Autor Thema: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen  (Gelesen 6899 mal)

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Offline Thalamus Grondak

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Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« am: 3.04.2008 | 14:20 »
Nein, ich halte die Spielweise nicht für Unmoralisch, aber mit der gegebenen Begründung halte ich es für nachvollziehbar, und auch im weitesten Sinne "rechtens" wenn Leute die sich dadurch bedrängt fühlen das kundtun.

@Eulenspiegel
Das wäre schonmal ein Anfang. Bei bestimmten Themen die weit über das hinausgehen, was man als gesellschaftlich anerkannt sehen kann, würde ich sogar sagen sowas gehört garnicht in Öffentliche Foren.

EDIT: Dieses Thema wird nicht geschlossen weil ich meinen Willen nicht kriege ::)
« Letzte Änderung: 3.04.2008 | 14:33 von Thalamus Grondak »
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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #1 am: 3.04.2008 | 14:22 »
Zur Übersicht:

@Thalamus (mittlerweile schreibe ich dich sogar richtig Grin)
Das heißt, Du verurteilst hier nur dass diejenigen so pietätslos waren und absichtlich in Kauf genommen haben, dass einige sich gestört fühlen.
Ok,das ist legitim.
Zu sagen, dass die Veröffentlichung dann unmoralisch ist halte ich für falsch. (Stichworte: Ziel der Ethik ist ein Verhaltenskodex für das Funktionieren der GEsellschaft, pers. Nutzenfunktion, interpersonalität, Du glaubst nicht worüber sich manche Menschen aufregen)
und
@Crimson King
Wenn man durch sein Handeln GEfühle verletzt ist das kein hinreichendes Kriterium für ein Verletzen der MEnschenwürde
Antworten


Als Antwort:

Jepp, sehe ich genauso!


Wer getroffen wird darf schreien. Nur sollte man vorsichtig sein, inwieweit ein Schreien Verbote rechtfertigt und damit ich auch Probleme. Denn Wir sind alle so unterschiedlich, dass man nicht sagen kann, was jemanden wirklcih verletzt.
Wenn die Thematik krass ist, sollte man aufpassen, nicht irgendwelche Wunden zu erwischen. Das geht am Besten, wenn man die Themen in kleinem Kreis vorsichtig angeht und sofort aufhört, wenn man merkt, dass jemand sich sehr unwohl fühlt.

@Fredi
hättest wenigstens nen neuen Thread aufmachen können. Ich empfinde das als unhöflich.
« Letzte Änderung: 3.04.2008 | 14:26 von Destruktive_Kritik »

Preacher

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #2 am: 3.04.2008 | 14:23 »
EDIT: Dieses Thema wird nicht geschlossen weil ich meinen Willen nicht kriege ::)
Oh Mann ::)

Könntest Du es dann bitte wenigstens umbenennen in "Thalamus' Ich-Will-Aber-Thread zu den Abgründen des Menschseins oder so?

Edit:
Nein, halt - ich mach das anders:

Du hast Recht Thalamus. Der einzige, der die Thematik die ganze Zeit durchschaut hat, bist Du. Dein Standpunkt ist der richtige und ich beuge mich deinem überlegenen Intellekt. Du rulst. Du ganz alleine.

Können wir das Thema jetzt zumachen? ::)
« Letzte Änderung: 3.04.2008 | 14:24 von Hendrik »

Offline Wawoozle

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #3 am: 3.04.2008 | 14:25 »
Wie geil... *rofl*

*popcorn raushol*... auch jemand ?

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Offline Thalamus Grondak

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Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #4 am: 3.04.2008 | 14:27 »
Können wir das Thema jetzt zumachen? ::)
Ach Hendrik, das hier ist ein Forum, keine Podiumsdiskussion. Mir ist schnurzegal ob ich das Thema erkannt habe. Es ist Diskussionbedarf da, und fertig.
« Letzte Änderung: 3.04.2008 | 14:34 von Thalamus Grondak »
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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #5 am: 3.04.2008 | 14:28 »
den...troll...nicht....füttern!

die Diskussion möge weitergehen!

