Autor Thema: Wofür eine Länge der Kampfrunde?  (Gelesen 13834 mal)

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Offline der.hobbit

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Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« am: 3.01.2010 | 22:30 »
Ich lese gerade einen Teil der Weihnachtsgeschenke, und darin wird erklärt, dass eine Kampfrunde sechs Sekunden dauere. Kommt mir mehr oder weniger bekannt vor, in fast jedem RPG wird ja erläutert, wie lange eine Kampfrunde dauert - von 1-2 Sekunden bis hin zu 20-30 Sekunden (meine ich) habe ich schon einiges gelesen.
Nur - warum? Wem nützt diese Information? Ich kriege ja sowieso gesagt, was in einer Kampfrunde geschehen kann. Sei es ein Mal zuhauen bis hin zu einem ganzen Schlagabtausch - was in eine Kampfrunde passt, wird explizit festgelegt. Interessant ist es natürlich dann, wenn ich parallel zum Kampf etwas anderes geschieht. Die Sams müssen die Wachen aufhalten bis der Decker die Türe offen hat. In solchen Fällen habe ich aber den Decker auch in Kampfrunden gepackt, alles andere wäre zu viel hin- und her rechnen.
Beispiele sind, dass der Decker pro Runde eine Probe machen kann und x Erfolge braucht, oder dass die Sams 10 Kampfrunden aushalten müssen, bis die Türe aufgeht - niemals habe ich gesagt, der Decker kann alle 5 Sekunden eine Probe machen, d.h. alle anderthalb Kampfrunden oder gesagt die Türe geht in einer halben Minute auf, das sind - Moment - 10 Kampfrunden.

Bleibt eigentlich nur noch der Punkt, dass man so die KRs besser versteht, sie besser einordnen kann. Hmmm. Aber ist es da nicht viel aussagekräftiger, wenn ich sage "in einer Kampfrunde dauert ungefähr einen Schwertschlag lang" als "1-2 Sekunden"? Letzteres ist sicher präziser, ersteres scheint mir aber verständlicher.

Was denkst du über die explizite Dauer von Kampfrunden? Macht sie Sinn, wofür benutzt du sie?
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Samael

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #1 am: 3.01.2010 | 22:33 »
Es wäre doch viel zu umständlich und unpraktisch alle Zeitangaben im Regelwerk in Kampfrunden zu machen. Und dass man zwischen Kampfzeit und sonstiger Zeit (Laufgeschwindigkeit, Zauberdauer, Wirkdauer von Giften etc. etc.) umrechnen muss passiert doch ständig.

Offline Bombshell

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #2 am: 3.01.2010 | 22:37 »
Hallo,

ich gebrauche sie zum Synchronisieren mit der Außenwelt (außerhalb des Kampfes). Bspw. weiß man das die Polizei eine Reaktionszeit von 3 min hat und dann kann man davon ausgehen, dass sie innerhalb des Kampfes wohl nicht mehr ankommt. Aber um das anschätzen zu können muss man nat. die Umrechnung wissen. Kurioserweise wurden in SR 3 die Reaktionszeiten der Polizei künstlich heruntergesetzt, damit sie auch mal im Kampf ankommen konnte. Mir hilft es auch zu wissen wie lange nun ein Kampf gedauert hat und ich denke den Spielern auch.

MfG

Stefan
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Eulenspiegel

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #3 am: 3.01.2010 | 22:45 »
Stell dir vor, es heißt:
"Die Wachen sind in 3 Minuten da." Plötzlich werden die SCs in eine Kampfhandlung verstrickt. Wieviele Kampfrunden dauert der Kampf, ehe die Wachen eintreffen.

Oder man will eine normale Aktion außerhalb des Kampfes machen. Wie lange dauert diese? (Eine KR? Eine halbe? Zwei KR? 10 KR?)

