Autor Thema: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?  (Gelesen 7313 mal)

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Offline YY

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #25 am: 7.06.2010 | 03:16 »
Ich kann da ja nur gewinnen - entweder hab ich Recht oder gute Spiele  ~;D

Dennoch: Das war bislang schwerpunktmäßig heiße Luft, was in der Richtung dann am Ende tatsächlich rumkam.
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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #26 am: 7.06.2010 | 04:23 »
Allein schon der finanzielle, personelle und technologische Background (Stichwort: Biometrie) wird dafür sorgen, dass PC-Spiele in fesselnder Storyline und freiem Sandbox-Spielen gegenüber denm traditionellen Rollenspiel die Nase vorn haben werden. Die Weichen dafür sind bereits gestellt, die Technologien eingekauft.

Was genau meinst Du mit "Biometrie" in diesem Zusammenhang?
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #27 am: 7.06.2010 | 07:01 »
Zitat
Das war bislang schwerpunktmäßig heiße Luft, was in der Richtung dann am Ende tatsächlich rumkam.
Zumal dieses Argument alle paar Jahre aufkommt. Und was ist mit P&P passiert? Es gibt mehr und kreativere Spiele als jemals zuvor, trotz (vllt auch wegen) der immer größer werdenen Konkurrenz (und natürlich auch Befruchtung) durch Computerspiele.

Wenn sich iÜ kein Nachwuchs mehr findet, dann liegt das vor allem daran, dass Jugendkultur trendbasierend ist und P&P vllt nicht gerade im Trend bei der Jugend liegt. Aber das Problem haben andere Hobbies und ganze Sportarten auch.

Offline scrandy

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #28 am: 7.06.2010 | 09:17 »
Ich denke das NOCH hängt von den Erwartungen an das Spiel ab: Wenn man in einer P&P-Runde auch in erster Linie Kämpfen und Reden würde, dann sind viele Spiele sicherlich schon sehr nahe dran. Für Spielen, bei denen mehr Handlungsmöglichkeiten zur verfügung stehen schaffen es die Spiele schon vom Design her nicht da mitzubekommen. So brauchten wir erst ein Assassins Creed um das Verstecken in Gruppen spielbar zu machen und bei all dem Aufwand vergaß die Spielefirma, dass auch der Rest des Spiels interessant sein muss. Teil 2 soll dieses Problem zwar wieder gelöst haben, aber dennoch bleiben die Handlungsmöglichkeiten eben künstlich beschränkt zumindest jenseits des Kerngebiets eines Spiels.

Ich grüble zum Beispiel schon seit Monaten an einem PC-Titel herum bei dem Gruppeninteraktion und freie Gegenstandsinteraktion im Vordergrund stehen: z. B. das selbständige freisprengen und begehbarmachen eines größeren verschütteten Terrains. Sicherlich läßt sich das PRogrammieren. Aber danach habe ich eben ausschließlich das Simuliert. Genauso wie aktuelle Spiele eben ausschließlich Kampf+ Dialoge simulieren und nur wenig darüber hinaus.

Würde man im P&P aber auch 90% Kampf+Dialoge spielen, dann macht das allerdings keinen Unterschied.
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Offline ArneBab

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #29 am: 7.06.2010 | 18:00 »
Ich denke, dass in Deutschland der größere Effekt ist, dass Rollenspiele nicht im Spieleladen sind.

DSA wurde anfangs im Fernsehen beworben und Rollenspielrunden haben sich spontan in der Klasse gebildet.

Heute werden die Spiele, die dieses spontan einfach mal anfangen ermöglichen, kaum beworben.

DSA ermöglicht kein einfach mal schnell anfangen mehr. Shadowrun hatte das zumindest in 2.0 schon nicht (ich habe das Regelwerk damals nach dem Kauf erstmal nicht verstanden und erst ein Jahr später die Regeln kapiert, als ich eine SR Runde gefunden habe).

Bei Midgard bin ich mir nicht sicher (Klingensucher Trilogie oder so).

Welche Rollenspiele haben heute die Zielgruppe 12-16? (auf DSA stand damals „ab 14“). Und was wollen 12-16 jährige?
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Offline Oberkampf

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #30 am: 7.06.2010 | 19:16 »
Wenn ich P&P spiele, will ich auch actionlastige Spiele. Am liebsten schnelle, fetzige, spannende, taktische Kämpfe.

