Autor Thema: Warum GURPS? - My Way of GURPS  (Gelesen 7879 mal)

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Offline Vanis

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Warum GURPS? - My Way of GURPS
« am: 12.01.2007 | 12:58 »
Hi GURPSIANER, hi GROFAfOLER!

Ich mach mir schon seit geraumer Zeit Gedanken, warum ich eigentlich GURPS spiele. Meine "Rollenspielentwicklung" ging eigentlich von sehr komplexen Systemen wie Rolemaster hin zu Storytelling mit Vampire wieder zu recht schwerfälligen Regeln wie Earth Dawn und zum Schluss mit Herr der Ringe zu eher einfach-cinematischen Regeln.

Wo ist da jetzt GURPS einzuordnen?

Eigentlich ist GURPS ein sehr "realistisches" Sytem, das für fast alles Regeln hat. Brauch ich das? Nein. Ich mach mir als SL meist meine eigenen Regeln und achte mehr auf die Beschreibungen der Spieler und lass dann entweder gar nicht würfeln oder eben einmal kurz und entscheide dann, was passiert. Seltsamer Weise bietet aber GURPS genau dafür auch Möglichkeiten. Da hätten wie die Tipps zum cinematischen Spiel, oder die Wild Skill/Bang! Regeln...
Für mich hat sich GURPS weiterentwickelt zu einem tendentiell "realistischen Regelwerk", dass aber auch anderen Spielweisen Platz einräumt.

Weshalb ich GURPS mag?

Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich mir von Regelwerken meinen Spielstil nicht mehr vorschreiben lassen will. Mein Schwerpunkt (das was mir im Rollenspiel Spaß macht) ist, in möglichst unterschiedliche Hintergründe mit möglichst unterschiedlichen Charakteren einzutauchen. Regeln sind mir da nicht mehr so wichtig, ich will einfach eine nette Auswahl haben und dann selbst entscheiden können, was ich nutzen will und was nicht. Genau das ermöglicht mir GURPS. Ich brauch nicht zich Regelwerke zu kaufen, nur um in unterschiedlichen Settings spielen zu können.
Dazu kommt, dass GURPS zum Teil sehr "abgedrehte" Hintergründe liefert, die von anderen Rollenspielherstellern eher links liegen gelassen werden.

Ginge das auch ohne GURPS?

Ja, ginge es. Ich könnte mir auch die Hintergründe schnappen und einfach ein freies Regelwerk wie Liquid spielen. Ich lese aber auch gerne viel, ich kann dabei abschalten...
Da wiederum liefert GURPS Hintergrundbände, fast ohne Regeln, die man lesen kann, schmökern kann, sich fallen lassen kann (nein, ich bin kein Teetrinker und Pädagogik studier ich auch nicht  :D).

So, das war dann mal mein "Outcoming", weshalb ich GURPS spiele.

Grüße,

Vanis
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Enpeze

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #1 am: 13.01.2007 | 16:08 »
Ich finde Deine Aussage zu Gurps als "realistisches " System richtig. Allerdings sollte man hierzu auch sagen, daß es dabei eine Einzelstellung einnimmt. Denn:
Realismus und Umfang des Regelwerks oder dessen Komplexität müssen nicht voneinander abhängen.

Beispiel: BRP ist an und für sich ein realistisches Regelwerk.  Man stirbt schnell, es ist intuitiv und aufgrund der Prozentwürfel für die meisten gut einschätzbar (da der Mensch oft Chancen und Situationen des täglichen Lebens in Prozenten für sich ausrechnet) Dh. BRP unterstützt Spieler und Spielleiter gleichermaßen zwecks Erfassung von Rollenspielsituation. Und wenn man sich das Regelwerk betrachtet so kommt man auf ein paar läppische Seiten. Der Nachteil ist allerdings daß der Spielleiter dies dann aber auch tun muß. Dh. er kann sich nicht auf Regeln verlassen die ihm die Chancen einer Situation aus der Hand nehmen (sozusagen vorkauen) sondern er muß oft selbst Inititative ergreifen und Prozentwerte festlegen.

