Thema: Filme und Serien - Smalltalk

[Sashael]

Das ist eine sehr ... gewagte Interpretation der letzten Szenen. 

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Die Russen kommen ihr ja gar nicht "auf die Schliche", sondern sie ist ja deren Doppelagentin. Dass sie die Briten an der Nase herumführt, ist ja eigentlich schon ziemlich cool.
Aber dann wollen die Russen sie als lästige Mitwisserin töten, was gar nicht mal so clever wäre, da sie sie eigentlich in der Hand haben und sie später, wenn sich die Lage etwas beruhigt hat, wieder als Doppelagentin reaktivieren könnten. Es sind schließlich russische Geheimdienstler, keine Mafia.
Und in dieser Szene kommt auf einmal Lorraines Ansprache, dass sie ja eigentlich die Russen ausspioniert und ihnen nur Falschinformationen zugespielt hat.
Denn in der letzten Szene kommt dann raus, dass sie eigentlich eine Tripleagentin im Auftrag der CIA ist.

Und das hat den Film für mich dann doch etwas sehr entwertet.

Mit den seltsamen Wirrungen innerhalb der Handlung, die durch Lorraines Doppelagententätigkeit auf einmal gar keinen Sinn mehr ergeben haben, hätte ich noch super leben können. Aber das Ding mit der CIA war dann wieder zu amerikanisch.

[Eisenmeile]

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Sie sagt ja gegenüber Bremovych nicht "Ich arbeite für die CIA", sondern "Ich habe nie für dich gearbeitet" - sie hat einfach viel auf eigene Rechnung gemacht (ihre Auftraggeber mit belanglosen Infos zufrieden gehalten - wie sie es ja auch mit den Briten gemacht hat - und die wirklich nützlichen Infos als Munition benutzt, um die Geheimdienste gegeneinander auszuspielen) und deswegen wollte Bremovych sie tot sehen (schon von Anfang an). Lorraine hat sich noch die Optionen offen gehalten, in der Hoffnung dass irgendeine Seite schon genug Interesse an der Liste hat, um sie weiter zu beschäftigen. Als sie merkt, dass mit Bremovych nicht zu verhandeln ist, geht sie auf das (während des Debriefings etablierte) Angebot der CIA ein, für sie zu arbeiten (wieviele Infos sie ihnen dafür geben musste bleibt offen - aber angesichts ihres bisherigen Verhaltens gehe ich davon aus, dass Lorraine sich eine Trumpfkarte zurückgehalten hat).

Vorher hat sie ganz sicher nicht für die CIA gearbeitet. Wenn sie schon immer für den CIA gearbeitet hätte, dann hätte das Percival rausgekriegt, als er die Liste studiert hat. Also muss ihr "Seitenwechsel" später passiert sein und das entlarvt sie als Opportunistin (vorher gab es auch schon Hinweise darauf: sie wirft ja auch die Französin unter den Bus, um ihre eigene Haut zu retten und Percival anzuschwärzen - das war schon ein deutliches Zeichen dafür, dass sie kein netter Mensch ist).

[Kurna]

Irgendwie hast du da einen anderen Film gesehen als ich.   

Einen Hinweis zu Lorraines Loyalitäten liefert die Originalversion:

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Sie wechselt im Flugzeug nämlich von einem britischen zu einem amerikanischen Akzent.

Bzgl. Liste:

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Die macht meines Erachtens so oder so keinen Sinn. Wer soll die denn überhaupt zusammengestellt haben?
Die Engländer? Nein, die wollten sie ja haben.
Die Russen? Nein, die wollten sie ja auch haben.
Spyglass? Ein einzelner Stasi-Offizier kommt kaum an die Infos über sämtliche englischen Spione.
Percival? Nein, der musste sie auch erst studieren.
Gascoine? Nö, der hatte sie ja von Spyglass.
Die Amerikaner? Hatten sicher kein Interesse ihre Tripleagentin zu gefährden.

Also woher kommt sie?

Unabhängig davon war es aber für mich der beste Film 2017. 

