Danke für die Antworten, soweit.
Konkreter... Hmm, ich kann versuchen, die Situation zusammenzufassen und Beispiele zu geben.
Interessanterweise besteht das Problem akut erst seit ein paar Monaten zwischen mir (angeblich Veränderer, was gut sein kann, sowie SL der Gruppe) und einem Mitspieler, mit dem ich seit jetzt über 10 Jahren (oder so) spiele, über DSA, D&D, Shadowrun, einige angetestete Systeme bis hin zu Hârnmaster.
Wir sind uns einig mit HM ein System gefunden zu haben, dass uns beiden grundsätzlich zusagt. Dazu muss gesagt werden, dass es HM in mehreren Editionen gibt, die nicht unbedingt "Fortentwicklungen" sind, sondern eher unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Begonnen haben wir mit HM 1, das noch immer mein Wunschsystem ist. HM 3 brachte einige Vorteile außerhalb des Systems mit (z.B. Verfügbarkeit des Regelwerks), ist aber im Vergleich zu Edition 1 vereinfacht worden, was mir missfällt.
Es begab sich, dass wir mehr oder weniger unbewusst die Editionen zu vermischen begannen. Der große "Streit" hat begonnen, als wir feststellten, dass einige Regeln nicht mehr klar waren, weil eben zwei Versionen benutzt wurden. Also mussten wir uns bei Unklarheiten auf eine feste Regel verständigen. Und da gings dann los... Der "Bewahrer" wollte, dass wir eine Edition und deren Regeln nehmen und Punkt. Einige andere fanden Teile der einen und Teile der anderen gut und wollten es vermischen. Eigene Regeln, also Hausregeln, waren auch im Gespräch, aber der Bewahrer hasst Hausregeln. Seine Argumentation ist dabei schon schlüssig: Wenn man einfach ein Regelwerk nimmt, wie es ist, ist alles schwarz auf weiß festgelegt und niemand kann sich beschweren. Wenn man aber anfängt, die Regeln zu ändern, dann öffnet das langwierigen Regeldiskussionen Tür und Tor. Stimmt natürlich. Nur gefielen mir eben einige Regeln einfach nicht, andere benötigten in meinen Augen zumindest eine Ergänzung.
Gut, wir machten einen Kompromiss. Nur hat den im Nachhinein jeder anders gesehen. Vorsichtige Vorstöße meinerseits, dass bestimmte Regeln doch unbefriedigend seien, führten zu Frust. Auch Anmerkungen, dass man bezüglich der Welt nicht unbedingt by the book spielen muss, stießen auf Empörung. Meistens hat der Bewahrer einfach jegliche Diskussion verweigert, weil sie ihn nervte; er sah ja keinen Grund zu Änderungen. Am Ende war ich genervt, weil meine Vorschläge im Prinzip direkt abgeblockt wurden, und er war genervt, weil ich überhaupt mit neuen Vorschlägen ankam. Der Streit entspannte sich dann vor kurzem, als wir feststellten, dass jeder von uns wohl einfach nicht anders kann, als seinem Typ entsprechend zu handeln.
Die Konsequenz daraus ist, dass wir anscheinend einfach nicht zusammen spielen können, weil immer Unzufriedenheit entstehen wird. Und das nach 10 Jahren gemeinsamen Spiels (das natürlich Höhen und Tiefen hatte)... Das ist irgendwie Mist.
Nachtrag:
Ein weiteres Beispiel betrifft den Plot. Ich will immer Neues, neue Wege gehen, den Horizont erweitern. Der Bewahrer will in vertrauten Gewässern bleiben, lieber Bekanntes und Bewährtes variieren. Folglich machen ihm meine Abenteuer / Geschichten / Plots nur bedingt Spaß, weil er sich ständig neu orientieren muss. Die wenigen Male, die er geleitet hat, fand ich dafür über weite Strecken eher recht langweilig. Man sieht, glaube ich, darin sehr gut das Problem.