Zitat
Beispiele sind, dass der Decker pro Runde eine Probe machen kann und x Erfolge braucht, oder dass die Sams 10 Kampfrunden aushalten müssen, bis die Türe aufgeht - niemals habe ich gesagt, der Decker kann alle 5 Sekunden eine Probe machen, d.h. alle anderthalb Kampfrunden oder gesagt die Türe geht in einer halben Minute auf, das sind - Moment - 10 Kampfrunden.
Also ich hatte es schön häufiger, dass ich gesagt habe: "Der Einbrecher braucht 1 Minute, um die Tür zu öffnen. Für jeden Erfolg, verkürzt sich die Zeit um 5 Sekunden."

Oder "Die Wache braucht 2 Minuten, um einmal um das Gebäude zu gehen." (Für den Fall interessant, dass sie die zweite Wache, die die ganze Zeit vor dem Tor steht, angreifen wollen.)

Offline Woodman

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #4 am: 3.01.2010 | 22:50 »
Abgesehen von der Synchronisation mit anderen Abläufen, deren Zeit in Sekunden (Minuten, Stunden...) angegeben ist, kommen Spieler ja auch häufiger mal auf Ideen, die sich kein Regelschreiber hätte ausmalen können, und um solche Aktionen sinnvoll in den Kampf einpassen zu können ist es sehr hilfreich zu wissen wie der denn zeitlich abläuft.
Ansonsten gibt es ja auch einige Systeme, die keine Angaben über die Länge einer Kampfrunde machen, weil diese Information für diese Spiele nicht wichtig ist, teilweise ist dort die Länge einer Kampfrunde nicht mal konstant, brauchen tut man diese Information also eigentlich nur wenn man zumindest grundlegend simmulationistische Ansätze umsetzt.

Offline Falcon

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #5 am: 3.01.2010 | 22:58 »
Ich frage mich das auch oft. Die Kampfrunden sind meistens so kurz, daß sie im Vergleich zur Spielumwelt in einer Zeitblase geschehen, bei der alles ausserhalb stehen bleibt. Man spielt 2Stunden Outgame den Kampf durch und hat dann 1Minute Ingame-Kampf gehabt.
GURPS treibts auf die Spitze, da eine Runde dort eine Sekunde ist.

Ereignisse von Ausserhalb kann man dadurch so gut wie nie einfliessen lassen, wie z.b. die besagte Polizei:
"Schnell, die Polizei ist in 3Minuten da" (was sehr optimistisch ist)
"Oh mann, dann haben wir ja nur noch 180 Runden Zeit"

Die kurze Rundenzeit schlägt sich dann auch innerhalb des Kampfes nieder. Bei uns werden seit einem Jahrzent nur die Kampfrunden gezählt. Ob die 16 Runden dann in der Spielwelt 1Min12Sekunden oder 17 oder 61 Sekunden gedauert haben interessiert kein Schwein.
Worauf es ankommt ist ja, daß alle in einer Runde gleich viel machen können. Und so gut wie alle Rollenspiel sagen dann 1-X Handlunden sind erlaubt. Für Handlungen gibt es dann noch Beispiele (Schwert ziehen, Angreifen), so daß man genug Gespür dafür hat, wenn mal jemand was machen will, was nicht in den Handlungen vorgegeben ist.

kurzum: Rundendauer der Vollständigkeit halber können meinetwegen irgendwo im Nebensatz des Regelwerks stehen, haben spielerisch aber absolut keine Bedeutung.
« Letzte Änderung: 3.01.2010 | 23:05 von Falcon »
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Offline Bad Horse

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #6 am: 3.01.2010 | 23:05 »
Bei Ars Magica fällt mir tatsächlich ein Grund ein: Es gibt eine Zauberdauer von "zwei Minuten" (ein Sonnendiameter). Da macht es (vielleicht) Sinn, zu wissen, dass der Zauber 20 Kampfrunden hält.

