Autor Thema: Traveller - Smalltalk  (Gelesen 142278 mal)

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Online Xemides

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #675 am: 10.05.2022 | 22:09 »
Ich bin Fan von Cepheus Deluxe.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline caranfang

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #676 am: 11.05.2022 | 08:00 »
Das kommt davon, wenn man bei der Charaktererschaffung nicht sterben kann.  8] Da werden dann nur komische Anspruchshaltungen geweckt.   >;D
Zum Glück gibt es ja Hausregeln, die genau so etwas verhindern.
Ja, da hätte ich mir mehr von der Neuauflage erhofft. Stattdessen haben Ulisses einfach die alten Hefte hintereinandergetackert.
Das waren ja auch "nur" Sammelbände. Da kann man nicht erwarten, dass man die Bücher so stark überarbeitet, dass ihre innere Aufteilung nicht mehr der des Originals entspricht.

Offline ghoul

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #677 am: 11.05.2022 | 08:14 »
Zum Glück gibt es ja Hausregeln, die genau so etwas verhindern.

Stimmt! Ich habe AD&D-Tabellen gemacht, auf denen man bei der Personnagen-Erschaffung sterben kann. Die Spieler lieben es!
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline YY

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #678 am: 28.07.2022 | 18:06 »
Hat hier jemand das aktuelle 2300AD und kann ein paar Takte dazu sagen?
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline sma

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #679 am: 28.07.2022 | 18:30 »
Ich hab's, kann aber nicht wirklich was dazu sagen. Buch 1 hat 97 Seiten, Buch 2 hat 121 Seiten und Buch 3 noch mal 115 Seiten. Dazu gab's wohl auch noch 'ne Sternenkarte. Du brauchst die MGT-Grundregeln noch dazu. Kennst du die alte Edition von GDW und willst was über die Unterschiede wissen oder generell was zu dem Setting?

2300AD ist härteres SF als das OTU, aber immer noch eher fantastisch denn wissenschaftlich korrekt. Der Schwerpunkt bei GDW lag auf dem Käferkrieg im deutsch/französischen Arm und war eher Millitary-SF. Als das System in die Bedeutungslosigkeit abglitt versuchte man noch, es mit Cyberpunk neu zu beleben, aber das fand ich persönlich blöd. Dieser Cyberpunk-Aspekt taucht aber auch in den aktuellen Regeln auf. Passt IMHO nicht richtig zum Rest, der von der Technologie eher 80er oder 90er Jahre im Weltraum ist, weil man sich Mitte/Ende der 80er Jahre nun mal so die Hart-SF vorstellte.

Mir gefiel, dass die "Käfer" schon ziemlich fremdartig waren (auch wenn die Anleihe zu Starship Trooper – das Buch, nicht der Film, den gab es noch nicht – offensichtlich war) und nicht einfach nur Böse sondern missverstanden und inkompatibel. Ein paar andere Fremdrassen gab es auch noch, insbesondere dort, wo dann Amerikaner unterwegs waren, deren Rolle bedeutsamer wurde, als die Macher feststellten, dass die US-Käuferschaft nicht so aufgeschlossen war, dass sie in einem Setting spielen wollten, das von Franzosen und ihren Deutschen Verbündeten dominiert wurde. Berüchtigt war (und vielleicht ist) das System dafür, dass sie so absolut gar kein korrektes Deutsch benutzt haben und alle Begriffe einfach nur armselig klingen und demonstrieren, dass es den Machern einfach nur darum ging, dass es exotisch klingt und dafür nicht einmal so viel Mühe investiert wurde, einen deutschsprachigen Menschen zu fragen.

Offline postkarte

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #680 am: 28.07.2022 | 18:40 »
Kann mich sma in großen Teilen anschließen, inbsbesondere was den Cyberpunk-Aspekt angeht. Ich habe es aber auch schon in der aktuellen Version gespielt und geleitet. Es wirkt wie ein viel bodenständigeres Traveller mit einem Setting, dass sich für Nicht-Traveller Spieler durch die Fortsetzung der Nationalstaatenverbünde in den Kolonien vielleicht zugänglicher zeigt.

