Autor Thema: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht  (Gelesen 27793 mal)

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Offline Lich

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Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« am: 20.04.2015 | 09:39 »

Die DSA Abenteuerkampagne "Die Sieben Gezeichneten" wird von vielen DSA Spielern offenbar hoch gelobt,
ja geradezu mit Begeisterung bedacht.

Wie ist die Kampage aus D&D -Sicht zu beurteilen? Wie ist sie im Vergleich
zu den Pathfinder Kampagnen zu sehen?

Handelt es sich bei der Begeisterung nur um Verklärtheit, da DSA Langzeitabenteuer
eher seltenheitswert haben?

Gibt es D&D Spieler, die die Kampagne sogar konvertiert haben?

Offline ManuFS

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #1 am: 20.04.2015 | 11:21 »
Belchion hat in seinem Blog die 7G analysiert: http://belchion.rsp-blogs.de/tag/borbarad/page/2/

Aus dem Fazit zitiert:

Zitat
[...] doch trotzdem fanden sich massive Logiklöcher, Brüche im Handlungsstrang und keinerlei vorhersehbare Strategie. Insgesamt bekam ich den Eindruck, dass die Autoren unabhängig voneinander an der Kampagne schrieben, ohne sich großartig über ihr Vorgehen abzustimmen. Der gigantische Umfang täuscht, den größten Teil nehmen sinnloses Geschwafel und teilweise mehrseitige Vorlesetexte ein.

Sie ist nur für einen sehr begrenzten Spielstil geeignet, bei dem Plot, Kämpfe und Charakterspiel einander ausschließen. Von den Spieler wird erwartet, dass sie jederzeit erkennen, ob sie sich in einer freien Spielszene befinden (und ihren Charakter ausspielen), in einer Plotszene (und ihren Charakter plotgerecht handeln lassen) oder in einer Kampfszene (wo sie taktisch ideal agieren). [...]

Während einige Abenteuer sich mit entsprechendem Aufwand noch in andere Systeme übersetzen lassen, wäre das für die Kampagne als solche vergebliche Liebesmüh. Es gibt einfach nichts, was man nicht auch in jeder mehrteiligen Fantasyromanserie aus den 1980ern finden könnte.
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Offline Archoangel

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #2 am: 20.04.2015 | 13:57 »
Ich finde die vergleichbar ... schlecht. Beides klassisches RR eben.
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Offline Tyloniakles

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #3 am: 20.04.2015 | 14:05 »
Ich denke auch, dass andere DSA-Kampagnen wie etwa Phileasson (siehe Spielbericht mit 13th Age im :T:) oder die Splitterdämmerung, interessanter sein dürften.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #4 am: 20.04.2015 | 14:10 »
Die 7G war die erste DSA-Kampagne, die epische Schlachten, Politik und Erforschung alter Geheimnisse kombinierte. Sie besticht dennoch hauptsächlich durch ihren Sightseeing-Effekt bei DER bedeutenden Umwälzung der Spielwelt in 20 Jahren.

Insbesondere gibt es immer wieder Strecken, in denen man den NSC, die die SC nicht angemessen für voll nehmen, Botengänge abnimmt.
Ein Spieler von mir hat in der Mitte der Kampagne aufgegeben, weil alle Abenteuer eine dunkle Bedrohung, die immer stärker wird und die einem einen Schritt voraus ist, betonen und man nichts so recht dagegen machen kann. Nicht alle Spieler schätzen "Weltuntergangsstimmung".
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Offline Auribiel

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #5 am: 20.04.2015 | 14:14 »
Ich habe die G7 vor Jahren einmal geleitet, damals war ich als SL selbst noch nicht sonderlich gut, dafür aber RR-gläubig.

Nach Jahren habe ich sie erneut vorbereitet (dabei auch die ganzen Vorabenteuer mitgenommen) und sie dann weniger unter dem RR- als vielmehr unter dem Ansatz betrachtet, was die Spieler selbst "reißen können", um das Schicksal der Welt mitzubestimmen.