Ansonsten eher nicht. Es gibt weitaus mehr Systeme, wo mich das nie interessiert hat, als Systeme, wo mir das Wissen darüber irgendeinen Mehrwert gebracht hätte.
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Chiungalla

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #7 am: 3.01.2010 | 23:54 »
Nur - warum? Wem nützt diese Information? Ich kriege ja sowieso gesagt, was in einer Kampfrunde geschehen kann.

Ja, aber nur in Beispielen.
Daher macht die Sekundenangabe durchaus Sinn, um all die anderen möglichen Aktionen einzuschätzen.

Offline Yvo

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #8 am: 4.01.2010 | 00:14 »
Ist für mich insofern interessant, dass ich Bewegungsgeschwindigkeiten abschätzen kann...
...die Polizei kommt eh zu spät, aber wenn Alarm geschlagen wird und die Wachen sind etwa 200m entfernt wird das schon interessant.

Oder wenn der Bösewicht die Bombe zündet und seine Kampfroboter sollen die Helden am Entschärfen hindern...

Kann man in einer Runde seinen Schlüssel aus der Tasche nehmen, das Auto aufschließen, einsteigen und losfahren oder sind das vier Runden?

Außerdem brauchen die Autoren eh eine grobe Vorstellung davon, da sie eventuell weiteres (Zauberdauer, Bewegungsreichweite, Verbluten, Anzahl der Aktionen/Angriffe, wie lange dauert es, eine Armbrust nachzuladen...) davon ableiten müssen.

Irgendwo im Nebensatz sollte es schon für den Fall der Fälle erwähnt werden.
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Samael

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #9 am: 4.01.2010 | 00:19 »
Also ich könnte auf die Angabe der Dauer einer Runde nicht verzichten.

Offline Feuersänger

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #10 am: 4.01.2010 | 00:39 »
Ich halte eine Zeitangabe für KR ebenfalls für notwendig. Bewegungsweiten sind ein wichtiges Beispiel: in 6 Sekunden kann ich weiter laufen als in 3. Leider muss ich auch bestätigen, dass die Verschmelzung von Kampfzeit und Universalzeit meistens nicht klappt. Selbst wenn der Auftrag nur lautet, gegen irgendwelche Gegner 5 Minuten durchzuhalten, sind das je nach (gängigem) System zwischen 50 und 300 Kampfrunden - soviel will man meistens nicht durchspielen.

Ein klassischerer Ansatz zur Linderung dieses Dilemmas wäre, einfach die einzelne KR länger zu machen. IIRC dauern sie bei Midgard 30 Sekunden, es mag sogar Spiele geben, in denen 1KR noch länger dauert. Aber das finde ich auch wieder behämmert, weil dadurch die Einteilung von Bewegungsweite ad absurdum geführt wird (in 30 Sekunden kann man 100m laufen UND hat noch jede Menge Zeit um was anderes zu machen), und vor allem nicht einleuchtet, warum man in diesen 30 Sekunden z.B. nur 1 Angriff oder 2 haben sollte, wenn in Wirklichkeit (tm) z.B. ein handelsübliches Sturmgewehr für ein 30er-Magazin in 3 Sekunden leerrotzen kann.
Richtig lächerlich wird es freilich, wenn man aufgrund eines absurden Kampfsystems 90 Sekunden benötigen soll, um irgendeinem Proll in der Kneipe fürstlich eine einzuschenken.

Ich hab mal ansatzweise überlegt, ob man vielleicht die Kampfrunden als dynamische "Hotspots" handhaben könnte, oder um es weniger geschwollen auszudrücken: die Kampfrunden folgen nicht zwingend unmittelbar aufeinander. Indem man vllt davon ausgeht, dass die Charaktere sich außerhalb der KR bewegen, in günstige Positionen bringen, ihre Waffen bereitmachen etc., oder sogar "wenig kritische" Kämpfe ausfechten, und das wird alles in normaler Spielgeschwindigkeit beschrieben; dann - INITIATIVE! - werden 1-3 KR im Zeitlupentempo ausgespielt, dann geht es wieder in normaler Geschwindigkeit weiter.

