Autor Thema: Deutsche Rollenspielsysteme gemessen an den Amazon-Verkaufsrängen...  (Gelesen 9789 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Definitiv ist auch die Umfrage, die da läuft, alles andere als repräsentativ. Aber wenn mehr als 75% mit "gar nicht oder unter 10% bei Amazon" antworten, denke ich, ist da eine generelle RL-Tendenz sicher ableitbar, die die Amazon-Erhebung weitgehend entwertet, zumal hier im Strang die Esoterik der Amazon-Verkaufsränge schon gewürdigt wurde.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Auribiel

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Ich streite auch überhaupt nicht die Esoterik der Amazon-Verkaufsränge ab. Wenn man allerdings den Aussagen eines großen deutschen Rollenspiel(*hust*Ulisses*hust*)Verlags glauben soll, ist der Durchschnittsforenuser ja in keinster Weise mit dem Durchschnitts-(DSA)-Rollenspieler vergleichbar und daher in Foren getätigte Befürchtungen/Vorlieben/beliebigsonstiges haltlos und unbegründet und für die weitere wirtschaftliche Ausrichtung eines Rollenspielunternehmens unerheblich.  :Ironie:

Ohne Ironie:
Wenn es so viele Käufer gäbe, die vor Ort kaufen, müssten dann nicht mehr Läden vor Ort existieren? Offenbar können die sich ja aber auch in der (hoffentlich jetzt wieder stabileren) Marktlage nicht halten.
Oder wie jemand schon sagte: ich wäre froh, wenn es mal weniger Geheimniskrämerei und mehr offene Fakten gäbe. Zumal das bei dem ein oder anderen ja sogar die Kauflust anregen würde, wenn er merkt, dass einige Systeme am Rande des Existenzminimums rumkrebsen.  wtf?
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Online tartex

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Kann nicht wer einfach alle paar Stunden Amazon einfach scrapen und dann langfristig eine aussagekraeftigere Statistik erstellen?
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Offline asri

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Zitat
Es wird der Verkaufsrang sogar nun fortan stündlich aufgezeichnet.
schrieb Sebastian Witzmann in den Kommentaren auf sein Update. Da die höheren Ränge nur monatlich aktualisiert werden, ist das stündliche nur für die Top-Ränge interessant (siehe Amazon-Erläuterung weiter oben).

Mal eine andere Frage: Hat mal von Verlagsseite irgendwo jemand den Unwillen, konkrete Zahlen zu nennen, ausführlich begründet? Mein Eindruck ist, dass entsprechende Fragen eher "überhört" werden oder einfach mit "das machen wir nicht" geantwortet wird. Ich hab keine Ahnung von Betriebswirtschaft - welche Risiken vermuten denn die Verlage hinter dem "Hoserunterlassen"?

evil bibu

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[...]
Mal eine andere Frage: Hat mal von Verlagsseite irgendwo jemand den Unwillen, konkrete Zahlen zu nennen, ausführlich begründet? Mein Eindruck ist, dass entsprechende Fragen eher "überhört" werden oder einfach mit "das machen wir nicht" geantwortet wird. Ich hab keine Ahnung von Betriebswirtschaft - welche Risiken vermuten denn die Verlage hinter dem "Hoserunterlassen"?

Naja, in D schreit man nuneinmal ungern seine Einkünfte hinaus (manchmal sagt man das noch nicht einmal dem Finanzamt...) und verrät zusätzlich noch was über die eigene Preisstruktur.
« Letzte Änderung: 10.04.2013 | 09:18 von evil bibu »

Offline asri

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Heißt das, es sind rein kulturelle Gründe?  :)

evil bibu

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naja. es ist in fast allen ländern der welt so üblich. über geld spricht man nicht. zumindest nicht über das eigene.

