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Autor Thema: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen  (Gelesen 3788 mal)

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Online Thallion

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Hier könnt ihr eure Meinung zum DSA-Abenteuer Steinerne Schwingen abgeben und nach Punkten bewerten.

Wiki-Artikel
Steinerne Schwingen

Klappentext:
Nachts gehen sie auf Beutezug in den Gassen der Stadt. Tags sitzen sie still da und beobachten die braven Bürger Gareths von Dächern, Mauern und Regenrinnen, getarnt als unbelebte Statuen: Wasserspeier, Neidköpfe, Gargyle. Woher aber stammen die steinernen Wächter der Stadt? Was sind ihre Ziele, und welcher Art ist ihre Verbindung zu den seltsamen Häuserzügen der Kaiserstadt, die man gemeinhin als Nirgendgassen kennt? Und weshalb folgt ein mysteriöses steinernes Mädchen den Helden?
Ihre Helden werden in diesem Abenteuer Antworten auf all diese Fragen finden. Dabei stoßen sie auf ein uraltes Geheimnis Gareths, das auch finstere Mächte nur zu gerne in ihre Finger kriegen würden, denn es birgt den Schlüssel zu Tod und Zerstörung. Es gilt, Verbündete für den Kampf zu gewinnen und die von der Gegenseite angerichteten Schäden zu beheben. Schneller als ihnen lieb ist, finden sich die Helden zwischen den Fronten einer Schlacht wieder, bei der es um nichts weniger als das Schicksal der Kaiserstadt geht. Wird es ihnen gelingen, altes Unrecht wieder gutmachen und das drohende Unheil abwenden?
« Letzte Änderung: 11.06.2018 | 10:33 von Thallion »

Offline rillenmanni

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #1 am: 29.10.2015 | 16:58 »
Bislang hat sich niemand zu diesem Abenteuer geäußert. Auch von mir gibt es hier keine Wertung, da ich das Abenteuer nicht gut genug kenne. Aber damit hier mal überhaupt etwas steht, verlinke ich auf den Partnerfaden im DSA4-Forum, in dem übrigens wiederum ein Absprung auf eine ausführliche Rezension zu finden ist.
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Online Weltengeist

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #2 am: 29.10.2015 | 19:57 »
Ich hab auch nichts dazu geschrieben, weil ich nach knapp der Hälfte des Abenteuerbandes ausgestiegen bin. Dabei ist es eigentlich ein Abenteuer, wie ich es mag: Episch, mit großartigen Szenen und vielen frischen Ideen, eng mit der Spielwelt verwoben und trotzdem für sich allein spielbar. Warum habe ich es dann trotzdem nicht weitergelesen? Der Hauptgrund war - und soviel sag ich jetzt einfach mal ohne Spoilertag - die Feenwelt-Globule, die darin eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Ich kann die Dinger in Aventurien einfach nicht mehr sehen. "Globule" ist für mich die Abkürzung für "Ich wollte was machen, was in Aventurien dooferweise nicht erlaubt ist". Da hätte vieles deutlich besser nach Lorakis (Splittermond) gepasst. Nur dass es dort keine Stadt gibt, die auch nur entfernt das Look-and-Feel von Gareth hätte. So dass ich mich am Ende schlicht gefragt habe: "Wo würdest du das denn spielen wollen?" Und keine Antwort darauf gefunden habe.

Wer aber Aventurien im Allgemeinen und Gareth im Besonderen mag und sich nicht an Globulen stört, der kriegt hier aber soweit ich sehen konnte ein richtig cooles und überdies auch noch ziemlich umfangreiches Abenteuer. Ganz ehrlich: 24,95 € kann man im Rollenspielladen erheblich schlechter anlegen.
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Offline Village Idiot

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #3 am: 29.10.2015 | 21:47 »
Ich hab es nicht bewertet, weil ich als Spieler drin stecke und es dementsprechend noch nicht gelesen habe und das auch erst werde, wenn wir fertig sind.
Bislang ist es episch, magisch und phantastisch. Eine der schönsten DSA-Kampagnen, die ich bislang als Spieler erlebt habe. Es gibt zwar auch ein paar Kinken (ein Perlenschnurszenario und ein neues "Metatalent" das es locker aus dem Stand schafft, der abstruseste Regelwust in ganz DSA4 zu werden). Aber so ein Sense of Wonder hatte ich bei DSA schon seid der Anfangszeit nicht mehr.
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Online Thallion

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #4 am: 26.04.2016 | 10:07 »
http://rezensionen.nandurion.de/2014/04/13/steinerne-schwingen/

