Das ideale System ist für mich aber ein Spielzeug, also etwas, was mir (konkret) Task Resolution-Mechaniken bietet, mit denen ich jedes Setting in meinem Spielstil beackern kann.
Mal sehen:
Du stellst folgende Anforderungen an ein RPG:
- Es sollte in verschiedenen Settings einsetzbar sein.
- Es soll deinen Spielstil fördern.
Den 2. Punkt könnte man sicher noch etwas detaillierter beschreiben, wenn ich deinen Spielstil kenne.
Wenn dein Spielstil realistische Simulation ist, würde ich dir GURPS empfehlen, da hier dieses Ziel sehr gut umgesetzt wurde.
Wenn du einen Spielstil bevorzugst,wo die Regeln in den Hintergrund treten und sehr selten gewürfelt wird, würde ich dir Uni-System empfehlen.
Wenn du auf heroischen Hack'n'Slay stehst, dann ist D20 dein System der Wahl.
Und dies halte ich für recht objektiv. Denn in ihrer jeweiligen Zielsetzung sind alle drei Systeme sehr gut.
Mein Paradebeispiel ist immer wieder SimCity: spielst du eines der Szenarien, spielst du ein Spiel. Entwickelst du einfach nur eine Stadt vor dich hin und lässt sie machen, ist es ein Spielzeug.
Zielsetzung des Entwicklers: Wir wollen ein Produkt, dass möglichst viele Freiheiten bietet und in dem sich der Spieler seine eigenen Spielziele aussuchen kann.
Diese Zielsetzung haben z.B. alle Spiele von Maxis (SimEarth,SimLife, SimCity, SimTower etc.), Fable und Morrowind. Bei den Maxis Spielen ist diese Zielsetzung sehr gut umgesetzt worden. Bei Fable eher schlecht. (Morrowind habe ich noch nicht lange genug gespielt, um das genauer beurteilen zu können.)
Aber auf alle Fälle ist das eine Zielsetzung, mit die der Produzent wirbt und wegen dem du dir wahrscheinlich auch SimCity gekauft hast.
Das Ziel des Spiels hingegen ist die Simulation einer Erfahrung, was die Regeln in keiner Weise fordern oder bedingen;
Und ob das von den Regeln abhängt.
Man muss hier erstmal von 2 Arten von Simulation unterscheiden:
1) Ein Regelwerk, das sehr realistisch ist.
2) Ein Regelwerk, dass es ermöglich, sich in den Charakter hineinzuversetzen.
Für beide Spielstile gibt es Regelwerke, die gut dafür geeignet sind. Aber meistens schließen sich 1) und 2) aus.
Aber der AUtor kann ohne Probleme 1) als Zielsetzung haben und danach ein Regelwerk bauen. Oder er baut mit 2) als Zielsetzung ein Regelwerk.
Beides ist kein Problem. Zum Problem wird es bloß, wenn er 2) anstrebt, aber 1) erreicht. (Denn die Leute, die 1) bevorzugen, erfahren nie von dem System und die Leute, die 2) bevorzugen, finden das Regelwerk dann schlecht.)