Autor Thema: Wie sagt man seiner SL sanft, das man Probleme mit seinen Leitstil hat?  (Gelesen 18651 mal)

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Offline Greifenklaue

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Wirklich? Nicht vielleicht eher der Einsatz der Regeln 0- 27 000? :'(
ich halt die für Quatsch und die billigste aller Ausreden. Jeder hat so seine Schwächen und nur weil jemand Kritik schlecht wegstecken kann, muss man ihn nicht wie einen Aussätzigen meiden. Ich bin ja in der Lage, damit umzugehen.

Lieber meide ich Leute, die andere Leute zu Arschlöchern aufgrund der Regel 0 erklären, weil sie einen anderen Spielstil haben ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline ArneBab

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Und zwar wegen eines universellen gesetzes: Der SL ändert seinen Stil nicht.
Nachdem ich meinen Stil in den letzten 10 recht stark geändert habe, würde ich widersprechen. Aber es kann Jahre dauern, einen Stil zu ändern. Denn es ist eine Fertigkeit mit Spezialisierung (eigener Stil) :)
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Offline Jiba

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Ich habe aber auch bislang eher beobachten können, dass sich der Stil bei SLs nicht verändert; Umgang in Detailfragen, ja. Aber der grundsätzliche Stil bleibt gleich. Ich sehe das auch bei mir selbst, wenn ich bestimmte SL-Fehler von mir ausbügeln will, sie sich trotzdem aber wieder und wieder einschleichen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Agent_Orange

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Nachdem ich meinen Stil in den letzten 10 recht stark geändert habe, würde ich widersprechen. Aber es kann Jahre dauern, einen Stil zu ändern. Denn es ist eine Fertigkeit mit Spezialisierung (eigener Stil) :)

Und es hängt doch sehr von der Feedback-Kultur zwischen Spielern und Spielleitern ab.

Meine Erfahrung: jahrelanges Spielen mit Spielern ohne Feedback - ich weiß bis heute nicht, ob ich "gut", "in Ordnung" oder "schlecht" leite. Ich habe so einen dunklen Verdacht über meine Schwächen. Aber direkte sowie indirekte Nachfragen bei den Spielern einerseits sowie proaktive Veränderungen des eigenen Spielstils mit der Aufforderung zu sowie trotzdem ausbleibendem Feedback der Spieler lassen mich auch nach Jahren im Dunkeln tappen.

Positives Einzelerlebnis: Auf einem einzelnen Convention habe ich vor kurzem mal mit Spielern gespielt, die ich noch nie "unter mir" in einer Runde hatte; und nachdem ich für mich während des Spiels festgestellt hatte, dass das "so nichts wird", bat ich die Gruppe zum vorzeitigen Abbruch - der Bitte wurde entsprochen. Und was dann kam: Groß-ar-tig! Spieler, die von sich aus Kritik üben und dabei gute Anregungen mitteilen. Klasse! Es gibt sie also doch ... Die, die es halt können.

Allein wegen dieses Erlebnisses kann ich nur behaupten: Jeder Spielleiter verdient Kritik - gute wie "kritische"; der Stil macht's, also offen, ehrlich, konstruktiv, freundlich, sachlich ... Im Grunde also ist das "genau das Gleiche" wie mit der geübten Kritik in anderen Lebensbereichen. Da muss man jetzt nicht besonders sanft, kräuterteeverseucht, esoterisch, antiautoritär oder wat weiß ich nicht wie auch immer 'ne Show oder ein Problem drauß machen. Maul auf, Kritik üben, fair bleiben, dem Spielleiter das Gefühl geben, dass er sich verbessern kann.

AO
« Letzte Änderung: 29.04.2012 | 14:02 von Agent_Orange »
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
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Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

Just_Flo

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Ich denke, dass die Regeln 1 bis 27 000 das Abklopfen auf Spielstielunverträglichkeit und ein Prüfen ob Regeln 0 angebracht ist beinhaltet.

Offline Agent_Orange

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Könnt Ihr den weniger Informierten hier mal erklären, was das ist, um sie nicht aus der Diskussion kraft hochspezialisiertem Sondern-Super-Wissen auszusperren? Das = Regel 0 - 27 000 oder Regel 1- 27 000.

Danke.

AO
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Taschenschieber

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Regel 0: Spiel nicht mit Arschlöchern.

ErikErikson

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Und die anderen regeln?

Offline Greifenklaue

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Ich denke, dass die Regeln 1 bis 27 000 das Abklopfen auf Spielstielunverträglichkeit und ein Prüfen ob Regeln 0 angebracht ist beinhaltet.
also nochmal, warum sollte ich nicht mit jemanden spielen, dem ich Kritik sanft darbringen muss? Ich denke, hier trifft ja weder Regel "0" zu noch "1 bis 27 000", da auch die Spielstile kompatibel sind ... Das einzige was ich tun muss, damit wir beide glücklich sind, Kritik sozialverträglich rüberzubringen und die Kritikverarbeitung meines gegenübers zu beachten. Könnte ich das nicht, würde wohl eher ich unter die Regel "0" fallen.

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Offline Agent_Orange

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Ok.
Danke.
Kapiere.
Schubladen-Kriterien.
Ok.
In der Regel (Regel Minus Eins als Voraussetzung) steht das aber nicht auf der Stirn des Betroffenen. Man wird also nur wegen Vorwarnung (und damit basierend auf Hörensagen), aufgrund von Vorurteilen (Äußeres, Fremdschämen oder Beurteilungen durch Dritte) oder im Nachhinein die Regel 0 auf so jemanden anwenden können.
Ebenso vermutlich Regeln 1 bis 27 000.