Ergebnis:
Als rr-gläubiger SL mit einer unerfahrenen Gruppe war es durchaus kurzweilig. Mit mehr Erfahrung betrachtet und mit dem Wissen um Player Empowerment oder aktive Gestaltung der Spielwelt durch die SC hingegen ist die G7 (auch in der Neuauflage) eine Katastrophe.

Ich kenne leider zu wenig D&D-Abenteuer, um einen Vergleich mit diesen zu ziehen, ich kann nur sagen, dass die G7 in meinen Augen vor allem von der Verklärung lebt. Sie hat wundervolle dramatisch, unheimliche usw. Szenen, aber alles läuft geskriptet ab. Von Beginn der Kampagne an ist alles so geskriptet, dass die SCs eigentlich (bis auf Makulatur) keine großen Erfolge haben können, z.B.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Natürlich ist das subjektiv und ohne direkten Vergleich zu D&D-Abenteuern.

Ich persönlich habe jedenfalls schon die Simyala-Kampagne als besser empfunden, auch wenn diese ebenfalls viel skriptet und am "überlasse niemals ein Artefakt den NSCs, denn die verlieren es ein Kapitel später garantiert sofort!" leidet.

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Online aikar

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #6 am: 20.04.2015 | 14:18 »
Ich finde die vergleichbar ... schlecht. Beides klassisches RR eben.
Kann ich bei den 7G so nicht zustimmen.
Ich habe die Gezeichneten-Kampagen (in der DSA4-Variante) geleitet. Auch wenn ich danach mehr als genug von DSA4 als Regelsystem hatte: Die Kampagne wird mir immer gut in Erinnerung bleiben.

Ja, einige Abenteuer sind Railroadig, andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
Außerdem bietet die Kampagne weitaus mehr Aufhänger als nur die vorgegebenen Abenteuer. Bei uns waren sehr viel Eigenprojekte der Charaktere nebenher am Laufen, die bis in die höchsten politischen und magischen Ränge reichten.
Wir haben auch parallel noch eine zweite Anfängergruppe angefangen um die Ereignisse auf verschiedenen Ebenen zu erleben.
Wer nur die 12 Hauptabenteuer spielt, verpasst einen großen Teil dessen, was die Kampagne interessant macht. Ich habe z.B. die Simyala-Saga vor die Gezeichneten-Kampagne gezogen und dann mit dieser verzahnt. Die alten Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad zu gewinnen war etwas, was bei unserer Gruppe schon sehr cool rüberkam.

Womit man halt rechnen muss, wenn man die 7G auf diese Art durchzieht ist eine SEHR lange Spieldauer. Unsere Kampagne dauerte 6 Jahre.

Ich kann mir übrigens gut vorstellen, sie z.B: mit D&D5 zu bespielen. Bei Pathfinder oder 13th Age sehe ich aber das Problem, dass Charaktere relativ schnell ein Machtlevel erreichen, dass selbst die Gezeichneten (Bei uns zum Schluss DSA4-Charaktere mit 21.000 AP) weit hinter sich zurücklassen würden.
Ich weiß nicht, wie weit die Kampagne das aushällt.

Sie lebt in einigen Bereichen sehr stark davon , dass Wesen und Magie auftauchen, für die es in DSA davor einfach nichts Vergleichbares gab und die de fakto nicht oder nur unter großen Verlusten aufhaltbar sind (Karmoth z.B.)
Der High-Fantasy-Level ist für DSA-Verhältnisse sehr hoch, für Pathfinder wäre es das aber wahrscheinlich nicht. Ich kenne aber die hohen Pathfinder-Level nur von Berichten von Bekannten, also evtl. irre ich mich da auch.