Die neue Version ist ja für Mongoose Traveller 2 angepasst und ist vor allem grafisch deutlich aufgehübscht und hat jetzt viele tolle Bilder zur Ausrüstung, Fahrzeugen usw. Mir macht das viel Freude.

Ich warte mit großer Spannung auf die bald erscheinende neue Ausgabe der klassischen Bayern-Kampagne, wobei es nicht um das Land, sondern um ein Raumschiff gleichen Namens geht.

Offline sma

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #681 am: 28.07.2022 | 18:50 »
Wie hieß denn das Abenteuer, wo eine Expedition versucht, weil man im Käferkrieg zu unterliegen droht, die Frontlinie zu umfliegen, und zur Heimatwelt der Käfer vorzudringen, um diese Welt dort zu zerstören und einen Genozid verüben will, um die Menschheit zu retten? Was die Bayern-Kampagne? Oder ging es da um außerirdische Artefakte? Verdammt, das ist alles 30 Jahre her…

Offline YY

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #682 am: 28.07.2022 | 18:58 »
@sma:

Von der alten GDW-Ausgabe weiß ich quasi nur, dass es sie gibt; die hat so aus der Ferne betrachtet einen ganz netten Battletech-Vibe, aber ist damals an mir vorbei gegangen.

MgT hab ich, das ist also kein Faktor.


Generell spricht mich 2300AD in Stichpunkten schon an und da deckt sich das, was ich gelesen habe, mit dem, was du schreibst - also hard SF/military SF und gegen Cyberpunk-Einsprengsel habe ich auch nichts.
Wäre jedenfalls eher was für mich als das OTU, mit dem ich nicht so viel anfangen kann (ich nutze von MgT2 quasi nur die Regelanteile zum selber basteln und mache um alles, was explizit Setting ist, einen Bogen).


Schlechtes Deutsch ist relativ, bin ja auch eingefleischter Warhammer-Fan ;D
Kommt auf die konkrete Umsetzung an...wenn das hier und da z.B. eine falsche Schreibweise oder eine falsche Deklination ist, find ich das tendentiell sogar recht sympathisch - aber das müsste ich mir wohl selbst anschauen.


Die neue Version ist ja für Mongoose Traveller 2 angepasst und ist vor allem grafisch deutlich aufgehübscht und hat jetzt viele tolle Bilder zur Ausrüstung, Fahrzeugen usw. Mir macht das viel Freude.

Das klingt schon mal gut und wäre wohl am ehesten die konkretisierte Richtung meiner oben noch sehr offenen Frage:

Wie ist das Artwork, Layout und Editing und vor allem: "lohnt" sich die Box in dem Sinne, dass man da ein hinreichend verschiedenes Settingpaket bekommt? Gerade dann, wenn man eine niedrige Hemmschwelle hat, viel selbst zu machen.


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Offline sma

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #683 am: 28.07.2022 | 19:33 »
ganz netten Battletech-Vibe
Also riesengroße Kampfroboter gibt es glücklicherweise keine… aber klobige gerüstete Exoskelette für Soldaten.

Zitat
Schlechtes Deutsch ist relativ, bin ja auch eingefleischter Warhammer-Fan ;D
Ich sag nur "Astrnomischen-Rechen Institut at Heidelburg"

Ich habe auch gerade ein Scout-Schiff namens "Helmut Korell" entdeckt, wo ich mal rate, dass denen jemand gesagt hat, das "Kohl spricht man wie "Ko-Hell" und das haben sie dann als "Ko-Rell" verstanden und schon war der Name da.

Aber immer noch besser als das "Vogelperspektive" Survey Ship (da stand ja wohl die bird's eye perspective Pate für den Namen).

Offline YY

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #684 am: 28.07.2022 | 19:46 »
Also riesengroße Kampfroboter gibt es glücklicherweise keine… aber klobige gerüstete Exoskelette für Soldaten.

