Autor Thema: Warum gibt es so wenig deutschsprachiges Material auf den Online-Plattformen?  (Gelesen 19060 mal)

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m4lik

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Ja, jetzt werden wieder einige sagen - reicht das englische Material bei rpgnow und drivethru nicht?

Nö, ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich viele Spieler aus unterschiedlichsten Gründen mit englischen Spielmaterialien schwer tun. Entsprechend frage ich mich, ob das a) nur meine Beobachtung ist und wenn dem so nicht ist, warum es b) nicht weitaus mehr deutsche Produktionen oder meinethalben Übersetzungen an o.g. Stellen gibt.

Kriegen wir hierzulande den Arsch nicht hoch aus Angst, etwas zu machen, was vielleicht nicht ganz so innovativ ist? Mangelndes Talent? Kein Interesse? Was meint ihr?

Belchion

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Diejenigen, die Probleme mit Englisch haben, werden auch kaum Kunden auf einer englischsprachigen Plattform werden. Aus dieser Sicht ist es also wenig sinnvoll, als deutscher Verleger seine Produkte auf englischen Plattformen anzubieten, vor allem, wenn die keine der gängigen deutschen Zahlungsmethoden (Überweisung, Lastschrift) anbieten.

m4lik

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Hm. Paypal reicht da meiner Meinung nach völlig aus. Davon abgesehen gibt es genügend Multiplikatoren, die sich für mehrsprachige Produkte interessieren, immerhin steht der ganze OWOD-Kram online zur Verfügung. Okay, angenommen, es handelt sich um derartige Barrieren, warum gibt es kein verlagsübergreifend deutschssprachiges Portal?

Offline Lichtschwerttänzer

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gibt es

Fantasy-Downloads.de

Midgard-online.de bietet Midgardprodukte an.

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

m4lik

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Der erste Link funzt nicht. Der zweite ist verlagsgebunden, klar, sowas gibt es. Mir sind auch die freien deutschen Rollenspiele bekannt. Mir geht es semi-professionelle Produkte wie Rollenspiele, Spielhilfen, OGL-Kram etc. die Geld kosten und daher eine andere Wertigkeit haben. Zum Beispiel Quicksilver, Barbarians of Lemuria, etc.

Offline Lichtschwerttänzer

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http://www.fantasy-download.com/shop/index.php


Was an Midgard nicht professionell ist, wüsste ich gerne, das BoL auf deutsch raus ist auch.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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m4lik

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Ah, fein, danke. Aber da ist das Material auch zu großen Teilen englisch.

Dass Midgard nicht professionell ist, habe ich nicht gesagt. Im Gegenteil: Es ist professionell und damit ein Verlagsangebot. Mir geht es um Nischen- und semiprofessionelle Produkte. BoL hat den Sprung zu den Verlagen geschafft, keine Frage. Für andere Spiele trifft das nicht zu. Der ganze D20-Kram zum Beispiel. Warum gibt es sowas nicht oder kaum auf Deutsch?

Santa

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Kriegen wir hierzulande den Arsch nicht hoch aus Angst, etwas zu machen, was vielleicht nicht ganz so innovativ ist? Mangelndes Talent? Kein Interesse? Was meint ihr?
Innovativ ist das schon lange nicht mehr und wer mit der gängigen Software ein zu druckendes Buch herstellt, sollte auch in der Lage sein den Button für den PDF-Export zu drücken. Das ein gewisses Maß an Interesse besteht, kann man auch nicht leugnen, weil sich manche Leute danach erkundigen.

Ich glaube viele Leute in Deutschland und darunter auch manche Entscheidungsträger in den Verlagen sind einfach zu konservativ und haben seltsame Vorstellungen davon, wie man digitale Produkte vermarktet.
Das sieht man schon daran, dass als hier gängige Bezahlungsvarianten Überweisung etc. angeführt wird, was gefühlt bei Ü30 den Tatsachen entsprechen dürfte.
Außerdem wer zahlt schon den Druckpreis, wenn er nichts in der Hand hat und warum erscheinen PDF Versionen nicht gleichzeitig mit den gedruckten Werken? Kombinierte Druck-PDF Aktionen ... nun ja, ihr wisst vermutlich worauf ich hinaus will.
Man tut sich hier wohl schwer, einfach mal das wirtschaftliche Risiko einzugehen, aber das soll ja schon immer die Mentalität hier gewesen sein.

