Autor Thema: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?  (Gelesen 83333 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #175 am: 8.03.2012 | 10:41 »
Wir könnten ja den Spieß mal umdrehen und einen positiven Begriff für Leute suchen, die - unter in Kaufnahme von Nachteilen, aber regelgerecht und gruppenkonform - versuchen, mehr Drama ins Spiel zu bringen. So eine Art positiven TLFL, eben.
Was hältst du davon, wenn wir das einfach positiv-TLFL oder guten TLFL nennen?

Und das andere, wenn es nicht regelgerecht oder gruppenkonform ist, nennen wir negativ-TLFL oder schlechten TLFL.

Zitat
Ich persönlich denke, dass es völlig zu Recht dafür keinen Namen gibt. Das machen Normalrollenspieler von alleine, wenn sie eine gewisse Qualität erreicht haben und/oder ein System spielen, dass Drama fördert. Es ist einfach gewolltes Verhalten im Rollenspiel.
Naja, wenn wir mal das GNS bemühen, dann trifft positiv-TLFL hauptsächlich bei NAR auf, hin und wieder bei SIM und so gut wie gar nicht bei GAM.

@ Darkling
Es geht mir ehrlich gesagt weder um den Begriff noch darum, recht zu behalten. Es geht um folgendes:
1) Wenn zwei unterschiedliche Spielstile aufeinandertreffen, wird meistens der eigene Spielstil zum Standard erhoben. Der andere Spielstil ist dagegen meistens minderwertig oder man spricht dem Gegenüber sogar ab, einen Spielstil zu besitzen.

2) Wenn jemand Drama erzeugen will, indem er die Gruppe in die Scheiße reitet, dann wird dem Spieler häufig unterstellt, er tue das, um die Spieler zu ärgern. Wenn man das so aufbröselt, dann kann man seine Kritik leicht formulieren und dem Gegenüber sagen, dass man es nicht möchte, dass Spieler die Gruppe in die Scheiße reiten. Dafür ist einzig und allein der SL zuständig.
Wenn es jedoch nur einen einzigen Begriff gibt, der all dieses implizit enthält, (also: "Du reitest die SCs in die Scheiße" und "Du machst das, um uns zu ärgern" und "Das gefällt mir nicht") dann ist es schwierig, darauf konstruktiv zu antworten und Stellung zu beziehen, da häufig unklar ist, was alles implizit mit dem Begriff mitschwingt. Es führt zu einer Verhärtung der Fronten.

Ich habe schon häufig die Erfahrung gemacht, dass der folgende Vorwurf kaum zu einer Lösung beiträgt:
- "Du machst andauernd [negativ konnotiertes Verhalten X]."

Wenn man dagegen sagt
- "Mich stört es, dass du [wertneutrales Verhalten X] an den Tag legst."
dann erziehlt man damit wesentlich bessere Ergebnisse.

Noch bessere Ergebnisse erziehlt man mit:
- "Ich denke, dass [wertneutrales Verhalten X] nicht zu unserem derzeitigen Spielstil/unserer derzeitigen Creative Agenda passt."

Die Botschaft, die übermittelt wird, ist in allen drei Fällen die gleiche. Aber der Vorteil von Nr. 2 ist, dass die Informationen der Botschaft aufgeschlüsselt sind (aufgeschlüsselt in verhalten und der Bewertung des Verhaltens). Und der Vorteil von Nr. 3 ist dann zusätzlich noch, dass das ganze nicht als Vorwurf verpackt ist.

Denn ich denke, Leute, die sich regelmäßig mit anderen Leuten zum RPG spielen treffen, nur um diese dort zu ärgern, sind die absolute Ausnahme. In der überwältigenden Anzahl der Fälle, wo das Verhalten des Mitspielers sich störend auswirkt, liegt es daran, dass unterschiedliche Spielstile aufeinanderprallen. Und da ist es absolut kontraproduktiv, wenn man dem Mitspieler ein negativ-konnotiertes Substantiv an den Kopf wirft.

Und bei den absolut wenigen Ausnahmen, wo der Spieler wirklich nur das Ziel hat,s eine Mitspieler zu ärgern, kann man das auch genau so ansprechen: "Höre auf, den Rest der Gruppe absichtlich zu ärgern, oder du fliegst." (Wobei das die Ausnahmen sind und bevor man jemanden beschuldigt, den Rest der Gruppe absichtlich zu ärgern, sollte man sich wirklich überlegen, ob es nicht evtl. andere Ursachen für das Verhalten gibt.)

killedcat

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #176 am: 8.03.2012 | 13:59 »
Was hältst du davon, wenn wir das einfach positiv-TLFL oder guten TLFL nennen?

Und das andere, wenn es nicht regelgerecht oder gruppenkonform ist, nennen wir negativ-TLFL oder schlechten TLFL.
... ich persönlich würde es bevorzugen, Schubladendenken zu unterlassen und einfach zu empfehlen, lösungsorientiert zu denken. Ich denke, den Vollpfosten, der sich die ganze Woche darauf freut, anderen Leuten den Tag zu vermiesen, gibt es nur als akademische Betrachtung. Das ist aber nur meine Präferenz. Dein Vorschlag funktioniert natürlich.

