Autor Thema: Französische Rollenspielproduktion  (Gelesen 122073 mal)

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Offline Laivindil

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #150 am: 4.12.2010 | 16:09 »
 :d danke!

Offline Dirk Remmecke

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #151 am: 5.12.2010 | 01:16 »
Lohnt sich ein Abo? (Ist ja bald Weihnachten)

Von Jeu de Role? Meiner Meinung nach nicht. Das Blatt ist jetzt schon über 2 Jahre alt und kommt einfach nicht "aus dem Knick". Das aktuelle Heft fühlt sich immer noch so an, als ob sie nach ihrer Richtung suchen.

Und Ausgabe 11 war gerade wegen der Quickstartregeln für Ombres d'Esteren eine doppelte Enttäuschung. Beworben wurde die Ausgabe mit "komplettes Rollenspiel in diesem Heft", und dann war es bloß eine Werbung für ein größeres, externes System. Dafür hat es einfach viel zu viel Platz weggenommen. Solche Quickstarts geben andere Verlage üblicherweise kostenlos ab.

Viel, viel interessanter finde ich, dass seit drei Monaten Casus Belli wieder auferstanden ist...!


Tue ich doch - wenn ich französische Rollenspiele kaufe, deren Umsatz so steigere und dabei möglichst laut in Internet herumschreie, wie schade ich es finde, dass es sowas nicht auf deutsch gibt, wird es vielleicht für deutsche Verlage interessanter, die Sachen zu übersetzen.

Das ist noch nie mein Anliegen gewesen, wenn ich auf die Pracht der französischen Rollenspielproduktion hingewiesen habe.

Sicherlich gab es da ein bis drei Systeme, die ich persönlich gerne in deutscher Sprache gesehen hätte (Guildes, Chimères), aber mir ging es vordringlich um das Phänomen der größeren Aktivität, die ich bei unseren Nachbarn gesehen habe. Also nicht so sehr um das konkrete Spiel Chimères, sondern die Frage, wie wohl ein deutsches historisches Fantasysystem ausgesehen hätte (Feen und Werwesen, die vom 30-jährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen werden, oder die Hanse, die Handel mit Ys und Lyonesse treibt); wenn wir uns nicht so stark von den angloamerikanischen Spielen hätten dominieren lassen, sondern mehr den eigenen Schaffenskräften vertraut hätten; wenn wir 1987 eben nicht "nur" DSA gehabt hätten, sondern vier oder fünf Spiele dieses Kalibers.

Offline killerklown

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    • Französische Rollenspielproduktion
Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #152 am: 5.12.2010 | 17:12 »
Also heute einen kleinen Panoramabild der französischen Rollenspielwelt :

Institution :

Fédération Francaise de Jeu de rôle :



Der National Rollenspielverband. Sehr aktiv auf der PR-Seite, um Rollenspiel als anerkannte nicht satanistische Freizeitaktivität zu rehabilitieren (wir hatten Anfang 90er in Frankreich eine Rollenspiel-Bashing-Kampagne. Grundlos und unbegründet, aber so sind halt die Medien. In FR war in der 90er Rollenspieler = satanistische nazi Teenageselbstmordstifter)
Leistet grosse Arbeit.
http://www.ffjdr.org/

Zeitschriften :

Jeu de rôle magazine:
eine Rollenspielzeitschrift die alle 1W3+1 Monate erscheint. Behinhaltet immer News, Rezensionen, Spielhilfen und Szenarien. Die Spielhilfen und Szenarien sind öfters Material was auch online bei Herausgeber des Spiels verfügbar.
Voll in Farbe. Nicht meine erste Wahl, aber war eine Weile allein auf dem Markt, von daher habe ich es gekauft  ;D
Die Zeitschrift versucht auch Indie projekte, die gerade gross werden, zu unterstützen, indem diese ins Rampenlicht gezogen werden. Ausgabe 12 ist gerade aktuell. Auf deren Seite kann man ältere Ausgaben bestellen, mit Mengenrabat  >;D
Der Chefredakteur ist übrigens hier in Tanelorn angemeldt. [und sucht manchmal freiwillige Übersetzer für seine Kreationen]
Die Zeitschrift hat den 1Dé6 system in einer seinen Ausgaben herausgegeben. Dieser System diente 2008 als Voraussetzung bei dem Rollenspielschreibtunier von forgesonges.org : Es sind also 40 amateur-rollenspiele für diesen System geschrieben worden (auch eins von mir).
Die Zeitschrift wird von einem Verein herausgegeben und die Autoren werden nicht unbedingt bezahlt.
http://jeu-de-role-magazine.fr/

