Umfrage

Hast du schon einmal ein eigenes Rollenspiel entwickelt?

Ja.
60 (47.6%)
Nein.
18 (14.3%)
Nein, aber ich habe einmal dran gearbeitet.
26 (20.6%)
Ich bin dabei.
22 (17.5%)

Stimmen insgesamt: 102

Autor Thema: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?  (Gelesen 9660 mal)

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Offline Falcon

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #25 am: 4.05.2009 | 18:19 »
Habe mal dran gearbeitet. Ich schätze das sind um die 40 Seiten. Gedauert hats 1 1/2 Jahre. Ich konnte 3 mal testspielen mit 5 Leuten. Das waren jedesmal extreme Schübe nach vorne.

Das war Settinglos. Meine Ursprungsintention war Traitpatterns ohne Kontrollinstanz wie eine Runde oder SL oder Guten Willen in den Griff zu bekommen (man sollte sich Helden zu Hause machen können um sie irgendwo zu spielen). Da ich zu der Zeit Paläontologiesemester hatte wollte ich die Fertigkeiten auf den Evolutionsprinzipien basieren lassen (sie entwickelten sich also weiter, spezialisierten sich, wurden ausradiert. eben ständig an das Spiel angepasst).
Ausserdem sollte es alle Konflikte gleich behandeln (Kampfähnlich). Und es sollten alle Würfeltypen benutzt werden.
Ersteres ist gescheitert, letzteres habe ich ausgebaut. Die Würfel habe ich natürlich behalten.
Die VorundNachteile waten frei bestimmbar, allerdings mit Schicksalspunkten kontrolliert (Punkte gabs fürs negative Ausspielen, man konnte damit neg.Eigenschaften der NSCs aktivieren usw.) und gar nicht in die zwei Kategorien eingeteilt. Das Punktesystem war ziemlich aufwändig, der SL und die Spieler konnten mit dem aktivieren der Charaktereigenschaften relativ viel zocken. Da war einiges von TSOY und Fate geklaut aber viel weiter im Vordergrund und es sollte funktionieren und weniger storylastig sein.

Die Kerngimmicks waren am Ende gar keine Traits für Skills mehr sondern Symbole, die auf jedem Sheet gleich waren. Die Symbole hatten auch keinen Namen (nur eine Nummer damit man sich verständigen konnte) und assoziierten dann welches am ehesten zu einer Aktion passte. Das klappte sehr gut.
Ein anderes Gimmick waren Miniquests, die der SL spontan auf Zetteln verdeckt auf dem Tisch legte oder Spielern zusteckte. Der SL schrieb Handlungen darauf, die er für sein Abenteuer gebrauchen konnte und wenn ein Spieler die "Mission" annahm und durchführte konnte er die Schicksalspunkte, die der SL darunter schrieb einstreichen oder es eben bleiben lassen. Aber kein anderer wusste was das sein würde. Das war im Endeffekt von Risiko inspiriert.

Es lief eigentlich ganz gut, war eigentlich schon beim Feinschliff.


.... aber dann kam halt Savage Worlds und die Existenzberechtigung jeglichen anderen Systems war getilgt. Dafür mache ich jetzt eine Savage Worlds Konvertierung, die gemütlich vorran geht.

Vielleicht mache ichs irgendwann mal fertig.
« Letzte Änderung: 4.05.2009 | 18:24 von Falcon »
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Offline carthinius

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #26 am: 4.05.2009 | 18:23 »
Bin auch bei "Ja". Zweimal Teilnahme an den 24h-Wettbewerben des FERA. Den (schlechteren) Teilnehmer (da höchst unfertig) findet man noch im Netz unter http://www.farspacechronicles.com/24h/s&h.pdf, den besseren unter http://www.farspacechronicles.com/24h/cv_final.PDF. Bemerkenswert finde ich, dass ich sowas vor mittlerweile 5 bzw. 6 Jahren einfach mal so verzapft habe, aber seitdem einfach nicht mehr beim Spielebau zurande komme...  :-\

Auch wenn beide beileibe nicht das Nonplusultra sind, kennzeichnen sie für mich eine interessante Station meines Rollenspielerlebens: Beides verkörpert Spieleinstellungen bzw. Settings, die ich vorher nie gespielt hatte. Und auch die eher "weichen" Regeln, die zu einem gewissen Teil den 24h geschuldet sind, hatte ich sonst so auch nicht in meinen Spielrunden. Vermutlich stinken beide Spiele im Gegensatz zu Systemen, die ähnliches umsetzen, ganz gewaltig ab. Aber dafür hab ich mir den ganzen Kram noch selbst ausgedacht.

Mein Sci-Fi-Heartbreaker hat übrigens nie das Licht der Öffentlichkeit gesehen - mit Ausnahme einiger kurzer Tests im kleinen Kämmerlein. Ob ich ihn heute noch spielen wollen würde? Ich glaube nicht. Aber es war schön, am eigenen System herumzuschrauben!  :)
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Lord Verminaard

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #27 am: 4.05.2009 | 18:31 »
Zu Schulzeiten habe ich ein Haussystem geschneidert und gespielt, das als Adaption verschiedener Settings auf das d6-System von WEG begann und sich dann verselbständigte, insgesamt gab es davon 4 vollständig ausgeschriebene Inkarnationen. Die Settings waren meistens aus anderen Rollenspielen, Büchern sowie Film und Fernsehen geklaut: Cthulhu + Indiana Jones; Mad Max + Cyborg + Die Jugger; Alien(s); Conan; uvam. Auf der Grundlage hatte ich auch mal angefangen, ein Germanen-Rollenspiel namens „Söhne des Wotan“ zu entwickeln, und hatte dafür auch schon erschreckend viel Text produziert… na ja, das war eben mein persönlicher Heartbreaker.