Ich will jetzt nicht mit Matrix kommen, aber vllt bissl wie in diversen Schlachtenszenen in "300".
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Offline Psycho-Dad

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #11 am: 4.01.2010 | 00:58 »
Ich find die Zeitangaben Praktisch. Nicht weil ich sie unbedingt brauchen würde, aber ich finds hin und wieder ganz nett, wenn ich zurückrechnen kann, das die 2-Stunden-Würfelorgie effektiv nur 2-3 Minuten IT gefressen hat.

Eulenspiegel

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #12 am: 4.01.2010 | 01:12 »
Ereignisse von Ausserhalb kann man dadurch so gut wie nie einfliessen lassen, wie z.b. die besagte Polizei:
"Schnell, die Polizei ist in 3Minuten da" (was sehr optimistisch ist)
"Oh mann, dann haben wir ja nur noch 180 Runden Zeit"
Wenn eine Kampfrunde jetzt 10 Sekunden dauert, haben sie plötzlich nur noch 18 Runden Zeit. (Und 18 Runden kann ein Kampf durchaus mal dauern.)

Bei Midgard sind es sogar nur 6 Runden.

(Und wenn man bei einer Polizeiwache einbricht, bzw. bei einer Bank, wo die Polizeiwache einen Häuserblock weitersteht, sind 3 Minuten durchaus eine vernünftige Zahl.)

Ansonsten gibt es auch den anderen Weg:
Ein Zauber wirkt 5 Kampfrunden. Jetzt will man diesen Zauber aber auch außerhalb des Kampfes einsetzen: Wie lange wirkt er hier?

Zitat
Ob die 16 Runden dann in der Spielwelt 1Min12Sekunden oder 17 oder 61 Sekunden gedauert haben interessiert kein Schwein.
Aber es ist schon ein Unterschied, ob die 16 Runden jetzt 16 Sekunden dauern (Gurps) oder ob sie 160 Sekunden dauern (D&D) oder gar 8 Minuten (Midgard).

Wenn ich bei Gurps den Gegner in 16 Runden töte, dann bin ich schnell genug, bevor die Verstärkung eintrifft.
Wenn ich bei D&D 16 Runden brauche, dann ist die Verstärkung längst da.

Offline Falcon

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #13 am: 4.01.2010 | 01:50 »
soweit ich weiss dauert eine Midgardrunde 10Sekunden (bzw. wahlweise 1Sek.). Jetzt haben wir schon 3 (bzw.4) Angaben.
Bei Earthdawn dauern sie 30sek. Erstaunlicherweise darf man in dieser Zeit nur 10Wörter sprechen, was auch wieder zeigt, daß diese Angaben eigentlich für den A sind.

@Eulenspiegel: Mann, "nur" 18Runden!
Das sind ja auch Grenzfälle und ohnehin meisstens schon so vom SL konstruiert, daß es ohnehin knapp wird, egal wie lange die Runde dauert. Wenn die Runde 1Sekunde dauert, dann ist die Gefahr/Weltuntergang/Unheil eben in 18Sekunden da.

@Zauber wirkt 5KR: Es hat ja bislang niemand gesagt, daß man überhaupt keine Zeitangabe machen soll. Aber meistens kommt es auf ein paar Sekunden nicht an. Wenn ein Zauber z.b. 5KR dauert, ist es ausserhalb des Kampfes meisstens scheissegal ob die Runde nun 6,10 oder 30Sekunden dauert.

Innerhalb des Kampfes fange ich bei 30Sek. an den Zeiten Bedeutung beizumessen, wie eben die 16KR z.b. in Earthdawn, die dann 8Minuten dauern. Aber meistens finde ich den Ansatz schon so schlecht, daß ich diese RPGs nicht spiele. 30Sek sind einfach zu lang. 1Sekunde dagegen zu kurz.

