Autor Thema: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze  (Gelesen 8899 mal)

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Joe Dizzy

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #25 am: 27.03.2006 | 11:24 »
Also noch mal ganz langsam: Ich rede nicht von Spielern, denen Rollenspiel egal ist. Ich rede von Spielern, die Spaß am Rollenspiel haben und sich während der Spielsitzung auch einbringen. Aber die eben nie in einem Regelwerk lesen, keine Lust haben, lange Vorgeschichten für ihre Charaktere zu schreiben, und die es nervt, sich alle paar Monate auf ein neues Setting und neue Regeln einzustellen. Die niemals selbst den Spielleiter-Posten übernehmen würden. Die einfach ihren Charakter spielen und das Abenteuer lösen bzw. die Story erleben wollen.

Hast du ein paar Links, in denen ein solcher "Konsum-Spieler" von den von dir betitelten "Fanatikern" schlecht geredet wird? Kommt das hier so häufig vor?


Offline Fredi der Elch

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #26 am: 27.03.2006 | 11:31 »
Vermi,

Du hast völlig Recht. Jemandem Vorwürfe zu machen, weil er nicht den (übermäßigen?) Enthusiasmus für ein Hobby an den Tag legt, wie jemand anderes, ist Blödsinn. Es gibt einfach Leute, die nehmen ein Hobby ernster und Leute, die nehmen es weniger ernst. So ein Spieler:

Ich rede nicht von Spielern, denen Rollenspiel egal ist. Ich rede von Spielern, die Spaß am Rollenspiel haben und sich während der Spielsitzung auch einbringen. Aber die eben nie in einem Regelwerk lesen, keine Lust haben, lange Vorgeschichten für ihre Charaktere zu schreiben, und die es nervt, sich alle paar Monate auf ein neues Setting und neue Regeln einzustellen. Die niemals selbst den Spielleiter-Posten übernehmen würden. Die einfach ihren Charakter spielen und das Abenteuer lösen bzw. die Story erleben wollen.
Nehmen es sicher weniger ernst und investieren weniger Arbeit als ein Fanatiker wie wir. Ihnen dafür Vorwürfe zu machen ist unangemessen. Genauso, wie jemandem, der es ernster nimmt, Vorwürfe zu machen, unangemessen wäre.

Und weil das bisher viel zu kuschelig war und ich das ja als bekannter Forenkuschler nicht so lassen kann, nun zwei (oder zweieinhalb) bittere Wahrheiten, die daraus folgen:

Bittere Wahrheit Nr. 1a: Wie gesagt, unterschiedliche Ansprüche an ein Hobby sind nichts „Böses“. Wenn Leute mit unterschiedlichen Ansprüchen zusammen etwas unternehmen wollen, müssen sie einen Kompromiss finden, mit dem beide gut leben können. Und jetzt einer der beiden Parteien mehr Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht auf einen bestimmten Kompromiss einlassen will/kann ist IMO Blödsinn. Du nimmst den Konsum-Spieler in Schutz, wenn er sagt: „Ich spiele gerne mit, aber nur, wenn ich die Regeln nicht lernen muss usw.“ Ok, von mir aus. Ich nehme jetzt mal den Fanatiker in Schutz, der genauso das Recht hat zu sagen: „Ich spiele gerne mit, aber nur, wenn du die Regeln lernst usw.“ Beide Standpunkte sind berechtigt. Wenn sich hier kein Kompromiss finden lässt, ist der Fanatiker genauso viel oder wenig „Schuld“ wie der Konsum-Spieler.

