Autor Thema: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?  (Gelesen 83354 mal)

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Offline Raptor Jesus

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #450 am: 3.10.2015 | 10:47 »
Und dann drücken sie dem zweiten Charakter am gleichen Punkt trotzdem eine Taschenlampe in die Hand, und er lässt sie fallen, weil er 'ne Aversion hat. Besser drei Charaktere. Und der dritte hat 'ne Aversion gegen's Fallenlassen. :D
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Offline Sashael

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #451 am: 3.10.2015 | 10:50 »
Man könnte die Taschenlampe für den zweiten Charakter aber auch mit Superkleber einschmieren. Dann spart man sich eine Runde Neu-Chars.  ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #452 am: 3.10.2015 | 11:41 »
Man könnte die Taschenlampe für den zweiten Charakter aber auch mit Superkleber einschmieren. Dann spart man sich eine Runde Neu-Chars.  ;D
Gib ihm doch gleich die Eigenschaft "Leuchtet im Dunkeln". ~;D

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #453 am: 3.10.2015 | 11:48 »
Mein Fazit:

Ein TLFL ist jemand, der aus absurden - egoistischen Gründen etwas dummes tut, das die SCs seiner Mitspieler sinnlos Gefahren aussetzt.

e.g. er lässt Grundlos die Taschenlampe im Monsterkeller fallen, ein vergeigter Stabilitätscheck - Nachteil etc, sind Gründe.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #454 am: 3.10.2015 | 12:18 »
Wie kommst du bitteschön zu diesem Fazit?

1) Was ist absurd daran, in Angesicht einer Gefahr Angst zu haben und vor Schreck die Taschenlampe fallenzulassen?

2) Was ist egoistisch daran, alleine im Dunkeln zu sein? Egoistisch wäre es, wenn man die Taschenlampe mitnimmt.

Zum Thema vergeigter Stabilitätscheck:
Scheint eine typisch deutsche Angewohnheit zu sein: Alles muss verregelt werden. Freeplay ist unerwünscht.

Offline Sashael

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #455 am: 3.10.2015 | 12:22 »
Wie kommst du bitteschön zu diesem Fazit?
Weil das die Definition von TLFL ist, die die meisten Leute meinen, wenn sie von einem TLFL reden.
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #456 am: 3.10.2015 | 12:56 »
Wie kommst du bitteschön zu diesem Fazit?

Deduktion, Induktion, Logik , Intuition

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Zitat
Scheint eine typisch deutsche Angewohnheit zu sein: Alles muss verregelt werden.
der steht im amerikanischen Cthulhu RW im RW, Nachteile stehen bei Gurps im RW
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #457 am: 3.10.2015 | 12:58 »
@ Sashael
Ist dem so? Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die ersten drei Seiten nochmal durchgelesen. Die Leute, die sich dazu geäußert haben, was sie als TLFL verstehen, lassen sich wie folgt aufteilen:

TLFL per Defintion negativ:
- Bad Horse
- Grimnir
- Kharlie Brown
- Zornhau
- Funktionalist
- vaxr

TLFL per Defintion neutral:
- 1of3
- Nin
- Praion
- killedcat
- Luxferre
- Naldantis
- Dr. Boomslang

Ich kann da keine Mehrheit für eine Definition erkennen. Der einzige ehrlich Fazit aus dem Thread ist, dass TLFL nicht eindeutig definiert ist und unterschiedliche Leute etwas unterschiedliches darunter verstehen.

Alles andere ist kein Fazit sondern nur die Wiedergabe der eigenen Meinung. (Was man durchaus tun darf. Aber dann bitte nicht als "Fazit" kennzeichnen.)

@ Schwerttänzer
Beim Original Cthulhu gibt es Geistesstörungen, die man im Laufe des Spiels bekommen kann. Aber es gibt keine regeltechnischen Nachteile, die man per se hat. Hier geht der Autor davon aus, dass diese Fluff sind und die Spieler sie selbstständig einbringen.

Offline Arkam

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #458 am: 3.10.2015 | 13:06 »
Hallo zusammen,

bei seltsamen Verhalten im Rollenspiel sollte man immer versuchen die Quelle für diese Handlung aus zu machen, nicht den Spieler sondern warum er seinen Charakter so handeln lässt.
Denn diese Quelle muss nicht immer antisoziales Handeln sein.

