Autor Thema: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan  (Gelesen 76800 mal)

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Online Kurna

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #375 am: 30.12.2014 | 13:09 »
Gravity technisch akkurat?

Also sicher nicht nach Feuersängers strengen Richtlinien (und nicht einmal nach meinen etwas weniger strengen).
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #376 am: 30.12.2014 | 13:14 »
Zum Tesseract: die Möglichkeiten der 5Dler sind auch begrenzt. Sie benötigen jemanden, der in das Wurmloch fliegt. Deswegen erklärt sich auch der Fokus auf das Zimmer. Weil es für Cooper einen Wert hat.

Somit ist die Mission auch nicht wertlos, weil Cooper die Messwerte durchgab und so erst die neue Technologie ermöglichte. Außerdem war die Mission ja erfolgreich. Es wurde ja ein Planet gefunden, der auch besiedelt werden wird. Also sehe ich das weder als Storyentwertung noch als Deus ex Machina.

Beide Hauptcharaktere waren an der Lösung beteiligt. Die Tochter durfte die Wissenschaft nicht aufgeben und suchte im entscheidenen Moment nach der Lösung im Zimmer und Cooper musste ins All um den Planeten auszuwählen und die Messwerte zu schicken.
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #377 am: 30.12.2014 | 13:20 »
Apollo 13 und Gravity sind zwar kein zukunftsgerichtete Vision, aber sie gehören dennoch ins Genre der Science-Fiction, da sie sich mit Raumfahrt beschäftigen. Und Hard SF insbesondere, da sie technisch akkurat sind.

Na, da der Begriff "Fiction" recht klar definiert ist, ist Gravity Science Fiction im klassischen Sinn (Was wäre wenn), und Apollo 13 ist eben keine Fiktion, sondern - wie es schon mal jemand im Forum gesagt hatte - ein historischer Film. Daß es um die Raumfahrtgeschichte geht, ändert da nix dran.
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Offline First Orko

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #378 am: 30.12.2014 | 13:31 »
Die 5D-Menschen konnte nicht "einfach so" alle möglichen Infos in die Vergangenheit schicken, weil der Teil der Vergangeheit vor der Entdeckung der Zeitmanipulation durch Gravitation noch nicht zugänglich war. Dazu etwas weiter vorher meine Ausführungen zu dem Tesserakt als symbolische Darstellung eines "Möglichkeitsraumes" der nach Überwindung der Singularität Cooper in die Lage versetzt, die mögliche Zeitlinie durch seine Anwesenheit und Aktion zu "bestätigen".
Erst damit wird der Versand der Information überhaupt möglich - und dadurch auch gleich wieder unnötig, denn Cooper nutzt es ja auch prompt.
Das es das Zimmer seiner Tocher ist, ist wie schon erwähnt , emotional begründet. Ein anderer Reisender hätte einen anderen Weg gewählt und der Tesserakt hätte anders ausgesehen - auch diese Zeitlinie existiert parallel, aber ist nicht die des Films.

Scrandy hat da schon recht - der Film wird hier einerseits sehr mystisch, andererseits ist ja aber die Idee des "Schaffenden" und sogar der Deus Ex Machina (Cooper _ist_ ja praktisch am Ende in genau dieser "Gottesmaschine", wenn man so will) in Bereichen der philosophischen Diskussionen über Quantenphysik wiederum gar nicht so unwissentschaflich, wenn auch ein Grenzfall - genau wie das schwarze Loch selbst auch eine Grenze ist.

Ob das Nolan beabsichtigt hat? Wohl kaum. Der Film hat sicherlich diverse, im Rahmen persönlicher Vorlieben durchaus valide Schwachpunkte.

Aber lässt man sich auf die philosophisch-mystische Ebene ein wird da schon Material geboten - und _das_ ist es, was den Film für mich gut macht.