Was, noch nicht bitter genug? Ok, ok, here goes…

Bittere Wahrheit Nr. 1b: Wenn man keinen Kompromiss finden kann, kann man versuchen Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber du hast IMO Recht: viele Konsum-Spieler werden sich nie zu mehr „Engagement/Fanatismus“ bewegen lassen. Und dann wird man keinen Kompromiss zwischen konsum-Spieler und Fanatiker finden können. Und das ist Wasser auf die (Gebets-)Mühlen, die ich immer wieder mahlen lasse (und Juhanito hat es schon angedeutet): Wenn es keinen Kompromiss gibt, sollte sich die Gruppe trennen. Und das gilt besonders, wenn auch Überzeugungsarbeit nichts genutzt hat. Denn dann nutzen nur noch andere Leute. Und auch hier sollte man keine Schuldzuweisungen machen: unterschiedliche Sicht des Hobbys + keine zufrieden stellende Kompromisslösung = Sorry, wir können nicht zusammen spielen. Und da hat der Fanatiker genauso das Recht angepisst zu sein, dass seine Ansprüche nicht befriedigt werden, wie der Konsum-Spieler (dessen Anspruch ist: „Ich will ein bisschen Spaß, aber lass mich mit den Regeln usw. in Ruhe“). Und deswegen eben auch das Recht (und IMO im Sinne seiner psychischen Gesundheit auch die Pflicht) zu sagen: „Leute, ich mag mit euch nicht weiter spielen.“

Was? Reicht immer noch nicht? Überhöhtes Anspruchsniveau… *Grummel* Nu, dann was für einen Flamewar…

Bittere Wahrheit Nr. 2: Wir hatten es schon - unterschiedliche Ansprüche an ein Hobby sind nichts „Böses“. Aber ich will auch mal mit dieser verdammten Gleichmacherei Schluss machen. Wenn man mal davon ausgeht, dass Wissen über Rollenspielen und auch die Fähigkeit zu spielen (nach verschiedenen Kriterien…) nicht einfach vom Himmel fällt und man nichts daran ändern kann, sondern dass Rollenspielen wie jede andere Beschäftigung durch Lernen und Übung veränderbar ist, dann ist eines doch völlig klar: Fanatiker sind bessere Rollenspieler als Konsum-Spieler. Ha! Bitter genug? >;D

Ich denke in jedem Hobby ist das ganz klar einleuchtend: Wenn jemand mehr Zeit investiert, dann wird er besser. Er weiß mehr, kann mehr, kann mehr unterschiedliche Dinge usw. Und genau das gilt auch fürs Rollenspielen (nur dass da die Maßstäbe für „besser“ nicht so eindeutig sind). Konsum-Spieler sind keine schlechteren Menschen und sie haben jedes Recht ein Hobby nicht so ernst zu betreiben. Ist ja ihre Freizeit. Aber genauso wie der einfache Stammtisch-Skatspieler nicht Deutscher Meister werden wird, der Sonntagsbolzer nicht in die Bundesliga kommt und ich gerne mal ins Kino gehe aber niemals Filmkritiker sein werde, soll sich der Konsum-Spieler auch nicht einbilden, dass er von Wissen über und Fähigkeit zum Rollenspiel mit jemandem mithalten kann, der das fünffache an Zeit und Arbeit in das Hobby investiert. Und wir sollten diese Gleichmacherei und unangemessene Political Correctness beiseite lassen und diesen Standpunkt hier nicht immer vertreten.

Kurze Zusammenfassung: Jeder kann Ansprüche an seine Hobby haben, wie er will (hab ich auch). Prinzipiell ist kein Anspruch schlechter als ein anderer. Wenn man aber keinen Kompromiss findet, braucht man andere Leute, mit anderen Ansprüchen. Und: Zeit und Arbeit, die man in eine Aktivität steckt, gehen üblicherweise mit besserer Kompetenz diese Fähigkeit betreffen einher.

Bitter, aber wahr.
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Offline Arbo

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #27 am: 27.03.2006 | 11:46 »
So, mal wieder was zum Thema ;)

Also, ich persönlich behaupte mal, dass die Begriffe "Konsumspieler" oder - nach Laws - "Gelegenheitsspieler" zu negativ besetzt sind. Klar, denken sich dann einige - wäre ja super, wenn ALLE in der Gruppe so stark hinter dem Hobby stehen, wie man selbst.