In einem RPG gabs mal Zeitangaben wie "So lange wie es dauert XYZ zu tun". Das fand ich echt gut. Ich weiss nur nicht mehr in welchem RPG.
« Letzte Änderung: 4.01.2010 | 01:52 von Falcon »
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Offline Yvo

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #14 am: 4.01.2010 | 02:19 »
Woher kommt eigentlich diese Diskrepanz?

In einem Egoshooter oder Actionfilm schießt man mit der Pistole locker 2-4mal in einer SEKUNDE.
Zorro oder ein Kung-Fu-Kämpfer kommen auf eine ähnliche Quote...

Dennoch dauern Kämpfe in Filmen gerne mal 3-5 Minuten und länger.

Gut, die parieren auch / schießen daneben wie die Bekloppten.

Was mich auch etwas stört: Viele Nahkampfsysteme sagen ja "Blaah, Kampfrunde dauert 4 Sekunden, das ist nicht nur ein Schwerthieb sondern stellt euch da mal ruhig ein paar Hiebe vor..."
Sobald es in den Kampfsystem jedoch Feuerwaffen gibt, wird jeder Schuss einzeln gehandhabt.

Ich erinnere mich, dass es bei DSA 2 hieß, eine Kampfrunde dauere zwei Sekunden und das man in Duellen schnell würfeln solle, damit so eine Art "Echtzeitfeeling" aufkommt.
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Ein

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #15 am: 4.01.2010 | 03:46 »
Das letztemal, dass ich mit solchen Zeitspannen rumgehampelt habe, war bei Traveller. Es war eine elende Plackerei, bei der der Nutzen in keiner Relation zum Aufwand stand. Eigentlich ist Verwendung physikalischer Zeit im Rahmen einer Narration eh leicht unsinnig.
« Letzte Änderung: 4.01.2010 | 03:48 von Ein »

Ein

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #16 am: 4.01.2010 | 07:49 »
Jupp, darum sind Systeme zu bevorzugen, deren Autoren erkannt haben, dass die Würfelei entweder dazu dienen soll, über den Weitergang der Geschichte zu bestimmen, oder als amüsantes, gamistisches Intermezzo dient.

Wobei zumindest Stärke sich sehr genau quantifizieren lässt, aber ich seh mal drüber weg.

Eulenspiegel

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #17 am: 4.01.2010 | 10:53 »
@Eulenspiegel: Mann, "nur" 18Runden!
Das sind ja auch Grenzfälle und ohnehin meisstens schon so vom SL konstruiert, daß es ohnehin knapp wird, egal wie lange die Runde dauert. Wenn die Runde 1Sekunde dauert, dann ist die Gefahr/Weltuntergang/Unheil eben in 18Sekunden da.
1) Wenn man Railroading betreibt, dann ja.
Wenn man jedoch Sandbox betreibt, dann nein.

Dann ist der Weltuntergang in 3 Minuten da. - Egal, ob eine Kampfrunde jetzt 1 Sekunde oder 10 Sekunden oder 30 Sekunden dauert.

BTW:
Bei 1 KR = 30 s sind es sogar "nur" 6 Runden.

2) Ich handhabe das zum Beispiel so: Wenn die SCs beobachten, wie der Bösewicht einen Countdown eingibt, dann stelle ich eine Stoppuhr und sage, der Countdown ist abgelaufen, sobald der Countdwon in meiner Stoppuhr abgelaufen ist und die Uhr klingelt.

Wenn die SCs sich dann dem Kampf stellen, wird die Stoppuhr angehalten und die restliche Zeit in Kampfrunden umgewandelt.
Wenn die SCs also sehen, dass der Böseweicht den Timer auf 5 Minuten gestellt hat, und die SCs zwei Minuten brauchen, ums ich einen Kampfplan zurechtzulegen, dann haben sie im Kampf nur noch 3 Minuten Zeit. Egal wie lange eine Runde dauert. - Und wenn die Spieler 4 Minuten beratschlagen, was zu tun ist, dann haben sie im anschließenden Kampf nur 1 Minute Zeit. (Bei Gurps wären das 60 Runden, bei DSA wären das 20 Runden, bei einigen anderen Systemen nur 6 Runden und bei Earthdawn wären das sogar nur 2 Runden.)