*wartet auf killedcat, Eulenspiegel und Vermi*

Preacher

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #6 am: 3.04.2008 | 14:32 »
Es ist Diskussionbedarf da, und fertig.
Wann ist denn mal kein Diskussionsbedarf da? ::)

Wenn es schon heißt "Thema wird nicht geschlossen, weil ich meinen Willen nicht gekriegt hab", dann beschleichen mich ernsthafte Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Diskussion (im Sinne von "Es besteht die Absicht, tatsächlich voranzukommen und Erkenntnisse zu gewinnen").

Und daß der Topictitel überhaupt nicht variiert, sondern 1:1 übernommen wurde suggeriert, daß es das gleiche Thema wie das von Fredi eröffnete ist. Ist es nicht - es ist ein anderes. Nenn es wenigstens um, um Verwirrung zu vermeiden.

Offline Falcon

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #7 am: 3.04.2008 | 14:33 »
ah, super dann darf ich ja auch nochmal
@Hendrik:
wo ich gerade lese das Fredi so eine Phrase als Fazit in den Endpost setzt
Zitat
Zitat von: Lord Verminaard am Gestern um 15:40
„Wenn Ihr etwas nicht versteht, dann muss es doch nicht auch gleich falsch sein.“
hattest du wohl mit deiner Auslegung recht und ich (vielleicht) Unrecht. Ging wohl doch nur wieder ums Austreten in alle Richtungen. Es wurde von vornherein provoziert daß sich welche darum echauffieren.
Das musste noch gesagt werden.
« Letzte Änderung: 3.04.2008 | 14:36 von Falcon »
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Offline Wawoozle

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Abgründe des Menschseins
« Antwort #8 am: 3.04.2008 | 14:35 »
Nenn es wenigstens um, um Verwirrung zu vermeiden.

Och menno.. jetzt hat er das echt gemacht... ts... Thalamus ist auch ein Weichei geworden auf seine alten Tage.
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Offline Crimson King

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #9 am: 3.04.2008 | 14:37 »
Uh, neuer Thread. Ich bin verwirrt.

OK, hier mein alter Post.

@Eulenspiegel: ich habe ihn noch mal editiert zum besseren Verständnis.

Das Problem ist: Man kann sich nicht aussuchen, ob man Vergewaltigungsphantasien toll findet oder nicht.
Entweder du findest sie toll oder nicht. Aber du bist nicht in der Lage, daran etwas zu ändern.

Aber du kannst dich entscheiden, ob du die Sachen, die du toll findest auslebst oder nicht.
Wenn eine Person also Vergewaltigungsphantasien toll findet, ist die Person nicht dafür verantwortlich.
Wenn die Vergewaltigungsphantasien aber ausgelebt werden, ist die Person dafür verantwortlich.

Wenn du auf dem oben genannten Standpunkt stehst, hast du Recht. Ich stehe auf einem anderen.

Wieso sollte die fiktive Menschenwürde irgendetwas wert sein?

Weil die Fiktion reale Menschen betreffen kann. Sage meinetwegen, dass das fiktive Leid reales Leid erzeugt.

Fühlst du dich echt mies, weil du beim letzten Run 5 Wachleute erschossen hast oder in D&D mehrere Räuber abgeschlachtet hast?
Also soll man demnächst: "Achtung, nichts für schwache Gemüter! Nur weiterlesen, wer einen starken Magen hat." vor den Text schreiben?

Würde das die Situation verbessern?

Möglicherweise hast du die Antwort vor meinem letzten Edit geschrieben. Zwei Faktoren sind hier von Bedeutung. Geringe Abstraktion der Handlung und der Realitätsbezug der Fiktion unterstützen Empathie. Beides ist bei D&D und SR üblicherweise nicht gegeben. Beide Spiele sagen vor allem eines aus: es ist nur ein Spiel. Wenn ich das Spiel gezielt benutze, um moralisch verwerfliche Neigungen auszuleben, ist es nicht mehr nur ein Spiel.