Was aber i.d.R. nicht bedacht wird, ist das "Sozialgefüge" untereinander. Wenn "nur" Enthusiasten spielen, KANN es zwischen denen zum Wettbewerb kommen - und das KANN u.a. auch nicht gewollt sein (die Enthusiasten sehen sich dann womöglich unter Druck und die Stimmung leidet dann auch nur wieder). Andererseits bedeutet z.B. weniger Regelkenntnis vielleicht auch weniger Regeldiskussion. Wenn jeder Enthusiast ein Regelfachmann ist, dann vermute ich mal "heitere" Diskussionsrunden.  >;D Ferner benötigen auch "Enthusiasten" eine "Projektionsfläche" - und diese wird ihnen auch mit den Konsumspielern geliefert.

Ferner bedeutet Rollenspiel für jeden etwas anderes. Die einen spielen es, weil sie mal "abtauchen" wollen. Die anderen machen es, um zu einer Gruppe zu gehören - etwas mitreden zu können. Wenn Rollenspiel für verschiedene Spieler einen verschiedenen Stellenwert haben kann, ist klar, dass auch nicht alle mit dem gleichen Elan an die Sache heran gehen müssen. Und wenn, dann liegen die "Ursachen" (Motivationen) sicherlich wo ganz anders. Es macht schon einen Unterschied, ob ich "wegen der inneren Zufriedenheit" einen Charakter schön ausspiele oder ob ich das tue, um eine bestimmte Person zu beeindrucken.

Wie auch immer ... es ist ein weites Feld - wie der olle Briest mal sagte ;) Und Konsumspieler, Mitläufer oder Gelegenheitsspieler sind im Grunde nur zu negativ besetzte Begriffe.

-gruß,
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Offline Falcon

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #28 am: 27.03.2006 | 11:50 »
vermi schrieb:
Zitat
Ich schreibe „Konsum-Spieler“. Ich schreibe ausdrücklich, dass ich nicht von sogenannten „Casual Gamers“ rede. Ich kriege eine Latte Antworten, die sich aber ganz offensichtlich auf diese „Casual Gamers“ beziehen. Ich bilde eine Fußball-Analogie und bekomme gesagt, die Rollenspieler, von denen ich rede, seien nicht wie die Fußball-Spieler, die ich beschreibe. Schon mal daran gedacht, dass ich vielleicht nicht von den gleichen Rollenspielern reden könnte? So viel zum Thema verständiges Lesen, mal wieder.
Offenbar musst du dich anders ausdrücken ;)

vermi schrieb:
Zitat
Ich rede von Spielern, die Spaß am Rollenspiel haben und sich während der Spielsitzung auch einbringen. Aber die eben nie in einem Regelwerk lesen, keine Lust haben, lange Vorgeschichten für ihre Charaktere zu schreiben, und die es nervt, sich alle paar Monate auf ein neues Setting und neue Regeln einzustellen. Die niemals selbst den Spielleiter-Posten übernehmen würden. Die einfach ihren Charakter spielen und das Abenteuer lösen bzw. die Story erleben wollen.
Gut, alles klar. Zunächst hörte es sich wohl für die Mehrheit (undmich) so an als redest du von beiden RPG Typen.
ich bleib aber bei meinem letzten Post, ich kann dir nicht zustimmen.

vermi schrieb:
Zitat
Wenn es zu Knatsch kommt, dann meist deswegen, weil der SL (bzw. andere „Fanatiker“ am Spieltisch) von den Konsumspielern mehr „Fanatismus“ verlangen.
Ich denke sie erwarten ein Entgegen kommen, und daran sehe ich nichts Falsches.