2004-2006 habe ich BARBAREN! entwickelt (und 2009 im Wesentlichen veröffentlichungsreif aufgeschrieben ::)).

Ich habe zweimal am 24-Stunden-Wettbewerb im FERA teilgenommen („Wolkenwelt“ und „Inferior“), zweimal an den Ronnies auf der Forge („My Girlfriend’s a Slut/My Boyfriend’s a Dick“ und „Mud Planet“) und einmal inkognito an der Tanelorn Challenge („Die Farben der Macht“). Gespielt wurde davon soweit ich weiß nur Mud Planet, genau einmal, in einer späteren Sorcerer-Adaption.
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Offline Arkam

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #28 am: 4.05.2009 | 18:59 »
Hallo zusammen,

ja ich habe tatsächlich ein paar fertig bekommen.

Unter http://www.drosi.de/cyberpunk/ kann man "Sprung in eine neue Welt" ziehen. Das ganze ist ein modernes / cyberpunk System. Der Schwerpunkt liegt auf ein möglichst freies System bei dem neben dem eigenen Charakter auch Fahrzeuge, Waffen und Computer frei nach dem Willen der Spieler zu konstruieren sind. Das ganze wurde auch tatsächlich gespielt, außer mir gab es sogar noch zwei andere Spielleiter. Mit 117 Seiten mein größtes Projekt.
Aus der heutigen Sicht müßte man die Fertigkeiten noch Mal reduzieren und die erreichbaren Werte anpassen. Bei den Konstruktionssystemen müßten ein paar Standardsysteme dazu kommen.
Eine Neufassung ist seit einer Ewigkeit geplant.

Unter http://www.rpginfo.de/rpgbanner/pages/SONSTIGES/ gibt es das Rollenspiel zu einem beliebten ID Egoshooter. Das system wurde ein Mal angespielt und dann nicht weiter gespielt weil die Vorstellungen des Autors und die erwartungen der am Computerspiel geübten nicht übereinstimmten. Unter http://www.rpg-shop.com/vbulletin/showthread.php?t=2525&page=2 gab es tatsächlich auch Feedback.

Isidar war ein noch sehr DSA geprägter Versuch Dinge wie die Rasse, Kindheit und Jugend des Charakters, Moral und die Seele des Charakters ins Spiel zu bringen. Das System ist nie richtig fertig geworden mich würde allerdings eine überarbeitete Fassung reizen.
Das system ist nie gespielt worden aber mich würde eine Testrunde reizen.

Das LPS RPG, steht für The Little Plastik Soldier RPG, ist gigantische drei Seiten lang und ich ahbe es extra für diesen Thread wieder ausgegraben. Ich denke aber ich werde es noch ein wenig erweitern.

Zählen eigentlich komplette Konvertierungen auch? Denn dann hätte ich noch eine Konvertierung des Warhammer 40.000 Hintergrunds auf das Warhammer Fantasy RPG 1. Edition anzubieten.

Gruß Jochen
« Letzte Änderung: 4.05.2009 | 19:08 von Arkam »
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Offline Barbara

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #29 am: 4.05.2009 | 19:43 »
Auch wenn ich damit hier scheinbar recht allein bin: Ich habe kein Rollenspiel geschrieben und habe es auch nicht vor. Ich spiele lieber.
After all, what is wisdom but truth in the eyes of the simplest of strangers? And a hat full of ice cream! (An wise man in YAFGC)
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Offline Backalive

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #30 am: 4.05.2009 | 21:19 »
Ich bin dabei
wenn es zählt, umfangreiche, teilweise deutlich abweichende Hausregeln zu einem Mainstream-Produkt (DSA3) zu erstellen.
Hierzu gehören inzwischen ein Basisregelwerk, ein Tabellen- und Listenbuch, ein Magiebuch sowie eine Spielhilfe mit Zufallstabellen.
Schöne Tage - nicht weinen, daß sie vergangen, sondern lächeln, daß sie gewesen (Rabindranath Tagore)

oliof

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #31 am: 4.05.2009 | 21:39 »
Mein erster, fehlgeschlagener Versuch, war ein Hybrid aus DSA3, Fudge, und Storyteller. Damals konnten wir uns nicht einigen, was wir wollen.

Ich habe Universalis gespielt, das ist jedes Mal so, als würde man ein Rollenspiel entwickelt.

Ich habe The Shadow of Yesterday übersetzt und erweitert. Ich habe Solar System übersetzt. Das ist fast soviel Aufwand wie ein Spiel zu schreiben, wenn auch auf einer ganz anderen Ebene.