Ein Spieler von mir hat in der Mitte der Kampagne aufgegeben, weil alle Abenteuer eine dunkle Bedrohung, die immer stärker wird und die einem einen Schritt voraus ist, betonen und man nichts so recht dagegen machen kann. Nicht alle Spieler schätzen "Weltuntergangsstimmung".
Ja, diese Gefahr besteht. Im mittleren Drittel wird die Kampagne in weiten Teilen zu einem sehr brutalen Grabenkampf, bei dem die Guten eigentlich nur versuchen können, den Vormarsch der Dunkelheit unter gewaltigem Blutzoll zu verlangsamen.
Das HAT durchaus eine beeindruckende Stimmung, kann Spieler aber auf lange Sicht stark strappazieren, da es (zumindest nach den offiziellen Abenteuern) praktisch keine wirklichen Erfolge der guten Seite gibt.
Dem kann man aber etwas entgegenwirken indem man, wie oben geschrieben, noch Nebenszenarien einzieht.

Also Fazit: Wenn du von den 7G nur die fertigen Abenteuer "as written" runterspielst und alles was drumherum passiert (und auch in den Büchern beschrieben wird) ignoriert, mögen die Kritiken zutreffen. Dann ist man aber selber Schuld.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Feuersänger

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #7 am: 20.04.2015 | 15:50 »
Ich habe bisher vor allem zwei Sorten Stimmen zur 7G-Kampagne gehört.
Einmal jene, die die Kampagne größtenteils behämmert fanden: Railroading pur, SCs haben bestenfalls Laufburschenstatus, müssen NSCs um Aufgäblein anbetteln, ansonsten darf man halt gnädigerweise Zaungast spielen während sich der Metaplot entfaltet, immer wenn irgendwo was passiert kommt man zu spät; Einflussmöglichkeiten gleich Null.

Andere jedoch (wir reden hier von 2, 3 Personen) haben mir vorgeschwärmt, wie toll die Kampagne für sie als Spieler gewesen wäre, und auf mein Nachhaken bzgl obiger Kritikpunkte kam dann jeweils verständnisloses Kopfschütteln, nein, also das wäre bei ihnen überhaupt nicht so gewesen, sie wären da voll wichtig gewesen und überhaupt.

Da ich da jeweils nicht dabei war, und die fraglichen Spieler die Kampagne nicht gelesen haben, kann ich da also nur Mutmaßungen anstellen, ob da nun die jeweiligen SLs entweder die Kampagne so endgenial umgestaltet haben, oder ob sie einen derartigen Illusionismus praktizieren, dass die Spieler nichtmal gemerkt haben, wie ihnen die Wolle über die Augen gezogen wurde, oder ob die Spieler einfach so dermaßen DSA-geprägt waren, dass sie ihre nichtvorhandene Rolle in dem Stück ganz anders wahrgenommen haben.

So oder so: eine Portierung von Borbel in eine D&D/PF-Welt wäre reichlich von hinten durch die Brust ins Auge. Schließlich wurde dieser ganze Borbel-Kram sehr radikal auf ein komplett anders gestimmtes Setting (Hotzenplotz-Fantasy und heile Welt) aufgepfropft, um mal endlich eine epische High-Fantasy-Storyline zu ermöglichen.
In D&D-Welten ist das nicht notwendig, da diese zumeist von vornherein auf High Fantasy gepolt sind, und man gleich ab Werk eine ganze Palette potentieller Oberbösewichte frei Haus geliefert bekommt. Derartige Welteroberungsszenarien sind da sowas von gang ung gäbe, die braucht man weißgott nicht aus DSA rückimportieren.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

User6097

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #8 am: 20.04.2015 | 15:58 »
Die Borbaradkampagne gehört zu den bestbewertetsten Sachen überhaupt, die Negativpunkte sind also haltlos übetrieben. Hier sieht man das: http://www.dsaforum.de/viewtopic.php?t=13159

Drei der Abenteuer sind in den gesamt Top Ten gehören also zu den 10 besten DSA Abenteuern aller Zeiten. rest is in Top 20. Selbst wenn man also einen gewissen Bias wegen verklärung annimmt, können die so schlecht nicht sein.

