Autor Thema: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion  (Gelesen 8832 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #25 am: 14.10.2016 | 21:32 »
Dann musst du mit denen gemeinsam dinge schaffen, die ihnen etwas bedeuten.
Für das selbst erschaffene empfindet man immer noch am meisten...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Maarzan

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #26 am: 14.10.2016 | 21:42 »
Ketzerisch gefragt: Warum ist es denn wichtig, dass die Spieler da besondere emotionale Bande an NSC oder ähnliches binden? Den spielern selbst scheint es ja nicht wichtig zu sein, zumindest nicht wichtig genug.

Üblicherweise ist dann doch der Hintergedanke die Spieler an diesen Fäden dann wie Marinonetten zu ziehen oder aber "Drama" sie die entsprechenden stilistisch wertvollen Verlusttraumatisierungen erleben zu lassen und weil diese Stränge sich ja nicht so reichlich ausbilden wird sich dann eben auf alles gestürzt, was da ausbeutbar genug aussieht umd den Spielern daraus einen dramatischen Strick zu drehen. 

Und genau das werden viele  - und diese Spieler scheinen ja dazu zu gehören - zu vermeiden versuchen.

Meine Antwort: Schmeist den Kerl raus, der da von "besserer Geschichte " redet und vielleicht heilt die Zeit ja ein paar storytellerbedingte Wunden, wenn NSC einfach nur wieder NSC sind und nicht mehr Plothooks und Dramatikeffekte.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Pyromancer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #27 am: 14.10.2016 | 21:45 »
Ja, aber um eine Bedrohung ausüben zu können, muss den Spielern eben auch was an den Dingen liegen.  :'(

Wenn's den Spielern egal ist, dann ist es egal. Aber wenn die Spieler da keine Emotionen investieren wollen, dann kannst du daran nur sehr schwer ändern.

Offline nobody@home

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #28 am: 14.10.2016 | 21:46 »
Ja, aber um eine Bedrohung ausüben zu können, muss den Spielern eben auch was an den Dingen liegen.  :'(

Und damit wird umgekehrt ein Schuh draus, denn wenn die Spieler sich erst mal (ob nun berechtigterweise oder nicht, sei mal dahingestellt) in den Kopf gesetzt haben, daß die Dinge, an denen ihnen liegen soll, eh nur da sind, damit der SL sie dann damit triezen kann, dann werden sie natürlich den Deibel tun und sich noch auf irgendwelche emotionalen Bindungen an Spielwelt und NSC einlassen. Dabei hilft gegebenenfalls noch, daß all diese Dinge "ja sowieso nicht echt" sind...

Die Dosis macht's halt.

Offline D. M_Athair

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #29 am: 14.10.2016 | 22:13 »
... ich hätte auch Schwierigkeiten damit den Realms Bedeutung zuzumessen. Das ist bei Aventurien schon schwierig.
Weil ... ich das Gefühl habe/hätte: Das Setting ist der Star. Es gibt viele "wichtige NSC und Orte" ... die aber mit meiner Figur nichts zu tun haben. Eine Spielweise, die auf Aufträge/Quests Wert legt verstärkt das ganze noch.

Mir ging das in Neverwinter Nights so, dass mich die Story irgendwann verloren hatte und mein einziges Interesse meinem SC galt.
Von der Story weiß ich heute nur noch den Anfang ... an meinen Charakter - einen Gnomen Druiden - erinnere ich mich noch sehr gut.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Rorschachhamster

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #30 am: 14.10.2016 | 22:59 »
Wenn's den Spielern egal ist, dann ist es egal. Aber wenn die Spieler da keine Emotionen investieren wollen, dann kannst du daran nur sehr schwer ändern.
Wobei das sich meiner Erfahrung nach ändern kann, wenn die Spieler direkt mit den Konsequenzen konfrontiert werden. Es hat halt ne andere Qualität, in Rauchenden Trümmern zu stehen als einfach nur eine theoretische Möglichkeit der rauchenden Trümmer zu bedenken.  >;D 

Edit: Achso, und Kaufabenteuer haben halt das Problem, das sie oft nur Episodenhaft sind und dann vorbei. Da nützt es wenn man wichtige Komponenten durch alte Feinde bzw. Freunde etc. ersetzt.
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 23:00 von Rorschachhamster »
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Chruschtschow

