Autor Thema: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen  (Gelesen 12179 mal)

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Offline Auribiel

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #25 am: 1.09.2015 | 12:03 »
Hallo SalieriC! :)

- Ist ein GM Screen wirklich notwendig? Er enthält viele Infos und verbirgt das was die PCs nicht wissen vor den Augen der Spieler. Gleichzeitig finde ich ihn aber extrem belastend, weil er die Sicht arg einschränkt (ich bin relativ klein) und ich finde darunter leidet die Verbindung zu den Spielern. Ich stehe häufiger als ich sitze, einfach um alles sehen zu können.

Früher habe ich mit SL-Schirm gespielt, mittlerweile empfinde ich ihn als störend: Er steht als Trennmauer zwischen mir und Spielern, schlimmstenfalls bekomme ich einige Dinge nicht mit, die sie am Tisch tun (bin auch relativ klein) und wenn ich auf die ausgelegte Karte schauen oder etwas zeigen will, muss ich mich strecken oder den Schirm mehr oder weniger umständlich "abbauen" (je nachdem, was dahinter liegt oder dran hängt).
Als Tabellengeber kann er auch nebendran liegen und um seinen Text zu verdecken, kann man einen zweiten Zettel drüber heften oder das Abenteuerheft/seine Notizen neben sich auf einen Stuhl (optimalerweise: Eckbank) legen.


Zitat
- Außerdem frage ich mich, ob ich allgemeine Proben die Spieler würfeln lassen sollte. Ich finde es eigentlich gut, wenn die Spieler ihren Kram selber würfeln und es erscheint mir logisch zu sein, aber manchmal ist es ein wenig langatmig und schwirig. Ich habe mal kurze Zeit Midgard als Spieler gespielt, da hat der GM alles außer Kampffertigkkeiten und Zauber selber gewürfelt. Inzwischen verstehe ich warum: Wenn ein Spieler erfolgreich auf Notice würfelt, er aber trotzdem nichts sieht fragt er natürlich warum. Dann kann ich ihm wohl schlecht erklären, dass der transparente Geist ihm einen Malus gibt und er ihn deshalb nicht sieht. (Nur um ein Beispiel zu nennen.) Außerdem dauert es eine gefühlte Ewigkeit, wenn alle Spieler würfeln ob sie die Kälte überstehen und mir ihre Werte mitteilen, ich schnell Boni oder Mali anrechne und ihnen dann mitteile wem was passiert.

Als SL lasse ich meine Spieler alles selbst würfeln (und bin ich selbst Spieler, möchte ich auch alles selbst würfeln). Ich verlasse mich da auf die Fairness der Mitspieler, dass sie mögliches Wissen ignorieren ("Eben musste ich Wahrnehmung würfeln, also muss da was sein, aber ich hab die Probe nicht geschafft, also spiel ich auch so, als wüsste mein SC nichts..."). Ich als Spieler stelle auch selbst gerne die Unwissenheit meines SCs dar, auch wenn er dann erst recht in eine Falle tappt, weil er Wahrnenung nicht geschafft hat. Und eigentlich erwarte ich ggf. auch von meinen Spielern, dass sie sich selbst überlegen, wie sie die gescheiterte Probe interpretieren (außer es steht eine ganz bestimmte Folge für die gescheiterte Probe schon fest).

Zur Geschwindigkeit:
Beispiel Kältewiderstand: Bei uns legen die Spieler die Probe alle gleichzeitig ab (ich sehe mich nicht als Kontrolleur von Spielerwürfen an), die Spieler nennen mir die Ergebnisse und ich kann dann relativ schnell Boni und Mali verwalten. Das geht jedenfalls schneller, als wenn ich X-Mal auf Kältewiderstand würfeln muss, ggf. vorher noch Werte von den Spieler erfragen muss ("ach, nach dem letzten Spiel hat sich mein Kältewiderstand verändert, weil ich X ersteigert/angezogen/etc.pp getan hab").