tecci schrieb @Erwartungen runter schrauben:
Zitat
Nein, das ist nicht dasselbe. Das verträgliche Miteinander das du forderst lässt sich grade dann gut umsetzen, wenn man aufhört auf die "minderwertigen" Spieler herab zu sehen. Aber diese Sichtweise muss man erstmal überkommen.
Ja, das ist im Groben das worum es mir geht. Ich hab nie die Pflicht verspürt auf meine ach so unflexiblen Konsum Mitspieler Acht zu geben um sie nicht zu überfordern.
Höhere Erwartungen haben nichts mit "auf Spieler herab sehen zu tun" weshalb ich dir nur halb zustimmen kann. Das ist, denke ich, aber der Fall wenn man meint nur selbst in der Lage zu sein sich seinen Mitspielern anpassen zu können und zu müssen und ihnen nicht zutraut mit derselben Belastung ebenso fertig zu werden (indem sie einem Entgegen kommen und etwas "Fanatischer" werden sollen), und mir scheint genau davon ist hier die Rede.

vermi schrieb:
Zitat
Da. Etwas anderes ist ausgemacht worden, direkt an dieser Stelle. Und es ist an jedem einzelnen Spielabend weiter untermauert worden, bis der Fanatiker irgendwann keine Lust mehr hatte und anfing, sich zu beschweren.
Nun, ich denke es ist klar das sich eine Rollenspiel Runde entwickelt und man ausserdem nicht alle Begebenheiten am Anfang einbetonieren kann.
Was ich jetzt nicht verstehe ist wieso sich der Fanatiker als einziger in der Runde in Richtung KonsumSpieler entwickeln soll.

Von den Spielern mehr Fanatismus zu verlangen hat doch wirklich rein gar nichts damit zu tun sie auf dasselbe FanatismusLevel wie sich selbst heben zu wollen. Dann sollte er wirklich die Kreisklasse wechseln. Vermi dagegen spricht vom anderen Extrem, der Fanatiker soll sich völlig an das Level seiner Mitspieler halten.
Wenn ich mir hier so die Beifallsbekundungen durchlese scheint das auch noch eine allgemeine Sichtweise zu sein. Mir schauderts. Gegen ein Treffen in der Mitte ist doch gar nichts einzuwenden, der Fanatiker verzichtet auf ein paar Erwartungen, die Mitspieler verzichten auf ein paar Erwartungen.
Vielleicht will der Fanatiker gar nicht in die Oberliga, er will mit der Mannschaft nur einen Kompromiß machen, was verzicht für alle Bedeutet. Das sollte eine freundschaftliche Runde verkraften können. Bis dato dachte ich darüber müsse man nicht in einem Thread drüber reden und jetzt scheint mir, das Konzept sei völlig fremd.

EDIT: Fredi bringts ja auch auf den Punkt.
« Letzte Änderung: 27.03.2006 | 11:56 von Falcon »
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Offline Maarzan

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #29 am: 27.03.2006 | 12:53 »
Ich habe Konsumspieler bisher auf das Verhalten während der Spielrunde bezogen und nicht auf die mangelnde "Fortbildungs"- oder Wechselbereitschaft.
Und auch in den meisten Diskussionen scheint es doch eher um Probleme mit Spielern während einer bestimmten Spielrunde zu sein.

Meine Spieler wollen immer nur das selbe System spielen, kommt zwar auch gelegentlich vor, wird aber meiner Erinnerung nach nicht mit Konsumspieler betitelt.
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Offline Jens

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #30 am: 27.03.2006 | 14:06 »
@Vermi: ja, das Problem, dass in die eigenen Postings etwas hineininterpretiert wird, kenne ich. In einem gewissen anderen Forum hab ich das mal klargestellt, dass nicht jedes Posting von mir ein Missionierungsversuch zu Rollenspieltheorie sein soll *sigh*

Amen, Bruder. Ich wünschte, ich hätte wenigstens noch einen weiteren Fanatiker in meiner Spielrunde.... mit dem ich ununterbrochen fachsimpeln und übers Rollenspiel quatschen könnte... aber ich fürchte, es gibt pro Gruppe immer nur *einen* Freak...  :'(
Nee gar nicht wahr, bei mir immer mindestens 2, weil ich meine Runden meist über Foren kennen lerne ;D Andererseits habe ich mir die Leute auch "geschnappt" und ihnen das Thema schmackhaft gemacht und jetzt hat zumindest diese Stadt hier 2 "Rollenspielsnobs" mehr ;)
Den einen "Konsumspieler" den wir hatten habe ich auch nicht weiter bedrängt. Ich habe nur einige interessante Gespräche mit ihm gehabt.

