Autor Thema: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion  (Gelesen 10514 mal)

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #25 am: 29.07.2006 | 15:51 »
Das klingt ja extrem abgefahren!!!
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #26 am: 31.07.2006 | 22:59 »
Danke. ;)

Sagst du das als Werwolf-Kenner?

Robin
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #27 am: 1.08.2006 | 07:59 »
Jap. Das klingt alles so cool erzählt... ich hätte glaube ich als SL ein Problem damit, es cool rüberzubringen.
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #28 am: 1.08.2006 | 11:37 »
Ich habe, ehrlich gesagt, während der Präsentation auch das Gefühl, dass es alles irgendwie cheesy rüberkommt, aber meine Spieler sagen, dass es das nicht tut...

Robin
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #29 am: 1.08.2006 | 13:11 »
cheesy?
was meinst du damit?
Und - wie lange spielt ihr eigentlich pro Session und wann gehts weiter, so dass du wieder was zu schreiben hast?
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #30 am: 1.08.2006 | 13:32 »
Wir spielen immer Dienstags Abends, wenn keiner absagt; also vermutlich heute Abend wieder. Weil wir alle schon sooo alt und berufstätig sind, spielen wir selten mehr als zwei, drei Stunden, weil wir zeitig ins Bett müssen. :korvin:

Mit 'cheesy' meine ich, dass es vielleicht kitschig rüberkommt oder überladen wirkt, zusammenhanglos oder kopflos... Im Moment besonders auch deshalb, weil ich weitgehend improvisiere, was eher nicht meine Stärke ist.

Robin
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #31 am: 2.08.2006 | 00:04 »
Die vier SC in dem Umbrareich erwarten die Nacht: tatsächlich gehen alle Menschen sehr zeitig ins Bett, so dass ab dem Moment, wo die Sonne hinter dem Horizont versinkt, niemand mehr sich regt. Es fällt den SC aber nicht schwer, sich wach zu halten.

Der Himmel ist stockfinster, und da auch die Bewohner der Stadt scheinbar des Nachts weder Licht noch Feuer brauchen, kann man die Hand vor Augen nicht sehen. Aber Heilgard bemerkt als Erste, dass vereinzelte Lichtpunkte wie Sterne am Himmel auftauchen; und bald schon sind es so viele, dass sie auch erkennt, dass diese Sterne keine Konstellationen bilden, wie man sie von zu Hause kennt. Stattdessen zeichnet sich ab, dass sie wie an Schnüren aufgereiht da hängen, etwa wie die Speichen eines Rades, mit Schnüren, die diese Speichen im rechten Winkel kreuzen, und der Mittelpunkt dieses Systems liegt über dem Nabel der Stadt - also praktisch um die Ecke.

Deshalb beginnen die SC damit, die Treppen hinaufzusteigen. Noch bevor sie oben angekommen sind, bemerken sie, dass ihre Schatten manchmal leicht flackern oder zittern; und Bergelmir erkennt, dass das daran liegt, dass die Sterne selbst erzittern, was sich auf das spärliche Licht auswirkt. Als die SC endlich oben ankommen, ist das so weit gediehen, dass die Sterne an manchen Stellen des Netzes in Sternschnuppen wie sprühende Funken nach allen Seiten davonstieben. Diese Zentren der Sternschnuppen-Aktivität bewegen sich fort, und bald schon kommt eines davon direkt auf die SC zu...

Es kommt über dem Tempel an, wo alle Sterne sofort zu allen Seiten davonspritzen, und eine riesige Spinne drückt sich von oberhalb der Sterne herum auf die Unterseite; von dort tastet sie sich auf den Tempel herab. Es zeigt sich, dass diese Spinne in Größe, Form und womöglich Farbgebung (nachts sind alle Spinnen grau) etwa der entspricht, die Bergelmir getötet hat, und damit sind die 'Sterne' wohl nicht mehr als ein paar Meter über den Köpfen der SC angebracht und nicht mehr als Tautropfen oder so etwas.

Wenig später, als die SC sich beraten und ziemlich sicher sind, dass die Spinnen sie nicht beachten, eilt eine weitere Spinne vom Tempel aus nicht weit in die Stadt hinein und lässt sich an Gewebe auf ein niedriges Viertel in dem Bereich herab, in dem die SC den Tag verbracht haben. In sehr kurzer Zeit wachsen dort die Gebäude des Viertels auf mehrere Stockwerke an und passen sich so den umgebenden Häusern an.

Die SC kommen auf die Idee, dass vielleicht irgendwo hier auch Cataractonium zu finden sei; vielleicht gibt es dort eine Antwort auf alle Fragen. Aber erst mal ist es Zeit für eine Mütze Schlaf.

Währenddessen klettert Alienor bei Sonnenaufgang nach einer unterhaltsamen Nacht aus Thorgas' Bett und flattert davon; man trifft sich draußen. Kurze Zeit später tritt der alte Diener ein, der Thorgas am Tag zuvor betreut hatte, und überbringt ihmdie Botschaft, dass Vortigern es sehr bedauere, kein Heer gen Norden schicken zu können, aber die Scoten (die Urahnen der Schotten, die zu der Zeit aber noch in Irland wohnen) würden verstärkt über die Küstensiedlungen Cymrus (Wales) herfallen; Vortigern könne bestenfalls einige Kampfverbände gen Norden schicken.

Thorgas wird mit einem alten Klepper und etwas Proviant ausgestattet und zum Stadttor gebracht. Um die Ecke im Wald gesellt sich Alienor in Rabengestalt zu ihm, und als sie sich verwandelt, damit sie das weitere Vorgehen besprechen, hat sie ein Gewand an; Thorgas ist ganz überrascht (und vermutlich enttäuscht), und sie erklärt ihm, dass die Raben nicht ohne Grund den Werwölfen das Ritual der Talisman-Bindung abgeschaut hätten, mit dem man Gegenstände zu 'Körperteilen' machen könne, die alle Verwandlungen und die Reise in die Umbra auch mitmachen.

Der Klepper wird kurzerhand auf einem Hof abgegeben und die beiden Raben fliegen dorthin, wo Alienor Thorgas hinbringen will, nämlich zu Gwynnaig, mit der sich Alienor in der Zwischenzeit unterhalten hat. Gwynnaig hat den SC eine Nachricht zukommen lassen (der Besoffene damals bei Eboracum), ist sich aber nicht sicher, ob die Nachricht auch verstanden wurde.

Als die beiden bei Gwynnaig ankommen, verehrt diese Thorgas zunächst einmal ein Gewand wie das von Alienor, so dass sich ein Ritus erst mal erübrigt. Dann zeigt sie Thorgas die Quelle ihrer mystischen Einsichten: ein technisch weit seiner Zeit vorauseilender Webstuhl, auf dem sie bunte Wolle verwebt. Diese Wolle formt Bilder (allerdings eher wie Rorschach-Tests als wie HDTV-Ansichten), und diese Bilder liest Gwynnaig normalerweise. Aber es gibt jetzt einige Unklarheiten, und sie erhofft sich von Thorgas Informationen darüber. Vor allem sieht sie Wege, die nicht mit den Straßen der Römer übereinstimmen und kürzere Verbindungen zwischen Orten erlauben als der gerade Vogelflug. Außerdem ist eine Spinne in die Ereignisse involviert, und sie ist krank. Thorgas spricht von Mondpfaden, mit denen er diese Wege vergleicht, und bezüglich der Spinne sind sich die beiden ziemlich einig, dass die Weberin selbst von irgend etwas befallen sein muss.

Die Nacht bricht herein (und Gwynnaig geht taktvoll ein paar Kräuter pflücken, damit Thorgas und Alienor etwas Zeit füreinander haben), und am nächsten Morgen brechen die beiden Raben gen Norden auf.

Die anderen SC währenddessen begeben sich an ihrem nächsten Morgen in die Stadt hinab und fragen sich nach Cataractonium durch. Es hat zwar niemand von so einem Ort gehört, aber die Händler sind sich ziemlich einig, dass es nach einer römischen Siedlung klingt; und da die Römer große Buchführer sind, sollten die SC einfach nach Rom gehen (die Straße da hinunter, dann nach ein paar Blocks nach rechts...) und dort nachfragen.

Die SC begeben sich also nach Rom, an Athen und einigen anderen Orten vorbei. In Rom gibt es eine Zentralregistratur, in der ihnen ein hilfsbereiter Diener den Weg weist. Die Registratur ist ein viereckiges Gebäude mit einem freien Innenhof, in dessen Mitte ein unwirkliches Gebilde aus vielfarbigen, mannshohen Edelsteinen steht (Informationsgeomiden, die aber leider ignoriert bleiben). Der Diener führt die SC in einen Raum, in dem die Schriftstücke über die Provinz Britannia aufbewahrt werden. Der Registrar ist froh, etwas zu tun zu haben, und sucht den SC die Schriftrolle über Cataractonium heraus; darin steht unter anderem, dass die Stadt im April 438 AD vernichtet wird. Die SC fragen nach dem aktuellen Datum, aber leider gibt es hier keine Zeitrechnung im eigentlichen Sinne; dieses Datum ist nur vor Ort von Belang. Die SC fragen auch nach weiteren Städten, z.B. Londinium, Eboracum usw.; und sie erfahren Zerstörungsdaten in den nächsten Monaten, aber hier gibt es noch Vermerke, dass es sich dabei um Planungen handele. Noch mehr fällt auf: die Zerstörungen folgen keinem geographischen Muster, sondern scheinen zufällig verteilt; und keltische Städte scheinen nicht betroffen zu sein.