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #31 am: 15.10.2016 | 07:00 »
Und wieso muss es immer Bedrohung oder Verlust sein. Gib den persönlicheren Verbindungen in die Spielwelt erst ein Mal positive Bedeutung. Da weiß der alte Mentor was. Der Waffenhändler deiner Wahl hat auch mal ein Angebot, kann vielleicht auch mal einen Tipp in Richtung eines bestimmten Zauberschwertes geben. Baldurs Tor? Ist scheißegal, solange die Leute darin nicht lebendig sind.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #32 am: 15.10.2016 | 17:01 »
Wenn ich trotzden mal ein Vermutung äußern darf: Kann es sein, dass die Spieler etwas gelangweilt sind?
Und ist es möglich, dass ihre Charaktere schon lange nicht mehr wirklich in Gefahr waren? Sind sie sich vielleicht ein Bißchen zu sicher, dass sie immer überleben?
Wenn das der Fall sein sollte, dann rate ich zunächst die Herausforderung deutlich zu erhöhen, und ihnen den : "Ihr überlebt sicher, egal was ihr tut, Gutschein " zu entziehen. Wenn sie die Welt und ihre Herausforderungen wieder ernst nehmen, dann gilt das meist auch für ihren Charakter.
Kann es sein, dass es sich um "unsterbliche" hochstufige Charaktere handelt?  Falls ja, dann erstmal weg mit der Untersterblichkeit.
(Spieler können riechen, wenn ein SL sie in Watte packt, oder sogar dafür sorgt, dass auch keiner über die Klinge springt)
Wenn die Aufmerksamkeit dann wieder da ist, und damit auch der Respekt für die Welt, kann man diese weiter ausbauen. Indem man, wie Vorschreiber schon angedeutet, besondere soziale Beziehungen aufbaut, Konflikte erzeugt usw.

Wie gesagt, kann auch sein, dass ich falsch liege, aber vielleicht hilft es auch weiter.

Grüße von Realbad Issi >;D

« Letzte Änderung: 15.10.2016 | 17:23 von Issi »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #33 am: 15.10.2016 | 17:17 »

Wenn das der Fall sein sollte, dann rate ich zunächst die Herausforderung deutlich zu erhöhen,
die Herausforderungen sollen mitwachsen - nicht die Welt
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Glühbirne

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #34 am: 15.10.2016 | 19:31 »
Ich würde fragen stellen:

"Was denkst du darüber, dass die Orks grade das Dorf niedergebrannt haben?"
"Der Schmied gibt dir doch immer Rabatt. Warum eigentlich?"
"Was hältst du vom Bürgermeister?"
"Die Stadt ist in ernster Gefahr durch die Oger. Hast du Sorgen deswegen?"

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #35 am: 16.10.2016 | 10:51 »
Habe gerade leider nicht viel Zeit, daher nur kurz ein VIELEN DANK für die konstruktive Diskussion und die wertvollen Tipps die zusammengekommen sind! Hoffe bald ausführlicher auf eure Vorschläge und Anregungen eingehen zu können.

LG, Mhyr
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Offline Antariuk

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #36 am: 16.10.2016 | 11:27 »
Viele gute Möglichkeiten wurden hier schon genannt, aber was mMn besonders in D&D und verwandten Systemen (ich vermute dass der OT das benutzt) gut zieht ist wenn Konsequenzen aus irgendwelchen Handlungen sich nicht nur auf die Spielwelt und der Verhältnis dieser Welt zu den SCs konzentrieren, sondern dass die Spieler das auch direkt merken weil Dinge, die einem als D&D-Spieler i.d.R. wichtig sind, jetzt mehr oder weniger gut als vorher funktionieren. Vor allem magische Heilung sowie der An-/Verkauf von magischen Gegenständen. Damit ist nicht gemeint den Spieler Zugang zu so wichtiger Infrastruktur komplett zu versagen, aber man kann es durchaus schwerer machen z.B. indem man konkurrierende Gilden oder Orden mit unterschiedlichen Angeboten und Portfiolios etabliert, die alle bestimmte Dinge attraktiver anbieten als der Rest. Verhageln die SCs sich jetzt den Zugang zu einer dieser Fraktionen, tut das oft mehr weh als wenn es "nur" Story NSCs wären weil es jetzt auch um die potentielle Ausrüstung der Charaktere (oder gar deren Überleben bei fiesen Krankheiten usw.) geht. Ich finde dass die Taktik - in moderaten Dosen - in D&D und Co. einfach gut funktioniert weil es mit den Dingen interagiert die vom Spiel als wichtige Elemente kommuniziert werden. Bei anderen Systemen mit anderer Gewichtung wäre dass dann u.U. kein guter Ansatz mehr.
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Offline KhornedBeef