Eine erste Quelle können Regeln und Fluff sein. Wenn im Regelbuch steht das ich nur ehrenhaft kämpfen darf und das auch fördere, die Rasse mit einer anderen nicht zusammenarbeitet oder die Organisationen, etwa Magiergilde und die Anhänger eines Magie ablehnenden Sonnengotts, kann das schon Mal zu Gruppenkonflikten und uneffektiven Handeln führen. Besonders harsch kann es werden wenn es in Game noch Sanktionen für unpassendes Handeln gibt, also etwa ein Wechsel der Gesinnung oder ein Verlust von Wundern weil man gegen die Regeln der Gottheit vertstoßen hat. Die Krönung ist dann wenn solche Bestrafungen nicht mit harten Regeln sondern nach Gefühl und Wellenschlag des Spielleiters kommen.
Solche Konflikte können noch verschärft werden wenn die Spieler, also nicht die Charaktere, auch recht unterschiedliche Positionen vertreten und in ihre Charaktere projizieren. Gerade bei Spielern in der Pubertät werden da Sachen genau so heiß gegessen wie sie gekocht werden.
Literarische Vorlagen oder auch Hinweise wie das Spiel im Sinne der Autoren zu spielen sei können für Probleme sorgen. Gerade bei Cthulhu bilden sich da gerne ein Mal die Gruppen der Literaten und Zeitentdecker denen es weniger auf das Lösen des Abenteuers ankommt und den Monsterjägern denen das effektive Lösen des Abenteuers wichtig ist auf. Hier kommt hinzu das die jeweils andere Seite schon Mal polemisch angegriffen wird, also etwa Taschenlampen Fallenlasser und Bauernspieler gegen Powergamer und Leute die das Spiel falsch spielen. Aber auch wenn ich tolkinisch angehauchte Elfen, praktisch unsterblich / unendlich weise und anderen intelligenten Lebensformen überlegen spielen möchte und deshalb einen Elf als Charakter wähle. Aber auf der Hintergrund Welt Elfen babarische Krieger sind die auf einem fremden Planeten überleben wollen kann das zu Konflikten führen. Das sollte neigentlich ja nicht der Fall sein. Ich habe aber in mehreren Runden erlebt wie man versucht hat literarische Vorlagen ins Spiel zu bringen die darin nur schlecht aufgehoben waren.
Der Klassiker sind natürlich verschiedene Auffassungen darüber wie die Situation jetzt nach Fluff und Regeln zu bewerten wäre. Ob man jetzt der Meinung ist ohne direktes Handeln ginge die Welt unter oder man hätte noch viel Zeit sorgt natürlich für verschieden riskante Handlungen. Wenn ich bei Midgard eine Kissenschlacht anfange kann das, streng nach Regeln, zu einem Toten führen.

Gruß Jochen
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #459 am: 3.10.2015 | 13:07 »
Es gibt auch andere RPGs als Cthu´hu z.b. Gurps
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Sashael

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #460 am: 3.10.2015 | 13:23 »
Ich kann da keine Mehrheit für eine Definition erkennen. Der einzige ehrlich Fazit aus dem Thread ist, dass TLFL nicht eindeutig definiert ist und unterschiedliche Leute etwas unterschiedliches darunter verstehen.

Alles andere ist kein Fazit sondern nur die Wiedergabe der eigenen Meinung. (Was man durchaus tun darf. Aber dann bitte nicht als "Fazit" kennzeichnen.)
Ein persönliches Fazit ist auch ein Fazit.
Und ich habe persönlich den ganzen Thread schon das Gefühl, dass die Leute, die den TLFL nicht als negativ bezeichnen, immer von irgendwas anderem reden, aber nicht von einem TLFL. Der Name kommt ja aus einer sehr spezifischen Situation mit sehr speziellen Umständen. Ein Spieler reitet ohne ingame Grund und ohne Not die Gruppe in die tiefste Scheisse, weil er (und nur er allein) der Meinung ist, das wäre jetzt passendes Drama, während der Rest der Gruppe mit seiner Handlung im Sinne des "Gemeinsamen Spaßhabens" nicht einverstanden ist. Er setzt sich über den Gruppenkonsens hinweg und der SL kann in dieser Situation entweder logisch konsequent die Story weiterführen (was zum TPK führt) oder zum Würfeldreher werden.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #461 am: 3.10.2015 | 13:32 »
Wenn es zwei verschiedene Definitionen von TLFL gibt, dann ist es nur logisch, dass Partei A bei TLFL von etwas redet, dass Partei B nicht als TLFL versteht.

Zum ursprünglichen Beispiel:
Da wa es die Entscheidung des Spielers, die Taschenlampfe fallen zu lassen und wegzurennen. Aber es war die Entscheidung des SLs, die Taschenlampe ausgehen zu lassen.

Was wären mögliche Situationen:
1) Glück:
SL: "OK, die Taschenlampe fällt hin und leuchtet in Richtung des Monsters."
Spieler: "Super, wir greifen das Mosnter an."

2) Neutral:
SL: "OK, die Taschenlampe fällt hin und leuchtet in irgendeine Richtung. Das Monster steht jetzt im Dunkeln."
Spieler1: "Ich nutze meine Aktion, um die Taschenlampe zu greifen und leuchte das Monster an."
Spieler2: "Nachdem sich Spieler1 die Taschenlampe gegriffen und das Monster angeleuchtet hat, greife ich das Monster an."

3) Pech:
SL: "OK, die Taschenlampe fällt zu Boden und geht aus. Ihr habt keine Chance herauszufinden, wo die Taschenlampe liegt."
Spieler: "Verdammt, im Dunkeln haben wir keine Chance gegen das Monster. Wir machen das gleiche wie der TLFL und hauen ab."

4) Idiotisch:
SL: "OK, die Taschenlampfe fällt zu Boden und geht aus. Ihr habt keine Chance herauszufinden, wo die Taschenlampe liegt."
Spieler: "Verdammt, im Dunkeln haben wir keine Chance gegen das Monster. Egal, wir kämpfen trotzdem bis zum TPK."

Die letztendliche Entscheidung, was mit der Taschenlampe passiert, lag also nicht beim TLFL sondern beim SL. Anstatt also dem TLFL die Schuld für den TPK zu geben, solltest du lieber dem SL die Schuld am TPK geben!
Und nein, die Entscheidung, ob die Taschenlampe ausgeht oder weiterleuchtet, hat nichts mit Würfeldrehen zu tun.

