Autor Thema: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin  (Gelesen 55599 mal)

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Offline LordBorsti

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #150 am: 15.05.2012 | 23:21 »
Ich glaube mit etwas Abstand dürfte das ein Spielabend sein, der euch noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Wenn man das Diary liest, wirkt das wie ganz großes Kino bzw. Drama. Sicher kein klassisches Happyend, aber es sind doch meistens die tragischen Figuren und Geschichten, die am meisten Eindruck hinterlassen.

A Game of Thrones (SOIAF) Analogie:
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« Letzte Änderung: 15.05.2012 | 23:30 von LordBorsti »
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #151 am: 16.05.2012 | 12:17 »
Ich hoffe aber darauf, dass uns deine brillianten Diaries, wenn schon nicht aus Jans einzigartiger Sicht verfasst, dennoch erhalten bleiben...

schaun mer mal.  8]
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Timberwere

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #152 am: 16.05.2012 | 12:25 »
Urban-Fantasy-Autor?!? *lacht sich weg und deutet breit grinsend auf Ricardo Alcazár und sein Tagebuch*


Das Interview mit Peter Rath ist jedenfalls schon mal sehr nett. Ich bin gespannt! :)
« Letzte Änderung: 16.05.2012 | 12:29 von Timberwere »
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
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Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #153 am: 16.05.2012 | 12:55 »
Urban-Fantasy-Autor?!? *lacht sich weg und deutet breit grinsend auf Ricardo Alcazár und sein Tagebuch*

Und ich dachte, ich hätte mal eine neue Idee!  :D

Andererseits, wenigstens ist hier der Autor mehr Tarnung als Identität :)
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Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #154 am: 16.05.2012 | 14:35 »
Und es gibt noch ein Diary, von Nolk, dem uralten schwarzen Vampir, den Heiko als Gastspieler so meisterlich verkörperte:

Dead Man Walking

“Ich will der verdammt noch mal beste Auftragskiller der Welt werden!”

Tief, mit beiden Händen im Unterleib von Jan Hirt beschäftigt, fragt sich Nolk, was den jungen Mann dazu bewogen haben könnte, ausgerechnet diese Worte zu Anubis zu sprechen?

... zu entnehmen die Milz, dann der Reihenfolge nach die Leber ... seine Hände führten das uralte Ritual ohne zu zögern aus. Über zwölfhundert Jahre war das letzte Mal jetzt her. Es gibt einige Dinge, die verlernt man einfach nicht mehr. Sachte, fast schon zärtlich entnahm Nolk die noch warmen Organe und legte sie in die vorbereiteten Kanopen. Geschickt schob er dabei die runenbesetzten Obsidiansplitter in die Knochen des jungen Mannes. Während ein Teil seines Geistes weiter das Verwandlungsritual durchführte, spaltete sich ein zweiter Teil ab und dachte über die Obsidiansplitter nach.

Es hatte ihn einiges an Recherchen in seinem Gedankenpalast abverlangt, um sich daran zu erinnern, wo er diese Artefakte vor Jahrhunderten deponiert hatte. Nolk wusste nicht genau, was Anubis von seinem langen Katz und Maus Spiel mit Imhotep hielt. Zu ärgerlich, dass dieser hier, Nolk rupfte, kurz an einem widerspenstigen Lungenflügel, das Gefäß frühzeitig zerstört hatte. So war Nolk nicht rechtzeitig vor Ort um Anubis selbst das Herz herauszureißen und den Mantel der Macht anzulegen. Er hatte sich einfach viel zu sehr gefreut, in Imhotep einen würdigen Widersacher gefunden zu haben. Fast so wie damals mit Kain. Ja Imhotep hatte ihn stark an Kain erinnert. Vielleicht war das der Grund, für ein fast dreitausend Jahre andauerndes Katz und Maus Spiel gewesen? Gute Frage!

Nolk bemerkte, dass seine Hände nichts mehr zu tun hatten, und zwang sich ins Hier und Jetzt zurück. Er betrachtete sein Werk. Die Organentnahme war verwirrend, unnötig kompliziert und von fast grandioser kunstfertiger Verwirrung. Unbefriedigend um genau zu sein. Rituale hatten aber schon seit Anbeginn der Zeit so zu sein. Immerhin macht es immer noch so viel Spaß wie früher, mit einer gebogenen Nadel das Gehirn durch die Nase herauszuziehen. Nach Jahrtausenden nimmt man, was man kriegen kann. Immerhin war es ihm gelungen sich zu beherrschen und den Schädel des jungen Mannes nicht aus reiner Bosheit, zu zerbrechen. Natürlich hätte er ihn wieder zusammengesetzt, Sollbruchstellen zeugten jedoch von geringer Kunstfertigkeit. Schlimm genug das der Arm schon eine solche Sollbruchstelle enthielt.

„Ihr könnt dann jetzt wieder aufstehen. Es ist vollbracht.“

Nolk verließ den Tempel. Mit ansehen, wie Anubis seinem neuen Champion mehr Macht verlieh, war nicht sein Spiel. Die Obsidiansplitter sollten ihm einen kurzen Vorteil verschaffen, sollte Anubis seinen neuen Champion an ihm ausprobieren wollen. Eigentlich bezweifelte er das, aber er war nicht so alt geworden, weil er allzu viele Dinge dem Zufall überließ. Außerdem musste er noch einen Hausbesuch abstatten und Merlins Souvenir an sich bringen.


Donnerstag Vormittag, Friedhof Stellingen

Das mit weitem Abstand interessanteste Ereignis bei der Beerdigung von Bruno Heller, war das emotionale Wollknäul, dass sich zwischen Anubis Champion und der Frau Namens Sandra Sládek sponn. Er bräuchte sich nur etwas mehr zu konzentrieren und er würde die wirbelnden Fäden sehen können. Purpur, hellgrün, violett, titanblau, wiederstreitende Gefühle die zum greifen und spielen bereit wären. Er widerstand der Versuchung. Er hatte sich schon für ein anderes Spiel entschieden. Sein Blick wanderte zu Edeltraut Manskes Tochter. Manske, was für ein hässliches Anagramm. Ihr Geruch ist dem ihrer Halbschwester jedoch sehr ähnlich. Ob ihr Herzblut auch so ähnlich schmecken würde? Ob ihre Mutter je rausgefunden hat, was damals passiert ist? Eigentlich vollkommen egal und unerheblich. Nolk wartet noch einige Augeblicke, zählt die Herzschläge der Anwesenden, teilt sie durch ihre Anzahl und wartet auf den perfekten Augenblick das Spiel auch für die Spieler zu eröffnen.

Und da war der Augenblick: „Champion von Anubis? Wäret ihr so freundlich eurer ehemaligen Begleiterin ein Geschenk von mir zu übergeben?“ fragt er sehr freundlich. Die Beleidigung und Abfuhr desselbigen erfolgt fast automatisch, genau wie erwartet. Nolk konzentriert sich kurz auf die Obsidiansplitter, die er an den Knochen des jungen Assassinen angebracht hat. Gefügig trottet der Körper von Anubis Champion anschließend herüber. Wie bedauerlich, dass die Augen in diesem Körper keinen Hass mehr versprühen können. Sie sind einfach nur tot, wie es sich für einen Toten gehört.

Frau Manske starrt den winzigen Silbernagel an, den sie noch nie gesehen hat. Gefertigt von Merlin um Mordreds Schwert zu verschleiern. Bisher befand sich dieser Nagel zwischen den Lederbändern im Schwertgriff. Bisher konnte Mordred sein Schwert nicht finden, bisher. Als sie aufsieht und ihn fragend anblickt, achtet er gar nicht auf ihre Worte, er weiß eh schon, was er sagen wird und für das Spiel ist ihre Frage auch vollkommen unerheblich. „Ich habe mir erlaubt, den Nebelschleier über eurem Schwert zu entfernen. Als ihr das Schwert eures Ur-ur-ur-ur-Großvaters an euch nahmt, da habt ihr hoffentlich auch seinen Schild mitgenommen. Denn den werdet ihr jetzt brauchen ...  sobald er zu euch kommt und sein Schwert zurückfrodern wird.“ Der Rest des Gesprächs ist uninteressant und unwesentlich. Zwei Dominosteine beginnen zu fallen und bewegen sich in unterschiedliche Richtungen. Das Schwert auf der einen Seite ist ein Stein und ihre Familiengeschichte auf der anderen Seite ist der zweite Stein.


Nolks Hotelzimmer

Der junge Mann ... Nolk durchforstet seinen Gedankenpalast ... Jan Hirt fragt ihn aus, fragt nach dem Schwert, nach Mordred, nach dem Duell, nach dem Schild, nach dem Schwert, betastet dabei unbewusst sein eigenes Kopesh. Nolk antwortet ihm bereitwillig auf seine Fragen, während seine Augen die Bewegungen der Finger auf dem Kopesh verfolgen. Dieser Junge ist wie alle, die Beginnen das Spiel zu spielen. Zu Beginn wollen sie eine Waffe, denn mit Waffen erreichen sie ihr Ziel. Liebend gerne Waffen, denen Macht innewohnt. Das führt zu Gewalt und Gewalt führt irgendwann zu Sex. Anschließend kommt der Erkenntnissprung und sie schaffen die nächste Ebene. Sie erkennen, dass sie mit Sex viel weiter kommen als mit einer Waffe. Mit Sex können sie andere, für sich, zu Waffen machen. Manchmal erkennen sie, dass nach dem Sex das Geld die nächste Stufe ist, denn mit Geld können sie sich sowohl Waffen als auch Sex, sowie auch Menschen kaufen. Irgendwann springen sie auf die nächste Ebene, dann erkennen sie, dass politische Macht oder die Macht die ihnen ein Titel oder ein Amt verleiht, all die anderen Aspekte unter sich vereint. Und später, sehr viel später gibt es vielleicht den Quantensprung hin zu richtiger Macht. Pure, reine, kristallklare Macht, die alle die anderen unzulänglichen Aspekte schlägt und unter sich begräbt. Dieser junge Mann hat einige Aspekte übersprungen. Was vorkommen kann, wenn auch selten ist. Er hat den Sprung von Waffen und Gewalt zu richtiger Macht geschafft. Macht, die Anubis ihm verliehen hat. Dennoch hält er sich an einer Waffe fest. Merkwürdig, wie das Spiel manchmal läuft. Ungewöhnlich fast. Wenn er sie nicht loslassen kann, wird er sie auch nicht behalten können. Ein Hinweis?

Während ein Teil von Nolks Gedanken sich mit dem Spiel beschäftigt hat, hat ein anderer Teil das Gespräch mit dem neuen Champion fortgeführt. Nolk taucht in die andere Gedankenwelt ein und geht den Dialog rückwärts durch, hangelt sich umgekehrt chronologisch an der Kommunikation entlang und setzt das Gespräch, an der Stelle, wo sich seine Gedankenwelt gegabelt hat, wieder zusammen. Interessant, sein zweiter Gedankenkomplex war der Meinung, Jan Hirt mehr über Mordred erzählen zu müssen. Jedoch nichts über Nolks eigene Beziehung zu Artur und der Tafelrunde. Ungewöhnlich!

