Autor Thema: Mathematik & Naturwissenschaften: Wie fit sollte ein Rollenspieler sein?  (Gelesen 19928 mal)

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Offline Skele-Surtur

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@Mäx
Ich hab genau umgekehrte Erfahrungen gemacht. Je mehr Fachwissen an einem Tisch hockt, desto größer die Gefahr von diesen nervigen Diskussionen. Gute schnell gemachte Vorschläge hatten meist weniger mit dem Bildungsgrad als mehr mit dem gesunden Menschenverstand zu tun.

Ich unterstreiche diese Aussage.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Azzu

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Ich unterstreiche diese Aussage.

Ich stimme zu und schätze ich mich glücklich, zumeist in einer Runde aus Juristen, Linguisten und Historikern spielen zu können. ;)

Offline Wawoozle

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@ Markus: Was hältst du denn von Diskussionen vor oder nach dem Spiel?

Es ist halt einfach eine Frage der Prioritäten und der Zeit die man zur Verfügung hat.
Wenn ich 8 Stunden Zeit habe, dann möchte ich möglichst 7 davon mit Rollenspiel verbringen (da darf dann aber auch OOC gelabert werden, solange es nicht überhand nimmt).
Ich komme eigentlich nicht zu nem Rollenspielabend um hochtrabende naturwissenschaftliche Diskussionen führen zu müssen, da sehe ich dann meine Zeit verschwendet.

Das ist bei dir anders und das ist ja auch völlig okay...
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Chiungalla

  • Gast
Zitat
Ich würde spätestens nach 10min Diskussion gehen

Weshalb man das ja dann auch möglichst kurz hält, wenn nicht von der Materie begeisterte am Tisch sitzen, und beginnen die Augen zu verdrehen...

Offline Arbo

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@ Chiungalla:

Zitat
Mir sind vielmehr all jene suspekt die so ignorant ihrer eigenen Lebensgrundlage gegenüber zeigen, dass sie sich garnicht mit Bio beschäftigen.

Sag mal, Du Fach-Biologe, mit wieviel Fach-Bereichen beschäftigst Du Dich denn so außerhalb Deines eigenen „Fachgebietes“?


@ Preacher:

Zitat
Aber Diskussionen sollten doch wenigstens bis nach dem Spiel warten können.

Jup, die zweite goldene Regel des Rollenspiels. Immer wieder nütztlich. :d

Arbo
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Offline Mäx

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@ Chiungalla:
Sag mal, Du Fach-Biologe, mit wieviel Fach-Bereichen beschäftigst Du Dich denn so außerhalb Deines eigenen „Fachgebietes“?

Ist das so wichtig? Viel wichtiger ist doch, dass man wenigstens aufgeschlossen bleibt. Sehr viele Menschen zeigen ängstliche oder abwehrende Reaktionen, wenn man z.B. Mathematik oder Naturwissenschaften aus der Mittelstufe auch nur anspricht.
Klar, das da weichgespülte Galileo-"Dokus" deutlich besser ankommen. Die vermitteln in fünf Minuten irgendwelche Halbwahrheiten, die man mit präzisen Sätzen in einer untergebracht kriegt...

Nachtrag: Der letzte Absatz ist nur als Mini-Rant gegen die Qualität der meisten Dokus der privaten Sender gemeint.
« Letzte Änderung: 22.12.2006 | 14:27 von Mäx »

Chiungalla

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Zitat
Sag mal, Du Fach-Biologe, mit wieviel Fach-Bereichen beschäftigst Du Dich denn so außerhalb Deines eigenen „Fachgebietes“?

Mit allen die für mein Leben wichtig sind.
Und Biologie, und besonders die Basics daraus, sind für jeden Menschen wichtig.

Für die einen, weil sie ein Tier halten, und weil sie es aufgrund von Unzulänglichkeiten in ihrem Verhalten unbewusst quälen. Was häufiger vorkommt als man denkt.
Für die anderen, weil sie ein Tier sind.
Für wieder andere, weil sie Tiere und Pflanzen essen.
Und für alle, weil man täglich mit biologischen und medizinischen Fakten bombardiert wird, und ohne ein Mindestmaß an Grundwissen in dem Bereich keine Chance hat, da durchzublicken.

Trotz all dem habe ich nur geschrieben, dass sie mir suspekt sind, nicht das ich sie runderhaus ablehne oder ähnliches.


« Letzte Änderung: 22.12.2006 | 14:31 von Chiungalla »

IDA-eSeL

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Jetzt wird´s philosophisch... Aber was machen die, nicht Bio studieren? Dumm sterben und Tiere quälen? Ich hab selber etwas Sport studiert und mich für eine KURZE Zeit dabei ertappt, Leuten Tipps geben zu wollen oder die Ausdauer-Regeln diverser Rollenspiele anzuzweifeln... Wie gesagt, KURZ. Es hat keinen Sinn, weil jeder seine eigene Wahrheit finden muss. Wenn man Wissen in einer Runde nutzen kann und will, weil es da ist, toll, aber wichtiger als alles Fachwissen ist doch wohl der GMVTM, insbesondere in Bezug auf das Miteinander, oder? Wenn einer Runde Fachwissen fehlt, das sie wirklich haben will, holt sie sich das Nötigste, ohne gleich studieren zu müssen. Zum Beispiel in einem Forum... ;)

edit: Mit Pflanzen genauso, wenn wir schon bei Bio sind: So ein Gartenbüchlein über "Vorsicht, Giftpflanzen" gibt genug für den gemeinen Rollenspieler her, wenn man nicht sowieso mit Fantasy argumentiert; ich hab mein Forststudium noch nie wirklich gebraucht am Tisch...

