Das ist dann aber kein Gummipunkteproblem. Auch die können ohne weiteres fest im System verankert sein.
Das ist halt die Frage: Ist ein Gummipunkt, den man fest im System verankert, anschließend noch immer ein Gummipunkt?
Oder wurde der Gummipunkt dadurch zu einer regulären Ressource?
Oder nehmen wir Lebenspunkte: Keiner käme auf die Idee, Lebenspunkte als Gummipunkte zu bezeichnen.
Wenn man aber sagt: "Für gutes Rollenspiel bekommt man Lebenspunkte. Wenn der SC eine coole Aktion macht, bekommt er ebenfalls Lebenspunkte etc." dann klingt das doch gleich wie ein Gummipunktesystem.
Ich denke, das Problem bei solchen Systemen liegt nicht daran, dass es Ressourcenpunkte gibt, die man frei verteilen kann und die je nachdem, wie man sie nutzt, unterschiedliche Auswirkungen haben. - So etwas ist vollkommen in Ordnung.
Ich denke, das Problem ist, wenn unklar ist, wie man die Ressource bekommt. Und wenn es keine klare Regeln gibt, sondern es im Ermessensspielraum des SLs/des Spielers liegt, wann er die Ressource bekommt.
In heroischen Filmen und Büchern sterben auch die wichtigen Leute oft durch einen oder wenige Schläge.
Also entweder sterben sie nach einem langen Kampf, oder sie sterben, nachdem sie von einer Übermacht erdrückt werden. Oder sie sterben außerhalb des Kampfes durch ein (Gift-)Attentat.
Aber dass in einem Kampf einfach mal so ein Protagonist abgemurkst wird, habe ich zumindest in heroischen Filmen noch nie erlebt. Könntest du da ein Beispiel nennen?
Savage Worlds ohne Bennies würde kaum für ein heroisches Setting geeignet sein, denn die Varianz ist gewaltig und das System auch sehr tödlich.
Also gerade durch deinen WildDie wird die Varianz doch extrem gedrückt.
Ein Würfel hat eine hohe Varianz, das stimmt. Aber zwei Würfel (und das Maximum davon) senken die Varianz doch gewaltig.
Und ob das System tödlich ist, hängt extrem, von den Gegnern ab:
Wenn du natürlich Gegner präsentierst, die den SCs ebenbürtig sind, ist jedes System tödlich. (Das ist ja im Prinzip die Bedeutung von "ebenbürtig".)
Aber es ist kein Problem, bei Savage Worlds eine Parade von 6 und eine Toughness von 6 zu haben.
Wenn der Standardgegner dann einen Angriff von 1W4 und Schaden von 2W4 macht, kann man ganz heroisch durch Gegnerhorden metzeln.
Und dem Zwischenboss kann man dann sogar einen Angriff von 1W6 und einen Schaden von 1W6+1W4 verpassen. Der wird immernoch locker geplättet.
Und erst dem "Endgegner", dem "Oberbösewicht", verpasst man dann Werte, die den SCs ebenbürtig sind.
Und D&D halte ich für eher langatmig, da sehr regellastig.
Kommt darauf an, mit welchen Büchern man spielt:
Wenn man nur mit dem Grundregelwerk spielt, ist vor allem D&D 4 sehr schnell und sehr actionorientiert.
Die Regellastigkeit kommt eigentlich erst, wenn man sich die ganzen Zusatzbücher holt.