Zwei oder drei Tage später tritt Anubis Champion mit einer Bitte an ihn heran. Er würde sich gerne mit demjenigen unterhalten, der in der Rangfolge nach Mordred kommt. Deshalb also hat der andere Gedankensplitter mehr Informationen gestreut. Diese sind nun aufgegangen wie kleine Samen. Der neue Champion scheint doch Potential zu besitzen. Unerwartet!

Der Kontakt zum Sidhehof ist schnell aktiviert und ein Treffen mit Fionn stellt auch kein Problem dar. Nolk nimmt teil, beschäftigt sich jedoch nicht weiter mit dem Gespräch. Anubis Champion wird seinen Einfluss testen wollen und Nolk ist gerne bereit an den wichtigen Stellen zu lächeln, damit die Worte des jungen Mannes den entsprechenden Nachdruck erhalten. Problemlos!

Anschließend will der junge Mann die Bogenschützen aufsuchen. Tatendrang, erstaunlicherweise! Das ist schon etwas schwieriger. Obwohl, Hamburg ist weder Alexandria noch Byzanz und schon gar nicht Jerusalem. Ein wenig Gedankenschach und auf einem Dach in der Nähe der Wohnung der Drachenbrut werden sie gefunden. Der Champion von Anubis wird zum Henker. Er will ein Exempel statuieren und nimmt sogar Ratschläge an. Während Nolk den zweiten Bogenschützen festhält, macht er sich ans grausige Werk. Das Ergebnis ist ziemlich unbefriedigend, das findet der Champion schließlich auch selbst. Erstaunlich wenig ist notwendig um ihn dazuzubekommen, es noch einmal zu versuchen. Viel zu wenig. Beängstigend, jedenfalls wäre es das, wenn dieses Gefühl noch existieren würde.

Das ist das spannende an dem Spiel, es ergeben sich immer neue Muster. Steine werden in Bewegung versetzt und kommen sich näher, prallen zusammen, stoßen sich ab, rauschen haarscharf aneinander vorbei. So schön in ihrer Symmetrie, so unvorhersehbar und gleichzeitig so minimal der eigene Anteil. Einige weitere Steine sollten angestoßen werden!

Ein zweiter Teil ist schon angekündigt.

Online JollyOrc

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #155 am: 16.05.2012 | 14:45 »
wie groß ist die Familie Manske eigentlich? :)

Großartiges Diary ansonsten. Jetzt will ich wieder mehr von Nolk!
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Offline Timberwere

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #156 am: 16.05.2012 | 14:47 »
Interessant!
Zitat von: Dark_Tigger
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Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #157 am: 17.05.2012 | 12:56 »
Herzlichen Dank an beide Autoren der letzten Diarys!

Ihr schreibt brilliant! ...Ich mag auch mehr.... :cheer: +O)

wie groß ist die Familie Manske eigentlich? :)
...

Du müsstest alle Mitglieder der Familie Manske  kennen. ;D :d
Das sind beide Edeltrauts und Wilhelm- Alexander (Vater von Junior).

Interessant ist aber, wer sich hinter den Nachnamen McMasters noch versteckt .... 
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NEIN!
Aber...
weil...

Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #158 am: 20.05.2012 | 16:54 »
Hier kommt Teil 2 des Diaries von Nolk:

Der Agent des Drachens findet in der Spielbank Hamburg, die er leitet. Ihm fallen fast die Augen aus dem Kopf, als er Nolk am Rouletttisch zum fünften Mal 10 000 Euro auf Schwarz setzen sieht, und Schwarz erneut gewinnt.

Ein Agent des weißen Vampir Hofes ist in Hamburg nicht schwer zu finden, schon schwieriger ist es, den Agent so lange festzuhalten, um die Nachricht auch tatsächlich los zu werden.

Der Agent des roten Vampir Hofes hat sich tief eingegraben, ist aber auch zu finden.

Einen Agenten zu finden, der in Beziehung zu einer der Ersten steht, ist nahezu unmöglich; Das gefragt und Kontakt erbeten wurde, wird jedoch vollkommen ausreichend sein. Sie alle erfahren von dem Duell und davon das Mordreds Schild und Schwert wieder vereint werden können. Eine reife Frucht, zum Pflücken bereit.

Zum Ende der Wanderschaft darf der Gesandte des Sidhe Sommerhofes Nolk auch endlich finden. Er fragt äußerst höflich, welche Interessen an Mordred oder am Ausgang des Duells für Anubis von belang sind? Die Einschüchterung Jan Hirts hat demnach vollen Erfolg gezeigt. „Anubis selbst hat kein eigenes Interesse in dieser Sache. Die Hülle des Champions hat ein eigenes Interesse an der Frau und hat sich aus eigenen Gründen zu ihrem Paladin erklärt." Mit kompetenter Ruhe spielt der Sidhe die verschiedenen Implikationen im Kopf durch. Auch ohne seinen Schädel zu knacken, ist fast zu sehen, wie er sich an den einzelnen Gedankensträngen entlanghangelt. „Anubis selbst hat demnach kein Interesse an dieser Sache?" fragt er nach. Enttäuschend, wie unsicher er ist, geht es Nolk durch den Kopf. „Nein!" erfolgt die simple Antwort. „Außer  Anubis Verlangen, eine alte Seele, die ihm zusteht, einzusammeln." wird die Aussage erweitert.

Diesmal nimmt der Sidhe sich mehr Zeit. Die Beleidigung hat ihn getroffen. Und er ist sich plötzlich der Lebensgefahr bewusst, in welcher er sich befindet. Dumme Gesandte werden nur aus einem einzigen Grund entsendet: Um zu sterben!

„Können wir einen Handel schließen?" eröffnet er schließlich. Ein zufriedenes Nicken ist die erste Belohnung und Antwort zugleich. Nolk bewegt sich langsam und entfernt sich aus der Nähe des Sidhe. „Das Duell findet auf eurem Gebiet statt, wenn der Champion von Anubis zerstört wird, bindet seine Macht dort und übertragt sie auf mich, dann ist alles im Lot."

„So sei es!" erfolgt die Antwort.


Der Kurator des ägyptischen Museums in Berlin war nicht sonderlich wählerisch, das wusste Nolk sehr gut. Ein echter bronzener Brustharnisch sollte schon, einfach der Symmetrie halber, zur Ausstattung eines Champions des Anubis gehören. Er tauschte ihn gegen eine Schriftrolle König Salomons. Diese Erzählte die Geschichte eine der ersten Begegnungen mit der Königin von Saba. Er war nie damit fertiggeworden und hatte auch über die Jahrhunderte das Interesse daran verloren.

Der Tag des Duells


Anubis würde es erfreuen, sollte sein Champion in den Besitz von Mordreds Schild und Schwert gelangen. So etwas wie Irritation streift Nolk. Ein unsinniges Ansinnen, denn die volle Kraft dieser unnützen Werkzeuge, entfaltet sich nur in den Händen von lebenden. Ein Teil des uralten Gehirns beschäftigt sich fortan mit den Implikationen dieses Ansinnens. Eine Falle erscheint als das wahrscheinlichste Ergebnis. Nolks Aufmerksamkeit bleibt jedoch auf die Gegenwart fokussiert.
 
Ein weiterer Stein muss angestoßen werden. Eine Taxifahrt zum Freihafen erfolgt. Alle späteren Augenzeugen, werden bezeugen können, dass nicht ein alter und ein junger Mann ins Taxi stiegen, sondern Sandra Sládek und Boris Janzen. Gedankenkontrolle ist ein unglaublich nützliches Werkzeug!

Am Freihafen angekommen zerfetzt die rechte Hand des älteren Mannes von der Rückbank aus den Fahrersitz wie Papier. Die gerade ausgestreckte Hand geht durch Polsterung, Plastik und Metall, durchdringt dann Kleidung, Haut, Muskeln und Knochen, schließt sich um das Herz des Mannes und reißt es ihm, noch ein letztes Mal schlagend, aus dem Körper. Der junge Mann ist viel zu langsam und auch mit seinen Gedanken schon auf dem Duellplatz um etwas dagegen unternehmen zu können. Er ist erbost und will das so etwas nicht erneut passiert. Unerheblich!

Der Tot dieses Mannes war Teil des Spiels. Es würde heute noch viele Tote geben. Und auch, wenn Nolk noch Monate ohne das Herzblut eines Menschen ausgekommen wäre, so sollte er doch satt sein. Eine Ablenkung durch den eigenen Blutdurst zu riskieren, wäre sträfliche Dummheit. Eine einfache Kausalkette. Nolks uralte Haut öffnete sich und absorbierte die Blutflecken auf ihrer Oberfläche, noch während der junge Mann versuchte mit seinen Augen ein böses Funkeln zu erzeugen. Ein nutzloses Unterfangen für einen Toten.

Boris Janzen und die Tochter von Esk'an'm bzw. aktuell Manske, warten auf uns. Auch diese beiden sind mit ihren Gedanken schon beim Duell. Es ist zu vermuten, dass sie den Mord vor ihren Augen noch nicht einmal bewusst mitbekommen haben. Es wäre ein einfaches sie alle hier und jetzt in Stücke zu reißen und ihr Herzblut zu trinken. So unsagbar einfach. Zu sehr hatten sie sich an seine Gegenwart gewöhnt, sahen in ihm aktuell keine Bedrohung. Hätte Anubis das Verbot aufgehoben ... hat er aber nicht. Müßig darüber nachzudenken.

Der russische Magier öffnet den Weg ins Nevernever und eilt dann zu seiner Ablenkung. In Nolks Erinnerung erwacht das Lied „15 Mann auf des Totenmanns Kiste und ne' Buddel voll Rum" zum Leben. Wann hatte er das zum letzten Mal gehört? Damals, als er mit Francis Drake Afrika umfahren hatte und sich hinterher niemand gewundert hat, warum sie für eine Reise die maximal 2 Monate hätte dauern sollen, fast 6 benötigt hatten.

Der Duellplatz sieht aus wie jeder andere zuvor auch. Zelte und mehrere Dutzend Edelleute oder Gäste. Der Vertreter des weißen Rates ganz offen, einige andere gut verborgen hinter ihren Schleiern, einige nah und einige in größerer Entfernung. Nolk genoss das Bild. Anubis neuer Champion, mit traditionellem Kopesh und bronzenem Harnisch rechts von ihm, Edeltraut Manske, in einer japanischen Rüstung, die einem Shogun alle Ehre gemacht hätte und Mordreds Schwert zu seiner linken. Mordred selbst, weitere Sidhe und jede Menge Volk und Beobachter ... alle waren sie gekommen, wegen eines Duells und fast alle würden sie heute sterben. Nolk lächelte. Er konnte die Schreie schon fast hören und das Blut schon riechen.

Er wartete, zählte die Herzschläge der Anwesenden, manche Herzen schlugen schneller als andere, wieder andere gar nicht mehr, manche waren schwächer zu hören, andere sehr laut. Er teilt die ständig wachsende Zahl der Herzschläge durch die noch konstante Anzahl der Anwesenden und wartete auf die richtige Zahl, den richtigen Moment.

Mordreds Sekundant Fionn tauchte auf, sichtlich nervös, da keiner der beiden neben Nolk sonderlich starke Vorkehrungen getroffen hatte. Er war sich unsicher, ob das Duell wirklich zu seinen Gunsten ausgehen würde. Verständlicherweise. Der junge Mann forderte noch eine Unterredung mit Mordred und ließ damit den alten Mann und Edeltraut Manske allein.