Beispiel2: D&D. Es ist in ein Korsett von Vorschriften und Levels und irgendwelchen (vom simulatorischen Standpunkt aus) fragwürdigen Regeln gepresst. Das Resultat sind hunderte Seiten komplexe "Feats" und Waffenwirkungen und so weiter. Trotzdem ist es weit davon entfernt realistisch zu sein.

Offline Dorwagor

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #2 am: 13.01.2007 | 20:59 »
Wo ist da jetzt GURPS einzuordnen?

Eigentlich ist GURPS ein sehr "realistisches" Sytem, das für fast alles Regeln hat. Brauch ich das? Nein. Ich mach mir als SL meist meine eigenen Regeln und achte mehr auf die Beschreibungen der Spieler und lass dann entweder gar nicht würfeln oder eben einmal kurz und entscheide dann, was passiert. Seltsamer Weise bietet aber GURPS genau dafür auch Möglichkeiten. Da hätten wie die Tipps zum cinematischen Spiel, oder die Wild Skill/Bang! Regeln...
Für mich hat sich GURPS weiterentwickelt zu einem tendentiell "realistischen Regelwerk", dass aber auch anderen Spielweisen Platz einräumt.

Genau das mag ich auch an Gurps. Es bietet mir soviel Regeln, wie ich will.  Neben dem erweiterten Kampfsystem steht auch das Basissystem und mind. eine Möglichkeit drin, wie man Kämpfe mit noch schneller machen kann.

Die Regeln funktionieren immer, auch wenn ich nur ein Teil nehme, den anderen aber links liegen lasse.
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Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #3 am: 14.01.2007 | 14:05 »
Ich finde Deine Aussage zu Gurps als "realistisches " System richtig. Allerdings sollte man hierzu auch sagen, daß es dabei eine Einzelstellung einnimmt. Denn:
Realismus und Umfang des Regelwerks oder dessen Komplexität müssen nicht voneinander abhängen.

Das stimmt, GURPS könnte theoretisch die lange Fertigkeitsliste komplett weglassen und sagen "denkt euch selbst was aus". Unknown Urmies macht das auch so. Damit hätte ich im Prinzip auch kein Problem. Es verlangt von den Spielern halt einiges an Erfahrung. Die langen Listen für Vor- und Nachteile und Fertigkeiten nehm ich einfach als Ideenlieferant.
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Enpeze

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #4 am: 15.01.2007 | 21:22 »
Yep. So ist es. Man kann Gurps getrost als das am besten entwickelte, komplexeste und regelintensivste Rollenspielsystem betrachten. Kann ein Segen sein, wenn man kein Problem damit hat, soviel Regeln zu lernen. Gottseidank gibts dann auch noch Gurpslight für die Faulen. (obwohl selbst dieses recht heavy ist im Vergleich zu BRP beispielsweise)

Außerdem fällt mir auf, daß Gurpsspieler in der Regel noch "nerdiger" sind als die anderer Systeme. Am besten kann man das im SJG Forum sehen. Da wollte mir doch glatt einer einreden daß das neue Gurps Space mit "Grundschulmathematik" auskommt und gar nicht kompliziert sei.  Hat wohl noch kein ganzes Sonnensystem mit dem Advanced World Creator ausgerechnet, der gute Mann. :)

Offline ThinkingOrc

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #5 am: 15.01.2007 | 22:48 »
Ich kann allem zustimmen. Es gibt nur eins, was ich nicht mag: Das drunterwürfeln.
Ich mag lieber Erfolgswertbasierte Proben.

Ansonsten besticht GURPS m.E. vor allem durch die sehr gut recherchierten Quellenbücher, die man gut benutzen kann, selbst wenn man nicht nach GURPS-Regeln spielt. Und damit meine ich auch den regellastigen Teil wie z.B. die neuen Vor- und Nachteile, die einem als Inspiration sehr nützlich sein können.

Grußgrunz

TO

Offline Falcon

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #6 am: 15.01.2007 | 23:48 »
Ich kann alles auch so unterschreiben.

