Autor Thema: [RSP-Karneval 03-2015] Aufs Auge - DSA ist unbemerkt im Rollenspielolymp  (Gelesen 18103 mal)

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Offline Thandbar

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  ... und ich finde viele der 80er Abenteuer nach wie vor genial, hingegen viel der neueren generation schlecht und/oder überladen bzw. nicht nachvollziehbar.

Wenn ich mich entspannen will, finde ich auch viele 80er-Jahre-Streifen schlicht angenehmer als das, was heutzutage für die Leinwand produziert wird. Ist vielleicht eine reine Gewöhnungs- und Sozialisationssache.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Darius der Duellant

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Klingt für mich immer noch wie das Scheinargument der "Besserspieler". Und wenn man deine Meinung nicht teilt, was ist man dann? Ein Kleinkind? Ein "schlechter Spieler/Spielleiter"? Ein einfaches Gemüt? Unverbesserlich?

So - ich spiele bald 30 Jahre Rollenspiel, leite fast genauso lange, habe mit um die 400 Spielern (mindestens 5mal) gespielt, habe schätzungsweise um die 100 Neulinge zum Hobby gebracht ... und ich finde viele der 80er Abenteuer nach wie vor genial, hingegen viel der neueren generation schlecht und/oder überladen bzw. nicht nachvollziehbar.

Was bin ich also? Ein Einzelfall? Wohl kaum - meinen Spielern macht ja der handwerkliche Schund offensichtlich Spaß.

Spielen wir falsch? Hast du also die Deutungshoheit was richtiges Rollenspiel ausmacht? Sind wir "einfache Gemüter", die man mit "wenig beeindrucken kann"?

Was willst du (oder andere hier) mir eigentlich sagen?

Du stellst dir zum Teil auch die falsche Frage.


Wenn deinen Spielern 80er DSA gefällt, mag das vielleicht auch daran liegen dass du den Kram einfach ansprechend präsentieren kannst.
Eines meiner schönsten AB war "Die Attentäter", weil's die SL einfach toll präsentieren konnte.
Würde ich unter ihr sofort wieder spielen, selbst mit dem von mir gehassten DSA 2/3.
Das AB an sich ist aber fürchterlich, strotzt vor Logiklücken und generell merkwürdigen Entscheidungen des Autors.
Geld würde ich dafür nicht ausgeben und mit den meisten SL auch nicht spielen wollen.


Davon ab kann man alte Sachen auch auf die paar Kritikpunkte abklopfen bei denen vermutlich die meisten Leute das Vorhandensein als "gut" bezeichnen würden und da kann man ganz objektiv sagen, gemessen an Logik, abwesenheit von übermäßiger Spielergängelung und spielerseitigen Einflussmöglichkeiten hapert es bei den alten Abenteuern idR ganz ordentlich.

Als Multiversumsfan, der sogar in Morrowind (funtionierende) Stargates hatte, hätte "Durch das Tor der Welten" meinethalben gerne Kanon bleiben dürfen.

Das AB ist trotzdem eher Bastei-Lübbe 50-Pfennig Material, als Isaak Asimov.
Ersteres findet ja trotzdem seine Abnehmer.
Butt-Kicker 100% / Tactician 83% /Power Gamer 83% / Storyteller 83% / Specialist  75% / Method Actor  50% / Casual Gamer 33%

Achamanian

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Auch vom Umfang muss ich dir widersprechen: Die Quanionsqueste besteht aus mehreren Abenteuer, die jeweils 10-40 Seiten umfassen und in sich abgeschlossen sind. Es gibt zwar einige weniger Querverbindungen zwischen den Abenteuern, aber bisher gab es in unserer Gruppe keine Probleme damit, dass nicht immer alle Spieler dabei waren. Die meisten Abenteuer (eigentlich alle bis auf die 4 Hauptabenteuer) funktionieren auch problemlos, wenn man sie auf sich allein gestellt spielt.