Casus Belli :
Casus Belli war die erste rollenspielzeitschrift die jemals in Frankreich erschienen ist. War auch lange die Einzige. Ist aber irgendwann gestorben und "resurrected" worden. Und nochmal gestorben. Und jetzt diesen Frühsommer aus seiner Aschen wiedererstanden.
Casus Belli hat in Frankreich in der Rollenspielszene einen Legenden-Status.
Die 4. Ausgabe soll bald kommen.
Themen der 3 ersten ausgaben :
1-> Wiedergeburt (logischerweise :D )
2-> la bête interieure (the monster within), also Wahnsinn und dunkle Seiten von Charakteren
3-> Noir genre
Die Zeitschrift ist sehr gut angekommen. Ich habe sie Abonniert. Ich bereue es nicht  ;) [selbst wenn ich es mehr als 3 wochen später bekomme als die in Kiosken verfügbar ist]
Auch "allgemeine" Rollenspielzeitschrift mit News, Rezensionen, Spielhilfen, Szenarien und einen tiefgrundig bearbeiteten Thema (Genre-Analyse + Literatur- und Filmhinweise, Spielhilfen etc.) Die Noir Ausgabe kam extrem gut an. (auch dank der wunderschönen cover)

Ich empfehle es als Lektüre.
www.casus-belli.net (die webseite ist noch nicht ganz fertig)

Di6Dent
Eine online Zeitschrift, die auch als Papier existieren will. Fing etwa Zeitgleich wie Casus an, auf dem Markt zu kommen. Wird von vielen Lesen hochgepriesen für seine Qualität, aber selbst bin ich nicht dazu gekommen es zu lesen (obwohl ich es gerne getan hätte).
Die nummer 0 war online, die Nummer 1 soll ab Januar in Rollenspielladen zu Verfügung stehen.
http://di6dent.fr/

Les carnets de l'assemblée
eine Zeitschrift die sehr hochgepriesen wurde, aber leider nicht mehr als 4 Ausgaben auf Papier herausbringen konnte. Mittlerweile sind die bei nummer 7 angelangt, durch Internetausgaben.
Ich habe erst von denen nach ihren Tod (als Papierzeitschrift) erfahren  :(
http://www.lassemblee.org/

Portale :

Le guide du roliste galactique (grog)

Wahrscheinlich die wichtigste französischsprachige Seite momentan. Das Portal ist 10 Jahre alt und referenziert vieeeele Spiele (aber nicht mehr alle aus platzteschnichen Gründen), beschreibt den Inhalt von Rollenspielbücher und bietet Rezensionen an.
Mein wichtigsten Werkzeug für diesen Thread  >;D
Bietet auch einen News-Teil, der immer sehr aktuell und umfangreich ist, sowie einen Katalog herausgegebenen Rollenspiele, sowohl Amateur als Profi. Ist ein grosser Schatten für die Zeitschriften, da die gleichen News im Grog als in der Zeitschrift stehen ... nur schneller im Grog und gratis.
Einmal im Monat wird eine Abstimmung der Mitglieder und redakteure gehalten um aus einer Liste neueren Publikationen das Spiel des Monats zu krönen. Einmal im Jahr wird dann der "Grog d'or" bekürt, also einer aus diesen 12 Gewinner als Spiel des Jahres gekrönt.
Ist zwar sehr subjektiv (die meisten dort sind Chtuluh-fan) aber schon sehr anerkannt.
Ich bin mindestens einmal die woche dort, um die news zu lesen.
http://www.legrog.org/accueil

La scénariothèque :

eine Bibliothek für Rollenspielszenarien und Spielhilfen.
Hostet nichts aber zentralisiert links. Wird eher für Profi-Spiele angeboten.
Die Szenarien sind meistens von Amateure gespielt. Die qualität ist immer sehr unterschiedlich, aber es gibt auch sehr viel gutes (und ideen lassen sich auch leichte recyclen).
http://scenariotheque.org/ (bin überrascht ... ich kenne immernoch deren URL auswendig  8) )

la Vouivre :

Auch einen Referenzierungsportal, der nichts hostet. Hier wird einfach einen Katalog von Spielen angeboten, nach thema und anderen kriterien sortierbar. Sehr beliebt wenn man auf der Suche nach einem Amateur-rollenspiel ist, da die auswahlkriterien einem helfen, schnell etwas zu finden, was man gebrauchen kann.
http://www.la-vouivre.com/annuaire/index.php

Le site de l'Elfe Noir (SDEN)
Auch einen Dinosaurier der fr. Rollenspielszene.
Wäre fast gestorben, aber ist nur evolviert. Viele Spiele, viele Spielhilfen, eine sehr aktiven Forum. Bin aber seit mind. 5 Jahren nicht mehr da gewesen und scheint anders organisiert zu sein, ohne Inhaltsverluste.
Ein must für Spielleiter auf ideensuche

Places to go, people to be (frz Version)

Hier werden Übersetzungen von Artikel vom Original "Places to go, people to be" auf frz angeboten.
Sehr beliebt und sehr oft mir empfohlen worden. Die übersetzen aber nicht nur die Artikeln, diese werde ja auch kommentiert und diskutiert.
http://ptgptb.free.fr/index.php

Foren :
sehr wichtig mittlerweile.

