Autor Thema: Pro und Contra Golarion  (Gelesen 14391 mal)

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Narubia

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #25 am: 6.05.2014 | 15:13 »
Ich finde, man sollte sich einfach mal klar machen, was Golarion sein soll und was dahinter steht.
Für mich ist für die Betrachtung eines Systems vollkommen wurscht, wofür es gemacht wurde und was es darsellen soll. Mir ist nur wichtig, wie es ist, und was es macht. Und im Falle Golarions ist es ein Sammelsurium an absoluter Ideen- und Kreativitätlosigkeit.

In allem anderen stimme ich Wellentänzer zu und gebe mein größtes +1 zu seinem Beitrag.

Offline Darius

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #26 am: 6.05.2014 | 17:38 »
@Narubia: Bespielen tust du es aber doch trotzdem. Da frage ich mich, wenn es so wirklich kompletter Dreckmist ist, wieso?

Vermutlich, weil es dafür die passenden Abenteuerpfade bei Pathfinder gibt. Und deshalb ist halt aus meiner Sicht die Welt so betrachten. Was soll sie können? Tut sie es? Wenn ja - dann ist sie doch so schlecht nicht.
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Lord Varys

Offline MrFarbulous

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #27 am: 6.05.2014 | 18:25 »
Sorry für das Off-Topic:
Kunde: "Ich möchte dieses Werkzeug hier zurück bringen. Der ist totaler Mist. Ich bekomme mein Regal damit nicht zusammengeschraubt."
Verkäufer: "Das ist auch ein Hammer. Der ist eigentlich dazu gedacht Nägel oder ähnliches irgendwo hineinzuschlagen."
Kunde: "Ist mir egal. Ich hab immer Werkzeuge für meine Schrauben gehabt. Und das ist ist ja wohl ein Werkzeug. Aber es ist totaler Mist. Wer kauft so einen Schrott überhaupt."
Verkäufer: "Dann nehmen sie doch einen Schraubendreher."
Kunde: "Der Hammer ist Mist."
Und wenn sie nicht gestorben sind, streiten philosophieren sie noch heute.

Narubia

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #28 am: 6.05.2014 | 19:17 »
@Narubia: Bespielen tust du es aber doch trotzdem. Da frage ich mich, wenn es so wirklich kompletter Dreckmist ist, wieso?
Ich bin der Meinung, dass man etwas anspielen sollte, wenn man schon mitreden will. Und da ich beim Thema Golarion und Abenteuerpfade mitreden will, habe ich einfach beides kombiniert. Beides erweist sich als ziemlich problematisch.

Vermutlich, weil es dafür die passenden Abenteuerpfade bei Pathfinder gibt. Und deshalb ist halt aus meiner Sicht die Welt so betrachten. Was soll sie können? Tut sie es? Wenn ja - dann ist sie doch so schlecht nicht.
Wenn ich betrachte, dass weder der Abenteuerpfad mMn das leistet, was er leisten soll, noch die Weltenbände leisten, was sie leisten sollen, "dann ist das schon ziemlich schlecht".

@Faboulous: Der Vergleich hinkt ja ziemlich. Immerhin taugen quasi alle mittelalterfantasy-Settings für die gängigen D&D-Versionen und müssen ggf. geringfügig angepasst werden. Und ob ich Golarion jetzt mit einer Homebrew-Kampagne bespiele, mit einem PF-AP oder mit 3.5-Abenteuer, sollte das Kraut an sich nicht fett machen. Dass das Setting mir kein bisschen zusagt, hat etwas damit zu tun, wie die Welt aufgebaut ist, wie die Gebiete designt ist, und wie wenig eigene Ideen man da eigentlich herangebracht hat.
« Letzte Änderung: 6.05.2014 | 19:20 von Narubia »

Offline Tsu

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #29 am: 6.05.2014 | 19:53 »
Als jemand der von Golarion wirklich keine Ahnung hat, hat mir der Thread folgende Ding aufgezeigt:

- Golarion scheint sehr "bunt" zu sein, sprich sämtliche Fantasy Nischen sind irgendwo abgebildet
- Abenteuerpfade und Begleitwerk gehen tiefer ins Detail und liefern kleinere Regionsbeschreibungen mit.

Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, ob das ein Alleinstellungsmerkmal von Golarion ist?

Offline La Cipolla

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #30 am: 6.05.2014 | 20:21 »
Als ein Alleinstellungsmerkmal würde ich (im klassischen Fantasy-Bereich) übrigens auch noch das zu 95% total durchgängige Art Design hervorheben wollen. Unabhängig davon, ob einem der Stil gefällt: Die Illustrationen passen so gut zueinander wie in keinem anderen Standard-Fantasy-Spiel, das ich kenne, und sie sind auch sehr gut priorisiert und illustrieren das Setting hervorragend.

Ist für mich neben dem "du kannst alles tun" tatsächlich auch das größte Argument für das Setting.

Offline MrFarbulous

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #31 am: 6.05.2014 | 20:54 »
Ich finde es stark vereinfacht, aber passend.
Unter der Annahme, dass die von Darius formulierten Ziele so im Design gewollt waren, bedingt das ein gewisses Maß an blassen Stereotypen und bietet wenigen Platz für eigen, neu Ideen. Schon gar nicht, wenn sie der allgemeinen Vorstellung der "breiten Masse" abweichen. Das ist dann im der Verwendungszweck dieser Welt und umreißt ziemlich genau, was man erwarten kann. (=> Der Hammer ist gedacht um Nägel in die Wand zu schlagen.)
Wenn einem jetzt das Designziel komplett egal ist oder absichtlich ignoriert wird, kann es dazu kommen, dass man mit völlig falschen Erwartungen ("Dieses Werkzeug hilft mir bei meinem Regal") dieses Spielwelt/ den Hammer) herangeht oder eine Inkompatibilität feststellt (Hammer=>Schraube) die man im Vorfeld hätte erahnen können. Auf so einer Erfahrung dann alles schlecht zu reden ist aus meiner sich auf Augenhöhe mit dem Kunden aus obigem OT.
Im Grunde ist Beides eine Beispiel für eine ungenaue/falsche Erwartungshaltung.

Ich würde Golarion nie jemanden empfehlen, der auf der Suche nach etwas neuem, kreativen ist oder der neuen Impulse sucht. Schon gar nicht jemanden, der schon viel gesehen hat oder selber eine Quell unendlicher Ideen ist. Aber es erfüllt (s)einen Zweck für die von Darius angesprochenen Punkte durchaus.

Um dieses Argument vorweg zu nehmen: Wenn jemand eine schlecht entworfene Welt verspricht und diese dann auch liefert, sind das 100 von 100 Punkte. Es muss einem nicht gefallen, aber für Leute, die so etwas mögen, ist dann genau das drin, was sie suchen.

@Narubia: Vielleicht ist da ja auch schon der springende Punkt: Golarion ist mMn kein mittelalterfantasy-Setting, zumindest nicht im Ganzen. Und so versteht es sich auch nicht.

Offline Guennarr

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #32 am: 6.05.2014 | 22:35 »
Der letzte Beitrag bringt das ganze sehr schön auf den Punkt.

Viele hier sind einfach beleidigt, weil Golarion nicht das liefert, was sie (!) sich von einem Fantasy-Setting grundsätzlich versprechen.
Hier stellt niemand die Frage, was das Setting überhaupt abliefern soll. Wenn die Frage umgekehrt gestellt würde: "Welches generische fantasy setting ist am besten für Pathfinder geeignet?" Oder: "Welches Setting bietet den einfachsten Einstieg/ liefert einfach stereotypische Clichés, in denen sich jeder zurecht findet?", dann wären die Antworten und Reaktionen wohl anders ausgefallen.

