Autor Thema: Zwei Rollenspielformen. Oder: Warum Dungeon Delve und Dungeonaday scheiße sind.  (Gelesen 10643 mal)

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Offline Vash the stampede

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Machen
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killedcat

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Ich persönlich habe mir noch nicht viele Gedanken darüber gemacht ob ich ROLLENspiele oder rollenSPIELE. Bei etwas sinnieren glaube ich vielmehr, dass ich ROLLENSPIELE oder rollenspiele.

Tatsächlich spielt das aber für die Frage, ob man Dungeon Delve  oder Dungeonaday mag, keinerlei Rolle. Ein Dungeon parat zu haben ist einfach eine praktische Sache. Mal nichts vorbereitet? Ein verlassene Mine ist schnell entdeckt. Und ein Dungeon hat noch nie einen Rollenspieler am ROLLENspielen gehindert. Wo ist der Unterschied, ob Figur "Hans Totalzerrissen" seine inneren Konflikte in einem Schloss, in einer Mine oder auf offener Straße austrägt? Wo behindert es die Handlung, wenn es die Spieler in irgendeine Caverne verschlägt?

Die Bücher sind eben ganz normale Supplements, die sicher kampflastig sind, im Übrigen aber reine Geschmackssache. Fantastisch für RollenSPIEL aber auch nicht ganz nutzlos für ROLLENspiel. Nicht besser oder schlechter als jedes andere Supplement auch: es passt zu meiner Spielweise (und damit meine ich ganz sicher nicht, welchen Teil von Rollenspiel ich groß schreibe) oder halt nicht.

Offline Dr.Boomslang

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Nein danke, es hilft eben nicht. Mir hilft zunächst einmal kein gönnerhafter Hinweis, dass ich am Ende eines Anfang stehe, dessen weitere Entwicklung Dir bereits jetzt vollkommen klar zu sein scheint. Es hilft auch nicht, in zwei Links dreissig verschiedene weitere Posts zu verlinken, in denen auf meine spezifisch formulierten Punkte keine direkten Antworten zu finden sind. Und es hilft der Diskussion nicht, weil ein solcher Post inhaltlich niemanden weiterbringt.
Ich hatte sowas befürchtet ;D
Wo wir gerade so offen sind. Ehrlich gesagt dachte ich dass du in der Sache anders denkst, da ich dich als jemanden wahrgenommen habe der gerne in einen Thread platzt und 200 Seiten Hintergrundwissen verlinkt (womöglich aus akademischen Quellen). Ich dachte deshalb dich würde das interessieren, obwohl mir schon klar ist dass den meisten sowas am Arsch vorbei geht.
Du weißt ja es ist schwer einen ganzen Haufen Wissen mal eben neu zu formulieren nur weil jemandem die Frage nochmal neu eingefallen ist.

Aber ich sage doch noch einfach was zu deinen Punkten direkt, damit es ein bisschen konstruktiver wird:

1. Inkompatibilität von Rolle und Spiel: Klar das finde ich offensichtlich. Es gibt viele inkompatible Ziele, Techniken, Wünsche usw. im Rollenspiel. Ich weiß nicht so recht inwiefern diese Achse hier so besonders ist, aber darum geht es ja wohl auch nicht. Aber ich glaube es wird dir niemand widersprechen wenn du sagst diese beiden Aspekte seien "partiell inkompatibel". Was genau das heißt wäre interessant.

2. Entkopplung der Extreme: Auch hier sehe ich kaum Diskussionsspielraum. Wenn man ein Element des Rollenspiels nimmt und es ins Extrem steigert hat man natürlich irgendwann kein Rollenspiel mehr. Du sagst wer zu sehr in Richtung SPIEL geht hat irgendwann Descent, Hero Quest o.ä. Das ist klar. Genauso kann man sagen wer nur noch seine Rolle spielt ist Schauspieler, wer Geschichten macht ist Geschichtenerzähler und wer Tabellenkalkulationen macht um die Physik von Zweihändern realistisch darzustellen, kann auch gleich eine Physiksimulation laufen lassen.
Natürlich enthält das Rollenspiel viele Elemente die alleine kein Rollenspiel ausmachen, und die auf organisierte Weise mit den anderen Elementen interagieren müssen. Ich bin etwas erstaunt, dass jemand das erstaunlich findet.

4. Jeder Spielt einen Mix: Auch hier wollte ich nur darauf hinweisen dass diese Antwort für die meisten offensichtlich ist. Erstens weil alle Spieler sehen dass immer ein Mix bestimmter Elemente notwendig oder gewünscht ist und zweitens weil die meisten gar nicht den Überblick haben um beurteilen zu können wie stark und auf welche Art sie mit diesen Elementen umgehen (sowohl relativ zu den Möglichkeiten, als auch relativ zu anderen Spielern). Daher sagt der eine auch er würde ganz bunt mischen und für den anderen ist das selbe die reinste Monokultur (bzw. "Descent", "Brettspiel", oder "gemeinsames Geschichtenerzählen" etc.), oder umgekehrt ist die eine Mischung für den einen klar und rein, für den anderen Chaos und Inkohärenz.