Ich schrieb ja auch erst mal nur davon, wie das für mich aussieht ... selbst, wenn DSA-Abenteuer wie d ie Quanionsqueste für Nicht-DSA-Superfreaks zugänglich sind, tut sich Ulisses halt schwer damit, das nach außen zu vermitteln. Wobei das vielleicht auch nicht die Hauptsorge von Ulisses ist und es auch okay ist, dass sie Leute wie mich nicht mit "dieses Abenteuer ist was für euch DSA-gestrigen/Nicht-DSAler" abholen. Nur darf man sich dann auch nicht wundern, wenn die dann eben nicht viel von diesen Abenteuern mitkriegen ... ich sehe mich jedenfalls nicht in der Pflicht, alle Abenteuer aller großen Systeme zu lesen, um dann hier im Tanelorn eine ausgewogene Meinung präsentieren zu können.

Offline Trollkongen

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Klingt für mich immer noch wie das Scheinargument der "Besserspieler". Und wenn man deine Meinung nicht teilt, was ist man dann? Ein Kleinkind? Ein "schlechter Spieler/Spielleiter"? Ein einfaches Gemüt? Unverbesserlich?

Meinst Du mich? Dann: völlig falscher Hals. Es ging mir keineswegs darum, alte Abenteuer schlecht zu machen oder zu sagen: Wenn Du darauf stehst, dann bist Du halt doof.

Ich meine nur, man soll eben nicht sagen: "Ulisses macht das besser", weil sie die Abenteuer eben nicht mehr wie damals machen, sondern auf Erfahrungen und Entwicklungen zurückgreifen können. (Die "Rollenspieltheorie" etwa find ich zwar teils aufgeblasen, andererseits formuliert sie ja tatsächlich wichtige Punkte, etwa in Spielstilfragen.) Daher ist so ein Vergleich zwischen früher und heute unredlich. Die Frage sollte eher sein, wenn es um den Olymp geht: Macht Ulisses besser als die meisten anderen? Ist Ulisses an der Spitze dabei? Wobei das natürlich auch ein bisschen relativ ist und die Frage erlaubt ist, ob es nicht noch besser geht.

Nochmal zu den alten Abenteuern: Da spielt eben viel Geschmack mit hinein. Die DSA-Welt war damals ein andere als heute, das sprichst Du ja selbst an. Und ja, viele Elemente von damals gefallen mir auch sehr, vielleicht sogar besser als heutige. Wer also die Atmosphäre von damals mag, der muss eben auf die alten Dinger zurückgreifen, weil es heute nicht mehr bedient wird. (Finde ich übrigens auch schade, weswegen ich eine ziemlich klassische Kampagne für meine Runde aufgezogen habe.)

Aber: Wenn man dieselbe Zielsetzung wie damals hätte, also die und die Atmosphäre, der und der Abenteuerstil, dann müsste man eigentlich rein handwerklich was besseres abliefern können, jedenfalls tendenziell. Ich finde manche alten Abenteuer an sich auch ganz gut, gerade, wenn man sich auf gewisse Prämissen einlässt, aber selbst dann sehe ich noch deutlich Verbesserungsmöglichkeiten - und zwar innerhalb dessen, was das Abenteuer sein will. Aber ich schaue eben mit meinem 20-Jahre-Rollenspieler-Blick darauf, und das ist eben teils nicht fair.

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Coole  Diskussionen, soweit ich das überblicke. Kann leider nur querlesen und micch kaum  beteiligen, weil ich aktuell  16+ Stunden plockere. Einer meiner Mitarbeiter wird gerade im Moment Vater und ich muss einspringen. Wird sich kurzfristig nicht ändern. Verpflicchtungen, Hamsterrad und so. Wenn wieder Luft ist, versuche ich aufzuholen. Sorry.

Offline Lysander

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Es gibt in ihrer Kompaktheit gute 80er-Abs und in ihrer Laenge schlechtere nach 2000, ja und ? Mehr Text ist nicht  immer gleich mehr Inhalt.