Ich hatte immer den Eindruck, es spart auch Zeit, wenn jeder Spieler selbst würfelt.


Ansonsten: Haftnotizzettel, Zeitleisten und Übersichtslisten sind des SL Freund. :)
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Offline Zarkov

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #26 am: 1.09.2015 | 12:22 »
Gygax hat alle Würfe selbst und verdeckt gemacht.

Mike Mornard hat zumindest erzählt, Gary Gygax habe sich sogar selbst hinter seinem Aktenschrank verdeckt – Spielleiterschirm auf Hardcore.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Daß er ausschließlich selbst gewürfelt hätte, wäre mir allerdings neu.
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Offline murksmeister

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #27 am: 1.09.2015 | 12:24 »
Mike Mornard hat zumindest erzählt, Gary Gygax habe sich sogar selbst hinter seinem Aktenschrank verdeckt – Spielleiterschirm auf Hardcore.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Daß er ausschließlich selbst gewürfelt hätte, wäre mir allerdings neu.

 ~;D
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Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #28 am: 1.09.2015 | 12:45 »
Als SL in Dark Heresy habe ich die Spieler selbst auswürfeln lassen, was sich aus ihrem Handeln ergibt. NPCs, Umgebung, Handlung halte ich in meinen Pranken und würfele dafür. Sehr klassisch. Die Frage mit dem Metawissen habe ich mir auch gestellt, gerade auch bei einem Rollenspiel mit Ermittlungsanteil, bei dem ein Würfelwurf bestimmen kann, ob ein Charakter einen anderen für glaubwürdig hält. Ich habe schlussendlich den Spielern und den Vorschlägen des Regelbuchs vertraut. Bei der nächsten Runde kann das wieder anders sein. Beispielsweise gibt es einen Skills fürs Gerüchte sammeln. Kaufabenteuer regeln das so, dass je nach Würfelergebnis unnützes Geblubbel oder konkrete Detailinformationen mit beträchtlichen Vorteilen für zukünftige Situationen dabei herausspringen. Aber vielleicht will ich mal eine Reihe von ähnlich glaubwürdigen Gerüchten mit einer gemeinsamen Ursache vorbereiten, von denen einige relativ genau sind, andere aber gefährlich irreführend? Der Spieler kann ja mit einigem Recht erwarten, dass er bei einem guten Würfelwurf brauchbarere Informationen bekommt, als bei einem schlechten. In so einem Fall würde ich ihn nach seinem Skill fragen, ihn qualitativ auf erschwerende oder erleichternde Umstände hinweisen, und verdeckt würfeln. Oder gibt es einen besseren Weg? (Abgesehen von kooperativem Plot-Building oder so, die Realität des Plots soll fest in meiner Hand bleiben)

Edit:Wortfehler
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Pyromancer

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #29 am: 1.09.2015 | 12:59 »
Aber vielleicht will ich mal eine Reihe von ähnlich glaubwürdigen Gerüchten mit einer gemeinsamen Ursache vorbereiten, von denen einige relativ genau sind, andere aber gefährlich irreführend? Der Spieler kann ja mit einigem Recht erwarten, dass er bei einem guten Würfelwurf brauchbarere Informationen bekommt, als bei einem schlechten. In so einem Fall würde ich ihn nach seinem Skill fragen, ihn qualitativ auf erschwerende oder erleichternde Umstände hinweisen, und verdeckt würfeln. Oder gibt es einen besseren Weg? (Abgesehen von kooperativem Plot-Building oder so, die Realität des Plots soll fest in meiner Hand bleiben)

Das kann man alles auch haben, wenn die Spieler würfeln.

Szenario 1: Unter der alten Mühle ist ein Schatz versteckt:
"Mit einem Erfolg geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist."
"Mit fünf Erfolgen geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist. Mehrere Anwesende bestätigen die Geschichte, angeblich hat der alte Müller aus Angst vor Geistern sein Gold im Keller vergraben - und dann haben die Geister die Mühle abgefackelt. Seither traut sich keiner mehr da raus, der Schatz müsste also noch da sein."