Möchtest du jetzt eine Umfrage starten wo genau diese Punkte "gefühlt" liegen an denen sich deine beiden Kategorien trennen? Wenn ja, dann entschuldige die Aufregung, das würde mich nicht wirklich interessieren... Das ist ja ganz harmlos.

Offline Feuersänger

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Einstweilen mal den Thread getaggt, lese ich dann später in Ruhe.
Aber weil es gerade so üblich zu sein scheint: Beatboy, du hast da ein Wort falsch benutzt. Entweder, du hegst für etwas gemischte Gefühle, oder du findest es scheisse. Ersteres heisst, dass man positives und negatives an einer Sache feststellt.
 8]
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Freierfall

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Wenn wir ROLLENspiel und rollenSPIEL jetzt als mehr oder weniger Synonyme für xErz (oder was auch immer, ihr wisst schon) und ARS nehmen, ist dies eben nicht vereinbar.
Man kann nicht beides gleichzeitig haben (wenn doch, zeigt mir bitte wie :) )
Entweder die Gruppe folgt einer gewissen Dramaturgie, einem Spannungsbogen etc. und legt den Fokus auf Charakterdarstellung (und biegt dafür die Regeln, was einem Schummeln im SPIEL gleichkommt bzw erzeugt hindernisse durch sein Charakterspiel, was seinem "Sieg" im Spiel zuwiederläuft) oder sie achtet auf das SPIEL (dann ist die spannende Idee aber im Eimer, wenn sich der Bösewicht mit Wundbrand infiziert.)

Wenn man rollenSPIEL nicht mag (oder weniger als ROLLENspiel) dann nutzt halt DungeonADay etc halt nicht o_o"

Kinshasa Beatboy

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Einstweilen mal den Thread getaggt, lese ich dann später in Ruhe.
Aber weil es gerade so üblich zu sein scheint: Beatboy, du hast da ein Wort falsch benutzt. Entweder, du hegst für etwas gemischte Gefühle, oder du findest es scheisse. Ersteres heisst, dass man positives und negatives an einer Sache feststellt. 8]
Ganz schnell dazu, weil es so schön einfach ist: ja, stimmt. Die gemischten Gefühle waren ein Euphemismus, den ich im Anschluß aufhebe. Keine sonderlich gelungene rhetorische Figur. Zugegeben.

Es wundert mich, dass "Kurz vorab, lieber Boomslang, bitte breche nicht den Stab über mich" da übersehen wurde. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass dieser ebenso unglückliche wie misslungene Versuch eines kleinen Wortwitzes noch genannt würde  ~;D


Wenn wir ROLLENspiel und rollenSPIEL jetzt als mehr oder weniger Synonyme für xErz (oder was auch immer, ihr wisst schon) und ARS nehmen, ist dies eben nicht vereinbar.
Man kann nicht beides gleichzeitig haben (wenn doch, zeigt mir bitte wie :) )
Aaargh, nein, bitte nicht! Ich hatte extra meine beiden Begrifflichkeiten von dem bislang existierenden Zeugs zu entkoppeln versucht, weil ich erstens nicht in diesen Kategorien denke und die Ausgangslage eben meine internen Kategorien darstellt und ich mich zweitens gerne ein wenig von dem bisherigen Zeugs lösen möchte, um eine Diskussion ohne weite Teile der emotional aufgeladenen Vergangenheit führen zu können, die aber DENNOCH relativ problemlos Rückgriffe erlaubt.

Eine Antwort auf Boomslang folgt dann entweder heute später oder am Wochenende, denn ich muss vorher noch ein anderes Papier fertigstellen, das zur Abwechslung mal jobrelevant und dringend ist. Ganz kurz schon mal die Tendenzaussage:
1. Danke für Dein Verständnis und Deine gut gelaunte Antwort. Schließlich war ich in der Tat etwas unhöflich.
2. Es ist doch für eine Diskussion kein schlechter Start, wenn die Grundannahmen geteilt werden. Von da aus kann man doch wunderbar elaborieren. Ich finde es gut, dass Du das ähnlich siehst.
« Letzte Änderung: 6.03.2009 | 16:24 von Kinshasa Beatboy »

oliof

  • Gast
nur weil ich in meinen skiferien in und wieder mal den berg runterrutsche, bin ich noch lange nicht unhoeflich. wenn es dir auf den sack geht, dass ich mut eingeschraenkten mitteln an der diskussion teilnehme, tuts mir leid.

