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Was ist euch lieber bei der Charaktererschaffung? Das Auswürfeln der Werte, oder das Setzen der Werte nach einem Punktekonto?

Ich würfel alles aus
Ich würfle, aber mit Verteilungseinfluss
Ich setze das Meiste, würfle aber bei unbedeutenderen Werten
Ich setze lieber Werte
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Autor Thema: Werte: auswürfeln oder setzen?  (Gelesen 23369 mal)

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Offline korknadel

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #150 am: 15.04.2011 | 08:58 »
Weil das Würfeldrehen beziehungsweise doch gepfuscht ist.

Dann kann man aber doch die Würfelei gleich ganz weglassen,oder?

Könnt Ihr so sehen, sehe ich anders. In Ars Magica darf man Werte paarweise auf Attributspaare verteilen, in DSA3 gab es Tauschoptionen, und in Warhammer 2nd gibt es Shallyas Gnade. Das sind für mich genauso legitime "Schutzmechanismen" wie die Entscheidung, dass man bei verheerenden Würfen nachwürfeln darf.

Ob ich jeden einzelnen Wert durch Punkte Schieben genau festlege, oder ob ich mit einem zufälligen Würfelergebnis herumbastle, wo ich eben nicht jeden Wert willkürlich festlegen kann, sondern höchstens sagen kann: das höchste Ergebnis will ich bei der Stärke und das schlechteste auf Intelligenz, weil man Char auf keinen Fall heller sein soll als ich selbst (nur eben stärker  ;D), das macht für mich durchaus einen -- reizvollen! -- Unterschied.

Ich verstehe auch nicht, weshalb die Alternative zum absoluten Festlegen (durch Punktekaufsysteme) das absolute Friss-oder-stirb (auch wenn du nur einsen würfelst) sein soll.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #151 am: 15.04.2011 | 08:59 »
Dann kann man aber doch die Würfelei gleich ganz weglassen,oder?
Schwarzweißdenken in Reinform... Kannst Du Dir schon überhaupt nicht mehr vorstellen, daß man ein Verfahren für vorteilhaft hält, obwohl es zuweilen nicht für alle Zwecke vollständig geeignete Ergebnisse liefert?

Die Klage über "schwache Charaktere" offenbart ja (wenigstens nebenbei), daß jemand Angst hat, eine Würfelprobe nicht zu schaffen. Wenn man sich davor nicht fürchten muß, weil alle Ergebnisse positive Auswirkungen haben, sind nicht geschaffte und geschaffte Würfelproben gleichwertig, und die Werte des Charakters bestimmen nur mehr, welche positiven Ergebnisse für ihn (vermutlich) häufiger eintreten.

Offline Blizzard

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #152 am: 15.04.2011 | 09:28 »
Schwarzweißdenken in Reinform... Kannst Du Dir schon überhaupt nicht mehr vorstellen, daß man ein Verfahren für vorteilhaft hält, obwohl es zuweilen nicht für alle Zwecke vollständig geeignete Ergebnisse liefert?
Die ersten drei Worte hättest du dir getrost sparen können, da ich zuvor schon geschrieben habe, dass ich zwar Punktsysteme bevorzuge, aber gegen Auswürfelsysteme nichts einzuwenden habe, solange sie von Spielerseite aus gewollt sind. Oh, und ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ich kenne ja genügend Spieler, die lieber auswürfeln als frei zu verteilen, weil es für sie einen zusätzlichen "Kick" darstellt im RPG.
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Offline Teylen

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #153 am: 15.04.2011 | 09:45 »
Könnt Ihr so sehen, sehe ich anders. In Ars Magica darf man Werte paarweise auf Attributspaare verteilen, in DSA3 gab es Tauschoptionen, und in Warhammer 2nd gibt es Shallyas Gnade. Das sind für mich genauso legitime "Schutzmechanismen" wie die Entscheidung, dass man bei verheerenden Würfen nachwürfeln darf.
Du sprachst aber doch nicht von regeltechnisch festgelegten Schutzmechanismen, sondern das man die Würfel, entgegen der Regeln, einfach ignoriert wenn sie einem einen Charakter geben den man nicht will. Oder?

