Autor Thema: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde  (Gelesen 14006 mal)

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Offline Arkam

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #50 am: 15.04.2010 | 12:43 »
Hallo zusammen,

für mich stellt sich Cthulhu als Regelsystem selbst ein Bein.

Durch den starken Zufallsanteil bei der Charaktererschaffung und der Möglichkeit seinen Charakter perfekt mit den falschen oder viel zu niedrigen Fertigkeiten auf zu stellen fehlt einem manchmal die Identifikation und damit auch die Sorge um den Charakter.
Verstärkt wird das dadurch das sich die Charakter kaum verändern. Ein neuer Charakter ist also auch von der Mechanik des Spiels
her nicht unbedingt ein Nachteil. Gerade bei einer Ressource wie der geistigen Stabilität eher von Vorteil.

Der Wahnsinn kommt rein Mechanisch ins Spiel. Jede Situation bringt eben eine Probe und davon abhängig den Verlust einer Ressource ins Spiel. Verliere ich zu viel so bekomme ich einen regeltechnischen Nachteil.
Da gibt es ein Mal Situationen bei denen diese Regelung die aufgebaute Stimmung zerstören kann. Man nährt sich einem Monsterhort und findet die erste Leiche die beweist das dieses Monster existieren könnte. Jetzt greift die Spielmechanik und die Stimmung weicht dem Rechnen.
Das Verfahren ist zwar fair aber es kann schon im Anfang dafür sorgen das Charaktere ausfallen oder sich verändern.
Da wäre eine Endabrechnung vielleicht gelungener. Oder auch das Setzen von Abrechnungspunkten an denen sich die Spieler entspannen können und die regeltechnischen Konsequenzen gezogen werden. In die neue Etappe ziehen dann die angepassten Charaktere.

Zudem entsprechen viele Vorstellungen wie etwa verschiedene menschliche Vorfahren, der heutige Mensch nicht als Herrscher über die Welt und seltsame Effekte wie etwa in der Quantenphysik heute zum Wissensschatz dazu. Begreifen tue ich die auch nicht aber ich kann damit leben ohne in den Wahnsinn zu verfallen.

Zudem hat man beim Lesen, ich bin Sammler aber nicht aktiver Spieler, vieler Abenteuer das Gefühl das ein aktives Handeln der Spieler gar nicht in die Planung der Abenteuer Autoren eingegangen ist. Entsprechend liest man im offiziellen Forum auch immer wieder das es den Spielern darum geht ihren Charakter aus zu spielen und nicht etwa darum eine Aufgabe zu meistern. Diese Distanz führt dann eben dazu das man wiein einem Ausflugsboot das Szenario bewundert aber sich eben nicht persönlich mit einbeziehen lässt.

Gruß Jochen
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Achamanian

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #51 am: 15.04.2010 | 12:54 »
Zudem hat man beim Lesen, ich bin Sammler aber nicht aktiver Spieler, vieler Abenteuer das Gefühl das ein aktives Handeln der Spieler gar nicht in die Planung der Abenteuer Autoren eingegangen ist. Entsprechend liest man im offiziellen Forum auch immer wieder das es den Spielern darum geht ihren Charakter aus zu spielen und nicht etwa darum eine Aufgabe zu meistern. Diese Distanz führt dann eben dazu das man wiein einem Ausflugsboot das Szenario bewundert aber sich eben nicht persönlich mit einbeziehen lässt.

Gruß Jochen

Mit den Problemen des Regelsystems hast du im Großen und Ganzen Recht, finde ich, bei den Abenteuern nur bedingt. Viele der amerikanischen Cthulhu-Klassiker sind sehr stark vom Handeln der SC abhängig, wenn man es bei den Abenteuern aus "Grauen in Arkham" als Spieler mit Sightseeing versucht, wird man wahrscheinlich gehörig auf die Nase fallen und entweder gar nichts erleben oder draufgehen. Andererseits gibt es viele Abenteuer, in denen man als SC auch eher passiv warten kann, was da kommt - mindestens eines davon (im Marokko-Band) habe ich geschrieben, und ich bin bis heute stolz darauf, dass es mir gelungen ist, eine innerweltliche Begründung für eine Railroading-Vorgabe zu finden ;)

Offline Arkam

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #52 am: 15.04.2010 | 13:04 »
Hallo Achamanian,

wie gesagt da ich kein Spieler bin bin ich auf Dritte oder das Lesen der Abenteuer angewiesen.
Zudem kann ich mich nur auf das deutsche Material stützen.

