und ...
Das Böse erhebt sich
Im Laufschritt und mit immer noch gezogenen Waffen erreichen Birel, die vermummte Gestalt und Adran den Tempelraum im hinteren Teil der Höhle.
Auf dem entfernt liegenden Teil des großen von teils grotesken und bluttriefenden Körperteilen umgebenen Steinpodestes steht mit weit ausgebreiteten Armen ein Praiosgeweihter. Trotz der Entfernung kann Adran die Symbole auf seiner Rüstung erkennen, die ihn als einen Diener des Herrn des Lichtes ausweisen. Körper und Rüstung des Geweihten sind von einer dunklen Aura umgeben, die das umgebende Licht regelrecht aufzusaugen scheint. Ein tosendes Grollen, das aus der Tiefe der Erde zu kommen scheint erfüllt den riesigen Tempelraum. Von Donner begleitete Blitze, die aus der gleichen Energie wie die Aura zu bestehen scheinen, zucken zuerst kreuz und quer durch die Halle, bis sie sich an rund einem Dutzend verschiedener Orte zu konzentrieren scheinen. Immer stärker werden die Entladungen; sie formen zuckende Energieströme in den Graben hinein. Wie gebannt beobachten die Neuankömmlinge, wie an diesen Stellen Bewegung in die grausam verschmierten und verschlungenen Körperteile kommt, und sich schließlich furchterregende Wesenheiten dort erheben. Die größte dieser Wesenheiten ist ein riesiges und vielfach gehörntes Untier, welches erschreckende Ähnlichkeiten mit der steinernen Staue auf dem Podest aufweist. Dieses Wesen muß direkt mit dem Herrn der Rache in Verbindung stehen! Weiterhin befinden sich jetzt sieben durchscheinende Geisterwesen und drei dämonisch beseelte Kämpfer, deren goldschimmernde Rüstungen über und über mit Blut beschmiert sind, in der Tempelhalle. Kalter Schweiß rinnt an den Gesichtern der Gefährten hinab, und die vor Hitze wabernde und niederhöllisch stinkende Luft ist zum Schneiden dick als die unheiligen Wesen sich in Bewegung setzen. Auch der Praiosgeweihte, der bisher wie in Trance keine Regung gezeigt hat, scheint die Situation jetzt zu erfassen, und wendet sich in Richtung des Ausgangs um. Doch noch bevor er sich bewegen kann ist er bereits von sechs schwebenden Geisterwesen und zwei der gerüsteten Blutdämonen umzingelt, und muß sich seiner Haut erwehren. Zum Glück scheint seine schwere Rüstung zumindest einen Teil der schweren Hiebe von Klauen und Schwertern abzuhalten. Trotzdem muß er einige schwere Treffer einstecken und kommt ob dieser Bedrängnis kaum selbst dazu, einen gezielten Schlag auf einen seiner Gegner herabfahren zu lassen. Auch Adran, Darrag und Birel können nicht eingreifen, da sie auf der Treppe im Eingangsbereich alle Hände voll mit einer weiteren Manifestation, dem dritten Blutdämon und vor allem mit dem riesenhaften Dämon aus Blakharaz’ Sphäre zu tun haben. Taktisch klug hat sich Birel einige Schritte abseits des Getümmels auf der Treppe postiert. Immer wieder gelingt es dem Elfen, die übermächtig erscheinenden Gegner mit seinen Pfeilen zu treffen. Auch Darrag und Adran können schwere Treffer landen. Doch die Gegner sind zäh! Plötzlich hebt Adran sein Schwert und wendet sich Darrag zu. Bevor dieser versteht was vor sich geht, muß er auch schon den ersten schweren Hieb einstecken. Offenbar ist es dem Dämon gelungen, in den Geist des Golgariten einzudringen. Adran windet sich unter der Kontrolle des Dämonen, und wehrt sich nach Kräften. Trotzdem gelingt es dem Gehörnten noch einige Male, Adran gegen Darrag zu hetzen. Diesem bleibt nichts anderes übrig, als sich aus der Reichweite des Geweihten zurückzuziehen, und damit seine taktisch gute Position aufzugeben. Inzwischen klaffen jedoch auch im grässlich entstellten Körper des Dämon einige schwere Wunden, die ihn zunehmend in seiner Bewegung und seinen Angriffen einschränken. Tarmor ist es inzwischen unter Aufbietung all seiner Kräfte gelungen, sich aus der Umklammerung seiner Gegner zu befreien. Schnell versucht er, sich zu entfernen, um den Kampf auseinander zu ziehen. Beim Versuch, dem Geweihten zu folgen müssen die beiden Blutdämonen etliche Treffer von Birel einstecken. Immer wieder entkommt der flinke Elf den brutalen Angriffsversuchen der rasenden Gegner, und kann sie im Gegenzug mit seinen Pfeilen spicken. Tarmor räumt unterdessen einige der Geisterwesen aus dem Weg, die ihm einzeln nur wenig entgegenzusetzen haben. Plötzlich erhebt sich ein unnatürliches Heulen und Kreischen, und als die Gefährten ihre Blicke in Richtung der Treppe wenden sehen sie, wie der große Dämon mit verzerrter Fratze und sich windenden Gliedmaßen in einem sich drehenden Mahlstrom in den blutigen Gliedmaßen des Grabens versinkt. Dieser Anblick erfüllt die derischen Kämpfer mit neuer Kraft! Zwar sind noch nicht alle Gegner besiegt, doch nun scheint sich die Waage zu ihren Gunsten zu neigen. In heftigen Nahkampfgefechten, unterstützt von Birel und seinem Bogen, können Darrag, Adran und Tarmor den verbliebenen Blutdämonen und Geistern schwere Wunden zufügen. Adran ist nun auch wieder frei vom Einfluß des großen Dämons, und sich wieder mit ganzer Kraft in den Kampf werfen. Mehr mit roher Gewalt denn taktischem Geschick werden die verbliebenen Gegner, einer nach dem anderen, gestellt und zurück in die Niederhöllen geschickt. Zwar am Ende ihrer Kräfte und blutüberströmt verlieren die Gefährten dennoch keine Zeit, und verlassen auf schnellstem Wege die Höhle.