Nun und da ist es doch ganz simples Würfeldrehen bzw. ein bewusstes Ignorieren der Regeln und damit gepfuscht.
Ich sehe den Unterschied zu "Würfeldrehen" bei der Charakter Erschaffung damit der Char X und Y ist und "Würfeldrehen" im Spiel, damit der Char überlebt oder nicht nur tölpelt, nicht.
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Pyromancer

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #154 am: 15.04.2011 | 10:20 »
Du sprachst aber doch nicht von regeltechnisch festgelegten Schutzmechanismen, sondern das man die Würfel, entgegen der Regeln, einfach ignoriert wenn sie einem einen Charakter geben den man nicht will. Oder?

Das Ganze nennt sich dann "Hausregel".  ::)

Offline Oberkampf

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #155 am: 15.04.2011 | 10:26 »
Mal abgesehen davon, dass es bei einigen Würfelsystemen eben die bereits genannten Schutzmechanismen gibt (Midgard hatte auch so eine Untergrenze, ab wann neu gewürfelt werden muss), sehe ich schon einen Unterschied zwischen Würfeldrehen während des Spiels und Würfelwiederholung vor dem Spielbeginn. Die Bedeutung für die Spielhandlung ist eine ganz andere.

Mal abgesehen vom Zeitpunkt: Würfeldrehen während des Spiels bedeutet, dass ein eigentlich als Zufallsergebnis deklariertes Resultat, das den Verlauf des Abenteuers in großem oder kleinen Rahmen verändern soll, plötzlich aufgrund einer SL- oder Spielerentscheidung (ja, schummelnde Spieler gibts auch) getroffen wird.

Damit wird der ganzen Gruppe gegenüber ein Versprechen auf faires Spiel gebrochen. Außerdem wird eines der Hauptweichensysteme des Rollenspiels ausgeschaltet, das für einen offenen Abenteuerverlauf sorgt.

Einen Charakter neu zu würfeln ist schon etwas anderes. Solange man sich da nicht den Wolf würfelt (und dann gleich ein Setzkastensystem nehmen sollte). Charakterneuwürfeln unterläuft nicht grundsätzlich den Zufall und untergräbt auch nicht die Offenheit der Abenteuer.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #156 am: 15.04.2011 | 10:35 »
Dann kann man aber doch die Würfelei gleich ganz weglassen,oder?

Aber nein. Dieses Argument fällt ja nun auch nicht zum Ersten Mal. Wie ich schon einmal schrieb, ist eine Wiederholung des Auswürfelns mit einem direkten Kaufen überhaupt nicht vergleichbar, selbst wenn man beliebig häufig würfelt. Der Zufall nimmt ja nicht weniger Einfluss, nur weil ich ihn häufiger bemühe. Natürlich erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit, meine Wunschwerte zu treffen. ABER: Wenn überhaupt schon Wunschwerte existieren, werde ich mit Würfeln ohnehin kaum glücklich; da stimmt schon die Voraussetzung nicht mehr (Stichwort Bottom-Up) ;)

Edit:
Ich verstehe auch nicht, weshalb die Alternative zum absoluten Festlegen (durch Punktekaufsysteme) das absolute Friss-oder-stirb (auch wenn du nur einsen würfelst) sein soll.

Ich würde sagen, das ist ein plumper Versuch, der Gegenseite die Argeumentations-Grundlage zu entziehen  ;)  Statt "wir nehmen den Zufall mit hinein" soll es dann sein "wir wollen 100% Zufall". Es täte einigen Usern jedenfalls gut, sich dieses Unterschiedes bewusst zu werden  ;)
« Letzte Änderung: 15.04.2011 | 10:50 von Tudor the Traveller »
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #157 am: 15.04.2011 | 11:02 »
Die Bedeutung für die Spielhandlung ist eine ganz andere.
Also zuvor wurde hervorgehoben das die Charakter Gestaltung bereits teil des Spiel ist.
Sowohl bei Wuerfel basierter als auch bei Punkte basierter.