Aber gerade wenn man die teilweise sehr harten Antworten liest die man bekommt wenn man bei den Abenteuern auf Probleme mit kreativen Spielern hinweist denke ich schon das es einen Anteil an Spielern gibt für die diese gelenkten Abenteuer eben die normalen Cthulhu Abenteuer sind und Abweichkler das Spiel zerstören wollen.

Gruß Jochen
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Offline Blizzard

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #53 am: 15.04.2010 | 13:14 »
Da gibt es ein Mal Situationen bei denen diese Regelung die aufgebaute Stimmung zerstören kann. Man nährt sich einem Monsterhort und findet die erste Leiche die beweist das dieses Monster existieren könnte. Jetzt greift die Spielmechanik und die Stimmung weicht dem Rechnen.
Naja, das wäre dann aber nicht nur bei Cthulhu der Fall, sondern auch in anderen, ähnlich gelagerten Systemen, wie z.B. Deadlands.Da ich bei letzterem auch ganz gerne einen Horroranteil verwende, und die Spieler dann bei gewissen Sitautionen entsprechend würfeln lasse, kann ich aus Erfahrung sagen, dass das nicht der Fall ist, dass durch die Spielmechanik die Stimmung bzw. Immersion gestört wird. Weder bei Cthulhu noch bei Deadlands. Und wenn das doch der Fall sein sollte, dann war von Anfang an nicht genügend Stimmung da, oder sie war nicht tiefgreifend genug.

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Offline Grubentroll

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #54 am: 12.07.2010 | 15:38 »
Zum Themenbereich "Ist Cthulhus Horror noch zeitgemäss?" fällt mir da Cloverfield ein.

Ich empfand den Film doch als stark "Cthulhuid". Zwar mit der Brechstange, aber die orginal "Call of Cthulhu"-Geschichte Lovecrafts ist auch nicht viel subtiler.

Man hätte Clover auch durch Cthulhu austauschen können in gewisser Art und Weise.

Ich hab mich da schon gegruselt, muss ich zugeben.

Offline Frunobulax

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #55 am: 10.09.2010 | 15:56 »
Auch wenn der Thread schon fast kalt ist ... this is not dead ...

Aus langjähriger Erfahrung als Cthulhu-SL kann ich sagen, das man bei Chtulhu sowohl einen Pulp-, als auch als Grusel/Horrorplot ansetzen kann - wie bei allen Rollenspielhintergründen. Schließlich kommt es auf die Spielerschaft (SL + Spieler) an was sie draus machen.
Die Spielwelt ist vielleicht nicht jedermanns Sache, das kann ich verstehen.
Das System ist funktionell und in seiner Basisausstattung nicht auf lange Kampagnen ausgelegt. Was unausgewogenheit der Charaktere bei der Erschaffung angeht, so haben wir damit nie Probleme gehabt, da die Werte nur Mittel zum Zweck waren. Es ging eher um das Spielen der SCs, die Werte waren Richtlinien welche ab und an die auch in die Spielwelt eingeflossen sind (ein Prof. mit 90 Archäologie ist nun mal eine wenn nicht die Koryphäe auf seinem Gebiet).
Das mit dem Sightseeing empfand ich immer als angenehm, denn in Cthulhu muß man sich keine neue Welt erschaffen, diese gibt es nämlich schon und jeder weiß sich (mit einigen zeitlichen Anpassungen) darin zu bewegen. Daher kann man sich ganz auf Plot und Charaktere konzentrieren.Was Lovecraft angeht, so waren seine Themen damals wirklich so etwas wie revolutionär, denn er erschuf ein Bild in welchem der Mensch gegenüber des vorherrschenden Zeitgeists ein Nichts war.

MfG
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Offline Arkam

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #56 am: 14.01.2012 | 22:35 »
Hallo zusammen,

warum man sich bei Cthulhu nicht mehr gruseln kann?
Der Dork Tower Cartoon unter http://www.dorktower.com/2011/07/26/dork-tower-tuesday-july-26-2011/ gibt da die perfekte Antwort.