Offline Mentor

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Ich würde mal ein paar mögliche Gründe einwerfen:

*) Der Markt (Angebot) ist zu klein, es fehlt die kritische Masse an Produkten, dass eine Plattform interessant und lebendig wird.
*) Der Markt (Käufer) ist zu konservativ. Wenn Überweisung+Lastschrift statt Kreditkarte oder Paypal nötig wird, wird es logistisch einfach mühsamer.
*) Regelungen + Gesetze sind mühsamer. z.B. Buchpreisbindung, Verbraucherschutz und Online-Auflagen.
*) Ich finde auch, dass im deutschsprachigen Raum die Leute lieber etwas Halbprofessionelles selbst schaffen (bzw. zumindest damit anfangen), als etwas Halbprofessionelles kaufen.



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Offline carthinius

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Man tut sich hier wohl schwer, einfach mal das wirtschaftliche Risiko einzugehen, aber das soll ja schon immer die Mentalität hier gewesen sein.
Das wirtschaftliche Risiko ist auch das Hauptargument, das ich gelten lassen würde - immerhin gibt es nunmal PDF-Piraterie (wenn man das mal so nennen darf), und wenn dann auch noch im deutschen Nischenmarkt passiert, ist das vermutlich schmerzlicher als bei einem englischen Hersteller, der ja gleich ganz andere Kundenkreise anspricht (ich meine, bei WorldWorksGames mal was über ihre Probleme mit der PDF-Piraterie gelesen zu haben, und der Laden lebt ja nunmal von PDFs).
Allerdings denke ich auch, dass hier grundsätzlich falsch gedacht wird seitens der Herausgeber: Ich kaufe kein PDF für 75% des tatsächlichen Buchpreises, das lohnt sich einfach nicht.  Bundle-Angebote fände ich interessant, gerade für Abenteuer- oder Szenarienbände oder ähnliches, bei denen sich z.B. unter dem Aspekt der Qualität der Ausdruck von Karten eher lohnt als das oft umständlichere Kopieren oder Scannen für die Spieler - aber leider gibt es sowas hierzulande ja nicht.

Aber wahrscheinlich lässt sich auch nicht leugnen, dass der Großteil der Spieler in Deutschland vermutlich ein konservativer Haufen ist, der sowas nicht nutzen wollen würde (man beachte die Diskussionen über eBooks und Reader und die Wut des Feuilletons über das nichtgedruckte Buch, Thema "Kulturlosigkeit" blabla)...
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Offline Woodman

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Aber wahrscheinlich lässt sich auch nicht leugnen, dass der Großteil der Spieler in Deutschland vermutlich ein konservativer Haufen ist, der sowas nicht nutzen wollen würde (man beachte die Diskussionen über eBooks und Reader und die Wut des Feuilletons über das nichtgedruckte Buch, Thema "Kulturlosigkeit" blabla)...
Das merkt man auch immer wieder bei Diskussionen hier, da werden die durchaus vorhandenen Produkte, die einen Wunsch befriedigen würden, ignoriert weil so ein PDF nicht zählt, oder man da nicht per telegrafischer Zahlungsanweisung zahlen kann.
Nachdem was ich hier und in meinem direkten Umfeld mitbekomme, würde ich eine deutsche eBook Plattform auch nicht in Betracht ziehen, weil alle meine Informationen sagen "das geht schief". Die Leute, die dort auch wirklich kaufen würden, tun dies auf internationalen Plattformen genauso und rpgnow/drivethru haben ja auch schon eine deutsche Oberfläche und geben mir die Preise direkt in Euro an und haben einiges an deutschen Produkten im Angebot (Man muss sie nur finden :( )

