Autor Thema: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?  (Gelesen 88383 mal)

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El God

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #200 am: 8.03.2012 | 19:30 »
Genau das. Und ich finde das nicht zynisch, ich sehe es GENAU SO!

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #201 am: 8.03.2012 | 19:35 »
Blödsinn.
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ErikErikson

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #202 am: 8.03.2012 | 19:36 »
Genau das. Und ich finde das nicht zynisch, ich sehe es GENAU SO!
+1.

Humpty Dumpty

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #203 am: 8.03.2012 | 19:40 »
Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch!
@ killedcat:  :d
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 19:42 von TAFKAKB »

Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #204 am: 8.03.2012 | 19:48 »
GM: "Es ist dunkel. Nur das Licht der Taschenlampe erhellt die Höhle als sich plötzlich drei kroteske Kreaturen vor euch erheben. Blutunterlaufene Augen sehen euch gierig an, als sie ihre Zähne blecken. Was tut ihr?"
TLFL: "Ich lasse vor Schreck die Taschenlampe fallen und renne wie ein Mädchen kreischend davon!"

Wie geht es jetzt weiter?

Möglichkeit 5:

S1: Ich ziehe meine Waffe und kämpfe gegen die Monster
*Würfel*
SL: Tja, ohne Licht sind euch die Monster hier wohl über...
*Würfel*
S2: Okay, wir haben ein Problem, besser wir ziehen uns zurück...
*Würfel*
S1: Da sind wir her gekommen...
TLFL: Ich hab nach meiner Flucht die Tür hinter mir zugemacht.
S2: ich schau mal, ich find die bestimmt wieder, auch im Dunkeln... S1, S3, ihr müsst mir die Viecher so lange vom Hals halten.
*Würfel*
SL: Ja, du findest die Tür nach zwei Runden.
TLFL: Ich hab die Tür aus Angst vor den Monster verbarrikadiert!
*Würfel*
SL: Tja, ihr seid jetzt alle tot, die Monster zerreißen euch und fressen euer Fleisch. Außer TLFL, der ist raus gekommen.
S1: Komm, das war doch jetzt scheiße.
TLFL: Beschwer dich nicht, hat doch voll gut zur Situation gepasst!

Und ja, ungefähr so ist das schon passiert, auch wenn keine Taschenlampe dabei war. Gut, der SL hätte auch was drehen können, hat er aber nicht, anderes Thema.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 19:53 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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ErikErikson

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #205 am: 8.03.2012 | 19:57 »
SL: Tja, ohne Licht sind euch die Monster hier wohl über...
SL: Tja, ihr seid jetzt alle tot, die Monster zerreißen euch und fressen euer Fleisch. Außer TLFL, der ist raus gekommen.

Ausserdem lässt der SL den TLFL nachträglich festlegen, das die Tür verbarrikadiert ist.

Das war aber auch wirklich keine SL Glanzleistung. Die Spieler hätten auch was sagen können wie: "Ey wart mal, ist das jetzt so ok das wir wegen der blöden Aktion draufgehen? Können wir da mal drüber reden?" Ich kann verstehen weinn das einmal auf neer Con passiert, aber wenn der TLFL mit dieser taktitk eine Runde über längere Zeit hinweg (mehr als einmal) terrorisieren kann, tja dann, dann...dann hats die Gruppe verdient.  

Offline Oberkampf

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #206 am: 8.03.2012 | 19:57 »
@killedcat:

Deine "Lösungen" gehen davon aus, dass der Sl die Situation sofort in den Griff bekommt (etwas ähnliches empfiehlt auch Jörg.D in Blechpirats & seinem Blog). Aber muss ein SL sowas immer richten? Sicherlich gibt es einige SLs, die das sauber und routiniert bewältigen, aber ich z. B. sperre mich dagegen, dass es dem SL allein - oder auch nur fast allein - überlassen ist, das Spielgleichgewicht einer Gruppe wieder herzustellen, das durch Spieleraktionen massiv gestört wurde. Ja, das kann ich machen - aber das ist in meinen Augen eine Kindergärtneraufgabe, keine SL Aufgabe.