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #37 am: 16.10.2016 | 19:46 »
Spontane Idee: leg ihre Gehirne rein! Gibt es ein fiktives Werk dass alle Spieler kennen? Vermutlich! Strick Plotelemente, bei denen sie sicher denken, "aah, das ist The Dark Knight, ich muss auf den Joker achten " und dann brich ihre Erwartungen, wenn sich ihre hirne in die bereits bekannte Handlung eingefühlt haben. Mit einem guten Twist. Der sie aufgrund ihrer vorherigen Annahmen in die bredouille bringt. Nope, Batman tötet den Joker nach der Geiselnahme, und Harvey Dent gewinnt, weil er alles geplant hat.
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Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #38 am: 17.10.2016 | 09:21 »
Meine Antwort: Schmeist den Kerl raus, der da von "besserer Geschichte " redet und vielleicht heilt die Zeit ja ein paar storytellerbedingte Wunden, wenn NSC einfach nur wieder NSC sind und nicht mehr Plothooks und Dramatikeffekte.

Wenn's den Spielern egal ist, dann ist es egal. Aber wenn die Spieler da keine Emotionen investieren wollen, dann kannst du daran nur sehr schwer ändern.

Obwohl ich es irgendwie "schön" finde, wenn zwischen den Spielercharakteren Beziehungen zu Personen entstehen, ist das für mich bei weitem kein Muss. Wenn jedoch weder zu Personen, noch zu Orten oder gar Gegenständen ein Bezug aufgebaut wird, und ich mir einbilde, dass es nicht an meinen Bemühungen als SL liegt, frage ich mich was die Spieler bzw. ihre Charaktere motiviert. Das geht dann für meinen Geschmack einfach zu stark in Richtung Brettspiel, auch wenn es sich „nur“ um D&D handelt, das man gut und gerne auch als HackNSlay spielen kann. Ich will das aber nicht, oder nicht nur, und versuche eben Wege zu finden wieder mehr Seele ins Spiel zu bringen.

Und damit wird umgekehrt ein Schuh draus, denn wenn die Spieler sich erst mal (ob nun berechtigterweise oder nicht, sei mal dahingestellt) in den Kopf gesetzt haben, daß die Dinge, an denen ihnen liegen soll, eh nur da sind, damit der SL sie dann damit triezen kann, dann werden sie natürlich den Deibel tun und sich noch auf irgendwelche emotionalen Bindungen an Spielwelt und NSC einlassen.

Auf jeden Fall. Aber ich denke das ist nicht das Problem, so meta schätze ich sie nicht ein.

Dabei hilft gegebenenfalls noch, daß all diese Dinge "ja sowieso nicht echt" sind...

Genau das ist mein Thema hier. All die Dinge in einem PNP-Rollenspiel sind "nicht echt". Obwohl es die Menschen theoretisch geben könnte, so gibt es Elfen, Orks, Zwerge und Magie etc. (höchst wahrscheinlich) nicht. Wie kann also diese fiktiven Dinge mit Bedeutung aufladen, das sie eben auf einer gewissen Ebene "echt" sind bzw. existieren und Relevanz besitzen?

Die Dosis macht's halt.

Unbedingt!

... ich hätte auch Schwierigkeiten damit den Realms Bedeutung zuzumessen. Das ist bei Aventurien schon schwierig.
Weil ... ich das Gefühl habe/hätte: Das Setting ist der Star. Es gibt viele "wichtige NSC und Orte" ... die aber mit meiner Figur nichts zu tun haben. Eine Spielweise, die auf Aufträge/Quests Wert legt verstärkt das ganze noch.

Mir ging das in Neverwinter Nights so, dass mich die Story irgendwann verloren hatte und mein einziges Interesse meinem SC galt.
Von der Story weiß ich heute nur noch den Anfang ... an meinen Charakter - einen Gnomen Druiden - erinnere ich mich noch sehr gut.

Verstehe was du meinst, denke ich. Das ist natürlich ein wichtiger Faktor. Ich hatte auch lang ein ähnliches Problem mit den Reichen, das ich meine weitestgehend überwunden habe. Hoffe ich. (Hier habe ich etwas zu dem Thema ausgelassen.)

Wir haben die Thematik auch in der Runde angesprochen, aber es war eben der ausdrückliche Wunsch der Spieler wieder in den Reichen zu spielen. Werde ich aber auch noch mal in Richtung deines Punktes ansprechen. Danke.

Edit: Achso, und Kaufabenteuer haben halt das Problem, das sie oft nur Episodenhaft sind und dann vorbei. Da nützt es wenn man wichtige Komponenten durch alte Feinde bzw. Freunde etc. ersetzt.

Jau! Definitiv. Aber beim Neustart ist da ausserhalb der Hintergrundgeschichten eben leider noch nicht viel da. Und wenn die non existent bis wenig ausgefeilt sind...