Die Wirkung auf die Spielhandlung ist, meiner Meinung nach, keine "ganz andere" sondern das beschei.. wuerfeldrehen wirkt sich wesentlich drastischer aus. Davor hat man nur einmal den Wuerfel gedreht und dem Charakter damit das Leben gerettet oder etwas anderes verhindert beziehungsweise ermoeglicht.
Danach ist noch ein regelgerechtes Spiel moeglich.
Wenn man bei der Charakter Erschaffung Wuerfelergebnisse ignoriert oder veraendert zieht sich der Betrug doch schliesslich von A bis Z durch das gesammte Spiel. Weil der Wert ja nun ueberall besser ist. Nun und es fuehrt auch ein Stueckweit ad absurdum das ueberhaupt gewuerfelt wurde.

Zitat
Würfeldrehen während des Spiels bedeutet, dass ein eigentlich als Zufallsergebnis deklariertes Resultat, das den Verlauf des Abenteuers in großem oder kleinen Rahmen verändern soll, plötzlich aufgrund einer SL- oder Spielerentscheidung (ja, schummelnde Spieler gibts auch) getroffen wird.

Und wenn man bei der Charaktererschaffung ein durch eine Zufallsmechanik definiertes Resultat veraendert so das das grundlegende Element des Spiels - die handelnen Charaktere - nicht mehr die selben sind, ist es etwas anderes?

Imho ist der Abenteuerverlauf da nicht mehr so offen wie er eigentlich mal gewesen sein koennen wuerde.

Zitat
Charakterneuwürfeln unterläuft nicht grundsätzlich den Zufall und untergräbt auch nicht die Offenheit der Abenteuer.
Also neuwuerfeln unterlaeuft imho sowas von den Zufall. o.O
Bei der Offenheit kann man ja noch diskutieren, aber richtig zufaellig ist das doch dann beim besten Willen nicht mehr..
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Offline Merlin Emrys

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #158 am: 15.04.2011 | 11:09 »
Die ersten drei Worte hättest du dir getrost sparen können, da ich zuvor schon geschrieben habe, dass ich zwar Punktsysteme bevorzuge, aber gegen Auswürfelsysteme nichts einzuwenden habe, solange sie von Spielerseite aus gewollt sind.
Darum geht es aber gar nicht. Es geht um das schwarzweiße "einmal würfeln = okay, zweimal würfeln = Punktesystem".

Wenn man bei der Charakter Erschaffung Wuerfelergebnisse ignoriert oder veraendert zieht sich der Betrug doch schliesslich von A bis Z durch das gesammte Spiel.
Definiere "Betrug"... Geht es denn wirklich nur schwarzweiß (oder, wie hier, sogar noch ins Absurde überzeichnet), wenn es darum geht, den "Vorteil" von Kaufsystemen zu vertreten?

Offline Tequila

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #159 am: 15.04.2011 | 11:18 »
Nein es wäre nicht in Ordnung, weil es dann immernoch ein Steigerrungssystem mit Auswürfeln wäre. Mir ist ein Steigerungssystem, bei dem ich selbst auswählen kann, was ich steigern möchte,einfach lieber.

Das dir ein anderes System lieber ist, ist ja in Ordnung, aber Du sagtest, das es doof ist, wenn zum Werte steigern ein enderer Regelmechanismus genommen wird als im restlichen Spiel. Darauf zielte meine Frage ab, meinethalben stelle ich sie um:

Wäre meine angegebene Methode weniger doof für dich als die in den Regeln?

Offline Feuersänger

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #160 am: 15.04.2011 | 11:20 »
Ja, manche Würfelsysteme haben "Schutzmechanismen", aber die haben das Sicherheitsnetz oft so niedrigen über dem Boden gespannt, dass man sich doch den Arsch prellt. Z.B. D&D: "Wenn du keinen Wert über 12 hast oder deine Modifikatorsumme unter +1 liegt, darfst du nochmal würfeln." Das ist lächerlich. Da hat dann also der eine Werte wie 13,12,10,11,10,8, und der andere hat 18,18,17,16,15,9. Japp, das wird ein seeeeeehr ausgewogenes Spiel zu dem jeder was beitragen kann und der schwächere Char auch ganz bestimmt nicht zum albernen Sidekick degradiert wird. Angel Summoner & BMX Bandit. Ja, Extrembeispiel, aber ich hab beide Arrays schon gesehen und so ähnlich auch selber schon gehabt.

