Autor Thema: Anhaltende Motivation?  (Gelesen 1529 mal)

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Online Darkling

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Anhaltende Motivation?
« am: 4.09.2007 | 22:03 »
Da hat man mal wieder eine Idee, an was man gerne basteln möchte (Sei es "bloß" ein Abenteuer, ein eigenes Setting oder gar ein komplettes Rollenspiel!), doch schon kommt einem das lästige reale Leben in die Quere:
Zeitmangel, Berufs- oder Schulstress, die lieben Anverwanden wollen auch mal wieder irgendwas, soziale Kontakte möchten gepflegt werden, etc.
Wer kann da schon vernünftig arbeiten? Naja, die Zeit vergeht und ebenso der erste Begeisterungssturm. Resultat ist ein neuerliches Anwachsen des Stapels halbgarer Gedanken, die man "irgendwann" mal verfolgen wollte...

Klar, das ist etwas überspitzt dargestellt, denn es finden sich immer mal ein paar Minuten zwischendurch. Es ist aber auch nicht Neues, wenn ich nun sage, dass Inspiration nicht auf Knopfdruck einfach da ist!

Deswegen (und weil es bei mir mal wieder akut wird  ;) ) lautet nun meine Frage an euch:
Wie motiviert ihr euch langfristig?
Was tut ihr selbst, damit ihr auch gerne und längerfristig an euren Ideen arbeitet?
Was tun, damit es dauerhaft Spaß macht und nicht plötzlich den Stellenwert einer lästigen Pflicht annimmt, die man nur zu gern unter den Tisch fallen lässt?


Darkling, gespannt
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Pyromancer

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #1 am: 4.09.2007 | 22:19 »
Wie motiviert ihr euch langfristig?

Testspielberichte und begeisterte Testspieler. Was besseres gibt es nicht zur Motivation.  :)

Zitat
Was tun, damit es dauerhaft Spaß macht und nicht plötzlich den Stellenwert einer lästigen Pflicht annimmt, die man nur zu gern unter den Tisch fallen lässt?

Ab einem bestimmten Punkt ist es einfach Arbeit! Da muss man durch. Aber das End- (oder Zwischen-) Ergebnis motiviert dann wieder, wenn es steht.

Die alte Regel 1% Inspiration, 99% Transpiration gilt auch beim Rollenspiel- und Weltenbau.

Offline Falcon

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #2 am: 4.09.2007 | 22:42 »
Hin und wieder stellt sich ja nach einiger Zeit heraus, daß es sowas änhliches irgendwo schon gibt, dann ist es natürlich nicht wild wenn man es sein lässt.

Für alle anderen Fälle:
da ich keine begeisterten Testspieler habe (nur welche, die mir aufopferungsvoll einen Gefallen tun würden),...  pure Sturheit und unendlich viel Geduld. Sich an den Gedanken krallen die Idee nicht aufzugeben. Ich mache es zu einem Wettstreit gegen mich selbst. Das mache ich bei fast allen langwierigen Dingen.
Es dauert halt nur sehr lange, damit ich mich nicht ausbrenne mache ich kleine Schritte und auch nur wenn ich Lust habe. Das Durchhaltevermögen bezieht sich also eher auf den langen Atem anstelle der Arbeitswut.
Dann kann eine Überlebung zu einem Würfelmechanismus oder sowas schon mal 4 Monate dauern. Immer mal 2min. drüber nachdenken. Am Ende kommts vielleicht gar nicht so sehr aufs Projekt an, aber wenn ich nach 5Jahren so ein RPG Projekt fertig in den Schrank stellen würde, habe ich wenigstens Genugtuung :)

Sich den Anfangsgedanken der Inspiration immer wieder ins Gedächtnis rufen finde ich auch hilfreich. Das ist so, als würde man immer wieder von neu anfangen, nur setzt man am aktuellen Punkt an.

ich gehe jetzt von einem Fall aus, bei dem man alleine ein System erfindet.


