Autor Thema: Age of Arthur - Kennt das jemand?  (Gelesen 2346 mal)

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Offline Yehodan ben Dracon

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Age of Arthur - Kennt das jemand?
« am: 17.10.2013 | 18:34 »
Bin zufällig bei drivethru über Age of Arthur gestoßen und das hat sofort etwas in mir berührt. Hat jemand Erfahrung mit dem Regelwerk und der Welt? Lohnt sich die Anschaffung?



http://rpg.drivethrustuff.com/product/111752/Age-of-Arthur?filters=0_0_0_0_40050
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #1 am: 22.10.2013 | 17:51 »
Ok, selbst wenn man die Forenumstellung berücksichtigt, ist schon ne Menge Zeit abgelaufen. Ein paar Kritiken im Netz sind ganz positiv. Sollte ich es mir holen, werde ich einen Ersten Eindruck posten!
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Offline Fëanor

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #2 am: 22.10.2013 | 17:57 »
Wenn du FATE magst und du Fan von einer Arthur Idee bist die sich eher an einem historischen Arthur als an dem Hochmittelalter-Camelot Arthur anlehnt, dann ja.
Soll heissen: Eine mMn wirklich schöne FATE Umsetzung eines Dark Ages Arthur...sprich Britannia kurz nach dem Abzug der Römer, mit Saxen die einfallen, mit Druiden die ihre alten Götter anrufen und mit Fae die das Land heimsuchen...also ein historisch-mythischer Aufgus, der sich weit vom Excalibur-artigen (der Film aus den 80ern, falls du den kennst), hochmittelalterlichen Tafelrunden Arthur abhebt.

Für mich ein Regelwerk mit dem ich mythologisch angehauchtes gritty FATE spielen kann. Wenn man das mag, dann würde ich zugreifen.
Es gibt auch Massenkampf-Regeln für Schlachten (inklusive angeberischem Vorgeplänkel, will heissen Magier-Solo-Duellen und/oder auch Hero-Duellen mit Schwert und Schild), Runenmagie, Druidenmagie, Glaubens-"Magie" (ja, die ersten Christen waren ja auch schon im Aufzug ;) ) usw.
« Letzte Änderung: 22.10.2013 | 18:01 von Fëanor »
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #3 am: 22.10.2013 | 18:22 »
Wow, ich muss sagen, Du hast da voll meinen Nerv getroffen! Klingt für mich nach der Artus-Romanreihe von Cornwell.  :d

Danke für Deine Erfahrungen!
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Offline LushWoods

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #4 am: 22.10.2013 | 18:58 »
Cool, interessiert mich auch schon länger.
Danke für die Eindrücke.

Offline LordBorsti

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #5 am: 22.10.2013 | 19:00 »
Ich hab mir das erste Kapitel angeschaut (kann man Online auf deren Seite runterladen) und fand es ganz interessant. Allerdings hat mich persönlich die letzte Seite des Probekapitels ziemlich abgetörnt. Dort erläutern sie die Unterschiede zwischen FATE 3.0 Diaspora, Age of Arthur (was ein modifiziertes Diaspora FATE verwendet) und FATE Core.

Unter anderem muss man bei Age of Arthur vor dem Würfelwurf entscheiden, welche Aspekte man später evtl einbauen/einsetzen (Invoke) will, was ich persönlich für ziemlich besch...eiden halte. Ich mag es nicht, wenn man so stark in die grundlegenden Mechanismen von FATE eingreift und das ganze eher nach Aktionismus aussieht.

Fazit: Regeltechnisch ist das Ding glaub ich nichts für mich (zumindest was ich so dem ersten Kapitel entnehmen konnte), Hintergrund sieht aber sehr interessant aus.

 
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Offline Fëanor

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #6 am: 22.10.2013 | 22:26 »
Freut mich, wenn ich es euch schmackhaft machen konnte :)

@ Lord Borsti - genau das führt aber unter anderem eben zum gritty Spielgefühl! Wobei man nur den +2 auf den Wurf pro Aspekt vor dem Wurf ansagen muss. Einen Reroll gibts auch noch nach dem Wurf zu kaufen (anders würde ja reroll keinen Sinn machen).
Das ganze macht die Würfe etwas weniger beliebig...du kannst dir also halt nicht mehr im nachhinein n haufen +2 draufkaufen...was mir für das hier angepeilte Spielgefühl gut gefällt. Es ist eben DARK ages Arthur und nicht SUPERHERO oder PULP Arthur.
Aber klar, jedem das Seine.
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Offline Mondsänger

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #7 am: 22.10.2013 | 23:23 »
Vom ersten draufgucken sieht es schonmal interessant aus. Hatte bisher noch nichts davon gehört, aber jetzt steht es erstmal auf meiner Liste.
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Offline LordBorsti