Ein

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #32 am: 4.05.2009 | 23:24 »
Zu viele. EMUsys, Alias, Risa di Fanfarrón, Jungle Kingdoms of Venus, RoO, Kleine Helden und diverse andere Systeme, die noch irgendwo herum schwirren und irgendwann die Welt erobern werden.
« Letzte Änderung: 4.05.2009 | 23:29 von Ein »

Offline Gaukelmeister

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #33 am: 4.05.2009 | 23:29 »
Wow, ich bin bisher extrem beeindruckt - als würde nahezu jeder Rollenspieler selbst basteln. Wir scheinen ja ein richtig kreativer Haufen zu sein  ;D

Aber mal im Ernst: wie (un-)repräsentativ ist wohl das bisherige Umfrageergebnis? Wenn man das auch nur annähernd hochrechnen könnte, gäbe es ja fast auf jeden Spieler irgendwo in der Welt ein fertiges System.
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oliof

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #34 am: 4.05.2009 | 23:30 »
Es fängt bei Hausregeln an. Der Rest ergibt sich automatisch.

Ein

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #35 am: 4.05.2009 | 23:31 »
Ich denke das entspricht grob der Wahrheit und zeigt wunderbar, warum Rollenspiel sich eigentlich nicht kommerziell rentieren.

Heretic

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #36 am: 5.05.2009 | 00:13 »
Ich denke das entspricht grob der Wahrheit und zeigt wunderbar, warum Rollenspiel sich eigentlich nicht kommerziell rentieren.
Nee, es zeigt nur, dass es in DIESEM Mikrokosmos so sein kann.
Ich hab übrigens mit "Nein" gestimmt.

Offline Psycho-Dad

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #37 am: 5.05.2009 | 00:18 »
Angefangen hab ich Tonnenweise, fertiggebaut kein einziges, aber jedes einzelne wurde zumindest einmal Angetestet.

Die Spiele, die es dann Tatsächlich bis zum "Beta-Stadium" geschafft hatten, lassen sich aber an einer Hand abzählen:

- "Outworld"
Fantasy-Zombie-Schlachten mit W20. Uninspiriertes und Umständliches Gegner-Totwürfeln auf Mischmasch von DSA und D&D. War trotzdem ein Dauerbrenner "für zwischendurch" in meiner ersten festen Runde. Der Regelumfang beträgt 15 A4-Seiten, wiederspricht sich mindestens alle 3 Seiten und ist obendrauf auch noch grottenschlecht geschrieben. ;D

- "Cyberlife 2111"
Mein Beitrag zum Thema "Geht's nicht noch was umständlicher?"  ::) Das Setting benutz ich immernoch, auch wen das der einzige Teil des Spieles ist, der es nie bis aufs Papier geschafft hat. Den Rest habe ich vernichtet und verdrängt, da ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen bin, das kein menschliches Wesen mit derartig unausgegorener Hirnwichserei gequält werden sollte.

- Seit gefühlten ewigkeiten Fummel ich an einer varriante von "Starcraft D20" basierend auf dem MRSD. Das ist insgesammt reine Spaßbeschäftigung und Zeittotschläger für Tage, an denen ich nix besseres zu tun habe.

- Liquid ist seit entdeckung mein Leib- und Magensystem, wenn's ums Rumbastel und Hausregeln geht. Inzwischen könnte man das ganze als eigenständiges Spiel sehen... Wenn ich mal Zeit und lust hätte, die unzähligen Notizen und Anmerkungen zusammenzutragen... *hust*

- Das neuste "niemals Fertig Projekt" war "Erbschaft", das niemals über die Planungsphase rauskam und lediglich "Freeform" als Ideendurchlauf mal gespielt wurde. Die Grundidee gefällt mir immer noch, aber ich bin scheinbar zu blöd, um das ganze in eine ordentliche Mechanik zu Packen.
« Letzte Änderung: 5.05.2009 | 00:20 von Psycho-Dad »

oliof

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #38 am: 5.05.2009 | 00:20 »
Pariah: Du hast noch nie auch nur eine einzige Hausregel erdacht?

Offline scrandy

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #39 am: 5.05.2009 | 01:21 »
Also ich arbeite seit 2005 an Mystix, wobei es in den ersten zwei Jahren nicht viel mit dem gemein hatte, was es jetzt ist. Momentan bin ich in der Niederschreib-Phase und es gibt bisher alles in allem 75 Seiten (und wachsend). Es könnten aber deutlich mehr werden bis es fertig ist.

Die Regeln sind jedenfalls ausgereift. Das Setting hängt hingegen hauptsächlich in meinem Kopf und wird von Spielabend zu Spielabend erweitert.

Dadurch, dass ich das Spiel von einem DSA3-Clon über einen Serenity-Clon über Narratives Rollenspiel und Forge hin zu meinem eigenen Spielstil mit dramatischem, immersivem Herausforderungsrollenspiel entwickelt habe, kann man durchaus von mehreren gescheiterten Spielen sprechen, aus denen jeweils das Folgemodell gewachsen ist. Und da es momentan viel Spaß macht und auch schon ein paar Leute es gerne Spielen, werde ich wohl nicht um eine Veröffentlichung herum kommen. Wann das allerdings sein wird, kann ich aber noch nicht sagen. Ich hoffe aber auf dieses Jahr zumindest als Ashcan.
« Letzte Änderung: 5.05.2009 | 01:22 von scrandy »
Der Waldfürst gibt, der Waldfürst nimmt.

