Autor Thema: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?  (Gelesen 1393 mal)

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Offline Horatio

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Ich bin mir nicht 100% sicher, ob dieses Thema hier her gehört, aber ich glaube hier schauen am ehesten die Leute rein, die mir weiterhelfen können :).

Laws hat mich zwar mindestens so oft enttäuscht wie er mich positiv überrascht hat, aber dieses Buch klingt einfach zu spannend. Nur wo bekomme ich es her?

Naja, falls mir da niemand weiterhelfen kann, wird es wohl nächsten Monat das PDF werden :P.

Davon abgesehen.. hat es denn schon wer gelesen? Haben ja einige Laws Fans hier im Publikum :D.
« Letzte Änderung: 29.08.2010 | 16:20 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
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Achamanian

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Re: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?
« Antwort #1 am: 29.08.2010 | 17:08 »
Laut verlag ist es noch nicht erschienen:

http://gameplaywright.net/?page_id=1529

Da steht zwar "Shipping mid-august", aber es ist offenbar noch nicht "in stock".

Einfach noch ein bisschen warten, dann gibt's das sicher auch bei Amazon. Oder vorzugsweise bei sphärenmeister.

Offline Bombshell

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Re: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?
« Antwort #2 am: 29.08.2010 | 18:03 »
Hallo,

ich habe Roland danach gefragt und er will es in sein Programm aufnehmen.

MfG

Stefan
Kurze klare Worte

Offline Horatio

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Re: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?
« Antwort #3 am: 29.08.2010 | 18:16 »
Großartig :D.
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
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Offline Achim

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Re: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?
« Antwort #4 am: 8.09.2010 | 17:58 »
Dies ist das kurze Einführungskapitel zum Buch (so etwas sollte es in jeder Schulpflichtlektüre geben...):

Zitat
How To Pretend You’ve Read This Book

Hamlet’s Hit Points creates a system for analyzing stories tuned to the needs of roleplaying gamers. As such it assumes a basic familiarity with roleplaying terms and techniques.
With its system of beat analysis, you can track a narrative’s moment-to-moment shifts in emotional momentum. Beat analysis builds itself around the following very basic fact:
Stories engage our attention by constantly modulating our emotional responses.
As observations go, this one is glaringly obvious, once stated. Yet we in the roleplaying community have paid it surprisingly little heed over the nearly forty years of our form’s existence.
The opening essay, “Surprised By Story,” finds a historical explanation for our collective neglect of narrative fundamentals.
The “Beat Analysis” section lays out the building blocks of our story breakdown system. It divides stories into a series of separate moments, or beats. Beats fall into nine categories: two primary types and seven less common ones. Each beat resolves in a way that alters or reinforces the audience’s responses. Most move us either toward hope or fear, with the odd beat resolving ambiguously.

Der eigentliche Text, ohne die Beispielanalysen, ist ziemlich kurz gehalten. Kommt bei Laws manchmal vor. Kann in diesem Fall aber auch daran liegen, dass die eigentlich Idee tatsächlich keine besonders komplizierte ist.

Ob die Technik tatsächlich für den Rollenspieler hilfreich ist, kann ich für mich noch nicht beurteilen. Da muss ich die Praxis abwarten. Eigentlich müsste das je nach Spiel- und vor allem SL-Stil stark unterschiedlich sein.

Auf jeden Fall wertvoll ist der (immerhin ziemlich preiswerte) Text aber für Autoren, die Prosa über die Länge einer Kurzgeschichte hinaus schreiben, sowohl als Analyse- als auch als Konstruktionswerkzeug. Vielleicht auch in anderen Medienformen; da kann ich nur vermuten.

Offline Horatio

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Re: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?
« Antwort #5 am: 8.09.2010 | 18:50 »
Also ich fand das Buch recht aufschlussreich.

Er zeigt, dass es mehrere, voneinander erstmal unabhängige, „Ebenen“ gibt über die man emotionale Ups and Downs erzielen kann, zeigt auf, dass zu viele Down Beats am Stück zu Frustration führen können (und dass man da eine Ebene durchaus mit Down Beats laufen lassen und über eine andere Ebene Up Beats erzielen kann) und hilft einem zu erkennen, welche Aufgabe eine Szene haben kann (und damit auch, wann eine Szene zu nichts führt und bitte geschnitten gehört).

Er arbeitet dabei in seinem System mit „kleinen Einheiten“, die auch in einem Rollenspiel, dass eine große durchgehende Überstruktur oft nicht erlaubt, Anwendung finden können. Zusätzlich bereitet er gerade in der Analyse von James Bond jagt Dr. No einige hm.. „literarische Tricks“ für RSP auf, bzw. kommentiert auch, was da im Medium Rollenspiel gar nicht erst versucht werden sollte ;D.

Ich hatte ein paar Aha-Erlebnisse beim lesen, aber viel wichtiger fand ich, dass er einiges das bereits bekannt war, in ein System anordnet, womit es wertvoller wird :).

Ich gebe aber auch zu, dass ich erst etwa in der Hälfte von Dr. No so richtig dahinter kam, wie es mir helfen kann^^; die Hamlet Analyse zeigt das System, aber da Hamelt doch vom klassischen Rollenspiel etwas entfernt ist und James Bond doch näher dran, war da der gedankliche Schritt vom einem zum anderen doch etwas leichter ;).

Nach anfänglicher Skepis noch beim lesen kann ich inzwischen nur eine Empfehlung dafür aussprechen :).
Einige Dinge hätte man besser machen können, klar. Ich hätte das System gerne noch etwas stärker an Beispielen aufs Rollenspiel bezogen gehabt und ein paar Worte wie man es vielleicht schon in der Vorbereitung einbringen kann (auch wenn da einige Ideen recht offensichtlich dazu Aussagen machen). Außerdem beweihräuchert er sich im Vorwort für meinen Geschmack etwas zu sehr und die Aussage, er ist der einzige der in die Literaturtheorie reingeschaut hat um daraus Schlüsse fürs RSP zu ziehen, ist einfach nicht richtig :P.

Wo es mir geholfen hat ist insbesondere wie man, wenn man in ein neues Szenario einführt, dort die „Informationsbelieferung“ der Spieler besser managen kann, bzw. dafür sorgt, dass diese nicht zu dröge / frustrierend wird; klar hatte man da immer seine Tricks, aber hier bekommt man ein System ;).

Auch beim Durchdenken von einigen eigenen Sitzungen die besonders gut liefen und einigen die einfach nicht so richtig "losgehen" wollen, sehe ich da Zusammenhänge mit den von Laws aufgeworfenen Systematiken. Mir hat es also auf jeden Fall geholfen ein paar Dinge im Kopf zu ordnen die bisher nur "Einzelideen" waren und ein paar Aha-Erlebnisse waren auch dabei :).
Für den Preis und in dem Bereich eine ganze Menge^^.
« Letzte Änderung: 9.09.2010 | 16:48 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
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that would be revealed after the fact, not before.
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Nin

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Re: Hamlets Hit Points von Robin D. Laws – woher beziehen?
« Antwort #6 am: 9.09.2010 | 16:21 »
Ich bin euren Empfehlungen gefolgt und habe es mir gerade runter geladen.
Danke für den Tipp.