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Offline Friedensbringer

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #3 am: 4.09.2007 | 23:02 »
wenns um sowas wie abenteuer oder systeme oder so geht, muss ich gestehen, weiß ich garnicht wie ich das eigentlich anstelle.

wenn ich jedoch längere geschichten schreibe kommt es vor das ich mal 2-3 monate einfach keine muse habe und kein wort hinbekomm. wenn ich dann wieder einsteigen will, weil mir irgendwas eingefallen ist, dann lese ich alles noch mal von anfang an durch um mich in stimmung zu bringen. ist ne gute motivation wenn der text bis dahin hinreichend gut ist ;)
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

IDA-eSeL

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #4 am: 5.09.2007 | 00:42 »
Hilfreich für Kontinuität finde ich, täglich wenigstens ein bisschen zu machen, und wenn's nur ein kurzes Überfliegen fertiger Einzelteile eines ganzen Projektes ist. Oder im Kopf alles durchgehen, auf dem Weg zum Einkaufen oder wasauchimmer, Gelegenheiten gibt's genug. Klar muss man den Kram auch mal sacken lassen, aber meist hat man ja mehrere Textbaustellen in einem Projekt. Das wieder-reinkommen find ich aber schwerer, als ständiges am-Ball-bleiben.

Inspiration = Motivation
... und dann kommt die Arbeit. ;)
Wie Tobias D. schon sagte, oder war es nicht eher Thomas Alva Edison ... ;D 10% Inspiration, 90% Transpiration.

Solange ich ein Ziel vor Augen habe, reichen mir die 10% Inspiration, mich zu motivieren. Da mache ich mich auch ungern von anderen abhängig, was zB Motivation durch Feedback angeht. Die Unterstützung Einzelner kann sich ja schnell mal ändern ("Hilfe, mein Studium/Job/Kind/etc."), da bin ich eher Einzelkämpfer, und viele Köche verderben eh den Brei. ;D

DrTemp

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #5 am: 5.09.2007 | 09:27 »
Hilfreich für Kontinuität finde ich, täglich wenigstens ein bisschen zu machen, und wenn's nur ein kurzes Überfliegen fertiger Einzelteile eines ganzen Projektes ist. [...]

Exakt, so mache ich das auch. Aber leicht ist es trotzdem nicht.

Ich würde sogar sagen, die wesentliche Qualifikation von professionellen Autoren ist es weniger, schreiben zu können - das ist zwar Voraussetzung, aber das kommt mit der Übung. Viel wichtiger ist meines Erachtens die tatsächliche Energie, zu schreiben und das durchzuhalten. Das hört sich leicht an, ist es aber nicht.

Seit ich dies bemerkte, habe ich enormen Respekt vor Profischreibern jedweder Art.

IDA-eSeL

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #6 am: 5.09.2007 | 11:36 »
Zumal man in anderen Jobs, in die man Energie investiert, wenigstens vernünftig bezahlt wird! ::) (Aber RPG: sauteure Illus im Vgl. zu Romanen, dazu noch winzige Auflagen ...)

Offline Skyrock

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #7 am: 5.09.2007 | 14:15 »
Wenn ich in ein kleineres Motivationsloch falle knöpfe ich mir einfach leichte Aufgaben vor: Rechtschreibprüfung, Durchsuchung des Dokuments nach veralteten Regelbegriffen, Ausformulierungen von Kleinigkeiten wie Ausrüstungsbeschreibungen, solche Dinge. Diese summieren sich über die Zeit auf und ergeben auch einen netten Fortschritt, der einen dazu motivieren kann die härteren Teile wieder anzugehen.