Und wenn ich mir das Trauerspiel ansehe, das einige (zum Glück nicht alle) Spielleiter so abliefern, lahme Story im Hörbuchstil und NSC-Paraden, dann kann ich jeden Spieler verstehen, der lieber Konsole oder PC spielt.

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #31 am: 7.06.2010 | 19:23 »
Würde man im P&P aber auch 90% Kampf+Dialoge spielen, dann macht das allerdings keinen Unterschied.

Du kennst PC-Spiele, deren Programmierung es erlaubt, die Kampftaktiken von fünf ausgebufften Verrückten zu unterstützen? Du zockst Games, bei denen die Konversation frei ist, die Mimik des virtuellen Gegenübers differenziert erscheint und Du sogar die Zwischentöne des Subtextes erkennst?

Cool. Nennst Du die Games auch? Oder behältst Du die Titel für Dich, so daß niemand sonst sowas Tolles spielen kann?
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Zitat von: korknadel
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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #32 am: 7.06.2010 | 19:35 »
Du kennst PC-Spiele, deren Programmierung es erlaubt, die Kampftaktiken von fünf ausgebufften Verrückten zu unterstützen? Du zockst Games, bei denen die Konversation frei ist, die Mimik des virtuellen Gegenübers differenziert erscheint und Du sogar die Zwischentöne des Subtextes erkennst?

Du unterschlägst, dass über 50% der 0815 Rollenspielgruppen an diesen Maßstäben scheitern. ;)

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #33 am: 7.06.2010 | 20:40 »
Das unterschlage ich nicht, das war eigentlich mein Rückschluß: Wer behauptet "Würde man im P&P aber auch 90% Kampf+Dialoge spielen, dann macht das allerdings keinen Unterschied," der hat simpel noch kein anständiges P&P gespielt.
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Offline slyver

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #34 am: 7.06.2010 | 20:42 »
kurze antwort: naeh! =)

ich denk 1) daß RPG eh nie aussterben wird
und 2) daß das großflächige Interesse und verbreitet sein von RPGs halt irgendwelchen modischen Zyklen untwerworfen ist (auch abhängig davon die verbreitung in verschiedenen läden)
und außerdem 3) schlicht viel mehr unterhaltungsmethoden auf eine einzelne person kommen als vor bissie Zeit, das wirkt sich halt aus
und sowieso 4) Konsolen/PC-Games, auch wenn sie mal cool sind, Never EVER das bringen können was ein RPG brint, also, pft! ;-)

ciao
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Offline Sashael

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #35 am: 7.06.2010 | 21:11 »
und sowieso 4) Konsolen/PC-Games, auch wenn sie mal cool sind, Never EVER das bringen können was ein RPG brint, also, pft! ;-)
Was bringt denn ein (P&P-)RPG? Was bringt eine P&P-Runde bei einem schlechten SL und lahmen Mitspielern, was ein gutes Konsolen-RPG nicht bringt? Welchen Mehrwert hat eine P&P-Session, nach der man sich wünscht, man hätte doch am Raid in WoW teilgenommen?

Und "never EVER" hätte ich zum Bleistift gesagt, wenn man mir vor nur zwei oder drei Jahren von einem Spiel wie Heavy Rain erzählt hätte. ;)

Wenn man das Ganze umformuliert in
Zitat
und sowieso 4) Konsolen/PC-Games, auch wenn sie mal cool sind, Never EVER das bringen können was ein guter und erfahrener SL brint, also, pft! ;-)
dann bin ich sofort bereit, dir zuzustimmen. :D

Edit: Formatierung geändert
« Letzte Änderung: 7.06.2010 | 21:12 von Sashael »
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline YY

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #36 am: 7.06.2010 | 21:16 »
Welchen Mehrwert hat eine P&P-Session, nach der man sich wünscht, man hätte doch am Raid in WoW teilgenommen?

Man muss natürlich schon, wie du selbst sagst, gute SLs und Gruppen mit guten Videospielen vergleichen und schlechte mit schlechten.