Ich sehe GURPS aber nicht als das Regelintensivste System an, aber als das durchdachteste Simulationssystem. Immer wenn ich eines bräuchte würde ich darauf zurückgreifen statt ein neues zu lernen (imho brauch ich für jeden Spielstil nur ein System). Man braucht allerdings schon ein wenig Erfahrung bis man damit klar kommt, das bezieht sich weniger auf die Regeln als auf den Umgang mit CP.

Am liebsten Spiele ich es mit modernen Settings und Sci-Fi, das lässt im Vergleich der komplexen Systeme einfach alles hinter sich. Uneingeschränkte Empfehlung.

Es gibt aber auch ein paar Stolpersteine für mich:
In anderen Setting holpert es immer mal wieder.
- Das Nahkampfsystem (bei Fantasy kommts viel häufiger vor) sehe ich etwas problematisch (DSA-Like) und nichts aussergewöhnliches dran, es dauert aber wenigstens nicht so lange wie seine Verwandten.
- Das StandardMagiesystem (bei modern und Sci-Fi ebenfalls kaum vorhanden) würde ich sogar als maximal Mittelmäßig betrachten. Die Zauber muss man unglaublich hoch pumpen und das Enchantmentsystem (wenn es auch sehr einfach ist und ich es im Grunde sehr gut finde) ist für SCs eigentlich nicht zu gebrauchen und daher eine Katastrophe (variiert man die Parameter, FP/10 und viel mehr z.b., lässt sich das aber hinbiegen.)
- es nutzt 3W6. Ich glaube, fürs Rollenspiel würde mir kein Würfel einfallen der öder ist als ein W6. Und GURPS ist auch das einzige W6 System, daß bei mr eine Chance hat, andere schaue ich mir an aber spiele sie mit Sicherheit nicht. Ich mag Würfel, ich liebe es sie auf meinen Kopf prasseln zu lassen und darin einzutauchen... ahem ;D ...., weil sie ein Spielgefühl vermitteln und wenn ich RPG spiele, dann möchte ich auch die ganze bunte Bandbreite und die Möglichkeiten der Würfeltypen ausnutzen.
- da es ein Unisystem ist geht bei vielen Settings das Feeling verloren
« Letzte Änderung: 15.01.2007 | 23:51 von Falcon »
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Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #7 am: 16.01.2007 | 13:59 »
Außerdem fällt mir auf, daß Gurpsspieler in der Regel noch "nerdiger" sind als die anderer Systeme. Am besten kann man das im SJG Forum sehen. Da wollte mir doch glatt einer einreden daß das neue Gurps Space mit "Grundschulmathematik" auskommt und gar nicht kompliziert sei.  Hat wohl noch kein ganzes Sonnensystem mit dem Advanced World Creator ausgerechnet, der gute Mann. :)

Das wiederum ist mir noch nicht aufgefallen. Auf Cons waren die GURPS Spieler mit am "tolerantesten" und am "einfachsten zu handhaben". Das liegt in meinen Augen daran, dass es - abgesehen von den Regeln, die größtenteils auch noch optional sind - keine festen Hintergründe für GURPS gibt. Jeder SL kann im Prinzip machen was er will. Es kann also kein Nerd daherkommen und mir sagen "Menno, die Welt ist aber laut dem und dem Quellenbuch so und so". Würde dann als Sl dezent drauf hinweisen, dass GURPS eben keine festen Welten kennt, sondern dem SL und den Spielern alle Freiheiten lässt.

Genauso siehts eigentlich bei den Regeln aus. Es gibt viele Vorteile und Fertigkeiten, stimmt. Aber man muss nicht alle "erlernen", wenn man sich entschließt, es bei einem grobkörnigen Charakterkonzept zu belassen. Auch dann bekommt man wunderbare Chars zustande, und keiner kann was dagegen sagen...
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Offline Silent

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #8 am: 18.01.2007 | 23:29 »
Warum ich auch Gurps spiele...

Angefangen hat es als ich mit meinen Bruder überlegt habe, wie es mit unserer D&D Kampagne weitergehen soll und wir regten uns wiedermal darüber auf, wie unflexibel Stufensysteme doch sind und freie Charakterentwicklung oder reine freie Charaktergestaltung viel interessanter sind.