Erneut spaltet sich ein Teil seines Bewusstseins ab und Verfolgte die Überlegung, ob die unwürdigen Komparsen seinen eigenen Ruf beeinträchtigen würden? Die Antwort war, dass dies sehr unwahrscheinlich wäre. Sie sind nur Statisten im Vorspiel einer größeren Entscheidung. Sobald sie vom Spielfeld verschwunden waren, würde das eigentliche Spiel beginnen. Hier waren sie nur als Sanktion für Ihre Einmischung in sein Imhotep-Spiel.

Plötzlich stimmten die Zahlen, die Musik des Universums begann mit einer Overtüre die nur er hören konnte. „Habt ihr euch endlich entschieden, ob ihr selbst kämpfen wollt oder euren alten Weggefährten für euch sterben lassen wollt? Pardon, ob ihr ihn erneut umbringen wollt?" Edeltraut Manske machte ein Gesicht wie tausend verfaulte Fischköpfe. Aber ihre Antworten waren vorerst vollkommen uninteressant. „Schickt ihr ihn als euren Champion, dann löst ihr zwei eurer Probleme auf einmal. Ihr werdet einen lebenden Toten los, der euch nach dem Leben trachtet und ihr rächt, einen Toten, den ihr selbst verschuldet habt. Und söhnt euch, als Bonus sozusagen, mit Sandra Sládek aus. Geht ihr selbst dort raus, schlägt euch euer Ur-ur-ur-ur-Großvater den Kopf ab und nimmt sein Schwert wieder an sich." Es ist offensichtlich, dass jeder Satz ins Schwarze trifft. „Ihr wollt mit einem Schwert gegen einen Sidhelord kämpfen, mit einem Schwert, dessen Potenzial ihr nicht kennt und das ihr euch noch nie näher angesehen habt?" Das war ein Schuss ins Blaue hinein und dennoch ein Treffer. Scheinbar hatte sie sich das Schwert tatsächlich noch nie näher angesehen. Auch in der Vorbereitung auf das Duell nicht. Sträflich! Gemeinsam wartete das ungleich Paar auf die Rückkehr des jungen Mannes. Nolk ruhig und abwartend, Edeltraut Manske mit rasenden Gedanken.

Der ältere Mann spielte seinen vorerst letzten Trumpf, als er sicher war, die neuen Ohren des jungen Mannes würden ihn laut und deutlich verstehen können. „Euch ist hoffentlich klar, dass die erste Handlung Mordreds sein wird, euch zu entwaffnen, um wieder in den Besitz seines Schwertes zu gelangen ... oder?"

Anubis Champion wird dann auch schnell zu Edeltraut Manskes Champion. Die Einschüchterungen funktionierten und das Kopesh durchdrang die Abwehr Mordreds mit einem gewaltigen Schlag. Leider hatte sich keiner der beiden um die magische Abwehr Mordreds Gedanken gemacht und der Treffer blieb ohne größere Wirkung. Sehr bedauerlich.

Nolk machte sich ab diesem Punkt keine weiteren Illusionen über die Siegeschancen von Jan Hirt oder Edeltraut Manske, keiner der beiden hat sich ausreichend auf das Duell vorbereitet. Edeltraut Manske hatte nicht einmal das Meditationsritual durchgeführt, welches ihr beim letzten Duell so hervorragende Dienste geleistet hat. Damit wurden sie für sein Spiel unwichtig und nur noch zu unwichtigen Puppen. Bis kurz vor diesem Punkt blieben sie noch Überraschungsspieler, immerhin waren es Menschen.

Jan Hirts Fähigkeiten wurden von irgendjemandem blockiert, das erkannte Nolk augenblicklich. Die körperliche Macht, die diesem Körper eingewoben wurde, sollte Mordred viel mehr zusetzen. Das tat sie aber nicht. Ein Teil von seinem Bewusstsein übernahm die Aufgabe, diesen Verursacher zu finden. Ein weiterer Teil beobachtete die Zuschauer, ein kleinerer Teil konzentrierte sich auf Fionn. Mordred redete ihm zuviel mit Jan Hirt, scheinbar hatte er die Schwäche des noch jungen Avatars erkannt und konzentrierte sich auf dessen menschliche Echos. Da Jan Hirt Mordred nicht körperlich in die Enge treiben konnte, musst er wenigstens noch eine Weile für Ablenkung sorgen.

Der eigene Fingernagel perforierte die Handfläche und ein Tropfen uralten Blutes trat hervor. Die Aufmerksamkeit der Menge richtete sich auf ihn. Er nahm den Tropfen auf und zeichnete mit ihm die ersten Striche von seinem, von König Salomons Siegel. Dabei sprach er laut und deutlich den ersten Vornamen Mordreds aus. Ein Teil von ihm registrierte die Leibwächter Mordreds, die sich in seine Richtung in Bewegung setzten. Ein weiterer die erfolgreiche Verunsicherung Mordreds. Er hielt inne. Mordred wusste jetzt, was er Nolk tun könnte, konnte das Duell aber auch nicht einfach beenden. Mordred wendete sich Jan Hirt zu, um das Duell schnell zu beenden. Der Hauptteil von Nolks Bewusstseins fuhr in Jan Hirts mentalen Schild und fegte ihn beiseite. Er übernahm die Kontrolle über den Körper und befahl ihm, weiterzukämpfen. Seine abgespalteten Bewusstseinsteile konnten so leider nur noch rudimentär mit ihm kommunizieren, aber lange würde dieses Konstrukt auch nicht halten müssen.

Boris Janzen tauchte mit einem Haufen russischer Mafiaschläger auf dem Kampffeld auf. Die Sidhe und die Russen begaben sich sofort in einen Klinch. Das Schreien und Bluten begann.

Ich gab Jan Hirts Geist frei.

Ich rief Fionn zu, dass er sich bereithalten sollte.

Ich trat hinter Edeltraut Manske und brachte sie zwischen mich und Mordred.

Die Leibwache Mordred sammelte sich um ihn.

Boris Janzen näherte sich, um mit Edeltraut Manske zu fliehen.

Jan Hirt versuchte ein letztes Mal, den abgelenkten Mordred zu attackieren.

Edeltraut Manske ging auf die Sidhe los.

Boris schoss im Vorbeilaufen einen Pfeil in Mordreds Oberschenkel.

Die Russen und Sidhe im Hintergrund dezimierten sich gegenseitig.

Die Beobachter und Gäste entfernten sich.

Derjenige der Jan Hirt behinderte zeigte sich immer noch nicht.

Boris und Edeltraut dezimierten die Leibwächter Mordreds.

Fionn näherte sich und wartete.

Boris versuchte Edeltraut zur Flucht zu Überreden.

Mordred hetzt Jan Hirt auf mich.

Die Wahl stand schon lange fest und ich breche das gewählte Siegel und greife tief in das Nevernever, weiter und tiefer als die meisten Entitäten jemals vordringen. Behemoth stürzt hervor und rennt Jan Hirt direkt vor das erhobene Kopesh.

Edeltraut wendet sich Mordred zu.

Fast alle Beobachter haben mit Behemoths auftauchen das hastig die Flucht ergriffen.

Boris zerrt an Edeltraut.

Behemoth hat Jan Hirt verschlungen und beginnt schon damit die Leichen von Russen und Sidhe in sich hinein zu schaufeln.

Mordred und Edeltraut wechseln Blicke.

Boris zerrt an Edeltraut.

Edeltraut zögert.

Behemoth ist fast fertig mit dem verschlingen der Leichen.

Boris wendet sich zum Gehen und öffnet ein Tor.

Edeltraut lässt das Schwert fallen und hechtet hinter Boris her durch das Tor.

Fionn stürzt vor, Mordred stürzt vor, Behemoth kommt näher und ich trete mit dem Fuß auf Mordreds Schwert.

„Wenn du deine Macht an Fionn abgibst, darfst du leben und Schwert und Schild behalten Mordred."

Derjenige der Jan Hirt behinderte zeigte sich immer noch nicht.

Das Tor schließt sich.

Ich wende mich Mordred zu und lächele ihn an. „Ich gebe dir Behemoths Platz in meiner Sammlung."

Er schreit auf und greift an.

Ich streife die menschliche Hülle ab und wende mich lachend ihm zu.

Behemoth frisst derweil Mordreds Leibwächter nur noch wenige Meter von uns entfernt und schon auf die doppelte Größe angewachsen.

Derjenige der Jan Hirt behindert hat lässt endlich seinen Schleier fallen und gibt sich zu erkennen.

Das eigentliche Spiel beginnt.


 
« Letzte Änderung: 21.05.2012 | 11:33 von Blechpirat »

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #159 am: 20.05.2012 | 19:13 »
Super Diary.

Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #160 am: 21.05.2012 | 09:37 »
Danke dem Autor für das interessante und gute Tagebuch  :d
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Offline Blechpirat

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #161 am: 21.05.2012 | 11:23 »
Von Alynes Charakter Edeltraut jr. stammt die folgende Grabrede für Jan

Grabrede für Jan Hirts „Beerdigung“




Jan Hirt ist nicht tot, sondern er hat seine Wahl getroffen.

Er ist von uns gegangen.

Ich kannte ihn kaum, wie er mich kaum kannte.

Nun ist es zu spät, falsche Wahrheiten richtig zu stellen.

Es ist zu spät zu sagen, es tut mir leid. ...

...Es ist geschehen, was irgendwann passieren musste....




...Möge seine Seele Frieden finden...




Erde zu Erde, Wasser zu Wasser, Luft zu Luft, Feuer zu Feuer...

...Asche zu Asche, Staub zu Staub...




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Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #162 am: 21.05.2012 | 16:08 »
Nach diesen weltbewegenden Ereignissen fängt auch Edeltraut Manske wieder ihre Sicht der Dinge in ihr persönliches Tagebuch nieder zu schreiben....

Viel Spass bei Teil 1 der Auszüge aus Edeltrauts Tagebuch!

....Always the end ....

