Autor Thema: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden  (Gelesen 3860 mal)

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El God

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Re: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden
« Antwort #25 am: 13.07.2010 | 15:54 »
Ha. So eine Regel könnte man sich natürlich grundsätzlich sparen.

Offline Feuersänger

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Re: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden
« Antwort #26 am: 13.07.2010 | 17:03 »
Gschmackssach, mindestens. Nehmen wir als Beispiel irgendein Kampfmanöver. Die Angriffsprobe ist relativ eindeutig und wird von allen wie gedacht gehandhabt. Aber dann entdeckt irgendwann jemand, dass dem Verteidiger gegen dieses Manöver eine Abwehrprobe zusteht.
Spielt man also ohne die Abwehrprobe, hat das Manöver meinetwegen ca 50% Chance auf Erfolg, und spielt man mit Abwehrprobe, reduziert sich die Gesamtchance z.B. auf 25%.
Je nachdem, was das Manöver macht, kann das schon einen ganz schönen Unterschied auf den Kampf haben. Bei Entdecken der vergessenen Regel sollte die Gruppe halt einfach entscheiden, ob sie es so toll finden, dass das Manöver X häufig gelingt, oder ob das die Erklärung ist, warum alle immer angenervt waren, wenn schon wieder irgendein Büttel zu diesem Manöver griff.
Wird klar, was ich meine?
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Offline 1of3

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Re: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden
« Antwort #27 am: 13.07.2010 | 17:48 »
Meiner Erfahrung nach kann man es denoch einfuehren.
Den unabhaengig ob der SC ein Spezialist ist oder nicht hat er schliesslich so gehandelt, frei nach dem Motto: "Regelunkenntnis schuetzt vor schlechten Effekten / Strafe nicht".

Jein. Abgesehen von der schlechten Wortwahl, ist das ein Frage des Arrangements.

Wenn von Anfang an klar war, dass der Teilnehmer für die von ihm benutzten Regeln verantwortlicht ist, kann man ihm vorwerfen, dass ers vergrobt hat. Ich hatte z.B. den Fall, dass ich bei D&D über Jahre hinweg eine Psi-Kraft falsch benutzt habe. Da wurde ich dann drauf hingewiesen und habe mich selbstverständlich fortan an die entsprechende Regel gehalten. Das war auch völlig angemessen, denn als ich Anfing den Charakter zu spielen, kannte niemand in der Runde Psioniker näher, geschweige denn, dass im Spiel welche aufgetreten wären. Meinem Wunsch wurde also entsprochen, aber damit ergibt sich ganz logisch, dass es auch an mir war, die Regeln korrekt zu nutzen.

Ein gänzlich anderer Fall wäre dieser: Ein Spieler kommt zur Runde. Er möchte gern einen Psioniker spielen. Hat vielleicht vorher nie D&D gespielt (nur die Drizzt-Romane gelesen und fand Haus Oblodra cool) und besitzt auch kein Buch. Dem Spieler wird dann erklärt, wie sein Charakter funktioniert und auf dieser Basis wird gespielt. Hier kann man dem Spieler keinen Vorwurf machen. Es hatte nie in seiner Verantwortung gelegen, die offiziellen Regeln zu kennen. Erwarten kann man hier nur, dass er sich getreu der Regeln verhält, die ihm vermittelt wurden.

Offline Falcon

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Re: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden
« Antwort #28 am: 13.07.2010 | 18:05 »
@Topic: ich denke, daß passiert in jeder Runde ständig und lässt sich so ohne Weiteres nicht verhindern. Z.b. wenn der SL nach 2Jahren auf einmal auf die Idee kommt im Dschungel doch mal die Charaktere auf Krankheiten würfeln zu lassen, obwohl sich nie ein Spieler die Resistenzvorteile angeguckt hat, weil die zu "überteuert" waren.
Viel öfter passierts sicherlich bei Fertigkeiten, wenns z.b. auf einmal heisst, "nee, das kannst du nicht mit Skill A, dafür brauchst du Skill B (den natürlich niemand hat)". Wie bei dem Heiltrank und Überlast Beispiel sinds also Dinge, von denen die Spieler eigentlich glauben, daß ihre SCs sie können, bis der SL den Aspekt zu einer anderen (oft ignorierter offizieller) Regel zuordnet.