Nein, auf die Mechs habe ich da auch nicht abgestellt.
Aber die Ästhetik der damaligen BT- und 2300AD-Sachen sind schon sehr ähnlich; ist ja auch die gleiche Zeit und die gleiche Sparte, von daher kein Wunder.
Die ollen BT-Ausgaben sind abseits der Mechs recht gelungene Mil-SF, bei der die Mechs trotz verschiedener Bemühungen gar nicht so zentral sind, wie man sie gerne hätte. Die kann man verlustfrei entfernen und hat dann trotzdem noch (oder erst? :think:) ein ganzheitliches Gefecht der verbundenen Waffen.

Aber immer noch besser als das "Vogelperspektive" Survey Ship

Zumindest das finde ich gut - die anderen Beispiele weniger.
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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #685 am: 28.07.2022 | 19:54 »
Das klingt schon mal gut und wäre wohl am ehesten die konkretisierte Richtung meiner oben noch sehr offenen Frage:

Wie ist das Artwork, Layout und Editing und vor allem: "lohnt" sich die Box in dem Sinne, dass man da ein hinreichend verschiedenes Settingpaket bekommt? Gerade dann, wenn man eine niedrige Hemmschwelle hat, viel selbst zu machen.

Also ich finde das Artwork rundherum gelungen. Der Grund für die Preise bei Mongoose liegt im spezifischen Artwork. Die haben tatsächlich eine gute Zeichnung von jeder Waffe, jedem Schiff und diversen anderen Dingen. Optisch finde ich es sehr inspirierend.

Was Layout usw. angeht, das ist ja so geschmacksabhängig, dass Du besser hier direkt schaust. https://www.mongoosepublishing.com/products/2300ad?variant=42088931361015

Braucht man das, um so etwas in der Art zu spielen? Nein, und selbst wenn man das nicht selbst machen wollte, käme man sicher mit Cepheus Engine und 3rd Party Settings wie Hostile auch hin, aber: zumindest mir hilft so ein Hintergrund immer meine Welt zu sortieren und meine Kreativität zu fokussieren.

Aber meiner Meinung nach spielt man bei 2300 AD tatsächlich von Hause aus auch andere Abenteuer als wenn man einfach nur Traveller spielt, weil es die Einbindung in den interstellaren Krieg mit den Kaefern und die Nationalstaaten gibt. Die Charaktere sind eher Angestellte, Soldaten usw. als selbstständige Raumfahrer.

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #686 am: 28.07.2022 | 20:03 »
Ich sag nur "Astrnomischen-Rechen Institut at Heidelburg"
Das heißt in der neuen Ausgabe richtiger "Astronomischen Rechen-Institut at the University of Heidelberg". Die deutschen Ausdrücke sind immer noch drin, aber viel weniger und meist richtiger.

Offline sma

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #687 am: 29.07.2022 | 13:25 »
2300AD teilt sich mit Twilight 2000 die Zeitlinie, d.h. im Jahre 1995 wird der kalte Krieg zwischen NATO und Ostblock heiß, es kommt zum dritten Weltkrieg, einem Atomkrieg, der Russland, die USA und Europa weitestgehend vernichtet und Frankreich, das sich neutral verhält, geht es danach am wenigsten schlecht. Die Reste von West- und Ostdeutschland vereinigen sich (ausgehend von eine freien Bayern, wenn ich's richtig erinnere – die Amis hatten glaube ich "Freistaat" falsch verstanden) in einem blutigen Befreiungskrieg und arbeiten danach mit Frankreich zusammen. Die restliche Welt hat sicherlich auch im Krieg gelitten, ist aber nicht wirklich im Fokus des Spiels.

Die Menschheit braucht etwa ein Jahrhundert, um sich zu erholen.

Die Franzosen sind die ersten, die Ende des 21. Jahrhunderts zur Raumfahrt zurückfinden und nach Entdeckung des Stotter-Warp-Antriebs, der Raumschiffe durch Ausnutzung des Tunnel-Effekts in schneller Folge ohne Zeitverlust ein winziges Stück nach von bewegen kann, kann man nicht nur das eigene Sonnensystem sondern auch fremde Systeme in akzeptabler Zeit erforschen.