Nicht perfekte Dramturgie.
Keine wissenschaftliche Korrektheit bis ins Detail.
Kein cooles, "total mutiges" offenes Ende.
Nicht die total logisch und vernüntig handelnden und ins letzte ausgearbeitete Charaktere.

Sondern der Wille, Möglichkeiten aufzuzeiten, über unsere bekannte Welt hinauszudenken. Da wäre eventuell auch Diskussionspotential.

Wird aber leider verschenkt von Definitions-Diskussionen und gegenseitiger Beweisführung von Details, die mit der Grundaussage des Films nichts zu tun haben.
« Letzte Änderung: 30.12.2014 | 13:33 von Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline YY

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #379 am: 30.12.2014 | 13:40 »
Hierzu sei noch angemerkt, dass Cooper gegen den ersten Planeten war. Die anderen haben ihn überstimmt und er hat dann den Plan entworfen zumindest den Aufenthalt zu minimieren.

Das trägt etwas zur Ehrenrettung bei, ja.
Die anderen werden in dieser Hinsicht nicht so ausufernd dargestellt, aber da hat man stellenweise schwer den Eindruck, dass da ein paar ziemliche Pfeifen mit ins All geschossen wurden :P
Da waren die Auswahlkriterien wohl andere. War ja auch nur das Kernteam und Cooper kam auf den letzten Drücker dazu - vielleicht hat man ihn deswegen so reibungslos mitmachen lassen  ~;D

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Offline scrandy

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #380 am: 30.12.2014 | 13:42 »
Orko bringt es auf den Punkt.
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Samael

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #381 am: 30.12.2014 | 19:28 »
Na, da der Begriff "Fiction" recht klar definiert ist, ist Gravity Science Fiction im klassischen Sinn (Was wäre wenn),

Nach der Definition ist jede Fiktion mit real existierender Technologie SF. Was keinen Sinn ergibt.

Samael

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #382 am: 30.12.2014 | 19:31 »
1) Technische Neuerungen müssen bei Hard SF nicht im Mittelpunkt stehen. Wichtig ist, dass die Technik konsistent ist. (Lese dir Feuersängers Definition nochmal genau durch.)

Feuersängers Definition ist weder sinnvoll (in meinen Augen jedenfalls nicht) noch die allgemein Gebräuchliche. Im Sinne letzterer ist mein Posting zu lesen.

Darüberhinausgehend unterschlägst du, das auch in Feuersängers Augen sicherlich die Extrapolation technischer Möglichkeiten zumindest in Ansätzen ein Kernthema des betreffenden Werkes sein muss, damit es sinnvollerweise zur (hard) SF gezählt werden kann.
 
« Letzte Änderung: 30.12.2014 | 19:33 von Samael »

Offline Feuersänger

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #383 am: 30.12.2014 | 19:33 »
Eben. Weil die Qualität "Futuristisches Setting" _nicht_ fakultativ ist.

Und ich weiß ja nicht, wie oft es noch gesagt werden muss, aber bitte: nach wie vor ist NICHT jedes Werk automatisch Science Fiction, nur weil Raumschiffe darin vorkommen! EINSELF!!!
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #384 am: 30.12.2014 | 19:36 »
Nach der Definition ist jede Fiktion mit real existierender Technologie SF. Was keinen Sinn ergibt.

Streng gesehen schon, denn Science Fiction bedeutet wörtlich ja nur "wissenschaftlich fundierte Fiktion". Es geht um ein nach unserem Stand der Wissenschaft mögliches Geschehen, mehr steckt da ja erst mal nicht drin. Ja, danach wäre Tom Clancy auch SF. Oder jeder x-beliebige Katastrophenfilm, der noch nicht geschehene Apokalypsen darstellt .

Aber SF hat sehr schnell diese ursprüngliche Einengung verlassen, weswegen einem das heute sehr komisch vorkommt. Aber da ich ein dermaßen konservativer Sack bin, daß ich gerade mal so einige Entwicklungen des 19. Jahrhunderts grummelnd zu akzeptieren beginne, erwartet ihr da von mir zu viel.
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Samael

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #385 am: 30.12.2014 | 19:38 »
Hast du mal eine Quelle für diesen Bedeutungswandel des Terminus "Science Fiction" zur Hand?