Der Weg nach Cataractonium ist nicht weit; Britannia ist ein Wohnblock mit Häusern mit bis zu acht Stockwerken, in dem die Häuser über dem Eingang Namen tragen. Londinium und Eboracum sind die ursprünglich prächtigsten Bauten, aber wie auch die anderen haben sie schon bessere Zeiten gesehen; viele Wohnungen sind leer und die verbliebenen Bewohner machen einen niedergeschlagenen Eindruck. Das Haus namens Cataractonium (die Stadtbewohner lesen den SC die Namen vor) ist zerstört, hat gebrannt, ist eine Ruine. Keiner weiß, ob es dort Überlebende gab, aber alle rechnen damit, dass ähnliche Katastrophen sich häufen werden. Die nächtliche Rekonstruktion blieb bisher aus.

Da hören die SC von nicht weit her einen Aufruhr, und finden schließlich das Wohnhaus namens Ratae (Leicester) ebenfalls in Auflösung begriffen. Es brennt gerade hier und dort, faustgroße Stücke brechen aus der Fassade, ein großes Getöse erfüllt die Luft, aber man sieht keine Ursache.

Die SC überlegen kurz, in der Nähe zu bleiben, haben aber wenig Hoffnung, hier einen Weg zurück zu finden, und zurück müssen sie. Also begeben sie sich zurück zum Nabel, um dort mit einer Spinne Kontakt aufzunehmen.

Thorgas und Alienor kreuzen den Weg einiger Rabenschwärme, die in östlicher Richtung fliegen, und sie folgen diesen. Die Schwärme sammeln sich in einer Römerstadt, in der in der Nacht zuvor eine Katastrophe geschehen sein muss; die Gebäude im Zentrum liegen in Trümmern, Plünderer ziehen durch die Straßen, eine hastig formierte und uneffektive Miliz sucht Überlebende und sammelt Tote auf dem Forum... Die Vorstädte scheinen von all dem nichts mitgekriegt zu haben.

Es ist Zeit für Augenschmaus. Thorgas pfeift sich das gallige Innere des knackigen linken Auges eines besonders entstellten Leichnams rein, um zu sehen, was er als Letztes erblickte: es waren die geifernden Gebisszangen einer riesigen Spinne...

Alienor findet Hinweise auf Werwölfe; das ist genug, um sich so schnell wie möglich auf zu Hengist und Horsa zu machen. Die beiden werden bald lokalisiert und sind über die Nachrichten alles andere als erfreut; sie neigen beide dazu, aufbrausend zu sein, und es gehört schon viel Selbstkontrolle dazu, dass Hengist seinen Bruder schließlich davon abhalten kann, allein auf die Jagd nach den Tätern zu gehen.

Da der Feind scheinbar durch die Umbra reist, ist das Heer als Ganzes ziemlich nutzlos; das mildert die Enttäuschung über das Ausbleiben von Vortigerns Heerteil. Und Thorgas verkündet schließlich, dass er auch noch eine gute Nachricht habe: er hatte Sex... ;)

Horand, hat diesen Bericht und die Ereignisse in der Stadt ja eigentlich nicht mitbekommen, aber als Cliffhanger fürs nächste Mal hat er durchaus eine Beobachtung fallen lassen: wieso hat ein normaler Mann als letztes Bild seines Lebens eine Umbra-Kreatur sehen können?
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #32 am: 9.08.2006 | 15:29 »
Die Werwolf-SCs begeben sich zurück zum Nabel der Stadt, um dort eine Spinne zu kontaktieren; Horand möchte ihr erklären, dass die Gruppe zurück nach Cataractonium will und dort helfen will. Die Spinne, der er das mitteilt, antwortet ihm zwar nicht (Weberspinnen sind nicht für Kommunikation gebaut), holt aber ein anderes Dienerwesen der Weberin herbei, einen Informations-Geomiden (ich habe ihn beschrieben als in der Luft flirrende Erscheinung, etwa so wie ein Strudel, dem man das Wasser wegnimmt). Dieser Geomid klärt Horand über einige Dinge auf: in Cataractonium steht ein Altar, dem in der Umbra der Quader entspricht, dessen Schemrzen Horand gespürt hat. Dieser Altar wurde seinerzeit der (namenlosen) Gottheit gewidmet, die Straßen und Wege erfunden hat (ein solcher Altar mit Widmung wurde übrigens tatsächlich in den Ruinen Cataractoniums gefunden), und damit der Weberin. Er dient als eine Art Knotenpunkt für Wege zum Nabel der Stadt und damit auch zwischen den Städten. Die wyrm-korrumpierten Werwölfe haben Cataractonium aus der Umbra heraus angegriffen und den Altarstein befleckt; dadurch wurde er mit allem, was in Kontakt mit ihm steht (also auch den Weberspinnen usw.) wyrmverseucht. Die Werwölfe verwenden verseuchte Weberspinnen, um durch die Umbra in andere Städte zu reisen und diese von innen anzugreifen; dabei können die Spinnen auch manifestieren, also die Realität außerhalb der Umbra betreten. Um den Wyrm-Werwölfen diesen Weg zu versperren, muss der Altarstein gereinigt werden (Ritual der Reinigung, das Horand beherrscht).

Die SC begeben sich also durch einen ihnen zugewiesenen Gewebeschlauch zurück nach Cataractonium, wo sie sofort von den gerade dort anwesenden Wyrm-Werwölfen angegriffen werden. Es entspinnt sich ein blutiger Kampf Crinos gegen Crinos; zuerst kommt Bergelmir durch, der seinen Gegner recht schnell im Griff hat, aber Horand bekommt es mit einem gewaltigen Ahroun zu tun, gegen den er kaum eine Chance hat. Heilgard wird von einem weiteren Crinos attackiert und schwer bedrängt, während ein Lupus, der sich Frithiof zuwendet, mit einem unmenschlichen (und unwölfischen) Geheul weitere Kräfte des Wyrms zu mobilisieren versucht...

Sekunden später liegt Horand mit herausgerissenen Gedärmen sterbend am Boden, während Bergelmir rasend vor Zorn seinen Mörder zerfetzt. Heilgard hat einen schweren Stand gegen ihren Gegner, obsiegt aber knapp, während der Lupus vor Frithiof flüchtet, als sich eine gewaltige, verseuchte Spinne durch die Türöffnung drückt...

Wiederum Sekunden später stürzen sich die drei verblieben SC auf diese Spinne, der es nicht gelingt, sich kämpfend durch die Öffnung zu quetschen, und es gelingt Bergelmir an vorderster Front wieder und wieder, ihren giftspritzenden Fängen auszuweichen.

Kaum ist die Spinne tot und versperrt glücklicherweise den Eingang, hören die SC das Trappeln von mindestens zwei weiteren Spinnen auf dem Dach, die beginnen, sich durch das Gewebe des Daches zu arbeiten...

Da strömen kleine und auch große Weberspinnen aus dem Gewebeschlauch, durch den die SC gekommen sind, und stürzen sich auf ihre verseuchten Artgenossen. Dennoch gelingt es einigen kleinen, wyrmverseuchten Spinnen, die Körper der gefallenen feindlichen Werwölfe zu flicken und sie zu zombiehaftem Leben zu erwecken... Aber Bergelmir macht ihre Arbeit genau so schnell zunichte, wie sie sie fortsetzen, bis sie ihrerseits von Weberspinnen vernichtet werden.

Während der Kampf draußen in Cataractonium sich zugunsten der Weberin wendet, machen sich kleine Weberspinnen daran, Horand wieder zusammenzuflicken. Der Geomid erscheint ebenfalls und reicht mit einer Art fraktalem Tentakel in Horand hinein und kickstartet ihn (sozusagen). Spinnen hustend kommt dieser wieder zu sich und ist vollkommen fit. Wenig später beginnt er sein Ritual, während er den Stein auch physisch von dem befallenen Gewebe reinigt, und schließlich bricht er durch und spürt, wie der Schmerz aus dem Stein weicht und sich Reinheit einstellt.

Weberspinnen nehmen den gereinigten Geist aus dem Stein heraus, und der Geomid teilt Horand mit, dass die SC den Stein in der Realwelt vernichten müssen, wenn sie verhindern wollen, dass er noch einmal von den Wyrm-Werwölfen zweckentfremdet wird.

Ziemlich am Ende (außer Horand) wechseln die SC zurück und kümmern sich darum, dass der Altar zerstört wird. Es beginnt ein neuer Tag in den Ruinen des römischen Zentrums von Cataractonium, und der Weg ist frei für Rückkehrer.
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #33 am: 23.08.2006 | 14:40 »
Da war ich bei der letzten Zusammenfassung am Ende etwas voreilig: die Spieler waren der Meinung, dass sie noch erst zurückwechseln und den Stein zerstören mussten, was sie (nachdem die beiden Corax zu ihnen stießen) auch getan haben. Wir machen jetzt einen Zeitsprung und haben die Charaktere ein bisschen weiterentwickelt, Fertigkeiten erhöht, ein paar Gaben anlässlich des Beltaine-Festes verteilt, Wunden heilen lassen usw., also nicht viel berichtenswertes.

Robin
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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #34 am: 30.08.2006 | 09:58 »
Wochen und Monate sind ins Land gezogen; Frithiof hat beim Beltane-Fest endlich seine Jungfräulichkeit verloren, das Frühjahr und der beginnende Sommer standen im Zeichen kleinerer Scharmützel mit piktischen Kampfverbänden, die die Seite der SC für sich entscheiden konnte; aber es war nichts, wo sich ein Fenrir mit Ruhm bekleckern konnte, daher nur eine kurze Zusammenfassung. Alienor hat sich mittlerweile auch wieder verabschiedet.

Nach römischem Kalender haben wir nun August; wir nähern uns dem Neumond. Pascent, der von Boten aus der Heimat ständig davon unterrichtet wurde, dass die Scoten unablässig an der Küste von Wales Piraterie betreiben, während Vortigern versucht, so etwas wie eine Flotte aufzubauen, um den Scoten auf See zu begegnen, entscheidet, dass er zu seinem Vater stoßen möchte, und sammelt daraufhin einige getreue Freunde und auch die SC um sich. Auch der inzwischen genesene Ambrosius ist dabei. Die Gruppe zieht gen Wales, während Hengest und Horsa den weiteren Widerstand gegen die Pikten leiten.