Gruß Jochen
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Offline Tim Finnegan

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #57 am: 14.01.2012 | 22:52 »
Warum eigentlich? Ich fand immer, es ist vollkommen ok das Spiel mal vorher zu besprechen und klar zu stellen was denn nun der Horror war den Lovecraft da sah und beschrieben hat. Wer bei "Wir opfern uns mehr oder weniger damit die Menschheit es nicht tun muss" nicht mitspielen will, soll es sein lassen.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Offline thestor

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #58 am: 28.01.2012 | 08:51 »
Zu Horror:
GURPS schreibt da (meiner Meinung nach ganz richtig) sowohl in der dritten wie auch vierten Edition, dass Horror von der ganzen Gruppe gewünscht und gefördert werden muss. Es reicht nicht, dass der Spielleiter versucht Horror zu machen, die ganze Runde muss mitmachen und aktiv die Horroratmosphäre pflegen.

Zum Cthulhu-Mythos:
Ich stimme zu dass ein paar Fischmenschen, Tentakelmonster oder etwas Magie nicht wirklich geeignet scheinen, dass groß der Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Andere Autoren haben soweit ich weiß auch eher darauf verwiesen, dass der Cthulhu-Mythos zu extrem fremdartig ist, dass der menschliche Verstand daran zerbricht ihn zu verstehen, eine meiner Meinung nach bessere Herangehensweise. Natürlich ist man als Spieler dann distanzierter davon was dem Charakter passiert, man weiß es ja nicht und es kann qua Definition nicht beschrieben werden. Wenn sich die Gruppe aber darauf einlassen kann hat es den Vorteil, dass man nicht suchen muss welche Ängste-Knöpfe man bei welchem Spieler drücken muss, was ja auch wieder ganz eigene erhebliche Nachteile haben kann, wie hoier schon deutlich gemacht wurde.

der.traeumer

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #59 am: 28.02.2012 | 18:04 »
ich hab deinen Post mal auf die -für mich relevanten Stellen- gekürzt:

(...) Zumindest die meisten Abenteuer sind es nicht, und das liegt imho weniger an schlechten Abenteuerdesign als an zentralen Bestandteilen der Cthulhu-Welt und des Systems. (...)

Nun, seit Ausschwitz wissen wir denke ich recht gut, dass die Menschen mit etwas absolut wahnsinnigem, jeder Humanität oder Rationalität trotzendem Grauen konfrontiert werden können, und dabei, solange es ihre Existenz nicht direkt bedroht, ohne bleibende psychische Schäden davon kommen können.
(...)

Diese sollen irgend eine irrationale Bedrohung darstellen, dennoch finden sich die ganzen Mythoswesen sauber katalogisiert und kanonisiert in der Wikipedia aufgereit. Der Mythos ist banal geworden, die Entwicklung der Welt seit Lovecraft lässt seine Phantasien fast schon grau aussehen.
(...)

Damit will ich nicht sagen, dass es nicht auch gute, oder sogar gruselige Cthulhu Abenteuer (oder Lovecraft-Geschichten) gibt, aber sie sind imho in der Regel nicht primär wegen dem Mythos gruselig, sondern weil bestimmte Ängste und Unsicherheitsmomente psychologisch geschickt verwendet werden. Dies habe ich bei Cthulhu aber bisher fast nie erlebt.

1.
Ich denke nicht, dass der Mythos der Grund ist warum bei dir/euch keine "Stimmung" auf kommt... Der Mythos ist quasi das metaphysische/physische Gerüst der lovecraftischen bzw. der CoC-Welt. Die Wesenheiten sollen den Spielern nicht den Horror zeigen, sie sind Mittel zum Zweck.
In diesem Sinn sind sie imho vergleichbar mit jedem beliebigen Pantheon in anderen -z.B. Fantasy-RPGS.
Wie ich CoC verstehe sind die Mythoselemente dazu da in der Kombination zwischen Mythos, Plot und moralischen Dilemmas eine Gesamtatmosphäre zu erzeugen. Ähnlich formulierte HPL es wenn er sagte, das es das genuine Ziel einer Geschichte und der enthaltenen Figuren ist eine Stimmung hervor zu rufen.