Offline carthinius

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Nachdem was ich hier und in meinem direkten Umfeld mitbekomme, würde ich eine deutsche eBook Plattform auch nicht in Betracht ziehen, weil alle meine Informationen sagen "das geht schief". Die Leute, die dort auch wirklich kaufen würden, tun dies auf internationalen Plattformen genauso und rpgnow/drivethru haben ja auch schon eine deutsche Oberfläche und geben mir die Preise direkt in Euro an und haben einiges an deutschen Produkten im Angebot (Man muss sie nur finden :( )
Ich denke, das liegt aber auch an der mangelnden Werbung hierzulande. Wer weiß denn, dass es Drivethru gibt, außer wenn er sich regelmäißig in Foren oder Blogs rumtreibt? Ein Hinweis in jedem Produkt auf der Impressumseite würde da vermutlich schon helfen.
Hinzu kommt, dass es ja leider Usus ist, eben nicht auf bereits Bestehendes zurückzugreifen, sondern alles selbst machen zu wollen (siehe Prometheus Games oder F-Shop mit ihren jeweils eigenen PDF-Shops), warum soll man da nicht sagen: "Hier, passt auf, ihr findet uns auf dieser internationalen Plattform, da gibt es auch ganz viele andere tolle Dinge in anderen Sprachen, alles was ihr braucht, ist ein PayPal-Account oder eine Kreditkarte - viel Spaß beim Shoppen!" Klar, ich weiß nicht, wie die wirtschaftlichen Konditionen sind und wie groß das Stück vom Kuchen ist, dass Drivethru jeweils haben will, aber dass jeder Herausgeber seinen eigenen Shop macht, kann doch auch nicht das Wahre sein bei einem so überschaubaren Markt. Warum soll ich nicht in einer deutschen Sektion eines PDF-Anbieters Savage Worlds UND DSA finden dürfen? Ich glaube nicht, dass das zum Nachteil der einzelnen Beteiligten wäre, im Gegenteil - ein PDF ist vermutlich noch schneller spontan gekauft als ein Buch im Laden, das einem nicht mit einem "andere Kunden interessierten sich auch für" empfohlen wurde...
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Offline Woodman

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Ich denke, das liegt aber auch an der mangelnden Werbung hierzulande. Wer weiß denn, dass es Drivethru gibt, außer wenn er sich regelmäißig in Foren oder Blogs rumtreibt? Ein Hinweis in jedem Produkt auf der Impressumseite würde da vermutlich schon helfen.
Ich glaube bevor Werbung wirken kann muss erstmal Akzeptanz geschaffen werden, wenn man auf Empfehlungen ala "Klar gibts als PDF sogar fürn Appel und n Ei" nur Ablehnung und Desinteresse zur Antwort bekommt, wäre der sicher nicht gerade große Werbeetat von deutschen Rollenspiel Verlagen da meiner Meinung nach eher verschwendet.

Offline carthinius

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Ich glaube bevor Werbung wirken kann muss erstmal Akzeptanz geschaffen werden, wenn man auf Empfehlungen ala "Klar gibts als PDF sogar fürn Appel und n Ei" nur Ablehnung und Desinteresse zur Antwort bekommt, wäre der sicher nicht gerade große Werbeetat von deutschen Rollenspiel Verlagen da meiner Meinung nach eher verschwendet.
Deswegen sagte ich ja auch "Impressumseite" - dass da keine großen Gelder im Spiel sind für ganzseitige Werbeblöcke in Zeitschriften ist klar. Aber es gibt genug Möglichkeiten, darauf hinzuweisen: Verlagshomepages, in den eigenen Produkten (die eh gedruckt werden), Magazinen wie GamesOrbit oder Mephisto im Newsbereich, auf Cons...
Außerdem weiß ich ja nicht mal, woher die mangelnde Akzeptanz kommt. Wenn ich für ein PDF mehr als 50% des Buchpreises zahlen sollte, würde ich das auch nicht akzeptieren. Vielleicht wären einzelne "PDF only"-Veröffentlichungen eine Möglichkeit, da etwas zu bewegen? Oder für DSAler sowas wie ein digitales Boten-Abo für 10€ im Jahr.
Vielleicht sollte man auch mit sowas wie "eingearbeiteten Errata" werben - ich fänd es nicht schlecht, meine Regelwerke in der korrigierten Fassung einfach schnell neu herunterladen zu können und kann mir nicht vorstellen, dass das nicht auch ein Argument für andere Spieler ist (dann würde vielleicht auch sowas wie D&D3.0 zu 3.5 oder DSA4 zu 4.1 nicht passieren, was mich als Kunden ja ziemlich ärgern würde).
Vielleicht sollten die Herausgeber auch an sowas wie iPads denken, die ja den PDF-Transport zum Spielgeschehen noch deutlich einfacher machen als der nebenherlaufende Laptop - inklusive App, die die Charaktererschaffung übernimmt.
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Offline Woodman