Insofern lohnt sich eine Portierung auf jeden Fall. 
« Letzte Änderung: 20.04.2015 | 16:01 von User6097 »

Offline Auribiel

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #9 am: 20.04.2015 | 16:02 »
Ich habe z.B. die Simyala-Saga vor die Gezeichneten-Kampagne gezogen und dann mit dieser verzahnt. Die alten Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad zu gewinnen war etwas, was bei unserer Gruppe schon sehr cool rüberkam.
...
Also Fazit: Wenn du von den 7G nur die fertigen Abenteuer "as written" runterspielst und alles was drumherum passiert (und auch in den Büchern beschrieben wird) ignoriert, mögen die Kritiken zutreffen. Dann ist man aber selber Schuld.

Bitte nicht missverstehen:

Hochelfen als Verbündete gegen Borbarad ist sicher cool, aber nichts, was in der Kampagne "as written" vorkam. Insofern hat deine Eigenarbeit die Kampagne hier sicher massiv aufgeweret.

Das selbe gilt auch auf deinen Nachtrag: Ich beurteile etwas als "as written" und nicht als "soviel wie der SL noch Zusatzarbeit investiert hat". Ich glaube dir, dass nach deiner Zusatzarbeit die G7 sicher super war. Aber mit dem selben Aufwand behaupte ich mal, kann ich aus fast jeder mäßig-schlechten Kampagne etwas supertolles herzaubern. Deswegen finde ich den Einwand auch nur bedingt hilfreich für jemanden, der es nur als "as written" vorliegen hat.

(Wie gesagt: Ich selbst habe auch nochmal 10 Abenteuer vorgeschaltet geplant und einige Abenteuer vollständig überarbeitet... ich hätte das auch nicht als "as written" gespielt, aber ich beurteile die vorliegende Kampagne, nicht das, was man nach x-Stunden Arbeit draus machen kann).


@User6097:

Kurze Rückfrage: G7 schonmal selber gelesen und geleitet oder wenigstens gespielt?
Feuersänger:
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User6097

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #10 am: 20.04.2015 | 16:07 »
@User6097:

Kurze Rückfrage: G7 schonmal selber gelesen und geleitet oder wenigstens gespielt?

Das nicht, aber ich hab schon viel gutes drüber gehört. Die Rezensionen sind auch duerchgäggig gut die ich gelesen habe, twilweise sogar asehr gut.  Hier z.B. viermal Bestnote: http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Sieben_Gezeichneten Selbst wenn das etwas übertieben wäre gut ist sie auf jeden Fall.
« Letzte Änderung: 20.04.2015 | 16:10 von User6097 »

ChaosAmSpieltisch

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #11 am: 20.04.2015 | 16:11 »
... andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
...


Darf ich mal unsterblich Lachen?

Für die, die das Abenteuer nicht kennen:

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Offline FlawlessFlo

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #12 am: 20.04.2015 | 16:17 »
Die Borbaradkampagne gehört zu den bestbewertetsten Sachen überhaupt, die Negativpunkte sind also haltlos übetrieben. Hier sieht man das: http://www.dsaforum.de/viewtopic.php?t=13159

Drei der Abenteuer sind in den gesamt Top Ten gehören also zu den 10 besten DSA Abenteuern aller Zeiten. rest is in Top 20. Selbst wenn man also einen gewissen Bias wegen verklärung annimmt, können die so schlecht nicht sein.

Naja, das ist ja alles aus Sicht von DSA-Spielern und -Enthusiasten. In diesem Milieu scheint die Bereitschaft, Abenteuer zu "erleben" (lies: nachzuspielen) wesentlich höher zu sein, als bei D&D (auch wenn es hier wohl viele Fans von Abenteuerpfaden und ähnlichem gibt). Da wird diese Kampagne halt als geile, epische Geschichte in Aventurien empfunden, richtig gut geschrieben, total atmosphärisch und richtig spannend und,  was man auch nicht vergessen sollte: man darf sogar ein wenig interagieren.
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Offline Aurean

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #13 am: 20.04.2015 | 16:56 »
Naja eigentlich wurde ja schon alles gesagt aber dann meld ich mich doch auch nochmal.