La cour d'obéron
Mein zuhause. In verbindung mit einem kleinen Portal, wo Spielhilfen und ein paar amateurrollenspiele angeboten werden. Geleitet von einem Paar, beide sehr belesenen Französischlehrern. Er ist auch mittlerweile Romanautor.
Sehr empfehlenswert !
forum undPortal

Casus NO
Bevor Casus Belli einen 2ten Mal starb, hatte sich die community von Leser gebildet. NO steht für Non-officiel (alos nicht offiziel von der Zeitschrift anerkannt).
Ist der grösste Rollenspielforum frankreichs. Der aktivte auch. Viele Troll auch, aber lässt sich kaum vermeiden. Sehr interessant wenn man gut filtern kann, was interessant ist und was nicht. Bin mittlerweile auch dort ein wenig aktiv.
Ein muss wenn man einen Produkt in Frankreich bekannt machen will.
Sehr viele Paris-Bewohner (und die sind schon eigen)
Forum Casus Belli (NO = Non Officiel)

Antonio Bay
Auch einen grossen und wichtigen rollenspielforum, aber ich kenne die nicht. Dennoch habe ich genug gutes über die gehört, damit die bennenswert bleiben
http://www.subasylum.com/Antoniobay/index.php


Ufos :

Jeu de role TV
Websender nur über rollenspiel. Wenig inhalte bis jetzt, dafür aber hochqualitativ
http://jdrtv.free.fr/

Jeu de rôle passion
Eine Rollenspielartikel Suchemaschine
http://www.jdrp.fr/

Rôle agency
Eine Annonce-Seite die darauf spezialisiert ist, Rollenspieltalente (übersetzer, Illustrator, Layouter usw.) mit Projekte (professionell oder auch nicht) zu verbinden.
http://role-agency.revolublog.com/bienvenue-a-la-c311524

Jeux d'ombre
Gleichzeitig Portal, forum , fanzine (fan-magazin) und alles in einem ... ... aber nur auf Amateur rollenspiele spezialisiert. Wenn ihr underground-, indie- oder einfach nur gratismaterial sucht, this is the place !
http://jeux.dombres.free.fr/

Selbstverständlich ist das lange noch nicht alles, aber es ist schon viel mehr zu lesen, als man es menschlicherweise tun kann  ;D
« Letzte Änderung: 1.08.2011 | 17:29 von killerklown »
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Offline Dirk Remmecke

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #153 am: 5.12.2010 | 20:36 »
Danke, danke, Killerklown.
Da waren viele Links dabei, die ich noch nicht kannte. Ich lese lediglich (sporadisch) CasusNO und das John-Doe-Verlagsforum.

Zeitschriften :

Weißt du, was aus der Black Box geworden ist? Das war das Hausmagazin von Black Book Editions (dem Verlag, der Pathfinder, Polaris, Earthdawn und etliche andere Systeme übersetzt und mit Chroniques Oubliées seinen eigenen 3.5 Clone im Programm hat).

Ich habe bei meinem letzten Paris-Aufenthalt verzweifelt nach auch nur einer Ausgabe gesucht, aber die Leute bei L'Oeuf Cube und Descartes haben mich nur komisch angeguckt, als ob sie davon noch nie gehört hätten.

Zitat
Casus Belli :
Casus Belli war die erste rollenspielzeitschrift die jemals in Frankreich erschienen ist. War auch lange die Einzige. Ist aber irgendwann gestorben und "resurrected" worden. Und nochmal gestorben. Und jetzt diesen Frühsommer aus seiner Aschen wiedererstanden.
(...)
Ich empfehle es als Lektüre.

Kann ich nur unterschreiben.

(Wir hatten am Freitag unsere betriebliche Weihnachtsfeier, und da wir Partner in Frankreich haben, die wissen, dass ich Rollenspieler bin, haben die mir ein paar Nettigkeiten mitgebracht; darunter den auferstandenen Casus Belli. Seitdem schreibe ich an einem Blogbeitrag für die Mondbuchstaben, der morgen wohl online gehen wird...)

Zitat
Ufos :

Wofür steht denn "Ufos"?

alexandro

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #154 am: 5.12.2010 | 21:00 »
Von Casus Belli kenne ich nur einen Artikel (der war übersetzt in der Mephisto drin), aber der gehört zu dem Besten, was ich jemals an Fan-Publikationen lesen durfte, daher :d für diese Zeitschrift.

Offline KChronist

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #155 am: 5.12.2010 | 21:11 »
wo bezieht ihr denn eure französischen rpgs? gibts da nen guten tip für einen online-shop?

Ein

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #156 am: 5.12.2010 | 21:16 »
Stand einige Seiten vorher schonmal.