Die Überlegung kam, ob man nicht am System rumfuschen sollte um ein Kaufsystem ala DSA oder ED aus D&D zu machen, doch irgendwie waren unsere Überlegungen unausgegoren.
Dann die Frage ob man nicht das Regelsystem eines bestehenden anderen Spiels nehmen sollte (DSA, SR waren im Gespräch), aber solche Systeme haben das Problem immer perfekt für ihr Setting zu sein (wobei ich mir da bei DSA4 auch nicht soooo sicher bin *g*) und Adaptionen sehr lieblos wirken.

Weitere überlegungen brachten uns zu universellen Systemen wie Fate oder Gurps. Da unsere Fate-Erfahrungen gezeigt haben, dass dies Mega frei ist und nur aus Sonderegeln bestehen würde, haben wir uns für Gurps entschlossen.
Dass hatte ich schonmal gespielt und fand es ganz nett.


Nächste Frage war, ob sterbende 3. ED oder frische 4. ED?
Über Ebay und Konsorten hätte man zwar gutes Quellenmaterial für die 3 ED bekommen, aber wir entschieden uns die Hauptregel der 4. ED zu nehmen, da Quellenbücher sehr Regelunlastig sind und quasi für beide Versionen ihre Gültigkeit haben.


Inzwischen haben wir zwei Testläufe durch, eine Fanatasywelt mit 100 CP Startcharakteren, welche da waren um den Spielern das System näher zu bringen und um uns als SL nen besseren Einblick geben zu können. Erlaubt waren Standart Tolkienrassen der guten Fraktion. Nachdem es einen Taktischen Neustart gab (alle Charaktere haben sozusagen den Sprung in die Hölle gemacht... eine andere Geschichte ;)) haben wir den 200 Punkte Weg gewählt und diesmal durfte sich bei Bedarf ein Spieler seine eigene Rasse zusammenschustern.


Nach ein paar Expertenntest sozusagen kommt dann demnächst der zweite Neustart unter Einbeziehung der Erkenntnisse in einer schicken kleinen Fantasywelt ;)



Was wir gemerkt haben:

Mit Gurps kann man beinahe jeden Scheiss machen, wenn man weiss wie man es logisch aufdröseln kann.

Spielern zu erlauben Rassen zu bauen und diese zu spielen kann dazu führen, dass die Authorität der SL untergraben wird... "Nein meine Rasse würde so NIE handeln"...

Wer Vanilla Gurps spielt oder besser leitet, ohne irgendwelche Restriktionen aufzustellen ist selber schuld ;)
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Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #9 am: 19.01.2007 | 10:27 »
Was wir gemerkt haben:

Mit Gurps kann man beinahe jeden Scheiss machen, wenn man weiss wie man es logisch aufdröseln kann.

Spielern zu erlauben Rassen zu bauen und diese zu spielen kann dazu führen, dass die Authorität der SL untergraben wird... "Nein meine Rasse würde so NIE handeln"...

Wer Vanilla Gurps spielt oder besser leitet, ohne irgendwelche Restriktionen aufzustellen ist selber schuld ;)

Euer Weg war halt, dass ihr einfach ausprobiert habt, was mit GURPS geht, und was Schwierigkeiten bereitet. Ich kann mir vorstellen, dass wenn man den Spielern die freie Erschaffung von Völkern erlaubt, es Probleme geben könnte. Man hat am Ende einen bunten Mix aus allem und keiner weiß, wo es langlaufen könnte. Im Prinzip kann man sich da am Anfang einfach zusammensetzen und die ganze Gruppe quatscht halt erstmal drüber, was man alles im Hintergrund drinhaben will. Da können Spieler ja dann ihre Ideen mit eigenen Völkern und Hintergründen einbringen, haben dann aber auch gleich die Rückmeldung vom Rest der Gruppe, ob die damit klarkommt. Dadurch vermeidet man dann, dass mitten im Spiel rauskommt "oh, dein Volk ist soundso...das  passt aber mal überhauptnicht zu ..."

