Session 125: Teil 2
Als Tinulin seinen Satz beendet hat, sieht Mo ihn nur ungläubig an und bittet ihn, seine letzten Worte nochmals zu wiederholen, worauf der Noldo sagt:
"Etwa zur selben Zeit haben Caedmon, Bóin II. und ich in Dunland mehrere Kinder aus einer dunklen Höhle gerettet, in der sie von Forg gefangen gehalten wurden." Als Mo den Namen
"Forg" zum zweiten Mal vernimmt, verlässt sie plötzlich alle Kraft und sie bricht, zugleich weinend und lachend, zusammen. Arrohir ist gerade noch schnell genung, um die dunländische Heilerin mit seinen starken Armen aufzufangen und so lange zu halten, bis sie schliesslich wieder etwas Kraft gefunden hat. Mit Tränen der Dankbarkeit in den Augen wendet sie sich an Tinulin und Bóin II. und sagt:
"Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Retter von damals je wiedersehen würde", worauf der Noldo antwortet:
"Ja, so spricht das Schicksal, und nun können wir unsere Geschichten klären." Da löst sich Mo von Arrohir und umarmt Tinulin lange innig, bevor sie sich wieder ganz fokussiert und sagt:
"Jetzt müssen wir aber los, da unten sterben Leute." Als Tinulin jedoch erwidert, sie solle doch auch noch Bóin II. begrüssen, errötet die schöne Heilerin ob ihrem ungeheuerlichen Fauxpas und nimmt den Zwerg ebenfalls lange und innig in den Arm.
Kurze Zeit später erklärt Arang auch den Zwergen und Calendin nochmals, was er bereits Tinulin, Arrohir, Mo und Yuzuki über die schwarze Ebene der Minen von Burskadekdar berichtet hatte. Anschliessend übergibt er den Gefährten einige Karten und sagt:
"Dank den Berichten der wenigen Minenarbeiter, welche das Glück hatten, eine Expedition in die schwarze Ebene zu überleben, konnten über die Jahre einige vage Skizzen angefertigt werden. Diese Abschnitte bilden indessen nicht alle Gänge und Tiefen des Systems der schwarzen Ebene ab, sondern beschreiben hauptsächlich den Weg zu einem grossen Goldvorkommen, welches das Ziel der Expeditionen ist. In der schwarzen Ebene muss man ganz leise und vorsichtig sein und möglichst jede Erschütterung vermeiden. Es gibt Bereiche, die unter Wasser stehen und mit Holzplanken überwunden werden müssen. Da die Planken der früheren Expeditionen häufig nicht mehr vorhanden sind, empfiehlt es sich für jede Gruppe, einen eigenen Balken von gut drei Metern Länge mitzunehmen."Bei der Beschreibung der vierten Tiefe der schwarzen Ebene kommt Arang auf einen unterirdischen See zu sprechen, den es zu überqueren gilt. Der Minenarbeiter warnt die Gefährten dabei explizit vor den Dämonen in diesem Gewässer, welche, von einem roten Glimmen umgeben, plötzlich aus der Schwärze hervorschiessen und alles verschlingen sollen. Hatten die bisherigen Schilderungen noch nicht allzu viel Eindruck auf Khufur gemacht, gerät der Zwerg angesichts der unerwarteten Aussicht auf tiefes, von Dämonen bewohntes Wasser plötzlich doch arg ins Zaudern und gibt Mo unwillkürlich den Goldbarren für Herrn Saruman zurück.