Mystix: Ranken, Glyphen, Kreiselschiffe - Story-orientiertes Steamfantasy-Rollenspiel. (Homepage / Diskussion)

Mystix - Das große Erwachen: Always Hope - Never Fall!

Offline Zornhau

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #40 am: 5.05.2009 | 03:25 »
Wenn man das auch nur annähernd hochrechnen könnte, gäbe es ja fast auf jeden Spieler irgendwo in der Welt ein fertiges System.
Das dürfte hinkommen. - Wenn man die vielen "Herzensbrecher" abschätzt, die (glücklicherweise) die heimischen Schubladen nie verlassen, und wenn man die noch viel ZAHLREICHEREN Mißgeburten abschätzt, die nicht einmal den minimalen kreativen Funken eines Herzensbrechers aufweisen (und die leider viel zu oft tatsächlich irgendwo der Öffentlichkeit präsentiert  werden und den Lesern die Lebenszeit stehlen), dann würde ich die obige Vermutung als durchaus plausibel ansehen.

Wenn ich mir nur allein in der recht überschaubaren Umgebung im Rollenspielverein anschaue, wieviele GNADENLOS überflüssigen, undurchdachten, nie wirklich spielbar gewesenen "Qualzüchtungen" an "Selbstentwickelten Rollenspielen" in den letzten paar Jahren aufgekommen sind, dann halte ich die 1:1-Zuordnung "fertige Eigenbauten":Rollenspieler für überzeugend und keineswegs zu hoch gegriffen. (Denn oft sind die "Selbstentwickler" ja nicht mit nur einem "neuen, tollen" Rollenspiel zufrieden, sondern produzieren meist mehrere davon. - Siehe in dem Anderen Forum: Fanatiker eben.)

Ich habe meine ersten Heartbreaker (hoffentlich waren sie das überhaupt) auf D&D-Basic-Set-Basis erstellt - nur mit durchgängigen Prozentwürfen und im Sci-Fi-Genre angesiedelt. (Das war, bevor ich überhaupt wußte, daß es Star Frontiers gab.)

Die meisten Eigenbauten habe ich auf BRP-Basis mit (wie bei BRP ja üblich) z.T. ausgedehnten Modifikationen des BRP-Grundsystems gebastelt. Mein aus meine damaligen Begeisterung für Hard-Sci-Fi samt Naturwissenschaftsstudium heraus gewachsenes "Contact!"-Sci-Fi-Rollenspiel rund um Erstkontakts-Missionen hatte sogar mehrere Semester unregelmäßigen Spielens und Con-Runden überstanden. Und es war das einzige, das von einem anderen Spielleiter als dem Ersteller (also mir selbst) geleitet wurde.  Die anderen Eigenbauten waren "weniger erfolgreich", um es mal so auszudrücken.

Überflüssig, kein Stück besser oder interessanter als das, was damals kommerziell erhältlich war. Oft mit Zutaten aus anderen Regelsystemen mehr oder weniger geschickt zusammengeknetet. - Keines davon war irgendwie gut genug, daß unsere diversen Spielerkreise daheim und an der Uni das auch nur ähnlich lang gespielt hätten wie Star Frontiers, Gamma World, oder die "Platzhirschen" Traveller, AD&D, RuneQuest, Midgard, CoC, usw.

Die Eigenbauten waren selten wirklich mit der ABSICHT ein komplett eigenständiges Rollenspiel zu erstellen entstanden (Ausnahme: Contact!, das war wirklich absichtsvoll entwickelt worden und ist nicht einfach so "gewuchert").

Oft ist der Übergang von Hausregeln, erweiterten Hausregeln, eigenständigen Subsystem-Entwicklungen, Regelsystem-Mischungen, "Conversions", usw. hin zu "eigenen" Rollenspielen sehr fließend.

Aus Unzufriedenheit mit den Midgard-Regeln (nach weit über 10 Jahren kontinuierlichen Midgard-Spielens) hatte ich "leichte Modifikationen" vorgenommen. Diese waren dann so umfangreich, daß es letztlich eine Art "RuneGard" oder "MidQuest" wurde - viele RuneQuest-Elemente samt der von mir über lange Zeit bevorzugten Prozentwürfe für ALLES und das schon als RQ3-Hausregel eingeführte Zeitstrahl-Rundenabwicklungssystem flossen da zusammen. - Ich denke an diese Midgard-"Transformation" deshalb noch mit gewissem Wohlwollen, weil ich erst kürzlich beim Kramen in alten Midgard- und RuneQuest-Stapeln in meinen "Altrollenspiel-Aktenschränken" über jede Menge Abenteuernotizen, benutzte(!) Charakterbögen zu dieser Midgard-Klonerei, und die Conversion-Notizen gestolpert bin. Ganz offensichtlich hatten wir das öfter gespielt, als mir bewußt war.

Tendenziell hatte ich viel mehr Sci-Fi-Eigen-Basteleien angefangen (manche ja auch zumindest spieltauglich fertiggestellt), als Fantasy oder andere Genres betreffend. - Da war sowohl die Vorliebe für Sci-Fi-Literatur als auch die für Sci-Fi-Rollenspiele wie Traveller, Star Frontiers, Universe, SpaceMaster, RingWorld, Star Wars D6, usw. ausschlaggebend, vermute ich mal.