Offline killerklown

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #157 am: 6.12.2010 | 03:13 »
Also wo man Rollenspiele herkriegt wird in einem anderen Diskussionsthread erwähnt :
http://tanelorn.net/index.php/topic,56717.msg1148138.html#msg1148138
Meinerseits habe ich früher alles online gekauft und bei meinen Eltern liefern lassen.
Heutzutage arbeite ich in Karlsruhe und habe Kollegen die in Elsass wohnen. Ich lasse dann bei denen liefern und die bringen es mir dann zur Arbeit. So spare ich viiieeeel von den Versandkosten


@ Dirk R.
Zu black box muss ich sagen, dass ich noch nie davon gehört habe... Aber ich habe mich auch wenig für deren Speile interessiert... Bis auf Pavillon noir und Polaris (das fr. Spiel von Philippe Tessier) interessiert mich deren Katalog wenig... Zu mainstream für mich  ;D. Aber die 2 oben genannten Spiele muss ich mal irgendwann vorstellen.
Ufos sind für mich die Sachen die unklassifierbar sind (außer als Weather balloons, daher der Name)
« Letzte Änderung: 6.12.2010 | 03:26 von killerklown »
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #158 am: 6.12.2010 | 12:32 »
Zu black box muss ich sagen, dass ich noch nie davon gehört habe...

Black Book hat die Rubrik mittlerweile von der Verlagshomepage gelöscht, was dafür spricht, dass das Magazin eingestellt wurde.

Aber auf der Downloadseite gibt es in dem Auswahlmenü unter Gamme: Black Box immer noch die Beispiel-Artikel aus den drei erschienenen Ausgaben.

Zitat
Ufos sind für mich die Sachen die unklassifierbar sind (außer als Weather balloons, daher der Name)

Ah! Ok. Ich dachte, ich könnte jetzt eine neue französische Abkürzung lernen.

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #159 am: 6.12.2010 | 12:39 »
Da würden die franzosen von OLNI [Objet Ludique Non Identifié] als Abweichung von OVNI [Objet volant non identifié], der das deutsche UFO entspricht  ;D
(OLNI ist aber eine Seltenheit, und wird meistens im textfluß erklärt  >;D)
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #160 am: 21.02.2011 | 12:28 »
Semester ist vorbei. Ich kann wieder hier ein paar Sachen vorstellen  :headbang:

Also Heute Tenga :



Tenga ist einen historischen Spiel, mit einem Schuss Fantastik. Hier spielt man in Japan des XVI. Jahrhunderts. Ich weiss dass diese paar wörter bekannt klingen, dennoch schafft Tenga es, sich über andere Publikationen zu erheben.
Wichtig ist in Tenga die Beschreibung der Gesellschaft, mit ihren Regel und den Alltag. Das Buch ist historisch sehr recherchiert, kompakt, kurz und bündig (190 Seiten). Manch einer hätte sich mehr Seiten und mehr Background gewünscht, aber die Kritik lobt schon die Kompaktheit der Informationswiedergabe. Selbst für Japan/Asia-Leien ist Tenga zugänglich.
Ein anderer grosser Pluspunkt von Tenga liegt im system. Zwar ist dieser simpel, dennoch läuft er flüssig. Aber den grössten Pluspunkt ist bei der Charaktererschaffung zu finden.
Zwar wird pro Spieler einen Charakter erschaffen, aber man schafft auch eine Gruppe zusammen !
Diese Gruppe hat ihre eigenen Geheimnisse, eigene Feinde, usw. Aber andererseits kann sie Boni den Spieler bringen, vorrausgesetzt diese spielen als Mannschaft und vertrauen sich.
Optisch gesehen ist das spiel bescheidener als mach eine andere frz. Rollenspielproduktion, dennoch einheitlich und schön.


Tenga möchte auch grossteils realistisch bleiben, von daher gibt es zwar Regeln zur Fantastik, dennoch sind diese Optional. Es kann zwar kamis geben [Naturgeister, in so etwa], dennoch agieren diese, wie sie es vorhaben. Von Magie im sinne von Spellbook, fireball und Spruchkodex kann man nicht reden. Magie ist zwar auf Wunsch möglich zu integrieren, aber diese soll eher ein gewisser Aspekt des Spiel unterstützen, eher als im Vordergrund zu stehen.

Bis jetzt habe ich keine Einzige negative Kritik über das Spiel lesen können. Ich habe es bestellt und werde es wahrscheinlich Mittwoch bekommen.

Roliste.tv hat einen Interview mit Autor und Illustrator vor ein paar Monaten durchgeführt (bevor das Spiel herausgegeben wurde), auf frz selbstverständlich.

Tenga: John Doe, Erweiterungen könnte es geben, ist aber an den Verkaufzahlen des Spiels gebunden, 190 Seiten, A5 ähnlichen Königsformat (der typische John Doe format). 29,95€ bei amazon, meins habe ich billiger bei Ludikbazar bekommen (aber es hat mir mehr Porto gekostet  :-\ )

der offizielle Portal/Blog von Tenga ist hier


Ich versuche Morgen ein anderes Spiel vorzustellen  :hi:
« Letzte Änderung: 21.02.2011 | 12:58 von killerklown »
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #161 am: 22.02.2011 | 15:48 »
Wie versprochen :

Heute: "2012 : Extinction"



Mit "2012 : Extinction" eröffnen die XII Monkeys (les 12 singes) eine neue Kollektion namens "clés en main" (Schlüssel in der Hand, also sofort beziehbar -> sofort benutzbar)

2012 : Extinction möchte sich als Spiel für sehr beschäftigte Rollenspieler definieren: schnell gelesen, schnell verstanden, sofort spielbar, eine Kampagne und basta!