Naja, wenn wir mal das GNS bemühen, dann trifft positiv-TLFL hauptsächlich bei NAR auf, hin und wieder bei SIM und so gut wie gar nicht bei GAM.
Korrekt, nur möchte ich hinzufügen, dass Reinformen von GNS ja praktisch nicht zu finden sind.

@ Darkling
*... ausführlicher, gut formulierter Text Eulenspiegels...*
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Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #177 am: 8.03.2012 | 14:53 »
Es ist KEIN Spielstil, sondern einfach ein AR$CHLOCHTECHNIK.
Genau das.

Dann müssen sie besser vorsorgen und defensiver planen
Oh, YEAH!!! Die Selber-Schuld-Taktik! Wie geil! Und wenn ich kein Selbstverteidigungstraining mache, bin ich dann selber schuld, wenn ich auf offener Straße zusammengeschlagen werde?
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #178 am: 8.03.2012 | 14:58 »
Oh, YEAH!!! Die Selber-Schuld-Taktik! Wie geil! Und wenn ich kein Selbstverteidigungstraining mache, bin ich dann selber schuld, wenn ich auf offener Straße zusammengeschlagen werde?
Du kennst den Unterschied zwischen RPG und Real Life?

Und ja, wenn jemand beim RPG keine Kampffertigkeiten lernt, dann ist er selber Schuld, wenn er in einer Stadt zusammengeschlagen wird. Ausnahme: Es wurde vor dem Spiel EXPLIZIT gesagt, dass es keine Kämpfe gibt und/oder die SCs keine Kampffertigkeiten lernen müssen.

Achamanian

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #179 am: 8.03.2012 | 15:09 »
Genau das.


Was ich an diesem Arschlochtechnik-Gejammer echt nicht verstehe: Warum beharren Leute darauf, die Kommunikation in der eigenen Gruppe offenbar so dermaßen zu stören, indem sie davon ausgehen, dass Leute sich durch bestimmte Handlungsweisen im Spiel automatisch als Arschlöcher ausweisen?

Ich stelle mir das immer so vor: Da spielt Surtur nett mit einem neuen in der Runde, alles ganz unterhaltsam, ein paar Reibungen vielleicht, aber nichts, was wirklich stört, vielleicht schlägt es sogar den einen oder anderne Funken.
Und dann lässt dieser Spieler seinen Charakter eine TASCHENLAMPE FALLEN LASSEN.
Ab da ist alles klar. Man muss da gar nicht diskutieren, man kann ihn sofort ohne Jacke vor die Tür setzen, seine Nummer löschen und anonm ein paar Nazis aus der Gegend anrufen und ihnen nahelegen, dass sie dem verwirrt ohne Jacke umherirrenden Kerl doch mal eine tüchtige Abreibung verpassen könnten.

Man kann ihn natürlich auch fragen: "Was hast du dir denn jetzt DABEI gedacht?" und sich dabei am besten den Zusatz "DU ARSCHLOCH" sparen und dann feststellen, dass der neue verwirrt war darüber, wie hier gespielt wird, dass  er vielleicht dachte, man erwartet so was von ihm oder dass er eine bestimmte Reaktion des SL erwartet hat, die dann nicht kam, dass er es jedenfalls möglicherweise gar nicht böse gemeint hat und vielleicht sogar gerne auf die Art mit einem spielt, auf die man das auch gerne hat, wenn man ihn nur mal drauf ANSPRICHT.

Aber so ein ARSCHLOCH spricht man ja nicht an, hat es sich einmal als solches offenbart, da könnte ja die männliche Härte, mit denen man solchen Arschlöchern kategorisch zu begegnen hat, versehentlich aufweichen, wer weiß, wohin das führt ...

Offline Grey Ice

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #180 am: 8.03.2012 | 15:13 »
Wenn du sagst, dass Drama gewollt ist, schließt du einen großen Schwung Rollenspieler gleich mal aus - die nämlich, die herausforderungsorientiert spielen und mit ihren Spielerfähigkeiten oder Charakterkompetenzen glänzen wollen. Das ist die Riege derjenigen, die mit forciertem Drama durch Spieler nichts anfangen kann und in deren Runden das tatsächlich dysfunktional ist. Ich denke also durchaus, dass man diese Technik benennen können sollte und auch stilistisch soweit eingrenzen muss, dass klar wird: Funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Der Begriff TLFL und dessen negative Prägung entstammt gerade jenem großen Schwung Rollenspieler, deren Äußerungen bzw. Definitionen z.B. auch gerne in den Bereich Bauerngamer oder Dramaspieler hinübergreifen. Es wirkt halt teilweise so, das TLFL verwendet wird, um anzuzeigen, das alles, was mich daran hindert, die Kompetenz meines Chars vollständig umzusetzen, den Spielspaß der Gruppe bremst und TLFL, d.h. demzufolge falsch bis hinterhältig ist.