Jetzt ist es 11 Tage genau her, das ein guter Freund durch ein Dämon, namentlich genannt  Behemôth, aus unserer greifbaren Realität gerissen worden ist. …
Jan Hirt starb tatsächlich am 01.04.2012 im UKE an den Folgen des gemeinsamen Duells. Ich vermute jedoch das Nolk da bereits nachgeholfen hat....
Ayden warnte mich in seiner darauffolgenden Lehrstunden vor den Folgen eines direkten Ausschaltens Nolks. 
Nolk, dieser uralte, gottverdammte schwarze Vampir hat in seiner vermutlich Jahrtausende alten Existenz mehr als 88 Dämonen an sich gebunden.
Aufgrund meiner Verletzung während des Gesamt- Falls 585 war ich körperlich angeschlagen und nicht gerade fit.
Am Vortage von Jan Hirts offizieller Beerdigung wurde ich morgens entlassen und konnte mich auf den offiziellen Abschied vorbereiten.
Die Ärzte waren tatsächlich verblüfft, das sich meine Haut so gut und gerade auch fast narbenfrei regeneriert. Wenn die wüssten, warum....
Am Morgen der Beerdigung erhielt ich meine erste eigene Duellforderung meines Lebens:
Mein totgeglaubter Vorfahre Mordred meinte ohne irgendwelche
Nachforschungen den Diebstahl seines Eigentums, seines Schwertes bestrafen zu müssen....
Da Ober- Kommissar Dietmar Jessen im letzten Fall mich so derartig vorführte, hielt ich ihn für einen geeigneteren Sekundanten als Boris.
Ich vertraue Boris zwar in vielerlei Hinsicht, aber seine Verbindung zur Russenmafia bereiten mir immer wieder Kopfzerbrechen.
Genau so wichtig wäre es auch für mich mit Georg Sokolov unter vier Augen zu sprechen, aber der Scheißkerl beachtet mich nicht einmal.... 
...Jans Abart in jedem dritten Satz vulgäre Phrasen an zu wenden, scheint auch auf mich abgefärbt zu haben.
Bitte geneigter Leser, verzeiht mir dies in diesen Stunden und Tagen nach den Verlust ....!
...Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen oder Wochen Ayden bitten, ein persönliches Schreiben von mir weiter an Luccio zu leiten...
Warum muss ein derartiger Verlust so weh tun....?
Nun zurück zu dem Tag von Jans offizieller Beerdigung:
Dietmar war erstaunt, warum ich ihn gerade als Sekundanten erwählte.
nein, wir sind und waren nie beim Du....
Wie vermutet, hielt er mir auf dem Weg zu der Beerdigung einen Vortrag über das Grundgesetz und dem StGB und das offizielle Duelle in der BRD verboten seien....
Sein Lösungsvorschlag: Das Duell findet im NeverNever nahe dem Hamburger Freihafen statt......
Angekommen bei Jans offizieller Beerdigung, Friedhof Stellingen hielt Jessen sich im Hintergrund und machte sich Notizen, bei der illustren Gesellschaft:
Neben Sandra Sládek, Boris Janzen und mir standen auf der anderen Seite des offenen Grabes einige der gefährlichsten Auftragsmörder der Welt sowie ein einzelner Hamburger Barkeeper....
Sandra überließ mir das Recht die ersten Worte zu sprechen. Ich musste trotz meines Vorwissen zweimal stocken.
Ich konnte sie ohne irgendwelche Beweise im Vorfelde einweihen, denn ich lag bis gestern ja im UKE.
Sandras Rede war großartig sie behielt in gewisser Weise damit recht, aber nicht vollständig....
Der Drahtzieher des ganzen Desasters weilt immer noch unter uns. ...Nolk!
Der Sarg wurde hinab gelassen und die Herrschaften der anderen Seite des Gesetzes verließen uns. Herr Jessen hielt sich als mein Fahrer weiterhin im Hintergrund.
Ich versuchte den Blicken Sandras immer wieder aus zu weichen. Es gibt Dinge, die ich ihr maximal unter vier Augen erklären würde....
Nicht nur sie hat einen Verlust zu verkraften. Jan war nicht mein Mann, nicht mein Geliebter; sondern ich habe einen Bruder im Geiste, den ich nie hatte, verloren...
Sie wird meinen Standpunkt wahrscheinlich nie begreifen oder je verstehen. Sie ist...
Sandra wurde angesprochen und ich blickte hoch....
“Eine bewegende Rede. Von Euch beiden.” Jans Stimme ertönte in meinen Ohren und ich schöpfte eine Art Hoffnung in mir....
Ich spürte, das sein Körper nicht mehr am Leben war. Ich gönnte und überließ Sandra einen Moment des Wiederkennens und der Zweisamkeit.
Nolk sprach zu Jan und er stakste wie ferngesteuert regelrecht zu Nolk zurück.
Nolk überreichte mir durch Jans Hände einen Nagel, Silbernagel um es genau zu identifizieren.
Erst jetzt blickte ich in Jans Augen und tauschten vertraute Blicke aus und verabschiedeten uns wortlos.
Der Tag war durch Nolks Gesten verdorben und ich musste dringend zurück nach Edinburgh....

Ayden und ich analysierten den Silbernagel und  nach und nach fiel der ersehnte Groschen, warum? ....und das verdorbene Schachspiel Nolks fuhr fort...
Mordreds Schwert wurde seit seinem Fast-Tod durch den ursprünglichen Merlin durch jenen Silbernagel verschleiert.
Mordreds Schild hingegen befand sich sich weiterhin in seinen Besitz und er wurde zu einem der Sidhe-Lords des Sommerhofes.
..Ich kenne Jan und ich wusste, er lässt mich nicht hängen. Auch ich mehrte mein Wissen, um ihn aus seinem aktuellen Zustand zurück holen zu können …
...Aber ich bräuchte dafür Schild & Schwert meines Vorfahren. ...und wahrscheinlich die vollständigen Rezepturen meiner Familie....
Meine Mutter ist ist mir nach der Suche nach weiter führenden  Ideen keine große Hilfe. Stattdessen hält sie mir Vorträge über menschliche Reproduktion.
Sie möchte Enkelkinder.  Dabei macht sie weder Vorschläge über potentielle Partner noch gibt sie Informationen über sich und/oder ihrer Familienlinie preis.
Sie verrät mir nicht einmal ihr wahres Alter. Nur von Ayden weiß ich, das sie deutlich älter ist als er....

...Ich kehrte ohne viel weiteren Wissen der Lösung des Problems Duell und Nolk nach Hamburg zurück.
Ich war immer noch krank geschrieben und wartete auf Jan. Ich wusste, das er mich aufsuchen würde. Ich kenne ich seit Jahren und auch diesmal enttäuschte er mich nicht.
Von Melanies Anruf aus Wiesbaden, Nachschulung Polizeiprozeduren sowie Schlosserlizenz, war mir offiziell bekannt, das Jan mich suchte.
Gegen Abend war es endlich soweit und wie immer bereitete ich ihm den Familienkaffee. Leider immer noch nur mit der Grundrezeptur....
Jan hatte sich verändert und verriet durch seine noch barscheren Worte seine Angst, Besorgnis um mich.
Wir waren uns näher wie früher und doch so fern....
Im Hamburger Volkspark wollte er mir eine Lektion in Sachen Drohgebärden und seiner neu erworbenen Fähigkeiten erteilen..
In seiner Kampfform war er etwas, was den normalen Menschen geistig bereits außer Gefecht setzen würde.
Er war Anubis Champion. Und? Ich bin seit fast zwei Jahrzehnten bei SoKo Übernatürlich und habe bereits viel Schreckenerregendes als das erlebt.
Er war deutlich schneller und kräftiger als früher und hätte mich ohne Zweifel töten können...
...Aber nicht er sondern die Sidhe des Sommerhofes unter Mordred trachteten mir nach dem Leben...


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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #163 am: 21.05.2012 | 16:13 »
Zitat
...Jans Abart in jedem dritten Satz vulgäre Phrasen an zu wenden, scheint auch auf mich abgefärbt zu haben.

wenigstens etwas von ihm, das bleibt! :)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #164 am: 21.05.2012 | 16:46 »
wenigstens etwas von ihm, das bleibt! :)

Ich hoffe, Du erlaubst mir im Rahmen von Edeltrauts Tagebuch diese weiter zu verwenden? 8]
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #165 am: 21.05.2012 | 16:48 »
Aber sicher!
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #166 am: 21.05.2012 | 20:51 »
Teil 2 von

....Always the end ....
...„Scheiße“ war meine nächste Reaktion, nachdem sich ein Pfeil sich 20cm neben meiner vorherigen Postion in eine Eiche bohrte.
In Jans Gesicht spiegelte sich Überraschung obgleich meines Fluchs?
Ich blieb in Deckung, sicherte polizeitechnisch mit Latexhandschuh und Beweisbeutel den Pfeil. Ein zweiter Pfeil wurde meinerseits abgewehrt.
Jan sah sich um, fand aber keinen der Schützen. Sein „Scheiße“ war eindeutig!
Deshalb brachte er mich anschließend  mich unter seiner Deckung zurück nach Hause....
Eigentlich wollte ich Oberkommissar Jessen das Beweisstück rein reichen, aber irgendetwas muss mir Jan, der Schuft!,  ins Glas gegeben haben. …
Erst um 6h morgens wachte ich wieder auf. Jan war verschwunden, hatte mir einen Trainingstreffpunkt für den kommenden Abend notiert, eine Halle im Gewerbegebiet.
Ich rief dann bei Dietmar an und er war regelrecht geladen. Der Einlauf seinerseits war gewachsen. Er schien keinen Schlaf bekommen zu haben.
Er war sogar kurz davor, mich als potentiell Verdächtige an einen mehrfachen Mordfall fest zu nehmen.  
Ich war ja nicht im Dienst, so dass er den Fall anscheinend übernommen hatte. Ich setzte einen frischen Kaffee auf und wartete auf meine Kollegen.
Wird er das unausgesprochene Gesetz brechen und mich gleich festnehmen oder mich erst befragen?
Dietmar kam, seine Stimmung war immer noch gereizt.
Auch ohne Gedankenlesen knisterte die Luft und ich reichte ihm meinen neuen Aschenbecher und einen großen Becher mit besten Kaffee.
Er beruhigte sich ein wenig und erst dann reichte ich ihm das gesammelte Beweisstück.
Nur kurz berichtete er , das es in der Nacht einen Zweifach- Mord gegeben hätte.
Auch hier seien Bögen aber auch die dazugehörigen Pfeile, die meinen Fundstücken stark ähnelten.
Er fragte mich natürlicherweise nach meinen Alibi und Beobachtungen.  ...Aber glücklicherweise nicht direkt, wen ich in Verdacht habe.
Dank meiner Nachbarn konnte meine Nachtruhe zu Hause bestätigt werden. ...Jan konnte unentdeckt aus dem Haus verschwinden.
Dietmar ist weder blind noch blöd....
...Aber wie kam Nolk an Mordreds Schwert?...
...Ich hatte meinen Verdacht, wer für die Morde verantwortlich ist, Jan Hirt mein zweischneidiges Schwert in Verbindung mit Nolk....
Nolk spielt seine weitere Spielzüge aus, ohne das nicht einmal Jan davon wusste....
Wer gab den Auftrag und wer war nur ausführendes Organ?
Dietmar ließ mich allein, aber vieles meiner Vermutungen konnte er mir den Göttern sei Dank nicht entlocken.
Noch 5 Tage bis zum Duell und ich versuche mich im Vergleich zu Jan in Kampfgestalt mit meinen Fähigkeiten zu vergleichen:
Er ist deutlich schneller und besser als ich, musste ich leider zugeben.
Er führt mich nicht vor, sondern zeigt mir Verbesserungsmöglichkeiten meines Kampfstils.
Ich versuche die gemeinsame Zeit in meinen Gedächtnis zu speichern, ohne zu fragen, ob er für die Morde verantwortlich war.
…Ich weiß er ist tot, aber mir war er zu dem Zeitpunkt Jan derzeit näher als meine Mutter....

Endlich traf am Vortage des Duells meine Rüstung für das Duell ein und ich konnte mit Rüstung meine Reitkenntnisse auffrischen.
Mordred forderte ein Duell mit ritterlicher Waffenkunst vermutlich auch mit Tjoste.
Ich konnte auf Jans Gesicht eine amüsierte Reaktion erzeugen, bevor seine sein Tonfall wieder ins rücksichtslose Gebaren zurück fiel.
Ich konnte ihn verstehen. Ich, wir hatten am kommenden Tage ein Duell höchster Kunst zu bestreiten.
...Meine Mutter hatte wohl diesmal in Edinburgh genügend zu tun als mir in irgendeiner Weise beiseite zu stehen. Warum war sie dann in Ägypten dabei?...
« Letzte Änderung: 22.05.2012 | 10:19 von Alyne »
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #167 am: 22.05.2012 | 18:20 »
Der Tag des Desasters, Duells oder Teil 3 von ....Always the end ....