Aber bei dieser Fragestellung projeziert jeder nur, inwiefern ein vorgegebenes Setting (hier Golarion) den eigenen Wunschvorstellungen entspricht.

off topic: Damit sind wir bei einem anderen Grundübel, an dem leider fast alle Foren kranken: Jeder darf alles schreiben und behaupten. Beweise für das Gegenteil sollen gefälligst die anderen liefern. :p

P.S. Ihr braucht mir nicht wieder Beschützerinstinkte zu unterstellen. ;) Es dürfte hoffentlich klar werden, dass es mir um die Diskussionsführung ging. Und wenn ihr diesen Thread sorgfältig verfolgt, werdet ihr feststellen, dass hier noch ein paar weitere kritische Stimmen waren. 
« Letzte Änderung: 6.05.2014 | 22:37 von Guennarr »

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #33 am: 6.05.2014 | 22:51 »
Stimmt schon, Guennar. Es kommt auf die Fragestellung an.

Aber ich habe schon bewusst so gefragt wie ich gefragt habe.
Mir ging es nicht darum, zu beweisen dass Golarion gut oder schlecht ist.
Mir ging es gar nicht um gut oder schlecht - sondern um mögen oder nicht mögen.

Um Bei dem Beispiel mit dem Hammer und dem Schraubenzieher zu bleiben:
Man kann zwar versuchen zu beweisen dass der Schraubenzieher nicht schlecht ist, obwohl man damit keine Nägel in ein Brett hauen kann.
Aber man sollte nicht versuchen, zu beweisen dass der Kunde den Schraubenzier gar nicht schlecht findet.
Ich finde es viel spannender zu verstehen, welches Problem der Kunde denn genau hat und warum er mit dem Schraubenzieher so unglücklich ist.
Anstatt zu beweisen dass der Schraubenzieher gut und der Kunde dumm ist.

Offline Greifenklaue

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #34 am: 6.05.2014 | 23:36 »
Pro: Golarion ist sehr knapp beschrieben. Kannte ich vorher quasi nicht und finde das genial. Zwei oder vier Seiten zu einem Land reicht völlig, wunderbar!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline La Cipolla

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #35 am: 7.05.2014 | 00:27 »
Du meinst den Weltenband: Innere See, der ist als Produkt wirklich wahnsinnig gut, ja. Einer der nutzerfreundlichsten Settingbände, die ich kenne. Golarion selbst ist ja durchaus detaillierter beschrieben, etwa in den Softcover-Companions. Kann man aber natürlich wunderbar ignorieren, mache ich tendenziell auch. ^^

Offline Greifenklaue

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #36 am: 7.05.2014 | 00:45 »
Aber selbst die sind wunderbar knapp. Ich kenn da noch 300 Seiten-Wälzer von anderen Systemen zur Beschreibung von Klein-Berningen-Vorstadt. *erstick*
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Sirrefitz

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #37 am: 7.05.2014 | 04:18 »
Pro: Golarion ist sehr knapp beschrieben. Kannte ich vorher quasi nicht und finde das genial. Zwei oder vier Seiten zu einem Land reicht völlig, wunderbar!

Du würdest den Hellfrost Gazeteer mögen, stell ich mir vor.

Offline Darius

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #38 am: 7.05.2014 | 07:01 »
Es stimmt natürlich auch, dass man sich über Geschmack nicht streiten kann. Ob es einem jetzt gefällt oder nicht ist und bleibt rein subjektiv.

Ein reines und konsistentes Mittelalter-Fantasy Setting ist Golarion nicht. Darf es aber auch gar nicht sein. Was sind denn typische Mittelalter-Fantasy Settings, die nahezu komplett und plausibel ausgearbeitet sind? Mir fallen da als Beispiele Mittelerde oder auch GRR Martins Westeros ein.

Und wer so einigermassen bei klarem Verstand ist, der spielt ja niemals D&D/Pathfinder auf Westeros oder Mittelerde. Finde ich zumindest.