@Naldantis:
Meiner Meinung nach hat jede Spielervorliebe (z.B. aus den von Laws benannten) eine dunkle Seite. Der Powergamer hat den Munchkin, bei dem Regelbruch ein Merkmal ist, Zwangsoptimierung anderer Charaktere (bis hinein in Befehle, was sie mit ihrem Teil der Beute kaufen sollen) ein anderes und One Trick-(Jammer-)Pony ein drittes. Der Method Actor hat die Diva, von der der TLFL eine Variante ist. Jeder Spielstil kann zu einem Exzess ausgespielt werden, das den Mitspielern den Spielspaß zerstört, den sie bei kooperativem Umgang miteinander haben können.

Ich sehe keinen Grund, irgendein Spielverhalten in Schutz zu nehmen, dass darauf ausgerichtet ist, den Mitspielern ihren Spielspaß zu sabotieren - weder bei Powergamern/Munchkins, noch bei Method Actors/Diven, noch bei Butt-kickers/Akkordschlächtern oder Casual Gamers/Volln00bs.

Warum ist es so sündhaft, vom TLFL zu verlangen, dass er vorher nachfragt, ob das von ihm geplante Verhalten ok ist?
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ErikErikson

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #207 am: 8.03.2012 | 19:59 »
In ner gruppe, wo man vorher nachfragen kann, ob ein verhalten ok ist, kann man auch jederzeit dannach feststellen, das jetzt was irgendwie nicht so prall gelaufen ist und was dagegen tun.

Das was der TLFL hier wirklich angreift (und kaputtmacht) ist die "wir spielen harte Taktik wo jeder Fehler den Tod bedeutet und wo "Gesagt-getan" gilt Spielweise.

Wenn dieser Stil vorher klar kommuniziert wurde, dann ist der TLFL ein Arsch. Aber wenn der Stil z.B. durch erhöhte Durchsetzungsfähigkeit einiger weniger Spieler (etwa auf ner Conrunde) den anderen aufgebrummt wird, dann ist schon wieder fraglich.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 20:03 von ErikErikson »

LöwenHerz

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #208 am: 8.03.2012 | 20:02 »
Irgendwie spiele ich kein Rollenspiel, um vor der Dunkelheit zu fliehen, sondern riesigen Monstrositäten ihren grünen Arsch aufzureissen, larger-than-life zu sein, mächtig finstre Antagonisten zu überleben und gemeinsam einen richtig schönen-schaurig-spannenden Abend zu verbringen.

Wenn da jemand quer schießt, dann ist der bestenfalls mehr als flüssig in meiner Runde. Fertig. Man muss ja nicht gemeinsam spielen und kann seinen Mitspieler auch gern ihren Spaß verderben... ::) aber wer vergisst, dass man nicht alleine spielt, spielt das falsche Spiel in meiner Gruppe.

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #209 am: 8.03.2012 | 20:07 »
Na, die Beispiele wirken für mich so, als hätte der SL das jetzt schnell hinkonstruiert, damit den SCs durch den Fehler ihres Mitstreiters nicht viel passiert.

Das muss man aber a) nicht mögen und b) passt es zu herausforderungsorientiertem Spiel nicht.

Allerdings muss ich auch sagen, dass eine fallengelassene Taschenlampe nicht automatisch "Licht aus" heißen muss - da hätte der SL ruhig etwas gnädiger sein können (soweit ich mich erinnere, hat der das nämlich einfach entschieden und nicht gewürfelt, ob es jetzt dunkel wird).
Ändert aber nichts daran, dass das Phänomen - ein Spieler lässt seinen Charakter unter dem Deckmäntelchen des charaktergetreuen Spiels die anderen Charaktere in die Scheiße reiten - nun mal vorkommt und mit dem Namen "Taschenlampenfallenlasser" ganz gut betitelt ist.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #210 am: 8.03.2012 | 20:11 »
@ Luxferre
Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass du mit deinem Wunsch nach "Monstern den Arsch aufreißen", derjenige bist, der dem TLFL den Spaß verdirbt?

