Zwischensequenz:
Kriegsrat
Die Gefährten Adran, Darrag, Birel und Tarmor stolpern entkräftet und zum Teil verwundet durch einen der Seitenstollen nach draussen. Nach den Schrecken im Tempelraum wirkt der Anblick der Naturidylle schon fast unwirklich auf sie: vom Rauschen des Wasserfalls untermalt sehen sie vor sich auf den Bachlauf mit dem kleinen Teich und den sattgrünen Wald hinab. Tief atmen sie die klare Abendluft in ihre vor Anstrengung brennenden Lungen, bevor sie sich in Richtung des Dergel durchs Unterholz bewegen. Erst als sie sich in sicherer Entfernung zur Höhle wähnen legen sie eine Rast ein. Die schlimmsten Verletzungen werden versorgt, und die vier Kämpfer stellen sich – sofern sie noch nicht bekannt sind – einander vor. Dabei begegnen sich die Vier durchaus mit einem gesunden Mißtrauen. Immerhin treffen hier ein “götterloser” Elf, ein eben noch von einer dunklen Aura umegebener Praios-Geweihter, ein “fahnenflüchtiger” Golgarit, und zu guter Letzt ein Geist aufeinander. Allein, nach den Erlebnissen in der Höhle wundert die Gefährten so schnell nichts mehr. Schließlich konnte jeder der Vier sehen mit welcher Entschlossenheit und Hingabe sich die anderen Drei den dämonischen Feinden entgegengeworfen hat, und das ist es, was zählt. So werden schnell alle Vorbehalte – zumindest vorerst – beiseite geräumt, und die die weitere Vorgehensweise besprochen. Unter Berücksichtigung der bisher gesammelten Informationen werden folgende Möglichkeiten diskutiert:
Rückkehr nach Allbrücke
Niemand weiß, wie es um Allbrücke steht. Ist das Dorf schon gefallen, oder können die tapferen Dörfler dem inzwischen wohl angerückten Heer immer noch Widerstand leisten? Wie dem auch sei, die Gefährten glauben nicht, dem Kampf gegen eine vielleicht mehrere tausend Köpfe starke Armee eine Wendung geben zu können, und vertrauen darauf, das die Allbrücker unter der Führung von Adalbar und Madeya zum rechten Zeitpunkt ihr Heil in der Flucht und Unterschlupf in den Wäldern suchen werden.
Burg Auraleth
Bei näherer Betrachtung stellt sich die Frage, was der Feind überhaupt in Allbrücke wollen könnte? Gibt es etwas in Allbrücke, das für den Eisernen Zirkel von Interesse ist? Wollen sie nur die Kontrolle über die Brücke? Oder zieht die Armee am Ende sogar nur vorbei? Wenn Letzteres der Fall ist, dann könnte Burg Auraleth vielleicht das Ziel sein. Nur wenige Meilen von Wehrheim entfernt beherbergt die verfallende Stammburg des Ordens vom Bannstrahl Praios’ zwar nur noch wenige Ordenskrieger, dafür aber einige bedeutende Artefakte. Wie die beiden Geweihten wissen befindet sich darunter auch der ‘Eisenkragen des Blakharaz’, der ein Teil des legendenumrankten ‘Frevlergewandes’ sein soll.
Wehrheim
Die Stadt Wehrheim wäre lediglich auf Grund ihrer Nähe eine Option. Niemand glaubt ernsthaft, das der abtrünnige und in Abwesenheit zum Tode verurteilte Leomar vom Berg, der als Söldnerführer die Stadt unter seiner Kontrolle hat, auch nur einen Finger rühren wird. Im Gegenteil, der ehemals gefeierte Reichserzmarschall dürfte den Freunden äußerst misstrauisch gegenüberstehen.
Perricum
In der Stadt Perricum, die im Osten am nach ihr benannten Golf von Perricum liegt, könnten die Gefährten Hilfe finden. Mit Tarlisin von Borbra, dem Hochmeister der Grauen Stäbe und Olorand von Gareth-Rothenfels als Spektabilität der Halle der Austreibung residieren hier zwei äußerst kompetente Fachleute. Zudem gelten Beide als einigermaßen zugänglich.
Beilunk
In der Stadt Beilunk, die ebenfalls am Golf von Perricum liegt, könnten die Freunde zwei weitere Fachleute befragen: Fürst-Illuminatin Gwidûhenna von Faldahon als gleichzeitig weltliche wie geistliche Führerin der Stadt, und Saldor Foslarin als Spektabilität der zwischenzeitlich verzogenen Akademie Schwert und Stab. Das Problem dabei ist jedoch, das sowohl die Hochgeweihte Praiotin, als auch der erzkonservative Convocatus Primus der Weißen Gilde gelten als äußerst engstirnig und nicht besonders offen gelten.
Burg Harkwold
Nach wie vor könnte man immer noch versuchen, Burg Harkwold entweder einzunehmen, oder aber zumindest Graf Roderick von Harken zu befreien. Die Befreiung könnte einerseits ein Zeichen setzen, und den lokalen Widerstand zumindest ein wenig stärken. Andereseits könnten die Beziehungen des Grafen oder auch schlicht sein Name auf einem entsprechenden Dokument den Freunden einige Türen öffnen.
Die Vierergruppe beschließt einstimmig, zuerst den Grafen aus der Gewalt der Paktierer zu befreien. Danach steht wahrscheinlich Perricum auf dem Plan. Hierzu möchte man aber auch noch Graf Rodericks Meinung hören, und ein Empfehlungsschreiben von ihm bekommen. Auch die Bannstrahler in der Feste Auralath sollten über die drohende Gefahr informiert werden, um sich entweder vorbereiten, oder (wahrscheinlicher) die Artefakte in Sicherheit bringen zu können.
Doch jetzt heißt es: auf zur Eisernen Festung!