Autor Thema: [Neuentwicklung] Beispiele für Archetypen gesucht (Fantasy-konform)  (Gelesen 2799 mal)

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MarkusG

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Hallo zusammen,

ich versuche gerade, für ein paar der klassischen Archetypen ("Charakterklassen") bekannte Beispiele aus Sage, Literatur und Film aufzutreiben. Meine Einteilung geht derzeit grob in vier Kategorien:
  - Kämpfer
  - Jäger
  - Gauner (Diebe/Meuchelmörder)
  - Zauberer (auch zauberkräftige Priester o.ä.)

An Beispielen gesammelt habe ich bis jetzt

für Kämpfer: Siegfried, Brunhild, Lancelot, Achill, Penthesilea, Musashi.
Hier habe ich vor allem noch Bedarf an Kämpferinnen und vielleicht noch ein, zwei bekannte Eastern-Helden. (Nicht mein Genre, daher kann ich schlecht beurteilen, wie bekannt welcher Eastern-Held ist.)

für Jäger: Robin Hood, Chingachgook.
Auch hier werden wieder Frauen bevorzugt und vielleicht noch ein bis zwei Indianer/Afrikaner/sonstige Außereuropäer.

für Gauner: Der Dieb von Bagdad, Hanse Nachtschatten.
Weitere Vorschläge jeder Art willkommen.

für Zauberer: Merlin, Morgaine, Gandalf, Schmendrick.
S.o.

Weiterhin die Frage: Weiß jemand, inwieweit man durch die bloße Erwähnung von Charakternamen in Copyright-Schwierigkeiten geraten kann?

Danke schonmal,

  MarkusG
« Letzte Änderung: 13.12.2006 | 10:10 von MarkusG »

Plansch-Ente

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Eine Frau aus der Geschichte die ich persönlich schon als "Kämpfer" definieren würde ist Johanna von Orleans.

Offline Vanis

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Viele der Fantasy-Archetypen sind mehr oder weniger direkt dem Herrn der Ringe entnommen. Da hätten wir:

Heiler: Elrond
Kämfer, Adliger: Boromir
Waldläufer: Aragorn
Zauberer: Gandalf, Saruman, Radagast
Zwergenkrieger: Gimli

Auf diese Archetypen lässt sich in der Fantasyliteratur ziemlich viel zurückführen. Ist halt die Frage, an welchen Mythos du dich anlehnen willst. Geht man z.B. weiter zurück zu den germanischen Sagen, ist das "Zwergenbild" ein ganz anderes als bei Tolkien.
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Spiele gerade: Der Eine Ring - Abenteuer am Rande der Wildnis

MarkusG

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@Noir: Hast du Infos darüber, ob die Frau auch den Nahkampf beherrschte? Ich kenne sie nur als Feldherrin.

@Vanis: Zwerge und andere Nichtmenschen möchte ich ganz außen vor lassen. Insgesamt möchte ich vor allem auf alten Sagen aufbauen und nicht so sehr auf Tolkien, auch wenn seine Charaktere fraglos gute Beispiele abgeben.

Offline faehrmann

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hier ein paar Vorschläge:

Kämpfer
- Conan (DER STINO KLASSIKER!)
- Red Sonja
- Saladin

Jäger
- Sam Hawkins (aus Winnetou)

Gauner
- Odysseus
- Hadschi Halef Omar(aus Kara Ben Nemsi)

Zauberer
- Der Böse Großwesir(Klassischer Charakter aus Diversen Arabischen Geschichten. Am ehesten bekannt als Jafar aus Disneys Aladin)
- Baba Yaga
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Offline Skyrock

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Kämpfer:
- Dietrich von Bern
- Hagen von Tronnje
- Herakles
- Perseus
- Meister Hildebrandt

Gauner:
- Odysseus

Zauberer:
- Circe

Aus dem westafrikanischen Raum würden sich noch die ehemals menschlichen Loas Loco und Ayizan anbieten.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

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Bei Krieger:
- Shaka Zulu
- Red Sonja
- Winnetou

Jäger:
- Lederstrumpf

Gauner:
- Till Eulenspiegel
- Giacomo Casanova
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Skyrock

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Mir ist noch eine weibliche Jägerin eingefallen: Artemis. (Vorausgesetzt Gottheiten zählen auch...)