Ansonsten ist das Thema im Übrigen nicht so leicht für mich in Worte zu fassen. Mein Verständnis von Moral und Gerechtigkeit ist in hohem Maße intuitiv und emotional, nicht analytisch und rational. Ich weiß, wenn ich mitbekomme, dass eine Person sich an fiktiven Vergewaltigungen aufgeilt, schrillen bei mir die Alarmglocken. Das heißt nicht, dass ich das sauber begründen kann. Wenn jemand *eigentlich* vergewaltigen geil findet und nur aus moralischen Gründen davon lässt, springt mein Moralindikator an, ohne dass ich da eine logische Kausalkette erstellen könnte. Man sollte solche Bedenken dann, bloß weil man selbst da anders tickt, nicht einfach beiseite wischen.
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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #10 am: 3.04.2008 | 14:39 »
Mensch Leute, ein bisschen Diskussionskultur. Mal beim Thema bleiben. Mal nicht alles dreimal wiederholen. Mal gewichten. Mal ein Fazit ziehen und daran anknüpfen, statt alles immer weiter aufzudröseln und sich in Details zu verrennen. Vielleicht erwarte ich ja zu viel. Aber wer zur Hölle will denn noch drei Seiten zu dem Thema lesen, wenn er die ersten fünf hinter sich gebracht hat? Jeder konnte doch seinen Standpunkt äußern, was versprecht ihr euch denn davon, weiter auf das tote Pferd einzuprügeln?

Das gilt auch für die ganzen anderen Bandwurm-Diskussionen, die leider von ihrem Ersteller nicht geschlossen werden. Einen Erkenntnisgewinn bringn diese Threads schon lange, lange nicht mehr, es geht dabei nur noch um das Ego der Poster. Schlecht fürs Forum ist sowas. Sorry wenn sich jetzt jemand auf den Schlips getreten fühlt, aber das musste mal raus.
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Offline Wawoozle

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #11 am: 3.04.2008 | 14:41 »
Tote Pferde haben doch bestimmt noch eine Speise... ach.. ne .. lassen wir das :)
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Eulenspiegel

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #12 am: 3.04.2008 | 14:52 »
@ Thalamus
Also ich finde auch, dass es ziemlich ... seltsam anmutet, einen neuen Thread mit dem gleichen Namen aufzumachen.
Wenn du das ganze "Moral im Rollenspiel" oder "Was ist moralisch und was ist unmoralisch?" oder auch nur in "Sollte man im Internet seinen Spielstil veröffentlichen?" genannt hättest, wäre das sicherlich besser gewesen. Aber so mutet es schon etwas seltsam an.

Aber OK, gebe ich auch mal meinen Senf zu deinem Eröffnungspost:
Ich halte nichts von Bevormundung. Jeder Mensch sollte selber wissen, was er sich zumutet und was nicht. Klar, bei kleinen Kindern sollten die Eltern mit am Computer sitzen und sich anschauen, welche Seitens ich ihre Kleinen anschauen.
Aber ab einem gewissen Alter sollten die Leser selber entscheiden, ob sie weiterlesen oder nicht. Und wenn man dann auf so einen Post stößt, dann liest man ihn halt einfach nicht weiter. Ich sehe da jetzt nicht das Problem.
Beziehungsweise ich sehe die Schuld eher beim Leser denn beim Schreiber.

@ Crimson King
Du bist der Einstellung, man kann sich ausssuchen, was man toll findet?
Kann man also willentlich sagen: "So, heute finde ich Erdbeereis toll."? (Obwohl man es bisher noch nie mochte.)

Oder gibt es ein Rollenspiel, dass du super langweilig findest? Kannst du dann einfach so sagen: "So, ich finde dieses Rollenspiel ab sofort toll."

Meistens ist es so, dass man sich seine Gefühle eben nicht aussuchen kann. Man kann sich nur aussuchen, wie man mit diesen Emotionen umgeht.