2.
Bitte keine Argumentation die auf "Auschwitz" basiert... das finde ich fragwürdig...
Aber um den Kern dieser Aussage anzugehen:
CoC funktioniert -wie viele hier schon sagten- am besten in den 20ern... Um in der Gegenwart bestand zu haben muss man den Mythos der Zeit anpassen... wie es NOW zB tut. Delta Green kenne ich nur vom hören sagen.

3.
Hier trennt sich Spieler- und Charakter-wissen. Ich meine : nach 5-6 Quests bei Parthfinder weiß Ich (Spieler) auch wie gespenstisch und gefährlich Ustalav ist... mein Barde (SC) muss das noch lange nicht wissen... dieser Gedanke ließe sich unendlich erweitern.

4.
Richtig. Der Mythos ist nicht das was den Horror ausmacht, sondern die Auswirkungen des Mythos auf die Charaktäre.
Klar ist der Horror nicht so groß wenn der CHA weiß, dass es ein Wesen gibt, das nachts um die Häuser streift.... anders wirds, wenn die geliebte kleine Tochter abends nicht vom Spielplatz zurück kommt o.ä. .

Was ich sagen will:
In deinen Aussagen sehe ich eher Probleme generell Horror zu erzeugen... dafür kann der Mythos nichts ;)

Offline boooh

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #60 am: 17.04.2012 | 19:46 »
Es ist heute ja schon generell schwer mal wieder die Gruselstimmung der Frührern Jahre zu erzeugen
(da hatten mit 14/15 teilweise schon Tiere mit Rotglühenden Augen u.ä. gereicht)
besonders schlimm wurde es letztens, hiernach
http://pantsudaisuki.wordpress.com/2012/04/15/haiyore-nyarlko-san-01/
war es einfach unmöglich den Chuthulhu Mytos noch ernsthaft als Gefahr darzustellen ^^

Offline tartex

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #61 am: 29.10.2012 | 16:59 »
Nun, seit Ausschwitz wissen wir denke ich recht gut, dass die Menschen mit etwas absolut wahnsinnigem, jeder Humanität oder Rationalität trotzendem Grauen konfrontiert werden können, und dabei, solange es ihre Existenz nicht direkt bedroht, ohne bleibende psychische Schäden davon kommen können.

Ich denke, dass es schon einen Aspekt von Cthulhu gibt, der durch unser Menschheitsverständnis irgendwie von uns automatisch ausgeblendet wird.

Und zwar geht es bei Cthulhu (bzw. einer funktionierenden Interpretation) davon, nicht um das intellektuelle Scheitern an der Wahrheit über des Universums. Sondern um den System Shutdown des menschlichen Körpers. Body Horror der anderen Art und Lovecraft ist ja mit Body Horror am besten. Ich habe das mit dem Beispiel Shell Shock mal ausgeführt. Das waren Leute, die selbst wenn sie wußten, dass die eigenen Leute sie als Feiglinge und Deserteure erschießen würde, nicht in der Lage waren, mehr als zu zittern, wenn sie laute Geräusche hörten.

Alles was mit (Kriegs)Zitterei und evtl.Kriegstrauma zu tun hat, wäre mal interessant im Kontext des Cthulhu'schen Wahnsinns zu erforschen.

Zugegebenermaßen wird das in Lovecraft's Texten nicht wirklich transportiert, oder nur implizit.


Hier gibt es einiges zu lesen: Combat Stress Reaction

Und das finde ich extrem beängstigend. Aber wäre wohl eine Neuinterpretation und ist evtl. einfach deshalb noch nicht so abgenutzt.
« Letzte Änderung: 29.10.2012 | 17:03 von tartex »
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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #62 am: 29.10.2012 | 17:02 »
Ich empfehle zu dem Thema Charles Stross' Laundry Files - eine Art Mischung aus dem Cthulhu-Mythos und James Bond.

Die sind teilweise schon ganz schön unheimlich.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Yerho

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #63 am: 30.10.2012 | 15:04 »
Der ganze Cthulhu-Mythos funktioniert in passiven Medien, weil dort der Autor präskriptiv vorgehen kann, also einfach festlegt, dass die Protagonisten angesichts des gesehenen und erlebten Grauens reihenweise in Wahnsinn verfallen. Als Rezipient hat man dann die Wahl, ob man sich vom Grauen anstecken lässt - falls ja, ist es aber eigentlich nicht das eigene Grauen vor den Grauenhaften, sondern eher die Empathie mit den Protagonisten. Wodurch diese konkret irre werden, ist dabei nahezu nebensächlich - wenn's eindringlich geschrieben wird, ist das Ganze ansteckend, auch wenn der rationale verstand einem sagt, dass man selbst durch das, was den Protagonisten da gerade zusetzt, als abgehärteter Mensch des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich nicht wahnsinnig werden würde. Oder zumindest nicht wahnsinniger, als der Durchschnitt ohnehin schon ist; schließlich ist auch Normalität relativ.