drsrm und ork hast uebrigens Du sekbst eingefuehrt, und ich hab nur meine kontrastierte meinung zum bedten gegeben. wenn mir dann auch noch vorgeworfen wird, wenn ich auf quellen verweise, dsann weiss ich nicht was die diskussion soll.

und dann unterstellst du dem anderen lager auch noch ganz komische dinge wie zum beispiel den verzicht auf direkte rede. das kenne ich grad mal von ron edwards, nicht aber von settembrini&co. mit anderen worten: du vernebelst den kern der diskussion ganz selbst durch annahmen, denen ich widerspreche, weil ich selbst ganz andere erfahrungen genacht habe (zB settte als spieler bei tsoy mit 120% engagement und dem, was hier ROLLENspiel genannt wird).

und: ergebnisoffenheit ergibt sich doch erst durch die durchmischung beider formen, weil die regeln weg von der beliebigkeit des freien phantasierens und die methode rollenspiel sicher ueber die klippen der grenzfaelle und ungedeckten handlungsfaelle sowie ins reich der kreativen problemloesung fuehrt. (boomslang: ich sehe die grenze, halte es aber fuer elementar, sie immer wieder zu ueberschreiten und/oder zu durchdringen).

jetzt klarer?

Heretic

  • Gast
@"dungeondelve&"dungeonaday":
SAUCE, PLZ!



*hust hust*

Kinshasa Beatboy

  • Gast
nur weil ich in meinen skiferien in und wieder mal den berg runterrutsche, bin ich noch lange nicht unhoeflich. wenn es dir auf den sack geht, dass ich mut eingeschraenkten mitteln an der diskussion teilnehme, tuts mir leid.
Ah, das war mir nicht bewusst. Also: mir tuts leid. Danke für die Erläuterung. Siehe auch: fundamentaler Attributionsfehler. Bin ich wohl leider drauf reingefallen. Sorry. Rest auch hier später, wollte nur kurz die Wogen glätten.

Heretic

  • Gast
*hust hust*



Werter Herr Kinshasa Beatboy!

Ich schreibe ihnen hiermit
anlässlich ihres Threads vom 6.3.2009 im Tanelorn-Forum unter "TANELORN > Rollenspiele > Allgemein" um höchst offiziell nachzufragen, um was es sich bei den von ihnen verwendeten, uns und mir völlig unbekannten und kryptischen Begrifflichkeiten namens "Dungeondelve" und "Dungeonaday" verbirgt und bitten sie, doch möglichst eindeutige Erklärungen nachzureichen oder gar Links zu genauen Quellen mit Erläuterungen zu besagten Termini zu posten.

Hochachtungsvoll,


Trödelgreif Trollinger,

Vorsitzender der Ortsgruppe "Rollo-Trollo e.V", Hintertupfingen 

Kinshasa Beatboy

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Ich hatte Dich vorher schlicht nicht verstanden. SAUCE sowie hust hust konnte ich nicht einordnen. Das da oben war aber lustig, Heretic  :d

Ansonsten zu Dungeon Delve:
http://www.wizards.com/default.asp?x=products/dndacc/9780786951390

Und das neue Projekt von Monte Cook:
http://www.dungeonaday.com/
sowie eine Erklärung:
http://okayyourturn.yuku.com/topic/16926/t/Dungeonaday-com.html

oliof

  • Gast
weils so schoen ist und ich grad im kuschligen bettchen liege: ich halte beide aspekte fuer orthogonal und sehe ansaeze, wie sie sich durchdringen koennen. zum einen zeigen das die forge-werkstuecke, bei denen viel mehr wert auf die einhaltung der regeln gepocht wird, da man sonst ja "ein anderes spiel" spielt ( hier verlinke ich haeufig aus anschauungszwecken auf das essay we tried baseball and we didn't like it).

ich habe diese position selbst lange vertreten, teile sie aber nicht mehr uneingeschraenkt. heute wuerde ich eher sagen, dass ma aenderungen bewusst vornehmen sollte. ein beispiel: traglastregeln bei d&d. die werden gerne weggelassen, weil nervig. in konsequenz werden dadurch viele regeln und entscheidungen vorweggenommen oder invalidiert, die es eigentlich gab. zum beispiel magische gegenstaende: ein magischer harnisch, der nur 1/10 des normalen gewichts hat, ist auf einmal sinnlos, weil das gewicht ja egal ist. und so wird ruestung (magisch) auf einmal nur interessant, wenn sie eine besondere schutzwirkung hat.

einschub: nein, man braucht keine gewichtsregeln um gluecklich zu werden. es handelt sich um ein beispiel. genauso haette ich mit fanmail fuer pta (spannungsbogen wird ohne den nicht mehr mitgefuehrt) oder tell tale bei sorcerer argumentieren koennen.