[Exar]

Sehe ich auch so, wobei bei Anderson das Grundniveau schon immer sehr hoch ist, im Vergleich zu anderen Regisseure. Ich habe leider noch nicht alles gesehen, aber bis war wirklich kein mittelmäßiger oder gar schlechter Film drunter. Grand Budapest Hotel ist sogar in meinen Top 4.

Hol die fehlenden Filme nach, es lohnt sich. Wes Anderson ist nicht ohne Grund mein Lieblingsregisseur (neben Kurosawa). 

[Alexandro]

Meine persönliche Theorie bezüglich des Verfassers der Liste:

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Satchel hat die Liste aufgestellt. Nur ein Doppel- oder Tripelagent kommt an die Informationen ran, die auf der Liste sind. Lorraine hat britische Infos geliefert und der Stasioffizier hat ihr dabei geholfen, die russischen Infos (die sie von ihrem anderen Boss hatte) zu verifizieren. Warum sollte Lorraine das tun? Nun, sie hatte offensichtlich Probleme beim KGB einen Fuß in die Tür zu bekommen (sie waren bereit sie für sich arbeiten zu lassen, aber haben ihr nicht vertraut und schon "für die Entsorgung" vorgemerkt - das wurde ziemlich deutlich, als sie mit dem Russen interagiert hat).

Dann hat sie die Liste Gascoigne gegeben und gleichzeitig dem KGB gesteckt, dass Gascoigne sie hat. Auf diese Weise hätte sie den Russen glaubwürdig machen können, dass sie tatsächlich auf der Seite des KGB steht (und dass die Briten sie beinahe enttarnt hätten). Auf diese Weise wäre sie stärker in deren Pläne einbezogen worden und hätte nützlichere Infos abgreifen können. Deshalb hat Percy ihr auch nicht vertraut, nachdem er einen Blick in die Liste geworfen hat. Leider haben die Russen (aufgrund Percys Warnung) am Ende zu gründlich Lorraines Aktivitäten während der 10 Tage überprüft und sind misstrauisch, so dass sie keine Chance mehr hat da rein zu kommen (ob nun für die Briten, den CIA oder aus anderen Gründen).

Diese Theorie passt natürlich weder zur Theorie von Sashael, noch zu der von Eisenmeile. Aber das ist ja gerade das schöne an diesem Film, dass er so vielfältig interpretiert werden kann (ich will gar nicht erst von Schweiger oder Skarsgard anfangen und welchen Einfluss auf den Ausgang der Handlung deren Nebencharaktere mutmaßlich gehabt haben könnten - das würde ein längerer Essay werden ).

Einen Hinweis zu Lorraines Loyalitäten liefert die Originalversion:

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Sie wechselt im Flugzeug nämlich von einem britischen zu einem amerikanischen Akzent.

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Sie wechselt auch mehrmals ins Deutsche und Russische. Für mich kein eindeutiger Beweis.

@Topic:
Ich habe mal ein paar Animationsfilme nachgeholt. Zootopia ist gut, aber nicht so spektakulär, wie es hochgehyped wurde. Dafür ist Incredibles 2 gar nicht so schlecht, wie er überall schlechtgeredet wurde. Beide Filme treffen sich im soliden Mittelfeld.

[Kurna]

[...]

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Sie wechselt auch mehrmals ins Deutsche und Russische. Für mich kein eindeutiger Beweis.

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Mein Satz war vor allem als Antwort an Eisenmeile gedacht, der ja meinte, dass Lorraine sich erst beim Verhör entschlossen hätte, mit den Amis zu arbeiten. Ich hätte wohl besser geschrieben "Hinweis, dass sie ein Tripleagentin ist", aber dann hätte es auch in den Spoiler gemusst.
Ein viel klarerer Hinweis war sowieso die Zeitung, die Kurzfeld ihr in Berlin gibt. Die enthielt ja die Telefonnummer mit dem Hinweis, dass Satchel aufgeflogen ist, was nur Sinn macht, wenn sie da schon für die Amerikaner arbeitet und diese auch in alles Wesentliche eingeweiht sind.

[...]