Offline Chiarina

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #462 am: 3.10.2015 | 18:14 »
Wenn durch die Aktion die Gruppe nicht in Gefahr gerät, ist es auch kein Taschenlampenfallenlassen im Sinne des Strangerstellers, oder?
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Kowalski

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #463 am: 3.10.2015 | 18:55 »
Also, aus der Original-TLFL Geschichte könnte man doch ne nette Story machen:
Zum einen bringt man nicht gleich die SC um,


Umm. Ich denke da waren noch Optionen da, ausser zu kämpfen. Fliehen. Taschenlampe aufheben, etc.
Was ggf. trotzdem nicht anders ausgegangen wäre. Kann man in der Nachbetrachtung schlecht entscheiden.

dann können sie den TLFL noch zusammenscheissen.
Zum anderen bringt man die Sache früh im Abenteuer und jeder Spieler hat zwei SC erstellt. Dann könnte der TLFL sich mit den Gewissensbissen plagen, das die "VOrgänger"-SC seinetwegen gestorben sind und erhält den Nachteil "Aversion: TL".

Ja. Ärgerlich aber trotzdem. Und ohne Ansage das das okay ist, eigentlich ein Verstoß gegen den Gruppenvertrag.

Mein Fazit:

Ein TLFL ist jemand, der aus absurden - egoistischen Gründen etwas dummes tut, das die SCs seiner Mitspieler sinnlos Gefahren aussetzt.

e.g. er lässt Grundlos die Taschenlampe im Monsterkeller fallen, ein vergeigter Stabilitätscheck - Nachteil etc, sind Gründe.

Unter der Voraussetzung das das System, oder die Gruppe, das so überhaupt vorsieht. Nicht alle tun das.

Zum Thema vergeigter Stabilitätscheck:
Scheint eine typisch deutsche Angewohnheit zu sein: Alles muss verregelt werden. Freeplay ist unerwünscht.

Hmm. Die meisten Systeme die so etwas kennen sind nicht deutsch...

Freeplay kann funktionieren, aber dann auch bitte GANZ ohne Regeln.

Wenn man Gefahr läuft keine objektiven Maßstäbe anzulegen was geht und was nicht geht greifen Spieler gerne zu Regeln.
Vor allem wenn sich zwei der Beteiligten nicht einig sind wie das Ergebnis sein sollte.
Mit und ohne Freeplay würde ich den TLFL einfach nicht mehr mitnehmen....

Bei einem System wo das per "Regel" passiert ggf. nur dem SC nicht.
Bei Freeplay einfach den Entscheider nicht (also dem Spieler)

Wenn durch die Aktion die Gruppe nicht in Gefahr gerät, ist es auch kein Taschenlampenfallenlassen im Sinne des Strangerstellers, oder?

Umm. Ggf. bringt sich der SC selbst in Gefahr.
Das Retten des SCs durch die Gruppe könnte dann den TPK erfüllen.

Wie bei einem Flugzeugabsturz hat das TLFL meist mehrere Urheber.
  • Der Spieler entscheidet sich für eine selten dämliche Aktion. (d.h. sein SC könnte anders, der Spieler will es aber so)
    Als Nebenbedingung sei noch genannt das es die anderen Spieler/der SL nicht haben kommen sehen, d.h. sie können nicht gegensteuern
  • Der SL sieht nur Optionen die er für den Rest der Gruppe negativ auslegt.
    Könnte eine Art Tunnelblick des Spielleiters sein.
    Manchmal braucht man da einen Cut/Time-Out.
    Ggf. sogar eine Zurückspulen in der Zeit wenn man logischere/spielweltstimmigere Optionen ausser acht gelassen hat die ein für die Gruppe günstigeres Ende haben.
  • Der Rest der Spieler haben auch Tunnelblick/Optionsstarre

Und ja Pilot Lubitz ist auch ein TLFL....
« Letzte Änderung: 3.10.2015 | 19:26 von Kowalski »
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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #464 am: 3.10.2015 | 19:29 »
@ Kowalski
Die meisten Systeme sind nicht deutsch. - Egal, ob sie Nachteile kennen oder nicht.

Aber das System, aus dem das ursprüngliche Beispiel mit dem TLFL stammt, war Cthulhu. Und in diesem System gibt es nunmal keine regeltechnischen Nachteile.

Jetzt kann man natürlich sagen: "Cthulhu ist blöd. Ich bevorzuge ja Systeme, in denen es regeltechnische Nachteile gibt." Ist ja schön und gut. Ändert aber nichts daran, dass in dem System, in dem der TLFL aufgetaucht ist, Nachteile nur als Fluff existieren.

Und zur ganz oder gar nicht Mentalität:
Es gibt nunmal viele Leute, die weder Freeplay noch Regelschwergewichte spielen wollen. Sondern ein Regelleichtgewicht, wo nur einzelne Sachen verregelt sind.

PS:
Und nein, Lubitz war kein TLFL, er war ein verdammter Mörder! Diese Verharmlosung einer Tragödie ist echt die Höhe.  >:(
« Letzte Änderung: 3.10.2015 | 19:33 von Eulenspiegel »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #465 am: 3.10.2015 | 19:41 »

Aber das System, aus dem das ursprüngliche Beispiel mit dem TLFL stammt, war Cthulhu.
in dem Geistige Stabilität verliert bis man wahnsinnig wird.