Und wieso muss es immer Bedrohung oder Verlust sein. Gib den persönlicheren Verbindungen in die Spielwelt erst ein Mal positive Bedeutung. Da weiß der alte Mentor was. Der Waffenhändler deiner Wahl hat auch mal ein Angebot, kann vielleicht auch mal einen Tipp in Richtung eines bestimmten Zauberschwertes geben. Baldurs Tor? Ist scheißegal, solange die Leute darin nicht lebendig sind.

Prinzipiell muss es nicht nur um negative Emotionen gehen. Gar nicht. In D&D geht es ohnehin düster genug zu. Aber es geht ja auch um Motivation, d.h. wir brauchen erst positive Emotionen, Verbundenheit um die lieb gewonnenen Objekte/Subjekte später dann bedrohen zu können. So entsteht für mich ein Motivator das Schwert und das Zauberstäbchen in die Hand zu nehmen und dagegen vorzugehen.

Wenn ich trotzden mal ein Vermutung äußern darf: Kann es sein, dass die Spieler etwas gelangweilt sind?
Und ist es möglich, dass ihre Charaktere schon lange nicht mehr wirklich in Gefahr waren? Sind sie sich vielleicht ein Bißchen zu sicher, dass sie immer überleben?
Wenn das der Fall sein sollte, dann rate ich zunächst die Herausforderung deutlich zu erhöhen, und ihnen den : "Ihr überlebt sicher, egal was ihr tut, Gutschein " zu entziehen. Wenn sie die Welt und ihre Herausforderungen wieder ernst nehmen, dann gilt das meist auch für ihren Charakter.
Kann es sein, dass es sich um "unsterbliche" hochstufige Charaktere handelt?  Falls ja, dann erstmal weg mit der Untersterblichkeit.
(Spieler können riechen, wenn ein SL sie in Watte packt, oder sogar dafür sorgt, dass auch keiner über die Klinge springt)
Wenn die Aufmerksamkeit dann wieder da ist, und damit auch der Respekt für die Welt, kann man diese weiter ausbauen. Indem man, wie Vorschreiber schon angedeutet, besondere soziale Beziehungen aufbaut, Konflikte erzeugt usw.

Wie gesagt, kann auch sein, dass ich falsch liege, aber vielleicht hilft es auch weiter.

Grüße von Realbad Issi >;D

Also in Watte werden sie nicht gepackt, aber du hast schon irgendwie Recht, Issi. Die 5E fordert uns nur bedingt. Hatte letztens ein 5-Room-Dungeon selbst erdacht, das hat ihnen ordentlich Feuer unterm Hintern gemacht und hat sie gefordert. Die Kaufabenteuer sind allerdings ziemlich zahm. SKT, unsere neue Kampagne, soll da anders sein und ich verspreche mir einiges davon. Aber ja, ich passe da auch mal wieder mehr auf. Danke!

die Herausforderungen sollen mitwachsen - nicht die Welt
Jein. Ich finde es darf auch Status Quo Begegnungen geben. Besonders in einer Sandkiste. Aber prinzipiell hast natürlich auch Recht.

Ich würde fragen stellen:

"Was denkst du darüber, dass die Orks grade das Dorf niedergebrannt haben?"
"Der Schmied gibt dir doch immer Rabatt. Warum eigentlich?"
"Was hältst du vom Bürgermeister?"
"Die Stadt ist in ernster Gefahr durch die Oger. Hast du Sorgen deswegen?"

Ja, auch ein guter Weg Spieler getriebenes Spiel zu betreiben! Danke! Werde ich sicher mal versuchen.

Viele gute Möglichkeiten wurden hier schon genannt, aber was mMn besonders in D&D und verwandten Systemen (ich vermute dass der OT das benutzt) gut zieht ist wenn Konsequenzen aus irgendwelchen Handlungen sich nicht nur auf die Spielwelt und der Verhältnis dieser Welt zu den SCs konzentrieren, sondern dass die Spieler das auch direkt merken weil Dinge, die einem als D&D-Spieler i.d.R. wichtig sind, jetzt mehr oder weniger gut als vorher funktionieren. Vor allem magische Heilung sowie der An-/Verkauf von magischen Gegenständen. Damit ist nicht gemeint den Spieler Zugang zu so wichtiger Infrastruktur komplett zu versagen, aber man kann es durchaus schwerer machen z.B. indem man konkurrierende Gilden oder Orden mit unterschiedlichen Angeboten und Portfiolios etabliert, die alle bestimmte Dinge attraktiver anbieten als der Rest. Verhageln die SCs sich jetzt den Zugang zu einer dieser Fraktionen, tut das oft mehr weh als wenn es "nur" Story NSCs wären weil es jetzt auch um die potentielle Ausrüstung der Charaktere (oder gar deren Überleben bei fiesen Krankheiten usw.) geht. Ich finde dass die Taktik - in moderaten Dosen - in D&D und Co. einfach gut funktioniert weil es mit den Dingen interagiert die vom Spiel als wichtige Elemente kommuniziert werden. Bei anderen Systemen mit anderer Gewichtung wäre dass dann u.U. kein guter Ansatz mehr.

