Autor Thema: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion  (Gelesen 8836 mal)

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Offline Tintenteufel

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Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« am: 14.10.2016 | 16:49 »
Wie wichtig ist die ingame Bedeutung von fiktiven Dingen, bspw. von Personen, Orten und Gegenständen, in euren Spielen?

Bitte vergebt mir falls es ein ähnliches Thema bereits gibt, und weist mich darauf hin.

Wir spielen z. B. schon etwas länger D&D (18 Jahre), in verschiedensten Editionen und nutzen kaum andere Systeme, und manchmal befürchte ich, dass meine Spieler und Mitspieler immer abgebrühter werden. Zu abgebrüht. Sie verlieren bzw. bauen erst gar keine Wertschätzung für die Dinge auf, die im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stehen. Und das wirkt sich meist sehr schlecht auf die Motivation der Spielercharaktere aus, die ja eben auch nur von den Spielern gesteuert werden.

Der Einfachheit halber bringe ich zwar Beispiele aus unseren D&D-Runden, und das auch noch aus solchen die in den Vergessenen Reichen spielen, aber das soll bitte in keinster Weise Spieler andere Systeme oä abschrecken, ausschließen oder davon abhalten sich an einer Diskussion zu beteiligen. Es versteht sich nur zur Verdeutlichung der Problematik, die ich für übertragbar halte.

Wird bspw. eine Siedlung bedroht geht es für meinen Geschmack in unserem Spiel zu oft nur um die vordergründigen Bedrohungen, wie die drei Orks denen sie gerade am Stadttor gegenüber stehen. Es geht weniger darum die Stadt hinter dem Tor vor der Armee hinter den Orks zu retten. Wenn ihr versteht auf was ich hinaus will. Vielleicht wiegen sich die Spieler hier auch zu sehr in Sicherheit, von wegen „Ach, der SL wird Baldurs Tor, ganz bestimmt nicht zu Bruch gehen lassen!“. Es muss also Konsequenzen geben. Gut, aber den Spielern muss doch auch zunächst generell an den Dingen gelegen sein. Ihre SC schätzen sie schon allein wegen dem Zeitaufwand für die Erstellung, doch gute Geschichten bedürfen mMn mehr Dinge um die es geht als die eigene Haut.

Meine Hoffnung bei der Verwendung von bekannten Settings wie den Vergessenen Reichen war immer, dass es hier eben jede Menge Personen, Orte und Gegenstände gibt, die ja schon durch unterschiedlichste Medien bereits mit Bedeutung aufgeladen sind. Natürlich ist hier die Voraussetzung, dass solche andere Medien bereits konsumiert wurden, aber das war oder ist in unserer Runde der Fall.

Wie lädt man also jene fiktiven Dinge mit Bedeutung auf, um bessere Geschichten und Abenteuer zu erzählen und zu erleben? Wie ist das in euren Runden bzw. wie macht ihr das?

LG, Mhyr
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ErikErikson

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #1 am: 14.10.2016 | 16:59 »
Verstehe ich das richtig, die konsumieren diverse Medien zu den vergessenen Reichen, und ihnen sind die VG trotzdem noch herzlich egal?

Dann ist Hopfen und Malz verloren.

Eventuell sind die Sachen schlicht nicht gut. Versuchs doch mal mit Faerun, da gibts die schönen Untotenbände von Byers.

Eventuell wissen hier die DSA Spieler Bescheid, DSA ist IMO das System, was die Leute am stärksten in ein Setting hineinzieht.
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 17:02 von ErikErikson »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #2 am: 14.10.2016 | 17:01 »
Sie verlieren bzw. bauen erst gar keine Wertschätzung für die Dinge auf, die im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stehen.
Warum?
.
Zitat
Wird bspw. eine Siedlung bedroht geht es für meinen Geschmack in unserem Spiel zu oft nur um die vordergründigen Bedrohungen, wie die drei Orks denen sie gerade am Stadttor gegenüber stehen
. Verständlich, wenn sie die Bedrohung nicht bezwingen, ist die Orkhorde für sie nur theoretisch ein Problem

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Pyromancer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #3 am: 14.10.2016 | 17:02 »
Wie wichtig ist die ingame Bedeutung von fiktiven Dingen, bspw. von Personen, Orten und Gegenständen, in euren Spielen?