Schliesslich beschreibt Arang den Gefährten die sechste Tiefe, in welcher sich ein riesiges Goldvorkommen befinden soll, und schärft ihnen ein, dort besonders leise und vorsichtig zu sein. Sobald man sich genügend Gold genommen habe, solle man man schleunigst wieder verschwinden und sich bloss nicht aufhalten lassen, sonst werde man unweigerlich von der Dunkelheit verschluckt. Bei der Betrachtung der Karte der sechsten Tiefe bemerkt Tinulin bei einem Abgang jenseits des Goldvorkommens die Bemerkung
"Gefahr!". Dies veranlasst ihn zur Frage an Arang, wie die Schlange von Cyan während des Stollendienstes von Alduryaknar die Gefahr gebannt habe und inwiefern sie aktuell noch bestehe. Arang erklärt, dass er hierzu keine klaren Angaben machen könne, da diese Vorgänge, wie Tinulin selbst gesagt habe, zur Stollenzeit von Alduryaknar stattgefunden hätten. Immerhin sagt er:
"Soweit ich weiss, kam es um das Jahr 2725 3Z plötzlich zu schrecklichen Verlusten unter den Minenarbeitern. Die Situation wurde innert kürzester Zeit so dramatisch, dass sich die Schlange von Cyan schliesslich zum Eingreifen gezwungen sah und die Minen mit ihren eigenen Truppen und noch mehr Soldaten aus Alduryaknar persönlich sicherte. Die Verluste an Menschenleben, die mit diesem Einsatz einhergingen, spotten jeder Beschreibung, aber am Ende gelang es der Schlange von Cyan wohl, die Situation unter ihre Kontrolle zu bringen, und sie liess zu dieser Zeit die beiden Tore zur schwarzen Ebene errichten, damit sich die Gefahr nicht mehr weiter ausbreiten kann. Seither wird die schwarze Ebene nur noch betreten, wenn die Goldförderung zu stark stagniert."Nach diesen Schilderungen von Arang, sagt Mo zu Tinulin:
"Ich weiss nicht, was geschieht, wenn mich dort unten mein Mut verlassen sollte, darum verzeih, falls es dazu kommen sollte." Der Noldo erwidert darauf:
"Wir haben schon eine längere Geschichte von gegenseitiger Hilfe, und so wird es auch jetzt sein. Halte Dich nur stets nahe bei uns, deinen Freunden und Ordensbrüdern."Bevor die Gefährten sich auf den Weg in die Mine machen, dankt ihnen Avang im Namen von Ubain für ihre Hilfe, während Arang anfügt:
"Und entschuldigt, wenn wir für Euch, wie auch für unsere eigenen Leute, keine Rettungsaktion starten werden, aber es geht darum, Ubains Kräfte in der Stollenzeit nicht noch weiter zu schwächen."Auf dem langen Weg in die Tiefen der Minen von Burskadekdar muss Khufur schon bald Mo ablösen, die zusammen mit Arrohir den für die Expedition benötigten Holzbalken geschultert hat. Dafür trägt die schöne Heilerin nun, wie auch Yuzuki, ein kleines Bergmannslicht. Schliesslich erreichen sie noch vor Ablauf der den verschollenen Minenarbeitern gewährten Frist von zwölf Stunden das grosse obere Tor zur schwarzen Ebene, dessen zwei dunkle und schwere Flügel ohne jegliche Verzierungen oder Beschriftungen den
"Eingang zur Hölle" markieren, wie ihnen Arang erklärt. Er fährt fort:
"Von hier führt ein langer Tunnel in die Tiefe, an dessen Wand ein Draht verläuft, der am anderen Ende mit dem unteren Tor und hier oben mit einer Glock verbunden ist. Wenn die Goldsucher in die schwarze Ebene hinabsteigen, schliessen sie das untere Tor hinter sich, während das obere Tor geöffnet bleibt. Wenn das untere Tor wieder geöffnet wird, bewegt sich der Draht, und hier oben läutet die Glocke. Um sicherzustellen, dass sich nicht irgendwelche Dämonen durch das untere Tor geschlichen haben, muss innert kurzer Zeit ein vereinbartes Klingelzeichen über den Draht geschickt werden, ansonsten schliesst die Wache das obere Tor und öffnet es für mindestens sieben Tage nicht wieder."Nachdem Arang den Gefährten das Klingelzeichen mitgeteilt hat, verabschieden sie sich von den Minenarbeitern und betreten den dunklen Gang, wobei Tinulin und Bóin II. vorausgehen, gefolgt von Arrohir und Yuzuki sowie Khufur und Mo, während Calendin alleine den Schluss bildet.
Am anderen Ende des langen, geraden und stetig abfallenden Ganges erreichen die Gefährten schliesslich das ebenfalls komplett schmucklose aber starke untere Tor zur schwarzen Ebene. Sobald sie es öffnen, vernehmen sie vom oberen Ende des Ganges ein entferntes und leises Klingeln. Nachdem sie das Tor leise durschritten und hinter sich wieder geschlossen haben, befinden sich die Gefährten in einem komplexen System aus natürlichen Gängen und Höhlen, die hier in der Tiefe den Fels durchziehen. Auf dem Weg durch die erste Tiefe sind sie besonders aufmerksam und vorsichtig, finden jedoch ausser einem skeletierten Fingerknochen und einem stark verrosteten Helm nichts, was ihre angesichts der zu erwartenden Schrecken ohnehin schon bis zum Reissen gespannten Nerven noch weiter reizen würde. Mo gelingt es trotz der sofortigen Rückkehr der traumatischen Kindheitserinnerungen an ihre Gefangenschaft in einer solchen Mine, ruhig zu bleiben und die Fassung zu bewahren. Als sie die erste Tiefe etwa zur Hälfte durchquert haben, stösst Arrohir in einer Kurve mit dem schweren und unhandlichen Holzbalken plötzlich an die Wand, worauf sich etwas Geröll löst und mit lautem Gepolter zu Boden fällt.