Manche Menschen werden wahnsinnig, wenn man sie fünf Minuten in eine Kiste sperrt, andere schlafen seelenruhig zwischen menschlichen Kadavern oder können das Nachmittagsprogramm des privaten Fernsehens genießen. Das ist eine Frage der jeweiligen Erfahrungen, von Gewohnheit und der seelischen Abhärtung gegen Dinge, die gemeinhin als unangenehm empfunden werden. Was aber fast immer funktioniert ist der Gruppentrieb. Wenn genug Menschen panisch reagieren, wird auch jemand panisch reagieren, der den Grund für die Panik gar nicht kennt. Und dabei ist es wiederum egal, ob da echte Menschen oder fiktive Charaktere panisch reagieren; ja es ist noch nicht einmal ein besonderer Bezug zu diesen Menschen nötig.

Das alles klappt bei Rollenspiel leider überhaupt nicht, weil man den Protagonisten direkt verkörpert, also auch direkt vom Grauenhaften erschreckt werden müsste. Die Trennung zwischen Spieler und SC tut ihr Übriges: Gerade wenn man sich darauf konzentriert, seinen SC möglichst stimmig als zu Tode geängstigt und dem Wahnsinn nahe darzustellen, vergrößert sich die eigene Distanz zum Geschehen und die Sachlichkeit verhindert eigenes Entsetzen.
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Offline angband

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #64 am: 30.10.2012 | 15:20 »
[...] Als Rezipient hat man dann die Wahl, ob man sich vom Grauen anstecken lässt - falls ja, ist es aber eigentlich nicht das eigene Grauen vor den Grauenhaften, sondern eher die Empathie mit den Protagonisten. Wodurch diese konkret irre werden, ist dabei nahezu nebensächlich - wenn's eindringlich geschrieben wird, ist das Ganze ansteckend [...]

Wieso sollte das beim Rollenspiel anders sein. Du fühlst doch auch mit deinem Charakter mit, stellst dir so richtig schön gruselige Situationen vor usw. Ich finde das klappt super beim Cthulhu Rollenspiel.

ErikErikson

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #65 am: 30.10.2012 | 15:24 »
Bei unseren Cthulhu Runden gibts zwei Arten Spieler. Die eine Art will geradezu wahnsinnig werden, steigert sich entsprechend immersionistsch rein und man muss da nicht mehr viel tun. Ob das jetzt grusel ist, sei dahingestellt, die Leute sind jedenfalls zufrieden.

Die andere Art will überleben und bleibt wenn möglich im gesitig normalen Bereich. Das sind die Leute, die ihre geisteskrankheiten schnell wieder "vergessen." Die kann man sehr leicht packen, wenn man das Unheimliche aggressiv werden lässt. Dann reagiert dieser Typ mit gegenangression, und wird ein ebensolches Monster.
bestes Beispiel unsere eigene Runde: Im Dschungel hockt ein Wahnsinniger alle Apokalypse Now. Die SC werden zu ihm gebracht, und er erzählt von seiner nihilisitischen Philospohie. Daraufhin wurde er dann von Typ 2 glatt erschossen, obwohl er keinerlei körperliche Gewalt angewendet hat. Das ist für mich echter Grusel.  

Noch eine Fußnote: Richtig gruseln tu ich mich bei "Slender" dem CRPG. Das hab ich nach zweimal spielen nie wieder angefasst. Ich kann sehr gut auf starken Grusel verzichten. Cthulhu ist nicht fürs Gruseln gemacht, sonden für Atmosphäre.
« Letzte Änderung: 30.10.2012 | 15:29 von ErikErikson »

Offline Oberkampf

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #66 am: 30.10.2012 | 15:28 »
Mal ganz ernsthaft (weil gerade "Halloween" vor der Tür steht): Haltet ihr das mit dem nicht ernstnehmen für ein Cthulhu-Problem, oder ist das nicht eher ein generelles Horror-Problem?
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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #67 am: 30.10.2012 | 15:41 »
Mal ganz ernsthaft (weil gerade "Halloween" vor der Tür steht): Haltet ihr das mit dem nicht ernstnehmen für ein Cthulhu-Problem, oder ist das nicht eher ein generelles Horror-Problem?