Offline Auribiel

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Andere Idee:

Wäre es denn nicht möglich, einen Großhändler zu dem Thema zu befragen?
Sicher läuft einiges über Amazon und die anderen Online-Anbieter, aber bei einigen müssten doch Großhändler dazwischen geschaltet sein. Oder dürfen die rechtlich gesehen auch keine Auskunft geben?
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Offline asri

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naja. es ist in fast allen ländern der welt so üblich. über geld spricht man nicht. zumindest nicht über das eigene.

Hmmm. So ganz bin ich nicht überzeugt. :)
In Norwegen (und ich glaube so ähnlich auch in Schweden) sind Gehälter (aller Bürger) mehr oder weniger öffentlich - Stichwort Skattelister (Link 1, Link 2). Das wird aber anscheinend auch durchaus unterschiedlich gesehen, und gilt auch eher als Ausnahmeerscheinung - insofern hast du recht.

Aber weltweit machen auch ganz selbstverständlich börsennotierte Unternehmen Angaben über ihre Quartals- und Jahresumsätze.
In der englischsprachigen Indie-Szene veröffentlichen einige Verlage ihre Zahlen - Links dazu im Thread über halbwegs aktuelle Verkaufszahlen von Rollenspielen.

Also, so richtig einleuchtende Gründe gegen die Veröffentlichung von Verkaufszahlen fehlen mir noch. Klar akzeptiere ich, wenn jemand sagt: "Das möchte ich nicht." Aber eine sachliche Begründung ist das nicht.

Offline Glühbirne

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Schreib eine Mail an Ulisses, Pegasus und Co, und frag nach der Begründung? Vielleicht ist die Antwort ja gut...

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Sie könnten Autoren und Übersetzer nicht mehr mit Almosen abspeisen, würden diese die Zahlen kennen?  8]
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Offline Greifenklaue

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Sie könnten Autoren und Übersetzer nicht mehr mit Almosen abspeisen, würden diese die Zahlen kennen?  8]
Oder sie würden sich plötzlich über- statt unterbezahlt fühlen ...  ;)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline asri

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Sie könnten Autoren und Übersetzer nicht mehr mit Almosen abspeisen, würden diese die Zahlen kennen?  8]
Hehe. Aber dürften nicht zumindest die Autoren die Auflagenhöhe oder die Verkaufszahlen kennen, bzw. aus dem Geld, was sie erhalten, ableiten können? Die Übersetzer bekommen eine feste Summe, schätze ich, und das wars dann.

Offline Sir Markfest

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Hehe. Aber dürften nicht zumindest die Autoren die Auflagenhöhe oder die Verkaufszahlen kennen, bzw. aus dem Geld, was sie erhalten, ableiten können? Die Übersetzer bekommen eine feste Summe, schätze ich, und das wars dann.

Autoren werden nachmeiner Erfahrung nach Anzahl der Wörter bezahlt.

Offline Greifenklaue

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Die RPG-Verlage*, die ich kenne, zahlen schlicht nach Seiten und von den meisten RPGs, wo ich beteiligt war, kenne ich nicht die genaue Auflagenhöhe, manchmal jedoch einen gewissen Ca.-Wert.

Und dieser Wert liegt in 90% der Fälle unter dem, was üblicherweise als Zahlen genannt wird.

Autoren werden nachmeiner Erfahrung nach Anzahl der Wörter bezahlt.
Das ist doch eher bei Zeitungen so!?

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Tharbad

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Ich habe mir mal ein Tracker angeschaut. Als Beispiel:

amazon.com
Pathfinder Roleplaying Game: Core Rulebook (978-1601251503)
Best Rank:   712
Worst Rank:   13,899
Average:   2,501
Std Dev:   1,229
« Letzte Änderung: 4.09.2013 | 00:40 von Tharbad »

Offline Eismann

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Autoren werden nachmeiner Erfahrung nach Anzahl der Wörter bezahlt.

Teils, teils. Das ist von Verlag zu Verlag unterschiedlich. Wobei wenn, dann meist nach Zeichenzahl bezahlt wird, nicht nach Wortzahl.