Nachdem sie den Abgang zur zweiten Tiefe der schwarzen Ebene hinter sich gebracht haben, kommen sie schon bald zu einer rund vier Meter tiefen und doppelt so breiten Grube, welche die Gefährten mit Hilfe ihrer Seile ohne grössere Probleme durchsteigen können. Noch immer kann sich Mo zusammenreissen und blickt unterwegs immer wieder zu Tinulin und Bóin II., noch immer völlig davon fasziniert und durcheinander, dass die beiden Calatirnor sie als Kind gerettet haben. Auf dem weiteren Weg zur dritten Tiefe stossen die Gefährten zwar auf ein menschliches Skelett, können aber noch immer keine Anzeichen für irgendwelche dämonischen Aktivitäten feststellen.
In der dritten Tiefe der schwarzen Ebene gelangen die Gefährten nach einiger Zeit zu einer riesigen Halle, welche von einer breiten Spalte im Boden in zwei Hälften zerteilt ist. Der wie ein schwarzes Maul wirkende und in unergründliche Tiefen stürzende Abgrund wird von einer rund 15 Meter langen, mehr als altersschwachen Hängebrücke gequert, die den Gefährten kaum noch tragfähig erscheint und Mo nicht geheuer ist. Gleichwohl müssen sie auf die andere Seite, weshalb sich schliesslich Tinulin als erster mit einem Seil vorauswagt. Der Hängebrücke fehlen bereits mehrere Bodenbretter, und der Noldo muss zwei grössere Lücken überwinden, was ihm zumindest beim ersten Mal problemlos gelingt. Als er jedoch die zweite Lücke mit einem grossen Schritt überqueren will, bricht das Brett auf der anderen Seite entzwei, und er kann sich nur dank seiner Wendigkeit und etwas Glück in Sicherheit bringen, während ein Teil des Brettes in die Schwärze unter ihm stürzt und verschwindet. Es dauert eine ganze Weile, bis die Gefährten mehrere Aufprallgeräusche aus der Tiefe unter ihnen vernehmen. Sobald Tinulin auf der anderen Seite der Brücke angekommen ist, folgt ihm Bóin II., der die mitgebrachte Holzplanke über die Lücken legt, und so das auf den darunterliegenden Brettern lastende Gewicht besser verteilen und sie gleichzeitig gefahrloser überqueren kann. Statt jedoch gleich ganz auf die andere Seite zu gehen, wartet er in der Mitte auf die ihm nachfolgende Yuzuki. Die junge Händlerin ist offenbar so froh, nicht über die Lücken springen zu müssen, dass sie vor lauter Unachtsamkeit auf dasselbe morsche Brett wie Bóin II. steht. Prompt gibt dieses unter dem Gewicht der beiden Gefährten nach, und es ist abermals viel Glück zu verdanken, dass sie nicht dem Holz in die gähnende Leere unter der Brücke nachfolgen. Nachdem die Calatirnor nun eindrücklich aufgezeigt bekommen haben, wie leicht man hier sein Leben lassen kann, geben sich die verbliebenen Gefährten besonders viel Mühe und erreichen schliesslich ohne weitere Komplikationen die andere Seite der Brücke. Nachdem alle wohlbehalten angekommen sind, umarmt Mo Arrohir innig. Als er sie leicht verunsichert ansieht und nach dem Grund für die unverhoffte Nähe fragt, löst sich die schöne Dunländerin wieder von ihm und sagt mit einem Lächeln, sie habe ihre Gefühle gerade so gar nicht im Griff.