Das ist kein Fluff das ist Hardwired, das ist das einzig Cthulhuide  im RW und zum anderen bezogen sich die Nachteile ganz allgemein auf Nachteile die in einigen Regelsystemen hart sind in anderen nicht unbedingt.
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #466 am: 3.10.2015 | 19:46 »
Klar gibt es geistige Stabilität. Aber ich hatte dich bereits in diesem Post auf den Unterschied zwischen geistiger Stabilität und Nachteil hingewiesen.

Nochmal: Geistige Stabilität und Geistesstörungen sind verregelt. (Wobei bei Geistesstörungen nichtmal verregelt ist, wie sie sich exakt auswirken.) Nachteile sind nicht verregelt.

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #467 am: 3.10.2015 | 20:24 »
@Eulenspiegel

Ich habe mich da wohl nicht klar genug ausgedrückt!

Ich habe mich NICHT NUR  auf Cthulhu bezogen, geistige Stabilität war ein Beispiel Nachteile wie bei Gurps war ein anderes BEISPIEL!
“Uh, hey Bob?”
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Offline Arkam

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #468 am: 3.10.2015 | 21:07 »
Hallo zusammen,

bei seltsamen Verhalten im Rollenspiel sollte man immer versuchen die Quelle für diese Handlung aus zu machen, nicht den Spieler sondern warum er seinen Charakter so handeln lässt.
Denn diese Quelle muss nicht immer antisoziales Handeln sein.

Eine erste Quelle können Regeln und Fluff sein. Wenn im Regelbuch steht das ich nur ehrenhaft kämpfen darf und das auch fördere, die Rasse mit einer anderen nicht zusammenarbeitet oder die Organisationen, etwa Magiergilde und die Anhänger eines Magie ablehnenden Sonnengotts, kann das schon Mal zu Gruppenkonflikten und uneffektiven Handeln führen. Besonders harsch kann es werden wenn es in Game noch Sanktionen für unpassendes Handeln gibt, also etwa ein Wechsel der Gesinnung oder ein Verlust von Wundern weil man gegen die Regeln der Gottheit vertstoßen hat. Die Krönung ist dann wenn solche Bestrafungen nicht mit harten Regeln sondern nach Gefühl und Wellenschlag des Spielleiters kommen.
Solche Konflikte können noch verschärft werden wenn die Spieler, also nicht die Charaktere, auch recht unterschiedliche Positionen vertreten und in ihre Charaktere projizieren. Gerade bei Spielern in der Pubertät werden da Sachen genau so heiß gegessen wie sie gekocht werden.
Literarische Vorlagen oder auch Hinweise wie das Spiel im Sinne der Autoren zu spielen sei können für Probleme sorgen. Gerade bei Cthulhu bilden sich da gerne ein Mal die Gruppen der Literaten und Zeitentdecker denen es weniger auf das Lösen des Abenteuers ankommt und den Monsterjägern denen das effektive Lösen des Abenteuers wichtig ist auf. Hier kommt hinzu das die jeweils andere Seite schon Mal polemisch angegriffen wird, also etwa Taschenlampen Fallenlasser und Bauernspieler gegen Powergamer und Leute die das Spiel falsch spielen. Aber auch wenn ich tolkinisch angehauchte Elfen, praktisch unsterblich / unendlich weise und anderen intelligenten Lebensformen überlegen spielen möchte und deshalb einen Elf als Charakter wähle. Aber auf der Hintergrund Welt Elfen babarische Krieger sind die auf einem fremden Planeten überleben wollen kann das zu Konflikten führen. Das sollte neigentlich ja nicht der Fall sein. Ich habe aber in mehreren Runden erlebt wie man versucht hat literarische Vorlagen ins Spiel zu bringen die darin nur schlecht aufgehoben waren.
Der Klassiker sind natürlich verschiedene Auffassungen darüber wie die Situation jetzt nach Fluff und Regeln zu bewerten wäre. Ob man jetzt der Meinung ist ohne direktes Handeln ginge die Welt unter oder man hätte noch viel Zeit sorgt natürlich für verschieden riskante Handlungen. Wenn ich bei Midgard eine Kissenschlacht anfange kann das, streng nach Regeln, zu einem Toten führen.

Gruß JochenHallo zusammen,

bei seltsamen Verhalten im Rollenspiel sollte man immer versuchen die Quelle für diese Handlung aus zu machen, nicht den Spieler sondern warum er seinen Charakter so handeln lässt.
Denn diese Quelle muss nicht immer antisoziales Handeln sein.

