Autor Thema: Shadowrun zum Kampfpreis  (Gelesen 7826 mal)

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Chiungalla

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #25 am: 9.11.2013 | 15:18 »
Und spielen wollen ist IMHO immer noch zu klein. Aber selbst das Wollen ist ja nicht das was Du forderst, wenn Du eine Spielkultur anstelle der Sammelkultur forderst.

Offline D. Athair

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #26 am: 9.11.2013 | 15:22 »
Aber selbst das Wollen ist ja nicht das was Du forderst, wenn Du eine Spielkultur anstelle der Sammelkultur forderst.
Dann weißt du mehr als ich über das, was mir wichtig ist.  :o
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Offline scrandy

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #27 am: 9.11.2013 | 15:22 »
Also als Konsument habe ich überhaupt nix gegen günstige Rollenspiele und auch als Verlag ist es sicherlich schlau Schadowrun so günstig rauszubringen und das Subventionsmodell der Spielekonsolen einfach mal darauf anzuwenden.

Aus Sicht eines Autors eines nicht-mainstream-Produktes machen mir solche Preise allerdings grosse Sorgen. Es ist schon ohne solch einen Kampfpreis sehr schwer den Kunden zu erreichen: Einerseits wird mittlerweile von vielen Leuten hoch qualitative Grafiken in Vollfarbe erwartet was nicht nur die Kosten für den Zeichner sondern auch die Druckkosten immens in die Höhe treibt. Andererseits sind Rollenspielfans für ein unbekanntes neues Produkt nur selten bereit über einen Gewissen Betrag für ein Regelwerk zu zahlen und wenn doch, dann kaufen sie nur ein Regelwerk und auch nicht immer alle Erweiterungen. Das es Abenteuerbände in dieser Qualitätsstufe schwer haben wurde ja sowieso schon in anderen Threads erwähnt.

Wenn man jetzt bedenkt, dass man also als Indie-Autor oder Kleinstverlag bei potentiell geringer Auflage mit 20€ teuren Vollfarbe Produkten konkurrieren muss obwohl allein die Druckkosten eines solchen Werkes in Kleinstauflage über 20 € liegen dann weiss ich ehrlich gesagt nicht wovon man da noch Zeichner oder Support bezahlen soll. Geld für Schreiber ist da im Grunde überhaupt nicht mehr drin. Das bedeutet aber das langfristig weder der Hauptautor noch mögliche Freelancer Erweiterungen oder gar Abenteuer produzieren werden.

Wenn man also jetzt wieder an den Rollenspiel-Kunden denkt, bedeutet diese Entwicklung zwar das kurzfristig Geld gespart wird aber langfristig bedeutet das, dass bei den vielen weniger bekannten Rollenspiele nach dem Grundregelwerk nicht mehr viel erscheint. Denn das Grundregelwerk wird oft noch mit viel Idealismus und oft auch als Minusgeschäft irgendwie noch realisiert und für Folgeprodukte auch wenn die Ideen durchaus da wären fehlt das Geld und deswegen auch die Zeit, weil man statt zu schreiben andere Jobs machen muss.

Man muss beim Preis bedenken:
- Druckkosten variieren zwischen Print on Demand und Auflagen bis zu mehreren tausen Stück massiv.
- In deutsch lassen sich nur wenige Kunden ansprechen (und jetzt muss man auch noch mit 20€ Shadowrun konkurrieren)
- Der Händler bekommt auch noch mal einen ordentlichen Anteil am Preis. Selbst bei PDF-Verkauf kann der Händleranteil bei 35 % liegen (Drivethrurpg). Im Ladenlokal liegt er deutlich höher.
- Zeichner und Druckkosten müssen oft über Jahre vorfinanziert werden. Kaum ein Privatmann hat soviel Geld aus Idealismus rumliegen.

Wie Gesagt: Aus Sicht von Shadowrun ist die Taktik sinnvoll. Der Kunde kann sich durchaus über hochprofessionelle Vollfarbe-Produktionen freuen, aber größere Neuregelwerke mit langem Support von Privatleuten oder Kleinstverlagen werden wahrscheinlich die Ausnahme sein.
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Chiungalla

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #28 am: 9.11.2013 | 15:37 »
Dann weißt du mehr als ich über das, was mir wichtig ist.  :o

Du würdest es also auch als Spielkultur bezeichnen, wenn alle nur spielen wollen, und keiner spielt? Du hast eine komische Auffassung der deutschen Sprache.