Szenario 2: Es ist komplizierter:
"Mit einem Erfolg geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist."
"Mit fünf Erfolgen geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist. Du forschst ein bisschen weiter nach und findest heraus, dass der Typ Mitglied einer Räuberbande ist, und mit wilden Geschichten Reisende an einsame Orte lockt, wo dann die ganze Bande im Hinterhalt lauert um sie auszurauben. Angeblich ist der Anführer der Räuber mit einem alten Zauberer im Bunde, der im Verbotenen Wald haust. Von einem Schatz unter der Mühle hat sonst keiner je gehört."

Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #30 am: 1.09.2015 | 13:18 »
Das kann man alles auch haben, wenn die Spieler würfeln.

Szenario 1: Unter der alten Mühle ist ein Schatz versteckt:
"Mit einem Erfolg geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist."
"Mit fünf Erfolgen geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist. Mehrere Anwesende bestätigen die Geschichte, angeblich hat der alte Müller aus Angst vor Geistern sein Gold im Keller vergraben - und dann haben die Geister die Mühle abgefackelt. Seither traut sich keiner mehr da raus, der Schatz müsste also noch da sein."

Szenario 2: Es ist komplizierter:
"Mit einem Erfolg geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist."
"Mit fünf Erfolgen geschafft? Ein Typ an der Bar erzählt dir, dass unter der alten Mühle ein Schatz versteckt ist. Du forschst ein bisschen weiter nach und findest heraus, dass der Typ Mitglied einer Räuberbande ist, und mit wilden Geschichten Reisende an einsame Orte lockt, wo dann die ganze Bande im Hinterhalt lauert um sie auszurauben. Angeblich ist der Anführer der Räuber mit einem alten Zauberer im Bunde, der im Verbotenen Wald haust. Von einem Schatz unter der Mühle hat sonst keiner je gehört."
Danke für den Vorschlag, mit etwas Gewitzheit kommt natürlich so schon sehr weit. Und natürlich hören die Spieler immer nur eins der Ergebnisse, und können daher nicht vergleichen. Was ich aber eigentlich gerne benutzen will, sind glaubwürdige Falschinformationen. Beispiel: Dein modernes Setting hat Vampire, deren Augen im Jagdrausch rot leuchten. Die Charakter sollen eine Reihe von Entführungen aufklären. Schlechter Ermittlungswurf: Sie finden jemanden, der nachts Gestalten mit roten dämonischen Augen gesehen hat. Guter Wurf: Ein Ex-Soldat hat die Gestalten gesehen und beschreibt die roten Ziellaser, die bestimmte Armeeeinheiten verwenden. Die Charaktere legen sich beim wahrscheinlichen nächsten Opfer auf die Lauer und können sich vorher ausrüsten. Was nimmt man jetzt mit, Weihwasser, oder Rauchgranate...
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Pyromancer

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #31 am: 1.09.2015 | 13:36 »
Danke für den Vorschlag, mit etwas Gewitzheit kommt natürlich so schon sehr weit. Und natürlich hören die Spieler immer nur eins der Ergebnisse, und können daher nicht vergleichen. Was ich aber eigentlich gerne benutzen will, sind glaubwürdige Falschinformationen. Beispiel: Dein modernes Setting hat Vampire, deren Augen im Jagdrausch rot leuchten. Die Charakter sollen eine Reihe von Entführungen aufklären. Schlechter Ermittlungswurf: Sie finden jemanden, der nachts Gestalten mit roten dämonischen Augen gesehen hat. Guter Wurf: Ein Ex-Soldat hat die Gestalten gesehen und beschreibt die roten Ziellaser, die bestimmte Armeeeinheiten verwenden. Die Charaktere legen sich beim wahrscheinlichen nächsten Opfer auf die Lauer und können sich vorher ausrüsten. Was nimmt man jetzt mit, Weihwasser, oder Rauchgranate...