2012 : Extinction definiert sich auch als Burst. So nennen wir in Frankreich einen Rollenspiel der nur für eine Kampagne entwickelt wurde. Drin ist nur das nötige um die Kampagne zu spielen und die Kampagne selbst. Kampagne fertig ? Spiel wechseln ! Sonst muss der Spielleiter nebendran viel basteln [aber das machen wir doch immer gerne oder  ;)]
Was findet man beim Kauf von 2012 : Extinction ?
- Eine pre-apocalypse-Kampagne [Welt versuchen zu retten, immer gerne doch !]
- Einen leichten, intuitiven und schnell integrierten System [dadurch kann 2012 auch als Einleitung ins Rollenspiel benutzt werden]
- 10 vorfertigte Charaktere (mit Bild und allem, siehe oben Rechts auf dem Bild, sieht man CRASH ziemlich deutlich]
- Karten, vorfertigte Charaktere und Regeln auf flugblätter gedruckt, damit man nicht das Kampagnenbuch rum reichen muss.

Also kriegt man.
- Einen Softcover Heft mit 64 Seiten im Format 16 x 23 cm [die Kampagne]
- 6 Regelblättern auf Pappe (bisschen fester als Papier halt).
- 10 vorfertigte Charaktere auf die gleiche Art Pappe.
- 8 Spielhilfen auf magazinähnliches hochglanzes Farbpapier (Karten unter anderem)

Die Kampagne bietet die Möglichkeit Charaktere aus der Elite der Welt zu spielen, die die Agentur ICARUS angehören. Diese ist eine winzige Sondereinheit der UNO, die sich zur Aufgabe geben wird, über die "Ende der Welt ähnliche" Phenomene von 2012 zu ermitteln. Es ist auch möglich eingene Charaktere zu erstellen, aber es ist auch vorgesehen die vorfertigte Charaktere beim der Übernahme zu "tunen".

Die Kampagne unterteilt sich in 5 grosse Szenarien, mit nebenobjektive und alles. Einen sehr grossen Pluspunkt der Kampagne ist dass sie sich damit auseinandersetzt, was passiert wenn die Spieler einen Szenario nicht schaffen würden. Sie fährt zwar auf die Gleise des Railroadings, dennoch haben die Erfolge (oder Mißerfolge) der Spieler Folgen.

Das Spiel ist in Frankreich sehr gut rezensiert worden, dennoch gibt es schon ein paar Minuspunkte:
- Der Preis von 30€ ist zeimlich hoch (andererseits ist kaum SL-Arbeit nötig um spielen zu können -> mMn ist das hier Goldwert)
- Das Buch ist nicht so konzipiert dass man die Flugblätter leicht darin lagern kann
- Das Buch ist keine Französische Grafikbombe. Nicht hässlich aber nicht so hübsch wie Esteren z.B.

Ihr könnt euch die vorfertigten Charaktere angucken, der Herausgeber hat die nämlich auch als Pdf im Internet zur Verfügung gestellt

Sobald ich es gelesen und übersetzt habe, werde ich mich daran trauen
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #162 am: 22.02.2011 | 16:30 »
Ich schaue hier gerne immer wieder mal rein und wollte mich für die Vorstellung französischer Produkte bedanken.
Außerdem meine ich, einen niedlichen Akzent in Deiner Schreibweise zu erkennen. Finde ich sehr charmant ;D
Mein Hellfrost Diary

Robin Law´s Game Style: Storyteller 75%, Method Actor 58%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Tactician 42%, Power Gamer 33%, Butt-Kicker 17%

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #163 am: 23.02.2011 | 18:17 »
Heute werde ich über Zombies reden.

Ende 2010 kam Z-corps heraus :



Wie ihr es euch schon vorstellen könnt handelt es sich hier um einen Zombies-Rollenspiel.
Das Hauptbuch von Z-corps befasst sich mit der 6 ersten Wochen der Verbreitung einer Zombie-Plage, mit Ursprung in Kansas [great plains].

Also einen französischen Rollenspiel, das in den USA stattfindet. Ist aber kein Problem, da die meisten Filme des Genres auch dort stattfinden.

Was macht Z-corps besonders und wie ist sein Erfolg zu erklären ? Mehrere Aspekte:

- Erstens sind Zombies momentan total IN. Schadet nie...

- Zweitens ist Z-corps kein hirnloses Zombiegemetzelregelsystem ohne Hintergrund. Das Hauptbuch beschreibt sehr genau was in den ersten 6 Wochen nach der Plage passiert und bietet sehr viele Abenteuerideen, die vom SL schnell in einem Szenario verwandelt werden können.