Dietmar Jessen holte mich zu diesen Tage ab. Ich konnte unter seiner üblichen Kleidung eine schwere Schutzweste erkennen. Anbei zwei schwere Pistolen.
Wen erwartete er, dort zu treffen? Seine Nervosität schien auf mich über zu greifen. Ist ihm überhaupt klar, welche Verantwortung ich ihn übertragen habe?
Ich versteckte meine Nanbandō unter einen weiten Umhang.
Mein Kampfstil und meine Gewohnheiten waren durch meine väterliche Erziehung nicht westlich sondern japanisch geprägt worden.
Als Dietmar meinen dazu passenden Helm sah, erntete ich einen erstaunten, fast in Angst erstarrenden Blick.
Er fasste sich kurz und wir holten dann Boris Janzen von seiner Wohnung ab.

Auf einer damals nicht geöffneten Freifläche des Hamburger Freihafens trafen wir auf Nolk und Jan. Boris öffnete das Tor und verabschiedete sich dann von uns.
Dietmar fragte nicht, wer uns gerade ins NeverNever begleiten würde, also bekommt er auch keine Antwort.

...Nächste Schachzüge von Nolk waren bereits schon vorbereitet und auch wir waren seine geladenen Figuren....

Ein buntes Treiben erwartete uns, wie in einem amerikanischen Mittelalterfilm von 1954.
Dietmar traf sich mit Fionn, dem Sekundanten Mordreds und handelten die letzten Formalitäten aus. Dietmar hat durchaus meinen Respekt verdient!
Er denkt sogar dran, mir die Möglichkeit zu geben, einen Champion erwählen zu können....

Als ich meinen Vorfahren mütterlicherseits das erste Mal erblicke, musste auch ich meine Reaktionen kontrollieren.
Fast automatisch hätte ich ihm die falsche Art der Ehre erwiesen. ER hat mir das Duell aufgezwungen; Dieses Arrogante Aas von Mordred! Dieser Bucco!...
Warum habe ich mich neben Training mit Jan nicht mich mehr mit der Analyse des Schwertes beschäftigt?....
Nolk konnte meine Gedanken lesen, aber sein Kommentar darüber hätte er sich diskreter weise verkneifen können....
Jan machte mir die Angelegenheit auch nicht einfacher mit seinen Worten:
“Edeltraut, wenn Du ohne Mordreds Schwert kämpfst, hast Du gar keine Chance. Wenn Du mit ihm kämpfst, entwaffnet er Dich in den ersten drei Sekunden und nimmt sein Schwert wieder an sich. Dann hast Du erst recht keine Chance mehr. Also: Du benennst mich als Champion.”
Mir blieb keine andere Wahl. Mein Angebot, ihm für den Kampf Mordreds Schwert, mit Eisen, zu leihen, lehnt er ab.
Er wird mit seinem Bronzeschwert, ich habe nachgeschlagen: Kopesch, kämpfen.
Jan spricht mit Nolk und lässt ihn auf diverse uralte Götter schwören. Jan will mich und sich heil aus der Sache heraus kommen sehen....
Im Anschluss übergab er mir seinen Mantel und zeigte mir seinen glänzenden Spiegelpanzer.
Ich schlug ihn mit folgenden Worten aufmunternd auf die Schulter: „Jan, Du bist mir mein zweischneidiges Schwert!“...


Das Duell begann, in dem der große Homo Ineptus, kurz Mordred mit seinem immerhin vierbeinigen Reittier auf Jan zu ritt und fairerweise dann abstieg.
Mordred wartete auf Jans ersten Schlag....
Irgendwie war der Kampfverlauf deutlich anders als das Training der vergangenen Tage. …
Laut meiner Einschätzung hätte Jan Hirt stärker und effektiver treffen und verteidigen müssen....
Dann begann der Niedergang: ...nachdem Mordred, das Belua, seine Strategie auf den sozialen Kampf änderte, übernahm Nolk die Kontrolle des Corpus Jans.
Jans Schläge waren dennoch zu schwach , um irgendwie etwas gegen meinen Vorfahren ausrichten zu können....
Jetzt im Hinterher kann ich sagen, das ich  ich damals bereits das Zerbrechen einer mir verwandten und vertrauten Präsenz, Seele  spürte.

....Die Russen kommen, ( …Werner, die Russen sind da!)?
Warum denke ich gerade in dieser skurrilen Kampfaktion gerade an den Kieler Comichelden?
Beide Seiten zahlten hohe Blutzölle, aber Dietmar, Nolk, Boris und einige andere Unerkannte und Unbekannte beobachteten bisher das Kampfgeschehen vor uns....

Nolk krallte seinen Fingernagel in die linke Hand, zeichnete mit dem austretenden Blut ein Symbol und deutete dann auf Mordred.
Er sprach einen mir unbekannten Namen aus und deutete so dann auf Mordred.

Einige der nicht am großen Schlachtgetümmel beteiligte Sidhe , vermutlich dessen Leibwächter kamen auf uns zu.
Nolk wohl wissentlich, das ich sein Schild sein würde, wechselte seine Position hinter mich.
Meine Verletzung war so gut wie ausgeheilt und einige der Sidhe verloren auch meinetwegen ihr Leben.
Ich trauere mit Euch, Titania! ...Wir hätten es nie so weit kommen lassen dürfen.....
Nolk unterbrach die Kontrolle Jans und griff in eine andersartige Realität. Er rief und holte eine seiner gebundenen Kreaturen hervor: den Behemôth.
Mein Ahnherr übernahm die Kontrolle über Jans kläglichen, geistlichen Überreste und hetzte ihn auf Nolk.
Ich warf mir Jans Mantel über und stellte mich dem Kampf mit meinen Ahnen.
...Jan war der erste, der vom Gierdämon verschlungen wurde.... Dietmar ergriff des Anblicks voller Grauen die Flucht...
Boris forderte ebenfalls von mir den Rückzug in unsere Welt.
Ein erfolgreicher Streich von seiner Klinge, gefochten von einer seiner letzten Nachfahren, einer Frau konnte auch ihn irritieren....
Ich ließ endlich Mordreds Schwert direkt auf Nolks Füße fallen und folgte Boris zuerst nach Hamburg zurück....


Auf dem Weg nach Haus kramte ich in Jans Manteltasche eher aus Nervosität herum und fand einen Schlüssel, einen Hotelschlüssel....
« Letzte Änderung: 22.05.2012 | 21:53 von Alyne »
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #168 am: 10.06.2012 | 04:18 »
Moin!

Danke an Blechpirat und an JollyOrc, Xemides und Corinna.
Es hat wieder gerockt! :d

Ich habe gestern noch einige Dinge zur Vervollständigung der Unterlagen vom Spiel im Mai endlich beantwortet bekommen.

*********************************************

Antrag der Schließung der Fahndungsakte:       Jan Hirt

Antragstellung durch:                Edeltraut Manske jr.
                     (stellvertretend für die Soko Übernatürlich)   
Begründung:
Der mumifizierte, dennoch aktive Leichnam des Gesuchten Jan Hirt wurde gegen Ende eines Duells im NeverNever, nahe HH durch einen durch den schwarzen Vampir Nolk gerufenen Gier- Dämon (namentlich Behemôth) verschlungen.


Zeugen des Exekutiv- Vorgangs:          Haupt-Kommissarin E. Manske jr.
                                     Oberkommissar Dietmar Jessen
                                     Boris Janzen (freie MA SoKo Übernatürlich)
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #169 am: 10.06.2012 | 04:20 »
2. Brief an Frau E. Manske senior in Folge der Ereignisse im Mai 2012:

Hallo Mutter,

ich liebe Dich, Mutter!

wir haben miteinander einiges zu besprechen, von Tochter zu Mutter und von Mutter zu Tochter:

Ich würde gerne Mutter werden, aber ohne geeigneten Partner, auf den ich blind zählen kann, ist es mir nicht möglich.
Ich benötige Vertrauen, weder dienstlich oder auf Lehrer-Schülerebene (wie zwischen Ayden und mir).
Jan und ich waren geistig irgendwie miteinander verbunden.
...und nein, ich habe nicht nachgeholfen!
Unsere Beziehung, Freundschaft war rein platonisch und mehr hätte ich bis zu dem Zeitpunkt seines Todes nicht gewollt....
Er war für mich wie ein Bruder, den ich nie haben durfte.

Habe ich tatsächlich keine Geschwister oder bin ich über all Deines Jahrhunderte langen Lebens Einzelkind geblieben?
Ja, ich weiß mittlerweile, das Dein wahres Alter über hundert Jahre liegt.
Während meines Studium entwickelte ich tatsächlich eine Art Liebe und Vertrauen gegenüber einem Mann, auch in meinem damaligen Alter und ein Kommilitone meines Studiengangs.
Er wurde mir jäh entrissen, entführt von Unbekannt.
Selbst mein Vater konnte die Spuren nicht mehr brauchbar entschlüsseln.
Kurz nach dem erfolgreichen Bestehen der Prüfungen wollten mein damaliger Freund und ich Vater und seinen Eltern unsere Verlobung bekannt geben.
Ich war älter und durfte schon Autofahren, also holte ich ihn ab.
An weitere Details kann ich mich von damals nicht mehr erinnern, da mein nächste Erinnerung in der Charité wieder begann.
...Selbst das Bild vor meinigen geistigen Auge von ihm ist weg.

Seitdem konnte ich bisher keinerlei richtige Liebe gegenüber eines Mannes entwickeln.
...Es wäre schön gewesen, wenn Du mit mir diesen Schmerz geteilt hättest....
Vater hat auch nach Deinem Verschwinden keinerlei Beziehung zu anderen Frauen mehr begonnen.

Das Thema Jan Hirt ist mittlerweile vollständig abgeschlossen, da unser wohlbekannter Nolk Jan an sein Haustier namens Behemôth verfüttert hat.
Ja, ich kann sehen und ich weiß, das Nolk Dich kennt.
Wie gut kennst Du Nolk?
... und komme mir bitte nicht wieder mit Lügen oder Ausflüchte!

Du bist meine Mutter und ich bin kein kleines, unmündiges Kind mehr, allenfalls Teenager in Deinen Augen.
Ich entwickele mich zu einem vollständigen Mitglied Deiner Gesellschaft, 'Mutter.
Ich brauche auch Dich, als Mutter, Ratgeberin.
Du weißt mehr über unsere Familie und ihre Geheimnisse sowie Rezepte.
Ja, ich spreche Dich auch auf unseren viel gerühmten Kaffee an, der laut vermutlich in der vollständigen Rezeptur angeblich sogar Tote wieder erwecken könnte. (Etwas kleiner geschrieben: Für Jan ist es bereits zu spät!)
Ich mag keinen schwarzen Tee und Ayden versucht mir momentan mir das Kochen näher zu bringen....
Ist unser Kaffeerezept tatsächlich, wie ich vermute, ebenfalls die Grundlage derartiger Gebräue?...

