Autor Thema: ist Vorbereitung overrated?  (Gelesen 14086 mal)

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Offline Blizzard

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ist Vorbereitung overrated?
« am: 16.10.2007 | 15:07 »
Ausgehend von den jüngsten Diskussion im Auge um Auge, Zahn um Zahn-Thread, und auch weil es dort imho etwas OT ist, habe ich diesen Thread mal eröffnet und frage: Ist eine explizite, akribische Vorbereitung des Abenteuers bzw. der nächsten Sitzung overrated oder nicht?Uund wie handhabt ihr das als SL mit euer(en) Vorbereitung(en)?
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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #1 am: 16.10.2007 | 15:11 »
Ich bereit nichts vor, was nicht auf ein A5-Blatt passen würde.

Offline Lord Verminaard

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #2 am: 16.10.2007 | 15:16 »
In 9 von 10 Fällen leite ich besser, wenn ich gut vorbereitet bin. Wobei „gut vorbereitet“ naturgemäß von Runde zu Runde unterschiedliches bedeuten kann. Nicht jede Vorbereitung ist gute Vorbereitung. Für eine Spielsitzung von 3-5 Stunden brauche ich normalerweise ca. 1 Stunde, um gut vorbereitet zu sein. Mehr, wenn ich viel im Regelwerk nachlesen muss.
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Offline Gawain

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #3 am: 16.10.2007 | 15:28 »
Bei mir ist es auch so, dass gute Vorbereitung besseres Leiten bedeutet.

Allerdings heißt Vorbereitung, dass ich über die NSCs nachdenke, deren Motivation und Stellung zu den SCs. Des Weiteren mir die wahrscheinlichsten Handlungsorte überlege und gegebenenfalls entsprechende Handouts vorbereite.
Außerdem verwende ich Zeit darauf das Ganze noch auf die SCs und Plothooks in deren Hintergrund abzustimmen.
Wenn nötig wird noch was im Netz recherchiert und Bilder für die NSCs gesucht

Vorbereitung heißt für mich also nicht, überlegen, was genau passieren soll, was die Helden tuen müssen um eine Szene erfolgreich abzuschließen etc.

Offline Joerg.D

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #4 am: 16.10.2007 | 15:29 »
Kommt ganz drauf an, ich leite für gewöhnlich am besten, wenn ich mich nicht vorbereite und gnadenlos improvisiere. Dann kann ich besser auf die Gruppe und den Schwachsinn eingehen, den sie baut.

Wenn ich vorbereite neige ich zum Railroaden und das ist für mich nicht akzeptabel. Aber ich arbeite drann.
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Offline Psycho-Dad

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #5 am: 16.10.2007 | 15:43 »
Ich bereite kaum was vor. Die Wichtigsten Regeln, die vermutlich zum einsatz kommen, Grob den Handlungsfaden nochmal ins Gedächtnis rufen, Fertig. Die Besten einfälle für´s Abenteuer bekomm ich eh während des Leitens.

Offline Don Juan

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #6 am: 16.10.2007 | 15:51 »
ich bin eigentlich nie so gut vorbereitet wie ich es gerne wäre,

aber ich übe mich im moment im improvisieren, auch was ganze abende angeht,

wo ich dann meistens einfach irgendne idee nehme die ich woanders schonmal hatte (in ner andren spielrunde) oder was ausm buch oder sonstiges, ich glaub das muss ich ja HIER nicht aufzählen)

die vorteile sind:
- für den meister interessanter, außerdem wird sein plot nicht umgeschmissen, da keiner da ist.
- man hat ne ausrede: "das und das war dof!" "ja das war weil, öööh, improvisiert!"


selbstverständlich haben vorbereitete abenteuer aber mehr potential ;)
vor allem bei so schlechten meistern wie mir..

Offline Lord Verminaard

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #7 am: 16.10.2007 | 15:54 »
Ich habe festgestellt, dass ich viel besser improvisiere, wenn ich eine gute Vorbereitung als Grundlage habe. Aber da ist wohl jeder anders.
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #8 am: 16.10.2007 | 15:58 »
Für Oger ist Sitzung ohne Vorbereitung wie Schmerz von Eisenstange. Besonders wenn Oger sowieso schon müde ist. Denn wenn Oger müde ist, dann ist Oger nicht gut im Improvisieren. Und dann wird das Spiel von Oger langsam, kompliziert und laaangweilig. Statt einfach, schnell und LAUT, so wie der Oger es mag.