Den "Spaß verderben" ist meistens symmetrisch:
- Wenn der TLFL seinen Spielstil durchsetzt, verdirbt er dem Taktiker den Spaß.
- Aber wenn der Taktiker seinen Spielstil durchsetzt, verdirbt er dem TLFL den Spaß.

Klar spielt man gemeinsam RPG. Und aus diesem Grund ist es auch so wichtig, die Spielstile seiner Mitspieler zu achten und nicht, sie zu verdammen. Hier wird vom TLFLFer verlangt, dass er auf die anderen Spielstile eingeht. Aber man ist nicht bereit, auf den Spielstil des TLFL einzugehen.

Offline Oberkampf

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #211 am: 8.03.2012 | 20:17 »

Aber man ist nicht bereit, auf den Spielstil des TLFL einzugehen.

Für mich kann ich sagen: ich bin nicht bereit, eine alte Bezeichnung* für gruppensprengendes Spiel einfach so ohne Not aufzuwerten. Was kommt als nächstes? Der Munchkin-Versteher: "Spieler dürfen Würfel drehen, machen doch Meister oft genauso"? Der Akkordschlächter-Apologet: "Er wollte halt auch mal seinen Spielstil einbringen, als er den Auftraggeber und alle Informaten niedergeschnetzelt hat"?

 ~;D

* Klar hat die eine Entstehung als Kampfbegriff gehabt, aber mein Gott, man muss doch nicht jeden Begriff positiv aufladen.

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Offline Skele-Surtur

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #212 am: 8.03.2012 | 20:18 »
Löst euch mal von der blöden Taschenlampe, die ist nur Namensgeber.

In der einen (von zweien, die zweite ist etwas komplexer) Situation, die ich mal mitbekommen habe, ging es darum (SF-Abenteuer), dass ein eigentlich relativ kampfstarker Charakter plötzlich vor einer durchaus gefährlichen, aber nicht unschaffbaren Gegnerzahl "panisch" (O-Ton Spieler) weggelaufen ist und hinter sich einen Stahlschott geschlossen hat, der nur von außen zu öffnen war, was auch alle genau wussten. Eine Fehleinschätzung der Lage durch den Spieler konnte situationsbedingt ausgeschlossen werden. Die Gruppe wurde dann zusammengeschossen (weil die hälfte der Kampfkraft gerade weggelaufen war). Der SL hat sich sklavisch an das geschriebene Abenteuer gehalten, was nicht unbedingt hätte sein müssen, nunmal aber so war.


Ausserdem lässt der SL den TLFL nachträglich festlegen, das die Tür verbarrikadiert ist.

Das war aber auch wirklich keine SL Glanzleistung. Die Spieler hätten auch was sagen können wie: "Ey wart mal, ist das jetzt so ok das wir wegen der blöden Aktion draufgehen? Können wir da mal drüber reden?" Ich kann verstehen weinn das einmal auf neer Con passiert, aber wenn der TLFL mit dieser taktitk eine Runde über längere Zeit hinweg (mehr als einmal) terrorisieren kann, tja dann, dann...dann hats die Gruppe verdient.
TLFL kenn ich nur von Cons. Ich glaube, in einer regulären Spielrunde würden die TLFL sich das garnicht trauen.