Es ist ein generelles Problem des Horror-Rollenspiels. Der Spieler muss sich gruseln wollen. Bei Cthulhu ist es noch verschärft, das Cthulhu mittlerweile eher lustig ist. (Cthulhu for Presdient - Kampagne, Comics und Plüschfiguren)

Offline tartex

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #68 am: 30.10.2012 | 17:20 »
Ich konnte mich in meinem ganzen Leben beim Lesen von Büchern noch nie gruseln. Bei Filmen geht das ganz gut.

Lovecraft habe ich erst zu schätzen gelernt, seitdem ich nicht mehr erwarte, dass es unheimlich sein soll, sondern andere Aspekte beachte.
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Offline tartex

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #69 am: 16.04.2024 | 09:50 »
Eine neue, interessante Arte des Wahnsinns, die ich entdeckt habe, und die zeitlich irgendwie reinpasst.

Prairie Madness

Shining und Hüttenkoller sind davon natürlich auch nicht sooooo weit entfernt.

Was ich am spannendsten fand: angeblich hat es norwegische Siedler am stärksten betroffen, weil die die unendliche Weiten am wenigsten abkonnten.  :o
« Letzte Änderung: 16.04.2024 | 10:04 von tartex »
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Offline aikar

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #70 am: 16.04.2024 | 11:09 »
Der Wahnsinn kommt rein Mechanisch ins Spiel. Jede Situation bringt eben eine Probe und davon abhängig den Verlust einer Ressource ins Spiel. Verliere ich zu viel so bekomme ich einen regeltechnischen Nachteil.
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Evtl. probierst du es mal mit Mythos World (PbtA).

Zudem entsprechen viele Vorstellungen wie etwa verschiedene menschliche Vorfahren, der heutige Mensch nicht als Herrscher über die Welt und seltsame Effekte wie etwa in der Quantenphysik heute zum Wissensschatz dazu. Begreifen tue ich die auch nicht aber ich kann damit leben ohne in den Wahnsinn zu verfallen.
Ja, das habe ich in unserer Runde auch schon ein paarmal angesprochen. Man merkt die Zeit, in der Lovecraft gelebt hat. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sind viele gesellschaftliche Grundlagen wie der christliche Glaube, die Überlegenheit des weißen Mannes (Kolonialsystem), die mittelalterliche gesellschaftliche Hierachie etc. in Frage gestellt worden. Das war für die Menschen damals sicher eine heftige Umstellung und das Herabstoßen des Menschen von der erwählten Position, von der er sich die Erde untertan machen soll, zur absoluten Nichtigkeit des Cthulhu-Mythos (meist noch ohne Chance auf irgendeine göttliche Erlösung) war wohl eine schreckliche Vorstellung. In den seitdem vergangenen Jahrzehnten haben wir uns (zumindest in der westlichen Welt) damit abgefunden, dass wir nach kosmischen Maßstäben nichtig sind und es keine Absolution geben wird. Bescheidener hat uns das interessanterweise trotzdem nicht gemacht. Wir nehmen es halt einfach mit einem Schulterzucken hin.
Dazu kommt natürlich die allgemeine Abstumpfung gegenüber Horror über die letzten Generationen. Allgemein finde ich ziehen inzwischen Body-Horror und Psycho-Horror noch am besten. Und die kommen ja durchaus auch in manchen Cthulhu-Geschichten und Abenteuern vor. Der reine Nihilismus ist halt nicht mehr das zündende Element.