Gestern war so eine Sitzung. Ich war eigentlich hundemüde, 3h geschlafen und 12h auf den Beinen, hatte nix wirklich vorbereitet, nur eine grobe Idee, wie ich die SC ins Gewölbe lotsen wollte ( Alle SC sind Elfen, Humanoide plündern gerade alten, vergessenen Elfentempel im Auftrag eines fiesen drachenreitenden Todesritters. Der Tempel sollte Magische Gegenstände enthalten, die zum Angelpunkt der Kampagne werden sollten- ein Heiliges Schwert für den Paladin, das Prüfungen erfordert, beispielsweise, und "Serial Magic Items", die umso mächtiger werden, je mehr man davon besitzt).

Nach drei Stunden war der Plot tot, weil die Spielercharaktere in ihren Heimatort zurückgekehrt sind, um Hilfe zu holen. Und an akutem 9 Uhr 20-Syndrom litten. Und ich war zu fertig, um aus dem Steggreif ein neues Abenteuer zu basteln.

Deswegen: Ausschlafen gehört ab jetzt bei mir mit zur Vorbereitung!

Und Oger kann besser improvisieren, wenn er vorbereitet ist. Jede Minute Vorbereitung erspart einem schmerzhafte Stunden, wie mir gestern wieder klar geworden ist.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

Offline Medizinmann

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #9 am: 16.10.2007 | 15:59 »
gut vorbereitet ist relativ
wer eine D&D Runde der Stufe 15+ Leitet und die Monster nicht kennt,die vorkommen können,macht ,wenn es zu einem Kampf kommt,die Spannung kaputt weil er dauernd  nachlesen muss,was die Monster können ,etc.
Wer eine kurzweilige   "Ich geh auf dem Markt einkaufen" Runde leitet, braucht keine Tabelle über das vorhandene Brot auszuarbeiten oder welcher Händler  welchen Stoff anbietet !
Ich bin gerne relativ gut vorbereitet
(Pläne der Gegend,die Blätter der wichtigen NSCs, eine grobe Liste ,was passieren könnte,etc)
bin aber nicht enttäuscht,wenn Ich weit weniger Material nutzen brauche
und genau wie Oger,Lord Verminaard und andere kann der Medizinmann besser tanzen,wenn er vorbereitet ist  ;)

HokaHey
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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #10 am: 16.10.2007 | 16:00 »
Bei mir ist es genauso wie beim Lord.
Ich brauche ne sinnvolle Vorbereitung. Dann klappts auch mit dem Improvisieren.

Jede Minute Vorbereitung erspart einem schmerzhafte Stunden, wie mir gestern wieder klar geworden ist.
Da sprichst Du ein wahres Wort! ::)
« Letzte Änderung: 16.10.2007 | 16:01 von Christian 'TPK' Preuss »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

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Offline Thalamus Grondak

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #11 am: 16.10.2007 | 16:00 »
Ich leite besser wenn ich gut vorbereitet bin, aber bei mir dauert die Vorbereitung meist so lang (4-5 Stunden) das der Gewinn an Spaß meist in keiner relation steht, so das ich das vorbereiten lieber sein lasse.
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Offline Gawain

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #12 am: 16.10.2007 | 16:01 »
Ich habe festgestellt, dass ich viel besser improvisiere, wenn ich eine gute Vorbereitung als Grundlage habe.

Volle Zustimmung. Ist bei mir genauso.
Bzw. Improvisieren ohne Grundlage geht meist ziemlich daneben (bei mir).

Offline Elgor der Rollschuhhund

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #13 am: 16.10.2007 | 16:06 »
Wenn ich mich nicht (sonderlich) vorbereite komme ich zwar meistens gut über den Abend und oft entstehen sogar sehr gute Abenteuer oder Nebenplots ABER dafür fällt es mir dann umso schwerer ein vernünftiges Ende zu finden oder die Nebenstränge wieder zusammenzuführen.