Eine erste Quelle können Regeln und Fluff sein. Wenn im Regelbuch steht das ich nur ehrenhaft kämpfen darf und das auch fördere, die Rasse mit einer anderen nicht zusammenarbeitet oder die Organisationen, etwa Magiergilde und die Anhänger eines Magie ablehnenden Sonnengotts, kann das schon Mal zu Gruppenkonflikten und uneffektiven Handeln führen. Besonders harsch kann es werden wenn es in Game noch Sanktionen für unpassendes Handeln gibt, also etwa ein Wechsel der Gesinnung oder ein Verlust von Wundern weil man gegen die Regeln der Gottheit vertstoßen hat. Die Krönung ist dann wenn solche Bestrafungen nicht mit harten Regeln sondern nach Gefühl und Wellenschlag des Spielleiters kommen.
Solche Konflikte können noch verschärft werden wenn die Spieler, also nicht die Charaktere, auch recht unterschiedliche Positionen vertreten und in ihre Charaktere projizieren. Gerade bei Spielern in der Pubertät werden da Sachen genau so heiß gegessen wie sie gekocht werden.
Literarische Vorlagen oder auch Hinweise wie das Spiel im Sinne der Autoren zu spielen sei können für Probleme sorgen. Gerade bei Cthulhu bilden sich da gerne ein Mal die Gruppen der Literaten und Zeitentdecker denen es weniger auf das Lösen des Abenteuers ankommt und den Monsterjägern denen das effektive Lösen des Abenteuers wichtig ist auf. Hier kommt hinzu das die jeweils andere Seite schon Mal polemisch angegriffen wird, also etwa Taschenlampen Fallenlasser und Bauernspieler gegen Powergamer und Leute die das Spiel falsch spielen. Aber auch wenn ich tolkinisch angehauchte Elfen, praktisch unsterblich / unendlich weise und anderen intelligenten Lebensformen überlegen spielen möchte und deshalb einen Elf als Charakter wähle. Aber auf der Hintergrund Welt Elfen babarische Krieger sind die auf einem fremden Planeten überleben wollen kann das zu Konflikten führen. Das sollte neigentlich ja nicht der Fall sein. Ich habe aber in mehreren Runden erlebt wie man versucht hat literarische Vorlagen ins Spiel zu bringen die darin nur schlecht aufgehoben waren.
Der Klassiker sind natürlich verschiedene Auffassungen darüber wie die Situation jetzt nach Fluff und Regeln zu bewerten wäre. Ob man jetzt der Meinung ist ohne direktes Handeln ginge die Welt unter oder man hätte noch viel Zeit sorgt natürlich für verschieden riskante Handlungen. Wenn ich bei Midgard eine Kissenschlacht anfange kann das, streng nach Regeln, zu einem Toten führen.

Gruß Jochen
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Offline Kowalski

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #469 am: 4.10.2015 | 00:33 »
@ Kowalski
Die meisten Systeme sind nicht deutsch. - Egal, ob sie Nachteile kennen oder nicht.

Echt jetzt? Ich dachte es gibt nur DSA und Midgard und M,M&M.
Warum bringst Du dann eine angebliche teutonische Ordnungssucht ins Spiel?

Aber das System, aus dem das ursprüngliche Beispiel mit dem TLFL stammt, war Cthulhu. Und in diesem System gibt es nunmal keine regeltechnischen Nachteile.

Jetzt kann man natürlich sagen: "Cthulhu ist blöd. Ich bevorzuge ja Systeme, in denen es regeltechnische Nachteile gibt." Ist ja schön und gut. Ändert aber nichts daran, dass in dem System, in dem der TLFL aufgetaucht ist, Nachteile nur als Fluff existieren.

Umm. SAN und die dazugehörigen Fails gibt es da ganz hart.
Da braucht es nicht auch noch unvermittelt auftauchende Fails. Also vom Spieler eigentlich ein Regelverständnis-Fail.
In einem System wie z.B. D&D, da gab es weder mundane Furcht, noch andere Nachteile als die der Gesinnung oder die aus einer Charakterklasse resultieren.
Da kann man es einbauen, aber das widerspricht dann wieder dem Anspruch des Spiels auf heroisches Spiel.
In Traveller kannst Du das einbauen, das hat eher den Anspruch realistisch und gritty zu sein.

In Cthulhu müßte der SL den SC auffordern ein SAN Check zu machen. Wenn er sich dann erschrickt, und DANN die Taschenlampe fallen läßt, okay, das passt schon.
Aber unvermittelt passt es nicht. Zumindest nach meinem Verständnis von Spielen wo bestimmte Aspekte HART verdrahtet sind.

Oder was hälst Du von Spielern die im Kampf plötzlich sagen:
"oh, mein SC ist jetzt sooooo aufgeregt, das er das Schwert fallen läßt."


Und zur ganz oder gar nicht Mentalität:
Es gibt nunmal viele Leute, die weder Freeplay noch Regelschwergewichte spielen wollen. Sondern ein Regelleichtgewicht, wo nur einzelne Sachen verregelt sind.

PS:
Und nein, Lubitz war kein TLFL, er war ein verdammter Mörder! Diese Verharmlosung einer Tragödie ist echt die Höhe.  >:(

Nur weil wir einen SC Fail als TLFL verharmlosen, heisst das nicht das es für die SCs nicht ein ähnliches Ergebnis haben kann. Muss zwar nicht, aber kann.
Es war nur eine extreme. und extrem asoziale, Art seinen Willen auf andere auszudehnen.

Die Gemeinsamkeit ist erst mal die Absicht, und DAS ist es was mir mißfällt. Wenn das ALLE in der Gruppe toll finden. game on.
Aber das tut ja keiner (in den Gruppen in den ich spiele, und nenn mir mal eine die das Toll findet), nur der TLFL-er. Und das ist egoistisch und asozial.

Wenn sich der SC von der Gruppe entfernt, das Örtchen aufsucht, da die TL fallen läßt, und dann vom Monster alleine gefressen wird, hard luck, und schönes TLFL.
Wenn er die ihn verfolgende Monsterhorde zum Lager des Rests der Gruppe führt OHNE Zeter und Mordio zu schreien, das wäre dann wieder ein TLFL der blöden, bösen Art.
Da muss dann aber ggf. der SL eingreifen um den SC "Spielweltrealistisch" reagieren zu lassen.
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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #470 am: 4.10.2015 | 02:31 »
@ Schwerttänzer
Ich habe mich da wohl nicht klar genug ausgedrückt!