Offline YY

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #386 am: 30.12.2014 | 19:47 »
Ja, danach wäre Tom Clancy auch SF.

Diese Ecke firmiert schon länger unter der Bezeichnung "Techno-Thriller".
Und ja, da ist definitionsgemäß ein ordentlicher Hub SF mit drin.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #387 am: 30.12.2014 | 19:56 »
Hast du mal eine Quelle für diesen Bedeutungswandel des Terminus "Science Fiction" zur Hand?

Auf Anhieb kann ich dir mal diese interessante Auflistung von SF-Definitionen ab 1926 aus der englischsprachigen Wikipedia nennen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Definitions_of_science_fiction


Das, was ich genannt habe, ist aber mir zum ersten Mal bei Wells begegnet bzw. dann im Sammelband "Die besten SF-Geschichten" von Knaur (so Anfang der 60er), vom Herausgeber (Name müsste ich noch einmal nachschlagen) so in dieser Form mit Berufung auf Wells.
Die Encyclopedia Britannica besteht noch heute auf dieser Sicht (http://www.britannica.com/EBchecked/topic/528857/science-fiction): "science fiction, abbreviation SF or sci-fi,  a form of fiction that deals principally with the impact of actual or imagined science upon society or individuals. "

Der Witz dabei ist ja, es gibt Zillionen von Definitionen, und keine ist völlig falsch. Letztendlich stimme ich - wenn ich ganz ernsthaft Stellung beziehen soll - da noch am ehesten Norman Spinrad zu, wenn er sagt "Science fiction is anything published as science fiction."

Ich vertrete den "Es muss nur eine wissenschaftlich begründete Fitktion sein!" deswegen so gerne, weil der olle Lem, den ich sehr verehre, das oft und sehr rabiat vorgetragen hat, wenn er mal wieder den Rappel gekriegt hat und fast die gesamt SF-Literatur als einen Haufen Müll beschimpft hat.  :)
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Samael

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #388 am: 30.12.2014 | 21:44 »
Auf Anhieb kann ich dir mal diese interessante Auflistung von SF-Definitionen ab 1926 aus der englischsprachigen Wikipedia nennen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Definitions_of_science_fiction

In der Tat ziemlich interessant, ja!

Offline Greifenklaue

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #389 am: 30.12.2014 | 23:38 »
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Offline Talasha

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #390 am: 30.12.2014 | 23:47 »
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #391 am: 31.12.2014 | 07:44 »
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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #392 am: 30.01.2015 | 20:04 »
Hab den Film jetzt geguckt und sehe einen Trend der letzten Jahre immer deutlicher bestätigt.

Die Amis können es sich, scheints nicht mehr leisten, pure Science Fiction ohne Disney Mystizismus ("Für das Herz gelten physikalische Einschränkungen nicht!") zu produzieren.
SciFi = die geschmackliche Aufwertung fader, denaturierter Wissenschaft damit ein kindisches Happy End möglich ist.

Was die Definitionshoheit angeht: Mich hat der Film mit Werbung und Plakaten angefixt, die klar "SciFi!" suggerierten.
Kann man dann noch nen Rückzieher machen?
Es spielt wohl einfach keine Rolle für die Geldhaie in Hollywood- der Trend ist klar:
"Lost" log damals schamlos von "lückenlos wissenschaftlich erklärbaren Phänomenen", "alles erklärbar".
Mich haben die damals damit auch eingefangen.
Würg.

Von den Black Plotholes abgesehen ("Vom tobenden Krieg links und rechts von uns abgesehen war es ein schönes Picknick") war der Film gut besetzt, stilistisch sicher, etcetcblabla weissjajeder.