zurueck zur orthogonalitaet: hier den link auf erick wujcik's dieb mit 1 trefferpunkt denken, den er durch exzessives ausfragen des sl ueber die spielweltsituation und kreatives loesen von problemen ganz lange erfolgreich spielen konnte, ohne auch nur einmal zu wuerfeln. hier wurde das ROLLENspiel durch die Regeln des SPIELS geradezu erzwungen. powergaming at it's best. ein anderes beispiel sei artesia: total barockes sysem, mit regeln fuer dinge wie schwangerschaften, was passiert, nachdem man stirbt,etc.pp. Die Regeln atmen das Setting, und ich kenne zwei Leute (zugegeben, einer davon bin ich), die ueber die regelanwendung allein immersive erfahrungen gemacht haben (oh nein! er hat immersion gesagt!).

unfraglich ist aber, dass die verschiedenen komplexe meistens(!) zeit kosten, die fuer das jeweils andere dann nicht zur verfuegung steht. und hier beginnt IMHO das schisma: im Versuch, diese zeitraeume zu quantifizieren und zu qualifizieren. allzuhaeufig wird dabei (und ich nehme mich explizit nicht davon aus) viel gemutmasst, meistens ueber "die anderen", was - ganz richtig vom beatboy beobachtet - defizitaere ergebnisse bringen kann. ich spare mir hier, eine lanze fuer das ORK zu brechen, weil ich das gefuehl habe, sowieso an der ursprungsintention des threads vorbeizuschrammen.

wenn dungeon delve und/oder dungeon a day tatsaechlich nur hirnlose kammer-aneinanderreihungen sind, dann find ich sie auch scheisse. wenn sie aber wie im von dirk remmecke geschriebenen artikel hier im forum eine spielwelt durch das medium dungeon gestalten, dann bin ich interessiert. denn dann haben wir eine spielwelt, die ich als notwendige voraussetzung fuer ROLLENspiel halte, waehrend sie IMHO fuer rollenSPIEL nur hinreichend ist (mist, schon wieder eine definitorische aussage. ich schreib mich noch um kopf und kragen!).
« Letzte Änderung: 6.03.2009 | 17:15 von oliof »

Offline Dirk Remmecke

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Hallo *Beatboy,

(btw., hast du mal irgendwo erklärt, was es mit dem Oszillieren deines Usernames auf sich hat?)

Ich weiß nicht mehr so genau, was dein Begehr ist.

Im Eröffnungspost schreibst du:

Wie schon häufiger angemerkt, gibt es im Rollenspiel meiner Meinung nach eigentlich zwei Hobbies, die nur eine begrenzte Schnittmenge aufweisen. Dieser Umstand wird aus meiner Sicht bislang nur unzureichend oder defizitär kommuniziert und das ist einer der maßgeblichen Gründe, weshalb viele Diskussionen hier im Forum und anderswo sehr schwierig bis ergebnislos verlaufen oder schwerwiegende Missverständnisse entstehen.

Ist das wirklich so? Dass RollenSPIEL (nach deiner Definition, inkl. ARS) und ROLLENspiel (die beiden verschiedenen Versionen des dramatischen Spiels) zwei völlig unterschiedliche Hobbys sein können, ist doch eine von Settembrinis Kernaussagen.
Mir kommt es so vor, als ob es in der Blogosphäre und der Forenlandschaft so einige Leute gibt, die das gar nicht hören wollen - oder nicht von ihm hören wollen...

Zitat
Die Übergänge zwischen den beiden Spielformen könnten dabei fließend sein, sie sind es aus meiner Sicht in den allermeisten Runden, die ich bislang kennengelernt habe, jedoch nicht. Im Gegenteil herrschen nach meiner Erfahrung in einer Runde entweder RollenSPIEL oder ROLLENspiel ziemlich eindeutig vor, Mischformen sind eher selten.

Wie passen denn in diese Dichotomie Systeme, die dramaturgisch-erzählerische oder charakterlich-psychologische Effekte (was auch noch zwei grundlegend unterschiedliche Spielermotivationen sein können, deren Gegenüber genau so trennend und unvereinbar sein kann wie die Extreme ROLLE vs. SPIEL) in starre Regeln packt?

Ich denke an Theatrix, My Life with Master, Dogs in the Vineyard, In a Wicked Age, Primetime Adventures, Universalis ...