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Ein

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Ich finde die Einteilung nicht gelungen. Ich würde es nach Männer der Macht, Männer des Geistes und Männer des Volkes sortieren.

Krieger: Cao Cao, Wong Fei Hung, Kusunoki Masashige, Toyotomi Hideyoshi

(Miyamoto Musashi kannst eigentlich streichen, der ist nicht so wichtig, wie er gerne genommen wird.)

Gauner: Hattori Hanzō

Zauberer: Zhang Jiao

Offline Arbo

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Gauner(in): Dolly Buster, William vom Roebruk (in der Version von P. Berlings Franziskaner), Raschid al-Din (der Alte vom Berge, Assasinenführer), Gurney Halleck (Dune)

Krieger: Saladin, Gurney Halleck (Dune)

Arbo
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Low Life Syndicate (Soundcloud)
Wirschaftsexperten, etwas Blöderes gibt's in keinem Tierpark! (V. Pispers)

Plansch-Ente

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Laut Wikipedia ist sie durchaus in einer Schlacht vorneweg geritten und ist, obwohl sie von einem Pfeil getroffen wurde, auf dem Feld geblieben und hat so die Motivation ihrer Männer gesteigert...ob das stimmt weiss ich nicht...

Offline Skele-Surtur

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Gauner: Hattori Hanzō

Hattori Hanzo als Gauner? Finde ich eher interessant. Kommt wohl auf die Deffinition von Gauner an. Gauner im moralischen Sinne wäre sicher total daneben. Ich finde er passt mindestens so gut zu Jäger (Durchquerung von Iga anyone?)

Miamoto Musashi wegzulassen halte ich für... suboptimal. Ich denke er ist zumindest für die Sicht des Kriegers wichtiger als einige Leute die wohl in mehr Schlachten gekämpft haben. Wohl eher Kriegerphilosof.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline faehrmann

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Zitat
Gauner(in): Dolly Buster

? ? ?

Gauklerin oder was ?
« Letzte Änderung: 13.12.2006 | 13:29 von faehrmann »
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Offline 1of3

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Jäger: Skadi

Gauner: Loki, Merkur

Zauberer: Medea

Ansonsten natürlich die ganzen Amazonen bei den Griechen. Aber die kennt Otto-Normalspieler genausowenig wie die Japaner von Ein.


Warum hast du grade diese vier Gruppen gewählt? Ich würde die kaum als Archtypen bezeichnen. Archtypen sind für mich "Gerechter König", "Strahlender Held", "Jungfrau in Nöten".

Offline CrimsonGhost

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Krieger sind auch die ganzen Ritter der Tafelrunde...

Offline Jens

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Warum hast du grade diese vier Gruppen gewählt? Ich würde die kaum als Archtypen bezeichnen. Archtypen sind für mich "Gerechter König", "Strahlender Held", "Jungfrau in Nöten".
Vielleicht will er ein sehr freies Archetypensystem basteln für sein RPG, dass er anscheinend neu entwickelt.

MarkusG

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Danke schonmal an alle, die Vorschläge bringen mich deutlich weiter. :)  Keep 'em flowing!

Vielleicht will er ein sehr freies Archetypensystem basteln für sein RPG, dass er anscheinend neu entwickelt.

Stimmt. Genau genommen sind die "Archetypen" (meinetwegen können wir sie auch "Charakterklassen" nennen, mir sträubt sich nur was bei der Bezeichnung) nur als Vorstellungshilfe gedacht und haben weiter keine regeltechnische Bedeutung.

Ich finde die Einteilung nicht gelungen. Ich würde es nach Männer der Macht, Männer des Geistes und Männer des Volkes sortieren.