[Supersöldner]

Ralph Reichst 2 Chaos im Netz kommt morgen in die Kinos. Natürlich ein völlig sinnloser Film AUßER man kennt/mag den ersten Teil. Was ich tu. Fand ihn spannend,unterhaltsam,witzig UND er hat mich emotional berührt.  Ich bin jetzt schon gespannt warum sie das Netz erforschen. Könnte aber was mit na dieser Plattform wo jeder alles Kaufen und verkaufen kann zu tun haben. I..bay. Und es könnt Internet in Gefahr geben. Laut den Trailern.

[Sashael]

Diese Theorie passt natürlich weder zur Theorie von Sashael, noch zu der von Eisenmeile.

Ich finde sie zumindest als Interpretation diskussionswürdiger als die andere.

Sie "krankt" halt nur an einer Sache: Man kann sie sich zusammenreimen, wenn man einen Schritt vom Film wegmacht und die Puzzleteile ausserhalb der Filmhandlung zusammensetzt. Im Film selbst gibt es keine echten Indizien, nur Ungereimtheiten, die durch diese These erklärt werden könnten.
Und da kommt dann bei mir der Metagedanke, dass ich soviel Planung in Dinge, die dann vor der Kamera nicht gezeigt werden, einer Hollywood-Mainstreamproduktion nicht zutraue.

[Alexandro]

Naja, auch die Deutungsweise

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"Lorraine ist CIA" erfordert es, dass man sich eine recht unscheinbare Szene raussucht und da ganz viel Autorenintention reininterpretiert (so wie es Kurna macht).

Das ist auf jeden Fall mehr Aufwand, als ich in eine Hollywood-Mainstreamproduktion stecken würde und allein dieser Fakt beweist ziemlich deutlich, dass es sich bei Atomic Blonde eben nicht um eine solche handelt (ich finde es übrigens toll, dass Toby Jones wieder den MI6-Chef gibt - der ist einfach großartig in der Rolle).

@Topic: ich habe mir Megaforce angeschaut - wer glaubt, dass "Kung Fury" übertrieben und satirisch überspitzt wäre, der wird hier eines besseren belehrt - die 80er hatten wirklich diese Sorte Filme zu bieten. 

[Kurna]

Naja, auch die Deutungsweise

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"Lorraine ist CIA" erfordert es, dass man sich eine recht unscheinbare Szene raussucht und da ganz viel Autorenintention reininterpretiert (so wie es Kurna macht).

Das ist auf jeden Fall mehr Aufwand, als ich in eine Hollywood-Mainstreamproduktion stecken würde und allein dieser Fakt beweist ziemlich deutlich, dass es sich bei Atomic Blonde eben nicht um eine solche handelt (ich finde es übrigens toll, dass Toby Jones wieder den MI6-Chef gibt - der ist einfach großartig in der Rolle).

[...]

Naja, so viel muss man für die Deutung wirklich nicht interpretieren.

Denn

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1. Sagt Kurzfeld im Flugzeug zu Lorraine: "Let's go home." Und sie antwortet: "Yes, let's go home. That sounds good." (In einem Flugzeug wohlgemerkt, dass nach Langley fliegt, wo bekanntlich die CIA-Zentrale ist.)
2. Gibt Kurzfeld in Berlin Lorraine die Zeitung mit der Telefonnummer, bei deren Anruf sie die Warnung bekommt, dass Satchel aufgeflogen sei. Und sie wusste genau, was sie mit der Zeitung machen musste, obwohl es im Gespräch überhaupt nicht erwähnt wurde und die Übergabe wie zufällig wirkte. Das macht doch nur Sinn, wenn sie da schon für ihn arbeitet (und auch nicht nur ein paar Tage, denn solche Abläufe müssen ja geübt werden).
(George Smiley würde sagen, da wurden die Moskauer Regeln beachtet.  )

[Exar]

So langsam braucht ihr einen eigenen Thread für Atomic Blonde, sofern nicht schon einer existiert.
Ich mochte den Film übrigens und würde mir einen zweiten Teil definitiv im Kino ansehen.
Außerdem der Beweis, dass man keine Genderswaps bei Bond und Co benötigt, sondern einfach selbst anständiges originäres Material entwickeln kann.

[Supersöldner]

habe Grade zu Captain Planet  einen Trailer von 2017 gehen zu einer REAL Verfilmung . Aber ich kann sonnst nichts dazu finden. Gab es den Film oder war das nur Fake ?