Und nein, dass das nachträglich festgelegt wurde, ist der verküzten Darstellung geschuldet. Stell dir einfach vor, der fliehende SC handelt auch während der Kampfrunden weiter und schließt in dessen Verlauf die Tür und verbarrikadiert sie.
« Letzte Änderung: 8.03.2012 | 20:26 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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LöwenHerz

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #213 am: 8.03.2012 | 20:22 »
@ Luxferre
Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass du mit deinem Wunsch nach "Monstern den Arsch aufreißen", derjenige bist, der dem TLFL den Spaß verdirbt?

Den "Spaß verderben" ist meistens symmetrisch:
- Wenn der TLFL seinen Spielstil durchsetzt, verdirbt er dem Taktiker den Spaß.
- Aber wenn der Taktiker seinen Spielstil durchsetzt, verdirbt er dem TLFL den Spaß.

Klar spielt man gemeinsam RPG. Und aus diesem Grund ist es auch so wichtig, die Spielstile seiner Mitspieler zu achten und nicht, sie zu verdammen. Hier wird vom TLFLFer verlangt, dass er auf die anderen Spielstile eingeht. Aber man ist nicht bereit, auf den Spielstil des TLFL einzugehen.

Ich verstehe, worauf Du hinaus willst, kenne aber niemanden, der den von Dir verteidigten Stil spielt. Daher stellt sich mir diese Frage gar nicht.

Nebenbei: ich bin kein Taktiker, Powergamer oder so. Ich spiele und leite Geschichten. Spannende Geschichten mit und über Leute, die über sich hinaus wachsen...

Ansonsten, siehe Surturs letzten Post :)

Eulenspiegel

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #214 am: 8.03.2012 | 20:54 »
@ root hog or die
Was verstehst du unter gruppensprengendes Verhalten? Einen TPK?
Falls TPKs unerwünscht sind, kann man das vorher ansagen, und dann führen auch die Aktionen von TLFLs nicht zum TPK.

Zum Thema würfeldrehen gab es mal einen Thread, den ich jetzt aber nicht mehr finde.

@ Surtur
Ja, die Situation ist Scheiße gewesen. Und wie der Spieler selber zugegeben hat, wollte er euch den Spaß verderben und es hat ihm im Nachhinein leid getan.
Aber diese Situation würde ich jetzt nicht als so typisch ansehen, dass sie einen eigenen Namen verdient.

Ebenso hätte der Spieler sagen können: "Hah, ich arbeite heimlich mit den Gegnern zusammen. Sobald die Spieler durch das Schott sind, schließe ich es von hinten."
Oder er hätte die Spieler im Schlaf alle erschießen können.

Möglichkeiten, einen TPK herbeizuführen, gab es sicherlich Dutzende. Und mein Rat, falls so eine Aktion in Zukunft wieder auftaucht: Ignoriert einfach die Aktion des Spielers und macht aus seinem SC einen NSC. Aber ich sehe keinen Nutzen, diesem speziellen "Gruppe absichtlich zu schaden", einen eigenen Namen zu geben.

Ich verstehe, worauf Du hinaus willst, kenne aber niemanden, der den von Dir verteidigten Stil spielt. Daher stellt sich mir diese Frage gar nicht.
Wenn du einen TLFL kennst, dann kennst du in der Regel mindestens eine Person, die diesen Spielstil spielt.

Und es geht ja auch nicht darum, dass du solche Leute kennst. Es geht darum, dass der TLFLer solche Leute kennt und davon ausgeht, dass in der aktuellen Runde dieser Spielstil gepflegt wird.

Ansonsten empfehle ich dir einfach mal einen Ausflug nach Paranoia, Space Pirates, Primetime Adventures, The Pool, etc. Dort wirst du dann massenhaft solche Leute kennenlernen.


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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #215 am: 8.03.2012 | 21:30 »
@ root hog or die
Was verstehst du unter gruppensprengendes Verhalten? Einen TPK?
Falls TPKs unerwünscht sind, kann man das vorher ansagen, und dann führen auch die Aktionen von TLFLs nicht zum TPK.