Es gibt schließlich auch Videospiele, wo ich lieber zwei Stunden an die Wand gucke  ;)
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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #37 am: 7.06.2010 | 21:19 »
Zitat
Was bringt eine P&P-Runde bei einem schlechten SL und lahmen Mitspielern, was ein gutes Konsolen-RPG nicht bringt?
Man kann seine Mitspieler mit Popcorn bewerfen, wenn sie zu sehr nerven.

Offline Oberkampf

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #38 am: 7.06.2010 | 21:22 »


Es gibt schließlich auch Videospiele, wo ich lieber zwei Stunden an die Wand gucke  ;)

Es ist aber auch leichter, so ein Spiel auszumachen, als eine schlechte RPG-Runde zu verlassen.
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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #39 am: 7.06.2010 | 21:33 »
Dafür hast du weniger (insbesondere kurzfristige) Möglichkeiten, das Videospiel doch noch erträglich zu machen  ;)

Darüberhinaus: MMORPGs haben den gleichen "Ausstiegshemmer" wie schlechte P&P-Runden UND sind schlechte Videospiele  ;D
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Offline Oberkampf

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #40 am: 7.06.2010 | 21:36 »
Och, ein Videospiel kann ich mir besser schönsaufen als ein schlechtes RPG (wo die Stimme des Spielleiters einen immer wieder aus den Fluchtträumen reißt)  ;D

Und aus MMORPGs bin ich schon öfter ausgestiegen als aus schlechten RPG-Runden - mich von Leuten zu trennen, die ich nur per Nick kenne, fällt mir leichter als bei Leuten, mit denen ich am Tisch gesessen habe.
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #41 am: 7.06.2010 | 23:28 »
Hab nicht alles gelesen, aber einer der mE wichtigsten Punkte die für ein RPG sprechen ist der Preis/Leistungs Faktor.
Ich mein viele der neuen Aktion Kracher sind doch in 20, 30 Stunden durchgespielt. Da ist man ja im RPG erstmal warm geworden und ein Ende ist praktisch nicht in sicht.

Ich mag die Aktion im RPG auch, aber wegen einem Computerspiel kein RPG zu zocken ... unvorstellbar.

Übrigens habe ich RedSteel2 und muss sagen das die Zwischensequenzen leider allerübelstes Railroading sind bei den man ständig selbst aktiv werden will, aber nicht darf... gerade da denk ich mir oft Wow, die Szene in einer Rollenspielrunde (ohne Railroading) wäre nicht übel.

Offline scrandy

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #42 am: 8.06.2010 | 00:27 »
Wer behauptet "Würde man im P&P aber auch 90% Kampf+Dialoge spielen, dann macht das allerdings keinen Unterschied," der hat simpel noch kein anständiges P&P gespielt.
Wenn du meinen Post vollständig gelesen hättest, dann wüsstest du eigentlich, dass gerade das was du anprangerst auch mein Argument war. Die PC-Spiele leisten eben sobald man von den vorgegebenen Handlungsoptionen abweichen will einfach nichts mehr.

Möchtest du mehr als die vorgescripteten Dialoge, dann musst du P&P spielen, möchtest du im Kampf mehr können als die vorgegebenen Elemente, weil die Situation es eigentlich erlauben würde, dann kannst du das nur mit einem P&P-Spiel. Willst du allerdings ausschließlich nach Vorgabe des PC-Spiels metzeln und mit deinen Mitspielern oder den NPCs innerhalb des Rahmens des Spiels kommunizieren, dann kannst du das durchaus auch in einem PC-Spiel tun und bekommst noch Graphic, Sound obendrein dazu.

Würde also dein Spielerlebnis im P&P auch nicht anders aussehen, und bei vielen Runden ist das leider so, dann ist der Griff zum PC die logische Konsequenz.

Möchte man also die Spieler zum P&P ziehen, dann muss man sich eben auf das konzentrieren was P&P von PC unterscheidet und das ist die Handlungsvielfalt der Charaktere, die soziale Interaktion der Spieler und die höhere Abwechslung der Szenarien und Stories.
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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #43 am: 8.06.2010 | 00:47 »
Wir verstehen uns, glaube ich, in einem Punkt nicht, bzw. wahrscheinlich ich Dich nicht: Wo ist bei Dir der Unterschied zwischen Dialog und sozialer Interaktion? Ist dMn ersteres nicht eine Form von letzterem? Selbst ein x-beliebiges Gespräch im P&P mit einem Fischhändler kann vollkommen (und v.a. vollkommen ungeplant) entgleisen, weil ein SL reaktiv ist, weil sich Spieler die Bälle zuspielen, weil sie Lust darauf haben. Ein Videospiel wird das nicht können, solange das Prinzip der autonomen K.I. nicht umgesetzt wurde.