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #8 am: 23.10.2013 | 02:55 »
@ Lord Borsti - genau das führt aber unter anderem eben zum gritty Spielgefühl! Wobei man nur den +2 auf den Wurf pro Aspekt vor dem Wurf ansagen muss. Einen Reroll gibts auch noch nach dem Wurf zu kaufen (anders würde ja reroll keinen Sinn machen).
Das ganze macht die Würfe etwas weniger beliebig...du kannst dir also halt nicht mehr im nachhinein n haufen +2 draufkaufen...was mir für das hier angepeilte Spielgefühl gut gefällt. Es ist eben DARK ages Arthur und nicht SUPERHERO oder PULP Arthur.
Aber klar, jedem das Seine.

Okay ich verstehe den Sinn dahinter.

Für mich fühlt sich das Abändern von Grundmechanismen bei FATE (und das haben sie bei Age of Arthur gemacht) meistens nach Holzhammermethode an. Anstatt an den Rädchen zu drehen und das System fein zu justieren, wird der Vorschlaghammer ausgepackt.

Für ein grittiges Spielgefühl würde ich da anders rangehen:

- Stress Tracks kürzen -> Charaktere fühlen sich zerbrechlicher an
- Refresh runter -> Charaktere geraten mehr in Probleme -> Storyfuel
- Skill Cap +4, evtl. sogar nur +3 für "Bauerngaming"
- Optional: Weapon Ratings
- Optional aber mit Zahnschmerzen: Man definiere eine maximale Anzahl an Aspekten, die man pro Wurf einsetzen darf, ähnlich wie zum Beispiel Diaspora.


Die Regeländerung für den Einsatz von Aspekten bei Age of Arthur, macht des Ganze nicht nur grittiger. Sie greift tief in das System ein und hat Auswirkungen, die mir gar nicht gefallen:

- Das Würfelergebnis wird wichtiger, d.h. der Zufall bekommt eine größere Rolle.

- Das einsetzen (invoke) von Aspekten mit und ohne FATE Punkte stellt immer ein Schwerpunkt in der Geschichte dar. Wenn man sich das Verhältnis von Fertigkeitswerten (0-4) zu Boni aus Einsatz von Aspekten (+2 pro FP) anschaut, sieht man eigentlich schnell, dass die Frage bei FATE nicht lautet, ob ein Charakter etwas schafft, sondern wie wichtig dem Spieler dies ist. Der Spieler kann hier aktiv Schwerpunkte in der Geschichte setzen. Schränke ich den Einsatz von FATE Punkten und Aspekten ein, schränke ich gleichzeitig auch die Gestaltungsrechte der Spieler in der gemeinsamen Geschichte ein und gebe dem Zufall (wie oben Beschrieben) mehr Raum.

- Der Einsatz von Aspekten verkommt zum Glückspiel. Muss ich vorher festlegen, welche Aspekte ich einsetze, verschwende ich evtl. FATE Punkte bei einem guten Wurf. Muss ich vorher zwar die Anzahl der einzusetzenden Aspekte festlegen, kann aber nachher entscheiden wieviele FATE Punkte ich tatsächlich einsetze, zwinge ich die Spieler dazu bei jeder Handlung möglichst ein Sicherheitspolster an Aspekten in die Beschreibung einzubauen. Das sorgt für ausschweifende (evtl. redundante) Beschreibungen und funktioniert Aspekte von Schwerpunkten in der gemeinsamen Erzählung zu Inspirationshilfen für Beschreibungen um.

- Erzählerisches Wettbieten (Beide Seiten treiben gegenseitig ihre Ergebnisse durch wechselseitiges einsetzen/invoke von Aspekten hoch) ist mit dieser Regeländerung nicht mehr möglich. Wobei gerade das bei mir am Spieltisch für tolle Momente und Showdowns gesorgt hat, wenn beide Seite abwechselnd immer weitere Details hinzufügen und minimale Änderungen der Situation einführen.

Fazit: Not my cup of tea :D.

Ich bin mir da auch nicht sicher, ob die Auswirkungen solcher Regeländerungen von den Designern da so ganz durchdacht werden. FATE hat ein sehr kompaktes Grundgerüst. Schon minimale Änderungen an den grundlegenden Mechanismen (nicht Stellschrauben, wie Skills, Refresh etc.) können da ganz starke Änderungen am Spielgefühl hervorrufen.

Ich bin da wohl ein Verfechter der "reinen Lehre"  8]
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #9 am: 23.10.2013 | 16:46 »
Ich denke, dass das enthaltene FATE auch ohne große Verluste das Weglassen dieser Regeländerung verträgt. Aber danke für die ausführliche Diskussion. Ich denke, die Argumente sind sehr schlüssig.
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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #10 am: 24.10.2013 | 16:30 »
Ich denke, dass das enthaltene FATE auch ohne große Verluste das Weglassen dieser Regeländerung verträgt.