Sagte ich, glaube ich, eigentlich schon zu Naldantis: es gibt eine Menge Systeme, die einen bestimmten Spielschwerpunkt nahelegen, wo TPK üblicherweise nicht das spaßigste Wunschergebnis ist. Eigentlich fast alle Großen (DSA, D&D, SR, Warhammer 40K) außer Cthulhu, bei oWoD kann man sich evtl. streiten (deswegen mein Verweis auf eine evtl. spezifische "Horror"-Problematik, dazu hast du ja ähnliche Überlegungen angestellt). Insofern glaube ich schon, dass man berechtigt erwarten kann, dass der TPK kein Spielziel einer Gruppe ist. In Blechpirats Bericht wurde zwar "Horror" gespielt, allerdings nach einem (traditionell taktisch-herausfordernden) D20-System, was zumindest gleichwertig den Schluss zulässt, dass nicht die "ohnmächtige Niederlage gegen das fynstere Böse" als Spielziel vorgesehen ist. In solchen Fällen finde ich es nicht zu viel verlangt, wenn ein Spieler nachfragt, ob eine TPK-Aktion vom Rest der Gruppe gebilligt wird. Das gilt doppelt, wenn keine sichtbaren Handlungen (der anderen Spieler, oder auch der eigenen Person) am Spieltisch einen Gruppenwunsch auf ein extratragisches Ende nahelegen.

In dem "klassischen" Text aus den Ars Wars fällt die Bewertung wieder schwerer, das ist Cthulhu, da gibt es in Deutschland die "reine Grusel-Atmosphäre"-Lehre, aber auch einige der Pulp-Cthulhu-Mindermeinungsanhänger gehen davon aus, dass der TPK nur verzögert, nicht vermieden wird (man aber wenigstens kämpfend stirbt!). Anscheinend wurde das Spiel aber bis zum TPK nicht rein grusel-atmosphärisch gespielt, und es fand wohl auch eine Abklärung am Tisch statt, nach welcher der TLFL der einzige am Tisch war, der cthulhu "regellos" und "rein gruselig" mit dafür in Kauf genommenem TPK spielen wollte. Insofern glaube ich, dass man begründet annehmen kann, dass auch hier jemand seinen Spielstil mit Gewalt gegen die bekannten Interessen der Mitspieler durchgesetzt hat.

In einem Fantasy-System, selbst bei Warhammer, würde ich davon ausgehen, dass der TPK erstmal per Grundkonsens nicht vorgesehen (im Sinne von aktiv anzuspielen) ist, und man das nicht extra vor einer Con-Runde abklären muss. Gleiches gilt für Pulp, und auch einige (eher pulpige) Urban Fantasy Varianten.
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #216 am: 8.03.2012 | 22:59 »

@ Surtur
Ja, die Situation ist Scheiße gewesen. Und wie der Spieler selber zugegeben hat, wollte er euch den Spaß verderben und es hat ihm im Nachhinein leid getan.
Aber diese Situation würde ich jetzt nicht als so typisch ansehen, dass sie einen eigenen Namen verdient.
Kann man so sehen, ja. Aber unter der Bedeutung kenne ich den Begriff "Taschenlampenfallenlasser" und unter keinem anderen. Wenn mit dem Begriff was völlig anderes gemeint ist, dann hab ich das eben "falsch" mitbekommen.
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Offline Blechpirat

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #217 am: 9.03.2012 | 00:47 »
Ich werd mal kurz zynisch:

GM: "Es ist dunkel. Nur das Licht der Taschenlampe erhellt die Höhle als sich plötzlich drei kroteske Kreaturen vor euch erheben. Blutunterlaufene Augen sehen euch gierig an, als sie ihre Zähne blecken. Was tut ihr?"
TLFL: "Ich lasse vor Schreck die Taschenlampe fallen und renne wie ein Mädchen kreischend davon!"

Wie geht es jetzt weiter?