edit2: Und Kampfkunst! Es gibt so viele schlechte Kampfregeln...! Muss man jetzt 2 Jahre Jujutsu und Kendo/Iaido zum Kriegerspielen machen? Ich persönlich begnüge mich damit, anhand des jeweiligen Regelgerüstes Beschreibungen von mir zu geben, wie dieser oder jener Würfelwurf vermutlich ausgesehn hat, aber Regeln dafür aufzustellen... hat noch nie wirklich geklappt, oder es artet in eine wahre Regelorgie aus. Ok, ist keine Mathe oder NW, aber das meinte ich viel weiter oben schon mal mit dem "Fass ohne Boden"...
« Letzte Änderung: 22.12.2006 | 15:08 von esel »

Offline Skele-Surtur

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Für die einen, weil sie ein Tier halten, und weil sie es aufgrund von Unzulänglichkeiten in ihrem Verhalten unbewusst quälen. Was häufiger vorkommt als man denkt.
Für die anderen, weil sie ein Tier sind.
Für wieder andere, weil sie Tiere und Pflanzen essen.
Und für alle, weil man täglich mit biologischen und medizinischen Fakten bombardiert wird, und ohne ein Mindestmaß an Grundwissen in dem Bereich keine Chance hat, da durchzublicken.

Haustiere halte ich keine, die toten Tiere und Pflanzen die ich esse verdaue ich ohne Fachwissen und mein Körper arbeitet von ganz alleine, ohne das ich verstehen muss wie er es tut.
Die täglichen biomedizinischen Faktbomben müssen irgendwo ausserhalb meines Wahrnehmungsbereiches einschlagen oder ich ignoriere sie einfach unbewusst. Jedenfalls gehe ich ohne jedes nennenswerte Wissen über Biologie sehr unbeschwert durchs Leben. Wie manche Leute es allerdings schaffen ohne tieferes Wissen über die Sengoku-Periode ihren Alltag zu bewältigen ist mir ein Rätsel ;).
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Ludovico

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@Surtur
Ist bei mir auch so. Mit dem Wissen, daß der Mann einen Pillermann hat und die Frau eine Mumu und wenn sich beide doll lieb haben, ganz tolle Sachen machen können, die viel Spaß machen, bin ich bislang ausgekommen.  ;D

Chiungalla

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Zitat
Jetzt wird´s philosophisch... Aber was machen die, nicht Bio studieren?

Es hat ja niemand von einem Studium gesprochen, sondern davon sich mit dem Grundlagen auseinanderzusetzen.
Die meisten der nötigen Grundlagen lernt man ja nicht umsonst in der Schule.

Offline Vanis

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edit2: Und Kampfkunst! Es gibt so viele schlechte Kampfregeln...! Muss man jetzt 2 Jahre Jujutsu und Kendo/Iaido zum Kriegerspielen machen?

Ja, aber selbstverständlich! Und nicht nur 2! Ist mir ohnehin ein Rätsel, warum an Schulen noch so gewaltätige Sportarten wie Fußball und Basketball unterrichtet werden. Was rennen da denn für tolle Vorbilder im Profisport rum???   ;)

Man kann wohl wirklich nur sagen "schön, wenn ihr Allgemeinbildung mit ins Rollenspiel einbringt". Aber wer kann bei der wahnsinnig unüberschaubaren Menge an Wissen in unserer Gesellschaft schon sagen, was sinnvoll ist und was nicht? Kommt mir jetzt nicht mit der Schule, was ich da schon für Blödsinn gelernt hab. Gerade wenn es um Naturwissenschafen geht, hab ich von Physikstudenten mitbekommen, dass man das, was man da in der Schule lernt, nach einem Semester in die Tonne treten kann.
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Offline Bad Horse

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Die Spieler sollten ausreichend Kenntnisse haben, um ihr System sinnvoll spielen zu können - d.h. sie sollten halbwegs Englisch können, wenn ihr System nur in Englisch vorliegt, oder eben halbwegs Stochastik, wenn das System das fordert.

Ich habe mein Abi vor 16 Jahren gemacht und mich seither mit Stochastik nicht mehr beschäftigt - ich habe keine Ahnung mehr davon. Also würde ich ein System, das so etwas fordert, nicht spielen - und wahrscheinlich auch eher mißtrauisch beäugen.

Andererseits geht es mir auf den Keks, wenn jemand kein Englisch kann und ein System nicht spielen will, weil er das ja nicht versteht.

Okay, ich sehe ein, ich bin ein arroganter Hypokrit. Aber ich denke mal, das geht jedem so, der auf einem Gebiet Fachmann ist oder sich gut auskennt - da geht einem Ignoranz eben auf den Geist (vor allem dieses "nee, ich kann das nicht, das muß ja doof sein, wenn es sich damit beschäfigt"-Getue). Andererseits ist es aber auch nervig, wenn ein bestimmtes Wissen vorausgesetzt wird, über das man selber nun mal nicht verfügt. Das führt leicht zu einer Abwehrhaltung ("nee, das versteh ich nicht - wie doof, daß man das von mir erwartet").

Hauptsächlich finde ich es wichtig, zu wissen, was man weiß und kann, und was nicht, und es sinnvoll einzusetzen. Ich habe als SL keine Probleme damit, meine IT-Spezialisten zu fragen, wenn es um Computerkriminalität geht. Oder einen Experten für deutsche Geschichte. Oder eben den Regelspezialisten.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?