Absolut. Das ist sicher problemlos möglich.

Aber Lord Borsti übertreibt auch masslos mit der Tragweite dieser Änderung. Das Ganze ist jetzt einfach etwas taktischer, da du dich für die +2 Seite der Aspekte vor dem Wurf entscheiden musst (alles andere bleibt gleich!). Das ist bei weitem kein Umstossen des ganzen Aspekt Gerüsts (aka "tief ins System eingreifen"). Dass das nicht nach seinem persönlichen Geschmack ist, ok, fair enough. Aber ein tiefer Eingriff in die Struktur der gesamten Regeln ist das auch nicht. Du kannst nämlich zb. immer noch dafür sorgen, dass du dir wichtige Würfe garantiert schaffst. Du musst halt so herum nur einfach das Worst-Case-Szenario zur Berechnung nehmen und kannst nicht erst mal deinen Wurf abwarten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Lord Borsti das AoA tatächlich schon Live gespielt hat, oder ob er nur aus dem Lesen heraus seine Schlüsse zieht.
Wie gesagt, Dark Ages Gefühl....halt etwas weg vom pulpig bis action-movie-heroics Gefühl. Das kann einem natürlich nicht gefallen, klar.

Wie dem auch sei, das Spielgefühl ist so tatsächlich grittier und das mit einem einfachen Mittel und ganz ehrlich, ohne gefühlten Vorschlaghammer. Im Gegenteil, ich empfinde das als klare Ansage im Gegensatz zum Oberflächenkosmetik-Gefühl die das "Rädchen drehen" bei mir immer auslöst.
Btw, AoA hat glaube ich (je nachdem mit welcher anderen FATE Version man es vergleicht) auch relative kurze Stresstracks und keinen allzuhohen Refresh. Skill Cap ist, wenn ich mich recht erinnere, beim Default-Vorschlag tatsächlich +4 und die Waffen haben ratings und Rüstungen damage reduction. Alles für mich sehr stimmig.
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Offline LordBorsti

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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #11 am: 25.10.2013 | 00:23 »
Aber Lord Borsti übertreibt auch masslos mit der Tragweite dieser Änderung.
...

Ich übertreibe nicht maßlos, weil ich in meinem obigen Post meine persönliche Meinung und Einschätzung geschrieben habe. Mea Culpa wenn das nicht deutlich genug rübergekommen ist  8).

Da kann und sollte sich jeder auch seine eigene Meinung zu bilden.
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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #12 am: 25.10.2013 | 16:43 »
Und diese Meinung ist ja auch wertvoll!

Es bleibt auf jeden Fall dabei, dass die Spieler durch Einsatz von Fatepunkten die Elemente betonen, die ihnen wichtig sind.
Gleichzeitig werden Fatepunkte wertvoller, da man häufiger umsonst Fatepunkte ausgibt. Das erzeugt bestimmt ein größeres Gefühl von Hilflosigkeit (sprich Gritty) als die usprünglichen Regeln. Allerdings steuert man die Story auch weniger. Ich kann nicht mehr vom Ergebnis her im Metaspiel arbeiten, sondern nur von der Ausgangssituation.
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Re: Age of Arthur - Kennt das jemand?
« Antwort #13 am: 25.10.2013 | 17:44 »
Das ist aber wie gesagt nicht so schwarz/weiss...also hier gibt es definitiv Grautöne, das ist kein "ganz oder gar nicht". Wie gesagt kannst du bei vielen Würfen dafür sorgen, dass du auch mit dieser verschärften Regel noch bei dir sehr wichtigen Würfen zu 100% Erfolg hast.

Nur das "ach komm, ich pack noch einen drauf" ist nicht mehr möglich.

@ Lord Borsti - Fair enough  :) Ich wollte dir auch nichts unterstellen! Nur hört sich "tiefer Eingriff ins Regelwerk" nicht sehr nach subjektiver Meinung an. Das klang sehr kategorisch. Und ich denke auch, dass Regelveränderungen durchaus objektiv gesehen "tiefgreifend verändert" werden können. Das ist aber hier nun wirklich nicht der Fall. Das Spiel ist ganz klar noch FATE und lebt auch noch nach wie vor von all den FATE-igen Mechanismen und damit einhergehendem Spielgefühl. Zumal AoA auch nur einen der 3 Hauptstützen der Aspekt-Anwendung angepasst hat.
Wie gesagt, dass einem das nicht gefallen kann, DAS bestreite ich ja mit keinem Wort...da kommt dann definitiv die persönliche Meinung rein. Klaro.
In sofern: Peace, bro! *handshake*
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