Ich persönlich verstehe darunter auch eher die Arschlochtechnik, genauer die gezielte Sabotage der Gruppe. Kann in einigen Systemen sogar Ziel des ganzen sein (Paranoia wäre da das erste und einzige Beispiel, was mir da einfällt), genauso wie quasi jede andere PvP-Technik: Diebstahl, Intrigen, direkte Angriffe oder Verrat. Die Gründe dafür können mannigfaltig sein, die Beispiele, die u.A. in den Blogs von Blechpirat und Settembrini zu finden sind, sind halt keine sehr solidarischen. Es ist eigentlich eine PvP-Technik - warum man sie einsetzt, ist imho eine andere Sache.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 15:43 von Grey Ice »

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #181 am: 8.03.2012 | 15:22 »
Du kennst den Unterschied zwischen RPG und Real Life?
Ist doch in dem Fall völlig irrelevant. Jemand macht etwas, was einfach scheiße ist und der andere ist dann schuld, weil er sich nicht dagegen vorbereitet hat. Das Prinzip ist absolut das gleiche und die Argumentation einfach unter aller Sau, egal worum es geht und wie man es dreht und wendet.

Was ich an diesem Arschlochtechnik-Gejammer echt nicht verstehe: Warum beharren Leute darauf, die Kommunikation in der eigenen Gruppe offenbar so dermaßen zu stören, indem sie davon ausgehen, dass Leute sich durch bestimmte Handlungsweisen im Spiel automatisch als Arschlöcher ausweisen?

Ich stelle mir das immer so vor: Da spielt Surtur nett mit einem neuen in der Runde, alles ganz unterhaltsam, ein paar Reibungen vielleicht, aber nichts, was wirklich stört, vielleicht schlägt es sogar den einen oder anderne Funken.
Und dann lässt dieser Spieler seinen Charakter eine TASCHENLAMPE FALLEN LASSEN.
Ab da ist alles klar. Man muss da gar nicht diskutieren, man kann ihn sofort ohne Jacke vor die Tür setzen, seine Nummer löschen und anonm ein paar Nazis aus der Gegend anrufen und ihnen nahelegen, dass sie dem verwirrt ohne Jacke umherirrenden Kerl doch mal eine tüchtige Abreibung verpassen könnten.

Man kann ihn natürlich auch fragen: "Was hast du dir denn jetzt DABEI gedacht?" und sich dabei am besten den Zusatz "DU ARSCHLOCH" sparen und dann feststellen, dass der neue verwirrt war darüber, wie hier gespielt wird, dass  er vielleicht dachte, man erwartet so was von ihm oder dass er eine bestimmte Reaktion des SL erwartet hat, die dann nicht kam, dass er es jedenfalls möglicherweise gar nicht böse gemeint hat und vielleicht sogar gerne auf die Art mit einem spielt, auf die man das auch gerne hat, wenn man ihn nur mal drauf ANSPRICHT.

Aber so ein ARSCHLOCH spricht man ja nicht an, hat es sich einmal als solches offenbart, da könnte ja die männliche Härte, mit denen man solchen Arschlöchern kategorisch zu begegnen hat, versehentlich aufweichen, wer weiß, wohin das führt ...
Ich finde es interessant, was da so alles rausgelesen wird. ::)
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 15:25 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #182 am: 8.03.2012 | 15:28 »
Nein, im Real Life ist es tatsächlich unter aller Sau, wenn jemand eine Person zusammenschlägt oder anderweitig schädigt.

Im RPG kann es dagegen zum Spielspaß beitragen (kommt auf den Spielstil an), wenn jemand einen anderen SC (NICHT Spieler!) zusammenschlägt oder anderweitig schädigt.

Wenn der SL z.B. im Real Life ein paar Schläger anheuert, würde ich ihm die Freundschaft kündigen. Im RPG dagegen erwarte ich geradezu, dass er eine ähnliche Aktion bringt.

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #183 am: 8.03.2012 | 15:36 »
Aber es geht doch genau darum beim TLFL, dass ein anderer Spieler durch Beschädigung seines Charakters mutwillig bzw. billigend in Kauf genommen, geschädigt wird, ohne das ein spielinterner Grund dazu vorliegt. Und wenn man so spielen will, dann muss man das vorher komunizieren und nicht umgekehrt.