Das ursprüngliche Beispiel mit dem TLFL stammt aus Cthulhu.

@ Kowalski
bzgl. "Ordnungsliebe"

Dir ist der Begriff Korrelation bekannt? Es geht nicht darum, wie viele deutsche bzw. amerikanische Systeme eine Eigenschaft besitzen oder nicht. Sondern wie viele deutsche bzw. amerikanische Systeme im Verhältnis zu allen Systemen aus dem entsprechenden Land.

Und dann geht es auch nicht unbedingt um das Verhältnis der produzierten Spiele sondern um das Verhältnis der gespielten Spiele.

bzgl. SAN und Nachteile
Dass es in Cthulhu SAN gibt, weiß ich. Aber ich habe Schwerttänzer bereits zweimal darauf hingewiesen. Falls das überlesen wurde, tut mir das Leid. Ich weise hiermit also ein drittes Mal darauf hin: SAN und Nachteile sind zwei verschiedene Sachen.

Und wenn ein Spieler im Kampf sein Schwert fallen lassen will, dann soll er das doch ruhig tun.
1) Ich kenne keine Regeln, die abbilden, ob ein SC so aufgeregt ist, dass er das Schwert fallen lässt.
2) Ich sehe auch allgemein nicht das Problem, wenn ein Spieler seinen SC das Schwert verlieren lässt. (Wenn der SL ihn dazu zwingt, ist das blöd. Aber wenn der Spieler das freiwillig macht: So what?)

bzgl. Lubitz
Es ist ein RIESIGER Unterschied, ob man eine Gruppe SCs oder eine Gruppe realer Leute tötet!

PvP im Spiel hatten wir schon häufiger. Mein SC hat schonmal andere SCs getötet. Und andere SCs haben schonmal meinen SC getötet. Und wir als Spieler sind immer als Freunde nach Hause gegangen, obwohl unserere SCs bis aufs Blut verfeindet waren.

Sollte der Spieler jetzt jedoch anfangen, eine reale Person umzubringen, dann würde ich sofort die Polizei rufen!
PvP und TLFL ist cool. Realer Mord ist einfach nur kriminell und Scheiße!

Und es ist auch ein riesen Unterschied, ob man im RL vor Schreck eine Taschenlampe fallen lässt, oder ob man sich entscheidet, dass im Spiel der SC vor Schreck eine Taschenlampe fallen lässt. - In beiden Fällen wird eine Taschenlampe fallen gelassen. Aber der Hintergrund ist doch ein deutlich anderer.

Es macht eben einen Unterschied, ob man selber so agiert (Taschenlampe fallen lassen) oder ob man seinen SC im Spiel so agieren lässt. Alleine, dass beim SC zwischen "Regeln entscheiden" und "Spieler entscheidet" unterschieden wird, sollte das mehr als deutlich machen.

Offline Maarzan

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #471 am: 4.10.2015 | 03:15 »
Du spielst den PC und damit bist du auch für deren Aktionen verantwortlich (oder die gewählten Nachteile bzw. welche Interpretation du dabei vertrittst) .

Für äußere Elemente ist im traditionellen Spiel der Spielleiter oder entsprechende Regeln zuständig. Wobei es da im Normalfall kein Problem ist Zusätzliches vorzuschlagen, wenn das zum Spielstil passt und für die anderen akzeptabel ist.  Aber andere in die Scheiße zu reiten und dann zu sagen - war ich nicht, war mein Charakter - ist eben einfach nur Arschlochverhalten. Und das wird auch nicht weniger, wenn man sagt, der SL hätte es ja nicht aufgreifen brauchen oder er hätte da gegensteuern können. Der TLFL hat das initiiert und ist damit der Verursacher.

Wer mit der traditionellen Spielweise nicht zurecht kommt, soll was anderes spielen, aber nicht seine Probleme an anderen auslassen.
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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #472 am: 4.10.2015 | 05:55 »
Richtig, im klassischen RPG ist der Spieler für die Handlungen seines SCs zuständig und der SL ist für die äußeren Umstände zuständig.

Das heißt, der Spieler entscheidet, ob der SC die Taschenlampe fallen lässt oder nicht.
Und der SL entscheidet, ob die Taschenlampe ausgeht oder nicht.
Wo ist hier bitteschön das Problem?

Zum letzten Satz volle Zustimmung! Wer mit der traditionellen Spielweise (Spieler entscheidet wie sein SC handelt) nicht klarkommt, soll doch bitteschön etwas anderes spielen, aber seine Probleme nicht an den Mitspielern auslassen.

Und nochmal: Der Spieler hat die restlichen Mitspieler NICHT in die Scheiße geritten. Der SL hat die Spieler in die Scheiße geritten, indem er bestimmt hat, dass die Taschenlampe ausging. Dem Spieler die Schuld für die Entscheidung des SLs zu geben, ist doch sehr bizarr.

Aber andere in die Scheiße zu reiten und dann zu sagen - war ich nicht, war mein Charakter - ist eben einfach nur Arschlochverhalten.
Wie kommst du denn bitteschön darauf? Darum ging es doch nie!
Dass du für die Taten deines Charakters verantwortlich bist, hat doch niemand bezweifelt.