...

Wie lädt man also jene fiktiven Dinge mit Bedeutung auf, um bessere Geschichten und Abenteuer zu erzählen und zu erleben? Wie ist das in euren Runden bzw. wie macht ihr das?

Ich hab da schon einmal etwas darüber geschrieben:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,78740.0.html

Swafnir

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #4 am: 14.10.2016 | 17:04 »
Vielleicht solltest du einfach mal Baldurs Gate platt machen.

Offline 1of3

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #5 am: 14.10.2016 | 17:04 »
Möglicher Weise ist der Ansatz falsch? Du präsentierst ja anscheinend Inhalt und erwartest, dass er deinen Mitspielern am Herzen liegt. Das ist natürlich wünschenswert, aber wenn du regelmäßig nicht den Nerv triffst, solltest du vielleicht was Anderes machen. Lass doch mal sie den Content generieren und schau, was sie gestalten. Das wird dann wohl eher Interesse wecken.

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #6 am: 14.10.2016 | 17:05 »
Verstehe ich das richtig, die konsumieren diverse Medien zu den vergessenen Reichen, und ihnen sind die VG trotzdem noch herzlich egal?

Ja, so ungefähr. Vielleicht kommt es aber auch nur mir so vor.

Eventuell sind die Sachen schlicht nicht gut. Versuchs doch mal mit Faerun, da gibts die schönen Untotenbände von Byers.
Meinst du die Haunted Lands Trilogy? Faerun ist ja aber mehr oder weniger die Vergessenen Reiche, wenn man nicht unbedingt in Kara-Tur oder so spielt...

Eventuell wissen hier die DSA Spieler Bescheid, DSA ist IMO das System, was die Leute am stärksten in ein Setting hineinzieht.

Das wäre wirklich mal interessant!
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Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #7 am: 14.10.2016 | 17:07 »
Warum?

Genau das ist die Frage der ich versuche auf den Grund zu gehen.

Verständlich, wenn sie die Bedrohung nicht bezwingen, ist die Orkhorde für sie nur theoretisch ein Problem

Schon auch klar, step by step, aber mir kommt das oft wie step ohne by step vor.

@Pyromancer: Danke für den Link! Werde ich mir gleich mal zu Gemüte führen.

Vielleicht solltest du einfach mal Baldurs Gate platt machen.

Ja, du hast Recht. Als ich es geschrieben habe, habe ich es mir auch gedacht. Kill your Darlings!

Möglicher Weise ist der Ansatz falsch? Du präsentierst ja anscheinend Inhalt und erwartest, dass er deinen Mitspielern am Herzen liegt. Das ist natürlich wünschenswert, aber wenn du regelmäßig nicht den Nerv triffst, solltest du vielleicht was Anderes machen. Lass doch mal sie den Content generieren und schau, was sie gestalten. Das wird dann wohl eher Interesse wecken.

Spieler-generierter Content ist sicher ein ganz guter Ansatz. Meine sind leider stink faul. Vielleicht habe ich das in der langen Zeit die wir schon zusammen spielen (mit der Mehrheit immerhin gute 15 Jahre) aber auch immer pädagogisch falsch gemacht und ihnen zu viel abgenommen bzw. aus der Hand genommen. Und, klar, du hast Recht. Was bei einem Spielercharakter gilt, gilt sicher auch für einen Ort oä, für dessen Erschaffung sie ja auch Zeit investieren müssen/mussten. Die Frage ist nur, wie ich sie dazu bringen könnte oder in welchem Rahmen das stattfindet. Wir spielen mittlerweile überwiegend Kaufabenteuer.
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 17:15 von Mhyr »
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Offline Bad Horse

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #8 am: 14.10.2016 | 17:10 »
Zwei Möglichkeiten:

- Kram, der den Chars gehört, und der nicht so einfach wegzuschaffen ist. Ein Haus eignet sich ganz gut, wenn sie eh größtenteils in derselben Stadt sind. Aber du solltest eine Geschichte damit verbinden; nicht einfach nur irgendein Haus, sondern das Haus, in dem sie die Tochter des Händler Omar Al-Schulze gefunden und vor Rattenghoulen gerettet haben und wo sie dann beim Einzug noch den Geist des Rattenghoulmagiers loswerden mussten.
- Sympathische NSCs. Das ist natürlich die hohe Kunst, NSCs einzuführen, die die Spieler mögen. Es hilft oft, wenn die NSCs die SCs schamlos bewundern und ihnen entweder Gefallen tun oder versuchen, ihnen zu helfen (auch wenn das erfolglos ist). Wenn sie Omars Tochter gerettet haben, kann die ein Kontakt werden. Vielleicht studiert sie ja an der Magierakademie? Oder Omar selbst kann hilfreich sein. Generell lohnt es sich, NSCs ein Gesicht zu geben - du musst aber bereit sein, den NSC wieder verschwinden zu lassen, wenn die SCs nichts mit ihm anfangen können / wollen.

Insgesamt hilft es natürlich, wenn die Chars keine wurzellosen Murderhobos sind, die ständig in der Gegend herumziehen. Eine Homebase heißt ja nicht, dass sie die nie wieder verlassen.

Es geht hier aber eher um ein spezifisches Problem und nicht um den theoretischen Unterbau, wenn ich das richtig sehe?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Anastylos

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #9 am: 14.10.2016 | 17:24 »
. Es geht weniger darum die Stadt hinter dem Tor vor der Armee hinter den Orks zu retten. Wenn ihr versteht auf was ich hinaus will. Vielleicht wiegen sich die Spieler hier auch zu sehr in Sicherheit, von wegen „Ach, der SL wird Baldurs Tor, ganz bestimmt nicht zu Bruch gehen lassen!“.

Hier liegt meiner Meinung nach der Hund begraben. Wenn man den Spielen Begegnungen vorsetzt dann werden diese der Reihe nach abgegrast. Wenn es einen Plot gibt dann gibt es auch Plotimunität. Entweder wird die Stadt erobert oder halt nicht, was die Spieler tun ist da unwichtig.

Ich persönlich leite anders. Es gibt keinen Plot es gibt nur Antagonisten. Die háben Ziele, die haben Informationen, etc. und handeln deswegen. Ein Lichkönig belagert eine Stadt. Ich kenne seine Streitkräfte und die Streitkräfte der Stadt und weiß das die Sadt fallen wird wenn sich nichts ändert. Die Spieler müssen sich etwas einfallen lassen. Vielleicht stehlen sie ein wichtiges Artefakt das die Untoten brauchen. der Lichkönig wird das Artefakt schwer bewachen, also müssen die Spieler überlegen wie sie an das Artefakt kommen. Efentuell bringen sie einen ehrgeizigen Priester auf ihre Seite der die Wächter ablenkt. Wenn die Spieler gute Ideen haben, egal was gehe ich darauf ein und es klappt.
Wird das Artefakt gestohlen reagiert der Lichkönig natürlich darauf. Er wird den Verräter in den eigenen Reihen suchen und diese Unruhe können die Spieler ausnutzen. Gleichzeitig wird er über die Kanalisation Spione in die Stadt schleußen die herausfinden sollen wo das Artefakt ist.
Wichtig ist auch das der Antagonist Fehler macht, vielleicht ist er zu ehrgeizig oder er will um jeden Preis Rache... alles Dinge die die Spieler ausnutzen können.
Sollten die Spieler sich nicht einfallen lassen dann fällt die Stadt und die Spieler müssen schauen ob sie noch Zivilisten evakuieren können.

Wobei ich auch mit Fate spiele und mit eigenen Settings, weil ich da alle Freiheit habe die ich will und die Spieler natürlich auch.