Die Runde muss sich dann einig werden, ob sie die (neue) Regel akzeptieren wollen, oder nicht. Ich denke, daß ist der normale Prozess, mit dem eine Runde eben zusammenwachsen muss (deswegen bin ich kein Freund von Kurzkampagnen oder OneShots) und den man kaum umgehen kann.
Andere Rollenspiele, vor allem regelarme oder GUT geschriebene, sind dafür natürlich weniger anfällig und die Runde kommt schneller auf einen Nenner. Wenn es nach zig Jahren immer noch zu solchen Ärgernissen kommt, ist das imho ein gutes Zeichen dafür,daß das verwendete System in einigen Bereichen absoluter Müll ist.
« Letzte Änderung: 13.07.2010 | 18:07 von Falcon »
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Offline jorenal

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Re: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden
« Antwort #29 am: 14.07.2010 | 05:33 »
Wir handhaben es so, daß neue Regeln, Regeländerungen oder Regelerkenntnisse häufig während einer Spielsitzung angesprochen werden. Wenn sich niemand ernsthaft gegen diese Neuerung sträubt und ein vehementes Veto ausspricht, gilt diese Regel für die nächste Sitzung, die aktuelle bleibt von der Neuerung unangetastet.
Bis zur nächsten Sitzung können Spieler und Spielleitung das noch einmal überdenken und verdauen, gegebenenfalls kann ein Spieler auch problemlos seinen Charakter bis zur näcshten Sitzung umbauen, wenn er das für sinnvoller hält1.
Kurzum: wir verfolgen eine meiner Meinung nach gediegene, ruhige Linie. Bei uns geht es um die Geschichte, um die Charaktere und um die Spielwelt, tatsächlich sind die Charaktere selten scharf darauf, Macht oder Reichtum zu horten, denn die Konsequenzen bleiben nicht aus, frei nach dem Motto, daß die Schatten dunkler werden, je heller das Licht strahlt, oder so ähnlich.

In dem Fall mit dem Überschuß an produzierten Tränken hätte ich als Spielleiter zum Beispiel aufgeklärt, was das für Folgen hat, wenn man zuviele an einer Stelle lagert und würde ferner darauf hinweisen, daß ich mich irrte, was die Produktion von Tränken angeht, daß es doch nicht so einfach ist, wie ich ursprünglich dachte. Dennoch hätten die Spielercharaktere die meinetwegen 100 Tränke, denn diese würden mir keine Kopfschmerzen bereiten, die würden auch nicht ewig halten und für die Zukunft weiß ich, worauf ich zu achten habe.
(Es kann natürlich auch sein, daß ich das zu liberal und zu naiv betrachte und behandle.)

*Nachtrag*
1Als Beispiel: wenn der Spielercharakter Rasputin mit einem Bastardschwert in den Kampf zieht und dem Spielleiter auffällt, daß Rasputin das einhändige Führen und zusätzlich das beidhändige Führen dieser Waffe lernen muß, statt nur eine Fertigkeit zu benötigen, dürfte der Spieler nach der Aufklärung durchaus entscheiden, daß ihm in diesem Falle das Bastardschwert nicht länger zusagt und er das anders gelöst hätte, wäre ihm das eher bewußt gewesen.
« Letzte Änderung: 14.07.2010 | 05:36 von jorenal »
Es gibt exakt 10 Möglichkeiten, mit dem binären System arbeiten: entweder man kann es, oder man kann es nicht.

Offline Hotzenplot

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Re: Ploetzliche Anwendung von Regeln, die keine Beachtung fanden
« Antwort #30 am: 14.07.2010 | 07:33 »
*Nachtrag*
1Als Beispiel: wenn der Spielercharakter Rasputin mit einem Bastardschwert in den Kampf zieht und dem Spielleiter auffällt, daß Rasputin das einhändige Führen und zusätzlich das beidhändige Führen dieser Waffe lernen muß, statt nur eine Fertigkeit zu benötigen, dürfte der Spieler nach der Aufklärung durchaus entscheiden, daß ihm in diesem Falle das Bastardschwert nicht länger zusagt und er das anders gelöst hätte, wäre ihm das eher bewußt gewesen.

Finde ich sehr gut, und zwar deshalb, weil wir das genauso machen  ;D. Gehört zur allgemeinen fairness, finde ich. Somit wäre es von einem imaginären Gruppenvertrag abgedeckt.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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