Ein simulationistisch denkender SL kommt hier eher auf Ideen wie eine %-Chance, dass die Taschenlampe den Fall nicht überlebt, eine %-Chance, dass die Spieler die Lampe in dieser Runde finden, etc. Du denkst (typisch für uns Tanelorni) als dramaspielender SL. Ich glaube nicht, dass die von dir vorgeschlagenen Lösungen von einem GURPS SL gewählt worden wären. Oder auch einem typischen D&D SL (und und und). Wer nicht in physikalischen Wahrscheinlichkeiten, sondern dramatischen Notwendigkeiten denkt, für den sind deine Lösungsvorschläge naheliegend (ich hätte auch so reagiert, dass ich nicht die Gruppe gekillt hätte) - aber wir sind nicht die Mehrheit.

El God

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #218 am: 9.03.2012 | 07:33 »
Ich glaube eher, ein ordentlicher SL erkennt hier die Gefahr, dass das Spiel vollständig durch eine unbedachte (?) Aktion eines einzelnen Spielers zerstört wird und greift unabhängig von Simulanten- oder Brettspielkrieger-Ambitionen ein, um das Spiel zu retten. Für mich ist ein SL, der es in der Hand hat, aus so einer Situation eine völlige Pleite werden zu lassen oder eben nicht das A-Loch, wenn er alle Spieler für einen schwachen Moment eines "Einzeltäters" bestraft.

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #219 am: 9.03.2012 | 07:55 »
Für mich ist ein SL, der es in der Hand hat, aus so einer Situation eine völlige Pleite werden zu lassen oder eben nicht das A-Loch, wenn er alle Spieler für einen schwachen Moment eines "Einzeltäters" bestraft.

Nicht böse gemeint, aber genau so eine Äußerung ist der Punkt, wo sich mir die Nackenhaare hochstellen, denn dann bleibt unsoziales, rücksichtsloses Verhalten eines Spielers wieder am SL kleben, der eventuell schon genug zu tun hat. Natürlich kann ein SL "rettend" eingreifen - aber sollte er das unbedingt tun? Entbindet man da die Spieler nicht ihrer Mitverantwortung?

Abgesehen davon glaube ich auch, dass Blechpirat recht hat: man stelle sich mal vor, SL und Gruppe hätten bislang eine überwiegend "simulationistische" oder "gamistische" Spielvariante verfolgt - jetzt muss der SL schnell umspringen, um mit einem dramaturgischen Eingriff das unsoziale Verhalten eines Spielers zu kompensieren. Selbst wenn das in der Hitze des gefechts gelingt und dadurch das "Abenteuer" gerettet wird, hinterlässt es für die vorwiegend simulationistisch und erst recht die vorwiegend gamistisch orientierten Spieler einen üblen Beigeschmack - weil man auf einem "von Meisters Gnaden" vorangekommen ist.

*kommt in Reinform ja in der Realität nicht vor, ich weiß, aber Gewichtung gibts schon
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #220 am: 9.03.2012 | 08:11 »
Ist der Schaden nicht schon angerichtet, wenn man als SL gezwungen wird, Metaüberlegungen anzustellen, wie man die Situation retten kann?
Oder sich als Spieler fragt, warum der andere Spieler seinen Charakter das jetzt hat machen lassen?

Es ist dabei völlig egal, ob man sich nun fragt, warum der Charakter inkonsistent handelt oder warum Gruppenressourcen so verschwendet werden, man ist schon in der einen oder anderen Art aus dem Spiel gerissen.