Zitat
@Zauber wirkt 5KR: Es hat ja bislang niemand gesagt, daß man überhaupt keine Zeitangabe machen soll. Aber meistens kommt es auf ein paar Sekunden nicht an. Wenn ein Zauber z.b. 5KR dauert, ist es ausserhalb des Kampfes meisstens scheissegal ob die Runde nun 6,10 oder 30Sekunden dauert.
Also ich finde es schon sehr wichtig zu wissen, ob ein Zauber nun 5 Sekunden (bei 1 KR = 1 s) oder 2,5 Minuten (bei 1 KR = 30s) dauert.

Im ersten Fall müsste man sich ganz schön beeilen, um z.B. mit einem Unischtbarkeitszauber an der Wache vorbeizugelangen, im zweiteren Fall könnte man sich durchaus Zeit lassen.

Zitat
Innerhalb des Kampfes fange ich bei 30Sek. an den Zeiten Bedeutung beizumessen, wie eben die 16KR z.b. in Earthdawn, die dann 8Minuten dauern. Aber meistens finde ich den Ansatz schon so schlecht, daß ich diese RPGs nicht spiele. 30Sek sind einfach zu lang. 1Sekunde dagegen zu kurz.
Die Zeitdauer einer Kampfrunde scheint dir ja doch wichtig zu sein, wenn dir 1 s zu kurz und 30 s zu lang sind.

In einem Egoshooter oder Actionfilm schießt man mit der Pistole locker 2-4mal in einer SEKUNDE.
Zorro oder ein Kung-Fu-Kämpfer kommen auf eine ähnliche Quote...
Dafür gibt es dann auch wieder Augenblicke, wo die Kontrahenten mehrere Sekunden nicht schießen, sondern zur Seite springen oder sich mit gezogenen Waffen umkreisen.

Das heißt, in einem Actionfilm schießt der Protagonist vielleicht 4 mal in einer Sekunde und dann schießt er 3 Sekunden lang nicht. Durchschnittlich hat er also einen Schuss pro Sekunde abgegeben.

Und auch im RL ist es nicht sinnvoll, hintereinander weg zu schießen und es ist auch nicht sinnvoll, hintereinander weg auf den Gegner mit dem Schwert einzuschlagen.
Es ist im RL durchaus sinnvoll, mal abzuwarten und den Gegner "nur" zu umkreisen.

Das wird allerdings in keinem RPG abgebildet.
Ich vermute mal, dass daher die Diskrepanzen kommen.
« Letzte Änderung: 4.01.2010 | 10:57 von Eulenspiegel »

Offline Xemides

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #18 am: 4.01.2010 | 11:17 »
Dir Rundendauer in Midgard ist 10 secunden, dass mit 1 sec bezieht sich wohl auf Zauber, die die Dauer 1 sec haben und wo die Magier trotzdem nicht mehr machen dürfen.

Und bei Earthdawn3 wurde die Kampfrunde mit 6 sec festgelegt.

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Offline Boba Fett

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #19 am: 4.01.2010 | 11:35 »
Ich lese gerade einen Teil der Weihnachtsgeschenke, und darin wird erklärt, dass eine Kampfrunde sechs Sekunden dauere. Kommt mir mehr oder weniger bekannt vor, in fast jedem RPG wird ja erläutert, wie lange eine Kampfrunde dauert - von 1-2 Sekunden bis hin zu 20-30 Sekunden (meine ich) habe ich schon einiges gelesen.
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...
Was denkst du über die explizite Dauer von Kampfrunden? Macht sie Sinn, wofür benutzt du sie?

Wenn jemand 1 Minute braucht, um sein Sprungtriebwerk mit dem Hydroschraubenschlüssel zu reparieren, weil mal wieder die Energierücklastungskopplung auf der negativen Achse polarisiert worden ist, dann ist es beim Enterversuch der Sturmtruppen schon entscheident, wieviele Kampfrunden das darstellt...