Wenn sich zwei Charaktere in-game nerven und der eine den anderen umlattet, dann ist das ja (unter Umständen) okay. Aber wenn der eine Spieler seinen Charakter einen Panikanfall bekommen lässt und wegläuft, um einen anderen Charakter damit in die Scheiße zu reiten oder das zumindest billigend in Kauf nimmt und dabei abzusehen ist, dass der andere Spieler das jetzt nicht so super findet (klassisches Beispiel: lang gespielter und lieb gewonnener Charakter muss deshalb dran glauben) oder sogar ein TPK dabei rauskommst, dann ist das eine Arschlochaktion. Das heißt ja nicht, dass ich den Spieler dafür aus der Gruppe werfe, aber ich sage ihm, das mich das stört und zwar auch in aller Deutlichkeit.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 15:41 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Achamanian

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #184 am: 8.03.2012 | 15:39 »
Aber es geht doch genau darum beim TLFL, dass ein anderer Spieler durch Beschädigung seines Charakters mutwillig bzw. billigend in Kauf genommen, geschädigt wird, ohne das ein Spielinterner Grund dazu vorliegt. Und wenn man so spielen will, dann muss man das vorher komunizieren und nicht umgekehrt.

Die Schädigung eines Spielers und eines Charakters ist schon mal etwas anderes. Ein Spieler kann ja durchaus damit einverstanden sein, dass sein Charakter geschädigt wird.

ErikErikson

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #185 am: 8.03.2012 | 15:40 »
Ganz genau. Deshalb hab ich doch die Unfrage gemacht. Da zeigt sich eindeutig, ich wiederhole, eindeutig, das der begriff von einer großen Mehrheit (62%) so negativ wahrgenommen wird, wie Surtur es beschreibt. Dann sollte man sich auch daran orientieren, um Missverständnisse zu vermeiden.

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #186 am: 8.03.2012 | 15:42 »
Die Schädigung eines Spielers und eines Charakters ist schon mal etwas anderes. Ein Spieler kann ja durchaus damit einverstanden sein, dass sein Charakter geschädigt wird.

Ja, aber ich kann das nicht vorraussetzen. Wenn man sowas macht, dann muss man sichergestellt haben, dass der Spieler damit klarkommt. Nicht der andere muss vorher klarstellen, dass er das nicht will.
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Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #187 am: 8.03.2012 | 15:54 »
@ Surtur
Es geht erstmal darum, dass ein SC geschädigt wird. Ob die Schädigung eines SCs für den Spieler des SCs jetzt positiv oder negativ ist, hängt extrem von dem Spielstil ab. Es gibt Spielstile, in denen ist es von den Spielern erwünscht, dass die SCs geschädigt werden können und es gibt Mary-Sue Spielstile, in denen sind Schädigungen des SCs unerwünscht und dem Spielspaß abträglich.

Wenn sich zwei Charaktere in-game nerven und der eine den anderen umlattet, dann ist das ja (unter Umständen) okay. Aber wenn der eine Spieler seinen Charakter einen Panikanfall bekommen lässt und wegläuft, um einen anderen Charakter damit in die Scheiße zu reiten oder das zumindest billigend in Kauf nimmt und dabei abzusehen ist, dass der andere Spieler das jetzt nicht so super findet (klassisches Beispiel: lang gespielter und lieb gewonnener Charakter muss deshalb dran glauben) oder sogar ein TPK dabei rauskommst, dann ist das eine Arschlochaktion.
Wenn es abzusehen ist, dass der andere Spieler das nicht so toll findet, dann herrscht hier ein Spielkonflikt und man müsste erstmal OT über gewünschte Spielstile reden und den Gruppenvertrag entsprechend anpassen.

Meistens ist es ja aber nicht abzusehen.
Oder warum glaubst du, wird ein Spieler, der extra zum Spielabend hingefahren ist und eine schöne Zeit mit ein paar Mitspielern verbringt, extra eine Aktion tätigen, die einen Mitspieler stört? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass der Spieler denkt, die Aktion würde den anderen Spielern auch gefallen? (Und sich damit evtl. irrt?)

Erstmal schädigt der Spieler ja nur mutwillig den SC eines anderen. Dass evtl. der Spielspaß des Spielers des geschädigten SCs darunter leidet ist dagegen ein Versehen. Hier kann ich mir nur schwer vorstellen, dass irgendein Spieler das absichtlich macht. (Und wenn, dann wäre in den Rücken schießen wahrscheinlich wesentlich effizienter als die Taschenlampe fallen zu lassen.)

Ja, aber ich kann das nicht vorraussetzen. Wenn man sowas macht, dann muss man sichergestellt haben, dass der Spieler damit klarkommt. Nicht der andere muss vorher klarstellen, dass er das nicht will.
Das hängt extrem von der Sozialisation ab. Wenn du mit D&D sozialisiert wurdest, dann ist es für dich selbstverständlich, dass dies nicht erwünscht ist.

Wenn du dagegen mit Paranoia oder Primetime Adventures sozialisiert wurdest, dann ist es für dich selbstverständlich, dass dies erwünscht ist.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 15:56 von Eulenspiegel »

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #188 am: 8.03.2012 | 16:03 »
Ja, klar. Weil so viele Spieler mit einem Spiel wie Paranoia sozialisiert sind und keinen Dunst haben, dass das ein Ausnahmesystem ist.  ::)
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #189 am: 8.03.2012 | 16:20 »
Ja klar, weil es auch so viele Taschenlampenfallenlasser gibt. ::)

1) Könnte es vielleicht daran liegen, dass es so verdammt wenige Taschenlampenfallenlasser gibt, weil es so wenig RPGs gibt, die darauf sozialisieren?