Oft ist es ja so, daß man das "selbst" entwickelt, was man eh schon zuhauf kennt, spielt, und mag.

Ganz NEUE WEGE zu gehen ist meines Erachtens bei den meisten Eigenbauten die Ausnahme. - Das Umfeld der "Forgeisten" stellt z.B. eine Ausnahmegruppe dar, da diese sich mit Exotika befaßt, die kaum ein Normalrollenspieler überhaupt thematisieren würde, und für die er schon gleich kein eigenes Rollenspiel basteln würde.

Das meiste Eigenentwickelte ist halt immer noch: "Wie D&D, nur ohne Level.", "Wie DSA, nur mit Prozentwürfeln.", "Wie WoD, nur mit Cyberware.".



Ich habe jetzt natürlich nicht die Mitarbeiten an den Werken (oft aber nicht immer) kommerzieller Produkte im Rollenspielbereich als gültige Antworten auf die Frage dieses Threads empfunden.

Es ist halt schon anders, wenn man FEDERFÜHREND an solch einem Projekt arbeitet, als wenn man "nur" (und sei es auch noch so aufwendig) mithilft.



Was mich vom Eigenentwickeln - insbesondere vom Regelsystembasteln - ziemlich abgebracht hat, war die Entdeckung, wie leicht man mit BRP beliebige Settings SPIELBAR machen konnte. Ich habe damit in Welten von C.J.Cherryh und Harry Harrison gespielt, ich habe TV-Serien-Vorlagen wie Babylon 5 damit spielen können, und ich habe bestehende Settings anderer Regelsysteme auf BRP konvertiert. - BRP ist zwar ein sehr angestaubtes Regelsystem, aber es gibt - wie ein alter VW-Käfer - noch jede Menge Laufleistung her und man weiß wenigstens, was passiert, wenn man hier oder da dran dreht. (Das ist bei moderneren Systemen nicht immer der Fall - da kann man (wie Savage Worlds Eingriffe am Regelkern zeigen) kräftig daneben langen, daß das Resultat nicht mehr befriedigend ist.)

Mit HeroWars/HeroQuest hatte ich dann das nächste "Bastelsystem", welches das Erschließen von neuen Settings leicht macht. Auch hier - ein Klassiker von mir - war wieder einmal Babylon 5 als prominentes TV-Vorlagen-Setting eine der ersten Conversions.

Und dann natürlich mit dem "Tool Time"-Rollenspiel schlechthin: Savage Worlds. - Seit ich mit SW angefangen habe, bastele ich STÄNDIG an meist mehr als nur einer Conversion gleichzeitig herum.

Dieses Regelsystem ist NICHT so "gutwillig" wie der BRP-"Käfer", sondern hier muß man schon schauen, was man anfaßt und wie man es anfaßt. - Aber das Resultat ist die Achtsamkeit wert: Ich SPIELE MEHR von meinen eigenen Conversions als ich JEMALS an "Selbstentwickelten Rollenspielen" zum Spielen gebracht hatte.

SW bietet mir einen Kern an Regeln, die funktionieren (wie auch HW/HQ oder BRP). Zusätzlich bietet es Werkzeuge und Werkzeugkästen/Baumaterialien (gerade die Toolkits sind enorm wertvoll für mich). - BRP hat dies mit seiner neuen Gesamtausgabe auch ansatzweise geschafft, doch sind im BRP-Gesamtwerk genau an den Stellen, die für einen Conversion-Bastler wichtig sind, dicke Lücken. Schade. - Auf das generische HeroQuest 2.0 warte ich mit großer Neugier. Vielleicht kann es (wenn die neue Fassung was taugen sollte) sogar SW bei mir den Rang als Conversion-System ablaufen.

Da ich WEISS zum einen DASS zum anderen WIE das Kern-System von SW funktioniert, kann ich mich bei den Conversions den Dingen widmen, die das SETTING zum rollenspielerischen Leben erwecken lassen, und muß mich nicht ständig von Neuem mit Fragen befassen, die mir nur eine Infrastruktur für die Unterfütterung des aktuell interessanten Settings mit Regeltechnik sorgen sollen.

Daher ist bei mir das BEDÜRFNIS komplett eigene Regelsysteme zu bauen, deutlich gesunken. - So richtig "komplett eigen" waren sie eh NIEMALS, sondern immer irgendwoher abgekupfert und nur neu gemischt.

Die RPG Design Patterns haben mir deutlich gezeigt, wieso ich eigentlich überhaupt keine Zeit mit Regelsystementwicklung verschwenden muß: Es gibt soviele bereits existente und ERPROBTE Ansätze, daß jede Stunde in "das Rad neu erfinden" zu investieren einfach verschwendet ist. - Besser man sucht sich den PASSENDEN Ansatz und modifiziert ihn soweit, daß er noch besser paßt (Ziel: nicht perfekt, sondern GUT GENUG ZUM SPIELEN).