Und was das Nachwürfeln auf eigene Faust angeht: ich kann mir nicht helfen; egal wie schlecht die Regel ist, die mich zum Neuwürfeln auf eigene Faust "motiviert", es würde sich doch für mich wie geschummelt anfühlen. Wenn es offiziell heisst "Wenn dir die Werte nicht gefallen, wiederhole den Vorgang" kann ich es auch machen wie im Computerspiel und so oft würfeln bis sich genügend 18er auf dem Blatt tummeln.
Also ja, wozu würfeln, da kann man die Werte doch auch gleich Freeform verteilen.
Aber da muss man auch wieder manche Spieler vor ihrer eigenen Bescheidenheit schützen oder regulierend eingreifen. Zum Beispiel indem man ihnen sagt, wieviele Punkte sie insgesamt etwa haben sollten. Zack, sind wir beim Setzsystem.
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Offline korknadel

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #161 am: 15.04.2011 | 11:29 »
Ich würde den s/w-Seher und Teylen im Besonderen ja recht geben, wenn ich geschrieben hätte, dass man jedes Würfelergebnis bei Missfallen ignoriert und neu würfelt, bis man ein Ergebnis hat, das einem gefällt. Da kann ich freilich gleich Punkte verteilen. Ich habe ja aber von ganz bestimmten Würfelergebnissen geschrieben, nämlich nur 1 und 2 auf W6 (freilich nur als Beispiel), Ergebnisse also, die wahrscheinlich nicht nur für den Spieler, sondern auch für SL und Gruppe nicht mehr sinnvoll sein dürften. Man kann doch durch Regeln oder Konsens den Zufall in sinnvolle Bahnen lenken, ohne dass es gleich Beschiss und Willkür ist. Im Spielverlauf macht man das ja bei manchen Spielen auch mit Bennys, SchiPs und derlei Kram.

Aber ist ja nicht so wichtig, ich wollte ja eigentlich nur mal den Unterschied erkennen zwischen ausgewürfelten und gesetzten Chars, weil ich den theoretisch zwar sehe, praktisch aber nie erlebt habe.
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Offline Teylen

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #162 am: 15.04.2011 | 11:39 »
Geht es denn wirklich nur schwarzweiß (oder, wie hier, sogar noch ins Absurde überzeichnet), wenn es darum geht, den "Vorteil" von Kaufsystemen zu vertreten?
Ich sage nicht das Kaufsysteme besser sind.
Ich hab da auch fuer die gruene Fee gestimmt.
Aber bei Wuerfelsystemen die Regeln zu brechen und an den Wuerfeln zu drehen, ist wie bei Punktesysteme Punkte zusetzen die man nicht hat [oder div. Punkte-Verteilungen nicht zu zulassen].
Ein Bruch mit dem Regelsystem.

Man kann es vorher durchaus auch absprechen, mit mehr Punkten zu spielen oder verschiedene Wuerfelergebnisse erneut zu werfen, nur waere es m.E. kein Vorteil des einen oder anderen System und auch kein Normalfall. Eher ein Indikator das bei dem einen oder anderen ggf. ein Netz vergessen wurde bzw. die Mechanik nicht so ausgefeilt ist wie sie sollte.
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Offline korknadel

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #163 am: 15.04.2011 | 11:51 »
Man kann es vorher durchaus auch absprechen, mit mehr Punkten zu spielen oder verschiedene Wuerfelergebnisse erneut zu werfen, nur waere es m.E. kein Vorteil des einen oder anderen System und auch kein Normalfall. Eher ein Indikator das bei dem einen oder anderen ggf. ein Netz vergessen wurde bzw. die Mechanik nicht so ausgefeilt ist wie sie sollte.