- Drittens bietet Z-corps 2 Spielebenen: Survival-mode [der typische Überlebensszenario (trennt niemals die gruppe!)] oder Z-corps-mode [lock & load! Zombiegemetzel zum Frühstück]
Dies ist natürlich eine Karikatur, die Vielfalt der Szenarien ist wesentlich grösser als die oben genannten Vorurteile  >;D. Ein Geheimnis des Spieluniversums ist auf jeden Fall von Spielern der Z-corps in einem Szenario ausfindig zu machen. [Z-corps sind freiwillige Einheiten von Zivilisten die auf Zombiejagd gehen wollen]

- Viertens ist das System von Z-corps zwar nichts neues aber funktionniert wie mit einer Schubkarre Butterwürfeln geschmierte Rutschbahn. Es handelt sich hier um das erste franz. Rollenspiel der von der Freigabe des D6-system von WEG profitiert. Wer die ersten Star-wars Spiele kennt, weisst genau was ihm erwartet und wird auf der Jagd nach seiner alten W6 Schubkarre gehen, bevor er spielt.
Es gibt Heroismuspunkte, die gegen zusätzliche w6 getauscht werden können, und Cojones-Punkte, die den W6-pool für einen Wurf verdoppeln.

Roliste.tv hat eine Video-rezension des Spieles gemacht, und es wird dann durch das Buch geblättert, immer genial um sich einen Eindruck über die Qualität der Illus zu machen. (meiner Meinung nach: gut, schlicht, nicht überladen. Ich hätte fast "Quadratik, praktik, juuut" jesacht)

• 256 Seiten • Farbig • Hardcover • 44,00€ • Herausgegeben von Le 7eme cercle



Da das Spiel erfolgreich war, wurden

Einen Spielleiterschirm herausgebracht :



Der mit einem 16-seitigem Booklet mit einem Szenario geliefert wird (Survival, anschliessend am survivalszenario des GW, anschliesbar an der offiziellen Hintergrund/Storyline/Kampagne)

• 4-Seitenbreite Schirm • Farbig [booklet anscheinend auch] • 23,00 €




und Les Carnets du Survivant



es handelt sich hier um einen kleinen booklet für Spieler mit Spielregelnzusammenfassung und goodies, unter anderem einen 6-seitigem Charakterblatt

• 12 Seiten • Scharzweiß • Softcover • 2,80 €




und gerade letzte woche 8 Semaines plus tard (8 Wochen später)



Es handelt sich mehr oder weniger um einen Meister-guide, mit zwar nicht ganz nötigem aber sehr interessanten Material.
wird in 3 Teile unterteilt, wovon 2 jeweils auch in 2 geteilt sind:
Erweiterung der Timeline mit beschreibung der 6., 7. und 8. Infektionswochen und der neu von der Plage eroberten Zonen (17 Seiten)
Reaktions-guide (68 Seiten)mit
- einem Fluchtteil (Strassensperren, Pannen und anderen Freuden) und
- einem Verteidigensteil (wo und wie man sich am besten gegen Zombies verschanzt)
Szenarien (26 Seiten):
- Einen Survivalszenario in einer Gott-Schütz-Uns-Sekte/Enklave
- Einen Z-corps-Szenario in New-York

• 112 Seiten • Farbig • Softcover • 25,00 €
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #164 am: 23.02.2011 | 18:30 »
Na das klingt lecker!

Da ich noch kein Zombierollenspiel besitze ist das eine Überlegung wert. :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #165 am: 23.02.2011 | 19:00 »
Heute werde ich über Zombies reden.

Ende 2010 kam Z-corps heraus :

Bin ich eigentlich der einzige, der bei jedem weiteren Zombi-Rollenspiel erst mal den Titel "All Flesh Must Be Ripped Off" einsetzt? Das ist vermutlich eine sau-unfaire Einschätzung (insbesondere bei einem Spiel wie dem hier, dass scheinbar ein weitaus dichteres Setting als die durchschnittliche AFMBE Deadworld haben... aber der Eindruck ist immer da.
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #166 am: 23.02.2011 | 20:09 »
Es ist ja aber jetzt nicht so als ob AFMBE das Zombie-Genre erfunden hätte, insofern ist deine Einschätzung schon sau-unfair. Es sei denn du nennst AFMBE ab jetzt: "Romeros Dawn of the Dead"-Rip-Off-RPG und alle anderen ZombieRPGs dann "Romeros Dawn of the Dead"-Rip-Off-RPG-Rip-Off. ;)
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #167 am: 23.02.2011 | 20:15 »
Ich weiß; dass ist die gleiche Logik, nach der jedes ORE Fantasy-Setting effektiv ein D&D Heartbreaker wird. Eine an sich oberflächliche und egozentrische Haltung.