Zudem: Offengestanden nerven mich die ständigen "neuen" Regelsysteme langsam. Wenn man mal ein paar Jahrzehnte aktiv im Hobby ist, dann hat man schon ziemlich viele Ausprägungen von Lösungen für immer dieselben Probleme gesehen. Und man hat gelernt, daß man mit den allermeisten davon seinen Spielspaß haben kann, und daß Streitigkeiten wie "Prozentwürfe sind überlegen" - "Nein, Poolsysteme sind besser" - "Nein, Balancieren von Resourcen ist das Beste" überflüssig sind.

Besser für was und für WEN?

Für MEINE Spielgruppen sind die Regelsysteme am Besten, die die Spieler kennen und zu denen sie bei einem neuen Setting den schnellsten Zugang haben, daß wir aus der Spielzeit möglichst viel SPIEL herausholen. - Das läßt mich heute vornehmlich SW, aber auch DL Classic (in der DL:HoE-Variante, da die mehr für Conversions hergibt), und HW/HQ (tendenziell eher HW), und schon seltener Risus, Unisystem, und noch seltener andere Regelsysteme heranziehen. - Eine Frage der reingesteckten Zeit und des herausgeholten Spiels für mich. Schneller und aufwandsärmer in der Erstellung, sowie leichter für den Start einer neuen Runde zugänglich und reibungsloser im Spielablauf muß es heute schon gegenüber früher sein. - Für mich sind Spielwelten mit enormer Einstiegshürde für die Spieler (und den Spielleiter) sowie Regelsysteme, die sich nicht sofort den Spielern erschließen und aufwendige Einarbeitung verlangen einfach unattraktiver als früher geworden.

Selbstentwickelt hätte ich früher sicher GERNE echte "Regelmonster" mit einem Maximum an "Realismus". - Heute ist mir "Realismus" egal, da reicht mit Plausibilität innerhalb der Genre- und Setting-Konventionen. Und Regelmonster möchte ich nicht einmal mehr anschauen, geschweige denn erst lernen und dann meinen Spielern beibringen.

Wenn ich heute mit den Eindrücken vornehmlich der Entwicklungen des letzten Jahrzehnts ein neues Rollenspiel entwickeln wollte, dann würde ich deutlich mehr Wert auf ZUGÄNGLICHKEIT für Spieler und Spielleiter legen und darauf, daß man merkt, daß man etwas SPIELT, daß es ein SPIEL ist und keine "Kunstform", kein "Laientheater" und keine Übung in "Resourcen-Management". - Meine Schwerpunkte, meine Vorlieben ändern sich ständig, manchmal auch sprunghaft. Aber durch den Rückblick auf ziemlich viel Zeit, die ich im Rollenspielhobby verbracht habe, erwarte ich nicht, daß ich bei Eigenentwicklungen "besser" bin, als die erfahrenen, soliden Handwerker in der Spielebranche oder höchstmotivierte Fanatiker, die mit heißem Willen ihr eigenes Rollenspiel an das Licht der Öffentlichkeit bringen wollen.

Ich will nur selbst was basteln, das wir dann gemeinsam bespielen können. - Und mit meiner aktuellen Ausstattung meines "Heimwerker-Kellers" kann ich das auch.


Und natürlich ist das oben Gesagte zum Teil gelogen. - Ich bin längst nicht so rundum zufrieden und satt, wie es scheint. Es gibt noch so einige Projekte, bei denen ich SOFORT und mit voller Kraft zupacken würde.

Das mir am meisten am Herzen liegende ist ein der Heftromanserie wirklich alle Ehre erweisendes MADDRAX-Rollenspiel irgendwann mal hierzulande erleben zu können.

Die IDEALE Regelunterstützung sehe ich in Savage Worlds, weil ich hierzu über meine Maddrax-Conversion schon jede Menge praktische Erprobung unterschiedlicher Ansätze gemacht habe, und ich nun ein SICHERES GEFÜHL dafür habe, wie man MADDRAX anpacken müßte, daß es die Begeisterung, die die Romanserie vermittelt, auch im Rollenspiel vermitteln kann.

Optimal wäre ein Maddrax-Regelband wie Solomon Kane, also mit allen Regeln in einem Band, mit jeder Menge Lokationen zum Bereisen und Abenteuer erleben und jeder Menge Kreaturen, Personen, und Dinge, die es zu entdecken gilt. Alles mit den packenden Titelbild-Illustrationen der Serie aufbereitet. Den Maddrax-Soundtrack als Add-On dazu. - Ein "Gesamterlebnis" Maddrax wäre, was mir hier vorschwebt.

Solch ein Projekt ist mir ja eine Herzensangelegenheit und da bin ich nicht "zufrieden und satt", sondern hungrig und voller Tatendurst.