2) Paranoia war nur ein Beispiel! Ich habe hier im Thread noch andere Systeme genannt, in denen eine Sozialisation darauf hinauslaufen würde. - Und auch bei WoD könnte ich mir vorstellen, dass einige (nicht alle!) Runden darauf ausgelegt sind, dass man sich als Vampir selbst bemitleidet und seine Gefährten in Schwierigkeiten bringt, anstatt gemeinsam als Gruppe ein AB zu lösen.

3) Würde mich interessieren, worin du die Motivation eines Spielers siehst, der sich mit anderen Leuten trifft (evtl. noch einen langen Fahrtweg auf sich nimmt), um ihnen dann den Spaß zu verderben. Falls er sadistische Tendenzen hat, kann er diese auch leichter ausleben.

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #190 am: 8.03.2012 | 16:24 »
Würde mich interessieren, worin du die Motivation eines Spielers siehst, der sich mit anderen Leuten trifft (evtl. noch einen langen Fahrtweg auf sich nimmt), um ihnen dann den Spaß zu verderben. Falls er sadistische Tendenzen hat, kann er diese auch leichter ausleben.

Ich habe es in den letzten zehn Jahren genau zwei mal erlebt und bei den zwei malen war es eben eine Arschlochaktion. Übrigens war keiner der beiden echt ein fieses Arschloch. In beiden Fällen waren die Spieler gefrustet und haben das dann ungünstig rausgelassen. Beiden tat es dann (nach dem sie etwas Zeit hatten, sich darüber klar zu werden) leid getan. Trotzdem waren es beidemale Arschlochaktionen.
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Offline Boba Fett

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #191 am: 8.03.2012 | 16:28 »
Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?

Leute, die nicht verstanden haben, dass Dinge, die sie für dramaturgisch unglaublich toll halten, von anderen nur als vollkommen störend und abtörnend empfunden werden.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #192 am: 8.03.2012 | 16:32 »
Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?

Leute, die nicht verstanden haben, dass Dinge, die sie für dramaturgisch unglaublich toll halten, von anderen nur als vollkommen störend und abtörnend empfunden werden.
Interessant- Diesen Spielertyp kenne ich zwar, aber nicht unter der Bezeichnung.
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Offline Maarzan

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #193 am: 8.03.2012 | 16:39 »
Klar, und Vergewaltigung ist nur ganz gewöhnlicher Sex mit einer kleinen Kommunikationsstörung. Böse und gemein, wer diesen Kampfbegriff so negativ belegt ins Feld führt...  :gasmaskerly:

Das Verhalten ist eben nicht regelverursacht sondern unterliegt einer bewußten Entscheidung des Spielers. Dazu eben sauber getimt für maximalen Schaden beim Rest. Das ist eben kein Unfall, sondern ein aggressiver Akt des Spielers.
Es gäbe haufenweise andere Möglichkeiten zu weniger schädlichen Momenten seine Charakteranwandlungen auszuüben ,bzw. den anderen entsprechende Warnungen zukomemn zu lassen, wenn denn so eine Krise ansteht.

Es geht auch nicht um Bauernspiel etc. Denn das wäre dann konsistent, offen und nicht "zufällig" zum übelsten Zeitpunkt aktiviert. Das ist eine ganz anderer Baustelle.

Paranoia und entsprechende Spiele sind ebenfalls außen vor, da es dort zum erklärten Spielstil gehört und erwartet wird. Und selbst dort wäre es wohl daneben den finalen TPK zu inszenieren.
Enstprechend gäbe es auch erst gar keine Diskussion und einen negatives Bild des Begriffs, wenn das üblicherweise für die Mitspieler so OK wäre.

Die Motivation der mir bekannten TLFL ließ sich ja auch klar an den dann folgenden Aktionen ablesen: entweder verdecktes (weil offen nicht erwünschtes) PvP oder aber eine Erziehungs- oder Strafaktion dafür, dass sich das Spiel der anderen nicht so darstellt, wie es der TLFL wünschte.

Und zu guter Letzt: Das es solche Ar$chlöcher gibt, kann man denke ich auch aus den Fällen ablesen, wo diese Aktionen hier auf zumTeil abstruseste Art und Weise auch noch verteidigt werden.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

ErikErikson

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #194 am: 8.03.2012 | 16:39 »
Ich hab mal nochmal über meine TLFLrei nachgedacht, und komme zu folgendem Schluss: Meine Motivation ist, einfach mal einen fehler machen zu können. Im RL bekommt man meist Ärger, wenn man einen macht, und daher vermeide ichs wenn möglich. IM RP ist quasi die einzige Möglichkeit, wo man mal relativ ungestraft Fehler machen kann.