Zitat
Fazit

Steinerne Schwingen ist ein Wechselbad der Gefühle. Es gibt Konzepte, die ich sehr gut finde, darunter die Einbeziehung von gesetzestreuen Charakteren, wie sie immerhin regelmäßig von Krieger- und Magierakademien wie auch Priesterseminaren hervorgebracht werden. Auch das Weitertragen der Ergebnisse der einzelnen Abschnitte weiß zu gefallen und der Mechanismus der Inspiration in der Feenwelt sorgt für einen kurzweiligen Genrewechsel. Leider ist nicht alles eitel Sonnenschein: Über den gegenüber der schon heftigen Garethbox nochmal erhöhten Fantasylevel kann man geteilter Meinung sein, doch wenn Kreaturen wie der 20-Wörter-Vampir und der Gestaltwandler-Drogendealer einfach verheizt werden, wo es ein stinknormaler Mensch in der gleichen Rolle auch getan hätte, wird das fantastische mundan. Auch direkte Schwächen in der regelmechanischen Umsetzung, der Plausibilität der Handlung und der Dramaturgie machen es einem schwer, das Abenteuer so zu würdigen, wie es die obengenannten Stärken für sich allein eigentlich verdient hätten.

Neun Einhörner machten sich auf den Weg, das Feenreich in der Kaiserstadt zu retten. Eins wurde von sieben Schatten zerrissen, die sich nach minutenlanger Verfolgungsjagd durch einen Tempel noch immer nicht aufgelöst hatten. Ein weiteres kam aus dem Staunen nicht mehr raus, als sich sein Gemüsehändler als tharunischer Schwertmeister entpuppte, der sich bei dem Meckerdrachen-Bäcker nebenan über diese schreckliche Lautstärke beschwerte, in der die lebende Taverne alle Sauflieder mitgrölte. Das dritte wurde leider verhaftet, als es die Stadt des Lichts beklauen wollte. Und Einhorn vier verzweifelte, als es die Endschlacht gewann, ohne je einem der Erzfeinde im Kampf begegnet zu sein. Ein fünftes Einhorn wollte nach einer Überdosis gepanschtem Astraltrank schon die Stadt für einen Entzug verlassen, ließ sich aber dann doch mit den interessanten Konzepten, der guten Aufmachung und der spaßigen Gargylengruppe knapp zum Bleiben überreden. Somit verbleiben doch fünf Einhörner, die mit grimmiger Miene auf den Dächern Wacht über die Bürger Gothams Gareths halten. Trotz der mäßigen Ausbeute bin ich allerdings der Meinung, dass man aus Steinerne Schwingen vergnügliche Abende herausholen kann, wenn sich der Spielleiter nicht zu schade ist, einige Stunden in die Umarbeitung zu investieren – die Grundlagen eines tollen Abenteuers hat man hier auf jeden Fall gegeben, sofern man denn auf Ausflüge in die High Fantasy steht.

Offline Kriegsklinge

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #5 am: 26.04.2016 | 13:01 »
Mich überraschen die relativ zurückhaltenden Bewertungen hier.

Nach dem Lesen -- nicht spielen! -- war ich sehr angetan. Für DSA-Verhältnisse ist dieses Abenteuer richtig over the top. Die zugrunde liegende Idee ist originell, die Ausarbeitung scheint mir vom Lesen her gelungen. Mir sind an allen Ecken und Enden liebevolle, inspirierende Details aufgefallen, und zu guter Letzt dürfen aventurische Helden hier endlich mal richtig auf die Kacke hauen und etwas im Breitbandformat erleben, ohne dass SpielerInnen und Spielleitung vorher zig Bände Metaplot gewälzt haben müssen.

Das ist eben auch die Erklärung für den Kniff mit der Globule, der manche nervt: wenn man in Aventurien echt ohen Rücksicht auf (Metaplot-)Verluste losspielen will, muss man die Welt irgendwann verlassen. Finde ich aber so allemal besser, als gar keine großen Ideen abseits der Setzungen mehr zu verwirklichen.

Für mich aufgrund der Lektüre ein absolutes Highlight der jüngeren DSA-Geschichte und absolut zu empfehlen. Das Einzige, was mich gestört hat, war die alte DSA-Krankheit, in kleinstem Schriftbild tausende Details auszubreiten. Ich gehöre zu der "weniger wäre mehr"-Fraktion, zumal dadurch wie so oft einige Details in der Textwüste verschwinden, und man für die Verwendung als Spielmaterial sicherlich noch mal Eigenarbeit investieren muss. Daher leichter Punktabzug.