Kurz vor Caer Vortigern (der Stadt, die Thorgas ja bereits besucht hat) bemerken die SC eine Person, die von der Straße in den Wald flüchtet, als sie sich ihr nähern. Horand eilt hinterher und findet auf einer Lichtung schließlich eine Gruppe verhärmter und dreckiger Kinder, keins älter als 12, die sich aneinander drängen und zu heulen beginnen, als der bewaffnete Fremde die Lichtung betritt. Horad spricht die Kinder an, auch in gebrochenem Keltisch, aber das reicht nicht aus, um Vertrauen zu säen; immerhin entlockt er dem ältesten Mädchen der Gruppe, dass die Kinder seit einigen Tagen durch den Wald irren, da ihr Dorf von haarigen Monstern vernichtet worden sei und ihre Eltern alle von denselben ermordet wurden. Für die Kinder haben sich die Monster allerdings überhaupt nicht interessiert.

Auch die anderen SC sowie der Rest der Gruppe schließen auf und Pascent und Ambrosius können die Kinder besser beruhigen, da sie wie Leute aus der Gegend klingen; die SC versuchen mitzuhören und bekommen u.a. mit, dass die Kinder neben dem Tod ihrer Eltern auch die Vernichtung der Mam erwähnen - Mam heißt 'Mutter', aber dieses Wort reizt Ambrosius zu einem seiner cholerischen Anfälle, er beginnt auf die Kinder einzuschimpfen und über heidnische Praktiken zu fluchen, als seien sie selbst Häretiker. Pascent beruhigt ihn mit einigen harschen Worten, während die Kinder wieder zu weinen beginnen.

Die ganze Gruppe kehrt ein Stück weit zurück und biegt dann zu dem Dorf ab, welches fast vollkommen zerstört ist. Horand nutzt die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Pascent und fragt diesen nach der Bedeutung von 'Mam'. Pascent berichtet, dass zu Zeiten, bevor die Römer ins Land kamen, die Bevölkerung heilige Bäume verehrte, vor allem Eichen. Im Volksglauben lebten in oder in der Nähe dieser Bäume mütterliche Schutzgeister, die man Mam nannte. Seit die Römer fort seien, sei dieser Volksglaube hier und da wieder offen zutage getreten. Ambrosius reagierte darauf besonders auch deshalb gereizt, weil das vernichtete Dorf sein Heimatdorf war, auch wenn er schon seit zwei Generationen nicht mehr dort gewesen ist.

Das Dorf ist praktisch zerstört, überall liegen Leichen und manche Spuren lassen darauf schließen, dass Werwölfe die Täter waren; vor allem auch die Entstellung der heiligen Eiche am Rand des Dorfes, die von Klauen-Rissen nur so übersät ist. Bei der Durchsuchung des Dorfes schleicht sich Thorgas fort und wird zum Raben; er schnappt sich das linke Auge einer Leiche, die einer der keltischen Begleiter der Gruppe gerade zum eilig ausgehobenen Massengrab schleppen will, und verzieht sich damit auf einen Ast, würgt es herunter und sieht Werwölfe, die das Dorf vernichten und den vormaligen Besitzer des Auges töten - aber es sind nicht die weißfelligen Werwölfe, denen die SC in Cataractonium gegenüber standen, sondern welche, die sich optisch kaum von den SC unterscheiden; vielleicht ist ihr Fell länger, ihre Ohren etwas größer, ihre Gestalt insgesamt schlanker...

Bergelmir und Frithiof suchen in Wolfsgestalt in der Umgebung nach Spuren und finden einen Ort, an dem sich die anderen Werwölfe vermutlich vor dem Angriff auf das Dorf versammelt haben, sowie eine Spur gen Norden, die ihren Abzug markiert; sie finden auch die Stelle, an der die Werwölfe die Gestalt gewechselt haben, weil sich die Form der physischen Spuren und auch die Duftmarken hier entsprechend ändern. Eine Verfolgung ist trotzdem schwierig, da die SC einen Auftrag haben und überdies vier oder fünf Tage seit dem Überfall vergangen sind.

Nachts wechseln die SC in die Umbra; allerdings sind die Würfel gegen sie, so dass es den Werwölfen nicht gelingt zu wechseln, erst Thorgas kann den Wechsel einleiten; irgendwas scheint mit der Schwelle nicht zu stimmen, und nur ein Querdenker wie ein Corax kann sie überwinden.

Das Dorf ist in der Umbra nur ein leerer Platz, aber die Eiche ist deutlich vorhanden; sie war bestimmt einmal strahlender als ihr weltliches Gegenstück, sieht jetzt aber noch trauriger als dieses aus. Horand nimmt aber an, dass diesem Baum ein Geist innewohnt, und vielleicht ist er doch nicht vollständig vernichtet; also beginnt er das Ritual der Geister-Erweckung. Dieses Ritual ist erfolgreich, obwohl Horand schnell merkt, dass er es nun mit einem sehr zornigen Geist zu tun hat; jetzt, da er erwacht ist, verspürt dieser Geist Schmerzen. Aber Horand gelingt es, ihm zu vermitteln, dass er nicht der Grund dieser Schmerzen ist, und überdies setzt er die Gabe der mütterlichen Berührung ein und kann die Schmerzen des Geistes so lindern.

Es entwickelt sich eine geistige Kommunikation zwischen Horand und dem Geist der Eiche, der Horand entnimmt, dass dieser Geist bereits seit Generationen schläft. Er hat den Angriff als solchen überhaupt nicht mitbekommen. Als Horand nach der Mam fragt, versucht der Geist, seine Wahrnehmung auf etwas in der realen Welt auszudehnen, denn nur dort kann sich die Mam befinden, sie ist kein umbrisches Wesen. Aber sie ist fort.

Der Geist kommuniziert weiterhin, dass die Mam vor langer Zeit mit menschlichen Siedlern in das Land kamen. Diese Menschen verehrten heilige Bäume, und die Mam nahmen solche Bäume oder deren Umgebung zur Wohnstatt. Erst durch die Verehrung der Menschen erwachten Geister in diesen Bäumen, so auch dieser. Die Mam war also zuerst da. Sie blieb mit dem Baum verbunden, aber dann kamen andere Menschen und brachten die ursprünglichen Bewohner dazu, die Bäume und die Mam nicht mehr so zu verehren. Dies zwang den Geist der Eiche in den Schlaf, aus dem er jetzt erwacht ist.

Die SC wechseln zurück in die reale Welt, um dort am folgenden Tag nach einer Spur der Mam zu suchen.

Durch den Urlaub eines Spielers werden die nächsten zwei, drei Wochen keine Sitzungen stattfinden.

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #35 am: 12.10.2006 | 11:12 »
So, gerade noch vor dem Abrutschen auf Seite 2 die Kurve gekriegt...

Die SC überlegen, ob sie die fremden Werwölfe verfolgen sollen, aber sie können sich nicht einfach so aus der Verantwortung stehlen; und Pascent lässt sie nicht ziehen, weil er der Ansicht ist, dass die Marodeure einen zu großen Vorsprung haben und in Richtung Norden sowieso dem eigentlichen Kampfverband in die Hände fallen werden.

Thorgas stiehlt sich aus dem abendlichen Lager und nutzt eine in der Zwischenzeit erworbene neue Gabe, die es ihm erlaubt, den nächstbefindlichen Corax 'anzumorsen'. Es erscheint ein ziemlich zappeliger Vertreter seiner Art namens Derog, ein junger Kerl aus der Gegend. Der erklärt sich bereit, eine Botschaft zu Hengist und Horsa zu tragen, aber er tut noch mehr: er weiß nämlich recht gut Bescheid über die Mam. Er erzählt Thorgas, dass bereits drei Mam von der Gruppe Werwölfe vernichtet wurden; sie greifen die Bäume bei Tag an, bei Nacht wäre eine Auseinandersetzung mit dem Mam bei weitem ausgeglichener. Die Mam sind nur des Nachts aktiv und treten aus ihren Bäumen heraus; es sind jahrhundertealte Untote, die sich vom Blut ihrer Anbeter ernähren und ihnen im Gegenzug eine Art Schutz gewähren. Der Werwölfe, die übrigens zu den Söhnen des Hirschen zählen (auch Fianna genannt) und mit den Skoten übers Meer kamen, reagieren auf den Geruch des Untodes wie auf alles, was mit dem Wyrm zu tun hat; allerdings ist Derog der Ansicht, dass sie hier nicht das Richtige tun.

Thorgas fragt Derog, ob er eine Mam sehen könnte, und Derog führt ihn zu einem blumengeschmückten Hain unweit eines Dorfes, wo die beiden tatsächlich die Mam beobachten können; es ist eine Frau mit einer unglaublich majestätischen Ausstrahlung, die sofort Ehrfurcht erweckt. Sie trägt seltsame Zeichen aus Blut auf der Haut, die Zeichen ähneln, die Thorgas bereits auf stehenden Steinen aus alter Zeit gesehen hat: senkrechte Linien mit kurzen, waagerecht davon ausgehenden Strichen in unregelmäßigen Abständen (Ogham-Schrift). Die Mam tritt vor ihren Baum und verschmilzt mit diesem.

Derog macht sich anschließend auf den Weg gen Norden und Thorgas erzählt den anderen, was er beobachtet hat. Die Mam sind offensichtlich eine Art Vampir, deshalb sind die Meinungen, wie man mit den Mam umgehen soll, zunächst auch ziemlich geteilt; Thorgas versucht es mit Vernunft und erfährt dabei Unterstützung von Horand, während die anderen zuerst auf 'Zerfetzen' plädieren. Heilgard versucht sogar am nächsten Morgen ein Gespräch mit dem ewig säuerlichen Ambrosius, der über Heidentum und Götzenverehrung herzieht, auf die Frage, ob diese Verehrung denn für die Anbeter per se schlecht sei, lediglich darauf zu verweisen vermag, dass ihnen das Himmelreich verschlossen ist; im Diesseits scheint es keine negativen Auswirkungen zu geben (allerdings weiß Ambrosius effektiv bereits weniger als die SC über die Mam).