"Wir teleportieren jetzt Gollum mit dem Ring direkt in den Schicksalsberg, weil wir sind Level 15 und haben eine Magier dabei! Und zwar von Bruchtal aus!"

"OK, wir sind jetzt alle Level 18. Gut, dann gehen wir nach Kings Landing, töten Joffrey, samt Königsgarde, lösen bei den Lannisters ein Erdbeben aus und setzten uns alle auf jeweils einen eisernen Thron. Wie...? White Walker? Wir haben einen Kleriker dabei."

Das ist jetzt sehr überspitzt, aber in wirklich plausibel und wirklich konsistenten Mittelalter Welten ist Pathfinder vollkommener Quatsch. Man braucht eine so bunte und in Regionen unterteilte Welt, in der offenbar in jeder Region ein wirklich großer Oberbösewicht sitzt, der eigntlich schon vorher alles hätte unterjochen können, weil er mega mächtig ist, aber auf die 4 Helden wartet, die zusammen genommen dann die ganze Welt beherrschen könnten. ;)
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Luxferre

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #39 am: 7.05.2014 | 07:44 »
Viele hier sind einfach beleidigt, weil Golarion nicht das liefert, was sie (!) sich von einem Fantasy-Setting grundsätzlich versprechen.

Ich bin nicht beleidigt. Erst ernüchtert, dann ablehnend. Und ja, Golarion liefert etwas Elementares nicht. Plausible Konsistenz. Aber das hatte ich schon in meinem Quo Vadis Thread, den ich dichtgemacht habe.

Zitat
Hier stellt niemand die Frage, was das Setting überhaupt abliefern soll. Wenn die Frage umgekehrt gestellt würde: "Welches generische fantasy setting ist am besten für Pathfinder geeignet?" Oder: "Welches Setting bietet den einfachsten Einstieg/ liefert einfach stereotypische Clichés, in denen sich jeder zurecht findet?", dann wären die Antworten und Reaktionen wohl anders ausgefallen.

Doch, ich. Diese Frage habe ich mir oft und ausgiebig gestellt. Auch im Freundeskreis diskutiert. Ich wundere mich, wie Du auf Deinen Gedanken kommst, dass dem nicht so sei.
Abgesehen davon entspricht Deine Meinung doch meiner Fastfood-Theorie. Ich frage mich auch, was daran jetzt so schlimm sein soll, dass Du (mal wieder *sigh* ) in eine reaktionäre Verteidigungshaltung fallen musst.

Zitat
Aber bei dieser Fragestellung projeziert jeder nur, inwiefern ein vorgegebenes Setting (hier Golarion) den eigenen Wunschvorstellungen entspricht.

Oder wie sich Golarion entwickelt hat. Oder ob es einem nach Jahren des Spiels noch ausreicht. Oder ob man davon wirklich satt wird. Oder, oder, oder ...

Zitat
off topic: Damit sind wir bei einem anderen Grundübel, an dem leider fast alle Foren kranken: Jeder darf alles schreiben und behaupten. Beweise für das Gegenteil sollen gefälligst die anderen liefern. :p

Oh ja, armer Guennarr. Du bist der letzte Ritter und Verteidiger ... warte ... bist Du Arldwulf?  >;D

Zitat
P.S. Ihr braucht mir nicht wieder Beschützerinstinkte zu unterstellen. ;) Es dürfte hoffentlich klar werden, dass es mir um die Diskussionsführung ging. Und wenn ihr diesen Thread sorgfältig verfolgt, werdet ihr feststellen, dass hier noch ein paar weitere kritische Stimmen waren.