Offline carthinius

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Ist das wirklich so? Dass RollenSPIEL (nach deiner Definition, inkl. ARS) und ROLLENspiel (die beiden verschiedenen Versionen des dramatischen Spiels) zwei völlig unterschiedliche Hobbys sein können, ist doch eine von Settembrinis Kernaussagen.
Mir kommt es so vor, als ob es in der Blogosphäre und der Forenlandschaft so einige Leute gibt, die das gar nicht hören wollen - oder nicht von ihm hören wollen...
Ich bin zwar nicht Beatboy, aber da bei mir immer noch der Ton die Musik macht, interessiert es mich einen Sch**ßdreck, was ein selbsternannter Hofrat in die Welt meint brüllen zu müssen. Es recht, wenn er gleichzeitig behauptet, die alleinige WahrheitTM zu verkünden. Ich nenne es mal den Tom-Cruise-Effekt. Und nein, das ist kein Kompliment.

Zitat
Wie passen denn in diese Dichotomie Systeme, die dramaturgisch-erzählerische oder charakterlich-psychologische Effekte (was auch noch zwei grundlegend unterschiedliche Spielermotivationen sein können, deren Gegenüber genau so trennend und unvereinbar sein kann wie die Extreme ROLLE vs. SPIEL) in starre Regeln packt?

Ich denke an Theatrix, My Life with Master, Dogs in the Vineyard, In a Wicked Age, Primetime Adventures, Universalis ...
Ich würde meinen, dass so etwas das andere Extrem ist (nur eben bei ROLLENspiel). Ich brauche doch nicht zwingend "Drama, Baby!" im Sinne von Theaterwissenschaften, mehreren Akten und festgelegter Charakterentwicklung mit Eskalationsregeln für Hass, um einen Charakter zu spielen! Klar ist das die logische Folge für ROLLE bei Traglastregeln und hochdetaillierten Kampfregeln auf der SPIEL-Seite, aber muss das sein? Kann man nicht ohne? Natürlich nicht, wenn man "by the book" spielt, aber das gilt für beide Seiten. Heißt das jetzt, dass man nur rollenspiel betreibt, wenn man ein für SPIEL konzipiertes System mit ROLLE zu benutzen versucht, weil man damit weder die eine noch die andere Seite erfüllt? Dann würde das heißen, dass ein vermutlich nicht geringer Prozentsatz aller Rollenspieler tatsächlich nur rollenspiel macht (und sei es nur als Kompromiss, damit alle etwas davon haben).
Spielen wir einfach ohne Regeln, dann hat keiner etwas davon!  ~;D
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Ein

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Kinshasa Beatboy

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@ oliof: Hast mich am Haken. Den blöden Bericht habe ich weggelegt und mache später weiter.

Aber: erst einmal danke, dass wir die kleine Turbulenz so schnell ausräumen konnten.

Dann:
wenn dungeon delve und/oder dungeon a day tatsaechlich nur hirnlose kammer-aneinanderreihungen sind, dann find ich sie auch scheisse. wenn sie aber wie im von dirk remmecke geschriebenen artikel hier im forum eine spielwelt durch das medium dungeon gestalten, dann bin ich interessiert.
Das kann ich unterschreiben. Dirk erhofft sich das eine, ich befürchte das andere. Mehr wissen wir, wenn Dungeonaday verfügbar ist.

Daraufhin: Der schwierige Teil. Ich nehme ja etwas forsch sowas wie eine Eindimensionalität von ROLLENspiel und RollenSPIEL an, in dessen Rahmen die Betonung des einen auf Kosten des anderen Pols geht. So ganz sicher war ich mir allerdings nicht und suchte noch ein wenig inhaltlichen Gegenwind. Aber sogar Boomslang hat das Konzept ja erst einmal weitgehend gefressen 8]

Deshalb bin ich aber dankbar für Deinen Input. Ich finde jedoch, dass Du den Bogen mit der Orthogonalität etwas überspannst. Aber Dein Eintreten für "bewusste Eingriffe" spiegelt ja bereits einen Verweis auf eine Art von Schiefwinkligkeit. S.u. den Kommentar zu Dirks Beispielen. Solch ein Kompromiss mag zwar etwas langweilig sein, entspricht aber wohl eher der Realität. Oder doch nicht?

Lass uns doch mal anhand des Beispiels des magischen Harnisch mit 1/10 Gewicht nachschauen. Im RollenSPIEL bringt das natürlich nur etwas, wenn es auch Traglastregeln gibt. Klar. Im ROLLENspiel allerdings kann ein magischer Harnisch, der besonders leicht ist, wunderbar auch völlig ohne Traglastregeln funktionieren und ins Spiel integriert werden. Meine Erfahrung ist nun, dass Traglastregeln und die bindende Quantifizierung von Gegenständen generell einerseits für eine Demystifizierung und andererseits für eine Ablenkung der Spieler von der Konzentration auf die Spielwelt sorgen. Da wäre in diesem Beispiel der Tradeoff. Insofern können die beiden Dimensionen nicht vollkommen orthogonal sein. Andererseits ist selbstverständlich auch die Eindimensionalität lediglich ein Bild für den Umstand, dass es einen solchen Tradeoff gibt.