Anyway, ich finde diesen Thread immer wieder maßlos frustrierend zu lesen - mein Französisch ist nicht gut genug um diese oftmals recht interessant wirkenden Spiele genauer zu betrachten, und beim gegenwärtigen Stand der Dinge sind Übersetzungen ins Englische, geschweige denn ins Deutsche doch reichlich unrealistisch. Also schaut man auf lauter hübsche Dinge, die man nicht haben kann...
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline Sebastian

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #168 am: 23.02.2011 | 21:15 »
Vielen Dank auch von meiner Seite für den sehr interessanten Thread!   :d

Ich wollte mal in die Runde fragen ob's sowas im  :T: auch für andere Länder gibt. Nicht, dass ich furchtbar sprachbegabt wäre  ;) nur rein aus Interesse.

EDIT: Daumen nach oben

Online Jiba

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #169 am: 24.02.2011 | 08:44 »
Anyway, ich finde diesen Thread immer wieder maßlos frustrierend zu lesen - mein Französisch ist nicht gut genug um diese oftmals recht interessant wirkenden Spiele genauer zu betrachten, und beim gegenwärtigen Stand der Dinge sind Übersetzungen ins Englische, geschweige denn ins Deutsche doch reichlich unrealistisch. Also schaut man auf lauter hübsche Dinge, die man nicht haben kann...

Ein großes Problem dürfte sein, dass auch die deutsche Rollenspielpresse (bei der ja selbst Indies zu kurz kommen) nicht darüber berichtet. Wenn der Otto-Normal-deutsche Rollenspieler wüsste, dass es so tolle Sachen in Frankreich gibt, dann wäre vielleicht auch irgendwann das Bedürfnis da, dass die Sachen von den Verlagen übersetzt werden. Wenn deutsche Rollenspieler nicht wissen, dass es etwas gibt, können sie es auch nicht wollen. Und die Produkte, die in diesem Thread vorgestellt werden scheinen aber von nicht eben geringer Qualität zu sein. Das ist aber wohl auch dadurch bedingt, dass die francophone Rollenspielercommunity mit der englischen Sprache vielleicht größere Schwierigkeiten hat als die deutsche (habe ich keine Beweise für, aber ich glaube schon) und daher erstmal ihre eigenen Spiele schreiben. Und ich fände es spitze, wenn in Deutschland deutsche Eigenproduktionen außerhalb der EDO-Fantasyschiene so gefördert und mit soviel professionellem Anspruch gestaltet werden würden. Das wird aber nicht passieren, solange die deutsche Rollenspielszene weiterhin das Englische als die Übersprache betrachtet, die unserem primitiven Deutschen ja in allen Faktoren maßlos überlegen sein muss - wenn man die Wahl, dann spielt man doch das englische und nicht das auf deutsch übersetzte Spiel = weniger Absatz = weniger Budget bei den Verlagen = schlechtere Übersetzungsqualität. Ein Teufelskreis.
Eigentlich müssen wir, die wir uns für französische Rollenspielproduktion interessieren flächendeckend informieren. Vielleicht kann man sich ja mit der Indie-Insel kurzschließen und Info-Stände über fremdsprachige Rollenspielproduktion auf großen Cons wie dem RPC oder der SPIEL einrichten und dann auch entsprechende Proberunden anbieten - so könnten interessante Spiele von den Interessierten direkt ausprobiert werden. Auch in Workshopform ist ein Streifzug durch die Rollenspielproduktionen anderer Länder sicher nicht uninteressant.
Andererseits lese ich hier im Thread doch immer wieder dieselben Nasen, also ob das Interesse dann so wahnsinnig groß wäre...  :-\

Ich wollte mal in die Runde fragen ob's sowas im  :T: auch für andere Länder gibt. Nicht, dass ich furchtbar sprachbegabt wäre  ;) nur rein aus Interesse.

Ich habe vor, wenn ich meine RPG-Sammlung mal ein wenig verkleinert und genug Recherchematerial zusammen habe, sowas auch mit der japanischen Tabletalk-RPG-Produktion zu machen. Problem ist hauptsächlich, dass ich Japanisch mehr so nebenbei lerne und nicht die fundierten Kenntnisse eines Japanologen habe und ich auch nicht einfach so über die Grenze fahren kann, um einkaufen zu gehen.  :P
Tatsächlich ist das Beziehen von Büchern aus Japan der schwierigste Teil an der Sache. Die ISBN ist dabei übrigens überhaupt kein bisschen hilfreich.

Aber wenn jemand entsprechende Fremdsprachenkenntnisse besitzt, würde ich mich auch über einen Crashkurs über skandinavisches oder russisches, etc. Rollenspiel freuen. ;)

Und wie meine Vorschreiber kann ich auch nur Vielen Dank! für diesen Thread sagen. Für mich war er ein Augenöffner!  :d
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #170 am: 24.02.2011 | 09:07 »
Das ist aber wohl auch dadurch bedingt, dass die francophone Rollenspielercommunity mit der englischen Sprache vielleicht größere Schwierigkeiten hat als die deutsche (habe ich keine Beweise für, aber ich glaube schon) und daher erstmal ihre eigenen Spiele schreiben. Und ich fände es spitze, wenn in Deutschland deutsche Eigenproduktionen außerhalb der EDO-Fantasyschiene so gefördert und mit soviel professionellem Anspruch gestaltet werden würden. Das wird aber nicht passieren, solange die deutsche Rollenspielszene weiterhin das Englische als die Übersprache betrachtet, die unserem primitiven Deutschen ja in allen Faktoren maßlos überlegen sein muss - wenn man die Wahl, dann spielt man doch das englische und nicht das auf deutsch übersetzte Spiel = weniger Absatz = weniger Budget bei den Verlagen = schlechtere Übersetzungsqualität. Ein Teufelskreis.