Okay, dann lese meinen letzten Kommi bitte mit der nötigen Portion Humor. Dass man Dir das gern unterstellt liegt vielleicht nicht nur an "den anderen" ;)


Ich finde meine Kritikpunkte nachwievor valide. Ich glaube nicht, dass viele Leute hier Golarion so lange bespielen, wie ich. Als Kind der allerersten Stunde pinsel ich mir das mal auf meine Flagge. Und ich habe Golarion mitnichten abgeschrieben. Viele Dinge habe ich ja reduziert, angepasst, verändert und dem Ganzen mehr Tiefe dort gegeben, wo ich sie brauchte. Golarion ist für mich eine tolle sw-Zeichnung, die ich nach meinen Vorlieben mit Farbe fülle (um mal eine andere Metapher zu verwenden, die besser geeignet scheint).
Magieniveau runter, Länder angepasst (Numeria ist eher wie THIEF: Dark Project; Cheliax ist teuflisch, aber mit weniger präsenten Teufeln; die Weltenwunde ist kleiner und hat weniger Ausstoß; Feuerwaffen sind noch weniger Verbreitet, als normal; usw. usf.). Das ist für mich eine herrliche Spielwiese für meine Bedürfnisse, zumal die Spieler einen wirklich flotten Einstieg finden können. Das ist eine sehr wichtige Arbeitserleichterung für mich.
Wenn Dir jetzt aber fundierte Kritik nicht passt, und nachvollziehbare Kritiker als beleidigte Leberwürste hinstellst, dann sehe ich das Problem auf Deiner Seite. Deine Wahrnehmung jegliche Kritik an Pathfinder betreffend ist recht speziell. "Verteidigungsreflex" als Antwort liegt da nahe.

Offline Nachtfrost

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #40 am: 7.05.2014 | 08:09 »
So wie wir Golarion bespielen, tut es was es soll: Es bietet genügend unterschiedliche bunte Hintergründe für eine Anzahl grundverschiedener Abenteuer(pfade). Horror, Standard-Fantasy, Pulp, Piraten, Eastern, Epic High Fantasy etc pp.
Und im jeweiligen Abenteuerpfad ist das Setting einigermaßen konsistent, da man (zumindest in den bisher gespielten Pfaden) maximal ins Nachbarland kommt. Es gab bislang auch keine Bemühungen der Spieler, sich innerhalb des AP in entfernte Teile Golarions zu teleportieren.
Wenn wir in Golarion spielen würden, wie seinerzeit in Aventurien, den Realms oder einer der vielen selbst gestalteten Welten, mit Einzelabenteuern in verschiedenen Gebieten, ausgedehnten Reisen quer durch Kontinente, dann würde mir Golarion nicht liefern, was ich brauche. Daher verstehe ich die Kritik sehr gut.
Die Hintergründe der ganzen Abenteuerpfade zu einem Setting zu verschmelzen hat der Konsistenz nicht gerade gut getan. Und letztendlich ist die Welt nach meinem Empfinden papierdünn. Es gibt bei uns manchmal Aha-Erlebnisse, wenn in einem AP Elemente auftauchen, die anderswo angerissen wurden, aber prinzipiell könnten die APs auch beliebig anderswo spielen, den die Verankerung in dieser spezifischen Welt Golarion ist sehr schwach.
Das kann eben ein Vorteil aber auch Nachteil sein.

tl/dr: Als Hintergrund für unsere APs sind wir mit G. wirklich zufrieden, vor allem Korvosa hat es uns angetan. Allerdings würde ich  nie eine Freeform-Kampagne dort leiten.
Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #41 am: 7.05.2014 | 08:21 »
Und ja, Golarion liefert etwas Elementares nicht. Plausible Konsistenz.
Kannst du mal ein Beispiel nennen?
Ich tue mir immer noch etwas schwer, diese Konsistenzprobleme zu verstehen.
Geht es hier nur um die Nachbarschaft der Regionen? (Roboter neben Dämonen, etc.)
Sprich: wenn die einzelnen Regionen nicht Länder direkt nebeneinander wären, sondern jeweils eine eigene Ebene / ein eigener Planet / ein komplett unabhängiges Kampagnensetting, würde das die Konsistenzprobleme lösen?
Oder siehst du noch etwas anderes?