[First Orko]

habe Grade zu Captain Planet  einen Trailer von 2017 gehen zu einer REAL Verfilmung . Aber ich kann sonnst nichts dazu finden. Gab es den Film oder war das nur Fake ?

Wie öfter mal auf deine Fragen lautet die Antwort: https://tinyurl.com/yb52yq6e 

[Supersöldner]

hab doch schon gesagt das ich das schon versucht habe .

[First Orko]

Nicolas Cage gecastet für Lovecrafts Color out of Space
Interessante Wahl! Als Schauspieler, der ganz in der Tradition der Charakterdarstellung aus dem expressionistisch-surrealen Film steht ist das m.E. keine schlechte Wahl.
Bin auf jeden Fall gespannt.

Vor dem unausweichlichen Nicolas-Cage-der-schlechtste-Schauspieler-der-Welt-Meme-Nachkrähen empfehle ich übrigens, sich einmal den Beitrag von Wisecrack dazu anzugucken   Hat meinen Blick auf den Mann nochmal positiv verändert.

[Selganor [n/a]]

Im Spiderverse passte er auch perfekt auf Spiderman Noir...

[Erzdrakon]

Ach menno - warum denn nicht eine andere Geschichte... The Color out of Space hat mit Die Farbe doch schon ein gute Verfilmung ...
Warum nicht mal ein Anthology Film mit mehreren kurzen Lovecraft Geschichten. Dann muss man auch nicht diverses Zeug dazudichten, sondern kann mal bei der Originalstory bleiben. Am liebsten von Guillermo del Toro - der weiss dann auch, wie man das in bedrückend düstere und bildgewaltige Szene setzt. Oder vielleicht eine Serie mit voneinander unabhängigen Geschichten...

Naja, abseits davon - ich freu mich einfach mal auf den Film und hoffe das er gut wird. Mit Nic Cage-Filmen habe ich ja glücklicherweise keine Probleme, da ist also alles hoffen. Drum Daumendrücken 

[tartex]

 Was wuede eigentlich aus Huan Vus Nachfolge-Projekt Dreamlands? Das Crowdfunding hat ja vor 4 Jahren geklappt. Seitdem ist es aber ruhig geworden, scheint es.

[Alexandro]

Meine persönliche "Bottom 10", der schlechtesten Filme, die ich 2018 im Kino gesehen habe (ich habe natürlich nicht wirklich 100 Filme gesehen - aber irgendwie muss der Abstand zu den guten Filmen ja gewahrt bleiben  ):

91. Jurassic World 2
92. Der kleine Spirou
93. Lady Bird
94. Solo - A Star Wars Story
95. Pacific Rim - Uprising
96. Red Sparrow
97. Phantastische Tierwesen 2
98. Venom
99. Mortal Engines*
100. The Greatest Showman

*technisch gesehen habe ich diesen erst 2019 gesehen, aber da er 2018 raus kam und ich nächstes Jahr wahrscheinlich nicht mehr weiß, wann genau ich in diesem Film war, frühstücke ich ihn auf dieser Liste ab.

[Erzdrakon]

Was wuede eigentlich aus Huan Vus Nachfolge-Projekt Dreamlands? Das Crowdfunding hat ja vor 4 Jahren geklappt. Seitdem ist es aber ruhig geworden, scheint es.

Da scheint es zumindest noch Lebenszeichen auf deren Seite zu geben. Klingt zuversichtlich, auch wenn sich alles ein wenig zu verzögern scheint.

[Tante Petunia]

Meine persönliche "Bottom 10", der schlechtesten Filme, die ich 2018 im Kino gesehen habe (ich habe natürlich nicht wirklich 100 Filme gesehen - aber irgendwie muss der Abstand zu den guten Filmen ja gewahrt bleiben  ):

91. Jurassic World 2
92. Der kleine Spirou
93. Lady Bird
94. Solo - A Star Wars Story
95. Pacific Rim - Uprising
96. Red Sparrow
97. Phantastische Tierwesen 2
98. Venom
99. Mortal Engines*
100. The Greatest Showman

*technisch gesehen habe ich diesen erst 2019 gesehen, aber da er 2018 raus kam und ich nächstes Jahr wahrscheinlich nicht mehr weiß, wann genau ich in diesem Film war, frühstücke ich ihn auf dieser Liste ab.