Während die Gefährten weiter durch die dritte Tiefe schleichen, bemerkt Tinulin, dass Mo immer nervöser wird, weshalb er ihr gut zuredet. Aufgrund der Kartenskizze weiss der Noldo zudem, dass nun ein Abschnitt mit Edelsteinvorkommen vor ihnen liegt, weshalb er den Gefährten einschärft, keine Steine aus den Wänden herauszubrechen und nichts anzufassen. Als die Gänge wenig später von im Schein der Bergmannslichter grün funkelnden Smaragden nur so zu leuchten beginnen, müssen sich Bóin II. und Khufur ordentlich zusammenreissen, um dieser steinernen Versuchung widerstehen zu können. Für einen Moment vergessen die beiden Zwerge alle Gefahren und wandeln voller Faszination und Ehrfurcht durch die samaragdbesetzten Gänge.
Als die Gefährten wenig später die vierte Tiefe erreichen und nach kurzer Zeit am Ufer des berüchtigten unterirdischen Sees eine am Boden sitzende Person vom Licht ihrer Lampen erfasst wird, wandelt sich Mos Nervosität schlagartig in professionelle Konzentration. Im Näherkommen erkennen sie, dass dem vor Schmerzen stöhnenden und sich krümmenden Mann der linke Unterschenkel knapp unterhalb des Knies von irgendetwas weggerissen worden sein muss. Sofort sind Tinulin und Bóin II. mit ihren Waffen bei dem Mann, der Noldo lässt Mo jedoch erst zu ihm, nachdem er ihnen gesagt hat, dass er ein ubainischer Minenarbeiter ist und Cobara heisst. Die dunländische Heilerin hält ihre Hand auf den unansehnlichen Stumpf des Mannes, worauf die notdürftig aber keineswegs ausreichend abgebundene massive Blutung sogleich gestoppt wird. Anschliessend berührt Mo Cobara mit der Hand an der Stirn und verschafft ihm so allmählich Linderung und flösst ihm neue Kraft ein. Yuzuki hält derweil Cobaras Hand und redet beruhigend auf ihn ein, wobei sie erfahren, dass er einer der verschollenen Minenarbeiter ist. Je länger Khufur den verletzten Mann und das hinter ihm schwarz und tödlich glitzernde Wasser betrachtet, desto mehr ertappt er sich beim Gedanken, dass ein Teil von ihm froh wäre, wenn Cobara der einzige Überlebende der verschollenen Minenarbeiter wäre. Auf Cobaras Frage, wer die Gefährten seien, gibt Yuzuki zur Antwort, dass Arang sie zur Rettung der Expedition geschickt habe. Der Mann erwidert darauf ungläubig, dass dies nicht sein könne, da Arang niemals jemanden zur Rettung schicken würde, worauf Tinulin erklärt, dass sie aus eigenem Antrieb hergekommen seien und Lady Mo ihn und die anderen retten wolle.
Als sich Tinulin danach erkundigt, ob es noch weitere Überlebende der Expedition gebe, sagt Cobara, dass er dies nicht genau wisse. Auf dem Weg zum Goldvorkommen seien sie von den Wasserdämonen angegriffen worden, und während es die anderen auf die andere Seite des Sees geschafft hätten und weitergegangen seien, habe er sich hierher zurückziehen müssen, wobei er auf seinen Beinstumpf deutet. Nachdem der Mann von Arrohir etwas zu essen und zu trinken bekommen hat, tragen sie ihn vorsichtig vom Wasser fort zu einer kleinen Nische im Fels. Dort verspricht Mo Cobara auf Ostron, dass sie ihn hier unten nicht alleine zurücklassen, sondern retten werden, jetzt aber zuerst die anderen Minenarbeiter suchen müssten. Cobara warnt die Gefährten darauf nochmals eindringlich vor den rot glühenden Wasserdämonen, die im See hausen und urplötzlich aus der Tiefe emporschiessen können. Er erklärt, dass es eigentlich einen schmalen Damm gibt, der über den See führt, je nach Wasserstand aber, wie auch jetzt gerade, unter Wasser liege, wodurch die Gefährten während der gesamten Überquerung der Gefahr der Wasserdämonen ausgesetzt seien. Normalerweise gebe es nur an einer Stelle einen rund drei Meter langen Unterbruch, der mit Hilfe einer Holzplanke überwunden werden könne, was nun aufgrund des Hochwassers aber erschwert sei, weil das Holz nur allzu leicht forttreiben könne. Cobara befürchtet, dass seine Begleiter beim Angriff der Wasserdämonen ihren Holzbalken verloren haben könnten und sich schon alleine aus diesem Grund in einer äusserst misslichen Lage befinden dürften.
Nachdem sich die Gefährten geistig auf die bevorstehende Wasserüberquerung vorbereitet haben, machen sie sich bereit, den Damm im Gänsemarsch zu betreten.