Ist aber auch egal. Jedes nicht verkaufte Buch wäre IMHO für den Markt derzeit ein herber Verlust. Und damit auch für die Spieler. Seh am besten jeden Sammler einfach ein wenig als Mäzen, der seinen Beitrag dazu leistet das die Spielkultur mit ihrer Vielfalt an Systemen erhalten bleibt! Bei geringerer Nachfrage würde sicherlich die Auswahl zusammen brechen, oder der Preis pro Buch steigen.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #29 am: 9.11.2013 | 15:53 »
HIer scheint man ja bisher zufrieden mit der günstigen Preisgestaltung zu sein. Erwartet ihr nun, das andere Verlage nachziehen, also ihre GRWs auch zum Kampfpreis anbieten?

Nein. Einfach weil Shadowrun neben DSA das Massenphänomen in Deutschland ist. Wie viele Cons kennt Ihr, bei denen kein Shadowrun angeboten wird?
Shadowrun dürfte sich wie geschnitten Brot verkaufen, einfach weil selbst für eingefleischte Originalsprachenleser die Vorteile der deutschen Ausgabe auf der Hand liegen: erratiert, gewohnt hohe Qualität von Pegasus und mehr als 50% billiger als das nicht erratierte Original.

Andere Verlage (außer Ulisses und Heidelberger) dürften da nicht mithalten können. Und ein DSA GRW wird es nicht in der Form 400 Seiten für 20 EUR geben, weil das nicht der Verkaufspolitik von Ulisses entspricht. Dann würde nämlich sogar ich mir DSA holen!
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Offline D. Athair

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #30 am: 9.11.2013 | 16:27 »
Du würdest es also auch als Spielkultur bezeichnen, wenn alle nur spielen wollen, und keiner spielt?
Reductio ad absurdum?

Seh am besten jeden Sammler einfach ein wenig als Mäzen, der seinen Beitrag dazu leistet das die Spielkultur mit ihrer Vielfalt an Systemen erhalten bleibt!
Das sehe ich durchaus so. Allerdings ist nicht jedes RSP-Produkt eines, das dem Spiel am Spieltisch etwas hinzufügt. Quellenbücher und Abenteuer, die sich wie ein Roman oder eine Kurzgeschichte lesen lassen, dürften mMn gern als solche veröffentlicht werden. Hintergründe in separate Background-Bücher auszulagern (wie die [DSA-Gottheit]-Vademecum-Reihe) find ich auch sinnvoll. Was als RSP-Produkt veröffentlicht wird, sollte auch für den Spieltisch nutzbar/aufbereitet sein. Würde die damit einhergehende Produktdiversifikation "dem Markt" schaden? Vielleicht. Die QB-Treadmill würde in der althergebrachten Weise wohl nicht mehr funktionieren. Andererseits würde man mit den "ausgelagerten Produkten" auch Nicht- oder Nicht-Mehr-Rollenspieler oder Leute, die andere als die Originalregeln verwenden, erreichen.
Kurz: Für's RSP an sich halte ich den "generalisierten" Support für eher schädlich, denn nützlich. (Aber mit meiner Meinung bzgl. RSP-Produkten stehe ich wohl als Indie- und Old-School-"Geschädigter" recht alleine da. Das zeigt allein der Erfolg der dt. Cthulhu Sachen.


Nein. Einfach weil Shadowrun neben DSA das Massenphänomen in Deutschland ist. Wie viele Cons kennt Ihr, bei denen kein Shadowrun angeboten wird?
Auf den Erlanger Spielertagen 25, 24 wäre mir nicht aufgefallen, dass SR am Start war. Dasselbe am GRT im Ultra Comix Nürnberg & den Heroldsberger Spielertagen Nov 2012. Aber ich kann mich auch täuschen. Kann auch daran liegen, dass SR in meinem näheren und weiteren Umfeld keine Rolle spielt.
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Chiungalla

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #31 am: 9.11.2013 | 16:37 »
Reductio ad absurdum?


Nein.

Das sehe ich durchaus so. Allerdings ist nicht jedes RSP-Produkt eines, das dem Spiel am Spieltisch etwas hinzufügt.

Ja, aber Sammler unterstützen ja auch die spielbaren Werke. Zum Beispiel Grundregelwerke, um so eines gehts ja hier im Thread. Wenn aufgrund der Sammler Sammlerstücke hinzu kommen hilft das natürlich den Spielern nicht. Schaden tut es aber auch nicht wirklich.