 

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #195 am: 8.03.2012 | 16:54 »
Das Verhalten ist eben nicht regelverursacht sondern unterliegt einer bewußten Entscheidung des Spielers. Dazu eben sauber getimt für maximalen Schaden beim Rest. Das ist eben kein Unfall, sondern ein aggressiver Akt des Spielers.
Und es ist auch ein aggressiver Akt der Spieler, die bösen Orks abzuschnetzeln.

Merke: Aggressive Akte können den Spielspaß heben.

Zitat
Paranoia und entsprechende Spiele sind ebenfalls außen vor, da es dort zum erklärten Spielstil gehört und erwartet wird. Und selbst dort wäre es wohl daneben den finalen TPK zu inszenieren.
Enstprechend gäbe es auch erst gar keine Diskussion und einen negatives Bild des Begriffs, wenn das üblicherweise für die Mitspieler so OK wäre.
1) Du hast noch nie Paranoia gespielt, oder?

2) Ob etwas "üblicherweise" OK ist oder nicht, ist doch dafür unerheblich. Es kommt daher zu dieser Diskussion, weil es in der entsprechenden Gruppe für mindestens einen Spieler nicht OK war.

3) Ob es zum TPK kommt oder nicht, hängt letztendlich vom SL ab:
Möglichkeiten bei der klassisch fallengelassenen Taschenlampe wären zum Beispiel:
  • SL: "Als die Taschenlampe runterfällt, fällt sie mit dem Schalter nach unten auf einen Stein und aktiviert sich."
  • SL: "OK, die Taschenlampe liegt auf dem Boden im Dunkeln. Die anderen SCs benötigen 1 Runde, um die Taschenlampe aufzuheben."
  • SL: "Wer ist dafür, dass wir den SC, der gerade fliehen will, zum NSC deklarieren, der zwar ängstlich hinten herumkauert, aber trotzdem wacker die Taschenlampe hält und die Szene beleuchtet?" Wenn sich die Mehrheit dafür entscheidet, hat der TLFL-Spieler halt keinen SC und kann nur noch zuschauen.
  • SL: "Tja, der Typ mit der Taschenlampe ist abgehauen. Aber für den Einsatz eines Bennies, erinnert ihr euch, zum Glück noch eine Ersatztaschenlampe eingesteckt zu haben."

Ob das ganze nun zum TPK führt, hängt also massiv vom SL ab und wie dieser reagiert. Und auch ansonsten dürfen die Spieler ruhig auch OT ihre Meinung kundtun und sagen: "So etwas würde dein SC niemals tun. Der bleibt gefälligst stehen."

4) Mit dem Spielstil sprichst du schon etwas richtiges an: Wenn jemand regelmäßig ein Spiel spielt und dann in eine neue Gruppe kommt, dann erwartet er häufig, dass dort ein ähnlicher Spielstil wie in seiner ursprünglichen Gruppe herrscht.
Das ist mir bei DSA Spielern aufgefallen, die total überrascht waren, dass es kein RR gibt.
Das ist mir bei D&D Spielern aufgefallen, die total überrascht waren, dass es plötzlich nicht um Effektivität und Kampf geht.

Disclaimer:
Das gilt natürlich nicht für alle DSA und D&D Spielern. Aber ich habe so einen "Spielstil-Schock" schon bei vielen beobachtet.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 16:59 von Eulenspiegel »

Offline Grey Ice

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #196 am: 8.03.2012 | 17:25 »
Es geht erstmal darum, dass ein SC geschädigt wird. Ob die Schädigung eines SCs für den Spieler des SCs jetzt positiv oder negativ ist, hängt extrem von dem Spielstil ab. Es gibt Spielstile, in denen ist es von den Spielern erwünscht, dass die SCs geschädigt werden können und es gibt Mary-Sue Spielstile, in denen sind Schädigungen des SCs unerwünscht und dem Spielspaß abträglich.
Wenn es abzusehen ist, dass der andere Spieler das nicht so toll findet, dann herrscht hier ein Spielkonflikt und man müsste erstmal OT über gewünschte Spielstile reden und den Gruppenvertrag entsprechend anpassen.

Meistens ist es ja aber nicht abzusehen.

Wie du selber schreibst:
Das hängt extrem von der Sozialisation ab. Wenn du mit D&D sozialisiert wurdest, dann ist es für dich selbstverständlich, dass dies nicht erwünscht ist.

Wenn du dagegen mit Paranoia oder Primetime Adventures sozialisiert wurdest, dann ist es für dich selbstverständlich, dass dies erwünscht ist.

Wenn du sagst, es ist meistens nicht abzusehen, meinst du also, es sei nicht abzusehen, das die meisten nicht mit Paranoia oder PTA sozialisiert wurden. Jede Umfrage, die ich zum Thema Rollenspielsysteme gesehen habe, widerlegt das eindeutig. Meinen Erfahrungen nach zufolge ist das auf Cons oder auch im Netz ähnlich, die meisten Runden sind eher herkömmliche Systeme.
Und falls das im Einzelfall nicht genau genug ist, kann man immer noch einen Blick auf das Spielsystem werfen, das gerade benutzt wird. Die beiden Beispiele, die hier im Thread ausgeführt wurden, betrafen einmal ein D20-System, das andere mal CoC, und keines der Systeme erwartet, das die SC's gegeneinander vorgehen, oder die Spieler anderen SC's absichtlich schaden.