Super Tipp! Das sind natürlich genau die Punkte wo es wehtut. MUAHAHAHAHAHAAAAA

Spontane Idee: leg ihre Gehirne rein! Gibt es ein fiktives Werk dass alle Spieler kennen? Vermutlich! Strick Plotelemente, bei denen sie sicher denken, "aah, das ist The Dark Knight, ich muss auf den Joker achten " und dann brich ihre Erwartungen, wenn sich ihre hirne in die bereits bekannte Handlung eingefühlt haben. Mit einem guten Twist. Der sie aufgrund ihrer vorherigen Annahmen in die bredouille bringt. Nope, Batman tötet den Joker nach der Geiselnahme, und Harvey Dent gewinnt, weil er alles geplant hat.

Natürlich auch immer schön: die Erwartungen der Spieler brechen.  >;D
« Letzte Änderung: 17.10.2016 | 09:52 von Mhyr »
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Offline Maarzan

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #39 am: 17.10.2016 | 10:01 »
Obwohl ich es irgendwie "schön" finde, wenn zwischen den Spielercharakteren Beziehungen zu Personen entstehen, ist das für mich bei weitem kein Muss. Wenn jedoch weder zu Personen, noch zu Orten oder gar Gegenständen ein Bezug aufgebaut wird, und ich mir einbilde, dass es nicht an meinen Bemühungen als SL liegt, frage ich mich was die Spieler bzw. ihre Charaktere motiviert. Das geht dann für meinen Geschmack einfach zu stark in Richtung Brettspiel, auch wenn es sich „nur“ um D&D handelt, das man gut und gerne auch als HackNSlay spielen kann. Ich will das aber nicht, oder nicht nur, und versuche eben Wege zu finden wieder mehr Seele ins Spiel zu bringen.

Auf jeden Fall. Aber ich denke das ist nicht das Problem, so meta schätze ich sie nicht ein.

Ich finde das auch "schön".  Und meiner Erfahrung nach sind neben den Spielern, die so etwas prinzipiell nicht wollen, weil sie das nicht interessiert, dann beim Rest ihre bisherigen storytellenden Spielleiter schuld daran, dass emotionale Bindungen des Charaktersdringend vermieden werden, weil diese dann grundsätzlich gegen den Charaker benutzt werden, entweder als "stramme Leine" oder als "dramatischer Effekt", quasi weil nur wer richtig leidet dann ein richtiger Held werden kann.

Ähnlicher Effekt gilt fürs Abgewöhnen des proaktiven Spiels.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #40 am: 17.10.2016 | 10:26 »
Jau! Definitiv. Aber beim Neustart ist da ausserhalb der Hintergrundgeschichten eben leider noch nicht viel da. Und wenn die non existent bis wenig ausgefeilt sind...
Kommt drauf an... wenn es ein bekanntes Setting ist, dann könnte man die Spieler auf alte Bekannte ihrer alten Charaktere treffen lassen. Oder wenn sie einen LieblingsNSc hatten, den sogar so ähnlich als Alter Ego auf anderen Welten oder in anderen Systemen erscheinen lassen (kommt auf die Ernsthaftigkeit an, aber ein wenig humoristische Einlagen schaden ja nie...  ~;D).
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Issi

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #41 am: 17.10.2016 | 10:55 »
Die Spieler brauchen wohl auch einen Spiegel: Wie das Verhalten ihrer Figuren in der Welt ankommt. Zur Not gibt es immer noch die Götter, die die Gleichgültigkeit der Helden bemerken könnten. Vielleicht klappt mal eine Heilung durch einen Diener der Götter nicht, vielleicht bekommen die Figuren eine leicht finstere Aura, vielleicht macht ihnen ein besonders Skrupelloser NSC oder Dämon  ein super Angebot, weil er die Abenteuer  als  ebenso egoistisch und auf der selben Wellenlänge ansieht. Alla "Hallo, wir sind doch vom selben Schlag". Vielleicht wird mal ein würdiger Diener der Götter gesucht, der ein ganz besonderes Schwert führen soll, aber keiner der Gruppe ist würdig genug, aufgrund seiner gleichgültigen Seele.
Vielleicht plagt die Gruppe auch ein ruheloser Geist, den sie aufgrung ihrer Gleichgültigkeit haben sterben lassen. Und er wird die Gruppe erst wieder verlassen, wenn sie wieder aufrichtig Gutes tut. >;D

Eine andere Alternative wäre ihnen extra schlimme Aufträge anzubieten von einer zwielichtigen Figur: Bei denen arme und Schwache sterben sollen, und mal kucken wie weit sie gehen. Und ob sie rechtzeitig einlenken. Alla "nein mein Charakter tut sowas nicht". Falls sie nicht einlenken, bietet sich oben genanntes erst Recht an.