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Ich glaube bei den Preiswünschen von weniger als 50% des Druckwerkes haben die Verlage ein Problem mit der Rentabilität, der Anteil der Druckkosten an einem Buch dürfte deutlich kleiner sein als 50%, das Problem ist nur, dass man die Kosten für die ganze Auflage im Voraus aufbringen muss, beim PDF fällt das Finanzierungsrisiko kleiner aus. Das tolle an PDFs ist nicht, dass die Sachen dann so viel billiger werden, sondern das kleinere Supplements, die sich aufgrund der zu erwartenden geringen Absatzzahlen und der daraus resultierenden anteilig sehr hohen Druckkosten als Printprodukt nicht rechnen würden, rentabel werden und so die Breite des Angebots wächst. An den Kosten für Autoren, Übersetzer, Lizenzen, Lektorat, Layout und Illustratoren ändert sich ja nichts, nur weil man das Ergebnis nicht an eine Druckerei schickt.

Offline D. Athair

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Kauf-PDF sind auf dem deutschen Markt noch nicht in.
Mögliche Kunden müssen vom Wert der e-Produkte überzeugt werden.

Sollten sich die entsprechenden Verkaufsplattformen von Ulisses (F-Shop) und Prometheus (... under construction) etablieren können, dann wird auch deutsches Material in größerem Stil auf diesem Weg angeboten werden.

"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Robert

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@Woodman:
50% find ich auch zu hoch gegriffen, aber 20-25 Nachlass gegenbüer dem Print-Produkt sollten doch drin sein?
Überhaupt, warum machen die deutschen Verlage es nicht wie z.B. Evil Hat?
Ein PDF zu jedem gekauften Print-Produkt, von mir aus auch gerne 2-5€ teurer als nur Buch ohne Pdf(bei S7S hatte ich den hohen Preis kritisiert, aber das Gratis-Pdf hat mich versöhnt).
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

Offline arma

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Mir geht es [...]OGL-Kram etc. die Geld kosten und daher eine andere Wertigkeit haben.

Meines Wissens nach wäre OGL - basiertes Material nicht möglich, da es auf Englisch sein muss (Kompatibilität mit dem Ausgangsmaterial).

Ich glaube bei den Preiswünschen von weniger als 50% des Druckwerkes haben die Verlage ein Problem mit der Rentabilität, der Anteil der Druckkosten an einem Buch dürfte deutlich kleiner sein als 50%

Ich lese immer Angaben im Bereich von 10-30%, je nach Auflagenstärke, für den amerikanischen Markt. Dabei steckt der Verlag in der Regel nur 40% vom Verkaufspreis ein, wenn es in den regulären Vertrieb geht (also amazon statt IPR oder Eigenvertrieb). Bleiben vielleicht 20% als Erlös, aus dem dann noch andere Kosten gedeckt werden müssen (Autor, Grafiker, etc.).
Bei Drivethru und Konsorten wird ungefähr dasselbe bei übrig bleiben, wenn Du Druckkosten abziehst, da auch drivethru 30% einsteckt.

Hierzulande sieht es etwas anders aus dank Buchpreisbindung, allerdings sind die Auflagen auch nochmal kleiner, also Druckkosten pro Stück höher.


Das tolle an PDFs ist nicht, dass die Sachen dann so viel billiger werden, sondern das kleinere Supplements, die sich aufgrund der zu erwartenden geringen Absatzzahlen und der daraus resultierenden anteilig sehr hohen Druckkosten als Printprodukt nicht rechnen würden, rentabel werden und so die Breite des Angebots wächst. An den Kosten für Autoren, Übersetzer, Lizenzen, Lektorat, Layout und Illustratoren ändert sich ja nichts, nur weil man das Ergebnis nicht an eine Druckerei schickt.