Oder warum glaubst du, wird ein Spieler, der extra zum Spielabend hingefahren ist und eine schöne Zeit mit ein paar Mitspielern verbringt, extra eine Aktion tätigen, die einen Mitspieler stört? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass der Spieler denkt, die Aktion würde den anderen Spielern auch gefallen? (Und sich damit evtl. irrt?)
Glaubst du nicht, das es viel wahrscheinlicher ist, das der Spieler extra zum Spielabend hinfährt, um selber Spaß zu haben, nicht nur um andere zu bespaßen? Ist es deswegen nicht viel wahrscheinlicher, das der Spieler denkt, diese Aktion würde ihm Spaß machen - was die anderen davon halten ist Nebensache? Mir geht es so, auch als SL fahre ich zu einer Runde, damit ich Spaß habe. Wenn ich jetzt nur dann auf Dauer das Spiel wirklich genießen kann, wenn jeder der Spieler Spaß an der Runde hat ist mein privates Empfinden. Wenn jemand aber nur Spaß hat, wenn er sieht, wie sich die ganzen Idioten am Spieltisch so herrlich ärgern, wenn ihre mühe- und liebevoll kreierten und hochgezüchteten Chars drauf gehen und der so hingebungsvoll verfolgte Feind doch noch gewinnt, tja, dann lässt er zur Not auch die Taschenlampe fallen.

Erstmal schädigt der Spieler ja nur mutwillig den SC eines anderen. Dass evtl. der Spielspaß des Spielers des geschädigten SCs darunter leidet ist dagegen ein Versehen. Hier kann ich mir nur schwer vorstellen, dass irgendein Spieler das absichtlich macht.
Hast du noch nie Leute getroffen, die an ihrem Charakter gehangen haben, oder zumindest alles erlaubte tun, um ihn mit heiler Haut durch den Plot zu führen? So ziemlich jede D&D-Runde dürfte so drauf sein, von den anderen Mainstreamsystemen ganz zu schweigen. Und kannst du dir echt nicht vorstellen, das jemand sich darüber amüsiert, wenn er anderen das Spiel vermiest hat? Das ist im Prinzip doch nur Schadensfreude - ich dachte, das wäre relativ geläufig. Sonst hätte sich King of Queens und den ganzen restlichen Kram doch kaum jemand ansehen können...

Achamanian

  • Gast
Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #197 am: 8.03.2012 | 17:33 »
Klar, und Vergewaltigung ist nur ganz gewöhnlicher Sex mit einer kleinen Kommunikationsstörung. Böse und gemein, wer diesen Kampfbegriff so negativ belegt ins Feld führt...  :gasmaskerly:


Hallo, geht's noch? Wenn das auf mich gemünzt ist und so gemeint, wie ich es verstehe, dann kannst du mich echt so was von.
Alles weitere per PN.


EDIT: Okay, war offenbar nicht so gemeint, wie ich das dachte.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 18:23 von Rumspielstilziel »

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #198 am: 8.03.2012 | 17:50 »
@ Grey Ice
1) Es ist nicht abzusehen, dass ein Spieler mit Paranoia oder Inide-Spielen sozialisiert wurde.
Es ist aber auch nicht abzusehen, dass ein Spieler ein TLFL ist.

Da beides extrem seltene Ereignisse sind, ist es durchaus möglich, dass diese beiden Sachen zusammenhängen.

2) Es müssen nichtmal unbekannte Systeme sein. Es gibt sehr viele Spieler, die mit WoD anfangen. Und innerhalb der WoD gibt es auch zig verschiedene Spielstile. Mich würde es nicht wundern, wenn es bei vielen WoD-Spielern halt nicht um Monster-Bashen geht, sondern um das Tier im Inneren des Vampirs. Um Verrat und ähnliches. Es gibt WoD-Runden, in denen herrscht streng gamistisches PvP vor. Und es gibt ebenfalls WoD-Runden, in denen herrscht Stimmungsspiel vor und die SCs sind extrem launisch und wankelmütig (was ihnen auch von den großen NSCs vorgelebt wird). So ein verhalten kann ihnen auch in einer anderen Runde als TLFL ausgelegt werden.

Das gleiche betrifft Cthulhu. Gerade hier in Deutschland ist Cthulhu häufig horror-mäßiges Stimmungsspiel, in dem es nicht (nur) um Effektivität geht, sondern darum, seinen Sanity-Verlust auszuspielen.

3) Genau so, wie viele D&D-Spieler total verdutzt sind, wenn sie zum ersten Mal ein anderes RPG spielen und dann feststellen, dass dort ein komplett anderer Spielstil herrscht, so kann ein WoD oder Cthulhu Spieler total verdutzt sein, wenn er zum ersten Mal ein anderes System spielt und feststellt, dass dort ein anderer Spielstil herrscht.