Zitat
Weil die Fiktion reale Menschen betreffen kann. Sage meinetwegen, dass das fiktive Leid reales Leid erzeugt.
Sagen wir mal, es haben sich drei Leute getroffen, die sich gegenseitig durch Vergewaltigungsphantasien aufgeilen. Und diese drei treffen sich jetzt, um miteinander zu spielen.
Welche reale Person kommt jetzt zu schaden?

Zitat
Wenn ich das Spiel gezielt benutze, um moralisch verwerfliche Neigungen auszuleben, ist es nicht mehr nur ein Spiel.
Wieso ist es dann kein Spiel mehr?

Zitat
Mein Verständnis von Moral und Gerechtigkeit ist in hohem Maße intuitiv und emotional, nicht analytisch und rational.
Und das halte ich für extrem gefährlich. Die größten Unrechte wurden begangen, weil die Leute der Meinung waren, im Recht zu sein, ohne ihre Moral zu reflektieren.
Erst, indem man seine eigene Moral reflektiert, verhindert man, dass man selber in diese Richtung abrutschen kann.

Zitat
Ich weiß, wenn ich mitbekomme, dass eine Person sich an fiktiven Vergewaltigungen aufgeilt, schrillen bei mir die Alarmglocken.
Das Problem dabei ist natürlich: "Was ist, wenn diese Person sich irgendwann nicht mehr unter Kontrolle hat? Was ist, wenn diese Person ihre Phantasien auch mal in die Tat umsetzen will?"
Das ist natürlich eine potentielle Gefahr. Und diese will ich auch gar nicht leugnen. Und Leute, die sehr starke Sexphantasien haben, die sie nicht offen ausleben könne, sind häufig auch freiwillig in psychatrischer Behandlung. (Bei Vergewaltigungsphantasien ist dies gerade nicht der Fall, da die SM Szene doch recht groß ist und man dort auch so zur Genüge freiwillige "Opfer" findet. Im Falle der Vergewaltigung ist es also nicht notwendig, diesen nur in der Phantasie auszuleben)

Aber angenommen, du triffst eine Person, die solche Sexphantasien hat, und die diese nur in der Phantasie ausleben kann. (Und die Person ist auch bereits in psychatrischer Behandlung, aber der Psychater kann ihr nicht wirklich helfen.)
Was würdest du dieser Person raten? "Hör auf mit dem Rollenspiel?"

Oder was wäre deine Forderung, was die moralischste Handlung für diese Person ist?

Im Prinzip gibt es vier Möglichkeiten:
- Die Person lebt ihre Gefühle in der Realität aus.
- Die Person lebt ihre Gefühle in der Phantasie aus.
- Die Person nimmt harte Medikamente, wodurch sie zwar auch ihre Gefühle unter Kontrolle behält, gleichzeitig aber auch ein Pflegefall wird und dem Sozialstaat auf der Tasche liegt.
- Die Person begeht Selbstmord.

Offline Crimson King

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #13 am: 3.04.2008 | 15:57 »
Du bist der Einstellung, man kann sich ausssuchen, was man toll findet?
Kann man also willentlich sagen: "So, heute finde ich Erdbeereis toll."? (Obwohl man es bisher noch nie mochte.)

Oder gibt es ein Rollenspiel, dass du super langweilig findest? Kannst du dann einfach so sagen: "So, ich finde dieses Rollenspiel ab sofort toll."

Meistens ist es so, dass man sich seine Gefühle eben nicht aussuchen kann. Man kann sich nur aussuchen, wie man mit diesen Emotionen umgeht.

Meistens. Es gibt zwanghafte Verhaltensweisen. man kann auch nicht spontan entscheiden. Man kann sich aber zumindest in einzelnen Aspekten konditionieren. Als Verfechter freien Willens halte ich nicht viel von gezielter Fremdkonditionierung. Selbstkonditionierung ist allerdings ein anderes Thema.

Ich gebe dir allerdings Recht darin, dass es genügend Fälle geben wird, in denen Selbstkonditionierung nicht funktioniert. An dieser Stelle würde ich meine Position dahingehend verändern, dass ich es als unmoralisch verstehen würde, wenn man nicht konsequent versucht, sich zu konditionieren.