Ich denke, da hast Du recht. Für mein Empfinden ist Warhammer 2nd hier tatsächlich ein Würfelsystem, bei dem das ziemlich gut funktioniert.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #164 am: 15.04.2011 | 12:07 »
Aber bei Wuerfelsystemen die Regeln zu brechen und an den Wuerfeln zu drehen ...
... sind zwei verschiedene Dinge, denn es kann ja durchaus in den Regeln stehen, daß nochmal würfeln zulässig ist. Die Gleichsetzung mit einem Regelbruch ist also für "Würfelsystem" unzulässig. Und daß die Mechanik nicht ausgefeilt ist - das hat man bei Kaufsystemen auch zuweilen.
Aber warum überhaupt sollte zweimal würfeln nicht genauso okay sein wie einmal würfeln - oder auch, dreimal zu würfeln und eines der drei Ergebnisse zu nehmen? Warum werden manche Leute dann sofort farbenblind, fangen an mit Punktkaufsystemen und können nicht wahrhaben, daß einmal würfeln und mehrmals eben doch würfeln näher beieinander liegen als Punktkaufsysteme und mehrmals würfeln...? :-o Wie kommt man dazu, von "Würfelsystem" darauf zu schließen, daß der einzig mögliche Faktor, um Spaß zu haben, sein müßte, Würfelproben zu "schaffen"?

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #165 am: 15.04.2011 | 12:15 »
... sind zwei verschiedene Dinge, denn es kann ja durchaus in den Regeln stehen, daß nochmal würfeln zulässig ist.
Es ging ja darum das in den Regeln steht das es eben nicht zulaessig ist.
Es gibt ja ansonsten auch Regeln in denen das drehen an bestimmten Wuerfeln erlaubt ist. [Master Dice bei ORE]

Zitat
Aber warum überhaupt sollte zweimal würfeln nicht genauso okay sein wie einmal würfeln - oder auch, dreimal zu würfeln und eines der drei Ergebnisse zu nehmen?

Weil man auch nicht nochmal wuerfelt ob der toedliche Streich nun wirklich toedlich war und dann das untoedlichste Ergebnis nimmt.

Zitat
Warum werden manche Leute dann sofort farbenblind, fangen an mit Punktkaufsystemen und können nicht wahrhaben, daß einmal würfeln und mehrmals eben doch würfeln näher beieinander liegen als Punktkaufsysteme und mehrmals würfeln...? :-o
Und ich denke keiner hat das Punktekaufsystem mit mehrfach wuerfeln verglichen.
Ich habe lediglich mehrfach [nicht regelgerecht] wuerfeln und punkte [nicht regelgerecht] schieben verglichen.

Zitat
Wie kommt man dazu, von "Würfelsystem" darauf zu schließen, daß der einzig mögliche Faktor, um Spaß zu haben, sein müßte, Würfelproben zu "schaffen"?
Wenn man ein Wuerfelsystem hat, nimmt man nicht an das man Wuerfelproben schaffen muss, sondern das man die Wuerfelergebnisse im Kontext der Regeln akzeptiert. Weil sonst waere das Wuerfelsystem ja witzlos.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #166 am: 15.04.2011 | 13:31 »
Und ich denke keiner hat das Punktekaufsystem mit mehrfach wuerfeln verglichen.
Nein, viel schlimmer: Man hat empohlen, mehrfach zu würfeln gleich durch Punktkaufsysteme zu ersetzen, weil "das dann ja auch keinen Unterschied mehr macht" o.ä.

Weil sonst waere das Wuerfelsystem ja witzlos.
Diese Annahme ist falsch. Zu würfeln kann weitaus mehr leisten.

Offline Teylen

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #167 am: 15.04.2011 | 13:41 »
Diese Annahme ist falsch. Zu würfeln kann weitaus mehr leisten.
Uhm, was?
Also ich nahm ja an das es beim Charakter Wuerfel um die Herausforderung geht das man mit zufallbasierten/-beeinflussten Werten spielt.
Im Gegensatz zu der Herausforderung beim Punkte setzen mit absolut definierten Werten umzugehen.

Vielleicht noch das haptische, aber irgendwie glaube ich daran nicht so recht daran das du es meinst.
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Offline Barbara

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #168 am: 15.04.2011 | 13:44 »
Es kann Anregungen bieten, wenn ich nicht weiss, was ich spielen möchte.
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #169 am: 15.04.2011 | 13:46 »
Wäre meine angegebene Methode weniger doof für dich als die in den Regeln?
Weiss ich nicht, kann ich so pauschal nicht beantworten. Das müsste ich in der Praxis erstmal erproben, um vergleichen zu können. Aber ich vermute mal, dass ich das wohl als weniger doof empfinden würde.
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Offline Tequila

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #170 am: 15.04.2011 | 13:48 »
Weiss ich nicht, kann ich so pauschal nicht beantworten. Das müsste ich in der Praxis erstmal erproben, um vergleichen zu können. Aber ich vermute mal, dass ich das wohl als weniger doof empfinden würde.