Wie dem auch sei, zunächst muss die Gruppe noch nach Caer Vortigern, und die Kinder verlangsamen das Vorankommen. Während des Tages beobachten die SC, dass sich auffällig viele Vögel aller Art am Wegesrand auf den Bäumen versammeln und sie zu beobachten scheinen; deshalb verdrückt sich Heilgard einmal mit vorgetäuschtem Harndrang in die Büsche, wohin ihr tatsächlich einige Vögel folgen. Da Heilgard die Gabe der Tiersprache beherrscht, spricht sie einen Spatz einfach direkt an; der ist erschreckt und fliegt davon, ebenso die anderen Vögel, aber dennoch schnappt Heilgard einen Eindruck auf, der ihr sagt, dass die Vögel sie beobachten sollen. Beim Weiterritt gelingt ihr sogar ein besonderer Erfolg, als sie die Vögel belauscht, und sie erkennt, dass die Mam Macht über die Vögel besitzen und die Vögel die Gruppe beobachten, weil sie auf der Suche nach den Mördern der drei Mam sind. Die Vögel sind sogar besonders misstrauisch, weil normale Menschen einen der ihren nicht hätten ansprechen können...

Auch Thorgas entschuldigt sich im Laufe des Tages natürlich mal in die Büsche und sucht sich in Rabengestalt einen corviden Kollegen - dem teilt er mit, dass seine Freunde nicht die Werwölfe seien, die die Mam getötet hätten, und dass sie helfen wollten. Der Rabe fliegt los, um diese Neuigkeit zu verbreiten.

Die Gruppe erreicht schließlich abends unter wachsamen Vogelaugen Caer Vortigern. Die SC werden in der Kaserne von Vortigerns Truppen untergebracht, und am nächsten Tag eröffnet Pascent ihnen, dass er und seine Männer Vortigern beim Kampf gegen die skotischen Piraten unterstützen würden, dass aber germanische Söldner hier für zu viel Aufsehen sorgen würden; überdies seien sie vermutlich im Norden nützlicher. Sie werden also freigestellt.

Die SC beschließen, die Mam aufzusuchen, die Thorgas gesehen hat. Sie lassen ihre Pferde auf einem Hof und begeben sich in Wolfsgestalt zu dem Dorf in der Nähe des Hains, wo sie auf die Nacht warten. Es handelt sich um eine Neumondnacht, daher beobachten die SC eine Art Prozession der Dorfbewohner zum Baum, wo sie ein kurzes Ritual abhalten, das dem neuen Mond gewidmet ist. Sie lassen Opfergaben am Baum zurück und gehen anschließend zur Nacht.

Die SC halten sich zunächst fern, nur Thorgas erwartet die Mam. Sie kommt aus ihrem Baum heraus, und Thorgas verwandelt sich in Menschengestalt; da die Mam nicht wissen kann, ob dies ein Angriff ist, öffnet sie ihre Adern und verspritzt ihr Blut in einer Pirouette gegen den Uhrzeigersinn um sich; als Thorgas' Verwandlung abgeschlossen ist, zittert der Boden unter seinen Füßen und Efeuranken winden sich wie Schlangen auf ihn zu und richten sich auf, greifen aber noch nicht an.

Thorgas beteuert seine Harmlosigkeit und auch die seiner Freunde, die abseits warten; er eröffnet der Mam, dass sie zwar Werwölfe seien, nicht aber die, die die anderen Mam vernichtet haben. Die Mam gestattet ihnen, zu ihnen zu stoßen, während sich das Efeu wieder beruhigt...

Es kommt zu einer Audienz - jedenfalls haben die SC den Eindruck einer Audienz. Bergelmir als Anführer stellt die SC namentlich vor - was die Mam mit den seltsamen Worten quittiert: 'Wisse, dass du mir diese Namen freiwillig genannt hast'. Sie selbst lässt sich nur als Mam ansprechen. Die Mam gibt ihnen bereitwillig Antworten auf ihre Fragen und eröffnet ihnen, dass sie zu einer alten Art gehört, die genau wie die Werwölfe von der Großen Mutter geschaffen wurde. Wie die Werwölfe verteidigt ihre Art die Schöpfung gegen den verderblichen Einfluss des Wyrms, auch wenn sie es auf ganz andere Weise tut. Von Seiten der Mam müsse es keine Feindschaft geben.

Die Vögel wurden von den Mam ausgeschickt; die Mam selbst werden angeführt von der Mam Cymru (Mutter von Wales), der stärksten Mam, die auf der Insel Ynys Mon (Anglesey) zu Hause ist. Die Mam wissen, dass sich im Norden eine Bedrohung zusammenbraut, und sind bereit, die SC im Kampf dagegen zu unterstützen.

Die Mam weist auch auf die bereits früher angeklungenen uralten Pakte zwischen den verschiedenen übernatürlichen Fraktionen hin, die die Weiße insel (Albion) unter sich aufteilten; die Mam erhielten den Westen, die Weißen Heuler den Norden, die Söhne des Hirschen (Fianna) die Insel Irland, das Kleine Volk (die Feen) den Südosten, die Katzen (die Ceilican) die Umbra. Dies alles geschah vor langer Zeit nach den Fomori-Kriegen, und es sieht so aus, als würde sich im Norden ein neuer Fomori-Krieg anbahnen... Vielleicht ist es die Aufgabe der Mam, die als einzige verbliebene Augenzeugen damals schon dabei waren, den anderen Fraktionen das Wissen um die Vergangenheit wiederzugeben, damit der Krieg gewonnen werden kann.

Für Interessierte hier eine mit Spoilerwarnung versehene Erklärung der Mam:

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #36 am: 1.11.2006 | 23:59 »
Die SC beschließen, in den Norden zurückzukehren. Sie überqueren die walisischen Berge und landen schließlich am Ufer eines sehr breiten Flusses oder einer sehr schmalen Meerenge; vor ihnen, jenseits des Wassers, geht die Sonne unter. Hier erst merken sie (bzw. wird ihnen bewusst), dass sie sich nicht nach Norden, sondern nach Westen orientiert haben, und die Berge hatten sie auf der Hinreise auch nicht überquert; dennoch sind sie sich einig, dass die Richtung irgendwie stimmt.

In der folgenden Nacht wechseln die SC in die Umbra, um in dieser eine Überquerung des Wassers zu versuchen (übrigens würfelt sich Horand als Theurge in dieser Sitzung solchen Schund in Bezug auf Umbrawechsel zusammen, dass es prima zu seiner Weaver-'Verseuchung' passt). Der Strand auf dieser Seite wirkt unnatürlich ordentlich, wie ein frisch geharkter Zen-Garten. Die SC überqueren das Wasser, das ihnen geradezu zu helfen scheint; die Umbra will sie wohl auch auf der anderen Seite haben. Auf der anderen Seite quillt Blut aus dem Sand hervor, wann immer die SC einen Schritt machen. Hier gibt es auch Spuren am Boden, und Horand spürt die Nähe eines umbrischen Reiches - die SC beraten, ob dies ein Fingerzeig der Umbra ist oder nur eine Ablenkung, aber schließlich entscheidet Bergelmir, dass er den Spuren folgen will, und die anderen folgen ihm. Die Spuren winden sich über den Strand und führen zwischen Steinen hindurch, auf denen Ogham-Inschriften stehen (die Steine scheinen im Rücken der SC aufzutauchen und sind plötzlich da, wenn sie sich umwenden, weil die Spuren ihre Richtung umkehren). Es sind anschwellende Geräusche zu hören, Stimmen vieler Menschen, und plötzlich finden sich die SC umgeben von wild aussehenden, teilweise unbekleideten Männern, bewaffnet mit Schilden, Keulen, Beilen und zum Teil sogar Ackerbaugeräten und anderen Werkzeugen, dazwischen heulende Frauen, die wie Furien zwischen den Männern umhereilen und die Männer anstacheln, und Druiden, die magische Beschwörungen intonieren. Auf der anderen Seite ist in der Morgendämmerung ein ordentlicher Aufmarsch römischer Soldaten zu erkennen. Kaum reicht das Licht der Sonne über die Berge im Osten, beginnen die Römer mit der Überquerung der Furt und ein Gemetzel beginnt. Die SC werden schließlich selbst in dieses einbezogen, aber die Waffen der Römer sind natürlich keine wirkliche Gefahr für sie (Horand und Thorgas halten sich zudem abseits).

Die Schlacht ist die Abbildung der realen Schlacht um Anglesey im Umbra-Reich 'Schlachtfeld' knapp 400 Jahre zuvor, bei der die Römer den entscheidenden Schlag gegen die Macht der Druiden führten. Wie in der Realität obsiegen die Römer; die SC folgen den flüchtenden Druiden in eine Nebelwand, die sich schließlich auflöst - keine Spur von Verfolgern oder Verfolgten.

Die SC sind zurück in der Umbra; Horand hatte schon am anderen Ufer bemerkt, dass mehrere Leylinien auf einen Punkt auf Anglesey zulaufen, und diesen Punkt suchen die SC nun. Sie finden ihn in einem Wäldchen am Ufer eines Sees, wo eine Lichtung mit einem Steinkreis und einer alten Eiche in der Mitte einen heiligen Hain bildet. Dort steht im Wasser eine weiße Gestalt mit dem Rücken zu ihnen; Gewand, Haare, alles ist weiß, und als die Gestalt sich umdreht, gilt dies auch für ihre Haut und Lippen, selbst ihre Pupillen sind nur fahl grau und kaum dunkler als ihre Haut.