Naaaaaaajaaaaa.....
Die Absatzzahlen für PDFs werden meist schon für den englischsprachigen Markt überschätzt. Was sich nicht im Druck lohnt, lohnt meist auch nicht im PDF, zumindest nicht aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Als Hobby, sicher. Für irgendwelchen Kleinkram der Gelegenheitskäufe auslöst, vielleicht.
Aber wenn die Druckkosten rausfallen, und man das PDF entsprechend billiger macht, müsste man genauso viele PDFs verkaufen wie sonst das Druckwerk, um ebenso rentabel zu sein. Für Nischenprodukte passiert das sicher nicht.
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Belchion

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Meines Wissens nach wäre OGL-basiertes Material nicht möglich, da es auf Englisch sein muss (Kompatibilität mit dem Ausgangsmaterial).
Ich kann in der OGL keine Klausel finden, die eine Kompatiblität mit dem Ausgangsmaterial erfordert. Sollte es sie geben, wäre True20 lizenzwidrig (da es auf d20 beruht und zu diesem nicht kompatibel ist), was ich für unwahrscheinlich halte.

Offline Selganor [n/a]

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Meines Wissens nach wäre OGL - basiertes Material nicht möglich, da es auf Englisch sein muss (Kompatibilität mit dem Ausgangsmaterial).
Die OGL erlaubt Uebersetzungen.

Und was die Kompatibilitaet angeht.... Kompatibel zu welchem Ausgangsmaterial?
Dresden Files hat dieselbe OGL wie es die ganzen "pseudo-D&D-D20-Produkte" haben (nur eben mit anderem Copyrightvermerk/Product Identity Deklaration)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline scrandy

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1. Eigene Produkte:
Natürlich könnte man nativ deutsche Produkte auch als PDF vermarkten. Werde ich mit Sicherheit auch mit meinem Spiel machen, wenn es denn mal fertig ist, aber die Frage ist doch, wie viele nativ deutsche Produkte gibt es denn überhaupt, damit man damit einen PDF-Shop füllen könnte? Nativ heißt natürlich, dass es kein englisches Lizenzprodukt ist, sondern eine deutsche Eigenentwicklung.

2. vorhandene Lizenzprodukte
Bereits in Vertrag stehende Lizenzprodukte haben möglicherweise die Rechte zur Online-Verwertung gar nicht in ihrem Vertrag enthalten, da es sich im Urheberrecht um eine völlig anderes Recht handelt. Das ist vergleichbar mit Fernsehsendungen (wie Hart aber Fair), die im Online-Streaming geschnitten sind, weil für die Passagen nur die Fernsehrechte gekauft wurden, aber nicht die Online-Rechte. Warum sollte man also ohne bereits existente deutsche Online-Verkaufsplattform alte Verträge neu aushandeln wollen und möglicherweise weitere Ausgaben riskieren?

3. neue Lizenzprodukte
Ich beobachte in letzter Zeit immer häufiger das Phänomen, dass Übersetzungen wenig rentabel sind, weil der deutsche Markt schlicht zu klein ist oder sich die deutschen Spieler sogar explizit die englische Fassung kaufen obwohl eine deutsche exisitiert um z.B. kompatibel mit unübersetzten Quellenbüchern zu sein. Letztendlich ist es eben alles eine Frage der Rentabilität.

4. PDF und Shopproblematik
PDF als Kaufmedium hat sich nicht unbedingt etabliert. Viele verschenken auch die PDF um über den Sammlertrieb und die Pragmatik am Spieltisch das gedruckte Buch zu bewerben. Für solche Publikationen (Degenesis, Aera usw...) fällt also der PDF-Shop aus. Was aus nativ deutschen und korrekt lizensierten Produkten übrig bleibt ist einfach nicht genug um einen deutschen PDF-Shop zu füllen und ein amerikanischer Shop kann nicht mit lizensiertem Material gefüllt werden, da man ja nur die Lizenz für Deutschland besitzt und somit nicht auf einem amerikanischen Server international Material anbieten kann, auch wenn es auf deutsch ist.
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Offline arma