Sagen wir mal, es haben sich drei Leute getroffen, die sich gegenseitig durch Vergewaltigungsphantasien aufgeilen. Und diese drei treffen sich jetzt, um miteinander zu spielen.
Welche reale Person kommt jetzt zu schaden?

Keine reale Person kommt zu Schaden. Als Idealist sage ich aber: es kommt ein Ideal zu Schaden.
Mir ist bewusst, dass die Welt nicht perfekt ist und niemals sein wird. Das ändert aber nichts daran, dass man sich bemühen sollte.
Ich gebe dir aber Recht darin, dass das kein moralisches Bedenken ist. Insofern lag ich falsch.

Wieso ist es dann kein Spiel mehr?

Es ist immer noch ein Spiel. Es ist nicht mehr nur ein Spiel. Wenn ich SR spiele, ist meine Motivation von der des Charakters getrennt. Wenn ich den Charakter direkt verwende, um meine eigenen Interessen auszuleben, ist die Grenze zwischen Fiktion und Realität aufgehoben.
Bei SR:
Mein Interesse: Immersion, Abenteuer erleben, unterhalten werden
Charakterinteresse: Run durchziehen, überleben, Belohung kassieren

im anderen Fall:
Mein Interesse: Meine Vergewaltigungsneigungen ausleben
Charakterinteresse: Seine Vergewaltigungsneigungen ausleben

Die Trennung zwischen Spieler und Charakter wird aufgehoben.

Und das halte ich für extrem gefährlich. Die größten Unrechte wurden begangen, weil die Leute der Meinung waren, im Recht zu sein, ohne ihre Moral zu reflektieren. Erst, indem man seine eigene Moral reflektiert, verhindert man, dass man selber in diese Richtung abrutschen kann.

Die größten Unrechte wurden begangen, weil die handelnden Personen ihre negativen Emotionen vollständig rationalisiert haben und so ihr Gewissen umgehen konnten, oder weil die handelnden Personen gar kein Gewissen hatten.

Um meine moralische Intgegrität musst du dir wirklich keine Sorgen machen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals jemanden gehasst zu haben. Ansonsten ist es wurscht, ob ich aus Mitgefühl und der intuitiven Erkenntnis der Notwendigkeit gegen Misstände angehe, oder weil rationale Schlussfolgerungen mich auf die Idee bringen.


Das Problem dabei ist natürlich: "Was ist, wenn diese Person sich irgendwann nicht mehr unter Kontrolle hat? Was ist, wenn diese Person ihre Phantasien auch mal in die Tat umsetzen will?"
Das ist natürlich eine potentielle Gefahr. Und diese will ich auch gar nicht leugnen. Und Leute, die sehr starke Sexphantasien haben, die sie nicht offen ausleben könne, sind häufig auch freiwillig in psychatrischer Behandlung. (Bei Vergewaltigungsphantasien ist dies gerade nicht der Fall, da die SM Szene doch recht groß ist und man dort auch so zur Genüge freiwillige "Opfer" findet. Im Falle der Vergewaltigung ist es also nicht notwendig, diesen nur in der Phantasie auszuleben)


Ich gebe dir wie gesagt an der Stelle Recht, dass meine Bedenken sich nicht auf den Gedanken an sich beziehen, sondern tatsächlich auf den potenziellen Kontrollverlust und insofern auf das falsche Ziel abzielten. Wie oben erwähnt: ich ändere meine Aussage dahingehend, dass es nicht unmoralisch ist Vergewaltigungsphantasien als angenehm zu empfinden, sondern nichts dagegen zu unternehmen und damit die Gefahr des Kontrollverlusts zu akzeptieren.

Aber angenommen, du triffst eine Person, die solche Sexphantasien hat, und die diese nur in der Phantasie ausleben kann. (Und die Person ist auch bereits in psychatrischer Behandlung, aber der Psychater kann ihr nicht wirklich helfen.)
Was würdest du dieser Person raten? "Hör auf mit dem Rollenspiel?"