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Zum Teil ist es natürlich ein grundlegendes Thema, dass Horror eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber der Situation voraussetzt. Aber ja, die Call-of-Cthulhu-Abenteuer scheinen sich auch seit den 90ern nicht weiterentwickelt zu haben. Wobei mich da mehr die elendslangen Fließtexte ärgern. Ein Beispiel für mich ist der recht neue Sammelband "Ein Abend mit dem Grauen". Die Abenteuer, die explizit für One-Shots gedacht sind, haben großteils mehr als 20 sehr textlastige Seiten (Handouts nicht mitgerechnet). Das ist deutlich mehr, als ich für einen Abend durchackern will.
« Letzte Änderung: 16.04.2024 | 11:12 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #71 am: 16.04.2024 | 11:53 »
Na ja, persönlich bin ich eh nicht so der ganz große Hardcore-Horror-Fan und betrachte Lovecrafts Schreibe auch mehr als klassische "Weird Fiction" oder vielleicht auf neudeutsch "Mystery" und weniger als "Horror pur". Außerdem übertreiben mir's viele Cthulhu-Systeme, mit CoC gleich angefangen, deutlich mit dem Holzhammer "Mythoswahnsinn" -- es ist ja eine Sache, wenn hinreichend unschöne Ereignisse bei jemandem (kann auch ein Spielercharakter sein) tatsächlich mal ein bleibendes Trauma hinterlassen, aber der grundlegende Die-Wahrheit-hält-Mensch-doch-nicht-aus-Ansatz ist mir zu stark eine Frage des persönlichen Glaubens, um bei allen gleich überzeugend anzukommen (bei mir beispielsweise verfängt er einfach nicht so recht).

Aus meiner Sicht funktioniert ein "cthulhoides" Abenteuer dann am besten, wenn es tatsächlich mit etwas Neuem und Fremdem aufwarten kann, das dazu geeignet ist, am Weltbild zumindest der Charaktere (und vielleicht auch ein bißchen der Spieler) zu rütteln. Will ich ausdrücklich Horror draus machen, dann sollte damit natürlich auch noch eine konkrete Bedrohung einhergehen. Ironischerweise läuft dieser Anspruch dann gleichzeitig aber auch zumindest ein Stück weit darauf hinaus, sich das Zurückgreifen auf vertraute mehr oder weniger ausführliche "offizielle Mythoskataloge" zu verkneifen, denn was schon exakt 1:1 so in irgendeinem Regelbuch steht oder auch nur Jahrvigintillionen alte Kultisten-und-Tentakelmonster-Klischees bedient, ist natürlich schon nicht mehr so wirklich "neu"...

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #72 am: 16.04.2024 | 12:39 »
Dazu kommt natürlich die allgemeine Abstumpfung gegenüber Horror über die letzten Generationen.

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #73 am: 16.04.2024 | 13:14 »
Zitat
Aus meiner Sicht funktioniert ein "cthulhoides" Abenteuer dann am besten, wenn es tatsächlich mit etwas Neuem und Fremdem aufwarten kann, das dazu geeignet ist, am Weltbild zumindest der Charaktere (und vielleicht auch ein bißchen der Spieler) zu rütteln. Will ich ausdrücklich Horror draus machen, dann sollte damit natürlich auch noch eine konkrete Bedrohung einhergehen. Ironischerweise läuft dieser Anspruch dann gleichzeitig aber auch zumindest ein Stück weit darauf hinaus, sich das Zurückgreifen auf vertraute mehr oder weniger ausführliche "offizielle Mythoskataloge" zu verkneifen, denn was schon exakt 1:1 so in irgendeinem Regelbuch steht oder auch nur Jahrvigintillionen alte Kultisten-und-Tentakelmonster-Klischees bedient, ist natürlich schon nicht mehr so wirklich "neu"...

Das ist exakt die Herangehensweise des Rollenspiels Lovecraftesque.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: [Rant] Warum ich Cthulhu nicht unheimlich finde
« Antwort #74 am: 16.04.2024 | 13:25 »
Ich kenne generell keinen Erwachsenen, der sich wirklich gruselt.

Wie auch, man wird von Kind an bombardiert mit wirklich schrecklichen Sachen, in den Nachrichten.

Was Jucken mich da ein paar mit dem Rasenmäher zersägte Zombies, oder ein Typ mit Tentakeln im Gesicht? 

Ekel, ja, okay, Leute ekeln sich auch vor Insekten usw., aber wirklich gruseln bzw. echte Furcht?
Glaube ich nicht.

Von daher denke ich, das ist kein Problem von Chutulu, sondern der aktuellen Zeit.

In den 30ern hätten sie sich noch ins Hemd gemacht, aber nach Squid Games, Saw und the Expendables, nope.
Provokation ist auch ein Hobby