Dann können wir über den Punkt nochmal diskutieren. Bis dahin gilt:

Es gibt nichts, was ein PC-Spiel besser könnte als ein guter SL, außer schieres Zahlen crunchen. Wenn ich auch regelbetont und strikt in dieser Hinsicht leite und geleitet werde, so ist crunchen jedoch nur ein Bruchteil der Aufgabe eines SL, im Endeffekt sogar vernachlässigbar. Ein Videospiel ist in nur diesem Feld überlegen, und das ist ziemlich unwichtig.   
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Offline Lyonesse

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #44 am: 8.06.2010 | 01:41 »
Hmm, ich kann mir nicht vorstellen, daß Computerspiele jemals eine Konkurrenz für Rollenspiele waren und umgekehrt. Das sind einfach zwei völlig verschiedene Arten der Unterhaltung, und selbst zu Spitzenzeiten konnten Rollenspiele nie auch nur ansatzweise die Verkaufs- oder Spielerzahlen aufweisen, die Computerspiele hatten - und diese Games wurden doch schon mindestens so lange gezockt, wie es auch Rollenspiele gibt.
Für mich haben die Rollenspiele - aufgrund ihrer Komplexität, ihrer Kompliziertheit, des Zeitaufwands und der besonders anspruchsvollen Rolle des SLs - immer ein Nischendasein geführt, das mal mehr und dann auch wieder weniger beachtet wurde. Gibt es heutzutage weniger Rollenspieler als vor zwanzig Jahren? Vermutlich. Dennoch ist es ein Paradoxon, daß es heute viel mehr Rollenspielkram gibt, als 1990.
« Letzte Änderung: 8.06.2010 | 09:36 von Lyonesse »
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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #45 am: 8.06.2010 | 01:43 »
Ich mein viele der neuen Aktion Kracher sind doch in 20, 30 Stunden durchgespielt.
Da haste aber dann die Pausen mitgerechnet =D. Aktuelle PC- und Konsolen-Action setzt vorzugsweise auf den Multiplayer und verzichtet somit auf Singleplayer-Kampagnen von über 6 Stunden Spielzeit. Traurig aber is so.

Den größten Vorteil den ich an PC-/Konsolen-Spielen seh ist der "Spontan-Effekt", sie stehen einfach jederzeit zur Verfügung. Eine P&P-Rund hingegen ist an Termine gebunden.

Die Soziale Schiene will ich gar nicht erst einschlagen in meinen Überlegungen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, welche Qualität der virtuelle "Ersatz" haben kann. Die steht 'echten' Begegnungen nicht zwingend nach, es ist eben nur eine andere Ebene.

Auch der Kostenfaktor der auf Seite 1 mal angesprochen ist mEn nicht wirklich zu beachten, da sich PC-Spiele eben jeder eins kaufen muß. Bei P&P reicht EIN Regelwerk für mehrere Gruppen. Ist also eigentlich nicht vergleichbar. Zumal Junge spieler leicht mit alten Regelwerken einsteigen könnten, während alte PC-Spiele nicht unbedingt auf neuen Rechnern laufen.

P&P und MultiMediale Spiele sind zwei völlig separierte Erscheinungen mit einer gewissen thematischen Schnittmenge. Ich denke nicht dass eins dem anderen das Wasser endgültig abgraben wird, auch wenn die Menge der Spieler bestimmt schwankend ist.

Sein wir doch ma ehrlich, wer von uns hat nicht schon das ein oder andere MMORPG oder Action-Game ausprobiert. Sind wir deswegen abtrünnig geworden? Ich denke doch nicht ;)

Offline Blutschrei

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #46 am: 8.06.2010 | 02:59 »
Zitat
Da haste aber dann die Pausen mitgerechnet =D. Aktuelle PC- und Konsolen-Action setzt vorzugsweise auf den Multiplayer und verzichtet somit auf Singleplayer-Kampagnen von über 6 Stunden Spielzeit.