Dies ist die Mam Cymru, und sie eröffnet den SC, dass sie sie hergerufen hat (ihre Wahren Namen, die sie dazu braucht, sind ihr dank des Treffens der SC mit der anderen Mam in der letzten Sitzung per fliegendem Boten bekannt). Dank ihres besonderen Status als Kami ist sie in der  Umbra (die sie Annwn nennt)  und Realwelt gleichermaßen präsent. Sie kommt auch gleich zur Sache: sie will den SC helfen, die Bedrohung aus dem Norden zu bekämpfen, weil sie glaubt, dass die SC allein dies nicht bewerkstelligen können. Dazu muss sie aber dorthin, und sie kann den Boden der Insel nicht verlassen, ohne dafür schwere Opfer zu bringen. Die SC sollen daher zuerst den Norden erkunden und den Quell der Bedrohung ausmachen, anschließend einen der Caerns der Weißen Heuler dazu benutzen, eine Mondbrücke zurück hierher zu öffnen und zurückzukehren (der Hain wäre in Werwolfshand ein prima und sehr mächtiger Caern) und sie in einem geeigneten Behältnis per Umbra oder Realwelt in den Norden zu schaffen. Das Behältnis soll sie zum einen natürlich vor dem Sonnenlicht schützen, aber sie wird zum anderen auch in Starre fallen, sobald sie die Insel verlässt. Dennoch wird sie in der Lage sein, die SC mit ihren Kräften zu unterstützen.

Um den SC außerdem schon vorher helfen zu können, bietet sie ihnen etwas an, was aber einiges Vertrauen von seiten der SC verlangt: sie selbst trinke zwar schon seit Jahrhunderten kein Blut mehr, aber sie habe gerade noch genug eigenes Blut, dass einer der SC davon trinken könne. Dies erlaube ihr die Kontaktaufnahme mit dem Tier im Inneren des SC, so dass sie durch dessen Augen und Ohren wahrnehmen könne, was den SC geschieht. Sie könne auch einen Teil ihrer Kräfte durch den SC manifestieren; allerdings müsse der SC sich im Klaren sein, dass Werwölfe und auch andere Gestaltwandler in ihm etwas wahrnehmen könnten, was sie als Wyrm-Verseuchung verstehen würden.

Nach einigem Hin und Her, bei dem im Prinzip alle SC zu diesem 'Opfer' bereit sind, einigt sich die Gruppe auf Thorgas, der sich als Rabe ohnehin leicht abseits halten kann. Da es um das reale Blut geht, wechselt die Gruppe in die Realwelt zurück. Thorgas trinkt anschließend die paar sehr potenten Tropfen Blutes, die die Mam Cymru ihm noch bieten kann, und was soll er sagen, er fühlt sich besser (sonst Geld-Zurück-Garantie).

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #37 am: 20.12.2006 | 10:57 »
Nachdem Infekte und diverse Verpflichtungen uns für mehrere Wochen vom Spielen abgehalten haben, konnten wir gestern endlich weiter spielen. Es war allerdings eine Runde, die fast nur aus Überlegungen und Diskussion bestand.

Die Rückreise von Anglesey zum Lager von Hengist und Horsa nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. Dort eingetroffen, stellen die SC fest, dass die Werwölfe, die zuvor im Südwesten die Töchter der Mam Cymru angegriffen hatten, mittlerweile gut Freund mit Hengist geworden sind (der Lupus-geborene Horsa ist eher neutral, da diese Wölfe trotz allem fremd riechen, es sind ja Fianna). Zwar hat der Corax Derog, den Thorgas mit einer Botschaft zu Hengist und Horsa geschickt hatte, seine Botschaft überbracht, aber Hengist und die Fianna haben dieses 'Missverständnis' bereits aus dem Weg geräumt. Insbesondere der Homid-Ahroun Connlaeth, der die Fianna anführt, und Hengist waren sich auf Anhieb sympathisch...

Eigentlich wollten die SC Hengist natürlich in ihren Pakt mit der Mam Cymru einweihen, aber unter diesen Umständen nehmen sie davon lieber erst mal Abstand. Hengist und Connlaeth sind übereingekommen, dass die Werwölfe alle zusammen nach Norden ziehen und das Gebiet jenseits des Hadrianswalls erkunden wollen, da die Pikten aus dem Gebiet südlich des Walls vertrieben zu sein scheinen. Natürlich gibt es aber erst einmal ein feines Fest... Und Heilgard und die Lupus-Galliard der Fianna, Eimhin, singen miteinander um die Wette. Zwar trübt unterschwelliger Zorn (es brodeln Animositäten zwischen beiden Gruppen, die Hengist und Connlaeth aber nicht sehen wollen oder können) beider Performance, aber Heilgard kann den Wettstreit knapp für sich entscheiden; natürlich geben die Fianna der Sache den Anschein, dass sie als Gäste den Gastgeber höflich gewinnen lassen.

Zu den Fianna zählen neben den Genannten der Lupus-Ragabash Joaran, der in seiner instinktgetriebenen Hitzköpfigkeit noch wölfischer wirkt als Frithiof, die alte, vernarbte Homid-Theurge Talula, die große Weisheit ausstrahlt und recht zurückhaltend ist, und der gestandene Homid-Philodox Cinneidin, der ebenfalls stolz Narben aus vielen Kämpfen zur Schau stellt und ein Auge verloren hat, dennoch ein formidabler Recke.

In der folgenden Nacht machen sich die Werwölfe gemeinsam in Wolfsgestalt gen Norden auf; zwei Tage später erreichen sie den Wall und ein verlassenes Garnisonsfort dort, in dem sie den Tag verbringen. Thorgas, der sich aus Vorsicht etwas abseits hält, erkundet das Gebiet jenseits des Walls und findet dort kleine keltische Siedlungen, in denen jeder bewaffnet geht und wachsam ist; aber die Wachsamkeit richtet sich gen Norden. Er findet auch alte Schlachtfelder, auf denen vor Wochen oder Monaten Scharmützel stattgefunden haben müssen, und niedergebrannte oder anderweitig zerstörte Gehöfte.

Mit etwas Glück können wir zwischen den Tagen einmal etwas länger spielen und etwas weiter vorwärtskommen.

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #38 am: 4.01.2007 | 11:25 »
Zwischen den Tagen hat's zwar wieder mal nicht geklappt, aber dafür diese Woche.

Aufgrund von Thorgas' Beobachtungen beschließen Hengist und Connlaeth, dass sich die Werwölfe trennen; die Fianna gehen mit Hengist in nordwestliche Richtung, die SC mit Horsa nach Nordosten, um mehr Gebiet zu erkunden.

Thorgas fliegt in den nächsten Tagen immer wieder voraus und spürt Flüchtlingszüge auf, die in südöstlicher Richtung marschieren. Er gelangt bis in Sichtweite des Antoninuswalls, der die weiteste Ausdehnung des einst römisch kontrollierten Gebietes markiert, und er beobachtet dort piktische Verbände, die Gehöfte und Dörfer angreifen und die Bewohner lebend oder tot nach Norden abtransportieren.

Die übrigen SC erreichen einen kleinen Zusammenschluss von Gehöften, deren Bewohner gerade die Flucht vorbereiten; diese Bewohner jubeln, als berittene Soldaten in glänzenden Rüstungen zu ihnen kommen und ihnen sogar beim Beladen der Wagen helfen, dann mit ihnen abreisen.

Thorgas erstattet den SC Bericht; da östlich ihrer Route die einzige erhaltene Römerstraße gen Norden verläuft, beschließen sie, sich dieser zu nähern und so den piktischen Verbänden näher zu kommen. Allerdings erreichen sie die Straße in dem Moment, in dem ein Wagentreck von Flüchtlingen an ihnen vorbei stürzt, verfolgt von einer kleinen Gruppe wild kreischender Pikten.

Thorgas sucht sich ein nettes Plätzchen im Baum, die SC und Horsa wechseln in den Crinos und greifen an; das tun aber auch drei der heranstürmenden Pikten, die sich wenig beeindruckt zeigen. Beeindruckender ist die Eleganz, mit der Bergelmir und Horsa jeweils einen der Werwölfe ins Jenseits befördern, während Frithiof und Horand sich um die Menschen kümmern; jedoch hat Heilgard in der Wahl ihres Gegners weniger Glück, und sie ist bereits schwer verwundet und spürt die Zähne ihres Gegners an ihrer Kehle, als Bergelmir ihr zur Hilfe kommt. Dennoch droht ihr Leben zu weichen...

Genau in dem Moment preschen Reiter die Straße hinauf, Soldaten in glitzernden Rüstungen wie die zuvor gesehenen. Sie tragen lange Lanzen, die sie auf die Werwölfe vor ihnen richten, und stürmen auf sie los. Ein kurzer Kampf beginnt, in dem Horsa, Frithiof und Bergelmir verwundet werden und erkennen müssen, dass nicht nur die Lanzen silberne Spitzen haben, sondern der Glanz der Rüstungen der Soldaten von silbernen Nägeln kommt, die zwar keine tödlichen, aber dennoch schmerzhafte Verletzungen verursachen. Die Soldaten sind geübt, dennoch sterben zwei von ihnen und eines ihrer Pferde wird aufgeschlitzt, bevor eine Pattisituation erreicht ist: Horand hat menschliche Gestalt angenommen und konnte den Lanzen zweier Angreifer ausweichen, die in ihm keinen Pikten erkennen; er kümmert sich um Heilgard, hat sie von der Straße geschleppt, und lässt ihr nun Mütterliche Berührung (eine Heilgabe) zukommen. Unter Opfern von Gnosis gelingt es ihm, Heilgard vom Rand des Todes zurückzuzerren, doch die vollständige Genesung wird Zeit brauchen.

Thorgas flattert währenddessen heran und zwingt sich in die Crinosgestalt, von dort in die menschliche. Die Reiter mögen Werwölfe gesehen haben, aber ein Corax im Crinos ist neu für sie. Aber in menschlicher Gestalt ist auch Thorgas, der nicht besonders gefährlich wirkt, eindeutig nicht piktisch.