Offline Greifenklaue

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #42 am: 7.05.2014 | 08:50 »
Du würdest den Hellfrost Gazeteer mögen, stell ich mir vor.
Mittlerweile hab ich natürlich einiges in die Richtung, aber da war es das erste Mal bewusst. (Helfrost deutsch hab ich gekickstartet.)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Narubia

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #43 am: 7.05.2014 | 09:13 »
"Wir teleportieren jetzt Gollum mit dem Ring direkt in den Schicksalsberg, weil wir sind Level 15 und haben eine Magier dabei! Und zwar von Bruchtal aus!"

"OK, wir sind jetzt alle Level 18. Gut, dann gehen wir nach Kings Landing, töten Joffrey, samt Königsgarde, lösen bei den Lannisters ein Erdbeben aus und setzten uns alle auf jeweils einen eisernen Thron. Wie...? White Walker? Wir haben einen Kleriker dabei."
Naja, du musst schon das System an das Setting anpassen. Wenn du in einem HdR-Setting einen 3.5-Level-17-Magier ohne Anpassung einbaust, zerstörst du natürlich das ganze Konstrukt.
Aber nach einem gewaltigen Anpassungsprozess steht dem Bespielen von Mittelerde als fantastisches Setting überhaupt nichts im Wege, und der Stufe 17 Magus anstatt Magier (Magus passt für die Zauberer in HdR tausend mal besser, zumindest, was man aus dem Filmmaterial entnehmen kann) mit entsprechender Spruchlistenanpassung brichst du auch die innerweltliche Logik nicht mehr. Ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht.

Ebenfalls Westeros kannst du klasse nachstellen und bespielen, solange du dir eben klar wirst, dass das Setting absolut low magic ist und du dementsprechend in Sachen Magie große Anpassungen vornimmst. Mir fällt jetzt nichts ein, was in der Welt einem Magier gleichkäme, aber die Rote Priesterin mit dem 3.5-Hexer zu ersetzen würde der Welt keinen Bruch geben. Oder du kannst neue Prestigeklassen einbringen (Gildenmöder von Bravos, Rote Priesterin des Feuergotts, Silberzüngiger Eunuch ;D ). Aber so generell halte ich das für spielbar und ich würde mir selbst auch so eine Anpassung zutrauen, wenn ich die Zeit dafür aufbrächte.

Letzten Endes führt das aber genauso auf die "Was würde mit einer Welt passieren, wenn man WIRKLICH die Auswirkungen der 3.5-Magie mit einfließen ließe?"-Frage hinaus. Portale ersetzen Kutschen, Wasser erschaffen und derartige Items dazu ersetzen Brunnen, Nahrung wird nicht mehr geerntet, sondern hergezaubert, etc. Man muss halt mögen und kennen, was die Magie der 3.X mit der Welt anstellt, dann kann man es auch implementieren.
Oder um es anders zu sagen: Wenn man Magie tatsächlich Welten beeinflussen lässt, dann gibt es die Vergessenen Reiche, Golarion, und wie die ganzen 3.X-Settings alle so heißen, nicht mehr so, wie wir sie kennen.
« Letzte Änderung: 7.05.2014 | 09:19 von Narubia »

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #44 am: 7.05.2014 | 09:36 »
Oder um es anders zu sagen: Wenn man Magie tatsächlich Welten beeinflussen lässt, dann gibt es die Vergessenen Reiche, Golarion, und wie die ganzen 3.X-Settings alle so heißen, nicht mehr so, wie wir sie kennen.

Eben. Und sie wären weder spielbar noch würden sie Spaß machen.
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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #45 am: 7.05.2014 | 09:44 »
Ein reines und konsistentes Mittelalter-Fantasy Setting ist Golarion nicht. Darf es aber auch gar nicht sein. Was sind denn typische Mittelalter-Fantasy Settings, die nahezu komplett und plausibel ausgearbeitet sind? Mir fallen da als Beispiele Mittelerde oder auch GRR Martins Westeros ein.