Wenn es hart auf hart kommt hilft es das Dokument rigoros für ein paar Tage wegzulegen und seine Zeit mal in etwas ganz anderes zu investieren. Im Anschluß daran fehlt einem einfach die Arbeit am eigenen Projekt und man ist wieder gieriger darauf es anzugehen.
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

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Offline Harlekin169

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #8 am: 11.09.2007 | 18:35 »
Da hat man mal wieder eine Idee, an was man gerne basteln möchte (Sei es "bloß" ein Abenteuer, ein eigenes Setting oder gar ein komplettes Rollenspiel!), doch schon kommt einem das lästige reale Leben in die Quere:
Zeitmangel, Berufs- oder Schulstress, die lieben Anverwanden wollen auch mal wieder irgendwas, soziale Kontakte möchten gepflegt werden, etc.
Wer kann da schon vernünftig arbeiten? Naja, die Zeit vergeht und ebenso der erste Begeisterungssturm. Resultat ist ein neuerliches Anwachsen des Stapels halbgarer Gedanken, die man "irgendwann" mal verfolgen wollte...

Klar, das ist etwas überspitzt dargestellt, denn es finden sich immer mal ein paar Minuten zwischendurch. Es ist aber auch nicht Neues, wenn ich nun sage, dass Inspiration nicht auf Knopfdruck einfach da ist!
Überspitzt? Eigentlich garnicht, jedenfalls bei mir nicht... Einpaar Minuten vielleicht, zwischen Schule oder Arbeit und Job, dann hab' ich noch Verwandte, Freunde, andere Projekte...

Zitat
Deswegen (und weil es bei mir mal wieder akut wird  ;) ) lautet nun meine Frage an euch:
Wie motiviert ihr euch langfristig? [...]
Garnicht... Wenn ich einen Motivationsschub habe hocke ich mich hin und arbeite geradezu manisch am Projekt, wenn nicht, verstaubt es bei den anderen Projekten... Es kommt bei mir weniger darauf an mich zu motivieren, als vielmehr die Ablenkungen, wenn ich mal wieder motiviert bin, zu minimieren.

Einige sprachen Feedback an... Bisher hielt sich dieses stark in Grenzen, den Gedanken an eine Testrunde habe ich inzwischen wieder aufgegeben, einfach, weil mir das eine Rollenspielwochenende im Monat einfach zu kostbar dafür ist und von meinen Spielern sich nicht einer dafür begeistern konnte, sprich außer dem wenigen was ich bisher von Forenmitgliedern zum Thema Between the Lines (http://tanelorn.net/index.php/topic,36435.0.html) bekam ich nur eine Anmerkung zum Charaktererschaffungssystem der vorherigen Version. Und so zieht sich die Arbeit über bisher fast fünf Jahre und mittlerweile zur dritten Version, die ersten beiden wurden niemals komplett fertiggestellt, jedesmal kam mir der Gedanke zur Verbesserung in die Quere, leider wohl auch der zur Verkomplizierung.

Offline Joerg.D

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Re: Anhaltende Motivation?
« Antwort #9 am: 11.09.2007 | 18:49 »
Es gibt keinen Trick für anhaltende Motivation.

Es ist irgendwann einfach nur noch Arbeit und wenn man Glück hat, dann bekommt man mal Testrunden oder Feedback um zu sehen ob es läuft.

Es ist wichtig, das du dir Ziele setzt und diese Ziele mit Terminen koppelst um etwas Druck auf zu bauen. So kannst du dich zwingen weiter zu arbeiten und das Spiel zu einem Ende zu bringen.

Mach Testrunden, egal ob sie gut oder schlecht laufen, sie lohnen sich immer und bieten dir genau die Motivation die du benötigst um weiter zu machen.

Ich bin jetzt in der Endphase von meinem Spiel und hätte eigentlich allen Grund hoch motiviert zu sein. Ich habe ein Bomben Layout und die letzten Testrunden waren extrem positiv. Trotzdem arbeite ich an zwei anderen Projekten, weil ich nicht weiß wie es weiter geht oder gehen soll. Obwohl das Spiel bis zur Spiel in Essen fertig sein soll.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.