Fine ich, ehrlich gesagt, sehr krass und will nicht in meinen Kopf...aber ok, akzeptiert...

Offline Tudor the Traveller

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #171 am: 15.04.2011 | 13:49 »
Uhm, was?
Also ich nahm ja an das es beim Charakter Wuerfel um die Herausforderung geht das man mit zufallbasierten/-beeinflussten Werten spielt.
Im Gegensatz zu der Herausforderung beim Punkte setzen mit absolut definierten Werten umzugehen.

Vielleicht noch das haptische, aber irgendwie glaube ich daran nicht so recht daran das du es meinst.

Ich denke, das ist das, was ich mit dem Aufbau-Szenario meinte. Es gibt eine Schwelle, ab der die Herausforderung dann nicht mehr reizt, weil die Ausgangslage so mies ist, dass man da keinen Spaß mit erwartet.

So, von wegen "ich hab kein Problem damit, etwas hinerherzuhinken, aber dreimal überrundet werden, macht dann auch keinen Spaß mehr".
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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #172 am: 15.04.2011 | 14:22 »
Also zuvor wurde hervorgehoben das die Charakter Gestaltung bereits teil des Spiel ist.
Sowohl bei Wuerfel basierter als auch bei Punkte basierter.

Jau, für Dich vielleicht. Von meinen Versuchen mit FATE abgesehen ist/war das Charaktererschaffen für mich immer eher ein Prozeß der Spielvorbereitung, also wie wenn man den Platz vor dem Kicken auf Schlaglöcher absucht. Wenn die Charaktererschaffung für dich schon zum "Hauptspiel" gehört, schlägt dein Argument natürlich ein, und man müsste das Nachwürfeln mit einer verbindlichen Hausregel begrenzen.

Allerdings, wenn ich mir ein wirklich miserabel designtes Rollenspiel mit Würfelerschaffung vorstelle, quasi Feuersängers Alptraum (man würfelt alle Attribute der Reihe nach 'runter) mit einer linear verteilten Wahrscheinlichkeit (z.B. 1w12 statt 2w6), einem festen Klassensystem (Krieger, Magier, Schurke, "Abenteurer") wo man sich für eine brauchbare Klasse mit zwei festen Werten qualifizieren muss (z.B. Krieger: Stärke und Konstituion 8 oder mehr), dann ist so eine Charaktererschaffung am Ziel (Inspiration für interessanten Charakter) wahrscheinlich vorbei designt.

Die Wirkung auf die Spielhandlung ist, meiner Meinung nach, keine "ganz andere" sondern das beschei.. wuerfeldrehen wirkt sich wesentlich drastischer aus. Davor hat man nur einmal den Wuerfel gedreht und dem Charakter damit das Leben gerettet oder etwas anderes verhindert beziehungsweise ermoeglicht.
Danach ist noch ein regelgerechtes Spiel moeglich.

Das ist jetzt zwar schon ein bisschen OT, aber ich versuch mal, meine Position zu erklären.

Natürlich sehe ich ein, dass man durch ein Neuwürfeln des Charakters gravierend an den Erfolgswahrscheinlichkeiten seiner Handlungen ändert. (Beispiel: ein Kämpfer, der vorher zu 40% getroffen hätte, trifft nachher zu 60%.) Insofern ist das massive Beeinflussung. Mir geht es aber darum, welche Rolle der Würfelwurf bei der Charaktererschaffung einnimmt, und welche Rolle der Würfelwurf im laufenden Spiel einnimmt.

Bei der Charaktererschaffung dient der Würfelwurf folgenden Zwecken: Inspiration, rollenspielerische Herausforderung, Erschaffen eines unkonventionellen Charakters, Beschleunigung der Charaktererschaffung, Limitierung des Powergamings (PG lehne ich nicht grundsätzlich ab, aber es ist nunmal so, dass man aus Zufallswerten weniger leicht ein One Trick Pony bauen kann, als aus gezielt gesetzten Werten).