Ich weiß, ja, Du derzeit bist wegen der Verhandlung schwer beschäftigt.
Aber ich brauche Dich mehr denn je!
 
In Liebe

Edeltraut   
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« Antwort #170 am: 11.06.2012 | 16:52 »
Moin!

hier habe ich einen weiteren Auszug aus Edetrauts Manske jr. Tagebuch zur Vervollständigung und zum Abschluß zu Jans Tod....

Viel Spass zum Lesen!

*********************************************************
  
Der Tag des Desasters, Nachklänge ....Always the end ....
...Eskortiert durch einen jungen, verschreckten Warden stand ich vor der Tür meines Mentors und Lehrmeisters Ayden McGregor.
Ich muss  den jungen? Mann wohl durch meine noch getragene Nanbandō mit aufgesetzter Maske wohl einen bösen Schrecken eingejagt haben.
Auch Jans große Sporttasche mit all seinem praktischen Equipments seines menschlichen Wirkens, das wir in Hamburg kurz vorher
auf seinem Hotelzimmer auf Magie überprüft hatten und  dann requirierten, müssen den Wachhabenden an den Toren sehr verunsichert haben.
Ich war froh, das wir dabei nicht Sandra Sládek über den Weg liefen.
Boris wollte die schlechte Nachricht ihr überbringen, auch wenn es eigentlich meine Pflicht gewesen wäre.  ...Schließlich starb Jan eigentlich für mich....
Der Warden hatte bereits geklopft und während meine Gedanken noch rotierten, öffnete Ayden die Tür.
Aufgrund meines letzten sarkastischen fast bösartigen Scherzes hätte ich von ihm eine Ohrfeige oder die Beendigung meiner Lehre erwartet.
Ayden blieb ruhig.
Statt dessen kam er mir wortlos entgegen und half mir erst einmal aus der Rüstung, die ich ja immer noch seit dem Kampf trug.
Er ließ mich setzen und reichte mir eine Teetasse, in dem er zwei Stück Zucker gab und dann mit seinem Lieblingstee aufgoss.
Ich mag zwar keinen schwarzen Tee, aber er half mir zur Ruhe zukommen....
Ich begann zu erzählen  und versuchte keinerlei Details ihm gegenüber aus zu lassen:
- Die Worte Nolks, die ihm meine unzulängliche Vorbereitung offenbahrten, den Namen, den er Mordred gegenüber sprach, mit dem dazugehörigen Symbol,
- Jans letzte Worte mir gegenüber, bevor er in sein endgültiges Verderben entgegen schritt.
- Beschreibungen aller Anwesenden, die ich erkennen konnte,
- Meinen letzten Streich mit dem Schwert gegenüber meinen Ahnen, der ihn sogar irritieren konnte,
 
Praktisch den gesamten  Verlauf des gesamten Kampfes von Anfang an, bis zu unserer Flucht nach Hamburg zurück, teilte ich ihm mit.
Ayden ließ mir Zeit. Er reichte mir diverse Taschentücher, um meine Tränen  trocknen. Es war aber vergebene Müh'.
Meine Tränen versiegten nicht. … Meine eiserne Disziplin konnte selbst diese rein menschliche Reaktion nicht verhindern.
Sein Interesse lag dabei nicht nur bei Nolk, Mordred, seinem Schwert & Schild, sondern wider Erwarten auch bei Jan... und seinem Ende.
Viel konnte ich Ayden nicht über die Unterschiede erzählen, da Jan das erste Opfer Behemôths wurde.
Ayden bat mich, nachdem etwas Stille in mir einkehrte, um eine Probe des Schorfs meiner letzten Trainigsverletzung mit Jan, eine bereits fast verheilte Schramme von gestern.
Woher wußte...?
Ich gewährte ihm seinen Wunsch und reichte ihm auch Jans Mantel, an dem ich mich während des gesamten Berichtes wohl gekrallt hatte. …
Ich bat meinen Mentor dabei, ihn bei dessen Untersuchung nicht zu zerstören und mir zurück zu bringen,
sowie die Erlaubnis an dem daddurch erworbenen Wissen teilhaben zu dürfen....
Ayden fragte mich, was an diesem Mantel besonderes sei und ich erklärte ihm, das dies 1.) Jans Mantel sei, und  2.) er ihn vor dem Duell trug.
Überascht wohl aufgrund dieser Aussage nickte er mir nur wissend und aufmunternd zu, sagte aber weiter nichts.
Er reichte mir meine braune Schülerrobe, nachdem er merkte, da ich wohl unter Schock stehend anfing, offensichtlich zu frieren.
Eher schützend geleitete er mich zu meinem eigenen kleinen Zimmer im HQ, nahe seinem Büro und ließ mich bis zum nächsten Mittag komplett durch pennen.
Erst nach dem folgenden Brunch begannen meine neuen Lektionen in Sachen Überzeugungskraft im Sinne der Magie....
  
« Letzte Änderung: 11.06.2012 | 23:22 von Alyne »
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« Antwort #171 am: 12.06.2012 | 16:55 »
Moin!

Nun zu dem Spiel von letzte Woche Samstag.
Danke für das Spiel  :d!

hier ist der nächste offizielle Polizeibericht der SoKo Übernatürlich.


Gruß Alyne

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Zu Gesamt- Fall 588 seit Bestehen der SOKO Übernatürlich [BKA Fall 2012-06-10 HH]
Nach dem Besuch einer Lesung des bekannten  Fantasy-Autoren Peter Raith lädt Hauptkommissarin Manske den Autoren persönlich zu Essen ein.
Im Trattoria Bertinelli, der Lieblingspizzeria des Eingeladenen finden das Team nicht nur gute Gespräche sondern auch rote Vampire.
Das ganze Restaurant ist besetzt von roten Vampiren.
Auch Baron Boris Vulkov, aus Prag betritt es und fordert das Leben des Teams und Peter Raiths.
Die Vampire blockieren den Hauptausgang, so dass dem Team nur die Flucht durch das eingeschlagene Separeefenster verbleibt.
Der Koch wurde das erste Opfer des Roten Vampire, Minuten später folgte auch der Kellner seinen Kollegen in den Tod.
Durch eine defekte Gasleitung sowie das bereits außer Kontrolle geratene Kochfeuer in der Küche explodierte der Innenraum des Lokals.
Dem Team und Peter Raith gelingt dadurch die erfolgreich Flucht.
Von einem Mittelklassehotel aus suchen E. Manske jr und Peter Raith nach den potentiellen Rückzugsorten der ungebetenen Gäste aus Prag.
Zwei Spuren finden beide.
Die Fährte der Hauptkommissarin führt zu einem fast verlassenen Sonderlandeplatz im Süden Schleswig-Holsteins fast direkt an der A7 gelegen.
Der Autor hat die Idee, das die rote Brut mit einem verdunkelten Tourbus in die Hansestadt Hamburg gelangten.
Seine Eingebung erwies sich jedoch am Abend nach einer Überprüfung als falsch.
Nach Sonnenuntergang trifft sich Peter Raith mit Baron Vulkov auf dem Hamburger Neutral Ground, dem „Napalm Beach“ , einer Cocktailbar bei der Reeperbahn.
Eigentlich war geplant, dass das Einsatzteam der SoKo Übernatürlich vom Haus gegenüber Vulkov ausschalten sollte.
Das Stundenhotel war bereits durch feindliche Späher besetzt. Um ihre schlechte Position nicht weiter zu gefährden, musste
die Einsatzgruppe zudem hilflos zu sehen, wie zwei junge Frauen Opfer der roten Vampire wurden.
Melanie Klein versuchte Vulkovs Leihwagen, ein schwarzer Mercedes Viano zu sabotieren, was leider bemerkt wurde.
Der dortige Einsatz entpuppt sich als Fehlschlag.
Zwei Tage später baut das Team in Zusammenarbeit mit der Mausoleumsbesitzerin Sandra Sládek auf dem Friedhof Stellingen eine Falle für den hochrangigen roten Vampir aus Prag Boris Vulkov auf.
Der gut im Voraus geplante Hinterhalt des Einsatzteams vernichtete recht schnell und unauffällig Boris Vulkov und seine Begleiter.
Am Sonderlandeplatz/Flughafen im Süden von Schleswig-Holstein liquidiert die SoKo Übernatürlich die verbleibenden roten Vampire aus Prag und retteten somit 8 jungen, gefangenen Frauen das Leben.
Aufgrund von diversen technischen Defekten während der Rettungsmission wird die Gulfstream SP, der Übertagungsort der restlichen, roten Vampire verbrannt.
« Letzte Änderung: 12.06.2012 | 18:53 von Alyne »
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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #172 am: 12.06.2012 | 21:10 »
Moin!

Diary führen bringt Spass und ich hoffe, Ihr habt genauso viel Vergnügen beim Lesen von weiteren Einträgen aus Edeltraut Manskes persönlichen Tagebuch!