Der Antrieb funktioniert nicht innerhalb einer 0,1G Schwerkraftzone um große Massen herum und hat eine Maximalreichweite von 7,7 Lichtjahren, wofür ein moderner Antrieb etwa 1-4 Tage braucht (andere Sonnensysteme sind also nicht weiter entfernt als eine Schiffreise im 19. Jahrhundert). Danach muss er zwei Tage in einem Gravitationsfeld "abkühlen".

Deutlich unglaubwürdiger als dieser Antrieb ist jedoch, dass Schiffe außerdem "normale" Raketenantriebe haben, dabei aber die Raketengleichung komplett ignorieren und nur winzige Mengen an Treibstoff brauchen. Da muss meine Suspension of Disbelief auf Höchstleistung arbeiten. Die magische Raketentechnologie macht es notwendig, dass ein Raumschiff nach Abschalten des Warp-Antriebs noch etwa einen Tag braucht, um zu einem Planeten zu fliegen und dort auch zu landen.

Es gibt keine künstliche Gravitation und man muss entweder dauerhaft beschleunigen, das Schiff drehen und dann wieder bremsen, um einen Gravitationseffekt in Flugrichtung zu haben oder aber ein Teil des Schiffs rotiert (dass das wie man heute weiß nicht wirklich reicht, wenn der Radius nicht hunderte Meter beträgt, ignoriert das Setting; ebenso alle negativen Effekte von Schwerelosigkeit, was ich aber nicht schlimm finde).

Normale Raumschiffe sind vergleichsweise klein und das Setting sagt, es gibt insgesamt etwa 4000 mit Warp-Antrieb. Als Beispiel: Die 2294 gebaute private Jacht Martinique ist etwa 50m lang und 8m breit, kann 20 Leute einen Monat versorgen, hat Energie für 2 Wochen, schafft 1,3 LJ/T und kann 3x starten und landen. Der Passagierteil kann rotieren und hat so 0,15G Schwerkraft. Irgendwie schafft das Schiff es, mit Hilfe von Solarzellen, aus Abwasser neuen Treibstoff herzustellen. Um so mehr frage ich mich, wie man mit dem elektrolytisch aufgespaltenem Urin der 13-köpfigen Besatzung genug Rückstoß für die Fluchtgeschwindigkeit von einem Planeten erzeugen kann…

Durch die 7,7 LJ Grenze konnte die Erforschung des Weltalls nur entlang sogenannter Arme stattfinden, weil man darauf angewiesen war, von Sonnenmasse zu Sonnenmasse zu fliegen und diese nicht immer dicht genug nebeneinander stehen. 2300 AD benutzt übrigens die "echte" Sternenkarte um Sol herum. Man entdeckte in den nächsten 100 oder so Jahren ein Dutzend bewohnbare Planeten und es etablierten sich zwei Philosophien bei der Besiedelung: Man passt die Welt an die Menschheit an oder die Siedler an die Welt. In der Zwischenzeit wurde die Raumfahrt billiger, die Antriebe besser und mit Beginn des 23. Jahrhunderts begann nach der Konsolidierung Ende des 22. Jahrhunderts eine neue Phase der Erforschung.

Es gibt drei Arme von drei Supermächten: Der französische Arm, der chinesische Arm und der amerikanische Arm (der meine ich im Original nicht so bedeutend wie in der aktuellen Edition war).

2247 entdeckte man die ersten Außerirdischen, die Chirper aus Traveller. Ob sie die selbe Hintergrundgeschichte haben? Danach die Reste einer ehemals raumfahrenden Rasse namens Eber, die an deformierte aufrecht gehende Elefanten erinnern. Im französischen Arm stieß man auf Außerirdische, die an Lovecrafts Beschreibung der älteren Wesen erinnern und bei denen der Unterschied zwischen Nutzer und Werkzeug verschwimmt, weil sie meisterliche Bio-Ingenieure sind. Möglicherweise sind die Exemplare, die die Menschheit getroffen hat, extra für den Kontakt geformt und eigentlich sehen sie ganz anders aus… wenn es denn überhaupt eine dominierende Form gibt. Bis auf einen kleinen Krieg die die in diesem Setting Sung genannten Chirper, weil es der Menschheit nicht gefiel, dass diese eine weitere offenbar intelligente Rasse versklavten, und einen kleineren Konflikt zwischen ESA und Argentinien, wo man sich darauf geeignet hatte, die Anzahl der Kriegsschiffe jeder Nation zu beschränken, war die Erforschung weitestgehend friedlich.