Oder was wäre deine Forderung, was die moralischste Handlung für diese Person ist?

Im Prinzip gibt es vier Möglichkeiten:
- Die Person lebt ihre Gefühle in der Realität aus.
- Die Person lebt ihre Gefühle in der Phantasie aus.
- Die Person nimmt harte Medikamente, wodurch sie zwar auch ihre Gefühle unter Kontrolle behält, gleichzeitig aber auch ein Pflegefall wird und dem Sozialstaat auf der Tasche liegt.
- Die Person begeht Selbstmord.

Wie ich bereits erwähnte: der Tipp ist, "Tu etwas gegen deine Neigungen. So wie du bist, bist du potenziell gefährlich."
Medikamente sind sicher der letzte Weg, aber man kann auch anderes versuchen.
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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #14 am: 3.04.2008 | 16:07 »
Könnte vielleicht mal irgendjemand einen Link setzen, worum es hier eigentlich geht???  wtf?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #15 am: 3.04.2008 | 16:09 »
@Leonie:

Um die Abgründe des Menschseins. Zumindest kommt der Anfang von da.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Thalamus Grondak

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #16 am: 3.04.2008 | 16:44 »
Aber OK, gebe ich auch mal meinen Senf zu deinem Eröffnungspost:
Ich halte nichts von Bevormundung. Jeder Mensch sollte selber wissen, was er sich zumutet und was nicht. Klar, bei kleinen Kindern sollten die Eltern mit am Computer sitzen und sich anschauen, welche Seitens ich ihre Kleinen anschauen.
Aber ab einem gewissen Alter sollten die Leser selber entscheiden, ob sie weiterlesen oder nicht. Und wenn man dann auf so einen Post stößt, dann liest man ihn halt einfach nicht weiter. Ich sehe da jetzt nicht das Problem.
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Aber er kann doch erst Beurteilen das er das Abartig findet, wenn es schon zu spät ist.
Und was ja wichtig ist. Hier soll ja niemandem was verboten werden. Wenn ich mir einen Film angucke der mir Dinge zeigt die ich nicht sehen wollte (und ich durch den Geselschaftlich vorgegebenen Rahmen nicht damit rechnen konnte, das ich in diesem Film soetwas sehe) dann darf ich mich darüber aufregen.
Sagen wir es wird in einer Dokumentation gezeigt wie ein Mensch Tödlich verunglückt und zwar nicht nachgestellt sondern mit den Original Bildern, dann will ich sowas nicht sehen, und wenn sowas in einer Dokumentation über Bungeejumping auftaucht dann fänd ich das nicht gut.
Da hat jeder seine eigenen Grenzen und deshalb kann man sowas nicht auf den geringsten nenner verbieten, aber es gibt aauch noch die möglichkeit das beides richtig ist. Das der veröffentlciher ein Recht hat das zu veröfffentlichen, und ein Konsument das recht sich darüber zu beschweren. Malt doch nicht immer so Schwarz/Weiß.

Und auf den IMHO wichtigsten Punkt ist eben immer noch nicht eingegangen worden:
Wenn ich sowas veröffentliche dann weiß ich doch um die Grenzwertigkeit und weiß auch das das solche Reaktionen hervorruft.
Also? Will Fredi die Welt verändern mit seinem Spiel? Ich denke nicht. Er will einfach seine in seinem Eingangspost gesetzten Erfahrungen machen und darüber Diskutieren. Die Überreaktion einiger Leute gehört zu diesem Thema dazu, und deshalb sehe ich nicht warum ich die Verurteilen sollte.
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #17 am: 3.04.2008 | 16:49 »
Beinahe hätte ich es im anderen Thread gesagt, aber gut das es jetzt einen neuen dafür gibt:
Die Überreaktion einiger Leute gehört zu diesem Thema dazu, und deshalb sehe ich nicht warum ich die Verurteilen sollte.
Die Überreaktion gehört eventuell dazu, aber das heißt doch noch lange nicht dass eine Überreaktion gerechtfertigt ist. Nur weil es "natürlich" ist dass Leute Idioten sind dürfen sie es auch sein?