Gruß Alyne

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...zwischen den Stühlen....
...Ich habe eben nach längere Zeit wieder mit meiner Mutter gesprochen und bin regelrecht entsetzt, wie sich diese einst so schöne und selbstbewusste Frau
sich so vergrämen lassen kann. Ich weiß nicht mehr, wie man meiner Mutter noch helfen kann.
Sie isst kaum noch und denkt nur noch an ihre Verhandlung nach. Dabei hat sie noch zwei lebende Kinder und ein Enkelkind, deren Existenz sie eigentlich erfreuen sollte...
Aber warum kann das Leben nicht einfacher sein? Scheiß Situation kann ich derzeit nur sagen!
...Anathema sit! (= Verflucht sei er!)...
Angefangen hat die ganze Geschichte, in dem wir einer Lesung des Autoren Peter Rath, einem Fantasy-Autoren in einer großen Hamburger Buchhandlung beiwohnten.
Sein Thema sind unsere Fälle, brillant und detailgetreu geschildert, als wäre er persönlich dabei gewesen....
Mein Kollege Horst Krüger hatte mich auf die für ihn recht lesenswerte Geschichten hingewiesen. Er hätte diese Bücher regelrecht verschlungen....
Peter Rath Gesichtsausdruck war unidentifizierbar, als ich ihm mein Buch zum Signieren übergab.
Ich wollte Ayden das Buch mal zum Lesen rein reichen.
Ich konnte Peter nicht einschätzen, so dass ich mich spontan entschied, ihn zu einem Essen hinterher einzuladen.
Bis zu diesem Termin, war mir die Technik hold und konnte mir einige Details über diese Person zusammenfassen.
Ich habe das Gefühl, das diese Augenblicke immer seltener werden, merda (scheiße)!
Auf dem Weg zu dem vorgeschlagenen Restaurant namens „Trattoria Bertinelli“ nahe der Buchhandlung, wies mich Boris auf die wahre Natur von Peter Rath hin.
Peter ist ein weißer Vampir und zu dem ein Mitglied der Familie Raith.
Ineptis!(Dummes Zeug!), dachte ich bei mir, da ich bisher auf jedes männliche Mitglied der Familie allergisch aggressiv reagierte.
Bei Peter Raith ist es anders. Erklärungen für dieses Phänomen sind zu diesem Zeitpunkt unbekannt. …
Das vorgeschlagene Restaurant erwies sich als guter Tip, es war voll und es roch hervorragend.
Peter schien hier öfter zu sein und wir wurden sogleich zu einem Separee geleitet.
Gerade als wir bestellen wollten, betrat ein uns wohl bekannter Gegner das Lokal: Boris Vulkov.
Was in Dreiteufelsnamen macht er in Deutschland?
Er sucht nach uns. Dabei sind die Mörder seiner Frau entweder tot, tot, tot oder in Sicherheit in Edinburgh.
Aber der Homo perditus (=verkommene Existenz) meint es ernst und will uns alle!
Ich hatte Gerüchte gehört, das die Weißen und die Roten Vampire mittlerweile verbündet seien.
...Selbst Peter Rath stand auf seinem Speiseplan.
Die restlichen Gäste waren nicht menschlich, sondern entpuppten sich ebenfalls als Mitglieder des Red Courts.
Sie fingen bereits an, sich an den Koch gütlich zu tun.
Der Kellner wurde ihr zweites Opfer.
...Als wären wir bereits ein zusammen gewachsenes Team, reagierten alle unserer Seite effektiv und erfolgreich.
Melanie hatte sich wohlweislich bereits zu Anfang unseres dortigen Aufenthalts eine Flasche Grappa bestellt.
Ich zog unbemerkt vor den Vampiren meinem Dolch und konnte rechtzeitig nach Melanies Feuerstoß in die Küche eine Schutzwand aus Erde hochziehen.
Im Schatten derer konnten wir, einschließlich Peter durch das eingeschlagene Fenster entkommen.
Angesicht unserer Bedrohung durch eine unbekannte Anzahl Roter Vampire aus Prag stiegen wir gemeinsam mit Peters Familie in einem guten Mittelklassehotel ab.
Nachts schrieb ich bereits einen kurze Zusammenfassung der letzten Stunden mit meiner elektrischen Schreibmaschine, nachdem mein uralter Laptop wieder
 mal nicht ansprang.
Morgens während wir gemeinsam frühstückten, machten wir Pläne um die unangemeldeten Gäste aus Prag aus zu schalten.
Boris erhielt nebenbei von Georg Sokolov den Auftrag, ihn in seiner Abwesenheit als Warden zu vertreten. Er befände sich außerhalb seines Einsatzgebietes.
Ob es mit meiner Mutter in Zusammenhang stehen würde, kann ich leider nicht sagen....
Peter Raith wollte sich Abends erneut mit Boris Vulkov diesmal auf Neutral Ground, „Napalm Beach“ treffen, um ihn den Namen des Mörders seiner Frau zu nennen.
Ich bin hin und hergerissen, ob ich mich einmischen und Peter Einhalt gebieten sollte.  Ich kann diesen weißen Vampir nicht einordnen.
Scheiße! …
Ich versuchte über Datenabgleich der Flugsicherung heraus zu finden, ob Vulkov und seine Brut über Luftwege Deutschland erreichten.
Herrn Raiths Idee, das Vulkov und seine Leute über einen oder mehrere verdunkelte Tourbusse nach Hamburg gelangten, wäre ebenfalls durchaus denkbar.
Von daher organisierte ich für abends Karten für einen Auftritt einer Prager Rockband, um Peters Verdacht nach zu gehen.
Gegen frühen Nachmittag erhielt ich endgültige Ergebnisse meiner Recherche und fuhr mit Peter, Boris und Melanie zu einen fast verlassenen Flughafen im Süden von
Schleswig-Holstein. Von der strategischen Lage gut an der A7 gelegen, wäre es ein idealer Rückzugsort.
Abgesehen von einer Putzfrau namens Aische war keine Sterbliche Seele zu finden.
Herr Raith jr überzeugte die Frau, mit ihm zusammen zu arbeiten. Ich möchte nicht wissen, wie. ...Das Gespräch dauerte dafür recht lange....
Nur auf dem Rollfeld stand eine Gulfstream SP mit der gesuchten Kennung.
Ich war zwar noch nie an Bord, aber meine Quelle beschrieb den Privatflugzeugtyp als bequem und luxuriös, auch ausreichend für bis zu 26 Fluggäste.
Das Konzert dieser schrecklichen Tschechischen Rockband erwies sich jedoch als Fehlschlag. ....
Peter Raith, seltsamerweise reagiere ich immer noch nicht aggressiv auf ihn, traf sich auf dem Hamburger Neutral Ground, dem "Napalm Beach" mit Boris Vulkov.
Er hatte die Aufgabe übernommen, mit Vulkov über den Mörder seiner verstorbenen Ehefrau zu reden und unseren Alternativplan vorzubereiten. ...
Scheiße! … warum erscheint Peter mir fast so vertraut?... Abi in malam crucem! (=Geh' zum Kuckuck!)
Melanie, Boris und ich planten zuerst nach dem Treffen Boris Vulkov vom Stundenhotel gegenüber auszuschalten, was aber bereits durch Vulkovs Brut besetzt war.
Melanies Versuch Vulkovs Wagen zu manipulieren, scheiterte an der guten Aufmerksamkeit seiner Kinder? .
Unser Plan, Boris Vulkov vor Ort aus zu schalten, scheiterte kläglich.
Boris klärte am folgenden Tag Sandra Sládek über unseren Plan auf.
Sie gab die Erlaubnis für den Plan und organisierte zu dem 4 weitere Wardens.
Mir wurde zwei Tage später die Ehre zu Teil , Sandra und die  Wardens im direkten Kampf gegen Vulkov zu unterstützen.
Obwohl sich Mordreds Schwert nicht mehr in meiner Obhut befand, konnte ich mit meinem eigenen Dolch beim direkten Gefecht glänzen.
Mir scheint, das es bei den Wardens immer noch nicht durchgedrungen war, das die Roten Vampire aus Prag auf Erd- Angriffe allergisch reagieren.
Sandra hätte es aufgrund unserer früheren Zusammenarbeit jedoch wissen müssen.
Mein Terrafaxius war mindestens so effektiv gegen den Vampirbaron wie deren gemeinsamer Feuerstrahl.
Peter Rath gab ihn dann mit seinem Stockdegen, der sich in seinem Regenschirm befindet, des Rest... Exitus!
Der Autor verschwand rechtzeitig von den Friedhof Stellingen, so dass ihn die Wardens nicht zu ordnen und identifizieren konnten.
Wir trafen uns wie vorher vereinbart am Flughafen, wo die Gulfstream SP nach wie vor stand.
Ohne die Zuhilfenahme der Wardens töteten das Team die verbleibenden Roten Vampire aus Prag.
Von den 20 jungen Frauen, die sich seit Tagen in deren Händen befand, konnten wir 8 Frauen lebendig retten.
Das Privatflugzeug geriet aus diversen technischen Defekten in Brand und vernichtete offensichtliche Beweise.
...Anathema sit! (= Verflucht sei er!)... Hermann Raith
Peter Rath oder offiziell Raith bat mich hinterher zu einem Gespräch in die verlassene Cafeteria.
Boris und Melanie weilten dabei bei mir.
...Ich kann es nach wir vor nicht glauben. Warum muss das Leben so kompliziert sein?....

« Letzte Änderung: 12.06.2012 | 21:48 von Alyne »
Mediocritas in omni re optima

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NEIN!
Aber...
weil...

Online JollyOrc

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #173 am: 19.06.2012 | 16:17 »
Peter Raths Tagebücher - 01 Bad Blood

Albrichts Bücherstube, Eppendorf

Ich habe Hunger. Die meisten Menschen würden jetzt einfach einen kleinen Snack einwerfen, und mit ihrer Arbeit weitermachen. Leider bin ich nicht die meisten Menschen: Wenn ich den kleinen Snack vor mir hier und jetzt vernasche, gäbe das sicherlich eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Lieber nicht. Stattdessen versuche ich das Kneifen in der Bauchgegend zu ignorieren und lächele den Sna-, ehm, die junge Frau vor mir an. “Für wen ist das Buch?”

“Für Chantal” quetscht sie aufgeregt heraus. Ich signiere ihr Buch schwungvoll, frage mich dabei aber, ob ich der Welt nicht einen Gefallen tun würde, wenn ich sie nicht doch.. nein, nicht hier, nicht jetzt!

Als nächstes steht eine rothaarige Frau vor mir. Schlank, durchtrainiert, mit eindringlichem Blick. Natürlich erkenne ich sie sofort, und auch ihre beiden Begleiter, den untersetzten Mann und die Kleine in seinem Schlepptau.

Sie reicht mir ihre Ausgabe von Dead Man Walking und setzt ein zuckersüßes Lächeln auf. “Für Edeltraut Manske bitte. Und vielleicht können wir uns einmal über Ihre Inspiration unterhalten.”

10 Jahre Ehe mit Klaus haben mein Pokerface nahezu perfektioniert. (Er weiß um meine Ernährungsgewohnheiten, und ist selten darüber besorgt, zumindest solange meine Mahlzeiten “Chantal”, “Susi” oder “Claudia” heißen. Aber wehe ich nehme mir den Kellner zum Nachtisch....) Ich lasse mir also nichts anmerken, bedenke auch Frau Klein und Herrn Jansen mit meinem freundlichsten Lächeln und nicke. “Aber natürlich. Wie wäre es mit der Trattoria Bertinelli? Die Trüffelpasta dort ist ausgezeichnet!”

Die Trattoria

Das Essen mit meinen Buchfiguren verläuft erstaunlich entspannt. Ich bin mir sicher, wenn Jan Hirt hier wäre, hätte er mir wohl schon den Kopf abgerissen. So kann ich Edeltraut Manske freundlich zulächeln, Boris ignorieren und mich fragen, wie Melanie wohl schme-. Ich haue mir innerlich selbst eine runter. Stopp, Peter! Nicht hier, nicht jetzt, und ganz sicher nicht sie. Zumindest nicht ohne ihr Einverständnis. Ich schenke ihr sicherheitshalber ein besonders warmes Lächeln.

Alle drei zusammen fragen mich natürlich, woher ich meine Informationen habe, sind aber erstaunlich schnell mit meinem Verweis auf ihr doch eher auffälliges Verhalten in der übernatürlichen Welt zufrieden.

Und tatsächlich laden sie mich ein, sie doch bei zukünftigen “Ausflügen” zu begleiten - was kann ich mir mehr wünschen! Zum Schein zögerlich willige ich ein, innerlich ist es eher ein Jauchzen. Schließlich komme ich so sicherlich beiden Frau Manskes näher.

Die Situation scheint sich zu entspannen, und ich winke Luigi, uns doch etwas zum Anstoßen zu bringen - dieser Grappa, den Melanie Klein geordert hatte ist schließlich nichts für mich. Dieser bewegt sich aber nicht von der Theke weg, und ein kurzer Rundblick durch die Trattoria erklärt auch warum: Der Laden ist voll von Vampiren des roten Hofes!

Das sollte mich eigentlich nicht weiter beunruhigen, schließlich sind das meine Allierten, aber Boris Vulkov ist dennoch immer für eher schlechte Nachrichten gut. Er grinst wie die Katze vor dem frisch geöffnetem Vogelkäfig und setzt sich ungefragt an unseren Tisch. “Herr Vulkov, was verschafft mir die Ehre?” begrüße ich ihn im Plauderton, während die Sterblichen um mich herum wohl eher nach improvisierten Waffen Ausschau halten.