Aber es macht doch nunmal einen Unterschied, ob ich dafür verantwortlich bin, dass eine fiktive Person stirbt. Oder ob ich dafür verantwortlich bin, dass eine reale Person stirbt. (Da muss ich dann doch an Dark Dungeon denken.)
« Letzte Änderung: 4.10.2015 | 06:08 von Eulenspiegel »

Offline Maarzan

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #473 am: 4.10.2015 | 07:51 »
Und die Entscheidung war: Ich möchte jetzt die Taschenlampe überraschend und zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt fallenlassen - was dann wohl kaum anders denn als arschiges Verhalten bezeichnet werden kann. Doppelt, weil der Charakter, wenn er denn tatsächlich so unzuverlässig ist nur dabei ist, weil eben da von der anderen Seite Toleranz gezeigt worden ist.

RL-Äquivalent:
OH, wie tolpatschig von mir. Hab ich da doch den Chilitopf auf deine sorgsam gezeichnete Battlemap fallen lassen.  Wieso hast du die auch nicht laminiert, dann wäre nichts irreversibles passiert. So hat es sich mit dem D&D4 spielen dann heute wohl, aber ich hätte da immer noch das Vampireabenteuer, das kommt ohne so einen Schnickschnack aus ... .
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Offline Kowalski

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #474 am: 4.10.2015 | 10:21 »
Das ursprüngliche Beispiel mit dem TLFL stammt aus Cthulhu.

@ Kowalski
bzgl. "Ordnungsliebe"

Dir ist der Begriff Korrelation bekannt? Es geht nicht darum, wie viele deutsche bzw. amerikanische Systeme eine Eigenschaft besitzen oder nicht. Sondern wie viele deutsche bzw. amerikanische Systeme im Verhältnis zu allen Systemen aus dem entsprechenden Land.

Und dann geht es auch nicht unbedingt um das Verhältnis der produzierten Spiele sondern um das Verhältnis der gespielten Spiele.

Ich halte das "deutsch" in deiner Argumentation immer noch für eine Nebelkerze die von dem Hauptthema ablenkt.
Ich belasse es mal bei dieser Einschätzung.
Anekdotisch sein nur erwähnt das mir, egal welcher Herkunft des Regelsystems, mehr RPG-Gruppen nach Regeln spielend untergekommen sind.
Und fast keine TLFLs.
Egal ob nun in der Interpretation:
"Ich lasse jetzt meinen SC absichtlich einen wichtigen Wurf verpatzen/würfle nicht, damit es spannender wird. Mein SC könnte es zwar schaffen, aber ich möchte nicht das er es schafft."
oder in der Facon des
"Der Spieler hat gerade einen Blackout und möchte, indem er seinen SC gefährdet, den Auftrag, die Gruppe sabotieren. Weil es gerade langweilig ist und ihm sowieso keiner die gebührende Beachtung schenkt"

Was ich jetzt nicht in die Grupper der TLFL stecke, sind Situationen wo der Spieler kraft seiner Wassersuppe entscheidet "Hmm. Mit Dämonen hat jetzt mein XYZ nun gar nichts am Hut, und <Würfelprobe auf IQ, verpatzt> irgendwelche hilfreichen Sagen, Märchen und Legenden fallen ihm auch nicht ein. Er bleibt diese Runde also angewurzelt stehen weil ihn der Anblick des Dämons überwältigt. Steht ja so in der Beschreibung das der hier schrecklich deformiert aussachaut.", aber im gemeinsamen Bild des SC von der Wahrnehmung der Gruppe nicht abweicht.

bzgl. SAN und Nachteile
Dass es in Cthulhu SAN gibt, weiß ich. Aber ich habe Schwerttänzer bereits zweimal darauf hingewiesen. Falls das überlesen wurde, tut mir das Leid. Ich weise hiermit also ein drittes Mal darauf hin: SAN und Nachteile sind zwei verschiedene Sachen.

Und wenn ein Spieler im Kampf sein Schwert fallen lassen will, dann soll er das doch ruhig tun.
1) Ich kenne keine Regeln, die abbilden, ob ein SC so aufgeregt ist, dass er das Schwert fallen lässt.
2) Ich sehe auch allgemein nicht das Problem, wenn ein Spieler seinen SC das Schwert verlieren lässt. (Wenn der SL ihn dazu zwingt, ist das blöd. Aber wenn der Spieler das freiwillig macht: So what?)

Aber CoC hat durchaus "panische Furcht vor" Auswirkungen wenn dein SAN-Wurf daneben geht. Und wann der ausgelöst wird entscheiden Regeln und der SL, nicht der Spieler.
Zu 1) es wäre absolut ATYPISCHfür einen geübten(!) Kämpfer(!) den Gegenstand fallen zu lassen der ihm den besten Schutz bietet(!). Das macht einer nur wenn er von Sinnen ist. Bei GURPS z.B. machst es Dein SC wenn er seinen Furchtcheck MASSIV vergeigt. Die WAhrscheinlichkeit einfach vor Furcht zu erstarren oder langsamer zu reagieren ist viel höher als die gehaltenen Gegenstände fallen zu lassen. Eine Steigerung ist dann die kurze Ohnmacht. Und davor entleert der SC seine Gedärme.

Eigentlich müßte das nicht Taschenlampenfallenlasser, sondern Einpisser oder Einkacker heissen, Ist auch kürzer....