Ich find euern Weg, GURPS zu spielen echt super. Ihr macht euer eigenes Ding und lasst euch nichts vorschreiben :d.

Habt ihr mal überlegt, einen der GURPS-Hintergründe auszuprobieren? Banestorm würde da, denke ich, auf eurer Linie liegen. Da gibts auch alle möglichen Völker und Kulturen und man kann sich als Gruppe überlegen, was man mit reinnimmt und was nicht. Der Vorteil: Man hat eine gemeinsame Diskussionsbases, auf der man aufbauen kann.
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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #10 am: 19.01.2007 | 12:32 »
Ich spiele kein GURPS, weil mir das Regelsystem nichts bietet, was ich nicht auch zwischen zwei Brötchen selbst zusammenschreiben könnte. Bin aber auch kein Freund von Realismus.

Ich mag dafür aber die Hintergrundbücher, gerade eben die zu den Genres/Szenarien, die oft nicht genug gewürdigt werden. Sind bis auf wenige Ausnahmen wirklich alle sehr fundiert und inspirierend.


Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #11 am: 19.01.2007 | 12:41 »
Ich spiele kein GURPS, weil mir das Regelsystem nichts bietet, was ich nicht auch zwischen zwei Brötchen selbst zusammenschreiben könnte. Bin aber auch kein Freund von Realismus.

Das trifft auf 90 Prozent aller Regelwerke zu, nur macht sich eben kaum jemand den Aufwand, sich ein eigenes Regelwerk zu schreiben.

Zitat
Ich mag dafür aber die Hintergrundbücher, gerade eben die zu den Genres/Szenarien, die oft nicht genug gewürdigt werden. Sind bis auf wenige Ausnahmen wirklich alle sehr fundiert und inspirierend.

Sehe ich auch so. Und da scheinbar den meisten Rollenspielern "ihre Regeln" wichtig sind bzw. sie nicht aus ihren Hintergründen mal rauswollen, wird GURPS nicht wirklich oft gespielt.
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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #12 am: 19.01.2007 | 12:50 »
Naja, ich nehme die GURPS-Bücher wirklich extrem gerne zur Hand, um mich inspirieren zu lassen. So gesehen spielen vielleicht sogar mehr Leute GURPS als man denken mag. ;)

Offline critikus

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #13 am: 19.01.2007 | 13:35 »
Ich habe eine Zeitlang GURPS gespielt und es war mir immer zu komplex und hat mich unwillkürlich zum Power Gaming verführt. Jetzt spiele ich LIQUID und bin sehr zufrieden... aber: die GURPS-Quellenbücher nutze ich immer noch als Informationsquelle und lasse mich durch sie gerne anregen.

(das ist kein Mein-SYstem-ist-besser-als-deins-Post)
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Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #14 am: 19.01.2007 | 15:54 »
Ich habe eine Zeitlang GURPS gespielt und es war mir immer zu komplex und hat mich unwillkürlich zum Power Gaming verführt. Jetzt spiele ich LIQUID und bin sehr zufrieden... aber: die GURPS-Quellenbücher nutze ich immer noch als Informationsquelle und lasse mich durch sie gerne anregen.

(das ist kein Mein-SYstem-ist-besser-als-deins-Post)

Lustig, den Liquid-GURPS Vergleich hatte ich auch. Liquid fand ich eigentlich auch ganz in Ordnung. Nur die Schadensregeln waren mir zu fantasielos (aha, ein Messer macht 3 Schaden, ein Schwert 4 und eine Pistole...).

(auch das soll kein Mein-Sytem-ist-besser-als-deins-Post sein)

Scheinbar gibt es hier echt bei einigen Leuten die Stimmung, dass die Quellenbücher von GURPS echt ok sind, sie aber von den Regeln nicht so viel halten. Interessant...
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Offline Der Count

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #15 am: 19.01.2007 | 16:07 »
Scheinbar gibt es hier echt bei einigen Leuten die Stimmung, dass die Quellenbücher von GURPS echt ok sind, sie aber von den Regeln nicht so viel halten. Interessant...

