungen auf Story.
Aber hin und wieder, erzähle ich schon Details, die nur der Atmossphäre dienen. Und zu sagen, "Du musstest eine halbe Stunde nach einem Parkplatz suchen.", vermittelt die Vorstellung einer übervölkerten, abgasverseuchten Großstadt.

Zitat
@Eulenspiegel: Genau. Insofern gelten Konventionen, die in Kinofilmen gelten, auch im realistischen Rollenspiel: Uninteressante Details werden ausgeblendet (schlafende Leute, Parkplatzsuche, Enteisen der Scheiben im Winter, aufs-Klo-gehen usw.)
Aber das uninteressante Sachen ausgeblendet werden, ist nicht typisch für Kinofilme. Es ist in jedem Medium so: Nachrichten, Bücher, Geschichten, Ferrnsehfilme.
In jedem Medium wird das ausgeblendet, was den Konsumenten nicht interessiert.
Unter Cineastisch verstehe ich Konventionen, die häufig in Kinofilmen aber nur selten in anderen Medien angewendet werden.

Offline Arbo

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Re: Realismus vs. Cineasmus
« Antwort #40 am: 15.10.2005 | 09:09 »
Ähm, wer "improvisiert" (es kann!), wird aus uninteressanten Sachen interessante Sachen machen.

Für mich persönlich gilt, dass ich all das ausspiele, was die Spieler möchten. BASAR-Besuch? Klar, wenn der Spieler mich (SL) drauf anspricht, spiele ich den aus - und baue ggf. noch etwas "Schönes" ein (für DEN Spieler oder auch für die anderen). Ist ein Spieler ein HÄNDLER, dann wird automatisch mehr ausgespielt, wobei DANN die Basar-Gespräche halt nicht "0815" sind - gewürzt mit ner Portion Humor ;)

Praktisch wende ich bzgl. des Ausspielens auch drei Herangehensweisen an: A) Ich frage die Spieler, ob die die Szene(n) ausgespielt haben wollen. B) Ich lasse mich darum bitten. C) Ich spiele die Szene an, mache einen kleinen "Break" in dem ich frage, ob das weiter ausgspielt werden soll und wenn nicht, dann folgt ein "Zeitraffer".

Letzteres ist sozusagen eine Art Überblende-Technik.

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