2) Umm. Wenn es ein Kämpfer ist, dann passt das irgendwie nicht in mein Bild von einem Kämofer. Wenn er gerade ein Buch oder eine Karte (was ihm eben keinen gefühlten Schutz bietet) fallen lassen würde um nach seinem Schwert zu greifen, DAS kann ich verstehen.
Wäre es ein Priester, dann würde ich ein greifen nach einer Reliquie, heiligen Symbol, heiligen Buch verstehen. Dann würde ich nicht verstehen wenn der Pastor vor Schreck das Kreuz fallen läßt. Ich würde eher erwarten das er, statt was sinnvolles zu machen das so fest umklammert hält das seine Knöchel weiss werden....

"Panisch greift mein SC nach seinem Revolver! In der Aufregung läßt er die Taschenlampe fallen" Das wäre durchaus passend.

Im Endeffekt stört mich am TLFL das mir der Suspension of Disbelief flöten geht. Wenn ich es als nicht passend zum Genre/Spielstil/gerade TLFL-den SC Konzept erachten würde, dann sehe ich das als sprichwörtliches Taschenlampenfallenlassen an.

bzgl. Lubitz
Es ist ein RIESIGER Unterschied, ob man eine Gruppe SCs oder eine Gruppe realer Leute tötet!

Ja. Hab ich das anders behauptet?

PvP im Spiel hatten wir schon häufiger. Mein SC hat schonmal andere SCs getötet. Und andere SCs haben schonmal meinen SC getötet. Und wir als Spieler sind immer als Freunde nach Hause gegangen, obwohl unserere SCs bis aufs Blut verfeindet waren.

Ich war noch nie mit einem SC befreundet und bin nicht mit einem nach Hause gegangen.

Und es ist auch ein riesen Unterschied, ob man im RL vor Schreck eine Taschenlampe fallen lässt, oder ob man sich entscheidet, dass im Spiel der SC vor Schreck eine Taschenlampe fallen lässt. - In beiden Fällen wird eine Taschenlampe fallen gelassen. Aber der Hintergrund ist doch ein deutlich anderer.

Wenn man in einer Erzählung nicht WEISS das der eine ein SC ist und der andere eine reale Person gibt es für den Zuhörer null Unterschied.
Beide Male wird, mir, eine Geschichte erzählt.

Es macht eben einen Unterschied, ob man selber so agiert (Taschenlampe fallen lassen) oder ob man seinen SC im Spiel so agieren lässt. Alleine, dass beim SC zwischen "Regeln entscheiden" und "Spieler entscheidet" unterschieden wird, sollte das mehr als deutlich machen.

Eben. Und ich bin gegen die Willkür eines anderen Spielers die dann mein SC ausbaden muss.
Beim SL habe ich mich darauf eingelassen und füge mich, sofern nicht allzu subjektiv gefällt, seinen Entscheidungen.
Von meinen Mitspielern erwarte ich das sie, ebenso wie sie das von mir erwarten, nach gewissen Regeln spielen.

Und TLFL sehe ich als dann erfüllt wenn die Aktion des Mitspielers
  • aus dem gemeinsam festgelegten Regelungsrahmen fällt
  • sich und/oder andere gefährdet
  • und meine Suspension of Disbelief verletzt

Fehlt eines dieser Merkmale, dann ist das, für mich, kein TLFL.

Also kein TLFL (und hier müßten alle am Tisch zustimmen....)
Wenn es anders ist als unsere festgelegten Regelungen und andere oder sich gefährdet aber ich es als eine "logische"/"passende" Reaktion/Aktion des TLFL SC finde, dann ist das okay.
Wenn es andere oder sich gefährdet und ich es nicht als eine "logische"/"passende" Reaktion/Aktion des TLFL SC finde, aber es passt zu unseren festgelegten Regelungen, dann ist das okay.
Wenn es anders ist als unsere festgelegten Regelungen und ich es als keine "logische"/"passende" Reaktion/Aktion des TLFL SC finde, aber keine anderen oder sich gefährdet, dann ist das okay.

Und das traf bei meinen Runden nur äußerst selten auf, kann ich an einer Hand abzählen.

Aber andere in die Scheiße zu reiten und dann zu sagen - war ich nicht, war mein Charakter - ist eben einfach nur Arschlochverhalten.

Sagen wir: Er ist ein Spielverderber.

Und die Entscheidung war: Ich möchte jetzt die Taschenlampe überraschend und zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt fallenlassen - was dann wohl kaum anders denn als arschiges Verhalten bezeichnet werden kann. Doppelt, weil der Charakter, wenn er denn tatsächlich so unzuverlässig ist nur dabei ist, weil eben da von der anderen Seite Toleranz gezeigt worden ist.

Was dann dazu führt das die anderen Spieler anfangen intolerante Arschlöcher zu spielen die offensichtliche Looser gar nicht erst mitgehen lassen oder diese von der nächstbesten Klippe schubsen.
Nicht zwangsläufig, aber eine ziemliche Tendenz in einer meiner Uraltgruppen, noch zu AD&D 1st Edition Zeiten, war gegeben.
Eben um sich vor PvP, TLFL und ähnlichem zu schützen. Und auch um bei NSCs dann die Mafia Methoden anwenden zu können.
Vor allem eher letzteres, trotzdem hatte es den Nebeneffekt die Gruppen intoleranter gegen Fails zu machen und alle paranoider agieren zu lassen.
Was aber m.M. nach dann wieder auf Kosten des Spielstils ging.
« Letzte Änderung: 4.10.2015 | 10:31 von Kowalski »
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