Offline Smendrik

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #31 am: 27.03.2006 | 14:21 »
Eigentlich ist es doch ganz praktisch der einzige Fanatiker in einer Gruppe zu sein.

Wenn alles Fanatiker sind will auch jeder Recht haben und dann wird wohl nur noch diskutiert und gestritten. Zu viele Alphawölfe verträgt die Gruppe nicht ;)
Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

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Offline Lord Verminaard

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #32 am: 27.03.2006 | 18:32 »
@ Fredi:

Klar, das sind Konsequenzen, die ich nicht leugne. Und denen ich mich auch stelle. Andererseits gibt es ja viele Runden, die mit dieser latenten Unzufriedenheit trotzdem weiter gespielt werden, weil die „Fanatiker“ die Alternative, nämlich gar nicht mehr zu spielen, auch nicht akzeptieren wollen.

Das halte ich für eine lohnende Herausforderung für den Spieldesigner. Die meisten Rollenspiele auf dem Markt sind doch auf den Fanatiker als Zielgruppe zugeschnitten, denn er ist es doch, der die Systeme kauft. Wo ist das System, dass den Interessen beider Gruppen Rechnung trägt und sie so zusammen führt?

@ Maarzan:

Sicher ist „Konsumspieler“ auch auf das Verhalten während der Spielrunde bezogen. Wenn eben ein Spieler jedes Mal wieder nachfragt, wie das jetzt mit dieser oder jener Sonderregel war, oder wie dieser komische Gott noch mal heißt, oder was beim letzten Mal passiert ist. Wenn der Spieler nicht den Enthusiasmus bei Beschreibungen und Schauspieleinlagen liefert, den seine „fanatischen“ Mitspieler an den Tag legen. Das greift ineinander. Aber der Schritt zum „Casual Gamer“ ist das noch nicht, denn der Casual Gamer interessiert sich eigentlich gar nicht für Rollenspiel. Der Konsumspieler schon.

[Theorie-Babble]
Der Casual Gamer hat nur eine soziale Agenda, aber keine kreative. Der Konsumspieler hat sehr wohl eine kreative Agenda, doch auf der technischen Ebene unterscheidet sich diese von der des Fanatikers. Der Fanatiker kennt wesentlich mehr Techniken und hat Lust, diese auch einzusetzen. Der Konsumspieler kann und will da nicht mitziehen.
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Offline Maarzan

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #33 am: 27.03.2006 | 19:07 »

Aber der Schritt zum „Casual Gamer“ ist das noch nicht, denn der Casual Gamer interessiert sich eigentlich gar nicht für Rollenspiel. Der Konsumspieler schon.


Das macht ihn als Archetyp (als Gegenextrem zum Fanatiker) theoretisch nur um so gefährlicher. Der Casual gamer ist recht einfach zufrieden zu stellen. Der Konsumspieler stellt dagegen Ansprüche, ohne aber selbst zu geben und zu helfen und sei es auch nur sich selbst. Das macht ihn meines Erachtens nahezu völlig inkompatibel zu jedem anderen Spieler.

Was dann letztendlich Fanatiker und was Mitläufer ist, liegt dabei in der Praxis an der jeweiligen individuellen Relation und ist daher wohl nur schwer global zu diskutieren - und damit ebenso schwer Systemlösungen zu entwickeln. In der einen Gruppe gilt derselbe als Fanatiker, in der anderen als Konsumspieler.
Am ehesten schwebten mir als systemtechnische Lösung dabei gut skalierbare Optionsmodelle vor, so daß der Spieler eigenständig entscheiden könnte, wie komplex er es denn gerne gerade mag. Das Auszuwiegen wird aber haarig und für den SL vermutlich ein schneller Weg in den Wahnsinn.