Bis dann 2298 eine deutsch-dominierte Kolonie von feindlichen Außerirdischen vernichtet wurde, die man ab dann Käfer nannte, weil ihre Kopfform daran erinnerte. Käfer sind in sofern sonderbar, dass sie erratisch überraschend intelligent und dann wieder strohdumm reagieren und man immer noch rätselt, wie das eine raumfahrende Rasse sein kann. Alle Verhandlungsversuche waren vergebens, Krieg scheint das einzige zu sein, was diese Rasse kennt. Und so drängt die Käfer-Invasion im französischen Arm die hastig zur Verteidigung der Kolonien zusammengezogenen Raumschiffe immer weiter zurück. Der eigentliche Kampf findet dabei auf den Planeten und weniger im Weltraum statt.

Aktuell hat die Menschheit, sich meist immer noch nationalen Identitäten zugehörig fühlend, auf 33 Welten Fuß gefasst und 61 Kolonien gegründet. Auf der zuerst besiedelten Welt Tirane lebt man inzwischen seit 150 Jahren und inzwischen auch unabhängig.

Und so können Charaktere im Käfer-Krieg im französischen Arm die Kolonien verteidigen, sei es als Kolonisten oder als Söldner, oder in diplomatischer Mission die Pentapoden um Hilfe bitten, offiziell oder inoffiziell, oder im amerikanischen Arm nach Eber-Ruinen und verlorener Supertechnologie oder ganz neuen Lebensformen forschen, oder im chinesischen Arm gucken, was wohl die Chinesen dort treiben, oder auf der vercyberpunkten Erde ums Überleben kämpfen oder sich dem Superkapitalismus hingeben, oder auf Kolonien ein US-Western-Erlebnis haben, oder als immer noch rot gekleidete Canadian Mounted Police auf einer Koloniewelt Polizeiaufgaben nachgehen, selbst der Transport von Waren in einem kleinen Raumschiff wäre möglich, nur wird das eigentlich irgendeinem Konzern gehören und wahrscheinlich für den Krieg eingezogen werden, wenn man nicht in den chinesischen Arm flieht, ich meine, dort Geschäften nachgehen muss. Oder man ist einfach Raumfahrer, den eigentlich der Rest gar nicht interessiert oder den es durch einen Unfall auf eine fremde Welt verschlägt, oder man mischt in den vielfältigen Bemühungen um Unabhängigkeit der Kolonien mit und ist je nach Sichtweise Terrorist oder Freiheitskämpfer oder gehört den Kräften an, die das Verhindern wollen. Konfliktpotential gibt es reichlich …

… und ohne dass das Setting jetzt grim dark ist, möchte ich anmerken.

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« Letzte Änderung: 29.07.2022 | 20:02 von sma »

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #688 am: 29.07.2022 | 14:11 »
Tolle Zusammenstellung, sma. Vielen Dank!

Offline YY

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #689 am: 3.08.2022 | 17:51 »
Habe die Box bestellt und bin vom ersten Reinlesen recht angetan.

Danke für die letzten Beiträge :d
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Offline Boba Fett

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #690 am: 6.08.2022 | 15:33 »
Kann jemand eine gute Umsetzung des Traveller Regel System auf Fantasy Setting (bevorzugt: Sword & Sorcery) empfehlen?
Da muss es doch Iterationen geben.