4) Bei dem Beispiel aus Cthulhu: Das fand ich persönlich überhaupt nicht daneben, sondern da denke ich, dass dies hervorragend zur Cthulhu-Horror-Atmosphäre passt.

5) Bei dem Beispiel aus D20: Da wurde im Vorfeld ja scheinbar angekündigt, dass dies kein normales D20 wäre, sondern ein D20 auf Horror Basis. Das heißt, gerade Spieler, die aus der Cthulhu-Ecke kommen, könnten der Meinung sein, dass ihr Spielstil hier gefördert wird.
Desweiteren wäre es auch möglich, dass der TLFL zum ersten Mal D20 spielt und mit dem dort herrschenden Spielstil nicht vertraut ist.

Zitat
Glaubst du nicht, das es viel wahrscheinlicher ist, das der Spieler extra zum Spielabend hinfährt, um selber Spaß zu haben, nicht nur um andere zu bespaßen? Ist es deswegen nicht viel wahrscheinlicher, das der Spieler denkt, diese Aktion würde ihm Spaß machen - was die anderen davon halten ist Nebensache?
Ja, er fährt sicherlich zur Runde, um selber Spaß zu haben. Das ist auch völlig legitim und machst du ja selber auch so.

Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass jemand daran Spaß hat zu sehen, wie andere Leute, mit denen er Stundenlang gemeinsam gespielt hat, sich plötzlich ärgern. Klar, wenn es schon während des Spiels Reibereien gab, dann kann ich mir schon vorstellen, dass er die Leute, bevor er die Runde verletzt, noch ein letztes Mal richtig ärgern will, um sich für die verlorene Zeit zu rächen.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand aus einer 5 Minütigen Szene so viel Spaß herausholt, dass er dafür extra An- und Abfahrtszeit + mehrere Spielstunden opfert.

Und wenn jemand die anderen SCs wirklich ärgern will, dann gibt es häufig effektivere Methoden als die Taschenlampe fallen zu lassen. (In den Rücken schießen wurde ja schon erwähnt.)

Und last but not least kann man solche Aktionen auch einfach ignorieren und den SC einfach als NSC weiterführen, falls es Mehrheitskonsens ist, dass so eine Aktion den Spielspaß eher senkt.

killedcat

  • Gast
Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #199 am: 8.03.2012 | 19:28 »
Ich werd mal kurz zynisch:

GM: "Es ist dunkel. Nur das Licht der Taschenlampe erhellt die Höhle als sich plötzlich drei kroteske Kreaturen vor euch erheben. Blutunterlaufene Augen sehen euch gierig an, als sie ihre Zähne blecken. Was tut ihr?"
TLFL: "Ich lasse vor Schreck die Taschenlampe fallen und renne wie ein Mädchen kreischend davon!"

Wie geht es jetzt weiter?

Möglichkeit 1:
Mitspieler 1: "Was für ein Weichei! Über den Feigling fluchend schwinge ich das Schwert ins Dunkel!"
GM: "Die plötzliche Dunkelheit und der Lichtblitz irritiert auch die Monster. Ihr habt alle -2 wegen der Finsternis und durch die Überraschung verlieren die Monster die Intiative und haben ebenfalls -2. Leg los!"

Möglichkeit 2:
GM: "Die plötzliche Finsternis irritiert Mensch und Monster gleichermaßen. Doch während ihr Standhaften verharrt, hört ihr, wie die Monster im Dunkeln schnuppern. Ohne Licht folgen sie der Urinspur des eingelullerten Angsthasen. Hey, würfel mal ein paar Geländelaufproben!" *evil grin*

Möglichkeit 3:
Mitspieler 1: "Boah! Gute Idee. Das ist ja unheimlich! Ich versuche mich in der Dunkelheit zu verstecken."
Mitspieler 2: "Uiii! Ich halte mein Schwert fest und kauer mich in ein Eck. Das Erste, das mich berührt, wird unter Panikattacken zerhackt!"
GM: "Schöne Entwicklung! Gibt einen Bennie für Dich, TLFL. Also: die Monster scheinen die Witterung aufzunehmen. Sie erahnen schon eure Position. Aber sie streiten sich scheinbar auch schon, wer euch zuerst fressen darf und scheinen sich zu balgen. Die Gelegenheit ist günstig ..."

Möglichkeit für Dummies:
Gruppe: "UUuuuuuääääh! Der hat mir mein Spiel kaputt gemacht! Da fällt mir ja gar nix ein, wie ich weitermachen kann, ohne, dass alle sterben! Uuuuuuuäääääh! Mammiiiiiii! Taschenlampenfallenlasser sind böse, und sie sind überall! Mann muss sie verfolgen und ausrotten, weil nichts Gutes an ihnen ist und wir haben bestimmt keine Schuld, dass jetzt alles den Bach runter geht."