Kurzum, der Würfelwurf dient dazu, dass für den Spieler ein Charakter mit Ecken und Kanten erschaffen wird, an dem er Spaß haben kann. Wenn die Würfelergebnisse jetzt aber etwas ergeben, aus dem der Spieler keine Inspiration ziehen kann, dann wäre es quasi eine Strafe, wenn er dazu gezwungen würde, trotzdem diesen Charakter zu spielen. Und erfahrungsgemäß würden viele Spieler den Charakter an die Wand fahren, evtl. sogar zum Nachteil der gesamten Gruppe.

Der Würfelwurf im Spiel ist dagegen eine Weiche zwischen zwei (oder mehr) interessanten weiteren Verläufen des Abenteuers. Da ich die Woche über viel FATE angeguckt habe und es da gut ausgedrückt wird: Dresden Files YS, p. 192: "The dice only come out, when there is an interesting challenge with meaningful consequences."; DFYS p. 309: "Before you call for a die roll, it is critically important that you stop an do two things: 1. Imagine Success 2. Imagine Failure"

Aus dem Grund würfelt man: weil nicht genau feststeht, wie das Abenteuer weiter verläuft.

Der Würfelwurf während des Spiels stellt also die grundsätzliche Offenheit des Abenteuerverlaufs sicher, während der Würfelwurf der Charaktererschaffung eine untergeordnete andere Funktion hat. Hätte der Würfelwurf beim Erschaffen die gleiche grundsätzliche Bedeutung, müsste man ja daraus folgern, dass das Setzen von Werten die Offenheit untergräbt. (Und das ist nicht der Fall, man kann auch mit Setzsystemen offen spielen.)

Was ist jetzt mit den Systemen, wo im Spiel nicht gewürfelt (und auch kein anderer Zufallsgenerator eingesetzt) wird? Natürlich gibt es die auch, man kann, anstatt nach Fortune/Glück zu entscheiden, nach Karma oder Drama entscheiden, wie ein Abenteuer weitergeht. Was man ja auch oft tut, selbst bei Rollenspielen mit klarer Betonung des Würfelns. Die Probleme von Rollenspielen, die auf Zufallsgeneratoren verzichten, sind hier völlig irrelevant (zu weit OT). Ich ging in meinen Überlegungen (für den Thread) davon aus, dass die Absprache einer Gruppe (vollmundig: der Gruppenvertrag)  ist, dass der Würfel eine große Bedeutung zugesprochen bekommt. Konsens: man würfelt so viel als nötig.

Wenn man bei der Charakter Erschaffung Wuerfelergebnisse ignoriert oder veraendert zieht sich der Betrug doch schliesslich von A bis Z durch das gesammte Spiel. Weil der Wert ja nun ueberall besser ist. Nun und es fuehrt auch ein Stueckweit ad absurdum das ueberhaupt gewuerfelt wurde.

Genau das ist der Punkt, wo ich anders denke. Natürlich verändert man die Erfolgswahrscheinlichkeiten des Charakters durch eine willkürliche Handlung (die von der Designschwäche des Systems notwendig gemacht wurde). Aber das Ändern der Erfolgswahrscheinlichkeiten unterläuft die Zufallsgenerierung von Resultaten niemals grundsätzlich. Um bei dem Ritterbeispiel zu bleiben: klar, er trifft jetzt öfter - aber er muss immer noch würfeln.


Und wenn man bei der Charaktererschaffung ein durch eine Zufallsmechanik definiertes Resultat veraendert so das das grundlegende Element des Spiels - die handelnen Charaktere - nicht mehr die selben sind, ist es etwas anderes?

Meiner Meinung nach schon. Die handelnden Charaktere werden zwar verändert, ihre Chancen auf  Handlungserfolge dadurch ebenso, aber niemals wird der Zufall bei der Ermittlung eines Resultats grundsätzlich ausgeschaltet. Bei "klassischen" Würfeldrehen passiert aber genau das: ein Resultat wird zufällig ermittelt (Fortune), aber dann verworfen und stattdessen von einer dramatischen Entscheidung bestimmt (Drama). Im günstigsten Fall war das schlicht und ergreifend ein Würfeln zu viel, wo eigentlich eine Karma- oder Dramaentscheidung fällig gewesen wäre. Im ungünstigsten Fall, wenn das heimlich und/oder gegen die Absprache der Spielteilnehmer geschieht, die sich darauf verlassen, dass Würfel Weichen oder Kreuzungen sind, kann man das harte Wort mit R verwenden.