Dennoch dicke 4 von 5 Gargylen. .

Online Weltengeist

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #6 am: 26.04.2016 | 13:42 »
Ich spiele mit dem Gedanken, dass AB nach Lorakis zu verpflanzen und dort zu leiten. Falls mir das gelingt, kann ich sicher noch mehr dazu sagen.
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Luxferre

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #7 am: 26.04.2016 | 14:14 »
Ich spiele mit dem Gedanken, dass AB nach Lorakis zu verpflanzen und dort zu leiten. Falls mir das gelingt, kann ich sicher noch mehr dazu sagen.

Soll ichs Dir zurückschicken?  >;D

Online Weltengeist

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #8 am: 26.04.2016 | 15:38 »
Soll ichs Dir zurückschicken?  >;D

Zu spät, ich hab mir schon eins besorgt  ;)
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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #9 am: 4.05.2016 | 13:07 »
Orkenspalter TV
Late Nerd Show 62: Steinerne Schwingen, Geburtstagsgewinspiel und Angor

https://youtu.be/CWA70Yja_DQ?list=PL9lrD0EiOevREgql9IW9kRTA9AIq1aNTY

7,5 von 10 Punkten

Online Thallion

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #10 am: 11.06.2018 | 10:33 »
Weltengeists Abenteuer-Rezensionen
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,95386.msg134636542.html#msg134636542
Zitat
Fazit: Ich weiß noch nicht, was ich letztlich mit dem Abenteuer mache, aber es kriegt bei mir einen Ehrenplatz unter den besten Kaufabenteuern, die ich je in der Hand hatte (und davon gibt es bekanntlich einige). Und ich werde mir sicherlich noch einige andere Arbeiten von Herrn Hladek ansehen...

Offline Tsuyoshi Hamato

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #11 am: 18.02.2020 | 14:11 »
Ich leite Steinerne Schwingen gerade und finde es gut (4/5) und wäre sehr kurz davor es sehr gut zu bewerten.

Pro: Schöne Stimmung, schönes urbanes Szenario und viele gute Ideen drin. Gute, atmosphärische Zeichnungen, akzeptable Menge an Karten (wobei bei letzteren noch in einem Fall bessere Qualität und vor allem mehr Schauplätze zu kartieren echt schön wäre).

Nicht so schön:
- Für mich ist viel unnützes Zeug drin. Seitenweise geht es über Recherchen - die teils o.k. sind, teils vom SL spannender ausgestaltet werden müssten damit die Infomengen eine Daseinsberechtigung hätten - und Schnitzeljagd-Plots wo viele isolierte Fluff-Infos genannt werden die aus meiner Sicht wie präsentiert nicht immer spannend sind. Für Spannung wünschte ich mir da mehr Ideen / Ausarbeitungen wo die Spieler konkret handeln können und weniger "wir erwähnen jetzt 100 aus dem Schattenpfad fallende Gegenstände und Namen von Orten an denen man RAW kurz vorbeirennt und der SL sich wenn das im Rollenspiel Sinn machen soll einiges Eigenes dazuerfinden muss".
Ich hätte mir anstelle vieler nicht so wichtiger Infos mehr Details zur spannenden Ausgestaltung solcher Dinge wie "Verfolgung des Dämons" und "Kampf über den Dächern" gewünscht, wo man im Moment bis auf immerhin einige löbliche Miniszenarien oft einfach "nur" die Rahmeninfos bekommt. Die detailreiche Ausarbeitung im Band fällt dann stellenweise auf Unterthemen die ich fürs RPG unwichtig(er) fand, und ich muss folglich häufig selbst noch tätig werden das aus meiner Sicht Wichtige detaillierter auszuarbeiten.

Wiederum positiv gewendet: Denke ich mir die unwichtigen Passagen weg, wird immerhin der restliche Rahmen sehr gut abgesteckt, den ich an manchen Stellen halt dann wiederum mit weiterem Leben füllen muss.

Insgesamt aber eine positiv herausragender Kampagnenband.
« Letzte Änderung: 18.02.2020 | 14:26 von Tsuyoshi Hamato »

Online Weltengeist

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Re: Steinerne Schwingen (DSA) / Bewertung & Rezensionen
« Antwort #12 am: 6.03.2020 | 11:10 »
Aus meinem Rezi-Thread:

#53: Steinerne Schwingen

Autor: Dominic Hladek
System: DSA
Erschienen: 2014
Umfang: riesig (geschätzte 150 Stunden Spielzeit)

Warum habe ich das AB gelesen?