zurueck zur orthogonalitaet: hier den link auf erick wujcik's dieb mit 1 trefferpunkt denken, den er durch exzessives ausfragen des sl ueber die spielweltsituation und kreatives loesen von problemen ganz lange erfolgreich spielen konnte, ohne auch nur einmal zu wuerfeln. hier wurde das ROLLENspiel durch die Regeln des SPIELS geradezu erzwungen.
Stimmt. Aber das ist lediglich ein Fall, in dem das RollenSPIEL und das ROLLENspiel harmonieren und somit die von mir suggerierte Eindimensionalität widerlegen. Der 1 HP lässt sich aber alleinig im ROLLENspiel vollkommen problemlos auch ohne Regelaspeke, also RollenSPIEL, umsetzen. Ähnlich bei Artesia und die andere Person ist vermutlich Jörg. Hast unter der genannten Einschränkung vollkommen recht.

Ist das wirklich so? Dass RollenSPIEL (nach deiner Definition, inkl. ARS) und ROLLENspiel (die beiden verschiedenen Versionen des dramatischen Spiels) zwei völlig unterschiedliche Hobbys sein können, ist doch eine von Settembrinis Kernaussagen.
Genau. Ich stimme Settembrini in dem Punkt vollkommen zu. Aber er kommuniziert das nach meiner Meinung defizitär. Siehe den Kommentar von Carthinius. Man muss der jeweils anderen Seite nicht zwingend seine Ablehnung ins Gesicht rotzen. Das verschafft zwar kurzfristig Aufmerksamkeit, verbreitet ansonsten aber nur schlechte Stimmung und erschwert den Austausch.

Wie passen denn in diese Dichotomie Systeme, die dramaturgisch-erzählerische oder charakterlich-psychologische Effekte (was auch noch zwei grundlegend unterschiedliche Spielermotivationen sein können, deren Gegenüber genau so trennend und unvereinbar sein kann wie die Extreme ROLLE vs. SPIEL) in starre Regeln packt?

Ich denke an Theatrix, My Life with Master, Dogs in the Vineyard, In a Wicked Age, Primetime Adventures, Universalis ...
Da hast Du vollkommen recht. Die Spiele vor allem MLWM, DITV und PTA nutzen das, was ich oben schiefwinklig genannt habe, auf beeindruckend clevere Weise aus und erzeugen da Synergien, wo es bezogen auf das Konzept sinnvoll ist. Eventuell liegt darin aber auch der Grund, aus dem diese Spiele weitgehende One-Trick-Ponys sind. Oder hast Du andere Ideen? In A Wicked Age werde ich ansonsten schnell mal googeln.


Hallo *Beatboy,

(btw., hast du mal irgendwo erklärt, was es mit dem Oszillieren deines Usernames auf sich hat?)
Nein, aber das ist schnell erklärt und so sehr oszilliert das eigentlich auch gar nicht. Erklärung: Ich war früher recht viel in Afrika unterwegs. Heute weniger. Besonders gut hats mir aber in Kinshasa und Umland gefallen. Wenn ich gerade mal wieder unten bin, änder ich den Namen entsprechend. Reine Marotte, daher aber neulich Lubango und Luanda. Kara Ben Beatboy war das Resultat der Pulpwochen. Und der Beatboy selbst schließlich ist ein Name, den ich von ein paar Trommlern in Tansania erhalten habe, weil ich mich redlich, aber weitgehend fruchtlos an den dortigen Trommeln versucht habe. War eine lustige Begegnung und der Name passte damals irgendwie. Insofern ist das Oszillieren eine Mischung aus nostalgischer Verklärung und geographischer Ortbarkeit  :D

oliof

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beatboy: joerg wars genau nicht. der is naemlich ne alte story-sau. aber das nur am rande.

harnisch: ja, sicher. aber das war nur ein beispiel fuer etwas, das verlorengeht. es geht ja ein kompletter weltbildnerischer regelteil verloren (ich koennte auch gesinnungen, materialkomponenten fuer zauber etc. auffuehren, um bei d&d zu bleiben. oder bei dsa die notwendigkeit, die spruchreime laut sagen zu muessen).  und ja: man kann das alles ohne regeln machen. das war auch die konsequenz einiger drsrm'er, kulminiert in drastic (www.azundris.com/output/rp/drastic) - und von den leuten, die diesen weg gegangen sind, hoert man nix mehr, weil sie sich ja nicht mehr an systemen abartbeiten muessen, die ihr verlangen stillen (-: daher aber auch mein gedanke mit der orthogonalitaet: wenn ich eines aufs extrem ausweite und es immer noch als rollenspiel erkennbar ist, dann muss es nicht beides geben. die totale verregelung des herausforderungsgedanken zum beispiel  (alles, wo die ressourcen des sl begrenzt sind, um sowas wie fairness zu schaffen), auch das ist rollenspiel, wenn auch der strategisch/taktische teil nur hohldrehender zeitvertreib ist, denn das ist ja qua regeln fair und schaffbar. und hier schleicht sich wieder die schnittmenge ein: wenn ich durch die methode rollenspiel einfluss auf den strategisch-taktischen teil nehmen kann, dann ist die ROLLE nicht trotz, sondern wegen der regeln unerlaesslich fuer die gesamterfahrung.