Offline Crimson King

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #18 am: 3.04.2008 | 17:01 »
Sie ist vieleicht nicht gerechtfertigt, muss aber erwartet werden und man muss deshalb auch damit umgehen können.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #19 am: 3.04.2008 | 17:03 »
Die Überreaktion gehört eventuell dazu, aber das heißt doch noch lange nicht dass eine Überreaktion gerechtfertigt ist. Nur weil es "natürlich" ist dass Leute Idioten sind dürfen sie es auch sein?
Bei diesem speziellen Thema denke ich schon. wenn jemand Grenzen überschreitet um gerade die Provokation zu (er)leben, dann kann er nicht gleichzeitig vor den dazugehörenden Konsequenzen zurückschrecken.
Wenn es Fredis Ziel ist die Welt zu verändern und zu erreichen, das jeder nach seiner Fason solche Themen ausspielen kann, wenn er Lust dazu hat, dann sieht das anders aus. Dann wäre ich aber auch auf der Gegnerischen Seite, da ich Tabus für wichtig halte, und lediglich den künstlerischen Bruch für "erlaubt" halte.
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killedcat

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #20 am: 3.04.2008 | 17:28 »
den...troll...nicht....füttern!

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Was soll ich dazu noch schreiben? Hab doch schon alles geschrieben: jeder darf, keiner muss! Jeder darf sich die kranksten Sachen ausdenken, aber ich darf die Typen dafür auch für ein krankes Stück Mist halten. Keinesfalls darf man Gedanken verbieten (nur für Fredi, sonst hat das ja keiner behauptet). Aber man muss sie weder nachvollziehen noch gutheißen. Eine Gruppe darf sich ein Spiel mit sadistischen Kindesmisshandlern basteln und die Spieler dürfen dabei von mir aus masturbieren. Aber ich darf sie dafür - vorurteilsbehaftet wie ich bin - verachten. Liberaler kann man doch nicht sein ;)

Jetzt hab ich doch was geschrieben.  :)

Offline Crimson King

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #21 am: 3.04.2008 | 18:33 »
Für mich besteht ein klarer Unterschied dazwischen, sich mit einem abartigen Thema im Spiel auseinanderzusetzen, oder sich mit Hilfe des Spiels an dem Thema aufzugeilen.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #22 am: 3.04.2008 | 20:15 »
Für mich besteht ein klarer Unterschied dazwischen, sich mit einem abartigen Thema im Spiel auseinanderzusetzen, oder sich mit Hilfe des Spiels an dem Thema aufzugeilen.
Dem kann ich mich anschließen. Mich hat der Eröffnungsbeitrag irritiert - nicht unbedingt, weil da jemand über Dinge redet, die ich im Rollenspiel nicht brauche, sondern wegen des verletzten Stolzes, den ich darin lese, und dessen, worauf er sich beziehen mag.

Offline Dirk

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #23 am: 3.04.2008 | 20:25 »
Ähem, nur um auch mal was zu sagen, Crimson King: Es gibt keine, irgendwie geartete Trennung zwischen Charakter und Spieler. Es ist alles der Spieler! Der Charakter ist ein Sprachrohr, oftmals ein rein experimentelles, dabei jedoch immer auf den Spieler zurückgehendes!

MfG
Dirk
Erdmännchen finde ich schon echt putzig!

Aber Koks ist einfach nicht meine Droge.

Offline Blizzard

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #24 am: 3.04.2008 | 20:58 »
*popcorn raushol*... auch jemand ?
Zu einem spannenden Film gerne, danke. Aber doch nicht hierzu, das ist ja :yawn: :yawn: :yawn:
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Offline Crimson King

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #25 am: 3.04.2008 | 22:03 »
Ähem, nur um auch mal was zu sagen, Crimson King: Es gibt keine, irgendwie geartete Trennung zwischen Charakter und Spieler. Es ist alles der Spieler! Der Charakter ist ein Sprachrohr, oftmals ein rein experimentelles, dabei jedoch immer auf den Spieler zurückgehendes!