Will sagen: In dem Moment, wo Handlungen die nicht Kampfrunden bezogen sind, deren Ablauf aber parallel zu einem Kampf stattfindet und deren Ende / Ausgang entscheident ist, wird es wichtig, Zeitabläufe in allgemeingültige Maßstäbe zu setzen.
Unter anderem dann, wenn der Spielleiter abschätzen muss, wie lange das dauern mag. Der denkt instinktiv nämlich in Sekunden und Minuten und nicht in abstrakten Runden. Und dann rechnet man das einfach um.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Ein

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #20 am: 4.01.2010 | 11:42 »
Sofern solche Längen überhaupt angegeben sind und der Spielleiter Lust verspürt diese nachzuschlagen bzw. das Buch auswendig zu lernen.

Ansonsten sagt er einfach sowas wie: Kampf geht 5 Runden.

Offline der.hobbit

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #21 am: 4.01.2010 | 12:09 »
Also bisher habe ich drei Pro-Argumente identifiziert:

1) Externe Ereignisse, die eine bestimmte Zeit dauern.
2) Reale Dauer des Kampfes in der Welt
3) Aktionen während des Kampfes, deren zeitliche Länge bekannt ist.

zu 1): Hier bin ich der Dramatiker: Ich will, dass die Spieler vor einer Herausforderung stehen. Nehmen wir das jüngste Beispiel mit der 1 Minute für die Sprungtriebwerksreperatur. Je nach üblicher KR Anzahl und Länge einer einzelnen KR kann das bedeuten, dass es pipi-einfach ist (weil eine KR nur 1 Sekunde dauert und ein Kampf im Schnitt nach 5 KR entschieden) oder unmöglich (weil eine KR nur 30 Sekunden dauert und der Kampf im Schnitt nach 10 KR entschieden). Beides empfinde ich als SL wie als Spieler als frustrierend, denn damit wird Determinismus erzwungen: Es gelingt sowieso rechtzeitig, oder es gelingt keinesfalls rechtzeitig. Ich finde den dramatischen Weg besser, d.h. ich will eine Herausforderung. Daher rechne ich in KRs - wenn ein Kampf durchschnittlich 10 KRs dauert, dann sage ich, die Reparatur dauert 8 KRs, und rechne das ggf. auf Zeit um (aber eher nicht, weil das niemanden interessiert). Jemand sagte zuvor, dass es Railroading sei, wenn man die KRs nicht in Zeit misst, weil die Zeitmessung realistischer und sandboxiger sei. Ich glaube das genaue Gegenteil: Durch die fixe Zeit wird der Ausgang des Kampfes mit großer Wahrscheinlichkeit festgelegt, und damit gerailroadet, während bei einer Anpassung der Zeit auf den Kampf verschiedene Ausgänge zulässt.

zu 2) hat mich ehrlich gestanden nie (so genau) interessiert. Wenn überhaupt, dann nur als grobe Richtschnur, aber nicht abgerechnet auf die Sekunde. Da die meisten KRs im Sekundenbereich liegen sprechen wir für die meisten Systeme von 1-2 Minuten Kampfdauer, da ist mir Wurst ob es 1min12sek oder 1min32sek sind - natürlich auch wegen 1) - die relevanten externen Ereignisse sind nicht in Zeit gemessen, sondern in KRs. Beispiel dafür war, dass die Wachen gerannt kommen. Fast jedes System sagt doch, wie weit man pro KR laufen kann, richtig? Soll ich diesen Wert jetzt in Zeit umrechnen, dann den Kampf in Zeit umrechnen, die Differenz berechnen, um schließlich zu sagen, die Wachen sind in 27 Sekunden da? Macht es nicht viel mehr Sinn, dass ich weiß "ihr habt noch 10 KR = Aktionen, d.h. die KR in die folgende "normale" Handlung wie z.B. das Schloss knacken hinüber ziehe?