Imho ist der Abenteuerverlauf da nicht mehr so offen wie er eigentlich mal gewesen sein koennen wuerde.

Ja und Nein.
Nehmen wir mal ein schlecht designtes Abenteuer mit Flaschenhals: "Wenn die Charaktere die Spur des Skaven (Rattenmenschen) am Tatort nicht finden (Spurenlesen), können sie nicht das Skavenlager in der Kanalisation entdecken und den McGuffin erhalten."

Völlig offener Abenteuerverlauf (wenn auch schlecht designt, vielen Dank WHFRPG.)
An dieser Offenheit ändert sich grundsätzlich nichts, wenn der Fährtensucher der Gruppe (dank Charakterneuwürfeln) eine 40% oder eine 60% Chance hat, die Spur zu entdecken. Auch das Grundprinzip des Auswürfelns wird dadurch nicht untergraben.

Wenn der Spielleiter (oder der Spieler des Fährtensuchers) aber den Würfel bei der Probe dreht, ist es mit der grundsätzlichen Offenheit des Abenteuers vorbei, und auch Auswürfeln hat keine Bedeutung mehr (weil angenommen werden kann, dass Würfelergebnisse zurechtgebogen werden).

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #173 am: 15.04.2011 | 14:41 »
@Tümpelritter: imo sehr gelungene Ausführung.  :d Besonders der Teil bez. der grundsätzlichen Einbeziehung von Zufallselementen (Würfel).
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Offline OldSam

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Re: Werte: auswürfeln oder setzen?
« Antwort #174 am: 15.04.2011 | 16:18 »
Mir fällt grad noch ein Aspekt ein, der dazu bislang nicht angesprochen wurde, nämlich wenn Spieler ihre Charakter zuhause erstellen... ==> Lasst ihr das auch beim Auswürfeln zu...?
(Mit Bezug auf Würfelsysteme, wo das einen funktionalen Qualitätsunterschied ausmacht).

Erinnere mich noch gut an prähistorische DSA2-Auswürfel-Charaktere in der Jugendzeit, wo dann recht auffällig häufig Charaktere mitgebracht wurden, die relativ viel Glück bei der Attributsgenerierung hatten, den umgekehrten Fall mit viel Pech gab es bei "Auswärts-Chars" soweit ich mich erinnere nicht... ;) Was dann auch schnell dazu führte, dass dies nicht mehr erlaubt war und vor dem Meister gewürfelt werden musste.

Ein paar Mal wurde angeführt, dass die Charerstellung beim Auswürfeln schneller sei (sofern man Geschwindigkeit und Qualität überhaupt unabhängig betrachten will). Ich würde dazu grundsätzlich sagen, ja, wenn das Punktesystem von Null aus startet ("from scratch") und nein, wenn schlanke Setting-Templates eingesetzt werden (praktisch Archetypen mit reduzierten Optionen).

Wenn allerdings die Chars aus solchen Gründen immer "vor Ort" erstellt werden müssen, würde ich den möglichen Geschwindigkeitsvorteil definitiv als umgedreht sehen, weil es Zeit in der Gruppe kostet, wo man schon spielen könnte.
Für mich gibt es klar einen Qualitätsunterschied von "Spielzeit" während der Session und "Vorbereitungszeit" zuhause, da es meist schwierig genug ist einen Termin zu finden, bei dem sich alle Spieler zusammenfinden können, während die Vorbereitungszeit flexibel ist (sozusagen Zeit nebenbei). Die punktbasierte Charaktererschaffung wird in meinen Runden aus diesem Grund im Vorfeld gemacht, wobei vorher die wesentlichen Kampagnenrichtlinien kommuniziert werden und wir uns vorher grob über die Ausrichtungen der Charaktere verständigen.
« Letzte Änderung: 15.04.2011 | 16:23 von OldSam »