Zur Vorbereitung gehören für mich:

- Motivationen für die Spieler (mindestens ein Held muss Interesse daran haben das Abenteuer zu bestreiten)
- Motivationen der wichtigen NSC
- heraussuchen einer passenden Hintergrundsmusik
- evtl. zeichnen von Karten und Plänen (es wirkt halt auch "gut vorbereitet" wenn man soetwas hervorzaubert)
- notieren von Kampfwerten oder selten benutzter (Sonder)regeln (um blättern zu vermeiden)

den Rest gibt es bei mir dann in Stichpunktform
Ach ja: und eine kleine Liste mit Namen von Personen und Tavernen macht sich eigentlich immer bezahlt.

Offline Bitpicker

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #14 am: 16.10.2007 | 16:07 »
Bin auch einer von den Lord-Klonen. Ohne Vorbereitung kommt bei mir nur Murks raus.

Robin
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Boni

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #15 am: 16.10.2007 | 16:13 »
Tja, dann muß ich mich auch dem Lord anschließen... Solide Vorbereitung, dann kann ich besser auf die Spieler reagieren.

Conabenteuer sind bei mir allerdings immer ins Detail ausgearbeitet, da ich im Vorfeld meine Spieler ja nicht einschätzen kann. Auch wenn ich versuche, Railroading auf Cons zu vermeiden, habe ich da meist 6-8 Seiten Script (handschriftlich und komplett ausformuliert).

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #16 am: 16.10.2007 | 16:14 »
Wenn man unter guter Vorbereitung versteht , die Spielwelt sehr genau zu kennen und ein exaktes Feeling für sie zu haben , dann spielleite ich nach guter Vorbereitung . Aber ansonsten gehöre ich zur wilden Improvisier-Schule , allerdings hab ich doch so zwei bis drei Blätter mit einem Plot-Skelett , plus Universalcharakteren plus ein paar wichtige NSC-Protagonisten .
Funktioniert eigentlich in der Regel verdammt gut .

Am extremsten war der Abend im Rollenspielverein , an dem die geplante Brettspielrunde flachfiel , und ich völlig aus dem Stegreif heraus ein Star Wars Abenteuer improvisiert hab - Planungszeit für jede Szene so zehn Sekunden ... und es ging , ohne sinnlos zu werden . Hatte zwar einen klamaukigen Touch , aber das war mit diesen Spielern eh immer so .
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Offline Skyrock

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #17 am: 16.10.2007 | 16:17 »
Ich bereite mich nach Möglichkeit immer gründlich vor, mit NSC-Statblöcken, Dungeonplänen, Feindstrategien, Nachschlagen von definitiv benötigten Sonderregeln/Zaubern um sie dann parat zu haben und was noch so dazu gehört.

Man sagt von mir dass ich ein guter und fähiger Improvisateur sei, aber da ich bei notdürftiger Improvisation auch schon ganz schön Murks fabriziert habe vermeide ich es wann immer mir Vorbereitungszeit bleibt. (Kurzfristig angesetzte Spiele auf Cons bei SL-Notstand, InSpectres und dergleichem mal ausgenommen.)
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Joe Dizzy

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #18 am: 16.10.2007 | 16:17 »
Ohne Vorbereitung zu leiten ist aufregender und spannender als mit. Das ist wie in einem Orchester ohne Dirigent zu spielen, oder halt auf der Bühne zu stehen ohne ein Skript zu benutzen.

Was dabei jedoch gern übersehen wird: sowohl Orchester als auch Improschauspieler üben ununterbrochen und bereiten sich so vor. Je höher die Qualitätsansprüche oder Erwartungen an die Rollenspielrunde sind, desto weniger kann man auf Vorbereitung/Übung verzichten.

Ich improvisiere deshalb zwar auch viel aber nur noch wenn ich entweder gut vorbereitet bin bzw. in etwas sehr viel Übung habe. Mir reicht es halt nicht eine "nette" Spielrunde zu leiten; ich will das sie richtig rockt. Weniger der Spieler wegen, als um selbst daran Spaß zu haben.

Offline Vanis

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #19 am: 16.10.2007 | 16:20 »
Kommt auch bei mir ganz drauf an, was ich leiten will. Bei Cthulhu sind coole Handouts und Infos zur Zeit und Hintergrund einfach atmosphärisch. Aber in einem nur grob beschriebenen Settung wie Banestorm langts mir schon, wenn ich einen groben Überblick habe und kann in Sachen Hintergrund improvisieren. Abenteuer bereite ich immer öfter nur noch mit einem A4 Mindmap vor, dazu kommen noch Notizen zu NSCs, deren Motiven und Werten. Den Rest verbocken die Spieler schon ganz ohne mich  ;).
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Pyromancer

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #20 am: 16.10.2007 | 16:22 »
Wenn ich muss, dann kann ich sehr gut auch ohne Vorbereitung leiten. Ein Feng-Shui-One-Shot am Sonntag Morgen eines Wochenend-Cons: Kein Problem.