Thorgas spricht in gebrochenem Keltisch, und der Dialekt dieser Soldaten ist ihm zu fremd, um verbale Kommunikation zu ermöglichen, aber Thorgas ist ein guter Streitschlichter und es gelingt ihm, non-verbal auf die Kämpfer einzuwirken; vor allem überzeugt er die anderen SC, menschliche Gestalt anzunehmen. Keiner von ihnen sieht wie einer der blau bemalten oder tätowierten Pikten aus.

Schließlich schickt der Anführer der Soldaten zwei Reiter nach Süden, um die Flüchtenden einzuholen und von ihnen einen Wagen zu requirieren. Er macht den SC klar, dass sie auf den Wagen klettern sollen. Alle warten auf eine Entscheidung von Horsa, der der Ranghöchste ist, aber dieser ist in menschlichen Dingen nicht bewandert (er ist ja ein Lupus); Thorgas hingegen hat weniger Probleme mit Autorität und klettert einfach als erster auf den Wagen, worauf Horsa es ihm gleich tut, gefolgt von den anderen SC.

Die SC werden in eine Art Heerlager gebracht, wo ein Gutteil der Soldaten gerüstet ist wie die, gegen die die SC gekämpft haben. Thorgas wird zu dem Mann gebracht, der hier das Sagen hat, und der in südlicheren Dialekten bewanderter ist, so dass Thorgas besser mit ihm sprechen kann: es ist Cunedda ap Edern, König der Gododdin, deren Siedlungsgebiet im Osten des Landes nördlich des Hadrianswalls liegt. Sein Volk erwehrt sich seit längerem der Pikten, und er will von Thorgas erfahren, wer die SC sind, da er bisher nicht wusste, dass es andere Gestaltwandler als die mit Dämonen verbündeten Pikten gibt. Thorgas erstattet Bericht. Die SC werden in ein bewachtes Zelt am Rande des Lagers gebracht und mit Essen und Heilmitteln versorgt; Cunedda kündigt an, dass sie am nächsten Tag mit dem Mann zusammentreffen werden, dessen Wissen über die piktischen Gestaltwandler sich für Cunedda bisher als unbezahlbar erwiesen hat: Myrddin, der Bewahrer der Wege.

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #39 am: 10.01.2007 | 11:29 »
Am nächsten Tag herrscht geschäftiges Treiben im Heerlager, weil alles für die Ankunft Myrddins (=Merlins) vorbereitet wird. Die SC schnappen genug auf, um zu erkennen, dass sich viele Legenden um Myrddin ranken: er soll älter als die Besiedlung Britanniens durch die Kelten sein, ein unglaublich mächtiger Magier sein usw. Eine Stunde vor Sonnenuntergang bricht Cunedda mit einer Eskorte auf, um sich mit Myrddin an einem vereinbarten Ort zu treffen und kehrt im Dunkeln zurück.

Cunedda betritt das Zelt, in dem die SC warten, und hinter ihm tritt Myrddin ein: ein vielleicht zwölfjähriger Junge mit braunen Locken. Myrddin gilt als Bewahrer der Wege, womit die Ley-Linien gemeint sind, und er hat viel von seiner Macht in diese Linien investiert, was sich in seiner Verjüngung äußert (quasi eine Art Paradox-Effekt). Myrddin spricht einen Zauber über einige Kamille-Blätter, die reihum verzehrt werden, woraufhin alle problemlos miteinander sprechen können.

Myrddin eröffnet den SC, dass er bereits von ihnen weiß, denn manche Dinge, die sie getan haben, haben den Energiefluss der Ley-Linien beeinflusst, was Myrddin zu interpretieren wusste. Er weiß auch gut Bescheid über die Situation im Norden, darf aber aufgrund von verschiedenen Verpflichtungen übernatürlicher Art nicht direkt eingreifen, da die Linien selbst nicht in existentieller Gefahr sind, obwohl der Einfluss des Wyrms den Energiefluss negativiert. Myrddin erzählt den SC vom Fall der Weißen Heuler, durch den sie zu den Tänzern der Schwarzen Spirale wurden, und eröffnet ihnen, dass sie eine alte Gottheit der Fomorianer aus dem Reich des Wyrm Malfeas heraufbeschworen haben, Crom Cruach, den Verschlinger. Dieses gewaltige Wesen liege im mächtigsten Caern der Weißen Heuler und werde von diesen genährt, um schließlich eine Reise anzutreten, auf der Crom Cruach letztendlich die ganze Welt verschlingen soll.

Myrddin weiß auch, dass Thorgas vom Blut der Dame der Insel, wie Myrddin die Mam Cymru nennt, gekostet hat und dass die SC sie in den Kampf einbeziehen wollen. Die SC werden auch Verbündete dieser Art brauchen, um gegen die Weißen Heuler und Crom Cruach bestehen zu können. Er empfiehlt daher, dass Thorgas die Hilfe der Weißen Raben (irgendwie ist alles weiß in Albion...) in Anspruch nehmen soll, die auf einer nördlichen Inselgruppe leben. Legenden der Corax sprechen von einer Sippe von Corax, die sich seinerzeit nicht an dem Versuch der Corax beteiligten, Helios (die Sonne) nach der Erschaffung der Werwesen wieder freundlich zu stimmen, auf die dieser beleidigt reagiert hatte. Die anderen Corax hatten Erfolg bei dieser Mission, wurden aber schwarz verbrannt von der Sonne und dienen nun Helios, während die Weißen Raben weiterhin Selene (dem Mond) unterstellt sind. Die Weißen Raben hüten uralte Geheimnisse, die im Kampf gegen Crom Cruach hilfreich sein können.

Es ist Eile geboten, aber Heilgard ist weiterhin schwer verletzt und nicht reisefähig. Myrddin kann oder will sie nicht heilen und verweist darauf, dass der Preis dafür zu hoch sein könnte; aber er kann noch einen Gefallen einfordern. Er betritt mit Horand die Umbra, in der Myrddin wie ein riesiges, flimmerndes Trugbild über Horand erscheint (er befindet sich ja nicht in der mittleren Umbra, die die Werwesen bereisen können, sondern in der hohen Umbra der Magier). Myrddin lässt Horand kurz allein, und Horand spürt viele wache Augen auf sich ruhen: die Geister der Umbra sind äußerst aufmerksam.

Myrddin kehrt schon bald zurück, und jemand, der sich aber im Schatten hält, ist bei ihm. Horand dringt ein unangenehmer Geruch in die Nase, nicht wyrmisch, aber er macht trotzdem irgendwie aggressiv...

Myrddin verlässt die Umbra und wenige Momente später taucht der Körper der schlafenden Heilgard in der Umbra auf. Die Person in den Schatten spricht Horand mit einer weiblichen, sanften Stimme an, er solle sich die Verletzte aufbürden und ihr folgen, sie habe schließlich nicht ewig Zeit.

Es handelt sich um eine Ceilican, eine einheimische Werkatze. Sie führt Horand zu ihrem Schlupfloch in der Umbra; Schlupflöcher der Werkatzen sind eigenständige umbrische Reiche und können eigene Gesetzmäßigkeiten haben; dieses hat einen stark beschleunigten Zeitfluss, so dass Heilgard im Verlauf von zwei Wochen wieder aufgepäppelt werden kann (die Ceilican bleibt allerdings die ganze Zeit fort), doch als Horand und sie zurückkehren, ist die Nacht, in der sie aufbrachen, noch nicht vorbei.

Da die SC für den Transport der Mam Cymru noch ein lichtdichtes Behältnis brauchen, stimmt Cunedda zu, von seinen Handwerkern ein solches anfertigen zu lassen. Myrddin verspricht, es nach Ynys Mon zu verbringen, damit die SC es dort vorfinden, sobald sie es brauchen.

Myrddin bricht mit den SC in die Umbra auf, denn, wie gesagt, Eile ist geboten. Sie verlassen die Umbra eine halbe Tagesreise nördlich des Antoninuswalls nahe der Westküste; jenseits des leicht bewaldeten Hügels, an dessen Fuß die SC stehen, hören sie Kampfeslärm. Hengist und die Söhne des Hirschen sind dort in einen Hinterhalt der Tänzer der Schwarzen Spirale geraten und kämpfen um ihr Leben.

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #40 am: 17.01.2007 | 14:17 »
Obwohl ich gesundheitlich etwas angeschlagen bin, haben wir gestern Abend weiter gespielt, da es ja 'nur' um einen Kampf gehen sollte. In der letzten Woche war das Spiel etwas märchenonkelhaft (viel Beschreibung und NSC-Gerede), was aber keinen gestört hat; allerdings sind Kämofe trotz geringen Regelaufwandes ziemlich kompliziert, weil wir versuchen müssen, ohne Miniaturen ein einigermaßen konsistentes Bild der Situation in den Köpfen aller Beteiligten hinzubekommen, damit das Ganze plausibel bleibt. Darüber hinaus sind Kämpfe für mich persönlich eher der uninteressante Teil des Rollenspiels.

Ich mache mir vorher keine genauen Gedanken dazu, wer wo steht, wie viele Gegner es insgesamt sind usw., und ich würfele auch keine Aktionen aus, die nicht direkt mit den SC in Verbindung stehen (also z.B. Kämpfe zwischen NSCs). Die Angreifer waren eine gewisse Übermacht aus Tänzern der Schwarzen Spirale im Crinos und ihren piktischen Verbündeten. Die Gruppe von Hengist hatte sich zum oberen Bereich eines Hügels zurückgezogen, einer der Fianna war bereits gefallen (der Lupus-Ragabash). Die SC griffen von hinten an, als die Tänzer und Pikten gerade den Hügel stürmten.

Da ich Werwolf nie nach Original-Regeln gespielt habe, kann ich keine Aussagen zu den Verhältnissen dort machen, aber nach meinen Regeln gibt es ein ziemlich extremes Gefälle in der Durschlagskraft zwischen Ahroun (Kämpfern, im Falle der SC Bergelmir) und den anderen 'Klassen' von Werwölfen. Bergelmir ist sowieso schon stärker als die anderen, was ihn in eine andere Schadensklasse hebt, kann über die Gabe 'Krallen Schärfen' zusätzlich um eine weitere Schadensklasse (von insgesamt 5) steigen und hat merklich bessere Kampffertigkeiten. Während z.B. Heilgard mit zwei Pikten gleichzeitig ihre liebe Not hatte (obwohl sie nicht in Gefahr schwebte, aber sie hielten sie von wichtigeren Dingen ab), kann Bergelmir einen Gegner oft schon in einer Attacke pulverisieren.