Hmm, zu denen gehöre ich dann wohl auch.
Wollen wir uns nicht mal alle zusammentun und den "GURPS-Quellen hui - GURPS-Regeln pfui"-Verein oder sowas gründen?  ~;D
Der Optimist denkt, dass wir in der bestmöglichen Welt leben.
Der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.

Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #16 am: 19.01.2007 | 16:10 »
Hmm, zu denen gehöre ich dann wohl auch.
Wollen wir uns nicht mal alle zusammentun und den "GURPS-Quellen hui - GURPS-Regeln pfui"-Verein oder sowas gründen?  ~;D

Bei mir eher den "GURPS-Quellen hui - ich komm mit den Regeln ganz gut zurecht hui"-Verein.  ;)
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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #17 am: 19.01.2007 | 18:10 »
Zitat
Scheinbar gibt es hier echt bei einigen Leuten die Stimmung, dass die Quellenbücher von GURPS echt ok sind, sie aber von den Regeln nicht so viel halten. Interessant...
Ehrlich gesagt kenne ich viel mehr Leute, die die GURPS Quellbücher sehr gut finden, aber die Regeln nicht anrühren, als "echte" GURPSler.

Offline Vanis

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #18 am: 19.01.2007 | 18:20 »
Ist doch super, wenn die Leute sich auch mal in anderen Ecken umschauen. Viele der GURPS Hintergründe (eigentlich die meisten  ::)) bestehen ja gerade mal aus einem einzelnen Buch und das auch nicht mal wirklich umfangreich (3ed grob 128 Seiten, 4ed. 240 Seiten). Da fällt es wohl vielen einfacher, sich mal einen neuen Hintergrund zuzulegen, als immer gleich ein neues Grundregelwerk zu kaufen.

Hat bei mir auch so angefangen. Hab die Angebote bei Pegasus gesehen (Quellenband für 10 €) und mir einfach mal ein paar zugelegt. Jaja, so fing das an, jetzt hat mich die Sucht gepackt...
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Chiungalla

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #19 am: 19.01.2007 | 18:29 »
Also ich bin ja auch ein echter GURPSer, wobei ich ja auf den Fanboy Status verzichten muss, weil ich nicht alles von GURPS besitze, wie ich hier neulich lernen musste.

Ich mag an GURPS im Grunde drei Sachen, und nutze je nach Lust und Laune 1-3 dieser Eigenschaften:

1. GURPS ist universell:
Wann immer mir ein Setting in den Sinn kommt, kann ich es mit GURPS spielen.
Oft fast ohne Aufwand am System. Manchmal mit geringem oder mittlerem Aufwand.

Das spart zum einen Kosten, weil man nicht ständig neue Systeme braucht um Hintergründe auszutesten. Auf der anderen Seite aber auch Zeit, weil man nicht zu jedem neuen Hintergrund nen neues System braucht.

2. GURPS liefert gute Sourcebooks:
Ich liebe GURPS Swashbucklers, Arabian Nights und Steampunk einfach. Und fast alle anderen sind auch gut gemacht. Und wirken oft sehr inspirierend.

3. GURPS liefert halbwegs "realistische" Ergebnisse:

Nicht auf das böse r-Wort in dem Satz festnageln, obwohl ich es im Grunde so ähnlich meine. Um es präziser auszudrücken:
GURPS kollidiert nur an sehr wenigen Stellen mit meinem gesunden Menschenverstand.

Am Ende gibt (fast) jede Mindestwurfmodifikation, jede Regel u.s.w. für mich auf eine anschauliche Art und Weise einen Sinn.
Ich würde nicht so weit gehen, dass GURPS die Realität exakt abbildet.
Aber man muss bis zum finden eines Logikbruchs relativ lange suchen.

Deshalb leite ich gerne GURPS, weil es gut dazu in der Lage ist Spieler von Larger-Than-Live-Systemen wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Nach zwei drei Sitzungen GURPS haben sie sich dann die hirnrissigen "einer gegen zwanzig"-Aktionen und den ganzen Firlefanz abgewöhnt, der in anderen Systemen kein Problem darstellt.