Da kommt aber naturgemäß nichts tiefsinniges dabei heraus.

Für ernsthafe Sachen brauch ich Vorbereitung. Das muss nicht viel sein, und ist auch oft auch nicht mehr als eine kleine Mind-Map und die Namen und 2-Zeilen-Beschreibung der NSCs. Wichtig ist, dass ich vorher darüber nachdenke. Denn meistens stellt sich nach zweimal drüber schlafen heraus, dass die coole Idee halt doch nicht funktioniert - zumindest nicht so ohne weiteres. Und das zu merken, wenn man mitten im Abenteuer steht und einen fünf Spieleraugenpaare erwartungsvoll anstarren: Das ist wirklich blöd!  ;)

Und um mal Robin Laws zu paraphrasieren:
"Das Geheimnis der Leute, die so toll improvisieren? Die bereiten sich vor, die Cheater!"

Offline Bad Horse

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #21 am: 16.10.2007 | 16:40 »
Kommt auf die Gruppe an... bei manchen Gruppen brauch ich nix vorzubereiten, weil die Spieler selbst schon kreativ genug sind und mit ihren Aktionen die Handlung vorantreiben. Da kann ich schon mal die "Was hättet ihr heute gern? Jeder bitte ein Element beisteuern..."-Frage stellen.
Bei anderen muß ich dagegen zwingend wissen, was alles passieren könnte - und das funktioniert mit Vorbereitung besser.

Ich meine, Vorbereitung schadet eigentlich erst dann, wenn sie absolut keinen Spaß macht (nämlich dem SL selber). Oder wenn man seinen vorbereiteten Plot dann uuuuunbedingt durchprügeln muß.  :P
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Offline Friedensbringer

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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #22 am: 16.10.2007 | 17:22 »
Bei mir ist es auch so, dass gute Vorbereitung besseres Leiten bedeutet.

Allerdings heißt Vorbereitung, dass ich über die NSCs nachdenke, deren Motivation und Stellung zu den SCs. Des Weiteren mir die wahrscheinlichsten Handlungsorte überlege und gegebenenfalls entsprechende Handouts vorbereite.
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sieht bei mir praktisch genauso aus. hinzu kommt, dass das maß an vorbereitung abhängig vom gespielten system ist. cthulhu braucht viel, d&d weniger, paranoia kaum und wushu keinerlei vorbereitung.

insgesamt kenne ich keinen sl der auf längere zeit gut ohne vorbereitung leiten konnte. aber soll es ja auch geben ;)
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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #23 am: 16.10.2007 | 17:58 »
Ich brauche schon etwas Vorbereitung, aber akribisch mache ich das nicht. Der Plot muss eh erst noch erfunden werden, der den Erstkontakt mit den SCs überlebt. Aber so eine ungefähre Idee und ein paar grobe Eckpunkte möchten schon sein.
Auch schaue ich mir vor der Sitzung auch die Regeln immer nochmal an, weil es sonst umso schneller hakt, gerade wenn man nicht so häufig spielt.

Das einzige, was ich genauer vorbereite, ist wenn ich eine spezielle Idee habe, die im Abenteuer realisiert werden soll. Seien es irgendwelche speziellen Rätsel oder Fallen, oder sei es eine bestimmte Szenerie, die ich mir auf eine ganz bestimmte Weise vorstelle.
Den Rest mache ich mehr oder weniger "on the fly". Aber wenn ich ganz unvorbereitet versuche zu leiten, gibt das Katastrophe.
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Re: ist Vorbereitung overrated?
« Antwort #24 am: 16.10.2007 | 18:41 »
Zitat
Auf Vorbereitung zu verzichten heißt IMHO auf Qualität zu verzichten

das muss nicht so sein. ich kenne genug spielleiter bei denen heißt vorbereitung geißelung, und damit verzicht auf qualität, und nicht andersrum.
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