Sind die Figuren heldenhaft und gut angelegt, aber verhalten sich nicht so, dann ist es eine natürliche Konsequenz, dass sie aufgrund ihrer Gleichgültigkeit etwas an ihrem strahlenden Glanz einbüßen.
Sind sie grau bis Schwarz angelegt, muß man sich über ihre Gleichgültigkeit auch nicht wundern. Sondern dann kriegen sie halt auch entsprechend dreckigere Söldnerjobs. - Die sie im besten Fall daran erinnern, dass sie ihren Charakter so schlimm gar nicht spielen wollten.

« Letzte Änderung: 17.10.2016 | 11:12 von Issi »

Offline Glühbirne

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #42 am: 17.10.2016 | 11:05 »
Ja, auch ein guter Weg Spieler getriebenes Spiel zu betreiben! Danke! Werde ich sicher mal versuchen.

Wenn die Spieler damit einverstanden sind, kannst du sogar noch weiter gehen, und sehr detaillierte fragen stellen.

Z.b.:

"du kennst den Priester des örtlichen Tempels schon sehr lang. Ihr wart mal Freunde. Warum hasst er dich jetzt. Beruht das auf Gegenseitigkeit?"

"du hast schlecht Erinnerungen an das Dorf, das vor euch liegt. Was ist dort passiert?"

Hier braucht es aber die Zustimmung der Spieler, da du ja teilweise in die SC eingreift. Für viele ein tabu. Deshalb besprechen und hinterher Feedback erhalten.

Wenn die Spieler aber ihr ok geben ist es ein sehr mächtiges Instrument, wenn man ihre Fiktion in den Mittelpunkt stellt.

"Du hast schlecht Erinnerungen weil du hier eine Frau nicht retten konntest? Die Tochter des Wortes sieht genau aus wie sie! Beschreibe sie!"... " sie kommt lächelnd auf dich zu und heisst dich willkommen"..ect..


Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #43 am: 17.10.2016 | 17:59 »
Kommt drauf an... wenn es ein bekanntes Setting ist, dann könnte man die Spieler auf alte Bekannte ihrer alten Charaktere treffen lassen. Oder wenn sie einen LieblingsNSc hatten, den sogar so ähnlich als Alter Ego auf anderen Welten oder in anderen Systemen erscheinen lassen (kommt auf die Ernsthaftigkeit an, aber ein wenig humoristische Einlagen schaden ja nie...  ~;D).

Ja, guter Gedanke. Ich hatte ohnehin vor einen Charakter aus unserer ersten 5E-Kampagne auftauchen zu lassen. >;D

Die Spieler brauchen wohl auch einen Spiegel: Wie das Verhalten ihrer Figuren in der Welt ankommt.

Ich bin mir fast sicher, dass der Spieler des Klerikers nicht das ausgefeilteste Rollenspiel des Glaubensmannes an den Tag legen wird und hatte schon ihn dafür mit nicht funktionierenden Zaubern zu "bestrafen", aber deine Vorschläge gehen noch viel weiter! Super Tipps, vielen Dank!!

Wenn die Spieler damit einverstanden sind, kannst du sogar noch weiter gehen, und sehr detaillierte fragen stellen.

Z.b.:

"du kennst den Priester des örtlichen Tempels schon sehr lang. Ihr wart mal Freunde. Warum hasst er dich jetzt. Beruht das auf Gegenseitigkeit?"

"du hast schlecht Erinnerungen an das Dorf, das vor euch liegt. Was ist dort passiert?"

Hier braucht es aber die Zustimmung der Spieler, da du ja teilweise in die SC eingreift. Für viele ein tabu. Deshalb besprechen und hinterher Feedback erhalten.

Wenn die Spieler aber ihr ok geben ist es ein sehr mächtiges Instrument, wenn man ihre Fiktion in den Mittelpunkt stellt.

"Du hast schlecht Erinnerungen weil du hier eine Frau nicht retten konntest? Die Tochter des Wortes sieht genau aus wie sie! Beschreibe sie!"... " sie kommt lächelnd auf dich zu und heisst dich willkommen"..ect..