Grundsätzlich hat man ja bei JEDER Kampange/Abenteuerpfad, oder wie auch immer man es nennen will, das Problem das ein gewisser Plot einfach vorgegeben ist und man Spieler braucht die erstmal bereit sind sich darauf einzulassen.

Bei den meisten Kampangen die ich jetzt kenne, mal System unabhängig betrachtet, haben die Spieler allerdings die Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen und ihre Handlungen beeinflussen den weiteren Verlauf der Kampange.
Es gibt zwar auch eine Menge andere Kampangen wo man zum Zuschauer und Wasserträger degradiert wird, aber bei keiner ist mir das bisher so stark aufgefallen wie in 7G. Die meisten versuchen dann zumindest den Statistenstatus der SC noch zu kaschieren was hier nicht der Fall ist.
Ich muss allerdings auch sagen das ich 7G nur durchgelesen, von einem Bekannten der Sammler ist ausgeliehen, und nie als SL oder SC erlebt habe da meine aktiven DSA Tage doch schon lange zurückliegen.

Offline Archoangel

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #14 am: 20.04.2015 | 17:04 »
@6097: ja, es ist mir bewusst, dass diejenigen die trotz allem DSA die Treue gehalten haben, die Kampagne sehr toll finden. Ich habe auch schon (fast) Zoff mit ein paar alten Kumpels bekommen, die DSA im Allgemeinen und gerade das RR im Speziellen als genialer denn geschnitten Brot erachten. Ich kenne aber auch Unmengen von ex-DSA-lern, die DSA unter anderem wegen dem massiven RR und der (grottenschlechten) Borbel-Kampagne den Rücken gekehrt haben ... das diese Leute nicht gerade dazu neigen sich in einem DSA4-Forum anzumelden (oder in der Wiki-Aventurica) um dann das entsprechende Abenteuer in höchsten Tönen zu loben, sollte sich von selbst erklären.

Hättest du also hier jetzt einen Thread aus dem dnd-Gate verlinkt, oder meinetwegen aus dem Fate&Fuge-Teil dieses Forum, in dem die Grundstimmung wäre, dass die G7 ziemlich geil sei - da hätte ich ja nichts gesagt. Aber befrage doch mal bitte aktuelle Unionsmitglieder nach ihrer persönlichen Bewertung unser aller Kanzlerin ... und werte das dann bitte als Bestätigung für die Güte ihrer Politik. Dann hast du genau den vergleich erreicht, den du weiter oben ausführst.

Die Grundidee der G7 mag ja nicht schlecht sein (die einiger Paizo-APs ist ja auch nicht übel), aber das ändert nichts daran, dass es für den Verlauf der Handlung herzlich uninteressant ist ob du deine Spieler spielen lässt, oder ob du ihnen die Abenteuer schlichtweg vorliest!

Mein letzter Anlauf die G7 minus RR zu leiten führte übrigens dazu, dass meine pfiffige Gruppe das körperlichwerden Borbels sehr effektiv zu verhindern wusste, weshalb ich mich spontan entschloss die Kampagne zu beenden und die Gruppe zu den Rettern der Spielwelt erklärte. Ich brachte es einfach nicht übers Herz die Spielerentscheidungen in der Art zu entwerten, dass ich (wie im AB vorgesehen) dann einfach gesagt hätte: Er hat es aber anderswo trotzdem geschafft. Und genau dies geschieht in allen Abenteuern andauernd - egal was du tust, denkst, machst, fühlst ... die Schlüsselereignisse treten ein. Mag sein, dass dies einigen Leuten (die nichts anderes kennen) nicht nur nichts ausmacht, sondern sogar gefällt. Kein Rollenspieler mit dem ich aktuell aktiv noch zu tun habe würde das auch nur ansatzweise verstehen oder so spielen wollen. K e i n e r.