Wobei ich gerade auf Punkt 3 halt auch bei weitem nicht immer Bock hab, und so zu spielen auch nichts für alle Spieler ist. Dann pack ich oft GURPS weg, und spiele mit ihnen Earthdawn. Den Flair von Earthdawn schlägt eh kein anderes Setting.

Aber wenn ich mal wieder Bock auf nen neues Setting habe, greife ich oft zu GURPS.

Offline ful-ir

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #20 am: 19.01.2007 | 18:45 »
Ehrlich gesagt kenne ich viel mehr Leute, die die GURPS Quellbücher sehr gut finden, aber die Regeln nicht anrühren, als "echte" GURPSler.

Das ist traurigerweise auch meine Einschätzung. Allerdings liegt das wohl auch daran dass man wenn man als SL in GURPS ein Setting erschafft eben meistens von den vielen Möglichkeiten Alles in Regeln zu fassen erschlagen wird (man muss als SL also ne Menge Arbeit oder Erfahrung reinstecken).

Aber wenn sich einer die Mühe macht können da tolle Sachen bei rauskommen. Ich spiele seit Jahren bei Yossarian in einer GURPS-Endzeitkampagne die primär das beinhaltet was von den USA nach dem großen Crash noch übriggeblieben ist. Und ich habe selten so viel Spass gehabt.

Also Fazit GURPS ist n tolles Werkzeug für gute SLs.
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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #21 am: 19.01.2007 | 18:58 »
Weiß nicht, GURPS gibt mir mehr als ich will, egal ob an Zusatzregeln, Fertigkeiten, Vor-, Nachteilen etc. Ich bin einfach kein Bürokrat und kann auch  eigentlich alles ohne eine Regelstütze lösen, zu mal mir die GURPS-Regeln nicht bei dem Helfen, worum es mir geht, das Erleben einer spannenden Geschichte, darum benutze ich die GURPS-Regeln nicht. Einfach eine Frage des Spielstils.

Chiungalla

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #22 am: 19.01.2007 | 19:01 »
Wobei die GURPS Tipps fürs leiten im allgemeinen und leiten in bestimmten Szenarien wirklich Gold wert sind, und durchaus das erleben von spannenden Abenteuern fördern können.

Hatte da bei der Lektüre selbst nach Jahren der Rollenspielerfahrung noch so manches Aha-Erlebnis...

Offline Falcon

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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #23 am: 20.01.2007 | 10:34 »
Die Tips sind nur meisstens zwischen den Texten versteckt und es gibt nur ein sehr kurzes Einleitungskapitel ins RPG (das ganz nett ist).

Wenn man aber GURPS schon ne Zeit lang liest stößt man immer mal wieder auf hilfreiche Vorschläge zum leiten. Die Form ist wahrscheinlich nötig weils jeweils zum Kontext passt aber auch nicht die Optimallösung.

was das anbieten von Regeln angeht: Jap. man braucht schon ein wenig Erfahrung damit man weiss wo man was findet und umsetzt und was man weglässt. Darurch kann man erschlagen werden wenn man gar nicht viele Regeln haben will aber sie bekommt, aber Grundsätzlich ist das kein Argument das GURPS zu komplex sei. Es ist eben so komplex wie man es will, nicht wie man sich einbildet (Ein DSA zusammenzustauchen stelle ich mir z.b. viel aufwändiger vor).
Ich hab GURPS schon als Liquid System gespielt (das System damit zu emulieren ist ne Sache von max 1 1/2 Stunden), also wozu brauch ich letzteres, denn wenns ichs komplexer haben will, nehm ich wieder dasselbe System wieder :) ?
Meisstens kommt mir unter, das Leute, denen das Ding zu komplex ist (wenn man sich das Campaignsbuch ansieht sind ca.240seiten für ALLES aber wirklich nicht viel), die Regeln (die Modularität) gar nicht kennen.

« Letzte Änderung: 20.01.2007 | 10:38 von Falcon »
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Re: Warum GURPS? - My Way of GURPS
« Antwort #24 am: 20.01.2007 | 13:30 »
Manche Leute wollen es einfach nicht komplexer haben. Von daher haben sie auch keinen Bedarf an System, deren Detailgrad sich hochschrauben lässt.