Jupp, Frankreich ist jetzt nicht gerade dafür bekannt, Zweitsprachenkenntnis sonderlich zu fördern, und wenn ich mich recht erinnere, ist die allgemeine Englischkenntnis als Lingua Franca in Frankreich im EU-Vergleich ziemlich niedrig.
Und das Problem ist nicht, dass Englisch hier zu Lande mit der größeren Prestige ist (das würde ich gar nicht bestreiten), sondern dass einfach die Auswahl und die Qualität der Übersetzten Werke oft eher mau ist, und viele gute Systeme schlicht nicht übersetzt werden. Würde man sich allein auf deutschsprachige Systeme beschränken, würde man eine ganze Reihe von guten, einflussreichen oder zu Mindest populären Systemen verpassen.
Klar, mehr Übersetzungen wären eine schöne Sache, aber die Ressourcen sind doch eher begrenzt, und so lange man die Sprache beherrscht, ist der Leidensdruck jetzt auch nicht so groß.
In der Hinsicht ist die Anzahl der französischen Eigengewächse auch einfach aus der Not geboren, weil der Zugang zu den Amerikanischen Rollenspielen eben nicht so selbstverständlich ist.

Und als semi-professioneller Übersetzer sollte ich anmerken, dass es verdammt schwer ist, einen Text ohne Qualitätsverlust zu übersetzen. Viele Rollenspielübersetzungen sind dementsprechend auch etwas... holprig - was die Attraktivität der Übersetzungen eher reduziert. Wenn ich die Wahl habe zwischen einer Übersetzung und dem englischen Original, kaufe ich eigentlich immer das Original, weil die textliche Qualität in aller Regel etwas höher ist. Klar, ich bin in der Hinsicht jetzt auch priveligiert, weil ich mir die entsprechenden Sprachfertigkeiten anggeignet habe, aber da bin ich nicht der einzige.
« Letzte Änderung: 24.02.2011 | 09:14 von Lachender Mann »
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #171 am: 24.02.2011 | 09:18 »
Aber es ist doch nur dann tatsächlich schwer, wenn man krampfhaft versucht so nahe am Wortlaut wie nötig zu übersetzen, und sich nicht die Freiheiten nimmt, die bei der Sprachadaption nötig sind.
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #172 am: 24.02.2011 | 09:24 »
...wenn man krampfhaft versucht so nahe am Wortlaut wie nötig zu übersetzen, und sich nicht die Freiheiten nimmt, die bei der Sprachadaption nötig sind.

Was aber die häufigste Kritik an englischen Übersetzungen ist. Gerade hier sind die RSPler doch gerne mal dabei und mokieren die "fehlerhafte" Übersetzung. Wenn es nicht 1:1 wie im Original ist, kann es nicht stimmen oder stimmig sein - wie mich das inzwischen nervt. ;)
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Offline Terrorbeagle

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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #173 am: 24.02.2011 | 09:28 »
Das ist zu einfach. Auch freies Übersetzen ist schwer, wenn nicht sogar schwerer, und setzt vorraus, dass man gut freie Texte schreiben verfassen kann, und den gleichen Gedanken mit anderen Worten in einer anderen Sprache erfassen und verständlich machen kann. Das gehört jetzt nicht unbedingt zu den anspruchslosesten Tätigkeiten.
Und wenn man eine feste Deadline hat, dann hat man auch einfach nicht die Zeit, das alles mit der größtmöglichen Sorgfalt und rhetorischen Finesse zu betreiben.
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Re: Französische Rollenspielproduktion
« Antwort #174 am: 24.02.2011 | 09:50 »
Hallo,

Was aber die häufigste Kritik an englischen Übersetzungen ist. Gerade hier sind die RSPler doch gerne mal dabei und mokieren die "fehlerhafte" Übersetzung. Wenn es nicht 1:1 wie im Original ist, kann es nicht stimmen oder stimmig sein - wie mich das inzwischen nervt. ;)

Das ist das gleiche Problem, das der Bundestrainer hat. Es gibt einfach zu viele Hobbyexperten da draußen.

@topic: Könnte es einen Zusammenhang zw. Abneigung ggü. Englisch und dem höheren Rate an Übersetzungen aus dem Englischen ins Französische geben? Ich habe den Eindruck, dass in Frankreich ebenfalls mehr übersetzt wird als hier bei uns. Und dann wird auch noch mehr selbst produziert. Verdammt, da wird man richtig neidisch.

MfG

Stefan
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