Doch ist mir allein das eine Nummer zu groß. Das würde ich nie und nimmer alleine stemmen können, so daß ich bei meiner "Gut genug zum Spielen"-Conversion bleibe und an dieser immer mal wieder herumfeile. Vor allem die Lizenzfragen und sonstige rechtliche und geschäftliche Rahmenbedingungen dürften nicht ohne Komplexitäten sein. Etwas, was man sich als Hobby-Rollenspieler und Bastler nicht wirklich aufhalsen möchte.
« Letzte Änderung: 5.05.2009 | 04:17 von Zornhau »

Offline Merlin Emrys

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #41 am: 5.05.2009 | 11:02 »
Aber mal im Ernst: wie (un-)repräsentativ ist wohl das bisherige Umfrageergebnis? Wenn man das auch nur annähernd hochrechnen könnte, gäbe es ja fast auf jeden Spieler irgendwo in der Welt ein fertiges System.
Hmm... ich bin in den Runden, in denen ich spiele, einer von zweien, die selbst (nicht nur heimlich) an Regeln basteln. Die anderen sehen da (zumindest sagen sie es so) keinen Reiz. Und ich vermute schon, daß es eine Korrelation zwischen "ist im Tanelorn aktiv" und "schreibt selbst" gibt, und zwar eine weit stärkere als andersherum. D.h.: wer Rollenspiele mag, muß deshalb noch keine schreiben. Wer Rollenspiele schreibt, muß deshalb noch nicht im Tanelorn sein. Aber wer im Tanelorn ist, ist das nicht selten u.A., weil es für das Spielen und Schreiben von Rollenspielen hilfreich sein kann. Eine "höhere Dichte" an Rollenspielern und Rollenspielschreibern hier ergibt sich damit fast zwingend...

Offline [tob]ias

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #42 am: 5.05.2009 | 20:16 »
Ich hab mich - etwas optimistisch - für "In bin dabei" entschieden. Nämlich bastle ich hin und wieder noch etwas an meinem Challengespiel Virtues & Vices rum, bisher leider ohne nennenswerte Erfolge. Vor zwei Jahren hab ich schonmal mit rest home ein Challengespiel geschrieben. Und mit 11 oder 12 wollten ein Freund und ich mal ein Star Wars-Rollenspiel erfinden ;).
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Chiungalla

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #43 am: 5.05.2009 | 23:06 »
Pariah: Du hast noch nie auch nur eine einzige Hausregel erdacht?

Hausregel erdenken ist wohl eine vollkommen andere Liga als "ein Rollenspiel entwickelt".

Offline Beral

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #44 am: 5.05.2009 | 23:10 »
Aber mal im Ernst: wie (un-)repräsentativ ist wohl das bisherige Umfrageergebnis? Wenn man das auch nur annähernd hochrechnen könnte, gäbe es ja fast auf jeden Spieler irgendwo in der Welt ein fertiges System.
Ich halte sie für extrem selektiv. Schon die Tanelorn-User sind selektiv und gehören eher zu den Cracks. Und innerhalb Tanelorns gucken mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alle Leute ins Weltenbau-Forum rein, sondern nur die, die sich dafür interessieren. Von denen nehmen wiederum verstärkt diejenigen an der Umfrage teil, die selbst bastlerisch aktiv sind. Wir haben hier eine Mehrfachselektion, bei der mit verschieden großen Maschen die Nichtbastler ausgesiebt werden. Repräsentativ ist etwas anderes.

Und wenn eine Vielzahl von Rollenspielern ein wenig an Hausregeln rumfummelt, macht sie das noch nicht zu Rollenspieldesignern und ihre Kreationen nicht zu "fertigen Systemen". Die Grenzen sind selbstverständlich fließend und man kann sich zurecht über sie streiten, aber ganz so freizügig würde ich sie nicht ziehen, weil es den ernsthaften Designern in keiner Weise gerecht wäre.
Wir zählen ja auch nicht alle Jungs, die in ihrer Kindheit aus Legobausteinen Häuser gebaut haben, zu den Architekten. Und nur weil ich Reifen und Öl am Auto selbst wechsle, zähle ich mich auch nicht zu den Mechanikern, auch nicht zu den Hobbymechanikern der untersten Leitersprosse. Und weil ich mal am Aufbau einer Homepage beteiligt war, würde ich mich keinesfalls als Webdesigner bezeichnen. Ihr versteht, was ich meine.

« Letzte Änderung: 5.05.2009 | 23:36 von Beral »
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

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oliof

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #45 am: 5.05.2009 | 23:46 »
Chiungalla: Wie ich weiter oben schrieb, halte ich Hausregeln für den Anfang allen Rollenspielsystemschreibens. Vergleiche mit Brett- und Kartenspielen (Doppelkopf sei mal  klassische Ausnahmebestätigung) lassen mich mutmaßen, dass das Prinzip der Hausregeln fast bezeichnend für Rollenspiele ist..

Na klar, vom Aufwand her ist es viel mehr, ein ganzes System zu schreiben. Aber auch nur eine Hausregel macht aus Spiel X die erste Ableitung von Spiel X. Ich find das ja gut, weil es so ganz leicht ist, genau mit den Regeln zu spielen, die man haben will.

Wenn die Menge der Hausregeln überhand nimmt (das ist eine weiche Größe, die ich nicht genau zu bestimmen vermag), dann habe ich nurmehr mein eigenes System.

Der Unterschied ist nach meinem Verständnis: Fange ich mit einem leeren Blatt Papier und meinem Verständnis eines guten Systems an (nackte Rollenspielentwicklung) oder fange ich mit einem Buch voller Regeln und meinem Verständnis eines guten Systems an (Rollenspielentwicklung unter dem Deckmantel der Hausregelungen)?

Chiungalla

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #46 am: 6.05.2009 | 00:10 »
Ich halte Hausregeln bestenfalls für die Vorstufe zum Entwickeln von Rollenspielsystemen.