Genausowenig wie ich Leute kenne, die sich von DSA weiterentwickelt hätten (was RR und PE angeht) und danach zu DSA (im klassichen Sinne, also raw) zurückgekehrt wären. Auch hier: k e i n e r.

Ob die Abenteuer nun also gut sind oder nicht ist letztlich also eine Wahrnehmungs-, sowie eine Erfahrungsfrage (und natürlich eine Geschmacksfrage und eine Frage punktueller Betrachtung). Wenn du nicht in der Lage bist das Abenteuer mit etwas anderem zu vergleichen als anderen gerailroadeten Abenteuer, du letztlich quasi keine Erfahrung mit anderen Spielsystemen, -welten und -kampagnen aufweisen kannst, ist es durchaus glaubhaft, dass du sie genial findest. Im Vergleich zu anderen DSA-Schinken schneidet sie sicher nicht schlecht ab, wobei DSA auch schon immer besseres zu bieten hatte.

Wenn du es rein nach Story bzw. Epik bewerten möchtest ... wie gesagt: die Idee(n) ist/sind hin und wieder ganz nett. Dennoch ist sie kein Vergleich zu anderen Klassiker wie z.B. "The enemy within" (Warhammer) oder der Karmodin-Kampagne von Midgard. Mit letzteren beiden kann sie sich natürlich auch in den Dimensionen "Wahrnehmung" und "Erfahrung" nicht messen, aber das steht an anderer Stelle.

Oder anders gesagt: wenn du nur (Einheits)Brei kennst wird Brei dein Lieblingsessen sein. Sobald du andere Dinge gegessen hast wird sich dies jedoch sehr wahrscheinlich ändern.
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Offline FlawlessFlo

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #15 am: 20.04.2015 | 17:09 »
Grundsätzlich hat man ja bei JEDER Kampange/Abenteuerpfad, oder wie auch immer man es nennen will, das Problem das ein gewisser Plot einfach vorgegeben ist und man Spieler braucht die erstmal bereit sind sich darauf einzulassen.

Bei den meisten Kampangen die ich jetzt kenne, mal System unabhängig betrachtet, haben die Spieler allerdings die Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen und ihre Handlungen beeinflussen den weiteren Verlauf der Kampange.

DSA-Abenteuer müssen aber in den meisten Fällen ein festgeschriebenes Ende haben und es darf in der Regel auch nichts nennenswertes vom Abenteuer unbeabsichtigtes passieren, da fast alle Abenteuer (aus den großen Kampagnen)eben Teil des DSA-Metaplots sind und sich auf zukünftige Abenteuer, Romane und Regelbücher auswirken. Da können dann wichtige Personen nur sterben, wenn dies die Handlung vorsieht und dann müssen sie auch sterben. Und da die Borbarad-Kampagne nun mal nicht am Arsch von Aventurien stattfindet, sondern eines der Ereignisse in der Spielwelt darstellt, gilt das hier eben besonders. Das ist jetzt nicht mehr wirklich so meins (war es wohl nie, aber früher kannte ich es nicht anders), aber vielen macht es Spaß (auch ich hatte den damals).
« Letzte Änderung: 20.04.2015 | 17:10 von FlawlessFlo »
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #16 am: 20.04.2015 | 17:22 »

Gibt es D&D Spieler, die die Kampagne sogar konvertiert haben?

Bin grade dabei es mir durchzulesen um es in meine "alle DSA-Abenteuer mit PF"-Aktion eizubauen.

Wir spielen aber nicht auf Aventurien und müssen deswegen den ganzen Quatsch der offiziellen Kompatibilität nicht beachten.
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Online Sashael

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #17 am: 20.04.2015 | 18:48 »
Ich hatte mir zwei Abenteuer von der ursprünglichen Kampagne gekauft, weil ich damals halt der Meistertm war. Ich habs nie geleitet, weil mich, obwohl ich nie was anderes kannte, das Railroading massiv gestört hat. Nicht im Sinne von "Oh mein Gott, was für ein Railroading!" sondern mehr so "Und wie zur Hölle soll ich meine Spieler dazu kriegen, dass sie genau das tun, was das Abenteuer von ihnen erwartet?  wtf?".