Davon ab bin ich beeindruckt, wie oft man hier im Thread die Chewbacca-Verteidigung erkennen kann...  :-X
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #221 am: 9.03.2012 | 08:15 »
@root hog or die: Tja, ich denke, an dieser Stelle ist der SL der Kitt, der die Runde am Laufen hält. Diskutiert werden sollte das hinterher natürlich immer noch. Gerade in einer Non-drama-Gruppe, in der ein Spieler sowas versucht, ist das für mich einfach ein Versehen - er versucht eine Technik, die in anderen Stilen funktioniert, in eine Gruppe zu transportieren, die für sowas nicht gedacht ist. Du gehst ja wieder sofort davon aus, dass er es in böser, unsozialer Absicht tat. Ich glaube, die meisten Leute versprechen sich von sowas tatsächlich eine Bereicherung des Spiels (gerade in Horrorfilmen ist es quasi Genrekonvention, dass jemand an unpassender Stelle etwas dummes tut - das empfindet der Spieler nach und läuft dann dümmstenfalls gegen eine Wand...) und nicht eine Sprengung der Spielrunde. Wie frustrierend müssen eigentlich eure Rollenspielerfahrungen bisher gewesen sein, dass ihr allen Ernstes annehmt, es gäbe eine so große Anzahl von Spieler, die bewusst die Runde sabotieren wollen???

Zitat
Ist der Schaden nicht schon angerichtet, wenn man als SL gezwungen wird, Metaüberlegungen anzustellen, wie man die Situation retten kann?
Oder sich als Spieler fragt, warum der andere Spieler seinen Charakter das jetzt hat machen lassen?

Natürlich ist schon Schaden angerichtet. Aber es liegt dann sauber in der Hand des SLs dafür zu sorgen, ob der Schaden begrenzt oder maximiert wird.

Das einzige Chewbacca-Manöver, dass ich hier erkennen kann, ist übrigens deins, die Chewbacca-Verteidigung zu erwähnen...
« Letzte Änderung: 9.03.2012 | 08:17 von La Dolge Vita »

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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #222 am: 9.03.2012 | 08:26 »
Klar, weil von einer konkreten Begriffsfrage aufs generelle Verteufeln der Tatsache, dass bestimmte Begriffe auf bestimmte Art konnotiert sind ja auch so naheliegend ist...  :yawn:
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Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #223 am: 9.03.2012 | 08:27 »
Nicht böse gemeint, aber genau so eine Äußerung ist der Punkt, wo sich mir die Nackenhaare hochstellen, denn dann bleibt unsoziales, rücksichtsloses Verhalten eines Spielers wieder am SL kleben, der eventuell schon genug zu tun hat. Natürlich kann ein SL "rettend" eingreifen - aber sollte er das unbedingt tun? Entbindet man da die Spieler nicht ihrer Mitverantwortung?

Abgesehen davon glaube ich auch, dass Blechpirat recht hat: man stelle sich mal vor, SL und Gruppe hätten bislang eine überwiegend "simulationistische" oder "gamistische" Spielvariante verfolgt - jetzt muss der SL schnell umspringen, um mit einem dramaturgischen Eingriff das unsoziale Verhalten eines Spielers zu kompensieren. Selbst wenn das in der Hitze des gefechts gelingt und dadurch das "Abenteuer" gerettet wird, hinterlässt es für die vorwiegend simulationistisch und erst recht die vorwiegend gamistisch orientierten Spieler einen üblen Beigeschmack - weil man auf einem "von Meisters Gnaden" vorangekommen ist.