jetzt gibts natuerlich leute die sagen: ich will aber mehr von ROLLE/SPIEL. Geschenkt. Bei mir ist es mal so, mal so. Und deswegen lobe ich mir meine Hybriden genauso wie die Extremvarianten.

Offline Thot

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Wie bei allen Spielstiltheoriediskussionen gilt: Das ist alles schön und gut, um in Foren Zeit tot zu schlagen. Sitzt man aber gemeinsam am Spieltisch, sind die Nuancen unterschiedlicher Vorlieben eigentlich egal. Dann kommt es nur darauf an, dass sich alle gut verstehen und gemeinsam Spaß haben wollen.

Heretic

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Ich hatte Dich vorher schlicht nicht verstanden. SAUCE sowie hust hust konnte ich nicht einordnen. Das da oben war aber lustig, Heretic  :d

Ansonsten zu Dungeon Delve:
http://www.wizards.com/default.asp?x=products/dndacc/9780786951390

Und das neue Projekt von Monte Cook:
http://www.dungeonaday.com/
sowie eine Erklärung:
http://okayyourturn.yuku.com/topic/16926/t/Dungeonaday-com.html

Ah, ok. JETZT wirds Tag.
Nunja... das bestätigt meinen Eindruck, dass D&D was für Casual Gamers und zum Ab und an Zocken wohl werden soll.
Einerseits cool für Neulinge, andererseits extrem sch***** für "Oldies", die gern mal auch mit mehr Crunch UND Kampagnen UND "DEM" speziellen D&D-Feeling spielen wollen...

Offline 1of3

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Wie bei allen Spielstiltheoriediskussionen gilt: Das ist alles schön und gut, um in Foren Zeit tot zu schlagen. Sitzt man aber gemeinsam am Spieltisch, sind die Nuancen unterschiedlicher Vorlieben eigentlich egal. Dann kommt es nur darauf an, dass sich alle gut verstehen und gemeinsam Spaß haben wollen.

Da hast du mit Sicherheit großteils Recht. Sie sind jedenfalls nicht so extrem, wie das in einschlägigen Diskussionen rüberkommt. Auch wenn ich auch bei wirklich Leuten gelegentlich schon von weiterem Zusammenspiel abgesehen habe. Das soll auch vorkommen.


Zum Thema:

Mich wundert, Beatboy, dass du hier D&D 4 mit den sog. Retrospielen in einem Satz nennst. Das dürfte den erklärten Retrofans eigentlich umgehend einen Herzinfarkt bescheren.

Auch halte ich deinen zentrale Gegenüberstellung für mehr als unzreichend. Ich kann jetzt ein paar Spiele ausm Hut ziehen, wo sowohl die WoD-inspiriertenStoryteller, die 3.5-Charoptimierer und die Retrofans schreiend reißaus nehmen.

Insbesondere wenn dann Spiele kommen, die bessereres ROLLENspiel produzieren wollen, indem sie hartes RollenSPIEL fordern. Da könnte man jetzt natürlich billige Tricks im Berliner Ghettostil zur Anwendung bringen, dass dann zweifelsfrei ROLLENSPIEL betrieben wird, aber ich meine das wirklich:
Ein hartes Regelkorsett (das bitte mit Simuation gar nichts zu tun hat) kann eine starke Triebfeder für Charakterentwicklung und packenende Geschichte sein.

Vielleicht bin ich dann ein Alien und mach ROllenspiEL.

Offline Thot

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Da hast du mit Sicherheit großteils Recht. Sie sind jedenfalls nicht so extrem, wie das in einschlägigen Diskussionen rüberkommt. Auch wenn ich auch bei wirklich Leuten gelegentlich schon von weiterem Zusammenspiel abgesehen habe. Das soll auch vorkommen.

Jepp. Aber das liegt letzten Endes an der Inkompatibilität der Leute, nicht ihrer Spielstile. Finde Leute, mit denen Du gut zusammen arbeiten könntest, dann kannst Du mit denen auch alles spielen.

Zitat
Vielleicht bin ich dann ein Alien und mach ROllenspiEL.

"ROEL"?