ErikErikson

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #10 am: 14.10.2016 | 17:26 »
Ja, so ungefähr. Vielleicht kommt es aber auch nur mir so vor.
Meinst du die Haunted Lands Trilogy? Faerun ist ja aber mehr oder weniger die Vergessenen Reiche, wenn man nicht unbedingt in Kara-Tur oder so spielt...

Genau! Die sind sehr schön mit den Ländern verwoben und man kann auch gut NSC aus den Protagonisten machen.

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #11 am: 14.10.2016 | 17:26 »
Zwei Möglichkeiten:

- Kram, der den Chars gehört, und der nicht so einfach wegzuschaffen ist. Ein Haus eignet sich ganz gut, wenn sie eh größtenteils in derselben Stadt sind. Aber du solltest eine Geschichte damit verbinden; nicht einfach nur irgendein Haus, sondern das Haus, in dem sie die Tochter des Händler Omar Al-Schulze gefunden und vor Rattenghoulen gerettet haben und wo sie dann beim Einzug noch den Geist des Rattenghoulmagiers loswerden mussten.
- Sympathische NSCs. Das ist natürlich die hohe Kunst, NSCs einzuführen, die die Spieler mögen. Es hilft oft, wenn die NSCs die SCs schamlos bewundern und ihnen entweder Gefallen tun oder versuchen, ihnen zu helfen (auch wenn das erfolglos ist). Wenn sie Omars Tochter gerettet haben, kann die ein Kontakt werden. Vielleicht studiert sie ja an der Magierakademie? Oder Omar selbst kann hilfreich sein. Generell lohnt es sich, NSCs ein Gesicht zu geben - du musst aber bereit sein, den NSC wieder verschwinden zu lassen, wenn die SCs nichts mit ihm anfangen können / wollen.

Insgesamt hilft es natürlich, wenn die Chars keine wurzellosen Murderhobos sind, die ständig in der Gegend herumziehen. Eine Homebase heißt ja nicht, dass sie die nie wieder verlassen.

Es geht hier aber eher um ein spezifisches Problem und nicht um den theoretischen Unterbau, wenn ich das richtig sehe?

Ja, von beidem etwas, vermutlich.

Deinen ersten Vorschlag habe ich schon mal versucht anzubringen:

Zitat
Belohnung Jeder ruhmreiche Wächter des Runensteins soll eine Werkstatt im Zwergental erhalten. Dabei wird es sich um eine schlichte Kammer in der Flanke von Kelvins Steinhügel handeln, die mit jeglichem nötigen Werkzeug ausgestattet ist, um einem ordentlichen Handwerk im Sinne von Moradin dem Seelenschmied nachzugehen.

Unsere neue Kampagne startet erst kommende Woche und ich habe daher natürlich noch keinen Erfahrungswert.

Wir spielen Storm King's Thunder, eine sandboxy Kampagne mit mMn viel Platz für Eigenkreationen. Es wird davon ausgegangen, dass die Spieler in gewissen Situationen auch NSCs übernehmen. Hier verspreche ich mir auch schon etwas. Aber ja, die Spieler an Emotionen zu - in diesem Fall - Personen zu packen wäre ein gangbarer Weg, wenn sie sich mal darauf einlassen.
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #12 am: 14.10.2016 | 17:33 »
Ist manchmal einfach schwer. Letzten 2 Abende.

Abend 1: Ziemlich gutes Horrorfeeling, war sehr gritty und ich hatte das Gefühl den Spielern sind ihre Charaktere und die der anderen wichtig.
Abend 2: Kurzes Horrorfeeling, dann sofort abgenutzt und irgendwie splattermäßig und so wirklich Immersion kam glaube ich nicht auf und das obwohl die Spieler sich sehr bemüht haben, aber es schimmerte halt immer wieder ein Flacher Witz durch und sofort war jede Ernsthaftigkeit und Bedeutungschwangerschaft fürn Popo. Auch ich selbst bin immer wieder draufeingestiegen und war stark beteiligt am immersionslosen Abend.

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #13 am: 14.10.2016 | 17:47 »
Genau das ist die Frage der ich versuche auf den Grund zu gehen.
Fragen?