zu 3) auch hier halte ich es wie mit 1) - für solche Aktionen vergebe ich eine Länge in KR, und nicht in Zeit. Natürlich muss man dafür einen Vergleich finden, aber das finde ich einfacher über den Abgleich von Beispielaktionen. Nehmen wir das Beispiel, dass ein Auto wegfährt. Ich möchte sicher nicht am Tisch (und auch nicht in der Vorbereitung) die Beschleunigung eines Fahrzeugs ausrechnen, und damit die Zeit fürs Wegfahren. Sondern ich nutze meine Erfahrung (ähem, räusper, aus Filmen) und sage mir, dass man wohl fünf gezielte Schüsse abfeuern kann, bis das Auto weg ist. Damit bin ich sofort wieder bei den KRs, denn für diese ist definiert, ob ich einen, zwei oder drei Schüsse pro Runde abgeben kann. Bleiben eigentlich nur Zeitangaben im Regelwerk - der Zauber hält zwei Minuten an. Da wäre es eine Frage der Höflichkeit des Regelautors, dass er auch eine Angabe in KR angibt oder generisch sagt "einen gesamten Kampf". Sonst überlässt er ja mir die Rechnerei, und das ist nicht sonderlich usable.
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Samael

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #22 am: 4.01.2010 | 12:16 »
Und was schließt du daraus?

DU magst die Angabe überflüssig finden, eine Reihe anderer Leute offenbar nicht.

Dir tut es nicht weh, dass die Angabe im Regelwerk drin ist, andere freuen sich darüber.

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #23 am: 4.01.2010 | 12:38 »
Naja, so einfach ist es dann doch nicht. Dass es immer unterschiedliche Meinungen gibt ist klar, dafür brauche ich gar nicht fragen (und nein, bitte jetzt kein "warum fragst du dann überhaupt?")
Mich interessiert, ob es Gründe für die Zeitangabe gibt, die mir entgangen sind. Darum meine Zusammenfassung hier - habe ich etwas übersehen?
Ob es mir weh tut, solche Angaben zu lesen - nun, ich stelle mir dabei (und jetzt hier) die Frage: Wofür braucht man das? Ich bin leider selbstreflektierend und überlege, ob und wie und warum ich diese Angabe nutzen sollte, obwohl ich sie unsinnig finde. Aber ich bin nicht allwissend, und vielleicht verpasse ich den Sinn?
Schließlich sind ja 80% der RPGler auch gleichzeitig große RPG-Schreiber, und in dieser Rolle will ich ebenfalls wissen, ob ich die Angabe in eines meiner Regelwerke einfügen soll/muss oder nicht.

Aber wenn jetzt schon die Frage an sich angegriffen wird, statt der Inhalt der Frage, dann klingt das nach "will ich haben, weiß aber auch nicht warum". Die "Affe tot" Argumentation deutet ja ebenfalls in diese Richtung. Oder so.
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Offline Xemides

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Re: Wofür eine Länge der Kampfrunde?
« Antwort #24 am: 4.01.2010 | 13:22 »
Naja, du siehst aber, dass nicht jeder es so sieht wie du, speziell bei Option 1 und deiner dramatischen Sicht darauf.

Andere legen das nicht so einfach fest wie du, sondern legen schon eine Zeit fest, die das dauert und sehen, wie lange der Kampf dauert.

Man kann ja auch abschätzen, wie lange so ein Kampf dauert und den Zeitrahmen der Handlung außerhalb des Kampfes so festlegen, dass es klappen kann aber nicht muss.

Ein anderes Beispiel ist die Wirkungsdauer eines Zaubers. Bei Midgard gab es unzählige Situationen, in denen die Wirkungs eines "Buffs" im Laufe des Kampfes verfliegt.

Und ich bin schon ganz froh, dass die Wirkungsdauer nicht in KR sondern in Minuten angeben wird.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.