Schlechter Wurf:
"Du findest jemanden, der nachts Gestalten mit dämonisch-rot leuchtenden Augen gesehen hat. Außerdem findest du jemanden, der von einem Ex-Soldaten erzählt bekommen hat, dass in letzter Zeit Typen mit Laserpointern im Viertel herumspielen."

Guter Wurf:
"Du findest jemanden, der nachts Gestalten mit dämonisch-rot leuchtenden Augen gesehen hat. Die Person ist aber bekannt dafür, dass sie eine blühende Phantasie hat. Außerdem ist sie nachtblind, und es ist fraglich, was sie wirklich gesehen hat.
Außerdem findest du jemanden, der von einem Ex-Soldaten erzählt bekommen hat, dass in letzter Zeit Typen mit Laserpointern im Viertel herumspielen. Nach einigem Herumgesuche findest du tatsächlich den Ex-Soldaten, und er beschreibt dir den 'Laserpointer' als roten Ziellaser, wie er nur noch bei Spezialeinheit XY in Gebrauch ist."

Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #32 am: 1.09.2015 | 14:06 »
Schlechter Wurf:
"Du findest jemanden, der nachts Gestalten mit dämonisch-rot leuchtenden Augen gesehen hat. Außerdem findest du jemanden, der von einem Ex-Soldaten erzählt bekommen hat, dass in letzter Zeit Typen mit Laserpointern im Viertel herumspielen."
[...]
Ich erwarte jetzt mal von meinen Spieler dass sie da 1 und 1 zusammenzählen würden :) Misstrauisches Pack, ich weiß...
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Offline SalieriC

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #33 am: 1.09.2015 | 14:19 »
Ich liebe dieses Form. Man geht zur Arbeit und wenn man in der Mittagspause rein schaut hat man tausend und eine Antwort. :-D

Also erstmal danke für die vielen, vielen Hinweise, Geschichten, Ideen und Anmerkungen. Viel zu viel um auf alle einzugehen, aber ich bin zu dem Schluss gekommen einfach erstmal alles auszuprobieren. Anfangen bei den Klemmbrettern als Screen. Meiner besteht zur Zeit aus zwei Aktenordner und Binder Clips.

Ich bin übrigens erstaunt, dass es scheinbar nicht so verrufen ist zu mogeln, wie ich gedacht hatte...

Offline bobibob bobsen

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #34 am: 1.09.2015 | 14:39 »
Zitat
Ich erwarte jetzt mal von meinen Spieler dass sie da 1 und 1 zusammenzählen würden :) Misstrauisches Pack, ich weiß...

Und die können nicht zwischen Charakter und Spielerwissen unterscheiden.

Pyromancer

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #35 am: 1.09.2015 | 14:46 »
Ich erwarte jetzt mal von meinen Spieler dass sie da 1 und 1 zusammenzählen würden :) Misstrauisches Pack, ich weiß...

In meinen Spielen ist es nicht nur erlaubt, sondern gewollt, dass die Spieler auch ein bisschen selber denken.

Offline Moradin

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #36 am: 1.09.2015 | 14:48 »
Hiho,

Zitat
Ich bin übrigens erstaunt, dass es scheinbar nicht so verrufen ist zu mogeln, wie ich gedacht hatte.

Warum sollte es auch? In einem Spiel wo die Regeln an jeder Ecke nach Geschmack des SLs mit Hausregeln abgeändert werden. Wo man die volle macht hat den Helden einen Goblin oder einen Drachen vorzusetzten und sowieso alles vom eigenen Gleichgewichtssinn abhängt. Warum sollte es da verrufen sein seine eigenen Denkfehler zum erhalt des Spielspaßes auszugleichen? Immerhin spielt man für die Helden, nicht gegen sie ... dafür gibts Brettspiele mit starrem Regelgerüst.