Ist doch im P&P auch so ;)

Zitat
Den größten Vorteil den ich an PC-/Konsolen-Spielen seh ist der "Spontan-Effekt", sie stehen einfach jederzeit zur Verfügung. Eine P&P-Rund hingegen ist an Termine gebunden.
Eben das waren vor einigen Monaten auch noch meine Gedanken, aber mittlerweile ist eine LAN-Party mit 7 Leuten schneller organisiert (trotz Transport von PCs) als eine vierköpfige Rollenspielrunde. Woran das liegt? Rein ins blaue geraten an der Zugänglichkeit. Währenddem ich ein Spiel schnell anschalten kann, alles visuell dargestellt bekomme und ein digitales Feuerwerk vor meinen Augen tobt, muss man sich auch in eher lässigen Rollenspielrunden etwas länger reindenken.

Zitat
Die Soziale Schiene will ich gar nicht erst einschlagen in meinen Überlegungen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, welche Qualität der virtuelle "Ersatz" haben kann. Die steht 'echten' Begegnungen nicht zwingend nach, es ist eben nur eine andere Ebene.
Wenn ich persönlich irgendetwas im Multiplayer spiele, dann in erster Linie mit meinen näheren Bekannten, entweder im gleichen Raum oder zumindest per Voice-Chat, ich sehe das Medium "PC-Spiele" jetzt mal nicht als etwas, was man allein im stillen Kämmerchen aus+übt und sich hinter der Maske seines Nicknames verstecken kann, sondern einfach als "anderes Spielbrett". Somit unterscheidet sich der soziale Kontakt in meinem Fall nicht sehr stark.

Zitat
Auch der Kostenfaktor der auf Seite 1 mal angesprochen ist mEn nicht wirklich zu beachten, da sich PC-Spiele eben jeder eins kaufen muß. Bei P&P reicht EIN Regelwerk für mehrere Gruppen. Ist also eigentlich nicht vergleichbar.

Auch da kann ich nicht in allen Fällen zustimmen. Wenn man sich mit dem DSA Basisregelwerk zufriedengibt mag das stimmen aber wenn ich mir mein regal so anschaue: 3 DSA Regelbücher, 1 regionalband, Geographica, 5 Abenteuerhefte. Macht grob überschlagen... 240 Euro. Dafür könnten sich 6 Spieler jeweils das gleiche PC-Spiel kaufen und mein Material deckt noch lange nicht das ganze Material der Runde ab. Dann noch die kleineren Kosten für Utensilien, die nach und nach auch anfallen (Würfel, noch mehr Würfel, Würfelersatz, Würfelbeutel, Ordner, Charakterbögen...).
Und das erstmal nur für ein System.
Natürlich kann man das ganze auch günstiger haben, aber DSA und DnD können auch ordentlich ins Geld gehen.


Zitat
P&P und MultiMediale Spiele sind zwei völlig separierte Erscheinungen mit einer gewissen thematischen Schnittmenge. Ich denke nicht dass eins dem anderen das Wasser endgültig abgraben wird, auch wenn die Menge der Spieler bestimmt schwankend ist.
Wie gesagt, geht es hier nicht um das völlige Aussterben des Hobbys, sondern einfach um "Casuals", Gelegenheitsspieler, mit denen ich in meinen Rollenspielrunden ganz gute Erfahrungen gemacht haben, die aber nach und nach aufgrund der alternative PC/Konsole kaum noch zu Spielrunden erscheinen.

Und so seperat sehe ich das ganze garnicht. Wenn man sich mal NeverwinterNights ansieht... das Buchabenteuer vom PC gemeistert, der graphische Aspekt etwas herausgeputzt (auch beim P&P werden je nach Spielstil Skizzen, Figuren, Bilder verwendet). Natürlich ist das Feeling irgendwo anders, aber das System an sich hat doch einige Ähnlichkeiten.