Auch dieses Thema (Eingriffe in den Hintergrund des Charakters durch den SL) wollte ich schon ansprechen, da sie eben alle nicht so berühmt für Hintergrundgeschichten und Gedanken über das Crunch-Gerüst ihres SCs hinaus sind. Und auch hier noch mehr gute Vorschläge! Danke, Glühbirne!
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #44 am: 17.10.2016 | 18:51 »
Status Quo Begegnungen sollten aber nicht mit den SC mitwachsen

Ja, die Goetter - jene Goetter die Lord Evil und Oberlord Evulz etc. pp.  einfach so agieren lassen?

Was will der Gott des Klerikers, einen Kleriker verlieren oder eine mittlere Glaubenskrise von Klerus und Kirche - weil da jemand kein Säulenheiliger ist?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #45 am: 17.10.2016 | 18:57 »
Obwohl ich es irgendwie "schön" finde, wenn zwischen den Spielercharakteren Beziehungen zu Personen entstehen, ist das für mich bei weitem kein Muss.

Wichtig ist nicht, dass die Charaktere eine Beziehung aufbauen - die SPIELER müssen eine Beziehung zu den fiktionalen Inhalten haben. Möglichkeiten, wie man das unterstützen kann, hab ich in dem verlinkten Beitrag ja schon beschrieben.

Offline firstdeathmaker

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #46 am: 17.10.2016 | 19:50 »
Das mit dem "nicht in Watte packen" fand ich auch einen guten Tipp. Probier vielleicht mal folgendes:

Designe eine Nahtod-Erfahrung, also einen Plan, der aktiviert wird, wenn die ganze Gruppe oder große Teile davon gestorben sind. Eine Episode im Totenreich zum Beispiel.

Und dann baue eine Situation, die ziemlich übel ist. Tödlich übel, aber fair. So was wie eine Begegnung, die 3 Stufen größer als die der Gruppe ist. Spiele die Situation FAIR aus und lass dich überraschen, ob sie es überleben oder nicht. Versuche sie um zu bringen, aber dabei keinesfalls zu schummeln. Wenn sie es schaffen, aus der Situation siegreich heraus zu kommen, ist das vollkommen in Ordnung. Aber wenn du sie umbringst, ist das auch cool, weil dann die Nahtod-Erfahrung ran kommt.

Meine Erfahrung ist: Sie werden SCHISS bekommen. Sie werden all das angesammelte Zeugs in den Ring werfen, all die Tränke und Schriftrollen die sie sonst nie einsetzen. Sie werden keine Witze machen, weil sie merken, dass du ihren Helden wirklich ans Leder willst.

Die intensivste Beziehung ist doch immer noch die der Spieler zu ihren Charakteren.

Offline Skarabäus

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #47 am: 29.10.2016 | 23:54 »
Vielleicht habe ich das bei den bisherigen Schilderungen überlesen, aber möglicherweise wollen die Spieler diese Art des Rollenspielens gar nicht?

Hier würde ich ganz unverbindlich bei der "Vorspielzeit" (z.B. gemeinsames Abendessen) die Frage in die Runde werfen, was den Leuten Spaß macht, was für sie einen gelungenen Rollenspielabend ausmacht, ob sie etwas vermissen und ob sie Ideen/Wünsche zu Änderungen haben. Natürlich solltest genauso offen sagen, was du dir vorstellst. Selbst nach 18 Jahren gemeinsamen Spielens macht so etwas Sinn, denn Menschen und Interessen ändern sich.

Vielleicht hilft auch mal ein Systemwechsel, um neuen Schwung rein zu bringen und die Karten neu zu mischen? Einen gewissen Abstumpfungseffekt konnte ich bei unserer D&D-Runde ebenfalls nach einiger Zeit feststellen. Das Abtauchen in völlig neue Welten hat bei uns geholfen.

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #48 am: 10.11.2016 | 17:41 »
Definitiv eine berechtigte Frage. Ich habe das auch schon versucht, aber bekomme nicht wirklich klare Aussagen. Wir spielen schon wirklich lang zusammen und ich kenne die Präferenzen der Spieler im Grunde ganz gut. Hier meine ich aber eher Dinge wie Schwerpunkt auf Kampf oder Schwerpunkt auf Rollenspiel, nur Dungeoncrawling oder eher Wildniserkundung. Bei allen diesen Aspekten bleibt für mich jedoch das Thema dieses Threads relevant. Denn wenn die Wildnis keine Rolle spielt, das Dungeon keine Rolle spielt, der Ausgang des Rollenspiels oder Kampfes einerlei ist, oder eben alle Kreaturen und Orte um die es dabei geht, fehlt für mich der Reiz am Spiel.

Naja, es wird so oder so höchste Zeit für einen kleinen Bericht:

Wir haben bereits zwei Mal gespielt.