// Metageblubber:Nachdem mich die Spieler in der letzten Session damit überrascht haben, dass ihre Charakter nun doch gar nicht in die Minen von Burskadekdar wollen, glaubte ich zuerst, das könnte dazu führen, dass sie gleich die nächsten zwei grossen Puzzleteile in dieser Kampagne verpassen. Denn wenn sie nicht in die Mine gehen, erfahren sie einerseits nicht, welche Gefahr dort unten lauert, und andererseits gibt es keinen Grund für Mo, mehr aus ihrer Vergangenheit zu offenbaren.
Da ich ihre Entscheidung aber nicht einfach entwerten wollte, habe ich ein bisschen nachgedacht und bin schliesslich zu einer Lösung für das Problem gekommen, welche sich noch passender einfügt als ein blosses
"wir müssen aber da rein, weil dort das McGuffin für die Suche nach den Luchsmenschen ist". Und so hatte Mo keine Panikattacke mit anschliessender Offenbarung, weil die anderen unbedingt in die Mine wollten, sondern sie wollte um jeden Preis in die Mine, weil sie die Situation der Verschollenen aus eigener Erfahrung nur allzu gut kannte. Dies war eine viel stimmigere Argumentation, welche, wie ich erst im nachträglichen Gespräch mit Tinulins Spieler erkannte, noch einen zusätzlichen Vorteil hatte. Dadurch, dass Mo dieses mal die treibende Kraft war, konnte sich Tinulins Spieler mit seinen Charaktern aus der Verantwortung (aka Schusslinie) nehmen und sich einfach nur an den aufgespannten Seilen entlang hangeln. Arrohir wollte ohnhin in die Mine und mit dem Verweis auf die Arbeit des Heren Calatirnoron hatte Mo gleich auch Tinulin am Wickel, so dass es für ihn ein Leichtes war, Calendin zu überzeugen, womit bereits eine Mehrheit für den Gang in die Mine beisammen war.
Der Weg der Gefährten hinab in die vierte Tiefe der schwarzen Ebene war begleitet vom Gejammere von Bóins II. Spieler über die vielen und teils nicht ganz leichten Manöver. Er beschwerte sich auch darüber, dass sich Tinulin als hochintelligenter Noldo schon gleich bei Mos Erwähnung ihrer Rettung aus einer Höhle durch
"ein paar Fremde" daran hätte erinnern müssen, dass er Teil dieser Rettungsaktion war. Den Intelligenzwurf mit UM 51 empfand ich indessen nicht genügend aussagekräftig, um ihm mehr als eine vage Erinnerung und eine entsprechende Vermutung zuzugestehen. Auch wenn mir im Nachgang zur Session klar wurde, dass Bóins II. Spieler das Jammern über die Manöver (oder die Sache mit der Erinnerung) wohl einfach als Ablassventil für die innerliche Anspannung zu benutzen scheint und sowas ja einfach auch irgendwie ein bisschen dazu gehört, wurde es mir fast ein bisschen zu viel. Die Alternative, einfach zu sagen:
"Ok, Ihr seid so hochstufig und trainiert, Ihr schafft es ohne jegliche Probleme in die vierte Tiefe runter, da müssen wir gar nicht erst würfeln", fand ich indessen auch nicht toll, und das wäre wohl auch eher so passiv-aggressiv gewesen, daher lieber nicht. Schauen wir mal, ob wir da für die nächsten Sessions vielleicht einen anderen Umgang mit der Spannung etablieren können.
Nachdem Mo den Gefährten in der Session 73 am 9. Juni 2785 3Z zum ersten Mal über den Weg gelaufen ist, streckt nun, nach ca. 4 Jahren Spielzeit und gut 5 Jahren Realzeit, die Katze also ihren Kopf aus dem Sack (noch ist sie nicht ganz raus): Im Jahr 2753 3Z, somit vor rund 36 Jahren Spielzeit, waren es Tinulin, Bóin II. und Caedmon in Begleitung von weiteren Gefährten gewesen, die Mo als fünfjähriges Mädchen aus einer dunklen Höhle mit Geistern gerettet haben. Was es alles mit diesen Ereignissen, die wir in der vorangegangenen Kampagne "Die Generationen-Gruppe" vor ca. 19 Jahren Realzeit gespielt haben, auf sich hat, wird hier wohl demnächst aufgedeckt werden.
Jetzt jemand bereit für ein bisschen Spieler- und/oder Charaktermitleid?