Im Prinzip wie bei Prometheus - das Drumherum ist gut und schön aber warum müssen moderne Drehbücher so grundlos beschissen sein?
Muss es auf Biegen und Brechen immer noch einen Twist geben?
Muss ein Charakter wiederholt den absurdesten Todesgefahren trotzen um wiedererweckt zu werden?
Muss ein loser Faden, der am Ende die vermeintliche Pointe herbeizaubert garantiert werden?

Ich hätte damit leben können, dass Walt Disney aus dem Grab seine Grabbelhände Richtung SciFi ausstreckt so wie Bush das damals mit Merkel gemacht hat.
Aber in Kombination mit dem TKKG Drehbuch war das einfach nix.

Merke: definitiv kein Nolan mehr & keine Scifi Erwartung ohne vorher reichlich Freunde/Bekannte zu konsultieren.

alexandro

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #393 am: 1.02.2015 | 00:04 »
"Lost" log damals schamlos von "lückenlos wissenschaftlich erklärbaren Phänomenen", "alles erklärbar".

OT, aber: Wo wurde das behauptet? Ich meine mich zu erinnern, dass die Autoren selbst in Interviews gesagt haben, dass nicht alles in der Serie unbedingt eine Erklärung braucht.

Offline Greifenklaue

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #394 am: 1.02.2015 | 00:27 »
Das war auf jeden Fall Teil des Konzepts, mit dem sie es an das Studio verkaufte.

Ging vor nem halben Jahr/ Jahr durch die Geekosphäre. Das basierte glaub ich auf dem Originaldrehbuch, was dann aber x-mal umgestellt wurde.

-> http://www.movie-infos.net/forum/Thread/26195-Die-Entstehung-von-Lost-Ein-Drama-in-mehreren-Akten/
Das hab ich dazu gefunden und mich darin quasi festgelesen ...

"Nachdem er den Pilotfilm das erste Mal im Fernsehen gesehen hatte, war Lieber geradezu schockiert, wie das "hyperrealistische" Konzept, das ursprünglich an ihn herangetragen worden war, zu einer Art "Jurassic Park" geworden war, in Bezug auf das "Monster" und den Eisbären. "
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alexandro

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #395 am: 1.02.2015 | 01:03 »
Das Studio (welches ja offensichtlich sowieso kein Interesse an "Castaway - The Series" hatte) ist eine ganz andere Sache.

Die Frage war: wann wurde es dem Zuschauer jemals als hyperrealistische, wissenschaftlich erklärbare, Serie verkauft?

Eulenspiegel

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #396 am: 1.02.2015 | 03:44 »
Hier sehe ich es ähnlich:
Lost wurde als Mystery-Serie verkauft und nicht als Science-Fiction-Serie.

Es wurde als Robinson Crusoe (realistisches Inselleben) mit Akte-X-Einschlag (unrealistische Mystery-Elemente) verkauft.

Offline Greifenklaue

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #397 am: 1.02.2015 | 09:27 »
Meine Vermutung war, dass es hier zur Wahrnehmungsverquickung kam ... ;)
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Heinzelgaenger

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #398 am: 1.02.2015 | 13:33 »
kA was Wahrnehmungsverquickung in dem Zusammenhang heissen soll.

Ich kann nur sagen, dass Lost mir damals zunächst zugesteckt wurde mit der Begründung "musst du gucken".
Alle nickten und tuschelten geheimnissvoll.
Ich schaute also 3-4 Folgen und war erstmal "hooked" - aber auch skeptisch.

-"Eisbären, ein Monster, dass plötzlich mit Getöse auftaucht, Dinge auseinanderfetzt und Beobachtern wie der Leibhaftige erscheint? Die Inseln der 1000 Mysterien? Ist das Getrolle oder -schlimmer!- VHS 80 Billo-Scifi?"
-"keine Sorge, das ist alles wissenschaftlich erklärbar, haben die so gesagt."
Alle nicken
Als Oberskeptiker tauche ich für die nächsten 3 Tage ab ins Netz und recherchiere, nachdem ich die erste Staffel geguckt habe und damit up-to-date war obs stimmte.
Und ja- Die Schöpfer haben genau das postuliert.
Sonst wär ich niemals auf die spinnerte Idee gekommen, gefühlte Monate meiner kostbaren Lebenszeit für diesen frechen Betrug für Plottheorien und Fanplausch in der Kaffeepause zu opfern!