Dazu kommt die Fähigkeit aller Werwölfe, durch Ausgabe von Zornpunkten weitere Aktionen in einer Runde zu erkaufen. Das können ja auch die Gegner, und es ist aus meiner Sicht vergleichsweise schwierig, die taktische Nutzung dieser Fähigkeit, der Gaben und Fertigkeiten der NSC plausibel zu halten, ohne dabei diejenigen Spieler, die mit diesen Mechanismen noch weniger anfangen können, zu übervorteilen. GeneSys kann sehr tödlich sein, wie wir im letzten Kampf gesehen haben.

Heilgard hielt sich also an die eher ungefährlichen Menschen, Frithiof kümmerte sich um einen Tänzer, der der anderen Gruppe in den Rücken fallen wollte, und wurde dabei selbst Ziel eines Hinterhalts eines weiteren Tänzers, der dank gewisser Gaben unentdeckt bleiben konnte, Horand besiegte einen Tänzer und einige Menschen, Bergelmir wütete wie eine Dampfwalze unter den Gegnern und plättete ebenfalls einen Tänzer und einige Pikten, bevor er Frithiof, der sich gegen seine beiden Gegner wacker schlug, zu Hilfe kam. Thorgas flatterte in Rabengestalt herum und hackte hier und da nach Piktenaugen. In Echtzeit umgerechnet, hatte der Kampf bestenfalls eine Minute gedauert. Durch Aktionsbeschreibungen, Wurfauswertungen usw. haben wir trotzdem rund eine Stunde damit verbracht.

Einige Überlebende der Tänzer und der Pikten entkamen, die SC entschieden die Schlacht für sich. Talula, die Theurge der Fianna, war nicht aufzufinden; Horand schaute in der Umbra nach und fand dort ihre Leiche. Sie hatte in die Umbra gewechselt, wo sie einen hinterhältigen Angriff einiger Tänzer vereiteln konnte, die sich den Schutz des Geisterreichs für einen Überraschungsangriff zunutze machen wollten. Dies fanden die SC dadurch heraus, dass sie Thorgas, der sich bereits auf den Weg nach Norden gemacht hatte, um die Weißen Raben zu suchen, per Heilgards Gabe 'Call of the Wyld' zurückriefen. Er naschte von Talulas Auge und sah die Ereignisse so vor sich.

Die Umbra selbst war übrigens schwer wyrm-verseucht. Grüner Glibber hing von den Ästen der blattlosen Bäume (ich danke meinen Bronchien für die Inspiration), Spalten wie von gewaltigen Klauen durchfurchten die Seite des Hügels, im Unterholz wuselten eklige Viecher herum und verwischten jegliche Spuren der flüchtenden Tänzer...

Horand als einziger verbliebener Theurge hat nun die Aufgabe, eine Versammlung für die beiden Gefallenen vorzubereiten (Ritus 'Gathering for the Departed'), bevor es weiter geht.

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #41 am: 7.02.2007 | 20:57 »
Die gestrige Sitzung begann mit dem Ritus für die beiden Gefallenen, den Horand passend zum eigenen Packtotem mit recht viel Feuer ansetzte. Am Höhepunkt des Rituals wechselten alle zusammen mit den beiden Leichen in die Umbra und konnten dort beobachten, wie die Geister der beiden vom Weißen Hirschen fortgeführt wurden.

In der Nähe des Schlachtfeldes liegt ein Caern der Tänzer der Schwarzen Spirale. Im Zentrum des zwischen Hügeln liegenden Caern-Gebiets steht ein schwarzbraunes Gebilde wie aus dicken Strängen aus Metall, die sich um- und ineinander verwinden. Auch das leiseste Lüftchen, das durch die Öffnungen weht, lässt ein klagendes Wimmern ertönen. Das Tal ist durchsetzt von Erdhöhlen und Gangsystemen.

Horand lässt gleich ein Ritual der Reinigung vom Stapel, das zwar recht teuer an Gnosis wird, aber tatsächlich etwas (das wyrmverseuchte Totem des Caerns) in die Tiefe vertreibt und den Caern spirituell reinigt. Allerdings nehmen die Tänzer das nicht kampflos hin, und die kämpferisch begabteren (N)SCs haben alle Klauen voll zu tun, sie zurückzuschlagen. 

Horand begibt sich auf die Suche nach dem ursprünglichen Totem, aber das existiert nicht mehr; jedoch übernimmt der Bragir, der das Totem des Packs geworden ist, kurzerhand die Kontrolle über den Caern, der so zu einem Caern der Heilung wird, was den SC sehr zupaß kommt.

Es wird seine Zeit dauern, bis der Bragir den Caern vollständig übernommen hat, aber zum nächsten Vollmond will er Mondbrücken öffnen; für die Söhne des Hirschen nach Tara, für die SC nach Ynys Mon.

Thorgas überfliegt auf seinem Weg gen Norden währenddessen eine Szenerie wie aus einem Bild von Breughel: da liegt die gewaltige Made von Crom Cruach in einem See aus Blut und Fleisch und wird mit lebenden Gefangenen gefüttert, während überall im Umland Bürgerkrieg herrscht.

Endlich erreicht er die Faröer, die zu diesem Zeitpunkt unbeleckt von Menschen sind. Er benutzt seine 'Morse'-Gabe, um die weißen Raben zu kontaktieren, aber er findet jemand ganz anderen: Alienor, die den Legenden der Weißen Raben ebenfalls gefolgt ist und von diesen gefangen genommen wurde.

Die Weißen Raben betrachten sich als die echten Corax, die der Mondin die Treue gehalten haben, während sich die anderen Corax bei Helios, der Sonne, eingeschleimt haben und zum Dank dafür versengt wurden, weshalb sie bis heute schwarz sind. Die Weißen Corax rekrutieren sich ausschließlich aus Rabeneiern auf diesen Inseln, sie haben keine menschliche Seite, aber dafür Aspekte wie Krieger, Schamane usw. Sie sehen sich als Hüter wichtiger Geheimnisse, aber sie haben beim Hüten ein großes Defizit: sie sind furchtbar geschwätzig. Deshalb sind sie allen Fremden gegenüber misstrauisch und haben Alienor, nachdem sie ihr ein, zwei Dinge verraten haben, gleich in einer der engen Höhlen an der Steilküste gefangengesetzt.

Solcherart gewarnt, macht sich Thorgas trotzdem offen auf, die Weißen Raben zu finden, und er findet sie auch - oder sie finden ihn. Eine ganze Wolke von ihnen umringt ihn und führt ihn ins Innere der Insel zu einer Art natürlicher Arena, deren Wände von rötlichen Basaltsäulen gebildet werden, auf denen die Raben Platz nehmen.

Thorgas spürt, während er zu seiner Erzählung ansetzt, wie etwas Fremdes in ihm aufblüht: dank seines Bandes mit der Mam Cymru kann diese ihre Disziplinen durch ihn einsetzen, und Präsenz gepaart mit Tierhaftigkeit reicht aus, um die Weißen Raben vollständig um seinen Finger zu wickeln. Sie lassen Alienor frei und kehren mit ihm zum Festland zurück. Dabei verraten sie ihm auch gleich, dass sie noch alte Verpflichtungen hier und da einfordern können, die beim Endkampf hilfreich sein könnten.

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Re: [Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
« Antwort #42 am: 14.02.2007 | 11:21 »
Finale!

Die SC müssen bis zum nächsten Vollmond warten, bis ihr Totem Mondbrücken nach Tara, dem Sitz der Fianna, und nach Ynys Mon zur Mam Cymru öffnen kann. Das sind noch ein paar Tage; in der Zwischenzeit herrscht gespanntes Warten, ob es zu einem Angriff der Tänzer der Schwarzen Spirale kommt, aber obwohl es offensichtlich ist, dass sie den Caern und die SC beobachten, kommt es zu keinen Feindberührungen.

Es herrscht eine gewisse Ungeduld, was die Rückkehr der Weißen Raben angeht, die weitere Hilfe holen wollten, aber die vor Ort gebliebenen Weißen Raben teilen Thorgas mit, dass die Natur dieser Hilfe eine Ankunft erst in dem Moment ermöglicht, wenn sie gebraucht wird.

Schließlich kommt der Vollmond, und zuerst bringen die Fianna ihre Gefallenen über die erste Mondbrücke nach Tara, schicken umgehend eine kleine Besatzungstruppe zurück, damit der Caern nicht fast unverteidigt bleibt, wenn die SC nach Ynys Mon gehen und nur Hengist und Horsa und die Raben zurückbleiben.

Die zweite Mondbrücke fällt schon deutlich schwächer aus; aber die SC können sie trotzdem benutzen. Das Ätherische Reich, durch das sich die Brücke spannt, bietet ihnen einen noch nie gesehenen Anblick (die SC benutzen zum ersten Mal eine Mondbrücke), aber es bleiben nur Ahnungen; die Brücke führt sie auf eine Lichtung auf Ynys Mon, wo die Mam Cymru sie schon erwartet. Gleich hinter ihnen verblasst die Brücke; das Totem muss Kraft sammeln, um am nächsten Abend eine neue öffnen zu können.

Die Mam Cymru teilt den SC mit, dass das Behältnis, in dem sie zu reisen gedenkt, sich am Strand der Insel in der Umbra befindet, nicht weit von dem Zugang zum Schlachtfeld, den die SC früher entdeckt haben. Die SC holen das Behältnis, aber Bergelmir, Frithiof und Heilgard machen noch einen Abstecher zum Schlachtfeld, um dort Zorn zu sammeln für die kommende Auseinandersetzung. Horand schleppt das Behältnis unter den weisen Sprüchen von Thorgas also erst mal alleine ein Stück weiter.