Offline Arkam

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Hallo zusammen,

das die meisten Runden am Spielabend zwischen ROLLENspiel und RollenSPIEL wechseln liegt daran das beide Arten zu spielen unterschiedlich viel Verwaltungsaufwand mit sich bringen.
In meiner Runde etwa fallen Handelsregeln zum Beispiel gerne Mal unter den Tisch aber da setzt jede Runde eigene Schwerpunkte.

Deshalb wechslen meiner Ansicht nach RollenSPIEL Runden in den ROLLENspiel Modus wenn Aspekte eine Rolle spielen die ihnen weniger wichtig sind.

Hinzu kommt das es ja einige Aspekte gibt, etwa der soziale Bereich, die aus Sicht der RollenSPIELER nur unzureichend geregelt sind und deren Regelung viel Arbeit macht. Also betreibt man ROLLENspiel als Abkürzung.

Die eingeschränkten Recourcen die für einen Rollenspielabend zur Verfügung stehen sorgen meiner Ansicht nach dafür das sowohl Rollenspiel als auch RollenSPIEL in der gleichen Runde betrieben werden.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline Purzel

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Deshalb wechslen meiner Ansicht nach RollenSPIEL Runden in den ROLLENspiel Modus wenn Aspekte eine Rolle spielen die ihnen weniger wichtig sind.

Das sieht meiner Meinung aber eher danach aus, daß man vom geregelten, strukturierten, geleitetem und stark verhandelten Spiel in eine Art formlosen, unbekümmerten Modus (nicht mit Freeform gleichsetzen) wechselt. Und das hat weniger mit den Polen "Spielaspekt" und "Plotschauspieldramacharakter-Aspekt" zu tun. 

EDIT/ADDITION:

Hinzu kommt das es ja einige Aspekte gibt, etwa der soziale Bereich, die aus Sicht der RollenSPIELER nur unzureichend geregelt sind und deren Regelung viel Arbeit macht. Also betreibt man ROLLENspiel als Abkürzung.

Auch hier sehe ich weniger die vermeintliche Gleichung "rollenSPIEL = mehr Regeln, ROLLENspiel = weniger Regeln" als einfach nur einen Technikwechsel. Da soziale Angelegenheiten für manche Leute ungenügend mit Würfeln und Werten darzustellen sind, greifen sie stattdessen zu Methoden z.B. des Improvisationstheaters, um diesen (ebenso wichtigen, gleichwertig interessanten) Spielabschnitt zu regeln.
« Letzte Änderung: 6.03.2009 | 22:09 von Purzel »

Offline Feuersänger

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Hm, jetzt wo ich dazu komme, weiss ich eigentlich nichts mehr beizusteuern, was nicht schon gesagt wurde.

Zu Monte Cook: früher mal _wollte_ ich den gut finden, weil er mir eigentlich sympathisch war, damals war ich auch intensiv auf seinem yourturn-Forum unterwegs. Es wurde mir aber dann schnell klar, dass er völlig andere Vorlieben bedient als ich habe. Für MC kann es überhaupt nicht High Magic genug sein, je abgedrehter, desto besser - siehe Arcana Unearthed und was nicht alles danach kam. Ich bin da eher bodenständig und möchte Magie als etwas exklusives, seltenes, gerne auch inhärent gefährliches verstanden wissen. So habe ich denn die letzten 5 Jahre oder so nicht mehr wirklich verfolgt, was Monte Cook noch so getrieben hat.

Dungeon Delve sieht mir einfach nach nem Supplement mit nem Haufen Dungeons drin aus. Das finde ich jetzt nicht verwerflich, weil man diese Dungeons ja in seine Kampagne(n) einflechten kann. Aber es konditioniert freilich die Runde darauf, dass es in jedem Abenteuer einen Dungeon geben muss.
Dungeonaday ist dann wohl die logische Konsequenz in Punkto kommerzieller Ausschlachtung. Monte will halt auch ein Stück vom 4E-Kuchen abhaben. WotC hat sich das ja wohl auch so vorgestellt, den Großteil der Kohle durch Ausrichtung des Spieles auf Miniaturen zu generieren - es sollen natürlich die eigenen Minis verkauft werden. Und Malhavoc (Monte Cooks eigener Verlag) liefert dann eben die Dungeons, durch die man seine Wizards-Minis mit 6 Feldern pro Runde stapfen lassen kann. Clevererweise nicht als einzelnes Supplement, sondern als Abonnement. Da kenne ich jetzt zwar die Konditionen nicht, aber prinzipiell sehe ich auch hier, das die Spielrunde darauf konditioniert wird, Dungeoncrawling zum vorherrschenden Spielinhalt zu machen. Andererseits: ist ja nicht so, dass das nicht bereits vom Titel suggeriert würde.
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Zitat von: ErikErikson
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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline D. Athair

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Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil ich erstmal Begriffe sortieren muss.
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« Letzte Änderung: 7.03.2009 | 16:48 von Great Dahlia »
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