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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #18 am: 20.04.2015 | 18:59 »
Spiel es nicht auf Aventurien, dann gehts  ;)
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User6097

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #19 am: 20.04.2015 | 19:08 »
Ich glaube ihr macht da eine Fehleinschätzung. Die Kampagne hat eine Rahmenhandlung, die nicht beeinflusst werden kann, aber das macht auch Sinn. Wie in einer Militärkampagne die SC als einfache Soldaten nicht beeinflussen können, was der Generalsstab macht, so können die SC in der B-Kampagne natürlich nicht beeinflussen, was ein Gott tut.

Es gibt allerdings die bei DSA üblichen Freiräume, wo sich die SC austoben können, z.B. wer jetzt sich gegen Borbarad verbündet udn auch in den Abenteuern gibt immer wieder Freiräume, z.B. das Abenteuer mit dne Vampiren ist fast ne Sandbox, Bastrabuns Bann ist sehr frei usw. Man lässt die SC quasi aussteigen und rumlaufen und dann gehts im Zug weiter.

Mehr gibts woanders oft auch nicht. Weder bei DSA noch bei D&D. Auch bei freieren Sachen wie Kingmaker steht fest, das Boss XY besiegt wird. Und da ist das weniger logisch als bei Borbarad. Wenn die SC bei Borbarad wo nichts beeinflussen können dann meist weil igendwelche Götter oder Halbgötter mitmischen, da ist das wenigstens logisch. 

ist mir unersichtlich wieso grade Borbarad jetzt railroadinfer angesehen wird als die Konkurrenz, z.B. Von eigenen Gnaden steht auch fest, wann und wie der Bösewicht stirbt usw. Und das wird als frei gefeiert.

Und selbst wenn mal was adners verläuft als im Buch isses nicht schlimm weil Borbarad dann halt was anderes aus dem Ärmel zaubert. Da ist die Kampagne recht robust, und es macht gar nix wenn die SC mal gewinnen oder scheitern. Z. B. bei dem pardona beispiel wenn da die SC gewinnen, is egal, weil Borbarad auch so wiederkommt nur dauerts halt etwas länger dass ist nichtmal gemogelt das ergibt sich logisch aus den Tatsachen.


 
« Letzte Änderung: 20.04.2015 | 19:15 von User6097 »

Online Irian

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #20 am: 20.04.2015 | 19:21 »
Was beeinflussbar ist, hängt letzten Endes nur von einer Frage ab: "Wie sehr wollen wir im offiziellen Setting bleiben?" Wenn man den Metaplot spielen will UND dabei im Setting bleiben, dann ist doch klar, dann hat man sich das Railroading selbst ausgesucht, zumindest im Rahmen.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #21 am: 20.04.2015 | 19:26 »
Die DSA Abenteuerkampagne "Die Sieben Gezeichneten" wird von vielen DSA Spielern offenbar hoch gelobt,
ja geradezu mit Begeisterung bedacht.
s.u.

Wie ist die Kampage aus D&D -Sicht zu beurteilen? Wie ist sie im Vergleich
zu den Pathfinder Kampagnen zu sehen?
Was ist die D&D-Sicht? :) Ein Vergleich von mir persönlich fällt einigermaßen schwer, da ich die aktuellen Pathfinder-Sachen wenn überhaupt nur vom Lesen her kenne. Ich kenne einige alte D&D-Sachen, darunter auch die alte Dragonlance, wo es ja auch eher um nachspielen und erleben geht.