Im Vorfeld habe ich darum gebeten die reine Zwergengruppe, auf die sich die Spieler geeinigt hatten, zu bennenen. Da in den Reichen laut Dwarves Deep solche Bruderschaften in der Regel auch einen Namen haben. Sie einigten sich auf Hetvars Verderben. Hetvar war ein Hügelriese den die vier SC vor Spielbeginn zusammen besiegt hatten.

Sitzung #1
Wir haben nicht auf der 1. Stufe angefangen, sondern sind gleich in Kapitel 2 von Storm King's Thunder (Spoilers ahead!) mit der 5. Stufe eingestiegen.

Jedem Spieler wird in der ersten Begegnung ein NPC zugeteilt der, sollte er überleben, anschließend ein Quest rausrückt.

Frostriesen haben Bryn Shander angegriffen und den Friedensrichter, sowie seine Gehilfin sind dabei drauf gegangen. Beide waren solche erwähnten potentiellen Questgeber. Teshk der Tiergefährte des Fährtenlesers Bregaron fiel ebenso. Die anderen bedeutenden NSCs konnten nur mit Mühe und Not am Leben gehalten werden und auch die SCs waren der Reihe nach immer wieder ausser Gefecht. Letztendlich konnte jedoch Drufi, die Anführerin der riesigen Räuber, erschlagen werden. Zudem fällte die zwergische Bruderschaft Hetvars Verderben auch den Frostriesen Alugir und Beisser, einen von den zwei Winterwölfen der Anführerin.

Ich war erst Mal etwas niedergeschlagen, da ich das Quest des Friedensrichters als Sprungbrett für den weiteren Verlauf der Kampagne nutzen wollte. Aber ich hatte ja noch einen Plan B, also halb so wild.

Am Morgen nach dem Spielabend erkannte ich aber die glückliche Fügung durch den Tod der beiden NPCs:
das Quest des Friedensrichters war an eine Begenung mit Agenten der Zentarim gekoppelt und das Quest seiner Gehilfin sollte für militärische Verstärkung aus einer anderen Stadt sorgen.
In unserer Kampagne sind besagte Agenten der Zentarim nach dem Ableben des Friedensrichters an die, nach dem Riesenangriff erschütterte, Stadtsrecherin von Bryn Shander herangetreten und haben die Söldnerdienste des Schwarzen Netzwerkes angeboten.
Nun ist also die eine Agentin zur Nachfolgerin des Friedensrichters geworden, während der andere Agent ihr Gehilfe wurde. Bryn Shander ist jetzt, nach dem "Versagen" der SC, ein sehr viel düsterer Ort geworden.

Sitzung #2
Und das konnten die Spieler auch am nächsten Morgen bei ihrer Abreise ins Zwergental erfahren, denn es gab Kontrollen an allen Stadttoren. Die Zentarim sind nämlich zufälligerweise auf der Suche nach einem Zwerg und die Kontrolle der reinen Zwergengruppe durch den Stellvertreter verlief eher ungemütlich.

Auf dem Weg ins schöne Zwergental habe ich eine kleine Begegnung mit Belis (aus dem Tome of Beasts) eingebaut, die einer holden Zwergenjungfer in Nöten aufgelauert haben. Es war ein interessanter Kampf und die Maid konnte gerettet werden. Nach einem schnöden Charisma-Wurf hat sie sich bei dem Höchstwürfler den Rest des Weges eingehakt.

Am Ende des Abends habe ich alle gebeten das Zwergental als Spielerspielwiese anzusehen und sich einen Ort, Gegenstand oder NPC dafür auszudenken. Wider Erwarten waren sie freudig überrascht und bisher liegt mir zwar erst einer dieser Orte vor, aber der Spieler hat alle meine Erwartungen übertroffen!

Er hat einen Wachturm entworfen und sich über das gesamte Bauwerk detaillierte Gedanken gemacht. Ich bin Architekt und habe mich sehr, sehr über all die Kleinigkeiten und vor allem über das geile 3D-Modell gefreut:


Heute spielen wir wieder. Ganz kurz. Aber ich bin gespannt.

Jedenfalls habe ich versucht ein paar der super Vorschläge von euch einzubringen und bin über die ersten Ergebnisse recht froh! Vielen Dank noch mal!!
« Letzte Änderung: 14.11.2016 | 13:31 von Mhyr »
Spiele/leite derzeit Swords & Wizardry, Mausritter, Mothership und VgdF.
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Offline KhornedBeef

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #49 am: 14.11.2016 | 08:53 »
Klingt cool. Schöner Wechsel des pacings, also zwischen Stress und entspannt, weiter so!
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