Schon auch klar, step by step, aber mir kommt das oft wie step ohne by step vor.

Zitat
Ja, du hast Recht. Als ich es geschrieben habe, habe ich es mir auch gedacht. Kill your Darlings!
Nimm  keine Darlings, der SL verwendet sie gegen dich oder bringt sie um?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #14 am: 14.10.2016 | 17:55 »
Ist manchmal einfach schwer. Letzten 2 Abende.

Abend 1: Ziemlich gutes Horrorfeeling, war sehr gritty und ich hatte das Gefühl den Spielern sind ihre Charaktere und die der anderen wichtig.
Abend 2: Kurzes Horrorfeeling, dann sofort abgenutzt und irgendwie splattermäßig und so wirklich Immersion kam glaube ich nicht auf und das obwohl die Spieler sich sehr bemüht haben, aber es schimmerte halt immer wieder ein Flacher Witz durch und sofort war jede Ernsthaftigkeit und Bedeutungschwangerschaft fürn Popo. Auch ich selbst bin immer wieder draufeingestiegen und war stark beteiligt am immersionslosen Abend.

In unserer letzten "Horror-Kampagne" war ein ähnlicher bzw. ein ebensolcher, sich stetig steigernder Effekt zu beobachten.
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Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #15 am: 14.10.2016 | 17:59 »
Fragen?

Ja:

Zitat von: Mhyr
Sie verlieren bzw. bauen erst gar keine Wertschätzung für die Dinge auf, die im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stehen.

Warum?

*

Nimm keine Darlings, der SL verwendet sie gegen dich oder bringt sie um?

Das sollen sie natürlich nicht lernen, oder was meinst du genau?
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #16 am: 14.10.2016 | 18:07 »
Hast du sie mal gefragt warum das so ist.

Zitat
Das sollen sie natürlich nicht lernen, oder was meinst du genau?
Das es eine altbeliebte Taktik von SLs ist Darlings gegen die Gruppe einzusetzen.

Mal ein Darling der entführt, getötet oder zum Verräter wird ist eines - ist das ein Dauerstandard ...

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #17 am: 14.10.2016 | 18:30 »
Und die Alternative ist, entweder keine NSCs zu haben, die die SCs mögen, oder diese NSCs nie in Gefahr geraten zu lassen?  wtf?

Wenn ich emotionales Investment an NSCs hänge, dann will zumindest ich, dass damit auch etwas passiert.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #18 am: 14.10.2016 | 18:55 »
Und die Alternative ist, entweder keine NSCs zu haben, die die SCs mögen, oder diese NSCs nie in Gefahr geraten zu lassen?  wtf?

Wenn ich emotionales Investment an NSCs hänge, dann will zumindest ich, dass damit auch etwas passiert.
Klar, aber ist damit die Automatische Darling Schlachtermaschine oder Er ist ein Verräter Trigger gemeint
“Uh, hey Bob?”
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Offline Zarkov

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #19 am: 14.10.2016 | 19:07 »
„Kill your darlings“ hieß hier ja eigentlich nur, die heiligen Kühe des Settings zum Schlachten freigeben. In diesem Fall eben Baldur’s Gate.
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #20 am: 14.10.2016 | 19:12 »
„Kill your darlings“ hieß hier ja eigentlich nur, die heiligen Kühe des Settings zum Schlachten freigeben. In diesem Fall eben Baldur’s Gate.

Das erscheint mir sinnvoller.  ^-^
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline Boba Fett

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #21 am: 14.10.2016 | 19:47 »
Wenn ihr eh eine neue kampagne beginnt, dann lass die gruppe mit dir zusammen doch eine kleine stadt auscharakterisieren. Mit stadtplan und den wichtigsten nscs.
Und dann spielt darin.
Anfangs lernen die leute die nsc kennen und schätzen (oder eben uch mal nicht und dann bessert sich das verhältnis) und die Abenteuer spielen ausserhalb der stadt. Dann verdichten sich die hinweise, dass sich etwas zusammenbraut und dann gerät die stadt in gefahr und die leute müssen ran.
Wenn dann ein NSC stirbt hat er Geschichte und Beziehung. Der Schmied, der für aufrechte Charaktere beim Preis mal ein Auge zudrückte. Und der Nachfolger ist erstmal ein Geizhals. Oder die Schankmaid, die gerne geflirtet hat...
Und natürlich haben die Charaktere auch ein Haus. Vielleicht brennt es ab und alle helfen beim Löschen...