Offline Glgnfz

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Yepp. Das hat mich beim "Umstieg" von der angloamerikanischen Schiene auch gewundert - dort ist die Bezahlung nach Wörtern üblich.
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."

Offline Mann ohne Zähne

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Bei deutschen Schulbuchverlagen ist es sehr üblich, nach Seiten zu zahlen. Bei uns in der Medienbranche wird entweder nach Wörtern oder gebuchten Stunden abgerechnet.
Mein DSA: das Aventurien der Erstauflage. KEIN METAPLOT. Das Aventurien eines Andreas Brandhorst und eines Bryan Talbot. Mit einem ordentlichen Schuß Yüce-Schnauzbartaction. Take that, Hartwurstfraktion.
Mein Shadowrun: Erstauflage ist König. 2050er go! Mit FKR/Freeform-Regeln.
Nerd-T-Shirts: https://www.etsy.com/de/shop/MojoJoes

Blog: http://darkwormcolt.wordpress.com

Wellentänzer

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In "normalen" Kontexten wird gerne auch über einen Anteil an den verkauften Exemplaren bezahlt. Das schwankt meines Wissens ganz erheblich, liegt üblicher Weise aber bei rund 8% des Verkaufspreises pro Buch. Stars haben natürlich mehr Verhandlungsargumente und somit vermutlich auch entsprechend mehr Variationen und Verdienstmöglichkeiten (Vorauszahlungen, Mindestgagen, höhere Prozente, Anteile am Merchandising etc).

Offline asri

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Wer wie ich Sebastians Blog nicht verfolgt hat: vor einigen Wochen kam eine neue Übersicht zu den Amazon-Verkaufsrängen:
Der Rollenspielmarkt in Deutschland im Überblick (Daten für Juni 2013, veröff. 13. Aug. 2013)
Wo die Daten für die “Rollenspielmarkt”-Statistik herkommen…

Die angegebenen Verkaufszahlen für Mai und Juni sind Schätzwerte. Siehe den zweiten Link.

Zum Vergleich die alten Auswertungen:
Der deutsche Rollenspielmarkt (Februar 2013)
Die Rollenspielszene im Amazon-Spiegel... (ebenfalls Februar, Moritz' Auswertung, die auch hier den Thread eröffnet)
Der Rollenspielmarkt in Deutschland – UPDATE (April 2013)
« Letzte Änderung: 5.09.2013 | 19:42 von asri »

Offline Tharbad

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Wer wie ich Sebastians Blog nicht verfolgt hat: vor einigen Wochen kam eine neue Übersicht zu den Amazon-Verkaufsrängen:
Der Rollenspielmarkt in Deutschland im Überblick (Daten für Juni 2013, veröff. 13. Aug. 2013)
Wo die Daten für die “Rollenspielmarkt”-Statistik herkommen…

Ohne Einheiten sind die schönsten Grafiken ohne Aussage. Sind das die verkauften Exemplare aller Produkte unter einer Marke, des Grundregelwerkes?

Offline asri

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Ich kann auch nur raten: Amazon-Verkaufszahlen der Grundregelwerke, geschätzt anhand der Novelrank.com-Verfolgung der Verkaufsränge.

Kann jemand anders erklären/ raten (;)), was die Summen unter den Jahreszahlen bei den Verlagen (im Kasten links unten, hinter dem Eigenkapital) genau angeben? Gewinne?

Offline Archoangel

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Laut Autor ist das der ausgewiesene Gewinn der Firma im entsprechenden Geschäftsjahr.
4E Archoangel - Love me or leave me!

Methuselah-School GM

Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Tharbad

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Laut Autor ist das der ausgewiesene Gewinn der Firma im entsprechenden Geschäftsjahr.

Den Hinweis habe ich gesehen, aber der bezieht sich ja nur auf den Kasten links unten.