Was Spielentwicklungen für echte Konsumspieler angeht: Wer investiert in die Herstellung von Spielen, deren Zielgruppe per Definition nicht bereit ist, selbst zu investieren?
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Offline Azzu

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #34 am: 27.03.2006 | 19:53 »
Mit dem "Konsumspieler", wie Vermi ihn vorgestellt hat, habe ich überhaupt keine Probleme. Die typischen Frustausbrüche eines "fanatischen" Spielleiters, wie von Vermi beschrieben, kenne ich aber auch. Die habe ich immer dann, wenn sich keine Spieltermine finden lassen, weil die Damen und Herren mehreren anderen Freizeitaktivitäten Priorität gegenüber meiner Runde einräumen. Und dieses Problem tritt auch bei "fanatischen" Mitspielern auf, weil "andere Freizeitaktivitäten" andere Rollenspielgruppen mit einschließt. Wer dagegen regelmäßig erscheint und sich dann vor Ort einbringt, erfüllt alle meine Erwartungen. Daher: Volle Zustimmung! Wenn niemand das Regelwerk lesen will, muss ich es nicht verleihen... umso besser!  ;)

Offline Fredi der Elch

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #35 am: 28.03.2006 | 08:55 »
Klar, das sind Konsequenzen, die ich nicht leugne. Und denen ich mich auch stelle.
Dann sind wir ja einer Meinung. :)

Zitat
Das halte ich für eine lohnende Herausforderung für den Spieldesigner. Die meisten Rollenspiele auf dem Markt sind doch auf den Fanatiker als Zielgruppe zugeschnitten, denn er ist es doch, der die Systeme kauft. Wo ist das System, dass den Interessen beider Gruppen Rechnung trägt und sie so zusammen führt?
Das wäre allerdings mal eine Herausforderung. IMO ist das aber (fast) nicht möglich. Konsum-Spieler kaufen keine Spiele. Also musst du den Fanatiker ansprechen. Und dann gleichzeitig den Konsum-Spieler... Schwiieeerig...
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Zitat von: 1of3
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Offline Lord Verminaard

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #36 am: 28.03.2006 | 11:47 »
Schluss mit Kindergarten! ;D
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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #37 am: 28.03.2006 | 19:30 »
Ich kenne die Geschichte mit den Konsumspielern auch ziemlich gut, und habe mich - wie Vermi wohl auch - mittlerweile damit abgefunden.

Unter Konsumspieler verstehe ich hier definitiv nicht die Leute, die sich keine Regeln merken. Aliana merkt sich keine Regeln, aber sie ist keine Konsumspielerin - sie bringt neue Ideen ein, sie schlägt Plotverläufe vor, und sie ist während des Spiels wach, aktiv und immer bereit, Energie ins Spiel zu investieren.

In meiner anderen Runde habe ich zwei Konsumspieler. Die kennen die Regeln wahrscheinlich besser als Aliana. Aber sie reagieren eben nur auf Plotverläufe, die von außen kommen, und dackeln dann ganz zufrieden der vorgegebenen Plotstrasse hinterher. Das ist auch nicht schlimm - mittlerweile weiß ich, was ich da zu erwarten und vorzubereiten habe.

Von mir aus sind Leute, die sich mehr beschäftigen, bessere Rollenspieler - und tatsächlich spiele ich auch lieber mit Leuten, die von sich aus Energie in die Runde und ins Spielgeschehen investieren. Aber ich spiele auch ganz gerne mit den anderen - vielleicht macht es nicht 100% Spaß, wie die andere Runde, sondern nur 75%, aber das ist immer noch besser als 20% Spaß bei einem Brettspielabend oder 50% Spaß bei einem einsamen Bollywood-Film.  ;)

Manchmal muß man eben Kompromisse machen. Ich denke, Vermi will uns hauptsächlich sagen, daß nichts schlimmes daran ist, wenn ein Fanatiker mal Abstriche macht und nicht konsequent sein Ding durchzieht, zum Leidwesen der anderen Spieler. Es geht hier ja nicht darum, daß Mr. Fanatic gar keinen Spaß mehr haben darf - sondern nur darum, daß er seine Erwartungen und Forderungen an einen Gruppenkonsens anpasst.
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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #38 am: 28.03.2006 | 22:42 »
Also ich denke, das es genügend Spiele gibt, die gerade Konsum Spieler sehr ansprechen, welche sich nicht groß mit Regeln auseinandersetzen wollen.