Bei Hausregeln dreht man an einigen wenigen Schrauben für das Feintuning nach eigenen Vorlieben.

Beim Entwickeln eines Systems braucht man viele unterschiedliche Mechanismen die möglichst reibungslos ineinander greifen. Das ist eine ganz andere Ebene.

Offline Zornhau

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #47 am: 6.05.2009 | 00:19 »
Beim Entwickeln eines Systems braucht man viele unterschiedliche Mechanismen die möglichst reibungslos ineinander greifen. Das ist eine ganz andere Ebene.
Hier wurde doch nach "Rollenspiel" gefragt und nicht ausschließlich nach "eigenem Regelsystem".

Nicht jedes eigene Rollenspiel braucht auch ein eigenes "System". - Oder hältst Du Mythic Russia für KEIN "eigenes Rollenspiel", weil es das HeroQuest-Regelsystem verwendet? Ist Stormbringer kein "eigenes Rollenspiel", weil es das BRP-Regelsystem verwendet?

Ist hingegen GURPS Deadlands ein "eigenes Rollenspiel", weil es ja ein anderes als das ursprüngliche Deadlands-Classic-Regelsystem verwendet? - Ist Cthulhu D20 ein eigenes Rollenspiel, weil es das D20 System statt BRP verwendet?

Für ein Rollenspiel braucht es Setting und Regelsystem. Es reicht aber aus, wenn nur eines von beiden da ist, um als Rollenspiel gelten zu können (Engel kommt zwar mit "Spielzeug", den Arkana-Karten, aber ohne Regelsystem; Savage Worlds kommt zwar mit Regelsystem, aber ohne Setting). Fehlen beide, hat man etwas anderes, aber KEIN Rollenspiel (z.B. Universalis).

Was macht die Autoren von Mythic Russia oder Cthulhu D20 zu Rollenspielautoren? - Sie haben ja das Regelwerk nicht selbst entwickelt, sondern "nur" ein generisches angepaßt. Und bei Cthulhu D20 wurde sogar ein bereits bekannter Hintergrund adaptiert. Bei Trail of Cthulhu auch - da ist es das generische Gumshoe Regelsystem und das Cthulhu-Setting. Und bei Realms of Cthulhu auch - da ist es das generische Savage Worlds Regelsystem und das Cthulhu-Setting.

Sind das in Deinen Augen alles KEINE Rollenspiele?

Chiungalla

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #48 am: 6.05.2009 | 00:42 »
Und was hat das damit zu tun, dass oliof und ich uns gerade darüber unterhalten, ob und in welchem Maße Hausregeln als "entwickeln eines Rollenspielsystems" durchgehen?

Wie Du bei dem von mir geschriebenen auf die Idee kommst ich würde irgendwas von dem was Du da an Systemen nennst, nicht als Rollenspiel betrachten, ist mir völlig schleierhaft.

Natürlich kann man Rollenspiele kreieren indem man bestehende Systeme mit anderen Hintergründen mischt u.s.w., ob die dann "eigene Entwicklungen" sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ich würde sagen nur bedingt, aber das ist Meinungs- bzw. Geschmackssache.

Aber was hat das bitte mit der Diskussion zu tun ob Hausregeln qualifizieren von sich selbst zu behaupten man habe ein Rollenspiel entwickelt?


Offline Zornhau

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Re: [Umfrage] Wer hat schon einmal ein Rollenspiel entwickelt?
« Antwort #49 am: 6.05.2009 | 02:43 »
Und was hat das damit zu tun, dass oliof und ich uns gerade darüber unterhalten, ob und in welchem Maße Hausregeln als "entwickeln eines Rollenspielsystems" durchgehen?
...
Aber was hat das bitte mit der Diskussion zu tun ob Hausregeln qualifizieren von sich selbst zu behaupten man habe ein Rollenspiel entwickelt?
Diese Diskussion wird NUR von Dir geführt. Und sie ist NICHT Thema dieses Threads. - Und zudem ging es auch nach Oliofs Beiträgen NICHT darum, ob Hausregelerstellung irgendwen für irgendeinen "Ehrentitel" in irgendeiner Weise "qualifizieren" mögen.

In seinem Beitrag stellt er Hausregelentwicklung als einen (von vielen) möglichen Einstieg in das Selbstentwickeln von Rollenspielen dar. - Und RECHT hat er damit!

Denn solche Rollenspiele wie Rolemaster haben ihre Eigenständigkeit als "eigenes Rollenspiel" auch nur durch die schiere Masse an D&D-Hausregeln, die sie ursprünglich darstellten, erlangt. (Dazu aus der englischen Wikipedia zu Rolemaster: "The original concept was to produce a series of modular supplements which could be used to replace portions of existing roleplaying games (in particular Advanced Dungeons & Dragons, but also including other contemporary games such as RuneQuest, which was closer to Rolemaster in many respects than AD&D was). However, with the publication of Character Law, the full Rolemaster system became able to stand on its own as a distinct game system.")

Ab einer gewissen "kritischen Masse" an Hausregeln liegt nicht mehr eine verhausregelte Fassung eines Regelsystems vor, sondern wirkllch etwas NEUES.