Offline Tequila

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #32 am: 9.11.2013 | 17:18 »
Man kann einfach nicht mit jedem beliebigen GRW den Markt fluten.  Auch das ist ne Sache, die mMn nur in begrenztem Maß funktioniert. Spieler können nicht unbegrenzt billige GRW spielen.

Da hast Du natürlich völlig recht. Das kann kein ständiges Modell für die Zukunft sein, sollte aber für SR5 erstmal gut funktionieren.


Was den Diskussionsverlauf bezüglich "Darf Rollenspiel Kunst sein" etc.pp. angeht, kann der meinesthalben gerne ausgelagert werden, auch wenn ich glaube, das diese Metadiskussion zum Thema weiter hilft...

Offline Lemming

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #33 am: 9.11.2013 | 18:50 »
Hmmm,
je länger ich darüber nachdenke, desto mehr hätte ich mir einen anderen Weg gewunschen.

Ich finde das SR5 Regelwerk relativ lückenhaft und unfertig. Da kann Pegasus gar nix dafür (ich spiele nahezu alles mit englischen Regelwerken) und die haben ihren einsteigerfreundlichen Preis meiner Meinung nach super gewählt. Allerdings bin ich ehrlich gesagt bereit dazu wesentlich mehr für ein besser abgestimmtes und besser anfühlendes SR5 Regelwerk hinzulegen. Aber als Shadowrun 2 - 3 - 4 Spieler wäre ich wohl auch kaum die Zielgruppe der € 20 Aktion gewesen, (außer es war ihnen bewußt wie unfertig sich Wireless und das allgemeine Balancing unfühlt)
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Offline D. Athair

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #34 am: 9.11.2013 | 19:05 »
Ich finde das SR5 Regelwerk relativ lückenhaft und unfertig.
Echt? Wofür werden dann die vielen Seiten ver(sch)wendet?
Ein GRW sollte doch die Basics abdecken ... ohne irgendwo ausufernd zu sein und ohne was Wichtiges wegzulassen, oder?

Hmmm, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr hätte ich mir einen anderen Weg gewunschen.
Der da wäre?
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Offline Aeron

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #35 am: 10.11.2013 | 20:36 »
...ich finde den Preis eine sehr gute Idee: ich kenne mittlerweile einige, die sich das neue GRW gekauft haben, einfach weil sie positiv überrascht waren, dass es so günstig ist.
Ich kann mir vorstellen, dass so schneller der Umstieg bei vielen Runden auf SR5 vorangetrieben wird.

Offline D. Athair

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #36 am: 11.11.2013 | 01:30 »
Nochmal zu 20EUR als Neulingefalle:
Laut Tobias Hamelmann (1:30) richtet sich das Angebot gerade auch an RSP-Neulinge.

Find ich gefährlich, dieses Ungetüm von Regelwerk hat durchaus das Potential Interessierte zu vertreiben.
Analog zu dem hier Beschriebenen.
Mit dem Unterschied, dass statt dem Stock die Corn Flakes (crunchy bits) Schüsslen, die zum Frühstück bewältigt werden müssen, den Würgreiz auslöst,...


Aber wie gesagt: Für SR4-Spieler und (latant) SR-Interessierte sind die 20 EUR ein "big deal".
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Offline Feuersänger

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #37 am: 11.11.2013 | 10:13 »
Wobei ich aber dazu sagen muss, wenn man dafür keine vernünftif spielbaren Regeln bekommt, sind für mich auch 20 nuyen noch zuviel.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #38 am: 11.11.2013 | 22:09 »
Ich hab es mir nach der Lektüre des Ersten Posts in diesem Thread gekauft und bin hoffnungsvoll. Bei dem Preis habe ich sogar realistische Chancen es meinen Spieler schmackhaft zu machen. Im Notfall schenke ich denen zu Weihnachten eine Ausgabe, bei 20€ ist das echt machbar!

Offline Korig

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Re: Shadowrun zum Kampfpreis
« Antwort #39 am: 12.11.2013 | 18:33 »
Als Einsteigerprodukt, sehe ich das Buch in keinem Fall. Viel zu viele Regeln und zu viele Seiten zu lesen. Das schreckt eher ab, egal wie günstig das Buch auch ist. Aber die Taktik, andere Rollenspieler als Neukunden zu gewinnen, sowie Altkunden zu reaktivieren könnte aufgehen.

In unserem Lokalenladengeschäft sind seit dem eintrudeln der Bücher bereits 12 Stück über den Tresen gewandert, Tendenz steigend. Das ist ne ordentliche Hausnummer zum sonstigen RPG-Kram.