Nicht falsch verstehen, ich hab noch nichts beschissen. Kann aber durchaus nachempfinden das manchmal echt naheliegend ist. Es gibt viele Wege drum herum (z.b. die Auswirkung des tödlichen Hiebs erzählerisch abzuschwächen oder dem Helden wo du eins draufgeben willst einen Waffenimmunen Gegner vorzusetzten ... beides Allmacht des SL ohne Würfel zu drehen) aber warum sollte es jemanden Stören wenn es dem wohle aller dient?

MfG Moradin
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Offline murksmeister

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #37 am: 1.09.2015 | 14:50 »
Ich bin übrigens erstaunt, dass es scheinbar nicht so verrufen ist zu mogeln, wie ich gedacht hatte...

Es gibt Regelwerke die dem SL explizit empfehlen zu mogeln  ;)

Für allgemeine Tipps zum Thema gamemastery kann ich im übrigen (Englisch-Kenntnisse vorrausgesetzt), die role playing tips von John Four sehr empfehlen. Ich freu mich schon immer auf Montag, weil ich dann wieder was zu lesen im email-Postfach habe  ;D
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Offline Zarkov

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #38 am: 1.09.2015 | 15:07 »
Ich bin übrigens erstaunt, dass es scheinbar nicht so verrufen ist zu mogeln, wie ich gedacht hatte...

Kommt ganz drauf an, wen man fragt – es gibt da mehrere Lager. Das ist einer von diesen Punkten, mit denen man bei passionierten Rollenspielern leicht phantastische Online-Keifereien lostreten kann. :gasmaskerly:
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Offline bobibob bobsen

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #39 am: 1.09.2015 | 15:17 »
Zitat
Es gibt Regelwerke die dem SL explizit empfehlen zu mogeln  ;)

Dürfen das dann die Spieler auch?

Chiungalla

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #40 am: 1.09.2015 | 15:19 »
Ich bin übrigens erstaunt, dass es scheinbar nicht so verrufen ist zu mogeln, wie ich gedacht hatte...

Wie schon geschrieben ist das ein sehr kontroverses Thema mit sehr unterschiedlichen Meinungen. Am besten holt man sich als Spielleiter einmal am Anfang die ausdrückliche Erlaubnis das (ggf. unter speziellen Umständen) zu dürfen, dann erlebt man am Ende kein Drama.

Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #41 am: 1.09.2015 | 15:19 »
Und die können nicht zwischen Charakter und Spielerwissen unterscheiden.

Mea culpa...ich erwarte von meinen Agenten der heiligen Inquisition des Imperiums der Menschen dass sie 1 und 1 zusammenzählen. Außer die sind alle von einer unzivilisierten Welt und stellen ab "Laser.." auf Durchzug...

Edit:GRrr Tippfehler
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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #42 am: 1.09.2015 | 15:28 »
SC hätte gereicht.

Leider fällt es vielen Spielern schwer zwischen Charakter und Spielerwissen zu unterscheiden. Auch ich muss da gelegentlich aufmerksam gemacht werden.

Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #43 am: 1.09.2015 | 16:01 »
Um zum Thema zurückzukommen: Ich könnte natürlich auf meine Spieler bauen und sagen "die Wahrheit ist so, euer SC hört aber das hier". Mir würde es als Spieler aber mehr Spaß machen wenn ich tatsächlich nicht alles genau weiß.
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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #44 am: 1.09.2015 | 16:21 »
Zitat
"die Wahrheit ist so, euer SC hört aber das hier"

Bei mir ist es so das ich eine Wahrnehmungsprobe verlange und dabei auch gleich sage um was es sich handelt. z.B. mach mal eine Probe ob du den Hinterhalt der Riesen bemerkst. Wenn die Probe misslingt dann reiten sich meine Spieler gern mal in die Scheisse. Die spannung ist ja sowieso gleich vorbei und eigentlich wurde ich in den letzten 20 Jahren kein einziges mal durch irgendetwas überrascht.

Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #45 am: 1.09.2015 | 16:28 »
Bei mir ist es so das ich eine Wahrnehmungsprobe verlange und dabei auch gleich sage um was es sich handelt. z.B. mach mal eine Probe ob du den Hinterhalt der Riesen bemerkst. Wenn die Probe misslingt dann reiten sich meine Spieler gern mal in die Scheisse. Die spannung ist ja sowieso gleich vorbei und eigentlich wurde ich in den letzten 20 Jahren kein einziges mal durch irgendetwas überrascht.
Kein einziges Mal? Also entweder bist du der abgebrühteste Rollenspieler unter der Sonne oder das war einfach keine Priorität in euren Spielen :) was ist mit exquisiten Fallen? Überraschend enthüllten Doppelagenten?
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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #46 am: 1.09.2015 | 16:56 »
Naja wenn man den 15ten Doppelagenten und das 23 Komplott aufgedeckt hat, muss man sich seine Anreitze aus anderen Herausforderungen holen und glaube mir wir hatten wirklich verschachtelte Geschichten. Wenn es euch so wie ihr spielt spaß macht dann ändert da nur nichts dran.

Offline KhornedBeef

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #47 am: 1.09.2015 | 17:36 »
Naja wenn man den 15ten Doppelagenten und das 23 Komplott aufgedeckt hat, muss man sich seine Anreitze aus anderen Herausforderungen holen und glaube mir wir hatten wirklich verschachtelte Geschichten. Wenn es euch so wie ihr spielt spaß macht dann ändert da nur nichts dran.

Ok, unter diesen Umstände wäre es wohl auch sehr aufwändig für den SL, da noch einen drauf zu setzen, wenn er nicht sein Genre verlassen will.
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Offline Weltengeist

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #48 am: 1.09.2015 | 18:27 »
So ein Spielleiterschirm erfüllt ja mehrere Funktionen, die man brauchen kann oder auch nicht.

1) Tabellensammlung: Wenn gut gemacht, finde ich das ganz hilfreich. Insbesondere wenn man neu in einem System ist. Sehr schön finde ich hier die Anordnung des Splittermond-Schirms; der ist nämlich im Querformat und daher niedrig genug, dass man noch drüberschauen kann (und an die Chips kommt).

2) Sichtschutz für SpL-Unterlagen: Klappt nach meiner Erfahrung nur partiell - meist hat man so viele Unterlagen (und so kleine Tische), dass ein Spieler, der spicken will, trotzdem spicken kann.

3) Sichtschutz zum Verdecktwürfeln: Manche machen's, andere nicht. Bei mir würfeln die Spieler ihren Kram (bis auf Wahrnehmung, Lügen erkennen o.ä.) sowieso selbst, und ich würfle auch die meisten NSC-Würfe offen. Was die Spannung deutlich erhöht, weil die Spieler wissen, dass selbst ich sie nicht mehr retten kann, wenn die Würfel gegen sie sind.

Fazit: Bei mir steht manchmal ein Spielleiterschirm und manchmal nicht, aber so eine religiöse Funktion wie bei "Tom et ses chums" hat er bei mir nicht.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Vasant

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Re: Proben würfeln lassen oder selbst würfeln? & GM Screen
« Antwort #49 am: 3.09.2015 | 05:46 »
So ein Spielleiterschirm erfüllt ja mehrere Funktionen, die man brauchen kann oder auch nicht.
1) Tabellensammlung: Wenn gut gemacht, finde ich das ganz hilfreich. Insbesondere wenn man neu in einem System ist. Sehr schön finde ich hier die Anordnung des Splittermond-Schirms; der ist nämlich im Querformat und daher niedrig genug, dass man noch drüberschauen kann (und an die Chips kommt).
Da SalieriC Savage Worlds spielt, noch ein kurzer Hinweis: Der Universal-Spielleiterschirm ist nicht auf dem neusten Stand. Ich hab den nämlich auch einmal benutzt (als PDF nebenher offen, wegen der tollen Tabellenübersicht) und dann doof geguckt, als ich hinterher mal in der GER nachgeschlagen habe  :(