Vulkov hält sich gerade eben so an die nötigsten Höflichkeitsregeln, was man von seinen Begleitern nicht sagen kann: Während einer seiner Schläger die letzten echten Gäste hinauswirft und die Tür verriegelt, fangen ein paar andere an, den Koch zu fressen. Auf dem Tresen. Brrr...

Mir ist klar, was Vulkov hier bezweckt, und seine Behauptung, eigentlich nur an den anderen interessiert zu sein, glaube ich nicht für 5 Sekunden. Er will die Mörder seiner Frau. Die eine ist zwar gar nicht hier, und der andere definitiv mausetot, aber Sippenhaft ist unter Vampiren kein Unwort. Zur Sicherheit mache ich ihm also unmissverständlich klar, in welcher Stadt er gerade ist, und dass er es sich lieber dreimal überlegen sollte, es hier und jetzt auf einen offenen Kampf ankommen zu lassen. Ich glaube, er versteht das, aber will ich alleine darauf vertrauen? Ein kurzer Seitenblick zeigt mir, dass Luigi immer noch diese alten Dünnglasscheiben in den Fenstern hat. Damit lässt sich doch was machen...

Ich halte Vulkov noch eine Weile mit eher bedeutungslosem Geplänkel hin, und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Fast zeitgleich mit meinem gezielten Schlag auf das dünne Fensterglas lässt Frau Manske einen Erdwall mitten in der Trattoria emporwachsen und Melanie Klein improvisiert die Grappaflasche zu seinem Flammenwerfer!

Noch ehe meine Cousins vom Roten Hof sich berappelt haben, sind wir aus dem Fenster verschwunden und bringen uns eilig in Sicherheit. Zwei Telefonate später sind auch Klaus und Smilla unterwegs um mich in einem Hotel auf St. Georg zu treffen - lieber bezahle ich denen einen Kurzurlaub, als dass ich es riskiere, dass Vulkov meinem Zuhause eine Stippvisite zukommen lässt.

Das Hotel, morgens

Einen guten Teil der Nacht habe ich damit verbracht, Klaus wieder zu beruhigen. Smilla nimmt die Situation erstaunlich gelassen hin - solange sie ihr Smartphone dabeihat, scheint sie sich eh kaum für irgendetwas anderes zu interessieren...

Am Morgen setze ich die beiden ins Auto. “Hier hast Du 2000 Euro, Klaus. Fahr mit ihr irgendwo hin, nein, sag mir nicht wohin. Ich rufe Dich an, wenn sich die Wogen hier etwas geglättet haben.” Er nickt, immer noch etwas blass. Ich gebe ihm einen aufmunternden Kuss. “Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, sei unbesorgt. Vulkov und ich sind Alliierte, und zur Not habe ich ja noch die Jungs in Ballonseide. Und nun fahr!”

Smilla schaut kaum vom Handy auf. Tapfere kleine Schauspielerin.

Bis zum Frühstück habe ich mich wieder komplett im Griff, und erörtere mit den anderen, was wir denn nun mit Vulkov machen. Ich muss ihnen nicht explizit sagen, dass es für mich eigentlich nur eine Variante gibt - den wahren Tod für Vulkov und alle seine Spießgesellen. Alles andere ist mir zum einen nicht endgültig genug, und würde zum anderen auch für diplomatische Verwicklungen sorgen.

Leere Nacht, Vulkov hat mit seiner Aktion gestern Fakten geschaffen, die ich schlicht nicht ignorieren kann. Mit gezwungener Gelassenheit rufe ich ihn schließlich an und vereinbare ein zweites Treffen - nur er und ich, auf Neutralem Boden.

Die Zeit bis zum Treffen werden wir mit der Suche nach Vulkovs Hauptquartier verbringen. Nach einiger Recherche gibt es eigentlich nur zwei ernsthafte Möglichkeiten: Entweder die Nightliner-Tourbusse von Novosibirsk Eulogy, einer tschechischen Industrial-Band, oder die erst kürzlich auf einem Privatflugplatz in Schleswig-Holstein geparkte Gulstream SP, die von einem anonymen Geschäftskunden gechartert wurde.

Ich setze mein Geld auf die Tourbusse - Vulkov hat kürzlich erhebliche Einnahmeverluste hinnehmen müssen (zwei seiner Clubs sind schließlich in Rauch aufgegangen), und er wäre so mitten in Hamburg, aber Edeltraut Manske traut ihm mehr zu.

Der Besuch auf dem Flughafen ist dann allerdings doch eher unergiebig. Das Flugfeld ist verlassen, die Gulfstream anscheinend versiegelt, und die einzige Ansprechpartnerin im Tower-Gebäude ist Aische die Putzfrau. Die mir wenigstens schnell erst zu einem Snack verhilft, und dann selbstverständlich äußerst gerne für mich arbeiten will: Bislang hat sie zwar nichts von den Passagieren der Gulfstream mitbekommen, aber sollte sich das ändern würde sie mich sofort anrufen. Ich gönne ihr ein dankbares Lächeln, auch wenn ich nicht glaube, dass ich sie jemals wiedersehen werde.

Der Kiez, Hamburg

Das Konzert im Docks war absolut unergiebig, und so verabschiedeten wir uns ziemlich schnell wieder - schließlich musste ich rechtzeitig im Napalm Beach sein. Der Neutrale Boden in Hamburg ist eine nicht sonderlich große Cocktailbar im Tiki-Stil. Keine Ahnung, wie die Besitzer des Ladens die Elektrik magiersicher bekommen haben, oder ob sie einfach nur masochistisch gerne Sicherungen austauschen, jedenfalls wird man ständig mit Musik beschallt, was effektiv verhindert, dass man irgendwelche Unterhaltungen am Nachbartisch mithören kann.

Vulkov kommt modisch zu spät, und hält sich auch nicht lange mit irgendwelchen Floskeln auf. Er will Sandra Sladek, und ihre Freunde. Und zwar tot. Ich nicke und versuche ihn vorsichtig auszuhören. Im Hin und Her unserers Gespräches erfahre ich, dass bislang noch niemand außerhalb seines engeren Kreises so genau weiß, mit wem Vulkov hier Kontakt hatte. Meine Beteiligung hat er auch noch nicht zurück nach Prag gemeldet.

Damit steht meine Entscheidung endgültig: Ich kann Edeltraut und ihren Leuten helfen, Vulkov und sein ganzes Team auszuschalten. Die Allianz unserer Höfe wird dank der Geheimhaltung damit nicht gefährdet, und ich bin diesen Mistkerl los.

Leere Nacht, was tut man nicht alles für die Sicherheit seiner Tochter! Ich bin ja nur froh, dass dieser Bluttrinker noch nicht von selbst auf die Idee gekommen ist, mich über sie zu bedrohen.

Zum Schein verspreche ich Vulkov, ihm Sandra Sladek auszuliefern. Ihre Freunde könne ich nicht entbehren, da ich an einem Spionagenetzwerk um sie herum arbeiten würde. In seinem Eifer, Rache zu nehmen schluckt er die Lüge anstandslos.

Wir vereinbaren, dass ich ihn innerhalb der nächsten 48 Stunden anrufe, wie er Sandra genau erwischen kann, bis dahin würde er seinerseits stillhalten - vorausgesetzt, ich kann verhindern, dass meine “neuen Freunde” irgendwas dummes tun.

Nun, zum Glück zählte er den missglückten Anschlag auf sein Auto während unserer Verhandlungen nicht dazu - zumal ich ansonsten den Scharfschützen im Haus gegenüber erwähnen müsste. So behalten wir beide unser Gesicht und lächeln uns wie zwei Haie zum Abschied an.

Friedhof Stellingen

Ich sitze mit Vulkov und seinen Spießgesellen in einem abgedunkelten Kleinbus. Seine Schergen überprüfen ihre Waffen, und ich erkläre Vulkov, wie die Aktion laufen wird:

“Sandra ist alle zwei Wochen hier, sie besucht Jan Hirts Mausoleum, legt innen ein paar Blumen nieder. Idealerweise erledigst Du sie da drinnen, da hast Du Ruhe und vor allem keine Zuschauer. Städtische Friedhöfe sind ja leider diese Tage überraschend gut besucht.”

Vulkov nickt. “Verdammte Goths” murmeln wir beide fast synchron, und müssen unwillkürlich lachen.

Was Vulkov nicht weiß: In dem Mausoleum gibt es einen Zugang zum NeverNever, und auf der anderen Seite warten eine gute Handvoll gut bewaffneter Wardens, während Boris Jansen und Fräulein Klein oben auf dem Mausoleum unter einem Schleier verborgen sind. Unser Plan ist es, dass Sandra mit den Warden Vulkov im Schutz des Mausoleums ausschalten, und wir von außen seine Schläger erledigen, sobald diese nach ihrem Boss schauen wollen. Als Notfallreserve stehen die Monsterjäger der Friedhofsgärtnerei bereit.

Einfach, simpel, quasi unfehlbar.

Aber Pläne überleben nur selten den Kontakt mit der Realität...

Ich begleite Vulkov und fünf seiner Leute zum Mausoleum, und schicke ihn alleine rein. Und genau das ist aus mir unerfindlichen Gründen der Moment, in dem Jansen und Klein beschließen, ihren Angriff zu starten! Wie hat Jan Hirt das bloss mit denen ausgehalten?!

Im nun folgendem Chaos verwüsten wir gute Teile des Friedhofsgeländes, zünden drei Bäume an, lassen die Seitenwand des Mausoleums einstürzen und...

...keinen der Bluttrinker um Vulkov am Leben. Ich erkläre Gärtnereioberst Hinnerk knapp, dass er die Rechnung für die nun notwendige erweiterte Grabpflege bitte an den Weißen Rat schicken solle und mache mich schnellstmöglich von dannen. Eine Begegnung mit einem der Wardens kann ich nun wirklich nicht brauchen.

Schleswig-Holstein, ein Flugfeld

Ich hatte es den Verwandten in Ballonseide zwar nicht direkt versprochen, aber so ganz aufgeben wollte ich die Bordsteinschwalben, die Vulkov auf seine Gulfstream eingeladen hatte dann doch nicht. 8 von 20 haben wir tatsächlich noch lebendig antreffen können, mit den Bluttrinkern im Flugzeug hingegen machten Boris und Edeltraut kurzen Prozess.

Das Flugzeug geriet zwecks Spurenentfernung mysteriöserweise in Brand, so muss Edeltraut ihren Chefs glücklicherweise keine dummen Fragen beantworten.

Während Boris und Melanie die Mädels in ein paar Taxen verfrachteten, hatte ich Gelegenheit zu einem Gespräch mit Edeltraut. Sie ließ ja nicht locker, und wollte unbedingt wissen, wieso ausgerechnet bei mir ihr Vampirradar nicht anschlug.

“Frag das am besten unsere Mutter, große Schwester.”
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Gorai

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Re: [Dresden Files] - aus den Polizei-Akten des LKA Berlin
« Antwort #174 am: 19.06.2012 | 23:30 »
Danke JollyOrc  :d!

Anscheinend entwickelt es sich zum bösen Spiel  :Ironie:... oder fast Sarkasmus :engelteufel: :fecht:.

Wer ist von uns der Engel und wer der Teufel?


Einen kleinen Satz hast Du aber im letzten Absatz zu Edeltraut vergessen zu schreiben.... Ich glaube, es ging um Verantwortung ;)
Mediocritas in omni re optima

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NEIN!
Aber...
weil...