PTA, Liquid oder WuShu sind bahnbrechend einfach und lassen den Spielern viele Möglichkeiten sich einzubringen.

Der Fanatiker kann auf bestehende Settings zurückgreifen, die den Spielern bekannt sind und auf vertrauten Boden(Setting) mit wenig Regeln viel Spielspaß generieren.
Er kann sogar bestehende Abenteuer nehmen und neu auflegen, was Ihm viel Vorbereitungszeit spart.
« Letzte Änderung: 28.03.2006 | 22:52 von Juhanito »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Arbo

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #39 am: 29.03.2006 | 10:40 »
Ich wollte mir kurz noch den Hinweis erlauben, dass ich es für ziemlich sorglos empfinde, dem "negativ besetzten Begriff" des "Konsumspielers" nun auch noch einen negativen besetzten Begriff des "Fanatikers" gegenüber zu stellen.

Es geht doch nicht darum, beide Gruppen/Arten gegeneinander auszuspielen; solche Begriffe fördern aber gerade DAS. In einem Thread, der eine Lanze für "Konsumspieler" brechen möchte, hätte ich da etwas mehr Sensibilität erwartet!

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #40 am: 30.03.2006 | 14:12 »
@ Juhanito:

Ich würde vermuten, dass sich der typische Konsumspieler von Spielen wie PtA oder WuShu überfordert fühlt, weil sie von ihm zu viel Einsatz erwarten. Bei diesen Spielen muss ein Spieler sich ja sehr aktiv ins Geschehen einbringen, im Gegensatz zu „einfach mitspielen“.

@ Arbo:

...

Nein, lieber nicht.
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Offline Settembrini

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #41 am: 30.03.2006 | 19:51 »
Jauchzet und Frohlocket!  :cheer:
Der Selbstbann ist nun auch für die Theorie und Sachdiskussionen gelüftet!
Danket und Lobpreiset! +O)

Zunächst denke ich auch, daß man mit Konsumspielern sich sehr einfach arrangieren kann. Ich würde nämlich den konsumierenden vom fordernden Spieler unterschieden haben wollen.
Ich glaube darüberhinaus, zu der Klasse des Konsumspielers, muß man den Konsummeister stellen. Der birgt so seine eigenen Tücken...
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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #42 am: 30.03.2006 | 19:53 »

Offline Settembrini

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #43 am: 30.03.2006 | 19:57 »
Der Konsummeister, kommt unvorbereitet, aber hält sich dafür für den größten aller Improvisatoren. Er läßt dann jede nuppelige Szene ausspielen, um Zeit zu schinden, läßt den Spielern freien Lauf, um sich an Ihnen zu erfreuen. Er improvisiert nach Schnauze, Werte sind nicht definiert, ergo laufen alle Konflikte entweder über Plausibilitätenabwägung, meistens aber einfach nach Sympathie ab.
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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #44 am: 30.03.2006 | 20:02 »
Ahhh, verstehe... Der "stimmungsvolle" Meister ::)

Offline Settembrini

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #45 am: 30.03.2006 | 20:05 »
Zitat
Ahhh, verstehe... Der "stimmungsvolle" Meister

 ???
Nö, hat damit nichts zu tun.
Die s.-A. benötigt sogar einiges an Vorbereitung, zumeist. Da muß ich die Atmo-Autokraten mal in Schutz nehmen. Faul sind sie nicht. Ich spreche von Ideen-produzierenden-nichts-zu-Ende-bringern, die meistens auch noch zu faul sind, sich die Regeln durchzulesen.
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Cycronos

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #46 am: 30.03.2006 | 20:08 »
Ich wollte mir kurz noch den Hinweis erlauben, dass ich es für ziemlich sorglos empfinde, dem "negativ besetzten Begriff" des "Konsumspielers" nun auch noch einen negativen besetzten Begriff des "Fanatikers" gegenüber zu stellen.