Funktioniert für meine Zwecke nicht. :-\ Rollenspiel definiert die Charaktere meiner Erfahrung nach einzig und allein darüber, wie sie agieren. Ich habe schon -zig Anläufe probiert, aus dem alten Charakterklassenkonzept auszubrechen. Die Ergebnisse waren
  • bei völlig freier Charaktererschaffung ohne jede Vorgabe: Selbst erfahrenste Spieler haben sich beklagt, ihnen fehle die Orientierung. Es war praktisch unvermeidlich, daß sie bei der Ausgestaltung ihres Charakters wesentliche Fertigkeiten usw. komplett übersehen haben. :(
  • bei "philosophischen" Charakterkonzepten, wie du sie vorschlägst: "Alles ganz nett, aber was bedeutet das jetzt spieltechnisch?" (Und diese Rückfrage kam nicht von regelverliebten Powergamern, sondern von Spielern aus dem sozial-interaktiven Lager.)
  • bei "modularen" Charakterkonzepten (Stand + Herkunft + Ausbildung variieren unabhängig voneinander): Die Charaktererschaffung bekam regeltechnisch mehr Löcher als ein Nudelsieb. Mit nur wenig bösem Willen (da habe ich dann mal einen Powergamer drauf losgelassen) konnte man einen Bauern basteln, der nahkampftechnisch mit einem Ritter mithalten konnte. Vermeiden ließ sich das nur durch Ausnahmeregelungen, die rasch wucherten und sehr schnell einfach zuviel wurden.

RPG-regeltechnisch am besten scheint tatsächlich die Einteilung Kämpfer/Jäger/Gauner/Zauberer zu funktionieren. (bzw. mit all den Unterklassen Krieger/Paladin/Söldner/Waldläufer/Steppenbarbar/..., aber ich wollte erst mal wirklich nur ein grobes Schema. Daher die Reduktion auf diese vier "Typen".)

Noch ein kurzer Nachtrag zur Definition, von der ich ausgehe:
  • Kämpfer: Zieht die offene Konfrontation vor; ist dann in seinem Element, wenn er ein Problem mit der Waffe in der Hand lösen kann.
  • Jäger: "Wildnischarakter", also sowohl der klassische Waldläufer als auch Scouts, indianische Jäger usw.
  • Gauner: Bevorzugt die verstohlene/listige Vorgehensweise; unbemerkt zum Feind, "Schlag" führen (Diebstahl, Meuchelmord usw.), unbemerkt wieder verschwinden.
  • Zauberer: Ganz allgemein jeder Anwender von übernatürlichen Kräften.

Und für die suche ich halt Beispiele...
« Letzte Änderung: 13.12.2006 | 14:55 von MarkusG »

Offline Faryol

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Kämpferin? Xena  ::)
Einfach über die Bordwand kotzen und weiter rudern!

Offline 1of3

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#  bei "philosophischen" Charakterkonzepten, wie du sie vorschlägst: "Alles ganz nett, aber was bedeutet das jetzt spieltechnisch?" (Und diese Rückfrage kam nicht von regelverliebten Powergamern, sondern von Spielern aus dem sozial-interaktiven Lager.)

Dann böte sich natürlich an, das zu erklären. Grundsätzlich ist ja alles möglich:

- Abenteurer: Zieht von zu Hause aus (ob freiwillig oder nicht) und muss sich selbst finden. Die Hobbits, die Jungs im Rad der Zeit, Simon Schneelocke, Luke Skywalker.

- Veteranen: Gestandene Männer / Frauen mit ihrer eigenen Vergangenheit. Legolas, Mandragoran, Han Solo.

- Weise: Gelehrte Menschen. Geloe, Obiwan Kenobi.

- Mysterien: Fallen vom Himmel, sind irgendwie mächtig und/oder wichtig. Gandalf, Jiriki, Flint (der kleine Junge aus Shadowmarch).


Könnte man also etwa auch mit arbeiten.


Und nicht vergessen:
Jäger: Ronja Räubertochter und Mogli.
« Letzte Änderung: 13.12.2006 | 18:41 von 1of3 »