Wenn ich das so lese werde ich echt neugierig, was dann Deine Top 10 2018 waren? 

[Jiba]

Was gibt es an „Ladybird“ jetzt genau auszusetzen? Er ist nicht Shakespeare, aber der Film hat schon was erzählt. Von den Oscarnominierten von 2018 sogar mein viertliebster.

Und bei den anderen: Selbst Schuld wenn du bei denen ins Kino gehst... da hat sich doch schon angekündigt, dass die nicht so toll sein können. Ich meine, „Mortal Engines“, come on...

[Tegres]

Naja, "Red Sparrow" hatte immerhin einen interessanten Trailer, auch wenn sich der Film im Kino als absolute Gurke entpuppte.

Als schlecht würde ich "Lady Bird" auch niemals bezeichnen. Ich fand ihn bloß weniger gut, als die meisten Kritiker. Ich fand ihn solide, aber nicht hervorragend.

[Vash the stampede]

Ich mochte Lady Bird sehr. Er kam mir sehr authentisch vor, auch wenn die Macherin immer wieder betonen muss, dass es nicht ihre Geschichte ist. Dafür hat sie diese jedoch sehr glaubwürdig erzählt.

[Alexandro]

So unterschiedlich sind die Ansichten. Für mich ist Lady Bird ein Film, dessen Geschichte im unteren Telenovela-Niveau rangiert, sich dabei selbst furchtbar prätentiös gibt und so tut, als wäre das die wichtigste Geschichte seit Erfindung des Geschichtenerzählens. Außerdem ist die Hauptcharakter eine verwöhnte Ziege, die im Laufe des Films ständig anderen Leuten auf den Sack geht (die sie trotzdem hofieren, weil keine der Figuren in diesem Film irgendwie glaubwürdig agiert), keine einzige Lektion lernt und am Ende genau den Weg geht, den sie anfänglich gehen wollte. Ein Freund mit dem ich dem im Film war hat Lady Bird als "Entwicklungsroman, nur ohne Entwicklung" bezeichnet und ich denke diese Einschätzung ist recht zutreffend.

Was die anderen Filme angeht: der Großteil waren Fortsetzungen von Filmen, wo ich den vorherigen Teil mochte. Zwar hat sich bei einigen schon abgezeichnet, dass dieser Teil nicht so gut wird, aber ich wollte mir eine eigene Meinung bilden. Und bei Mortal Engines fand halt jemand in meinem Bekanntenkreis die Buchreihe toll und wollte unbedingt den Film sehen - in der Gruppe war es halt erträglicher (Lästerkino). Bei "Spirou" war ich halt neugierig, wie die Comicreihe aus meiner Jugend umgesetzt wurde (hätte was werden können, bei TinTin hat es ja auch funktioniert). Und Red Sparrow ist ein Film in einem Genre welches mich interessiert und wo die Trailer zumindest vielversprechend aussahen. Richtig wütend gemacht hat mich von diesen Filmen nur Greatest Showman - ein so weichgespültes Zuckergusswerk aus Hollywood könnte ich noch ertragen, wenn es (wie Moulin Rouge) fiktive Figuren und Ereignisse verarbeiten würde, aber hier wurde einfach nur Geschichtsklitterung betrieben (und bedauerlicherweise glauben einige Leute jetzt tatsächlich, dass P.T. Barnum wirklich so ein Mensch war, wie er im Film dargestellt wurde).

Wenn ich das so lese werde ich echt neugierig, was dann Deine Top 10 2018 waren? 

1.) Der Buchladen der Florence Green
2.) The Death of Stalin
3.) Infinity War
4.) The Shape of Water
5.) BlackKlansman
6.) Aquaman
7.) Black Panther
8.) Oceans 8
9.) Ant-Man and the Wasp
10.) Jurassic World 2*

*Mehr waren es glaube ich nicht, die ich letztes Jahr gesehen habe, aber mit etwas Großzügigkeit und ganz viel Nostalgiebonus kann man den ersten der unteren Liste noch nach oben schieben.