Es geht doch nicht darum, beide Gruppen/Arten gegeneinander auszuspielen; solche Begriffe fördern aber gerade DAS. In einem Thread, der eine Lanze für "Konsumspieler" brechen möchte, hätte ich da etwas mehr Sensibilität erwartet!

Arbo

Wäre es denn besser dem Konsumspieler einen positiv besetzten Begriff entgegenzustellen? Das würde imho für weit mehr optische "unausgeglichenheit" sorgen. Es geht doch viel eher darum, den Begriff "konsumspieler" zu relativieren, also zu zeigen, dass wir anderen auch nicht "besser" sind. Ergo finde ich "Fanatiker" sehr passend. So a la: "Ihr haltet konsumspieler für schlecht? Nun, ihr selbst seid auf eure Weise auch nicht besser."
Fand ich schon sehr gelungen von Vermi. Man vergleiche gleiches mit gleichem

Cycronos

  • Gast
Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #47 am: 30.03.2006 | 20:12 »
???
Nö, hat damit nichts zu tun.
Die s.-A. benötigt sogar einiges an Vorbereitung, zumeist. Da muß ich die Atmo-Autokraten mal in Schutz nehmen. Faul sind sie nicht. Ich spreche von Ideen-produzierenden-nichts-zu-Ende-bringern, die meistens auch noch zu faul sind, sich die Regeln durchzulesen.

Ich wüsste nicht, in wie weit es schwerer sein sollte, sich mit einem solchen Meister zu arrangieren, als mit dem Spieler-Analogon.

Ob nun Fanatiker-SL und konsumspieler, oder Konsum-SL und Fanatiker-Spieler ist Jacke wie Hose. Reibereien gibts da auf jeden Fall.

Catweazle

  • Gast
Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #48 am: 30.03.2006 | 20:22 »
Grins. Genau so ist es.

Schubladen sind schon was feines. Egal wie ihr sie beschriftet, es kommen nur Konflikte zustande. "Konsumspieler" vs. "Fanatiker" (oder was auch immer), "Experten" gegen "Laien", ist doch "Jacke wie Hose" (Zitat Cycronos). Im Endeffekt handelt es sich doch immer wieder um das gleiche Problem: gleichberechtigte Menschen stehen sich mit unterschiedlichen Erwartungen gegenüber. Entweder man tauscht sich aus und findet einen Kompromiss, oder jemand wird enttäuscht.

Aber jede Seite sucht sich seinen Sündenbock. "Fanatiker", "Konsumspieler" ... sucht es euch aus. Aber es sind komischer Weise fast immer die anderen.  Fredi hat es schon richtig ausgedrückt: man muss sehen, ob man zusammen passt. Wenn nicht, muss man einen Kompromiss suchen. Geht auch das nicht muss man mit anderen Spaß haben. Das geht auch, ohne dass jemand ein Etikett bekommt. Durch die magische Kunst der Konversation. Kommunikation mag in der Theorie kompliziert sein. Aber ich trau euch das zu. Ihr könnt das. Ganz bestimmt.  ;D

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Re: Konsumspieler? Ich breche eine Lanze
« Antwort #49 am: 30.03.2006 | 20:22 »
Naja, aber einen Spieler kann man leichter ignorieren als einen Meister. Zugegeben, Probleme macht beides. Aber beim Meister ist es so, als wäre man zum Essen eingeladen, und es wäre weder eingekauft, noch gekocht worden. Noch nicht mal abgewaschen. Das ist was anderes, als wenn einer sich bei der Mitbringparty durchschlaucht.
Nein, unvorbereitete Meister sind einfach nur unhöflich. Das ist nämlich CA Sozial!
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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