Die anderen SC stoßen aber bald blutbefleckt und erfrischt zur ihnen und gemeinsam kehren sie zur Mam Cymru zurück. König Cynedda hat das Behältnis zwar schmucklos, aber aus edlem Holz anfertigen lassen und es von innen abdichten lassen, so dass kein Licht hineindringt, und Myrddin hat es zu seinem Zielort gebracht. In den letzten Momenten vor Sonnenaufgang legt sich die Mam Cymru hinein und weist die SC an, den Deckel gut zu verschließen und erst wieder zu öffnen, wenn sie von ihr dazu die Anweisung erhalten.

Den Tag über, während die SC auf den Abend warten, hören sie knackende und knisternde Geräusche aus dem Behältnis...

In der Nacht schließlich erscheint die Mondbrücke erneut; sie ist schmal, aber konstant, und die SC kehren zum Caern zurück. Die dort versammelte Streitmacht sieht noch ein wenig traurig aus; Heilgard zieht sich zurück, um vorsorglich schon mal eine Dichtung über ein klägliches Häufchen Selbstmörder zu verfassen... ;)

Aber noch während sie dichtet, öffnet sich von Tara aus eine weitere Mondbrücke und die Fianna kommen in all ihrer Pracht zum Caern. Am nächsten Morgen, kurz vor dem Aufbruch, stoßen auch noch Cynedda und seine werwolf-erfahrenen Kämpfer zu ihnen, so dass die Streitmacht nicht mehr ganz so trostlos wirkt.

Es ist ein Marsch von etwa zwei Tagen zu dem Ort, wo Crom Cruach liegt, und es belibt den SC keine Wahl als den Caern unbewacht zu lassen, da auf niemanden verzichtet werden kann. Schweren Herzens brechen sie auf.

Es kommt auf dem Weg immer wieder zu Begegnungen von Spähern, aber lediglich in der Luft kommt es zu kurzen Kämpfen zwischen den Raben und flatternden Banes, die aussehen wie Kreuzungen aus Fledermäusen und verwesenden Vögeln. Diese Viecher sind nicht besonders wendig, aber Thorgas bekleckert sich bei den Luftkämpfen nicht gerade mit Ruhm...

Zum Sonnenuntergang erreicht die Streitmacht schließlich ein brandgerodetes Gebiet, das sanft zu einer runden Kuppe hin ansteigt; hinter dieser liegt Crom Cruach, und sein gellendes Kreischen dringt bereits hier durch Mark und Bein. Auf der Kuppe stehen bereits die Verteidiger: Crinos der Tänzer, aber außerdem noch größere Wesen, vierarmige Muskelberge praktisch ohne Kopf, bei denen Maul und Sinnesorgane in einer Art schuppengepanzertem Buckel zwischen den Schultern liegen. Sie sind über und über blau tätowiert, was ihre ursprünglich mal menschlich-piktische Herkunft andeutet...

Die Schlacht beginnt. Die vierarmigen Banes erweisen sich als zwar stark, aber relativ langsam. Einer von ihnen schleudert Bergelmir einmal zurück und ein anderer wirft Heilgard zwischen die Linien, wo bereits weitere Verteidiger aufmarschieren, so dass Heilgard zunächst allein zwischen den Feinden steht, aber Thorgas flattert herbei und versucht, die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zu ziehen (was er mit dem Verlust einiger Schwanzfedern bezahlt), so dass es Heilgard gelingt, sich der Gegner effektiv zu erwehren, bis andere Helfer zu ihr durchdringen.

Die SC kämpfen sich bis zur Kuppe durch und holen auch das Behältnis mit der Mam Cymru mit - diese schweigt.

Unten in der kraterartigen Vertiefung bietet sich den SC ein Bild des Grauens. Crom Cruach liegt dort in seiner gewaltigen Größe (vgl. Sandwürmer von Dune) und reckt den SC sein geiferndes, kreischendes Maul entgegen. Feuer brennen hier und da, auf Lanzen gespießte Leichen und abgetrennte Köpfe sollen wohl abschrecken (und die menschlichen Kämpfer sind zumindest sehr beeindruckt von dem, was sie sehen... Viele ertragen den Anblick nicht und fliehen).

Weitere, kleinere Feinde sind zuhauf zu sehen, und genau jetzt meldet sich die Mam Cymru zu Wort: sie fordert die SC auf, nun, da auch der letzte Widerschein der Sonne verschwunden ist, das Behältnis zu öffnen. Drinnen liegt die vertrocknete Leiche einer alten, verhutzelten Frau; aber mit knackenden Gelenken und aufreißendem Fleisch bewegt sich diese Leiche und verlangt nach Blut...

Zunächst offerieren die SC ihr eigenens, aber mit höchster Selbstbeherrschung lehnt die Mam solch ein Opfer ab; es gibt doch genug andere Blutquellen, und Bergelmir geht welche besorgen. Er schnappt sich einen der Tänzer-Crinos, der ihm nichts entgegenzusetzen hat, und wirft ihn der Mam vor, die sich sofort in ihn verbeißt und ihn entleert; in dem Maße, wie sie wächst, verschrumpelt der Crinos und verendet kreischend. Ein Fiann, der das sieht, greift zwar an, wird aber von den anderen SC gestoppt. Die Mam will mehr, Bergelmir bringt es ihr. Nach dem nächsten Crinos tritt sie aus dem Sarg; sie ist mittlerweile von einem inneren Glühen erfüllt, das ihre ganze Majestät zur Schaus stellt, und nachrückende Fianna können nicht mehr angreifen; sie sehen die Kami-Natur in ihr, die sie zu einer Abgesandten Gaias macht, und staunen nur voller Ehrfurcht.

Die Mam schnappt sich einen der vierarmigen Banes und entleert auch diesen. In diesem Moment trifft weitere Hilfe ein: die Boten der Weißen Raben kehren zurück mit einer Herde manifestierter Geisterschimmel, die auf dem Boden wie in der Luft galoppieren können und die Tänzer und ihre Verbündeten einfach niederrennen.

Crom Cruach setzt sich derweil rollend in Bewegun und walzt Freund wie Feind einfach nieder. Er rollt auf die Mam und die SC zu - die Mam öffnet ihre Adern und lässt das eben erst getrunkene Blut herauslaufen, das sich in komplizierten Runenmustern in der Luft um sie herum schwebend anordnet, während sie eine Beschwörung herausschreit und selbst zu schweben beginnt.

Crom Cruach jedoch wälzt sich weiter unbeeindruckt auf sie zu; da ergreifen Heilgard und Horand die Chance, sich auf die Rücken vorbeieilender Geisterschimmel zu schwingen, und Horand hat sich offensichtlich für das Leittier entschieden; er kann es lenken und sogar in Geistersprache mit ihm kommunizieren. Die Herde folgt ihm, als er sie auf den Madenwanst von Crom Cruach führt, aber ihre hufe sind nicht mehr als lästig für das gewaltige Monster, das weiterhin langsam aber beständig auf die Mam zurollt.

Horand hört einen Donner von Westen her; doch er ist zu rhythmisch, um eine Naturerscheinung zu sein, und Horand lenkt die Herde dorthin. Ihnen kommt eine weitere manifestierte Geistererscheinung entgegen: ein gewaltiger Eber, weit größer als ein Elefant, in dessen Fell die Speere unzähliger glückloser Jäger baumeln, mit weit geöffnetem Maul und riesigen Hauern, der auf das Schlachtfeld zustürzt. Die SC wissen nicht, ob er Freund oder Feind ist, bis er mit dem Madenkörper Crom Cruachs kollidiert und eine klaffende Wunde hineinreißt.

Der Eber ist dem Ruf der Mam gefolgt und kämpft nun gegen Crom Cruach; die SC sehen sich kaum in der Lage, entscheidend in diesen Kampf einzugreifen, doch auch Bergelmir und Frithiof schwingen sich nun auf die Geisterschimmel und mit aufgesammelten Speeren und was sie sonst noch so finden reiten sie auf das klaffende Maul der Made zu und werfen hinein, was sie können. Vielleicht sorgt das für genug Ablenkung, dass die Made den Eber nicht besiegt, vielleicht hat die Tat der SC auch keine derartig entscheidende Auswirkung, aber der Eber kann schließlich den Körper Crom Cruachs der Länge nach aufreißen und die Made zertrampeln. Das Kopfende verschlingt er, bevor er so plötzlich davonprescht, wie er gekommen ist.

Der Kampf ist vorbei. Wenige Tänzer haben sich in die in die Tiefe führenden Gänge retten können, die sich hier überall befinden, und werden von den Fianna beherzt verfolgt. Die Banes fallen einer nach dem anderen. Die SC hatten keine Verluste zu beklagen; für ihre Kampfgefährten gilt das zwar nicht, aber die Freude über den Sieg herrscht vor.

Die Mam hat sich verausgabt und sinkt zurück in das Behältnis, das die SC wieder verschließen und schließlich zum Caern zurück transportieren.

Nach der Siegesfeier am Caern bringen die SC das Behältnis zurück nach Ynys Mon. Eine andere Mam erwartet sie dort bereits, entnimmt den fast vollständig mumifizierten Körper der Mam Cymru dem Behältnis und bringt ihn zu dem heiligen Baum der Mam Cymru, mit dem der Körper verschmilzt. Die Mam wird für viele Generationen ruhen müssen, bevor sie wieder hervortreten kann, denn sie hat einige Geasa gebrochen, um Crom Cruach stoppen zu können; nur Gaias Gnade kann sie wieder zu ihrer alten Kraft zurückführen.

Die SC kehren zu ihrem Caern zurück und bilden dort schließlich eine neue Septe der Fenrir, die erste auf britischem Boden. Aber davon wird es vielleicht einmal eine weitere Kampagne geben.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

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