Worum es mir geht: Live Path Charaktererschaffung, 2d6 Glockenkurve, flache bis keine Fortentwicklung nach der Erschaffung (also nix ist mit Heldenreise, Zero2Hero! Charakere fangen kompetent an und bleiben es.)
Bitte kein "ich hab ein Homebrew auf 120 Seiten handschriftlich". Ich möchte wenn, dann ein ausgearbeitetes Regelwerk.

Danke im Voraus!
« Letzte Änderung: 6.08.2022 | 15:35 von Boba Fett »
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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #691 am: 6.08.2022 | 15:36 »
Auf meiner Festplatte liegt "Sword of Cepheus" (von Stellagamma Publishing), das mit "2d6 Sword&Socery Roleplaying" untertitelt ist. Ich habe allerdings noch nicht im Detail reingeschaut, insofern kann ich leider nichts dazu sagen, ob es auch gut ist.
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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #692 am: 6.08.2022 | 15:39 »
Danke! Ich wollte gerade die Frage stellen, wie gut "The Sword of Cepheus" von Stellagama Publishing ist und ob das jemand kennt.
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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #693 am: 6.08.2022 | 16:09 »
Ich fand es prima, aber es ist überhaupt nicht balanciert oder ähnliches. Magie ist stark, aber gefährlich und die Nichtmagier sind deutlich schwächer. Kämpfen ist einfach keine gute Idee, obwohl man durchaus mit Heilzauber und Tränken, Schaden gut loswerden kann. Nur ist man halt auch schnell ganz tot. Meine Gruppe hatte jedenfalls eine Menge Spaß damit.

Offline Boba Fett

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #694 am: 7.08.2022 | 10:46 »
@postkarte: nichts von dem, was Du sagst, klingt jetzt wirklich schlecht. Wie ist es mit dem "Kompetenzanstieg während des Spiels"?
Gibt es irgendeine Form von XP?
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Offline sma

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #695 am: 7.08.2022 | 12:24 »
Die Regeln sagen, dass man 1-2 XP pro Session bekommt und damit seine 28 Fertigkeiten steigern kann. Die Basiseigenschaften kann man nicht steigern. Es kostet 2 XP um sie auf -0 zu erlernen und dann 10 XP um sie um 1 zu steigern.

Damit muss man schon viel Durchhaltevermögen haben, um Charaktere signifikant während einer Kampagne zu steigern. Daher sagen die Regeln auch, dass die SL optional auch 10 XP pro Session verteilen kann, sprich, dass man nach jeder Session eine Fertigkeit erhöhen kann.

Hier ist ein Beispiel für einen Charakter.

Ich würfle für Stärke, Geschick, Ausdauer, Intelligenz, Bildung und Sozialstatus 11, 8, 11, 6, 7, 6. Ich habe sie so zugeordnet, dass ich gute Chancen auf einen Soldaten habe. Leider schaffe ich den Qualifikationswurf nicht und muss Gemeiner werden. Zumindest kann ich dadurch bei der Charaktererschaffung nicht sterben. Meine Bildung ist zu gering für die "Specialist" Tabelle, aber ich kann den Charakter persönlich weiterentwickeln oder Nicht-Kampf-Fertigkeiten lernen. Nicht ganz das, was ich wollte, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

Im ersten Segment machen Abenteurer mein Dorf unsicher und ich bekomme Nahkampf+1. Meine Stärke steigt auf 12, aber ich werde nicht befördert (ich bin Bauer und könnte Lehrling - und damit Handwerker - werden, wenn ich 10+ würfle).

Im zweiten Segment wird mir Hehlerware angeboten, ich will sie, werde aber geschnappt und verliere alle Vorteile dieses Segments. Aber Gassenwissen+1. Ich werde nicht befördert.

Im dritten Segment endet eine Liebesbeziehung nicht gut und ich gewinne einen Feind. Ich lerne Handwerk+1. Ich werde nicht befördert.

Im vierten Segment kann ich schon wieder gestohlene Ware kaufen. Ich lehne diesmal ab, bekomme Gassenwissen+1, und bekomme außerdem Zechen+1. Ich werde nicht befördert. Vielleicht deswegen.