In höheren Stufen werden sie vielleicht selber zu Führungspersönlichkeiten, wenn sie sich nicht gerade benehmen wie die Axt im Walde...

Tja und wenn alle Stricke reissen, dann kommt halt der Orksturm angeführt vom Trollkommando und ebnet die Stadt ein. Und dann...
...dann wird weitergespielt. Die Stadt muss wieder aufgebaut werden. Die Überlebenden brauchen Hilfe. Gefangene müssen befreit werden. Geld für den Wiederaufbau muss beschaftt werden, ...

Da gibts so viele Optionen
...
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 19:53 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #22 am: 14.10.2016 | 21:12 »
Ja, das Töten der Liebsten (egal ob Stadt, Land, NSC) sollte sicher wie so viele Dinge in Maßen betrieben werden. Aber ist bestimmt ein guter Tipp. Ich muss es halt nur schaffen, dass vorher ein gewisser Bezug zu den SC besteht.

Wenn ihr eh eine neue kampagne beginnt, dann lass die gruppe mit dir zusammen doch eine kleine stadt auscharakterisieren. Mit stadtplan und den wichtigsten nscs.
Und dann spielt darin.
Anfangs lernen die leute die nsc kennen und schätzen (oder eben uch mal nicht und dann bessert sich das verhältnis) und die Abenteuer spielen ausserhalb der stadt. Dann verdichten sich die hinweise, dass sich etwas zusammenbraut und dann gerät die stadt in gefahr und die leute müssen ran.
Wenn dann ein NSC stirbt hat er Geschichte und Beziehung. Der Schmied, der für aufrechte Charaktere beim Preis mal ein Auge zudrückte. Und der Nachfolger ist erstmal ein Geizhals. Oder die Schankmaid, die gerne geflirtet hat...
Und natürlich haben die Charaktere auch ein Haus. Vielleicht brennt es ab und alle helfen beim Löschen...

In höheren Stufen werden sie vielleicht selber zu Führungspersönlichkeiten, wenn sie sich nicht gerade benehmen wie die Axt im Walde...

Tja und wenn alle Stricke reissen, dann kommt halt der Orksturm angeführt vom Trollkommando und ebnet die Stadt ein. Und dann...
...dann wird weitergespielt. Die Stadt muss wieder aufgebaut werden. Die Überlebenden brauchen Hilfe. Gefangene müssen befreit werden. Geld für den Wiederaufbau muss beschaftt werden, ...

Da gibts so viele Optionen
...

Jau, das klingt schon gut. Ich bezweifle jedoch, dass wir das mit einer Runde die nur 1/Monat laufen wird hinbekommen. Zumal wir auf Stufe 5 in SKT, eine vorgefertigte sandboxy + Roadtrip-Kampagne, einsteigen. Aber das gute Stück hat Mut zur Lücke und nachdem
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angegriffen und vielleicht/vielleicht aber auch nicht von den SC verteidigt wurde, geht es ins idyllische Zwergental, wo so ein Spieler-bestimmter Weltenbau durchaus betrieben werden könnte. Auch ein guter Tipp, danke!!
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 21:21 von Mhyr »
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Offline Boba Fett

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #23 am: 14.10.2016 | 21:19 »
Ich denke, es muß nicht gleich töten sein. Bedrohen reicht - erst wenn sie das nicht ernst nehmen, müssen Konsequenzen folgen...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #24 am: 14.10.2016 | 21:22 »
Ja, aber um eine Bedrohung ausüben zu können, muss den Spielern eben auch was an den Dingen liegen.  :'(
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