Und wer so einigermassen bei klarem Verstand ist, der spielt ja niemals D&D/Pathfinder auf Westeros oder Mittelerde. Finde ich zumindest.

Das ist soweit durchaus richtig. "Mittelalter"-Settings gehen mit High Magic nicht. Das hat aber jetzt auch glaub ich gar niemand verlangt. Gewünscht ist ein plausibles, konsistentes Setting -- das hat mit Mittelalteranspruch gar nichts zu tun. Im Gegenteil darf ein High Magic Setting gar nicht zu mittelalterlich sein, wenn es plausibel sein will.
Es geht vielmehr um weltinterne, auf das HMS bezogene Konsistenz und Plausibilität. Also: "Wenn die Magie auf dem und dem Niveau Fakt ist -- wie muss dann konsequenterweise die Welt aussehen?" Diesen Ansatz durchexerziert hat z.B. Eberron. Ich bin zwar mit diesem Setting nicht so wahnsinnig firm, aber was ich bisher gesehen habe, wirkte schon durchaus durchdacht und aus einem Guss. Mir gefallen leider ein paar Kernelemente nicht (Robocops :yawn:), was schade ist, sonst hätte es das Zeug zu meinem Lieblingssetting. Alles muss man selber machen!

Naja jedenfalls, da liegt eben für mich bei Golarion der Hase im Pfeffer. Dieses Everything-and-the-kitchen-sink Fäntelalter auf Steroiden hab ich echt sowas von dick.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #46 am: 7.05.2014 | 09:52 »
@Feuersänger:

Wenn ich das lesen, dann frage ich mich oft: Welche Ansprüche hat man eigentlich an ein Setting? Was muss es erfüllen? Und vor allem: Wie geht man damit als SL und Spieler um?
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Narubia

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #47 am: 7.05.2014 | 09:57 »
Für mich gibt es zwei ganz große Kernelemente, die ich für wichtig halte:

1. Konsistenz
2. Kreativität - die Welt braucht etwas, was es interessant macht, sie zu bespielen.


Btw: Man kann in Sachen "high-Magic-Setting" eben auch an der Magieschraube anders drehen:
Mach Teleportation zu einem Grad 8-Zauber, und Teleportation wird nur etwas für die Superreichen. Mach Wasser erschaffen zum Grad 3-Zauber und Nahrung erschaffen zum Grad 5, und man muss sich Gedanken über ganz andere Dinge machen.
Eine konsistente Bearbeitung der Spruchlisten hätte ebenfalls zur Folge, dass die Welt weniger (oder nach Bedarf auch mehr) von der Magie beeinflusst würde.

Offline La Cipolla

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #48 am: 7.05.2014 | 10:20 »
Und dann ist es fast automatisch kein High Magic Setting mehr. ;)

Wenn niemand mehr Wasser erschaffen als Zauber nimmt (weil ne Wasserflasche simpler ist) und sich sowieso fast niemand teleportieren kann, wo bleibt da die "High Magic"?

Narubia

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Re: Pro und Contra Golarion
« Antwort #49 am: 7.05.2014 | 10:29 »
Und dann ist es fast automatisch kein High Magic Setting mehr. ;)

Wenn niemand mehr Wasser erschaffen als Zauber nimmt (weil ne Wasserflasche simpler ist) und sich sowieso fast niemand teleportieren kann, wo bleibt da die "High Magic"?
High Magic ist ja letzten Endes nur die Häufigkeit, mit der Magie in der Welt vorkommt.
Wenn jeder zweite Mensch auf der Welt in der Lage ist, seine Feinde mit aus seinen Fingerspitzen lodernden Flammen, Elektroschocks oder Eiswolken wegzubrutzeln, dann ist das High-Magic, unabhängig davon, wer Wasser erschaffen kann oder wer Essen herstellen kann.