Im fünften Segment werde ich eingezogen. Ich wähle Nahkampf+1 (und bin damit gar nicht mal schlecht darin) und werde nicht im Krieg verletzt. Außerdem lerne ich Nahkampf+1 (das war jetzt unnötig, da hätte ich sonst eben was anderes wie Kundschaften gewählt) und werde nicht befördert.

Mein Charakter hatte bislang keine Alterseffekte, Zeit mit 34 Jahren auszumustern. Ich habe 30 Goldmünzen, einen Jagdhund und ein Pferd. Meine Fertigkeiten: Nahkampf-3, Gassenwissen-2, Zechen-1, Handwerk-1. Außerdem Reiten-1 vom Hintergrund und Tierkunde-0 und Athletik-0 von der Karriere. Hier wird der Gemeine etwas benachteiligt, weil man eigentlich 6 Fertigkeiten auf 0 bekommt, in der Liste aber Handwerk 2x steht. Die Welt ist ungerecht.

Ich wollte einen Soldat und habe eine Bauern, der ganz passabel kämpfen und ein Pferd besitzt, dafür kein Geld für mehr als eine Lederrüstung hat. Als Waffe kaufe ich mir aber eine Hellebarde, weil die günstig ist und den besten Schaden (4W6) macht und auch noch "reach" hat. Die Regeln versuchen die Waffe durch ein unrealistisch hohes Gewicht unattraktiv zu machen, aber mein Charakter mehr als stark genug, um keinen Nachteil zu haben.

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #696 am: 7.08.2022 | 12:27 »
Also gibt es - wie beim "normalen" Traveller - optional XP, die man aber auch komplett weglassen kann, weil die Charaktere von Haus aus auf sehr langsame Progression ausgerichtet sind?
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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #697 am: 7.08.2022 | 12:30 »
Also gibt es - wie beim "normalen" Traveller - optional XP, die man aber auch komplett weglassen kann, weil die Charaktere von Haus aus auf sehr langsame Progression ausgerichtet sind?
Soweit mir bekannt ist, hatte classic Traveller keine XP. Nach der Charaktererschaffung war "Schluss" mit Fortentwicklung...
Auch das Mongoose Traveller 1 hatte keine. Da konnte man Fertigkeiten über "Zeit" dazulernen. Die Menge an notwendiger Zeit hing von der Menge der bereits erlernten Fertigkeiten ab.
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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #698 am: 7.08.2022 | 12:41 »
Soweit mir bekannt ist, hatte classic Traveller keine XP. Nach der Charaktererschaffung war "Schluss" mit Fortentwicklung...
Auch das Mongoose Traveller 1 hatte keine. Da konnte man Fertigkeiten über "Zeit" dazulernen. Die Menge an notwendiger Zeit hing von der Menge der bereits erlernten Fertigkeiten ab.

Bei classic Traveller haben die Figuren auch die Möglichkeit sich in Fertigkeiten zu verbessern, wenn man Zeit und andere Ressourcen darauf verwendet. IIRC, habe die Bücher gerade nicht zur Hand.

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Re: Traveller - Smalltalk
« Antwort #699 am: 7.08.2022 | 12:51 »
@Boba:

Daher ja optional - in MongoTrav 2e gibt es eine Optionalregel für XP, die tröpfeln bei der vorgeschlagenen Methode aber auch nur sehr langsam vor sich hin.

Wenn man nicht sehr lange mit hoher Frequenz spielt, wird ein Charakter damit über seine gesamte Lebensdauer am Spieltisch eine Handvoll Fertigkeiten auf 0-1 dazu bekommen und eine oder zwei höhere noch mal um eine Stufe steigern können.


Ist aber auch so ein bisschen Augenwischerei, wenn man gegen Geld (für Implantate) doch wieder Attribute steigern kann.
Dass sich nach der Charaktererschaffung gar nichts mehr tun kann, ist also zumindest seit knapp 15 Jahren - ab MongoTrav 1e - nicht so (da bin ich jetzt mal faul und wühle nicht in den früheren Editionen).
Es tut sich nur je nach Spielumständen rein praktisch so gut wie nichts mehr. 
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