Das Konzept, eine Gargoylen-Kampagne in Gareth anzusiedeln, hat mich schon bei Erscheinen des Abenteuers fasziniert. Und irgendwie hatte ich auch noch die Idee im Kopf, ob man das Ganze irgendwie für "Leagues of Adventure" nach London verlegen kann...

Plot

In Gareth tobt ein Krieg zwischen den Gargoylen. Diese sind zwar durchgängig nicht wirklich menschenfreundlich, aber während einige von ihnen das unerklärliche Bedürfnis haben, die Stadt zu schützen, wollen andere sie vernichten. Was ihnen sogar gelingen könnte, wenn sie es schaffen, das Feenreich zu zerstören, das sich einst an der gleichen Stelle befand...

Eindruck

Was für ein unfassbares Hammer-Abenteuer! Was hier an Ideen verarbeitet wurde, ist einfach nicht zu fassen. Um mal ein paar Highlights herauszupicken:
  • Die SC lernen die "Schattenpfade" kennen - magische Abkürzungen durch Gareth, die in Wahrheit durch die Feenwelten führen und zu allerlei absurden Effekten in Sachen Raum und Zeit führen. Hier z.B. einen Krimi zu lösen oder einen Verbrecher in einem Haus zu suchen, das mal 5, 6 oder 7 Stockwerke hat, ist eine ganz neue Herausforderung.
  • Die SC müssen eine Zeitlang unter den "Leuten vom Dämmertor" leben - Menschen, die nicht mehr so ganz von dieser Welt sind und daher von den Lebenden kaum noch wahrgenommen werden. Wie schaffen sie es, wieder zu normalen Menschen zu werden?
  • Ein versteinerter Gargoyl, der als Alveraniars-Statue im Tempel des Lichts steht, muss gewissermaßen unter Praios Nase weg geklaut werden (wenn das nicht das Highlight für jeden Phexjünger ist, was dann?)
  • Eine Feenwelt muss durchreist werden, wo Wege nicht durch gewanderte Stunden oder Meilen bezwungen werden, sondern durch abgedrehte Ideen.
  • Neun Türme müssen in der Feenwelt geöffnet und in Gareth verteidigt werden (wobei ersteres oft total abgedreht und letzteres teilweise hammerhart ist)
Es wird zudem die Möglichkeit geboten, das Abenteuer entweder mit eher ehrenhaften oder mit ehren phexischen Helden zu spielen.

Das Abenteuer stellt erhebliche Anforderungen an den Spielleiter, da es ziemlich offen behalten ist und es gilt, den Überblick über zahlreiche Handlungsstränge und NSC zu behalten. Ich denke aber, dass sich der Aufwand wirklich lohnen könnte, wenn man die richtige Truppe hat, die sich für eine für aventurische Verhältnisse wirklich episch-abgedrehte Kampagne begeistern kann und auch mal ein Jahr lang am Ball bleibt. Denn eigentlich ist das hier ja kein Abenteuer, sondern eine Kampagne, in der man locker 4000-5000 EP pro Held verdienen und entsprechende Kompetenzsprünge machen kann.

Natürlich gibt es kleinere Punkte, die man kritisieren könnte. So kann es sein, dass die Gruppe den bösen Überdämon (ich kenne mich mit DSA-Dämonen nicht so aus, habe aber das Gefühl, dass der alles sprengt, was ich sonst so bei DSA gesehen habe), zur Hälfte der Kampagne vernichtet, nur damit der Oberschurke ihn einfach neu beschwört. Sowas motiviert natürlich ganz ungemein. Auch wird schon wieder die Forderung gestellt, dass der fiese Gargoyl Rosthaut (der auf dem Titelbild) doch bitte überleben solle, weil man den vielleicht noch mal braucht. Dabei hat die Gruppe ihn tatsächlich fast die ganze Zeit lang gejagt und am Ende auch gestellt. Da finde ich sowas einfach unnötig. Erfreulich ist dagegen der Hinweis, dass Gareth ruhig vernichtet werden kann, auch wenn das natürlich im "offiziellen" Gareth nicht passiert - diese Erkenntnis, dass ein Scheitern der Helden durchaus möglich ist und heftige Konsequenzen haben kann, war ja bei DSA nicht immer so verbreitet.

Fazit: Ich weiß noch nicht, was ich letztlich mit dem Abenteuer mache, aber es kriegt bei mir einen Ehrenplatz unter den besten Kaufabenteuern, die ich je in der Hand hatte (und davon gibt es bekanntlich einige). Und ich werde mir sicherlich noch einige andere Arbeiten von Herrn Hladek ansehen...
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

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