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Und was die Kompatibilitaet angeht.... Kompatibel zu welchem Ausgangsmaterial?
Dresden Files hat dieselbe OGL wie es die ganzen "pseudo-D&D-D20-Produkte" haben (nur eben mit anderem Copyrightvermerk/Product Identity Deklaration)

Das, in dem die Lizenz jeweils ist. die OGL in einem D20 Produkt bezieht sich auf dieses Produkt, die OGL in DF auf DF. Wie dem auch sei:

http://de.wikipedia.org/wiki/D20
http://www.rpg-info.de/SRD

Scheinbar liegt es nicht an der Möglichkeit der Übersetzung, die ist tatsächlich in der OGL nachdem ich nun auch mal nachgesehen habe. Könnte damit zusammenhängen, dass dank dt. Urheberrecht die Möglichkeit besteht, dass eine Übersetzung selbst dem Urheberrecht unterliegt, und dass die Amis da kritisch waren egal ob Fakt oder nicht, und dass F&S mitgezogen hat (was trotzdem die Frage eröffnet, warum es sonst niemand gemacht hat).

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Offline Woodman

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Die Absatzzahlen für PDFs werden meist schon für den englischsprachigen Markt überschätzt. Was sich nicht im Druck lohnt, lohnt meist auch nicht im PDF, zumindest nicht aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Als Hobby, sicher. Für irgendwelchen Kleinkram der Gelegenheitskäufe auslöst, vielleicht.
Aber wenn die Druckkosten rausfallen, und man das PDF entsprechend billiger macht, müsste man genauso viele PDFs verkaufen wie sonst das Druckwerk, um ebenso rentabel zu sein. Für Nischenprodukte passiert das sicher nicht.
Das scheint zumindet SJ Games anders zu sehen, die bringen nämlich seit einiger Zeit recht viele Nischenprodukte als pdf raus, die sie als Printversion nie rausgebracht hätten. Und die Anzahl der verkauften Einheiten braucht man nicht schätzen, die stehen bei e23 in absoluten Zahlen dabei, und da ist die Top20 bei 700 - 1400 verkauften Exemplaren pro Titel, mit so einer Auflage (1000 - 2000) könnte man die Titel nicht zu einem Wettbewertbsfähigen Preis auf den Markt bringen, weil dann die Druckkosten explodieren. Ich kenne jetzt allerdings die Zahlungsmodalitäten an die Autoren nicht, aber wahrscheinlich ist der Vorschuß deutlich geringer als bei den Druckwerken, und vielleicht bekommen sie auch nur monatlich ihre Anteile an den Verkäufen überwiesen.

Offline Teylen

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@Woodman:
50% find ich auch zu hoch gegriffen, aber 20-25 Nachlass gegenbüer dem Print-Produkt sollten doch drin sein?
Aus Kunden Sicht finde ich PDFs erst dann interessant wenn sie gegenüber einem Print Produkt der entsprechenden 70-80% nach lassen. Immerhin kostet es einen ein Schweine Geld wenn man sich das PDF ordentlich drucken lassen möchte.
Nun und solange die Preise nicht dort sind und die Reader dazu noch entsprechend teuer besteht imho kein wirklicher Markt in Deutschland für PDFs...
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Offline scrandy

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Nun und solange die Preise nicht dort sind und die Reader dazu noch entsprechend teuer besteht imho kein wirklicher Markt in Deutschland für PDFs...
Ich sehe eigentlich vor allem einen Markt im Bereich der Abenteuerbücher oder in Supplements, die wenig Auflage haben. Da ja der Preis für den Druck erheblich ansteigt, je kleiner die Auflage ist, könnte man so relativ risikofrei Abenteuer in Umlauf bringen und beim Verkauf über die eigene Seite die Gelder fast zu 100% in das Schreiben investieren. Sonst fließen ja eigentlich immer immense Summen in Druck und Verkauf ab. Und ab einem gewissen Punkt ist das Risiko auf den Drucken sitzen zu bleiben oder durch kleine Auflage hohe Druckkosten zu haben einfach zu hoch. In dem Fall könnte also die PDF durchaus was wert sein.

Ansonsten finde ich das Geschäftsmodell "PDF verschenken, an Sammlern verdienen" eigentlich lukrativer im Bereich der Grundregelwerke.
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