Vieleicht reden wir hier über unterschiedliche Dinge. Es ist klar, dass jede Entscheidung, die der gespielte Charakter trifft, vom Spieler getroffen wird (wenn er die Entscheidung nicht auswürfelt oder ähnliches). Aber meines Erachtens ist es ein klarer Unterschied, ob ich die Entscheidungen anhand der Charakterziele und des Charakterwissens treffe oder anhand meiner persönlichen Ziele und meines persönlichen Wissens.

Gibt es eine Trennung zwischen Schauspieler und Rolle?
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline Haukrinn

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Re: Abgründe des Menschseins
« Antwort #26 am: 4.04.2008 | 08:55 »
Zu einem spannenden Film gerne, danke. Aber doch nicht hierzu, das ist ja :yawn: :yawn: :yawn:

Ich halte ja eine Pulle Schnaps für wesentlich angebrachter...  ;)
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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #27 am: 4.04.2008 | 09:47 »
Zitat
Für mich besteht ein klarer Unterschied dazwischen, sich mit einem abartigen Thema im Spiel auseinanderzusetzen, oder sich mit Hilfe des Spiels an dem Thema aufzugeilen.
Jupp, besteht, wobei der Übergang da aber sicherlich fließend ist. Darum geht es aber ja auch eigentlich garnicht.

Es ging ja darum, dass man nicht erwarten kann, dass andere Leute das einfach so hinnehmen, wenn man sich mit solchen Themen beschäftigt und es in der Öffentlichkeit breit tritt. Denn damit stösst man automatisch Leuten vor den Kopf, die bestimmte Dinge (zu recht) als moralisch falsch ansehen. Das passiert übrigens auch bei Büchern, Filmen, Kunstwerken.

Nachtrag: Und noch ein wichtiger Punkt ist, moralisch grenzwertige Dinge, da begeben wir uns auf ein Terrain, in dem es emotional wird. Kinderprostitution ist nicht Fussball.
« Letzte Änderung: 4.04.2008 | 09:50 von Lieutenant Ein »

Offline Kardinal Richelingo

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Re: Über die Moral bei Grenzwertigen Themen
« Antwort #28 am: 4.04.2008 | 10:46 »
ich denke wir haben eine gesellschaft die die darstellung von gewalt systematisch vererbt, zum genuss freigiebt und dadurch in den medien verherrlicht. sonst würde es nicht soviele aktionfilme, horrorfilme, krimis etc geben. das gilt auch fürs rollenspiel, wo genau solche menschlichen züge und abgründe eben mit angesprochen werden. das trägt sicherlich nicht zur psychischen gesundheit vieler menschen bei.

die frage ist eben ob durch die auslebung der fantasie katharsis passiert und sie befriedigt oder hinterfragt wird oder ob sie weiter dazu führt sie in die realität umzusetzen. beides ist möglich und beides würde ich mir im rollenspiel weder als spieler noch als SL wünschen, dafür geht es mir beim rollenspiel vor allem um unterhaltung oder manchmal auch um etwas zu lehren oder aufzuzeigen.

ich als SL möchte das perverse und abgründige nicht in meinen spielern befriedigen, dafür erzähle ich keine geschichten. mich interessieren aber durchaus spannungsfelder wo eben zwischen den polen von gewalt und moralität etc pp. interessant vermittelt wird. da sind grenzwelten durchaus zu explorieren, allerdings einer gewissen treffsicherheit bestimmte dinge nicht zu überschreiten. das aufzeigen finde ich spannend das aufgeilen gar nicht.

als person habe ich zunehmend schwierigkeiten mit gewalt IN MEDIEN zum selbstzweck, wie ich es früher durchausvöllig ok fand. zum abreagieren mag ich das noch akzeptieren, wie fredi aber mag ich zunehmend mehr richtige geschichten erzählen oder schlicht unterhalten, das aber in klar definierten grenzen. 
« Letzte Änderung: 4.04.2008 | 11:02 von Kardinal Richelingo »
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
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