Ich kapiere nicht so recht, was das hier mit dem Thema zu tun haben soll. Oder steckt dahinter der Gedanke, die Form der Kritik und möglicherweise sogar Inhalt der Kritik an die "Natur" des Adressaten anzupassen?
Meine Meinung: Wenn das so ist, kann ich diese Empfehlung nur bedingt unterstützen. Es schadet jedenfalls nicht, zarter besaitete Persönlichkeiten auch "sanft" oder "zaghaft" anzufassen. Aber gerade die "krassen" und "festgefahrenen" (oder Regel 0?) Spielleiter fallen ja gerade nicht durch eine besondere Sanftheit auf. Deshalb: Aufrichtig, offen, ehrlich, freundlich, fair und begründet Kritik üben, die nicht darauf abzielt, den Betroffenen zu zerstören, zu demoralisieren, zu diffamieren oder was auch immer ...
Edit - Nachtrag: Und wenn einen trotz der angebrachten Kritik der Stil bzw. die Person des Spielleiters weiter stört, sollte man sich und allen anderen gegenüber aufrichtig genug sein und die Konsequenzen daraus ziehen. Es ist am Ende doch nur ein Hobby; da lohnt sich keine vermeidbare Aufregung.

@Greifenklaue: *beipflicht*

AO
« Letzte Änderung: 29.04.2012 | 21:59 von Agent_Orange »
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Just_Flo

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Okay, dann werde ich etwas genauer.
Regel 0 spiele nicht mit piep und sei kein peep.

Regel 1-27 000 kläre ab, ob die anderen Gruppenmitglieder und der Meister im Bezug auf Charaktersterblichkeit, IT, OT, Trennung/Nichttrennung von IT und OT, PVP, Settingstreue/freie, Gestaltungshoheit, Regelverwendung, Darstellung und Anspielung von Sexualität, Gewalt und Verbrechen, Vorstellungvon/ Bedürfnis nach Immersion, Essens technisch, Spielreflexionstechnisch, bei, gemeinsamen Umgang, Hygiene- und Kleidungstechnisch, ...

soweit auf einer Linie liegt, dass man miteinander Spielen kann, ohne sich oder einem der anderen den Spaß zu verderben.

Zitat
Ich kenn allerdings das Problem auch, ich hatte auch einen SL, der bei der kleinsten (und berechtigtesten *hust*) Kritik schnell mit dem Arsch rum war, da war echte Hochdiplomatie erforderlich ...

Klingt jetzt entweder nach

a) nicht sehr Kritikannahmefähig
b) cholerisch
oder
c) sich jede Kritik sehr krass zu Herzen nehmend
d) auf einer zivilisierten Art von Kritik bestehend


Wobei es für michwie gepostet als cholerisch rüber kam.

Die Regeln besagen in so einem Fall zu prüfen, ob man Kritik den überhaupt so verfasst, dass man nicht ein Kandidat für Regel 0 ist. Dann sollte man prüfen, ob der SL ein Kandidat für Regel 0 ist. Danach ist halt zu prüfen wie stark oder schwach es einen stört Hochdiplomatisch sein zu müssen.


Zusammengefasst geht es darum zu prüfen, ob einen etwas ernst haft stört oder nicht. Stört einen etwas ernsthaft, dann ran an Veränderungsversuche (auch wenn sie Gruppenumstruikturierungen oder -wechsel beinhalten). Stört einen nichts ernsthaft, dann passt es .

Zitat
Ich kenn allerdings das Problem auch, ich hatte auch einen SL, der bei der kleinsten (und berechtigtesten *hust*) Kritik schnell mit dem Arsch rum war, da war echte Hochdiplomatie erforderlich ...

Klang so, als wäre die Situation so wie sie war für den Poster eine Belastung gewesen.

Offline Greifenklaue

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Also, das Zitat stammt ja von mir - und nein, der Mensch wird nicht cholerisch. Sondern ist, wie ich schrieb, mit dem Arsch rum.

Wenn ich also Feedback zur Runde gebe, dann mache ich das nicht während des Spiels oder direkt danach, sondern in entspannter Atmosphäre. Ich nehme nicht nur negatives, sondern auch positives und nach der Äußerung reite ich ne halbe stunde drauf rum, sondern lass dem gegenüber zeit es zu verdauen. Wenn er dann drüber reden möchte oder am nächsten Tag dann was dazu sagen will, büdde sehr.

Das ist auch schon alles.

Also, nix was man mit Regel 0 oder Regel 1-27.000 bearbeiten müßte, es handelt sich um völlig normale zwischenmenschliche Probleme.


Ansonsten, außer bei tatsächlich krassen Fällen, halte ich nix von der Regel 0, schon gar nicht in ihrer Standardformulierung, und ja, ein ähnlicher Spielstil ist sicher hilfreich. Aber das was der OP schreibt, ist ja kein Spielstil, sondern sind handwerkliche Fehler.
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Just_Flo

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Dann hatte ich dich wohl bei meiner Ferndiagnose falsch verstanden.

Um zum Thema zurückzukommen, so wie du dein Kritikverhalten beschreibst, so stelle ich mir die Ideale Kritik vor.

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Um zum Thema zurückzukommen, so wie du dein Kritikverhalten beschreibst, so stelle ich mir die Ideale Kritik vor.
Fairerwaise muss ich aber sagen, dass ich das auch nur in diesem Fall anwende  ;)

Sonst kommt es zu leichten Abweichungen ...
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