Das sind aber schon wieder ganz schön viele Voraussetzungen.
In einem Spiel, in dem z.B. eine Mischung aus Dramagetue, Simulationismus Gamismus und/oder was weiß ich noch alles vorherrscht, ganz ohne expliziten Gruppenvertrag über diese Anteile, könnte man eine TLFL-Situation ja auch folgendermaßen interpretieren: Der Spieler macht dem SL ein Angebot zur Intensivierung des Settings und wünscht sich, dass der SL darauf eingeht. Vielleicht rechnet der Spieler ja auch damit, dass die Taschenlampe den Sturz überlebt und der Lichtkegel einfach nur ein bisschen unheimlich durch die Höhle tanzt und die übergroßen Schatten der Monster an die Wände wirft. Das können die anderen Spieler (incl. SL) jetzt immer noch als die falsche Aktion zur falschen Zeit bewerten, sie müssen aber nicht gleich stur Hass auf den TLFL schieben, weil sie der Meinung sind, dass nur ein Arschloch eine solche Handlung im Spiel begeht, obwohl sie seine Motivation noch gar nicht kennen.
Das heißt nicht, dass der TLFL nicht doch aus Geltungsdrang oder Rechthaberei die Taschenlampe fallenlässt, aber man muss das ja nicht als allererstes unterstellen, sondern könnte im Zweifel vorerst davon ausgehen, dass eine solche Aktion irgendeine Art von Angebot an die Mitspieler ist. Und wenn man das Angebot behämmert findet, sagt man das eben später, und wenn dieser Spieler immer so behämmerte Angebote macht, die so gar nicht zum Stil der anderen Mitspieler passen, dann sagt man ihm eben, dass er wohl nicht in die Gruppe passt.
Vielleicht hätte man die Situation jedenfalls auch in den Griff bekommen, ohne Hass zu schieben, wenn man nicht automatisch davon ausgeht, dass der TLFL nur ein Arschloch sein kann.

Wenn man das Arschloch-Sein aber nun als Grund in eine bestimmte Spielhandlung definitionsgemäß in den Begriff hereinnimmt - "TLFL heißt Arschloch, weil es so gemeint ist", dann verleitet das doch nur zu Kurzschlüssen. Wenn im Spiel die Situation auftaucht, dass ein Mitspieler unvermutet und ohne Zwang zum Nachteil der Gesamtgruppe agiert und man das selber gerade doof findet, sagt man sich dann gleich: "Aah, ein TLFL, also ein Arschloch, also jemand, mit dem ich nicht spielen will." Die Möglichkeit, einfach mal zu fragen, was sich ein Mitspieler dabei denkt, und anhand seiner Antwort zu ermitteln, ob man ihn für bescheuert hält oder nicht, scheint mir da unnötig verstellt.
Das ist doch wenig anders, als wenn man Powergamer per se negativ belegt: Natürlich kann es nerven, wenn ein Mitspieler nicht nur einen optimierten Charakter spielt, sondern dann auch noch jede Situation so hinzubiegen versucht, dass SEIN Charakter sie mit SEINEN Fähigkeiten möglichst im Alleingang lösen kann. Trotzdem sollte man nicht behaupten, dass jemand, der immer zuerst versucht, die Herausforderungen des Abenteuers mit den Fähigkeiten seines Charakters anzugehen, automatisch ein Arschloch ist. Man sagt lieber, dass man das Spotlight gerne etwas gleichmäßiger verteilen würde, ohne ihm Spiel die ganze Zeit darum rangeln zu müssen, und vielleicht sieht der Spieler das ja ein oder ist sogar insgeheim froh, dass er nicht immer den Dicken markieren muss, sondern sich auch mal zurücklehnen darf.
Wenn man den Kerl, der da irgendwas irgendwie anders und durchaus auch doof macht, natürlich von vorneherein aufgrund seines Verhaltens zum Arschloch erklärt, kann man nie in den Genuss einer solchen gemeinsamen Weiterentwicklung kommen.

El God

  • Gast
Re: Was sind "Taschenlampenfallenlasser" ?
« Antwort #224 am: 9.03.2012 | 08:30 »
Klar, weil von einer konkreten Begriffsfrage aufs generelle Verteufeln der Tatsache, dass bestimmte Begriffe auf bestimmte Art konnotiert sind ja auch so naheliegend ist...  :yawn:

Schau dir Eriksons Umfrage an: Die absolute Mehrzahl sieht den Begriff negativ und hat kein Problem damit. Ich auch nicht. Ich wäre nur insgesamt sehr vorsichtig, jemanden überhaupt als TLF zu bezeichnen.