Handelt es sich bei der Begeisterung nur um Verklärtheit, da DSA Langzeitabenteuer
eher seltenheitswert haben?
Nicht nur, aber wohl zu einem großen Teil.
Die G7 ist keine homogen und mit einem einheitlichen Ziel entwickelte Kampagne. Sie ist über die Zeit entstanden, was man sehr deutlich an den alten, einzelnen Abenteuern sieht. Erst die Neuauflage gibt ihr deshalb einen einheitlichen Schliff. Sie ist in einer Zeit entstanden, in der Atmogeilheilt irgendwie modern geworden war und als "richtiges Rollenspiel" anerkannt war (zumindest offenbar in der damaligen Redaktion).
Tatsächlich bietet die G7 auch viele atmosphärisch dichte Szenen, was ein deutlicher Pluspunkt ist. Ich werde versuchen, in unserer Neuauflage der Runde, auf die ich mich gerade vorbereite, diesen Vorteil weiterhin mit zu übernehmen.
Der Atmo-Porn geht im Original natürlich deutlich zu Lasten der Spielerfreiheit.

Ich denke, dass die Meinung von der G7 gar nicht so der DSA-Spieler und Nicht-DSA-Spieler spaltet, sondern eher die Spielertypen. Wenn du Spieler hast, die eine Geschichte erleben wollen, die sie nicht zwangsläufig selbst mitbestimmt haben, die lieber in kleinen, entwicklungsmäßig unbedeutenden Szenen auf Characterplay stehen - dann kann ihnen die G7 im Original sehr viel Freude bereiten.
Wer auf Player Empowerment bzw. shared narrative control steht, wer seinen eigenen character als mover&shaker in der Welt sehen möchte, der wird mit der G7 in Originalversion eben nicht viel Freude haben.

Für letztere ist das Hauptproblem, dass die G7 zu über der Hälfte darauf aufbaut, das Erscheinen und die Machterlangung Borbarads zu verhindern. Verhindert man das Erscheinen, ist die G7 damit hinfällig.

Vorteil: Für eine Konvertierung der G7 in eine offene Kampagne hat man eine Fülle von Informationen, die man verwerten kann. Darunter viele tolle NSC und Schauplätze (beides v. a. dann toll, wenn man Aventurien mag).
Nachteil: Manche für so eine Konvertierung notwendigen Informationen findet man nur schwer, bzw. sind zu verändern (Truppenstärke, Strategien etc.).

Edit: Um noch mal auf den Vergleich zurück zu kommen, um den es ja eigentlich geht.
Die Borbarad-Kampagne würde ich von den mir bekannten D&D-Produkten eher mit der Dragonlance-Kampagne als zum Beispiel Red Hand of Doom vergleichen.
« Letzte Änderung: 20.04.2015 | 19:43 von Jim Plotz »
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #22 am: 20.04.2015 | 20:30 »
Ja, einige Abenteuer sind Railroadig, andere aber auch sehr frei (Unsterbliche Gier z.b.).
Welche nicht? Was ist an UG frei?

Natürlich kann man da was draus machen, nur lohnt sich der Aufwand ?
Für mich nicht, den Destillations und Umarbeitungsaufwand wäre für mich  vs was Eigenes zu hoch.
6  Jahre für was?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #23 am: 20.04.2015 | 20:38 »
so können die SC in der B-Kampagne natürlich nicht beeinflussen, was ein Gott tut.
also Ayla, Waldemar, Brin, Nemrod, Jariel, Malkillah, Saldor, Prishya und diese gesamte Sammlung ignorant idiotischer Würdenträger sind Götter, die Phileasonfahrer, Greifenfurtretter etc völlig ignorieren? wtf?

Die 7 G sind einfache Soldaten?Achilles, Hektor, die beiden Ajaxe, Odysseus, Diomedes, Philoktetes waren wohl auch nur einfache Soldaten?

Zitat
Wenn die SC bei Borbarad wo nichts beeinflussen können dann meist weil igendwelche Götter oder Halbgötter mitmischen, da ist das wenigstens logisch
wo treten in der Kampagne Götter und Halbgötter auf?
« Letzte Änderung: 20.04.2015 | 20:40 von Schwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
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“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Die Sieben Gezeichneten (DSA) aus D&D -Sicht
« Antwort #24 am: 20.04.2015 | 20:42 »
Pardona, Borbarad, Rohal und der Rausch der Ewigkeit, denke ich...