Dummerweise hätte ich vielleicht in der Zwischenzeit vielleicht emsiger surfen sollen, vielleicht waren die Leute dann alle so abgeklärt wie einige hier?!
Mir kam es so vor als wäre es damals der Konsens gewesen, dass die wichtigsten Sachen wenigstens halbwegs geklärt werden, stattdessen wurde überhaupt nichts geklärt.
Zeitreise war -wie beim Monster- in Interviews vollkommen ausgeschlossen worden und als es dann doch vorkam dachte ich "na gut, offensichtlich ist es die einzige Möglichkeit, das Ding vernünftig zu beenden!"
(Übrigens war bis zuletzt auch vehement verneint worden, alles in eine Art "Traum oder Nachwelt" zu entrücken - WAS SO ZIEMLICH AUCH PASSIERTE!)

Meine Wut über das fluchwürdige Ende und die gestohlene Zeit war so gross, dass ich Andere vor der Serie komplett warnte bzw ihnen alles direkt spoilte um sie vor dem Schaden zu bewahren, was ich sonst nie machen würde.

Könnt mich immer noch aufregen.

Eulenspiegel

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Re: [Film] Interstellar - neuer Film von Christopher Nolan
« Antwort #399 am: 1.02.2015 | 15:25 »
Mir kam es so vor als wäre es damals der Konsens gewesen, dass die wichtigsten Sachen wenigstens halbwegs geklärt werden, stattdessen wurde überhaupt nichts geklärt.
Sie wurden ja auch erklärt. Sie wurden nur nicht wissenschaftlich erklärt.

Es gibt ja eine Erklärung für die meisten Sachen. - Es ist aber halt eine mystische/esotersiche Erklärung und keine wissenschaftliche Erklärung.

Der Konsens war damals: Es gibt eine Erklärung für alles. Ob diese Erklärung aber mystisch, esoterisch oder wissenschaftlich wäre, wurde nicht erklärt.

Zitat
Zeitreise war -wie beim Monster- in Interviews vollkommen ausgeschlossen worden und als es dann doch vorkam dachte ich "na gut, offensichtlich ist es die einzige Möglichkeit, das Ding vernünftig zu beenden!"
Es wurde ausgeschlossen, dass die Leute durch Zeitreise auf die Insel gelandet sind. Und es wurde ausgeschlossen, dass die seltsamen Phänomene durch Zeitreise erklärt werden würde. (Was auch nicht passierte.)

Es wurde nicht ausgeschlossen, dass es Zeitreisen in der Serie geben würde.

Zitat
(Übrigens war bis zuletzt auch vehement verneint worden, alles in eine Art "Traum oder Nachwelt" zu entrücken - WAS SO ZIEMLICH AUCH PASSIERTE!)
Die Hauptstory war auch die ganze Zeit in der realen Welt.

In den letzten beiden Staffeln wurden dann die "Rückblenden" in die Nachwelt entrückt. Anstatt Rückblenden in die Zeit vor dem Crash gab es dann sozusagen "Vorblenden" auf die Zeit nach dem Tod. - Aber wichtig ist: Diese "Vorblenden" sind nicht notwendig für die Geschichte. Sie dienen einzig der besseren Charakterisierung der Protagonisten.

Der eigentliche Plot verläuft zu 100% in der realen Welt. Du könntest die gesamten Vorblenden streichen und würdest dennoch den gesamten Plot verstehen. (Einige Charaktere würden ohne diese Vorblenden etwas farbloser wirken. - Und ohne das Wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, wäre das Ende extrem düster.)