Zitat
Sein wir doch ma ehrlich, wer von uns hat nicht schon das ein oder andere MMORPG oder Action-Game ausprobiert.
Hab so ziemlich alle einschlägigen Titel gespielt ;)
Zitat
Sind wir deswegen abtrünnig geworden? Ich denke doch nicht ;)
"Wir" fallen aber glaube ich auch größtenteils nicht unter die Kategorie der Gelegenheitsspieler, auf die ich den Thread eigentlich bezog.
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Offline YY

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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #47 am: 8.06.2010 | 04:07 »
Die Kostengeschichte kann man mMn komplett außen vor lassen,.
P&P braucht ja noch Würfel und Bleistifte zusätzlich zu den Regelwerken...der PC-Zocker "braucht" aber wiederum Gaming-Tastatur, -Maus, -mauspad, -headset; dafür kauft man PC-Spiele nicht unbedingt...aber P&P gibts ja auch als PDF und ein Bekannter hat ´nen Copy-Shop...der Zocker hat den Rechner aber NUR zum Zocken gekauft und deswegen müsste das ja auch dazu zählen...

Da kann man ewig hin und her schieben und argumentieren, rausnehmen, schönrechnen, und es ist alles Quatsch.
Wenn einem was Spaß macht, gibt er dafür das nötige Geld aus und fertig.
Wer sein Auto für 4000 € tunt und über den Preis für zwei W8 jammert - was ist dem wohl wichtiger?  ;)


Mit den "Gelegenheitsspielern" bist du wohl auf der richtigen Spur.

Wenn ich das hier so lese
aber mittlerweile ist eine LAN-Party mit 7 Leuten schneller organisiert (trotz Transport von PCs) als eine vierköpfige Rollenspielrunde. Woran das liegt? Rein ins blaue geraten an der Zugänglichkeit. Währenddem ich ein Spiel schnell anschalten kann, alles visuell dargestellt bekomme und ein digitales Feuerwerk vor meinen Augen tobt, muss man sich auch in eher lässigen Rollenspielrunden etwas länger reindenken.
komme ich zu dem Schluss:
Die haben einfach nicht so richtig Lust auf P&P.

Die LAN-Party macht viel mehr Umstand und kostet sicher nicht weniger Zeit.

Zugänglich und schnell verfügbar ist der PC doch nur daheim.

Mal umgekehrt betrachtet:
Das Ding abbauen, rumkutschen, aufbauen, Verbindung sicherstellen, einheitlichen Versionsstand bei Spielen herstellen usw...ein Riesenakt im Vergleich dazu, sich mal eben ein paar Bücher zu schnappen (oder als Spieler nur ein Paar Sheets und Würfel) und sich mit ein paar Leuten zusammenzusetzen.
Die RPG-Runde beendet sich auch leichter - eine LAN-Party muss sich ja "lohnen" (siehe Riesenakt) und deswegen wird oft genug zwanghaft gezockt bis zum Umfallen...

Das ist für mich kein Zeitproblem und kein Zugänglichkeitsproblem, sondern schlicht fehlende Lust auf P&P - da kann man nicht viel machen.
Die Schlussfolgerung, dass die PC-Spiele dem P&P die Spieler abluchsen/verderben o.Ä., weil da eine direkte Konkurrenz besteht, ist da aber mMn verfehlt. Diese eine Gruppe spielt halt lieber PC-Spiele als P&P, mehr nicht.
Die könnten genau so gut lieber zusammen klettern gehen.


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Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #48 am: 8.06.2010 | 12:33 »
Ich denke, PnP hat noch einen weiteren Vorteil, auch wenn der erst langsam sichtbar wird: Es ist eine soziale Aktivität, in der Leute kreativ und gleichzeitig real zusammen sind. Zusätzlich erzeugt es oft ein starkes Gefühl von Zusammenhalt und gibt so Stabilität.

Damit ist es, so seltsam das heute scheinen mag, für Eltern eine zwar noch unverständliche aber potenziell sehr zu begrüßende Freizeitbeschäftigung – und zusätzlich ist es für ein so tief gehendes Hobby extrem günstig.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

MadMalik

  • Gast
Re: Nimmt uns der PC/die Konsole die Show?
« Antwort #49 am: 8.06.2010 | 12:36 »
Ich denke, Bandenkriminalität hat noch einen weiteren Vorteil, auch wenn der erst langsam sichtbar wird: Es ist eine soziale Aktivität, in der Leute kreativ und gleichzeitig real zusammen sind. Zusätzlich erzeugt es oft ein starkes Gefühl von Zusammenhalt und gibt so Stabilität.